Geschaeftsbericht Clariant 2010
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Transcript of Geschaeftsbericht Clariant 2010
Bereit für profitables Wachstum Geschäftsbericht 2010
Kennzahlen 2010 2009
Mio. CHF Mio. CHF
Umsatz 7 120 6 614
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderungen und Verkäufen 696 270
Konzernergebnis 191 – 194
Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 642 757
Bilanzsumme 5 921 6 092
Total Eigenkapital (einschliesslich Minderheitsbeteiligungen) 1 806 1 896
Investitionen in Sachanlagen 224 135
Personalaufwand1, 2 1 479 1 555
F&E-Aufwand 135 150
Ergebnis pro Aktie 0,81 – 0,911 Anzahl Mitarbeitende: 16 176 (2010) 2 Ohne ausserordentliche Personalkosten
Finanzielle Eckdaten
entwicKlung des aKtienKurses vom 31.12.2009 bis 31.12.2010
Aktienkurs in CHF
22
20
18
16
14
12
10
31/12/09 31/01/10 28/02/10 31/03/10 30/04/10 30/05/10 30/06/10 31/07/10 29/08/10 30/09/10 31/10/10 28/11/10 31/12/10
umsatz nach geschäftseinheiten
Mio. CHF
Gesamt 2010: 7 120
Industrial & Consumer Specialties 1 526 21 %
Masterbatches 1 260 18 %
Pigments 1 168 16 %
Textile Chemicals 821 12 %
Oil & Mining Services 604 8 %
Leather Services 326 5 %
Performance Chemicals* 1 415 20 %
* Performance Chemicals beinhaltet die Geschäftseinheiten Additives, D & I, Emulsions und Paper Specialties.
umsatz nach regionen
Mio. CHF
Gesamt 2010: 7 120
Europa 2 977 42 %
MEA* 552 8 %
Nordamerika 860 12 %
Lateinamerika 1 199 17 %
Asien/Pazifik 1 532 21 %
* Mittlerer Osten und Afrika
Inhalt
Brief an die Aktionäre Seite 02
01 Restrukturierung abgeschlossen Seite 06
02 Finanzüberblick Seite 12
03 Strategieüberblick Seite 28
04 Geschäftseinheiten Seite 32
05 Corporate Responsibility Seite 54
06 Corporate Governance Seite 56
07 Vergütungsbericht Seite 70
Konsolidierter Rechnungsabschluss des Clariant Konzerns Seite 80
82 Konzern-Bilanzen 83 Konzern-Erfolgsrechnungen 84 Konsolidiertes Gesamtergebnis 84 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals 85 Konzern-Geldflussrechnungen 86 Anhang zur Konzernrechnung 144 Bericht der Revisionsstelle
Statistischer Konzernüberblick 145 Fünfjahresübersicht Rechnungsabschluss der Clariant AG, Muttenz 146 Bilanzen der Clariant AG 147 Erfolgsrechnungen der Clariant AG 148 Anhang zur Jahresrechnung der Clariant AG 155 Verwendung des verfügbaren Jahresgewinns 156 Bericht der Revisionsstelle 157 Vorausschauende Aussagen
08
1
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2010 konnten wir erstmals sichtbare Erfolge aus unserer über zwei Jahre konsequent durchge-führten Restrukturierung erzielen. Der Fokus des Ende 2008 gestarteten „Projekt Clariant“ lag vor allem auf der Generierung von flüssigen Mitteln, der Kostenreduktion und der Vereinfachung von Unternehmensstrukturen und -prozessen. Dabei haben wir unsere Zielvorgaben erreicht und zum Teil sogar übertroffen. So konnte der Anteil des Nettoumlaufvermögens am Konzernumsatz Ende 2010 unter die Schwelle von 20 Prozent gesenkt werden. 2008 lag dieser Wert noch bei 23,8 Prozent. Dank einer guten operativen Entwicklung stiegen die liquiden Mittel innerhalb von zwei Jahren von 356 Mio. CHF auf 1 419 Mio. CHF. Die Nettoverschuldung nahm deutlich um etwa 1 100 Mio. CHF auf 126 Mio. CHF ab. Damit ist der Clariant Konzern gut aufgestellt, um die notwendigen Investitionen für das in den kommenden Jahren angestrebte profitable Wachstum finanzieren zu können.
