IBM CEO Willkommen Zu Einem Intelligenten Jahrzehnt

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Vor etwas mehr als einem Jahr hat IBM eine Diskussion darüber angestoßen, wie sich Dinge in unserer Welt grundlegend ändern sollten. Seitdem führen wir einen intensiven Meinungsaustausch mit Kunden, anderen Unternehmen, Politik und Wissenschaft darüber, wie wir gemeinsam eine intelligentere Welt gestalten können IBM – Nachhaltige Entwicklung – Deutschland http://www-05.ibm.com/de/smarterplanet/speech/?ca=sp_speech_de&me=w&met=de_hp_hplg 1 of 17 05.02.2010 08:29

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Vor etwas mehr als einem Jahr hat IBM eine

Diskussion darüber angestoßen, wie sich

Dinge in unserer Welt grundlegend ändern

sollten. Seitdem führen wir einen intensiven

Meinungsaustausch mit Kunden, anderen

Unternehmen, Politik und Wissenschaft

darüber, wie wir gemeinsam eine

intelligentere Welt gestalten können

IBM – Nachhaltige Entwicklung – Deutschland http://www-05.ibm.com/de/smarterplanet/speech/?ca=sp_speech_de&me=w&met=de_hp_hplg

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Eine intelligentere Welt – also ein Smarter Planet – bedeutet, dass die Welt mit intelligenten Systemen und

Abläufen versehen wird, über die Dienstleistungen erbracht, Güter entwickelt, hergestellt, erworben und

verkauft werden. Auf dessen Basis wir uns fortbewegen, Öl, Wasser und Elektronen transportiert werden

und Milliarden von Menschen arbeiten und ihr Leben gestalten.

· Rechenleistung ist heute praktisch überall vorhanden und so kostengünstig,dass Gegenstände damit ausgestattet werden, die von außen nicht wie Computer

wirken: Fahrzeuge, Haushaltsgeräte, Straßen, Stromnetze und Bekleidung

genauso wie globale Prozess- und Lieferketten. Selbst in der Landwirtschaft oder

an Wasserwegen wird heute bereits Informationstechnologie in Form von

Sensoren eingesetzt.

· All diese digitalen Einheiten, von denen es bald Billionen geben wird, werdenüber das Internet miteinander vernetzt. Man spricht hier auch häufig vom „Internet

der Dinge“.

· Die aus diesen vernetzten Dingen gewonnenen Daten können in Informationen

und Wissen umgewandelt und damit intelligent genutzt werden. Wir sind heute in

der Lage, mit Hilfe von Rechenleistung und Analysemethoden dieses neue

Wissen sinnvoll und umfassend zu nutzen. Wir können damit Kosten senken und

Verschwendung vermeiden, Effizienz und Produktivität steigern sowie die Qualität

von fast allem verbessern: Von Produkten, von Arbeitsabläufen in Unternehmen

bis hin zu unseren Städten.

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Wir haben den Dialog über einen Smarter Planet im

November 2008 begonnen. Das Finanzsystem der Welt

befand sich damals für einen Moment fast im freien Fall. Die

meisten Unternehmen zogen den Kopf ein und gingen in

Deckung. Wir bei IBM haben uns damals dafür entschieden,

den Dialog weiterzuführen, weil wir der Meinung waren,

dass es sich bei Smarter Planet um eine keineswegs

utopische Agenda für Vordenker handelt. Das gilt nach wie

vor: Wir reden hier nicht von einer abgehobenen Vision,

sondern von einem ganz pragmatischen Ansatz, die

Herausforderungen in Angriff zu nehmen, die die Welt in

den vergangenen Monaten in Atem gehalten haben und

auch heute noch unsere ganze Aufmerksamkeit

beanspruchen: Erhalt von Arbeitsplätzen, die Zukunft der

Energieversorgung, Umweltfragen bis hin zu offenen

Fragen rund um unser globales Finanzsystem.

