Ich geh zur U
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KreisverwaltungBernkastel
Wittlich
„Ich geh´ zur U! Und Du?“Aktion des Gesundheitsamtes
in Kooperation mit der BZGA, der AOK-Die Gesundheitskasse in RLP, der Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege im Landkreis
Bernkastel-Wittlich, der Lebensberatung Wittlich, der GS Bombogen sowie der Kindertagesstätte Neuerburg
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Impressum Kreisverwaltung Bernkastel‐Wittlich Fachbereich Gesundheit Kurfürstenstraße 67 54516 Wittlich www.bernkastel‐wittlich.de Ansprechpartnerin Annette Karl Tel.: 06571 / 14‐2325 E‐Mail: Annette.Karl@Bernkastel‐Wittlich.de
Juni 2012
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Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort Dr. med. Beyer Amtsarzt Kreisverwaltung Bernkastel‐Kues
2. Inhalte und Ziele des Projektes 3. Aktionen
2.1 Einschulung Frau Dr. med. Jenniches‐Kloht Schulärztin, Fachbereich Gesundheit Kreisverwaltung Bernkastel‐Wittlich Frau Bohlen‐Müller, Schulleiterin Grundschule Bombogen
2.2 Gesunde Ernährung Frau Elsen, Ernährungsfachkraft, Oecotrophologin AOK‐Die Gesundheitskasse in RLP
2.3 Zahngesundheit Herr Dr. Ant, Zahnarzt Obmann der Kita Wittlich‐Neuerburg Frau Weins, Geschäftsführerin
der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege für den Landkreis Bernkastel‐Wittlich 2.4 „Gelingende Erziehung“ Frau Spanier, Dipl. Sozialpädagogin der Lebensberatungsstelle Wittlich 4. Reflexion des Projektes
Frau Schaaf‐Peitz Leiterin der Kita Wittlich‐Neuerburg
5. Quellennachweis Informationsmaterial
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1. Vorwort Sehr geehrte Eltern,
Früherkennung ist wichtig! Deshalb startete die Kreisverwaltung Bernkastel‐Wittlich,
Fachbereich Gesundheit zusammen mit der Kindertagesstätte Neuerburg ab September
2011 die Aktion „Ich geh´ zur U! Und Du?“.
Hintergrund dieser Aktion war, dass Vorsorgeuntersuchungen nicht nur für Erwachsene
wichtig sind, sondern gerade auch für die Kinder. Besonders in den ersten sechs
Lebensjahren sind regelmäßige Untersuchungen ein „Muss“, um die gesunde Entwicklung zu
fördern. Vorrangiges Ziel der Akteure ist die Information zu Früherkennungsuntersuchungen
und die Steigerung ihrer Inanspruchnahme. Durch die Vorsorgeuntersuchungen lassen sich
eventuelle Erkrankungen bereits im Anfangsstadium erkennen und behandeln. Die Kosten
für die 10 Untersuchungen übernehmen die Krankenkassen, somit kann jedes Kind in
Deutschland die kostenlosen Untersuchungen nutzen.
Seit 2008 werden in Rheinland‐Pfalz alle Eltern, auf Grundlage des Landeskinderschutz‐
gesetzes, zu den anstehenden Früherkennungsuntersuchungen U 4 – U 9 sowie J 1
eingeladen, bzw. erinnert.
Im Rahmen der geplanten Aktion „Ich geh´ zur U! Und Du?“ in der Kindertagesstätte
Neuerburg wurden die Eltern in persönlichen Gesprächen und mit Plakaten und Flyern in
deutscher, türkischer und russischer Sprache informiert und motiviert, die anstehenden
Früherkennungsuntersuchungen durchzuführen und den Impfstatus überprüfen zu lassen.
Nach Durchführung der aktuellen U‐Untersuchung erhielt jedes Kind von der
Kindertagesstätte eine bedruckte Kinder‐Cap (Schirmmütze). Parallel zur Aktion wurden in
Kooperation mit der Kindertagesstätte sowie externen Referenten vier
Informationsveranstaltungen zu den Themenbereichen Einschulung, gesunde Ernährung,
Zahngesundheit und Erziehung angeboten.
Themenbezogene Beratung und Information der Referenten, der Erfahrungsaustausch der
Eltern untereinander sowie das Gespräch zwischen Eltern, Arzt, Fachkräften und
Erzieherinnen standen an den Projekttagen im Fordergrund. Als sehr positiv bewertet wurde
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von Seiten der Elternschaft und Erzieherinnen, dass die Themen nicht nur theoretisch
abgehandelt wurden, sondern dass sich die Familien mit ihrer Persönlichkeit, ihren
Bedürfnissen und Einstellungen in die Diskussion einbringen konnten.