Die deutliche Vereinfachung von Konzernstrukturen und internen Abläufen trug massgeblich zu diesem Erfolg bei. Clariant verfügt heute mit seinen zehn Geschäftseinheiten, den acht Regional Service Centers und der Konzernzen-trale in Pratteln über eine wettbewerbs- und damit zukunftsfähige Struktur. Zusätzlich haben wir 2010 unsere neue Group Technology Organisation mit dem Clariant Innovation Center in Frankfurt und Satelliten in den für Clariant wichtigsten Regionen bekannt gegeben.
Um die nicht wettbewerbsfähige Kostenstruktur unseres Konzerns in den Griff zu bekommen, waren in der Restrukturierungsphase 2009 und 2010 harte Einschnitte notwendig, die auch den Abbau von Arbeitsplät-zen beinhalteten. Nur so konnten wir eine tragfähige Basis für profitables Wachstum schaffen, sogar wäh-rend der grössten Wirtschafts- und Finanzkrise seit mehr als 60 Jahren. Insgesamt musste die Belegschaft um 20 Prozent auf unter 16 200 Mitarbeitende reduziert werden. Hierdurch wurden Kosteneinsparungen von über 200 Mio. CHF realisiert. Das Programm zur Optimierung unseres globalen Produktionsnetzwerks (Projekt GANO, Global Asset Network Optimization), wurde ebenfalls 2009 gestartet, um die strukturellen Schwächen und Überka-pazitäten zu beheben, die die Kostenbasis von Clariant beeinträchtigt hatten. Im Zuge dieses Projekts wurden sämt-liche Standorte und Produktionsanlagen analysiert und optimiert. Als Folge davon werden 14 Standorte geschlossen und weitere sechs Standorte verkleinert werden. Nach Abschluss des GANO-Projekts im Jahr 2013 erwarten wir jährliche Kosteneinsparungen von über 100 Mio. CHF.
Die Restrukturierungsmassnahmen haben bereits im Geschäftsjahr 2010 Früchte getragen. Dies zeigt sich in einer Verbesserung der um Einmal effekte bereinigten EBIT-Marge von 4,1 Prozent auf 9,8 Prozent. Vor dem Hintergrund einer Umsatzsteigerung um 13 Prozent in lokaler Währung von rund 6,6 Mrd. CHF auf 7,1 Mrd. CHF entspricht dies in absoluten Zahlen einer Steigerung des operativen Ergebnisses vor Einmaleffekten von 270 Mio. CHF im Jahr 2009 auf 696 Mio. CHF im Jahr 2010. Hervorzuheben ist dabei, dass wir uns in allen zehn Geschäftseinheiten verbessern konnten. Die Restrukturierungsphase ist damit grösstenteils abgeschlossen.
Brief an die Aktionäre
2 Clariant Geschäftsbericht 2010
Entscheidend für die Zukunft ist eine nachhaltige WertsteigerungDie erfreuliche Entwicklung in unserer Profitabilität wurde auch vom Kapitalmarkt honoriert. Vom Tiefstand der Clariant Aktie mit 3,61 CHF im März 2009 konnte sich der Aktienkurs auf 18,94 CHF am Jahresende 2010 verfünf-fachen. Im Berichtsjahr 2010 stieg der Aktienkurs um 55 Prozent. Seit Beginn der Wirtschaftskrise konnten unse-re Anteilseigner von einer deutlich über dem Markt- und Branchendurchschnitt liegenden Performance profitie-ren. Daran wollen wir anknüpfen. Die Steigerung des Unternehmenswertes, der Ende 2010 wieder bei mehr als 4,3 Mrd. CHF lag, ist ein wichtiges Ziel, dem sich das Clariant Management verpflichtet sieht. In den Jahren 2008 bis 2010 hat Clariant die Grundlage für profitables Wachstum gelegt. Nun gilt es, die Erfolge nachhaltig fortzu-setzen. Dazu sind weitere deutliche Veränderungen notwendig. Nachhaltige Wertsteigerung erfordert die Bereit-schaft, neue Wege zu gehen, um unsere Geschäfte noch erfolgreicher zu betreiben.