Wir glauben an unsere Agenda. Und weil wir sicher sind, dass sie Lösungsansätze für die oben genannten

Herausforderungen anbietet, haben wir die Ressourcen von IBM im vergangenen Jahr auf das Ziel

ausgerichtet, intelligentere Systeme auf der ganzen Welt zu installieren.

Wir haben in den vergangenen Monaten viel gelernt. Ich möchte anhand von einigen Erkenntnissen und

Beispielen eine Perspektive auf das Jahrzehnt, das vor uns liegt, bieten.

Zunächst haben wir im vergangenen Jahr gelernt, dass unser Vorschlag, Systeme und Abläufe zukünftig

intelligenter zu gestalten, in Wirtschaft und Politik weltweit Anklang gefunden hat. Wir haben in über 50

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Ländern – Industrienationen wie Schwellen- und Entwicklungsländer – unsere Ideen vorgestellt. Allein zum

Thema Smarter Cities – intelligente Städte – haben wir weltweit über 100 Veranstaltungen durchgeführt,

an denen über 2.000 Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung teilgenommen haben. Neben vielen

Diskussionen hat sich auch gezeigt, dass es bereits viele Beispiele gibt, wo intelligente Systeme implementiert

wurden und auch den erwarteten Erfolg zeigen. Dazu gleich mehr.

Wir hatten uns bei IBM für 2009 das

ambitionierte Ziel gesteckt, gemeinsam

mit unseren Kunden und Partnern 300

solcher intelligenten Lösungen in

Unternehmen, Städten und auf anderen

Gebieten zu entwickeln. Wir haben

unser Ziel weit übertroffen. Inzwischen

arbeiten wir bereits an über 1.200

Projekten in allen wichtigen Branchen,

in allen Teilen der Welt.

Anhand dieser Projekte können wir aufzeigen, dass sich die Investitionen in intelligente Systeme lohnen:

· In einer Studie wurden weltweit 439 Städte untersucht. Dabei zeigte sich, dass

die Städte, die Lösungen zur Entlastung ihres Straßenverkehrs wie

beispielsweise durch digitale Zufahrtsregelungen in die Innenstädte, die

Vernetzung von Ampeln oder situationsabhängige Verkehrssteuerung nutzen,

Staus um durchschnittlich über 700.000 Stunden im Jahr reduzierten und jeweils

fast 15 Millionen US-Dollar einsparten. Vier Städte, die mit Hilfe von IBM solche

Lösungen implementierten, konnten das Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten um

bis zu 18 Prozent reduzieren, den CO2-Ausstoß von Kraftfahrzeugen um bis zu

14 Prozent senken und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs um bis zu 7

Prozent steigern.

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· Noch einige andere Beispiele: In Spanien setzten acht Krankenhäuser und 470

Notfallstationen neuartige Systeme für die medizinische Versorgung ein, die

zum einen dem medizinischen Personal im Notfall benötigte Informationen vor Ort

zur Verfügung stellen und gleichzeitig Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit

ihrer Einrichtungen erlauben. Das Ergebnis: Eine bessere Versorgung der

Patienten und eine Steigerung der Betriebseffizienz von bis zu 10 Prozent.

· Banken und andere Finanzdienstleister weltweit gewinnen mit intelligentenSystemen ein neues Maß an Risikokontrolle, Effizienz und Kundenservice. Durch

optimierte Kreditverfolgung und -verarbeitung konnte beispielsweise der indische

Mikrofinanzierer Grameen Koota seinen Kundenstamm von 70.000 auf 250.000

Personen ausbauen, den Geldbedarf exakter vorhersagen, seine Ressourcen

besser einsetzen und den Zugang zu Kapital ausweiten. Die russische

Zentralbank konnte die Kosten für die Zahlungsabwicklung durch neue Systeme

um 95 Prozent reduzieren. Das Währungshaus CLS verarbeitet den

überwiegenden Teil aller weltweiten Währungstransaktionen. Durch neue

intelligente Software und Prozesse werden dort heute die Risiken des

Handelsgeschäfts in Höhe von 3,5 Billionen US-Dollar pro Tag minimiert.