Dass viele Familien, jedoch im Besonderen die Kinder aktiv an den Projekten teilnahmen,
war ein ganz besonderer Erfolg diese Aktion.
Dr. med. Beyer Amtsarzt Kreisverwaltung Bernkastel‐Wittlich Fachbereich Gesundheit
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2. Inhalte und Ziele des Projektes
Die Gesundheit von Kindern liegt uns besonders am Herzen. Neben den bisher diesbezüglich
stattgefundenen Projekten, die sich mit der Prävention und Gesundheitsförderung von
Kindern und Jugendlichen beschäftigt haben, wurde in Kooperation mit der
Kindertagesstätte Neuerburg das Projekt „Ich geh´ zur U! Und Du?“ mit den verbundenen
Aktionstagen erarbeitet und umgesetzt. Die Erzieherinnen der Kindertagesstätte sowie die
mitwirkenden Referenten waren von diesem Projekt sofort überzeugt und begrüßten, dass
die Kindertagesstätte im Mittelpunkt der U‐Aktion stand.
Im September 2011 wurde das Projekt im Rahmen eines Elternabends von Frau Annette Karl
Kreisverwaltung Bernkastel‐Wittlich, Fachbereich vorgestellt.
Ziele der AktionZiele der Aktion
Eltern motivierenEltern motivieren, mit ihren Kindern zu den U, mit ihren Kindern zu den U--Untersuchungen zu gehen,Untersuchungen zu gehen,
ElternwissenElternwissen üüber verschiedene gesundheitliche ber verschiedene gesundheitliche Themen zu erhThemen zu erhööhen,hen,
KindergesundheitKindergesundheit vor Ort stvor Ort stäärken und praktisch rken und praktisch umsetzen.umsetzen.
„„Ich gehIch geh´́ zur U! Und Du?zur U! Und Du?““
Aktion in der Aktion in der KindertagesstKindertagesstäätte Wittlichtte Wittlich--NeuerburgNeuerburg
Ablauf der AktionAblauf der Aktion
Jedes Kind, das im Aktionszeitraum (09/2011Jedes Kind, das im Aktionszeitraum (09/2011--07/2012) die 07/2012) die UU--Untersuchung nachweisen kann, erhUntersuchung nachweisen kann, erhäält von den lt von den Erzieherinnen in der Erzieherinnen in der KitaKita eine bedruckte eine bedruckte KinderKinder--CapCap(Schirmm(Schirmmüütze)tze)
Aktion „Ich geh zur U1 Und Du ?“ Foto : w ww.ich -geh-zu r-u .de Liebe Eltern, bitte lassen Sie sich die durchgeführte Vorsorgeuntersuchung auf diesem For mular bestätigen und gebe n Sie es anschließen d in Ihr er Kita ab, dam it Ihr Kind an der Aktion teilnehmen kann.
Name: Vorname: Gebur tsdatum : Bei oben genanntem Kind wurde f olgende Vorsorge- untersuchung durchgeführt:
? U4 ? U 5 ? U6 ? U7 ? U7a ? U8 ?U9 Pr axisstempel
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Infostand in Ihrer Infostand in Ihrer KitaKita mit aktuellen mit aktuellen InfoflyernInfoflyern, Plakaten und , Plakaten und BroschBroschüüren in deutscher, tren in deutscher, tüürkischer und russischer Spracherkischer und russischer Sprache
Infotage, gestaltet durch FachkrInfotage, gestaltet durch Fachkrääfte zu verschiedenen fte zu verschiedenen gesundheitlichen Themengesundheitlichen Themen
Wenn alle Kinder am Ende der Aktion eine Wenn alle Kinder am Ende der Aktion eine KinderKinder--CapCap besitzen, besitzen, wird ein gemeinsames Foto erstellt, dass ihnen im Rahmen einer wird ein gemeinsames Foto erstellt, dass ihnen im Rahmen einer Abschlussveranstaltung Abschlussveranstaltung üüberreicht wird.berreicht wird.