Der Weg nach vorn basiert auf vier Säulen:› Einer kontinuierlichen Verbesserung der Profitabilität in allen Geschäftseinheiten dank stärkerer Fokussierung auf
Chancen, die sich bei Produkten, Kunden und in den Regionen bieten, sowie eine Steigerung des Wertbeitrags unserer Produkte und Leistungen.
› Einer Stärkung der Erfolgsbilanz bei Innovationen durch die Neuorganisation von Forschung und Entwicklung, New Business Development und Prozessen, um die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Markt zu bringen.
› Dem Ausbau und der Nutzung unserer bereits starken Wettbewerbsposition in den Wachstumsmärkten Asiens und Lateinamerikas.
› Einer Portfoliooptimierung über ergänzende Akquisitionen, um zusätzliche profitable Wachstumspotenziale zu erschliessen; oder den Einstieg in neue Betätigungsfelder, sollten sich entsprechende Opportunitäten ergeben.
Clariant Excellence als Kerninitiative für kontinuierliche VerbesserungClariant hat im Jahr 2009 die unternehmensweite Initiative Clariant Excellence lanciert und 2010 konsequent in allen Geschäftseinheiten und Regionen eingeführt. Clariant Excellence ist die Kerninitiative für kontinuierliche Verbesserung, um eine nachhaltige Wertsteigerung zu erzielen. Basierend auf der Lean-Sigma-Methodik umfasst Clariant Excellence die vier Hauptkomponenten Operational Excellence, Commercial Excellence, Innovation Excel-lence und People Excellence. Aus mehr als 1 000 Projekten konnten 2009 bereits Einsparungen von 13 Mio. CHF und 2010 von annähernd 50 Mio. CHF realisiert werden. Die konzernweite Etablierung der Projekte wird 2011 weiter vorangetrieben. Entsprechend rechnen wir mit weiteren Kosteneinsparungen, die deutlich über jenen aus den Vor-jahren liegen werden. Bis dato lagen die Schwerpunkte in der Umsetzung der Initiative in den Bereichen Operati-onal Excellence und Commercial Excellence. Im Mittelpunkt stand die Optimierung von Produktionsprozessen, der Lieferkette und der Kostenstrukturen; in Commercial Excellence wurden Massnahmen zur Profitabilitätssteigerung durch einen klaren Fokus auf Marge, Preis und Barmittelbedarf getroffen. Im neuen Geschäftsjahr wird die Initiative mit Innovation Excellence einen weiteren Schwerpunkt setzen, um Clariant Stück für Stück zu einem weltweiten Innovationsführer aufzubauen.
3
Konkrete Zielvorgaben, an denen wir uns messen lassenFür die kommenden Jahre haben wir uns im Zuge der Umsetzung der Vier-Säulen-Strategie vorgenommen, unsere operative Gewinnmarge durch die angesprochenen Kosteneinsparungen weiter zu erhöhen sowie eine weitere Stei-gerung der Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Invested Capital, ROIC) zu erreichen. Das Geschäftsjahr 2011 soll hierzu einen wichtigen Beitrag leisten: Die Basis für eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung und einen erneut hohen Cashflow ist gelegt. Allerdings bestehen unverändert nennenswerte Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung der chemischen Industrie. Die hohe Staatsverschuldung der westlichen Industrienationen und die daraus resultierenden Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung stehen dem unge-brochenen Wachstum in den asiatischen und lateinamerikanischen Wirtschafts räumen gegenüber.
Wir möchten uns bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für das in den schwierigen Zeiten in uns gesetzte Vertrauen bedanken. Wenn es gelingt, unsere ambitionierten Zielvorgaben umzusetzen, so dürfte sich dies auch positiv auf die Entwicklung des Unternehmenswerts und somit auf den Aktienkurs niederschlagen.