· Eine einjährige Studie des Pacific Northwest NationalLaboratory des U.S Department of Energy zeigt, dass

Verbraucher mit intelligenten Zählersystemen zehn

Prozent ihrer Stromrechnungen einsparten und ihren

Stromverbrauch während der Spitzenlastzeiten um 15

Prozent senken konnten. Und das ist erst der Anfang.

In einer Branchenstudie wurde festgestellt, dass sich

mit einer nur moderaten Verringerung von fünf Prozent

der Lastspitzen in den Stromnetzen der USA 625

Kraftwerke samt zugehöriger Infrastruktur einsparen

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ließen.

· Vier führende Einzelhandelshäuser in den USA konnten die Kosten ihrerLieferketten um bis zu 30 Prozent sowie ihren Lagerbestand um bis zu 25

Prozent senken und steigerten gleichzeitig ihre Umsätze um bis zu 10 Prozent.

Sie erreichten das allein dadurch, dass sie das Kaufverhalten ihrer Kunden exakt

analysierten, anhand dieser Daten das Sortiment konsequent an der Nachfrage

ausrichteten und ihre Lieferketten durchleuchteten.

Diese Liste ließe sich noch fortsetzen. Wir sind momentan bei IBM dabei, die Ergebnisse intelligenterer

Systeme rund um den Globus weiter zu quantifizieren. Und das ist wichtig. Denn nur messbare Ergebnisse

wie die eben beschriebenen, helfen Entscheidungsträgern dabei, Neues anzupacken und durchzusetzen.

Was haben wir noch gelernt?

Wir haben gelernt, dass ein enormes Interesse daran besteht, zu erfahren, wie solche Veränderungen möglich

sind. CEOs, CIOs, Regierungschefs und Bürgermeister fragen sich:

· Wie statte ich ein System mit Intelligenz aus, für das eigentlich kein Unternehmenund keine Behörde allein verantwortlich ist?

· Wie führe ich alle Akteure zusammen?

· Wie bekomme ich die Finanzierung zustande?

· Wie kann ich den Einkauf in meinem Unternehmen oder die Beschaffungsstelleüberzeugen, eine solche neuartige Lösung anzuschaffen?

· Wie kann ich dafür sorgen, dass mich Mitarbeiter oder Bürger dabeiunterstützen?

· Wo beginne ich am besten?

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Wir haben diese Fragen immer wieder während unserer

Projekte weltweit gehört. Wir haben sie von Bürgermeistern

in unseren Smarter Cities-Foren gehört – im vergangenen

Juni in Berlin, im letzten Oktober in New York, letzten

Dezember in Ho Chi Minh City und in beinah 100 anderen

Städten. Und ich höre das Gleiche in meinen Gesprächen

mit Leuten aus der Wirtschaft und Verwaltung.

Eines ist dabei sehr wichtig: Das sind alles keine technologischen Fragen. Hier geht es um

Führung.

Don Spencer beispielsweise, Associate Director

of Medical Informatics an der Universität von

North Carolina hat sich mit der letzten Frage

auseinandergesetzt: „Wo beginnen?““. Er

beschloss, gleich beim heikelsten Problem

seines Krankenhaussystems anzusetzen: der

Menge und fehlenden Vernetzung der

vorhandenen Patientendaten. Er entwickelte

eine intelligente Krankenhauslösung, mit der

Ärzte und Krankenhausverwaltung heute

gemeinsam Zugriff auf medizinische und

Verwaltungsdaten von Patienten haben und

enger zusammenarbeiten können.