Angebot an Infotagen/Fachreferaten zu folgenden Angebot an Infotagen/Fachreferaten zu folgenden ThemenThemen
Information zur EinschulungInformation zur Einschulung
Frau Dr. med. Frau Dr. med. JennichesJenniches--KlohtKloht, Schul, SchuläärztinrztinKreisverwaltung BernkastelKreisverwaltung Bernkastel--WittlichWittlich
Frau BohlenFrau Bohlen--MMüüller, Schulleiterinller, SchulleiterinGS GS BombogenBombogen
Zeitpunkt: November 2011Zeitpunkt: November 2011
Information zur ZahngesundheitInformation zur Zahngesundheit
Herr Dr. Herr Dr. AntAnt, Zahnarzt, ZahnarztObmann der Obmann der KitaKita WittlichWittlich--NeuerburgNeuerburg
Frau Weins, GeschFrau Weins, Geschääftsfftsfüührerin der hrerin der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege fArbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege füür den r den Landkreis BernkastelLandkreis Bernkastel--WittlichWittlich
Zeitpunkt: MZeitpunkt: Määrz/April 2012rz/April 2012
Information zur gesunden ErnInformation zur gesunden Ernäährunghrung
„„Schmecken Schmecken soll`ssoll`s –– KinderernKinderernäährung hrung in der Familiein der Familie““
Frau Elsen, Frau Elsen, OecotrophologinOecotrophologin, Ern, Ernäährungsfachkraft der hrungsfachkraft der AOK AOK –– Die Gesundheitskasse in RLPDie Gesundheitskasse in RLP
Zeitpunkt: Januar/Februar 2012Zeitpunkt: Januar/Februar 2012
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Information Information „„Gelingende ErziehungGelingende Erziehung““
Was brauchen Kinder um sich psychisch gesund Was brauchen Kinder um sich psychisch gesund zu entwickeln?zu entwickeln?
Frau Spanier, Dipl. SozialpFrau Spanier, Dipl. SozialpäädagogindagoginLebensberatung WittlichLebensberatung Wittlich
Zeitpunkt: Mai/Juni 2012Zeitpunkt: Mai/Juni 2012
Vorteile der AktionVorteile der Aktion
Die FrDie Früüherkennungsuntersuchungen und die weiteren herkennungsuntersuchungen und die weiteren GesundheitsmaGesundheitsmaßßnahmen fnahmen füür Kinder erhalten durch die r Kinder erhalten durch die Aktion ein positives Aktion ein positives ööffentliches Forum (z.B. ffentliches Forum (z.B. Presseberichte oder Ausstellung der Materialien zur Presseberichte oder Ausstellung der Materialien zur Aktion gemeinsam mit Infos rund um die Aktion gemeinsam mit Infos rund um die Kindergesundheit z. B. in der StadtbKindergesundheit z. B. in der Stadtbüücherei).cherei).
Die Aktion bringt Die Aktion bringt öörtliche Akteure zusammen und es rtliche Akteure zusammen und es entstehen Netzwerke, mit denen spentstehen Netzwerke, mit denen spääter weitere ter weitere MaMaßßnahmen zur Kindergesundheit durchgefnahmen zur Kindergesundheit durchgefüührt hrt werden kwerden köönnen.nnen.
MaMaßßnahme knahme köönnte sein:nnte sein:
Ein/e Gesundheitslotse/in in der Ein/e Gesundheitslotse/in in der KitaKita..
Sie informieren mit UnterstSie informieren mit Unterstüützung des tzung des Gesundheitsamtes und den anderen Gesundheitsamtes und den anderen Fachleuten, die Eltern Fachleuten, die Eltern üüber wichtige ber wichtige Gesundheitsthemen. Gesundheitsthemen.
Wir beraten, informieren Wir beraten, informieren und unterstund unterstüützen Sie gernetzen Sie gerne
Kontakt:Kontakt:
Kreisverwaltung BernkastelKreisverwaltung Bernkastel--WittlichWittlich
Fachbereich GesundheitFachbereich Gesundheit
Annette KarlAnnette Karl
KurfKurfüürstenstrrstenstr . 67. 67
54516 Wittlich54516 Wittlich
Tel.: Tel.: 06571/1406571/14--23252325
EE--Mail:Mail: [email protected]@bernkastel--wittlich.dewittlich.de
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2. Themenbezogene Aktionen
2.1 Einschulung
Am 30.11.2011 wurde seitens des Gesundheitsamtes und der Kindertagesstätte Neuerburg
zum ersten Informationsabend zum Thema Einschulung eingeladen.
Frau Dr. med. Jenniches‐Kloht, Schulärztin des Gesundheitsamtes und Frau Bohlen‐Müller,
Schulleiterin der Grundschule Bombogen informierten die Eltern zu den Hintergründen,
Aufgaben und Inhalte der Einschulungsuntersuchung sowie zu den Aufgaben der Schule.