Grosser Dank gebührt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Clariant Konzerns, ohne deren tatkräftiges Engagement es sicherlich nicht möglich gewesen wäre, den Konzern wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu bringen. Die oft schmerzhaften Massnahmen zur Restrukturierung des Konzerns waren notwendig, um langfristig im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Erfolge des Jahres 2010 sind jedoch kein Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Vielmehr sind sie für uns Ansporn, weiter an unserem Ziel zu arbeiten, Clariant zu einem der weltweit führenden Spezialchemiekonzerne wachsen zu lassen, der Massstäbe in Sachen Innovationskraft, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit setzt und zu den bevorzugten Arbeitgebern seiner Branche gehört: kurz, einem Unternehmen, auf das wir alle stolz sein können.
Mit herzlichen Grüssen
Jürg Witmer Hariolf KottmannPräsident des Verwaltungsrats Chief Executive Officer
4 Clariant Geschäftsbericht 2010
Jürg WitmerPräsident des Verwaltungsrats
Hariolf Kottmannchief executive officer
5
Restrukturierung abgeschlossen
Der Clariant Konzern hat seit 2008 eine umfassende Restrukturierung und Reorganisation durchlaufen. Dabei wurden grosse Erfolge in der Cash-Generierung und im Kosten- und Komplexitätsabbau erzielt.
6 Clariant Geschäftsbericht 2010
Abschluss der Restrukturierungsphase Die junge Historie der Clariant ist geprägt von verschiedenen, mit unterschiedlichem Erfolg gekennzeichneten Restrukturierungspha-sen. Durch Veränderungen im Geschäftsportfolio und interne struk-turelle Herausforderungen lagen viele unserer Leistungskennzahlen unter dem Niveau der Konkurrenz, was durch die jüngste Finanzkrise noch stärker in den Fokus geriet.
Die Konzernleitung hat reagiert und seit dem Jahr 2008 eine Vielzahl von Massnahmen ergriffen, um die Restrukturierung und Reorgani-sation des Konzerns auf allen Ebenen voranzutreiben. Durch eine klare Fokussierung auf die Kernthemen Cash-Generierung, Kosten-abbau und Reduzierung der Komplexität wurden die entscheiden-den Weichen gestellt, um die Profitabilität wiederherzustellen und Clariant auf einen profitablen Wachstumskurs vorzubereiten. Die Ergebnisse dieser Bemühungen können sich bereits im Geschäfts-jahr 2010 sehen lassen.
Obgleich uns die laufenden Massnahmen zur weiteren Effizienzstei-gerung bis zu ihrer finalen Umsetzung Ende 2013 begleiten werden, kann die Phase der Restrukturierung der Clariant Gruppe jetzt als abgeschlossen bezeichnet werden.
Viele Schwierigkeiten historisch bedingtUm die Situation vor der jüngsten im Jahre 2008 begonnenen Re-strukturierungsphase im historischen Kontext einordnen zu können, ist es notwendig, bis in die Anfänge des Unternehmens zurückzu-gehen.
Die Geschichte des Unternehmens Clariant begann im Sommer 1995, als die Muttergesellschaft, die Schweizer Clariant AG, anläss-lich der Verselbstständigung der Division Chemikalien von Sandoz mittels Börsengangs ins Leben gerufen wurde. Ein wichtiger Meilen-stein war im Jahr 1997 der Erwerb des Spezialchemikaliengeschäfts der Hoechst AG. 2000 übernahm Clariant das Geschäft der britischen BTP, die auf Life-Science-Chemikalien spezialisiert war – eine durch Fremdkapital finanzierte, kostenintensive Akquisition, die die finan-ziellen Kapazitäten des Konzerns über die Massen belastete. Zum damaligen Zeitpunkt beschäftigte Clariant rund 31 000 Mitarbei-tende, annähernd doppelt so viele wie heute. Die Komplexität des Konzerns stellte sich rasch als Problem heraus. Hohe Fremdfinanzie-rungskosten, niedrigere Rentabilität und sich verändernde globale Rahmenbedingungen führten das Unternehmen im Jahr 2003 in eine schwere Krise: Ein erstes hartes Kostensenkungs- und Effizienzstei-gerungsprogramm sowie ein starker Personalabbau waren die Folge.