Eine weitere Frage, die häufig auftaucht, wenn es um die angesprochenen Veränderungen geht: „Welches

Tempo sollte ich vorlegen?" Die Technologie mag zwar vorhanden sein, um ein Problem zu lösen – die

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kulturellen Voraussetzungen beispielsweise innerhalb eines Unternehmens vielleicht aber noch nicht. Terry

Rhode, System Controller und IT- Manager eines Logistikunternehmens in Kanada stand genau vor dieser

Frage. Er wollte ein neuartiges IT-System einführen. Die Mitarbeiter seines Unternehmens sind zu großen

Teilen Trucker, die tendenziell konservativ und Änderungen sowie neuen Technologien eher kritisch

gegenüber stehen. Über zwei Jahre lang arbeitete er deshalb daran, eine entsprechende Wissensgrundlage im

Unternehmen zu schaffen und Akzeptanz für neue Technologien aufzubauen. Er vermittelte den Truckern

nicht nur wie, sondern auch warum die Technologie eingesetzt werden muss. So sorgte er dafür, dass ein

radikal neues System in der vorherrschenden Unternehmenskultur akzeptiert wurde. Die Folge: Ein

deutlich verbesserter Kundenservice.

Terry Rhodes Erfahrung zeigt, dass beim Thema Organisationskultur sowohl von oben nach unten als auch

von unten nach oben gearbeitet werden muss. Genau das tat beispielsweise auch Patricia Graham, CIO eines

Energieversorgers in Houston. Ihr war klar, dass sich vieles in ihrem Unternehmen ändern würde und dass

viele Mitarbeiter keine Vorstellung davon hatten, was die geplante Einführung eines automatisierten

Messverfahrens für die Kunden und das eigene Unternehmen eigentlich bedeutete. Sie begann einen

Dialog mit den Außendienstmitarbeitern, denen – wie sie sagt – „die Zähler gehören“ und band sie in das

Konzept, das Brainstorming und in die Diskussion vor Einführung der neuen Technologie. So erreichte sie

eine entsprechende Akzeptanz bei Kunden wie Mitarbeitern. Der Erfolg: Heute liest das Unternehmen seine

Zähler alle 15 Minuten ab – im Gegensatz zu einmal im Monat, wie in der Vergangenheit.

„Wie gewinne ich die Unterstützung der Bürger?“ Gunnar Söderholm, Leiter des Umwelt- und

Gesundheitsressorts im schwedischen Stockholm, sah seinen Plan für ein intelligentes Verkehrssystem

bereits an rechtlichen und politischen Hürden scheitern. Seine Lösung? Er beschloss, seinen Plan als

Pilotprojekt zu starten. Damit erreichte er zwei Dinge: Zum einen war er damit in der Lage, einen

Konzeptnachweis zu erbringen. Nach sieben Monaten lagen eindeutige statistische Daten vor, die zeigten,

dass ein vielschichtiger, systemischer Ansatz erforderlich war, der sowohl eine Optimierung des öffentlichen

Nahverkehrs als auch der staubedingten Kosten umfasst. Nur so würden sich Verkehr, CO2-Ausstoß und die

Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs verbessern lassen. Zum anderen gab dies der Öffentlichkeit die

Gelegenheit, sowohl die Vorteile als auch die Einschränkungen des neuen Systems kennenzulernen. Und

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dann wurde in einer Wahl abgestimmt. Letztendlich war es die Popularität dieses radikal neuen Konzepts bei

den Bürgern von Stockholm, die Gunnar den politischen Rückhalt verlieh, um seinen Plan durchzusetzen.

„Wie mache ich ein System intelligent, das niemandem gehört?“ Dr. Britta Buchholz beim süddeutschen

Versorgungsunternehmen MVV Energie AG rief einen „Markt“ für Energie ins Leben, der alle wichtigen

Akteure der Wertschöpfungskette miteinbezog – Forschungspartner, den akademischen Bereich,

Infrastrukturanbieter und den öffentlichen Sektor.

Die Zusammenarbeit war auch der Schlüssel zum Erfolg im

Projekt für intelligente Telekommunikation von Mario

Domingo, Leiter für Produktentwurf und -herstellung beim

philippinischen Unternehmen Globe Telecom. Im Rahmen

eines Projekts schmiedete er eine Partnerschaft zwischen den

Lieferanten und internen Beteiligten – vom Vertriebsprozess

bis hin zur Bereitstellung. Bei dieser Zusammenarbeit ging

es um weit mehr als Logistik und Koordination. Geschaffen

wurde damit ein umfassender Wissenspool zu Fragen wie

was implementiert werden sollte, wie dies zu erreichen ist und

welche bewährten Verfahren eingesetzt werden könnten.