Die Einschulung ist ein Besonders Ereignis im Leben jedes Kindes. Der kinder‐ und
jugendärztliche Gesundheitsdienst möchte den Eltern Hilfe und Unterstützung bei allen
gesundheitlichen Fragen im Rahmen der Einschulungsuntersuchung bieten.
Neben der orientierenden körperlichen Untersuchung mit besonderer Berücksichtigung der
grob‐ und feinmotorischen Entwicklung werden Hören und Sehen, Sprache, Wahrnehmung
und kognitive Fähigkeiten überprüft. Ebenso erfolgt eine Erhebung von Impfdaten und von
Ergebnissen der Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter.
Die Schuleingangsuntersuchung gibt wichtige Hinweise für die aktuelle Entwicklung jedes
Kindes. Sie bietet mit Einverständnis der Eltern, die Möglichkeit, individuelle Empfehlungen
und Hinweise auszusprechen, die für die Förderung jedes Kindes in der Schule wesentlich
sind.
Das Team vom kinder‐ und jugendärztlichen Gesundheitsdienst sowie die Schule wünschen
jedem Kind
einen guten Start in der Schule
dass es gesund ist und altersgemäß entwickelt
dass es in der Schule erfolgreich mitarbeiten kann
dass es, wenn nötig, die richtige innerschulische Förderung erhält
und gesund bleibt (auch seelisch!).
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Bilder vom Aktionstag „Einschulung“
2.2 Gesunde Ernährung
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Schmecken soll`s – Kinderernährung in der Familie
Der Informationstag zum Thema Gesunde Ernährung wurde am 25.01.2012 in Kooperation
mit Frau Ursula Elsen, Dipl. Oecotrophologin der AOK‐Ernährungsberatung durchgeführt.
Den Grundpfeiler für die gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern bildet
eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Nicht nur die Nahrungsmenge und
die Inhaltsstoffe der Lebensmittel sind hierbei von Bedeutung, sondern auch der Genuss und
die Freude am Essen stehen im Vordergrund für die Prägung und Bildung eines zukünftigen
gesunden Ernährungsverhaltens.
Am Aktionstag fand mit den Vorschulkindern ein Kinderkochen in der Einrichtung statt. Die
Kinder waren begeistert davon, unter Anleitung von Frau Elsen, Blaubeer‐Smoothies, Wraps
mit warmer Putenbrust, Jolinchens Feuertopf und eine Vanille‐Bananen‐Quarkcreme
herzustellen.
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Die „kleinen Köche“ baten anschließend zu Tisch und zusammen mit Frau Elsen, Frau Karl und einigen Erzieherinnen wurde gesund und lecker gegessen. Alle waren begeistert wie gut gesundes Essen schmecken kann und wie einfach es auch gemeinsam mit Kindern zuzubereiten ist.
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Am Abend fand zum Thema ein Gesprächskreis für die Eltern statt. Frau Elsen informierte die
interessierten Teilnehmer darüber, wie sie mit klaren Absprachen und einer guten Portion
Gelassenheit eine genussreiche Esskultur und somit ein gesundes Ernährungsverhalten ihrer
Kinder fördern können. Wie das Essen für Groß und Klein zum gesunden Genuss werden
kann, wurde anhand von einigen Beispielen von der Referentin beschrieben. Darüber hinaus
informierte Frau Elsen über den Umgang mit sogenannten Kinderlebensmitteln der
Nahrungsproduktindustrie.
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2.3 Zahngesundheit Die Kinder standen am 18. 04.2012 im Mittelpunkt des Zahngesundheitstages. Spielerisch wurden alle Kinder von Frau Weins , Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege und Herr Dr. Ant, Zahnarzt und Obmann der Kita in das Thema Kariesentstehung und Mundhygiene eingeführt. An fünf Aktionstischen konnten die Kinder mithilfe von Spielen, Puzzel, Bildbüchern, Quiz, Malvorlagen und einer Zahnputzstation kindgerecht informiert werden.
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Für Kinder im Vorschulalter gibt es eine geeignete Methode, das systematische Zähneputzen zu erlernen. Herr Dr. Ant führte die Kinder in die KAI‐Technik anhand interessanter Vorführmodelle, wie einem großen Gebiss, einem einzelnen Zahn und einem Stofftier, ein. Kai steht für
K = Kauflächen der Zähne
A = Außenflächen der Zähne
I = Innenseite der Zähne Alle Kinder machten begeistert und sehr interessiert mit und wurden am Ende mit einer Kleinigkeit zum Thema Zahngesundheit, wie z.B. einer Zahnbürste, einem Sticker, einer Zahnputzsanduhr und einem Malbuch überrascht.