historie Von clariant
Gründung von Sandoz
Spin-off und Börsengang von Clariant
Akquisition des Spezialchemi-kaliengeschäfts von Hoechst
Akquisition von BTP
Veräusserung von Teilen des Emul-sionsgeschäfts und der Sparte Hydro-sulfid Nordamerika
Veräusserung von Cellulose Ethers und Electronic Materials
Veräusserung von Acetyl Building Blocks
Akquisition von CIBA Master-batches, Veräusserung von Pharmaceutical Fine Chemicals
Veräusserung von Custom Manufacturing
Akquisition von Rite Systems und Ricon Colors
1886 … 20021995 20031996 20041997 20051998 20061999 20072000 2001 2008
7RestRuktuRieRung abgeschlossen
Project Clariant und Clariant Excellence: Strategische Eckpfeiler der NeuausrichtungMit dem Project Clariant und Clariant Excellence wurden in den Jah-ren 2008 und 2009 zwei Initiativen gestartet, die entscheidend dazu beitrugen, dass der Konzern die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den Griff bekam und sein Kostenmanagement verbessern konnte. Damit wurde eine nachhaltige Basis geschaffen, um Clariant wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu bringen:
› Project clariant. Project Clariant wurde Ende 2008 als Restruk-turierungsprogramm mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Cashflow-Generierung zu erhöhen, Kosten zu senken und die Komplexität zu reduzieren. Es sah vor, das Unternehmen in den Jahren 2009 und 2010 in sämtlichen Bereichen einer systematischen Neugestaltung zu unterziehen.
› clariant excellence. Mit der im März 2009 gestarteten Initiative Clariant Excellence wurde systematisch eine Kultur der kontinuier-lichen Verbesserung im gesamten Unternehmen eingeführt.
Im Zeitraum von 2001 bis 2006 trennte sich Clariant von zahlreichen Geschäftsfeldern. Die Verkäufe dienten vor allem der Wiedererlan-gung von finanziellem Handlungspielraum. Jedoch konnte der kon-stante Rückgang der Profitabilität der Geschäfte in dieser Zeit nie durch eine adäquate Kostenreduktion ausgeglichen werden.
Globale Finanzkrise bedingt UmdenkungsprozessTrotz vorangegangener Bemühungen um Kostensenkung und einer meist guten Wettbewerbsposition waren unsere Ergebnissituation und damit auch die Profitabilität im Jahr 2008 in vielen Arbeitsge-bieten und auch im Gesamtkonzern im Vergleich zur Konkurrenz noch immer schwach. Dies wurde durch die Ende des Jahres stärker zu spürende globale Wirtschaftskrise immer deutlicher. Seit einigen Jahren bereits lagen viele unserer Leistungskennzahlen unter dem Niveau der Konkurrenz. Pro-Kopf-Umsatz, SG&A-Kosten (Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen), Umsatzwachstum und Kennzahlen zum Nettoumlaufvermögen bewegten sich im Branchenvergleich im unteren Drittel. Eine anhaltend geringe Rentabilität, gemessen am EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sach-anlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte) und am ROIC (Ertrag aus dem investierten Kapital), war die Folge.