Alle diese gerade beschriebenen Menschen haben eines gemeinsam: Sie warten nicht darauf, bis ein neue

Richtlinie verabschiedet, ein neue Arbeitsgruppe eingesetzt wird. Sie ergreifen die Initiative, binden die

unterschiedlichsten Gruppen in ihre Projekte ein und gestalten den Wandel. Wandel, der sowohl schnellen

Return-on-investment wie auch langfristige Wettbewerbs- und Standortvorteile sichert. Wandel, der zugleich

die Umwelt schont und wirtschaftlich ist.

Was treibt aber alle diese Fragen und Projekte? Was ist es, das dieses neue Denken in vielen Bereichen in

Gang setzt? Es ist die allgegenwärtige Digitalisierung, die es uns erlaubt, noch exakter zu erkennen und zu

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erfassen, was in einem bestimmten System – egal ob in einem Unternehmen oder im öffentlichen Raum wie

beispielsweise in einem Verkehrsleitsystem – tatsächlich vor sich geht.

Im vergangenen Jahr hat sich darüber

hinaus bestätigt, wovon wir überzeugt

waren. Der wichtigste Aspekt

intelligenterer Systeme sind Daten – und

noch genauer verlässliche

Informationen, die aus diesen Daten

entstehen.

Früher zogen wir Rückschlüsse aus Informationen, die wir nachträglich gesammelt und ausgewertet haben.

Heute können wir anhand von Fakten direkt entscheiden. Früher interpolierten und extrapolierten wir, heute

können wir definieren. Die historische Perspektive weicht der Echtzeitperspektive.

Wir häufen heute in der Welt unvorstellbare Datenmengen an. In nur drei Jahren wird der IP-Verkehr

Schätzungen zufolge auf insgesamt über ein Zettabyte anwachsen. Das sind eine Billion Gigabyte – oder

anders ausgedrückt: eine Eins, gefolgt von 21 Nullen.

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Hier geht es aber nicht nur um Menge und Geschwindigkeit von

Daten. Auch die Art der Daten, die wir sammeln und analysieren,

verändert sich. 30 Prozent der Daten auf der Welt bestehen

heute bereits aus Bildmaterial im medizinischen Umfeld. Stellen

wir uns vor, wie viel Daten die 10.000 Sicherheitskameras in

London produzieren, die 24 Stunden am Tag Videobilder in das

Netz einspeisen. Oder nehmen wir die 1.000 vernetzten

Sensoren, die eine neue Brücke in Hongkong überwachen – und

multiplizieren Sie sie mit den Millionen von Straßen, Brücken und

Gebäuden in Städten rund um den Globus, die auch solche

Sensoren haben oder in Zukunft haben werden.

Wir erfassen Daten in der Natur zu Bodenbeschaffenheit oder Fließgeschwindigkeit von

Gewässern. Und wir haben die wachsende Informationsflut, die von Milliarden Einzelpersonen in sozialen

Netzwerke generiert werden. Sie lassen uns wissen, was sie denken, was sie mögen und möchten, was sie

beobachten.

Wie ich schon sagte: All diese Daten sind heute praktisch in Echtzeit verfügbar. Heute noch treffen die

meisten von uns Entscheidungen auf Grundlage von beschränkten Informationen aus der Vergangenheit

oder auf Basis von Erfahrung. Das waren bisher die besten verfügbaren Informationen – aber das ändert sich

schnell.

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Man mag jetzt denken: Das Letzte, was wir

brauchen, sind noch mehr Informationen, die auf uns

einprasseln, noch mehr Hintergrundrauschen. Doch

wir verfügen heute dank innovativer Analyse-Tools

über die notwendigen Möglichkeiten, um Nutzen aus

diesen Daten zu ziehen – und dort die Muster,

Korrelationen und Ausreißer zu erkennen.