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2.4 „Gelingende Erziehung“
Was brauchen Kinder um sich psychisch gesund zu entwickeln?
Der vierte und letzte Themenabend zum Thema „Gelingende Erziehung“ fand am 30.04.2012 unter der fachlichen Leitung von Frau Spanier, Dipl. Sozialpädagogin der Lebensberatung Wittlich statt.
Frau Spanier informierte anhand von vielen anschaulichen Beispielen, dass grundsätzlich fünf Bausteine für eine entwicklungsfördernde Erziehung eines Kindes wichtig sind.
Diese Bausteine sind:
Liebe Ansprechpartner sein, Versöhnung nach Streit, zuhören, Interesse zeigen, Zärtlichkeit, behüten, Geborgenheit und Sicherheit geben, Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund sehen, gemeinsam spielen, kuscheln, toben, sagen: „Ich liebe dich!“, schöne Erlebnisse, Versorgung (Nahrung, Kleidung,..), Anteilnahme, Einfühlungsvermögen der Eltern, freundliche, wohlwollende Atmosphäre
Achtung Angstfrei Eltern, Freiheit (in Grenzen), zuhören, Zeit nehmen, Urlaub, Selbständigkeit fördern, Hobbys und Schule fördern, Anwesenheit der Eltern, was ich gesagt habe, wurde mir geglaubt, Lob, Anerkennung, respektieren auch der Andersartigkeit des Kindes, Aufmerksamkeit für das Kind, Zutrauen, eigene Lösungen zu finden, notwendige Erklärungen
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Kooperation Sachlicher Umgangston, Zutrauen, Entscheidungen treffen lassen (bzw. miteinbeziehen), Selbständigkeit beibringen, Fragen beantworten, Verantwortung übertragen, Unterstützung bei Hobbys, (Sonntagsausflüge, Urlaub) gemeinsam planen, Verständnis, Lenkung nur soviel wie notwendig
Struktur Grenzen setzen, Geburtstagsfeiern, Rituale (sowohl im Alltag, z.B. Zu‐ Bett‐Geh Ritual, beten vor dem Essen, Küsschen vor dem morgendlichen verlassen des Hauses, als auch bei bestimmten Lebenssituationen oder jahreszeitlichen Abläufen), Konsequenzen, Kontinuität (bzgl. Bezugsperson, Wohnort, Zuneigung, etc.), Verlässlichkeit und Regelmäßigkeit, Ausdauer
Förderung Förderung von Hobbys und Schulleistungen, Werte vermitteln, dem Kind immer mehr Dinge zutrauen, Phantasien ausleben lassen, auf Ideen des Kindes eingehen, begleiten und fördern, Selbständigkeit fördern, (Verantwortung übergeben), Neugierverhalten unterstützen, anregungsreiche Umgebung anbieten, Welt‐ und Lebenszusammenhänge vermitteln, kulturelle und sinnliche Erfahrungen ermöglichen
Nach dem Referat von Frau Spanier kam es von allen Beteiligten themengebunden zu einem regen Informations‐ und Erfahrungsaustausch.