Project clariant – arbeitsProzesse, hauPtziele und status Quo
arbeitsprozesse ziele ergebnisse ende 2010
cash › Verringerung des Umlaufvermögens
› Nettoumlaufvermögen = unter 20 % bis Ende 2010
› nettoumlaufvermögen = 23,8 % des Umsatzes Ende 2008, 15,9 % Ende 2010
Kosten › Stellenabbau
› Asset Network Optimization
› Reduzierung von über 2 000 Vollzeitstellen› Fokus auf SG&A*-Kosten
› Festlegung und Planung von Standort-schliessungen (Projekt GANO) (* Sales, General and Administrative)
› Reduzierung der Vollzeitstellen um > 3 900 auf < 16 200› Senkung der eigenen Personalkosten um rund 180 Mio. CHF› Strukturelle Optimierung von 20 standorten
Komplexität › Straffung des Produktsortiments
› Straffung der weltweiten Standorte
› Gestaltung der Organisation
› Vereinfachung des komplexen Produktportfolios
› Verringerung der Anzahl der Standorte weltweit
› Definition und Umsetzung von Massnahmen zugunsten einer strafferen und effektiveren Organisation
› Ausrichtung auf margen- und wachstumsstarke Produkte: Analyse und Umsetzung in allen Geschäftseinheiten
› 14 Standortschliessungen im Rahmen von GANO bis Ende 2013
› Neuausrichtung der Konzernstruktur bis Ende 2009 abgeschlossen
Verbesserung wichtiger leistungskennzahlen: › ebit-marge* gegenüber 2008 von 6,6 % auf 9,8 % in 2010
verbessert› roic* von 18 % und damit eine Verdoppelung gegenüber 2008
(* = vor Einmaleffekten)
8 Clariant Geschäftsbericht 2010
Project ClariantDas Project Clariant umfasst eine Reihe von Arbeitsprozessen, die sich auf drei Hauptbereiche konzentrieren: cash, Kosten und Kom-plexität.
Generierung von zusätzlichem CashflowDie Cash-Generierung lag in den Jahren 2009 und 2010 auf Re-kordniveau. Dafür sorgte die Initiative „Cash Performance“, die auf den Abbau von Lagerbeständen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzielte. Ein konsequentes und kontinuierliches Bestandsmanagement ist für die effektive Kontrolle des Nettoum-laufvermögens entscheidend. Ferner konnten Zahlungsziele durch Nachverhandlungen bestehender Verträge verlängert werden. Auch der starke konjunkturelle Aufschwung des Jahres 2010, der aufgrund der steigenden Nachfrage zu einer Erhöhung des Working Capitals im Konzern führte, hatte nun Auswirkungen. Trotz dieses gegenläufigen Effekts ist es gelungen, das Nettoumlaufvermögen als Prozentsatz des Umsatzes von 23,8 Prozent Ende 2008 per Ende 2010 auf 15,9 Prozent zu senken. Ein Wert, der noch unterhalb des selbst gesteckten, niedrigen Zieles von 20 Prozent für 2010 liegt.
Durch die Generierung zusätzlicher Cashflow-Ströme ist es ge-lungen, die Konzernverschuldung drastisch zu reduzieren. So konnten die Netto-Finanzschulden seit 2008 von 1 209 Mio. CHF auf 126 Mio. CHF gesenkt werden.
Kosteneffizienz geniesst oberste PrioritätDas hohe Kostenniveau aus dem Jahre 2008 bedeutete für Clariant einen klaren Wettbewerbsnachteil. Um diese grundlegende Schwä-che in den Griff zu bekommen, setzte das Project Clariant Kostensen-kungen in allen Bereichen an, vorrangig beim SG&A-Aufwand. Durch die konsequente Umsetzung von Effizienzsteigerungsmassnahmen ist es gelungen, die eigenen Personalkosten gegenüber 2008 um rund 180 Mio. CHF zu senken.
Bis Ende 2010 reduzierte sich die Zahl der Stellen im Vergleich zum Jahresende 2008 um 3 900, davon 2 566 in Jahr 2009 und 1 360 in 2010. Dadurch sank die Gesamtzahl der Mitarbeitenden auf unter 16 200.
Projekt GANO mit jährlichen Kostensenkungen von rund 100 Mio. CHFStrukturelle Schwächen und Überkapazitäten beeinträchtigten die Kostenbasis von Clariant in der Vergangenheit erheblich. Um diese Probleme im Produktionsbereich zu lösen, wurde als Teil des Project Clariant die Global Asset Network Optimization (GANO) gestartet. Die Standorte wurden hinsichtlich ihrer Auslastung analysiert und anschliessend, falls notwendig, entsprechende Rationalisierungs-programme eingeleitet.