Ausgereifte mathematische Modelle helfen uns,

Änderungen in unseren Systemen nicht nur zu

prognostizieren und sogar genau vorherzusagen.

Das ist die Verheißung einer intelligenteren Welt.

Mit dieser Verheißung gehen jedoch auch beunruhigende Begleiterscheinungen einher. Das ist eine weitere

Erkenntnis. Betrachten wir zwei der offensichtlichen Bereiche: Datenschutz und Sicherheit.

Kameras in London und in Chicago erlauben der Polizei und anderen Einsatzkräften ein schnelleres

Eingreifen als jemals zuvor. Dadurch können Leben gerettet werden. Dennoch werden auch zunehmend

Stimmen laut, die das Gefühl haben, dadurch nicht in einem sicheren Staat, sondern in einem

„Überwachungsstaat“ zu leben.

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Vor ein paar Jahren erschien ein Zeitungsbericht, in dem

beschrieben wurde, dass im Umkreis von 200 Metern der

Londoner Wohnung, in der George Orwell seinen Roman

„1984“ schrieb, 32 Überwachungskameras jede Bewegung

auf der Straße verfolgen. Natürlich dienten sie nicht dem

Zweck, diese eine Wohnung zu beobachten. Sie

überwachen den Verkehr und sollen die öffentliche

Sicherheit gewährleisten. Trotzdem liegt die Ironie und

der Grund für die besorgten Stimmen auf der Hand.

Ja, wir Menschen möchten weniger Kriminalität, weniger

Verkehr, kürzere Wartezeiten, mehr Gesundheit und alle

anderen Vorteile von intelligenteren Systemen. Doch wir

fühlen uns möglicherweise auch immer unwohler dabei,

dass so viele Informationen über uns verfügbar sind. Wir

stellen Fragen: Wer hat Zugriff auf diese Daten? Was

geschieht damit? Sind die Menschen, die sie einsehen

können, vertrauenswürdig? Sind die Daten sicher?

Unternehmen und Behörden sind begeistert von den Vorteilen, die eine intelligente Infrastruktur bietet:

intelligente Stromnetze, Schienenverkehr, Abwassersysteme oder Gebäude, um nur einige zu

nennen. Bedeutet das, dass unsere grundlegende Infrastruktur so sicher und zuverlässig ist wie unser Laptop?

Diese Fragen bedürfen einer ernsthaften Auseinandersetzung und einer gemeinschaftlichen

Entscheidungsfindung. Wir müssen mehr aufbauen als intelligente Systeme. Wir müssen die Unterstützung

dafür gewinnen. Darum verfolgt IBM in vielen Bereichen unserer Smarter Planet-Agenda auch das Konzept,

gemeinsam mit Anderen Projekte anzugehen.

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Wir sind beispielsweise Teil der Global Intelligent

Utility Network Coalition, eines Konsortiums

innovativer Versorgungsunternehmen mit fast 100

Millionen Kunden weltweit. Dieses Konsortium

arbeitet daran, den Einsatz von Technologien für

intelligente Stromnetze zu beschleunigen und die

Branche neu auszurichten.

Die Patient-Centered Primary Care Collaborative – ein Bündnis aus großen Arbeitgebern,

Verbrauchergruppen, Qualitätsprüfern, Leistungsträgern im Gesundheitswesen, Gewerkschaften, Kliniken

und Ärzten in den USA – entwickelt Konzepte, um unsere Gesundheitssysteme rund um den Patienten

zu optimieren.