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4. Reflexion zu dem einjährigen Projekt „Ich geh’ zur U und Du“ in der Kindertagesstätte Wittlich‐Neuerburg im Kita‐Jahr 2011/2012
„Ich geh’ zur U und Du“ – ein Projekt, welches als Kita Wittlich‐Neuerburg uns weiterentwickeln ließ hinsichtlich unseres ‚Bildungs‐ Erziehung‐ und Betreuungsauftrages nach dem KJHG (§22) sowie nach dem rheinlandpfälzischen Kita‐Gesetz und nach den Bildungs‐ und Erziehungsempfehlungen. Ein Projekt – welches die Vernetzung der Kita mit dem Jugendhilfesystems des Umfeldes im Rahmen von präventiver Arbeit unterstützte. Ein Projekt, welches die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Gesundheit der Kreisverwaltung –vertreten durch Frau Annette Karl‐ während der Umsetzungsphase im Kita‐Jahr 2011/2012 intensivierte und ein Netzwerk zu ‚Gesundes Aufwachsen in der Region’ entwickelte. Ein Projekt, welches als Modell für den Einsatz in den anderen Kita`s des Kreises Bernkastel‐Wittlich weiterentwickelt werden kann. Die Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit orientieren sich an den Bildungs‐ und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland‐Pfalz. Ein Bildungs‐ und Erziehungsbereich benennt das Thema ‚Körper‐Gesundheit‐Sexualität’. Auszüge hieraus: „Gesundheit und Krankheit sind Bestandteil der Erfahrungswelt von Kindern. Dabei spielt das Vorbild der Erwachsenen eine ebenso große Rolle wie das Einüben von Gewohnheiten. Kinder erhalten Gelegenheit u.a. Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Körperhygiene (Körper‐ und Zahnpflege) zu erwerben – Grundlagen einer gesunden Ernährung kennen zu lernen. Sie werden mit saisonalen und regionalen Nahrungsmitteln vertraut gemacht sowie an Einkäufen und an der Zubereitung von Speisen beteiligt Dies geschieht mit dem Ziel Kinder zu unterstützen bei der Entwicklung von Verantwortung im Umgang mit dem eigenen Körper, dessen Pflege und präventiven Maßnahmen zur Gesunderhaltung.“ Das Projekt ‚Ich geh’ zur U und Du’ unterstützte die Kita (Kinder‐Erzieherinnen und Eltern) mit der Kappenaktion sowie mit dem Fachwissen der Expertinnen von außen den Bildungs‐und Erziehungsbereich ‚Körper‐Gesundheit – Sexualität’ angemessen einzubringen. Die Aktion – nach erfolgter Vorsorgeuntersuchung eine Kappe zu erhalten‐ war für die Kinder eine Motivation den Besuch beim Kinderarzt mit dem Erlebnis zu verbinden in der Kita sich als Kappenkind präsentieren zu können. Förderung von Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung (ich war zur Vorsorgeuntersuchung – Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig für ein gesundes Aufwachsen), Hervorheben von Stärken (ich habe die Untersuchungen geschafft) – Wertschätzung (ich werde wahrgenommen) und die Verbindung zwischen KiTa und Elternhaus (Eltern und Erzieherinnen tauschen sich aus bzgl. Vorsorgeuntersuchung) sind als Ziele erkennbar .
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Zudem wurde Nutzen und Zielsetzung einer frühen Vorsorgeuntersuchung im Elternhaus thematisiert und die Kinder können von Anfang an –(‚klein auf’) Vorsorgeuntersuchungen positiv verknüpfen und diese lebenslang motiviert angehen wollen. Auch die Erzieherinnen wurden sensibilisiert, sich mit den Vorsorgeuntersuchungen der Kinder auseinanderzusetzen und mit Eltern und Kinder diesbzgl. das Gespräch zu suchen. Stimmen der Kinder hierbei: Timea: „Ich finde meine Kappe ist die Beste der Welt“ Lenni: „Mein Kappe ist grün! Deshalb ist die schön, weil ‚Grün’ meine Lieblingsfarbe ist“ Murselin: „ Ich war zum Kinderarzt zur Untersuchung. Heute habe ich meine grüne Kappe bekommen“ Bereichernd war in diesem Projekt vor allem auch für die Kinder ExpertInnen (wie Fr. Elsen als Ernährungsfachkraft /Oecotrophologin ‐ – Fr. Weins von der AG Jugendzahnpflege – Herr Dr. Ant als Zahnobmann – Fr. Karl‐ Fr. Henkel und Fr….. vom Fachbereich Gesundheit) von außen zu erleben, die sich mit ihrem Fachwissen zu den Themen ‚Gesunde Ernährung’ und ‚Zahngesundheit’ in den KiTaalltag einbrachten. Stimmen der Kinder hierbei : Niklas: „Wir sollten sagen was gut für die Zähne ist und was schlecht für die Zähne ist“ Eggarat: „Wir haben Zähne geputzt, und ich habe mit einer Sanduhr gelernt, wie lange man putzt“ Lenni: „Am coolsten war das Zähneputzen“ Turan: „Eine elektrische Zahnbürste finde ich gut. Da gehen die Zähne ganz sauber“ Moritz