Insgesamt betraf GANO rund 20 Konzernstandorte auf allen Konti-nenten. Die letzte Phase dieses Projekts wurde im Oktober 2010 be-kanntgegeben. Dabei wurde neben abschliessenden Massnahmen, die die operativen Einheiten umfassten, auch die Zusammenlegung der globalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort Frankfurt verkündet. GANO wird zur Schliessung von 14 Standorten und zum Personalabbau in weiteren sechs Standorten führen. Insge-samt wurden bis Ende 2010 drei Standorte geschlossen und deren Aktivitäten auf andere verlagert.
Die verschiedenen Effizienzsteigerungsmassnahmen werden bis Ende des Jahres 2013 umgesetzt sein. Kosteneinsparungen zeig-ten bereits im Jahr 2010 positive Auswirkungen auf das operative Ergebnis vor Einmaleffekten. Nach Abschluss der Massnahmen in 2013 rechnen wir mit jährlichen Kosteneinsparungen aus GANO von rund 100 Mio. CHF.
9RestRuktuRieRung abgeschlossen
in den geschäftsjahren 2009 und 2010 neu eingeführte struKtur
Neue Struktur Rolle
1. executive committee Gesamte strategische und operative Verantwortung und Rechenschaftspflicht für die Unternehmensführung.
2. corporate center Unterstützt das Executive Committee durch die Vorgabe von Zielen und die Bereitstellung der erforderlichen Ressour-cen und Strukturen.
3. geschäftseinheiten Zehn Geschäftseinheiten leiten die Geschäfte. Jede Geschäftseinheit hat auf der Stufe der Erfolgsrechnung Rechenschaftspflicht für ihr Geschäft.
4. business services Erbringung von Dienstleistungen ausserhalb des Kerngeschäfts für die Geschäftseinheiten. Globale Koordina-tion und Ausführung in acht regionalen Service Centern.
5. regionen und länder Verantwortung für Business Services vor Ort durch Koordination über die Geschäftseinheiten hinweg. Sie vertreten das Unternehmen gegenüber externen Anspruchsgruppen.
6. group technology services Koordination und Zentralisierung von Innovationen durch sechs F&E-Zentren. Zusammenführung der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten am Standort Frankfurt.
Clariant Excellence – Langfristinitiative für eine nachhaltige verbesserte PerformanceWährend sich das Project Clariant auf Schwächen im Struktur- und Kostenbereich konzentriert, handelt es sich bei Clariant Excellence um eine langfristige Initiative, bei der kontinuierliche Verbesserung und kultureller Wandel im Mittelpunkt stehen. Ausgehend vom LeanSigma-Ansatz ist Clariant Excellence darauf ausgelegt, unse-re Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzgewinne und die Schaffung von Kundenmehrwert zu optimieren. Clariant Excellence legt den Grundstein für eine neue Unternehmenskultur, bei der unternehmeri-sches Denken grossgeschrieben wird und die uns dabei helfen wird, in der Branche eine Spitzenposition einzunehmen.
Reduzierung der KomplexitätDie Anzahl unserer Produkte, Kunden und der Länder, in denen wir tätig sind, bedeutet eine erhebliche Komplexität. Um erfolgreich zu sein, galt es, diese Komplexität besser zu managen.
Die Vereinfachung unserer Strukturen hat uns nicht nur geholfen, zu unserer Konkurrenz aufzuschliessen, sondern auch unternehmeri-sches Denken und Verantwortungsbewusstsein zu fördern. All dies wird dazu beitragen, eine Plattform zugunsten der nachhaltigen Ver-besserung unserer Rentabilität zu schaffen.
Die im Geschäftsjahr 2009 durchgeführte Umstrukturierung umfass-te die folgenden Schlüsselelemente:1. Die Neudefinition der Rolle des Executive Committee des Kon-
zerns, dem die gesamte strategische und operative Verantwortung und Rechenschaftspflicht für die Unternehmensführung obliegt.
2. Die Neudefinition der Funktionen des Corporate Centers in Prat-teln mit seinen 100 Mitarbeitenden, die das Executive Committee durch die Vorgabe von Zielen und die Bereitstellung der erforder-lichen Ressourcen und Strukturen unterstützen.