Wir arbeiten auch mit der Brüsseler Ideenschmiede Security & Defence Agenda zusammen, um Wissen und

Konsens zu Themen wie Sicherheit und Verteidigung aufzubauen. Das geschieht im Rahmen einer groß

angelegten Online-Zusammenarbeit, die wir bei IBM „Jam“ nennen und die unserer Erfahrung nach

erheblich schneller zu konkreten Entscheidungen und Maßnahmen führen kann. Am SecurityJam im

Februar 2010 nehmen beispielsweise tausende Sicherheitsexperten, Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und

Nichtregierungsorganisationen teil, um neue Bedrohungen des internationalen Friedens und der Sicherheit zu

analysieren und zu definieren. Am Ende wird eine Reihe von Empfehlungen stehen, die im April 2010 der

Führung von EU und Nato vorgelegt werden.

Der Schlüssel dafür ist Zusammenarbeit. Einige der Beispiele, die ich beschrieben habe, belegen die

Bedeutung von Zusammenarbeit bei der Lösung von komplexen Herausforderungen recht anschaulich.

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Zum Schluss möchte ich gerne den Kreis

schließen und noch einmal zu den Vorteilen

zurückkehren, die intelligente Systeme bieten.

Mich haben die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse des vergangenen Jahres zuversichtlich gemacht.

Nicht nur im Hinblick darauf, dass die Welt und ihre Systeme tatsächlich intelligenter werden, sondern auch

darauf, dass Entscheider die Chance ergreifen, Wandel einzuleiten.

Die Weltwirtschaft hat sich etwas stabilisiert, auch wenn noch erhebliche Herausforderungen zu meistern

sind. Konjunkturprogramme zeigen Wirkung, doch sie können und dürfen nicht bis in alle Ewigkeit

fortgesetzt werden. Fakt ist, dass wir in absehbarer Zukunft mit der Herausforderung konfrontiert sein

werden, viele drängende globale Fragen mit weniger statt mehr Ressourcen lösen zu müssen.

Ein entscheidender Faktor für unsere kurz- und langfristigen wirtschaftlichen Aussichten wird der Einsatz

intelligenterer Technologien sein, um die Kosten unserer bestehenden Systeme und Institutionen zu

senken – wir müssen mehr mit weniger erreichen. Wir werden die Betriebsdauer unserer Infrastrukturen

verlängern müssen und wir werden sicherstellen müssen, dass die Systeme der nächsten Generation in sich

selbst effizienter, flexibler und ausfallsicherer sind.

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Die gute Nachricht ist: All das ist bereits im Gange. Jeden Tag sehen wir neue, intelligentere Konzepte in

unterschiedlichen Branchen, Städten und Regionen auf der ganzen Welt. Wir sehen greif- und messbare

Erfolge und lernen, wie dadurch die Welt intelligenter wird.

Das ist ermutigend. Und ich glaube auch, dass es uns helfen würde, wenn wir uns alle mitunter daran

erinnern, mit welchen Hoffnungen wir vor gerade einmal zehn Jahren in das neue Jahrtausend gestartet sind.

Ich bin der Überzeugung, dass wir in der Verantwortung stehen, die Chance, die sich uns jetzt bietet, nicht

verstreichen zu lassen. Jetzt ist es Zeit zu handeln. Und handeln müssen wir zusammen.

Ja, es werden auch weiterhin hitzige Debatten um viele

umstrittene Fragen unserer Gesellschaft geführt werden,

die von der Energieversorgung über die Sicherheit und

den Klimawandel bis zum Gesundheitswesen und zur

Wirtschaft reichen. Ja, wir werden mit Sicherheit noch für

einige Zeit über die Rolle der Regierung, der

Privatwirtschaft und Organisationen unserer

Zivilgesellschaft nachdenken müssen.

In allen Standpunkten in diesen Debatten gibt es ernst zu nehmende und diskussionswürdige Perspektiven.

Doch ganz gleich, welchem Standpunkt man anhängt oder welche Sichtweise letztendlich eine Mehrheit

findet: Die daraus entstehende Idee – oder wenn Sie wollen das daraus entstehende System – wird

intelligenter sein müssen als in der Vergangenheit: Transparenter, effizienter, offener, gerechter,

widerstandfähiger.

Und das ist ein weiterer Grund für Hoffnung: Eine intelligentere Welt liegt in unser aller Interesse.

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