Grass

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Als Intention der Werke Grass’ ist das „Schreiben gegen das Vergessen“ auszumachen. Seine Werke thematisieren Nationalsozialismus bzw. handeln vor dessen Hintergrund. Auch die Werke Grass’, die in der Nachkriegszeit spielen, behandeln die Thematik des Vergessens und die der Schuld. Mit seinem ersten Roman Die Blechtrommel gelang 1959 dem damals 31-jährigen der literarische Durchbruch. Der Entwicklungsroman, repräsentiert ein Stück deutscher Zeitgeschichte: er umspannt die fünf Jahrzehnte von 1899 bis in die Anfänge der Bundesrepublik. In seinem Werk thematisiert er auch die kollektive Verdrängung der Zeit während des Dritten Reiches durch die deutsche Bevölkerung. Grass ging es dabei auch um eine Kritik an der mangelnden Aufarbeitung dieser Zeit. Für den Roman erhielt Grass, nach Lesung aus dem noch unveröffentlichten Manuskript, 1958 den Preis der Gruppe 47, deren Mitglied er seit 1957 war. Auch die Jahre 1947 bis 1953, in denen Grass in Düsseldorf in eine Steinmetzlehre ging, ein Kunststudium aufnahm, als Kneipenmusikant wirkte und das beginnende Wirtschaftswunder erlebte, verarbeitet er in der Blechtrommel. Szenen des Romans sind autobiografisch geprägt von etlichen realen Düsseldorfer Erlebnissen, etwa von Besuchen bei seiner Schwester, die in einem Düsseldorfer Spital als Hebamme tätig war und ihn dort „in jeder Hinsicht verköstigt“ haben soll. „Oskar protestiert physiologisch und psychisch gegen die Existenz schlechthin. Er beschuldigt den Menschen unserer Zeit, indem er sich zu einer Karikatur macht. Der totale Infantilismus ist sein Programm.“

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Als Intention der Werke Grass’ ist das „Schreiben gegen das Vergessen“ auszumachen. Seine Werke thematisieren Nationalsozialismus bzw. handeln vor dessen Hintergrund. Auch die Werke Grass’, die in der Nachkriegszeit spielen, behandeln die Thematik des Vergessens und die der Schuld.

Mit seinem ersten Roman Die Blechtrommel gelang 1959 dem damals 31-jährigen der literarische Durchbruch. Der Entwicklungsroman, repräsentiert ein Stück deutscher Zeitgeschichte: er umspannt die fünf Jahrzehnte von 1899 bis in die Anfänge der Bundesrepublik. In seinem Werk thematisiert er auch die kollektive Verdrängung der Zeit während des Dritten Reiches durch die deutsche Bevölkerung. Grass ging es dabei auch um eine Kritik an der mangelnden Aufarbeitung dieser Zeit. Für den Roman erhielt Grass, nach Lesung aus dem noch unveröffentlichten Manuskript, 1958 den Preis der Gruppe 47, deren Mitglied er seit 1957 war.

Auch die Jahre 1947 bis 1953, in denen Grass in Düsseldorf in eine Steinmetzlehre ging, ein Kunststudium aufnahm, als Kneipenmusikant wirkte und das beginnende Wirtschaftswunder erlebte, verarbeitet er in der Blechtrommel. Szenen des Romans sind autobiografisch geprägt von etlichen realen Düsseldorfer Erlebnissen, etwa von Besuchen bei seiner Schwester, die in einem Düsseldorfer Spital als Hebamme tätig war und ihn dort „in jeder Hinsicht verköstigt“ haben soll.

„Oskar protestiert physiologisch und psychisch gegen die Existenz schlechthin. Er beschuldigt den Menschen unserer Zeit, indem er sich zu einer Karikatur macht. Der totale Infantilismus ist sein Programm.“