B. „Da konnte man aus Obst einen Zahn bauen“ Lisa: „ Die Suppe und den Milchshake hat mir gut gefallen“ Timea: „ Das gemeinsame Essen machen war ein schöne Sache“ Felicitas: „Ich musste aus Erdbeeren und Jogurt Milchshake machen“ Die Eltern waren sehr angetan und interessiert von diesem engagiert entwickelten Projekt mit den Aktionen für die Kinder sowie Informationen und Referate zu den einzelnen Themen „Einschulung‐Zahngesundheit‐Gesunde Ernährung‐Gelingende Erziehung“ und zeigten dies mit ihrer Beteiligung und interessierten Fragen und Austausch sowie den Rückmeldungen an die Kita. Die Auswahl und Zusammensetzung der einzelnen Bausteinen waren verschiedenen Bereiche der Gesundheitsförderung von ‚Leib und Seele’ umfassend und aufeinander abgestimmt. Vor allem auch die Verknüpfung von Aktionen wie ‚ Vorsorgeuntersuchung&Kappen ‐Gesunde Ernährung ‐ Zahnpflege’ mit den Kindern und im Anschluss Informationsangebot&Austausch mit den Eltern ermöglicht eine Nachhaltigkeit des Projekts im familiären Alltag.. Im Elternausschuss und vor allem auch seitens des Trägers wurde dieses Projekt sehr positiv aufgenommen und unterstützt (u.a. im Rahmen der knappen Personalsituation in diesem Kitajahr wurde bei der Beratung von Verringerung von Leistungsangeboten einstimmig zugunsten des Projektes entschieden)
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Stimmen der Eltern : Katja Hinz: „Für die Kinder war die Aktion mit den Kappen ein guter Anreiz zur “U“ zu gehen. Mir persönlich haben die Themen der Infoabende sehr gut gefallen, und ich konnte einiges Interessante mitnehmen. Ich hoffe, dass die Resonanz auf die Aktion in anderen Kitas mindestens genauso gut ist. Elke Ehlen:“ Ich finde die Aktion „Ich geh’ zur U! Und Du !“ sehr gelungen. Die Projekte waren gut vorbereitet, die Referate mit ihren kompetenten Sprecherinnen interessant gestaltet und sehr informativ. Auch die Kinder waren bei ihren Aktionen begeistert bei der Sache! Tolle Aktion ‐ weiterempfehlenswert!“ Raimund Lequen:“ Klar finde ich diese Reihe interessant, nicht weil ich im EA bin, sondern weil "man" sich als Elternteil ja auch informieren will, wie Erziehung im allgemeinen ist und ob die eigene Erziehung richtig funktioniert. Und dass diese Themen für viele Eltern interessant sind, konnte man ja auch an der recht großen Teilnehmerzahl sehen. Dabei sind definitiv die Abende zu den grundsätzlichen Erziehungsthemen, die jeder für sich auch anders auslegen kann, interessanter als z.B. Themen wie man richtig die Zähne putzt ‐ ich glaube das ist quasi schon Standard, zumindest für die, die dann tatsächlich kommen. Nichtsdestotrotz gehören auch diese Themen dazu und sollen abgedeckt werden. Die Reihe bietet interessante Ansätze und vielfältige Möglichkeiten, für sich als Eltern die interessanten Themen herauszusuchen.“ Für uns Erzieherinnen war die Vernetzung mit dem Jugendhilfesystem des Umfeldes von Bedeutung. „Die Kita ist der geeignete Ort, um möglichst allen Eltern ohne besondere Zugangsbarrieren die Integration vielfältiger Inhalte der Eltern‐und Familienbildung in den familiären Alltag zu ermöglichen“ (Auszug aus den Bildungs‐und Erziehungsempfehlungen zum Punkt ‚Das Nachbarschaftszentrum/Bildungs‐und Kommunikationszentrum Kindertagesstätte und die Vernetzung mit dem Jugendhilfesystem’) Gemeinsam mit Frau Karl setzten wir uns mit den Bedarfen unserer Familien hinsichtlich ‚Gesundes Aufwachsenfür Leib&Seele von Kindern’ auseinander, um dann ein Netzwerk von Expertinnen aus der Region zu den entsprechenden Themen zu entwickeln. In der Ansprache an die Familien d.h. Kinder&Eltern konnten wir die Zielsetzung des Projektes intensiv thematisieren und für die Teilhabe sensibilisieren und werben. Wir Erzieherinnen sind uns der Bedeutsamkeit von Jugendhilfesystem rund um präventive Arbeit für Kind&Familie bewusst. Stimmen der Erzieherinnen Sonja M: „Ich bin beeindruckt, dass das Projekt ‚Ich geh zur U und Du’ bei Kindern dazu führte, dass diese so sehr motiviert waren zur Vorsorge zu gehen und diesbzgl. ihre Eltern beharrlich überzeugten, einen Vorsorgetermin anzugehen.“ Michaela H. „Ich finde, es war für die Kinder, Erzieherinnen und Eltern sehr bereichernd mit Experten von außen zu arbeiten. Carmen B. „Es war rundum eine gelungene Aktion. Die Kinder sind sehr stolz auf ihre Kappen ‐ dies kann ich im KiTaalltag immer wieder feststellen.
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Die Themenabende waren sehr interessant und gut umgesetzt. Die Eltern waren begeistert in ihren Rückmeldungen an mich.“ Sandra P. „ Ich empfand die Aktion als sehr bereichernd, da auch ich daraus neue Informationen erhalten konnte, die ich im Gespräch mit Eltern einbeziehen kann. Ich fand es gut, dass es den Eltern über dieses Projekt ermöglicht wurde, die Institution ‚Gesundheitsamt’ – ‚Ärzte’ – ‚Beratungsstelle’ kennenzulernen und evtl. Berührungsängste abzubauen. Anja P. „ Die Aktionsreihe ‚Ich geh zur U und Du ‚ bot eine abwechslungsreiche und gut aufeinander abgestimmte Auswahl und Gestaltung von Einzelangeboten/Bausteinen rund um die Themen der Förderung körperlicher und seelischer Gesundheit und Entwicklung. Die Verknüpfung von Aktionen für Kinder und Informationen für Eltern sprach beide Zielgruppen gleichermaßen an.“ Tatjana Sch. ‚ Die Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchung –vor allem auch für die jungen Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren‐ wurde in diesem Projekt herausgearbeitet – je früher desto besser! Die Notwendigkeit der Zahnpflege von den ersten Monaten an und die Handhabung eines Schnullers sowie die kritische Auseinandersetzung mit Fluoriden fand ich für die Eltern und für mich als Erzieherin in der Krippe sehr interessant und unterstützend.“ In der Teamrunde reflektierten wir zum Abschluss des Projektes ‚Ich geh’ zur U und Du ‚ u.a. die Notwendigkeit eines Pools von qualifizierten Fachleuten/Expertinnen einzurichten, die zu den verschiedenen Themen –Kinder&Familien betreffend‐ sich in der Kita einbringen können. Die Kita ist die erste institutionelle Einrichtung, in die Familien mit ihren Kindern ankommen. Dort möglichst niedrigschwellig ein Netzwerk zu entwickeln, welches ‚Gesundes Aufwachsen von Leib und Seele für Kinde&Familien’ unterstützt – sollte Zielsetzung hinsichtlich präventiver Arbeit im Landkreis Bernkastel‐Wittlich werden. An dieser Stelle gilt es zu erwähnen, dass alle Expertinnen von außen sich ehrenamtlich einbrachten. Ein herzliches Dankeschön für das Engagement und Zugewandtheit an Alle ! Frau Annette Karl –als Initiatorin dieses Projektes „Ich geh zur U und Du“ – ist insbesondere zu danken für ihre kreativen Gedankengänge und Ideen hinsichtlich der Entwicklung und Gestaltung dieses beispielhaften Projektes ! Die professionelle Zusammenarbeit mit Fr.Karl war bereichernd für uns als Kita d.h. Kinder‐Erzieherinnen und Eltern u.a. auch durch ihre erfrischende‐zupackende und unermüdliche Art ‚dranzubleiben’ und mit ganz viel Herz dieses Projekt zu entwickeln und zu begleiten. Erni Schaaf‐Peitz
Leiterin der Kita Wittlich‐Neuerburg
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Bilder mit „Ich geh zur U! Und du?“‐ Kappen
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6. Quellennachweis Bezug von Infomaterial
www.familie.bernkastel‐wittlich.de
www.kita‐neuerburg.wittlich.de
www.kindermund‐zahngesund.de
www.lagz‐rlp.de
www.aok.de/rheinland‐pfalz‐saarland
www.wittlich.lebensberatung.info.
www.dgk.de
www.ich‐geh‐zur‐u.de
www.bzga.de
www.lzg‐rlp.de
www.lsjv.de
www.msagd.rlp.de
www.mbwwk.rlp.de
www.adipositas‐rlp.de
Wir möchten uns recht herzlich für die sehr gute Kooperation und freundliche Unterstützung bei den Erzieher/innen der Kindertagesstätte Neuerburg, Frau Bohlen‐Müller, Schulleiterin GS Bombogen, Frau Elsen, Oecotrophologin und Ernährungsfachkraft der AOK, Frau Weins von der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege, Herrn Dr. Ant, Zahnarzt und Obmann der Kita sowie Frau Spanier von der Lebensberatung in Wittlich bedanken. Kreisverwaltung Bernkastel‐Wittlich Fachbereich Gesundheit