3. Die Ablösung der bisherigen Divisionsstruktur mit vier zentralen Divisionen durch die Implementierung von zehn neu geschaffenen Geschäftseinheiten, die die volle Verantwortung für ihr operatives Ergebnis tragen (siehe Geschäftsbericht Seite 33)
10 Clariant Geschäftsbericht 2010
Clariant Excellence setzt bei den folgenden vier Bereichen an: Ope-rational Excellence, Commercial Excellence, Innovation Excellence und People Excellence. Entsprechende Massnahmen werden Schritt für Schritt erarbeitet und umgesetzt.
operational excellence konzentriert sich auf operative und admi-nistrative Belange. Ziel ist die laufende Optimierung der operativen Prozesse, vom Auftragseingang und von der Planung über die Pro-duktion bis hin zur Auslieferung an den Kunden. Dies schliesst auch unsere Einkaufsprozesse ein.
commercial excellence betrifft Verkauf und Marketing. Durch die Stärkung der Verkaufs- und Marketingorganisation soll diese in die Lage versetzt werden, den besten Kundenservice, das anspre-chendste Produktportfolio und das attraktivste Preis-Leistungs-Ver-hältnis anzubieten und dadurch die Verkaufseffektivität zu erhöhen. Bruttomarge und Wachstum werden auch weiterhin im Mittelpunkt unserer Verkaufsaktivitäten stehen und durch effiziente Prozesse und Tools unterstützt.
Unsere Prioritäten für 2009 und 2010 lauteten Cash-Generierung und Kostensenkungen. Somit blieb unser Fokus auf die Operational Ex-cellence und die Commercial Excellence gerichtet. Massnahmen im Bereich innovation excellence sollen ab 2011 eingeführt werden, um neue Ideen zu fördern und in lukrative Produkte umzusetzen.
People excellence ist die vierte Komponente von Clariant Excel-lence. Sie schafft die Voraussetzungen für den Erfolg aller anderen Excellence-Bereiche und ist darauf ausgerichtet, die Mitarbeitenden
mit den Fähigkeiten und Ressourcen auszustatten, die sie für eine effizientere und innovativere Arbeitsweise brauchen. Um den Pro-zess der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern, räumt Clariant der Auswahl, Schulung und Befähigung geeigneter Mitarbeitender einen hohen Stellenwert ein.
Der Schlüssel zur kontinuierlichen Prozessoptimierung in allen Ex-cellence-Bereichen ist die LeanSigma-Methodik. LeanSigma ist ein leistungsstarker, datengesteuerter Ansatz zur Analyse und Lösung der Grundursachen geschäftlicher Probleme. Um Veränderungen vor-anzutreiben, setzt LeanSigma auf die Durchführung konzernweiter Schulungen und Projekte. 2009 und 2010 nahmen etwa 2 000 Mit-arbeitende an LeanSigma-Schulungen teil. Mehr als 700 leitende und mittlere Führungskräfte wurden zu „Excellence Champions“ ausgebildet. Seit Beginn der Initiative wurden mehr als 1 000 Lean-Sigma-Projekte angestossen, die im Geschäftsjahr 2009 zu Kosten-einsparungen von über 13 Mio. CHF und 2010 zu Einsparungen von annähernd 50 Mio. CHF führten.
Phase des profitablen Wachstums kann beginnenDank einer Vielzahl an Massnahmen und des Einsatzes aller Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter ist es wie angestrebt gelungen, die Wettbewerbsfähigkeit von Clariant deutlich zu erhöhen und bei den wichtigsten Leistungsindikatoren den Branchendurchschnitt zu übertreffen. Damit haben wir einen grossen Schritt getan, unser Unternehmen für die Zukunft neu aufzustellen. Wir sind davon über-zeugt, dass die konsequente Umsetzung des Project Clariant und die kontinuierliche Verbesserung im Rahmen von Clariant Excellence uns im Geschäftsjahr 2011 und darüber hinaus in die Lage versetzen werden, unsere Performance nachhaltig zu verbessern und unsere Ziele zu erreichen, um unseren Unternehmenswert im Interesse aller nachhaltig und deutlich zu steigern.
clariant excellence
innovation excellence:Förderung neuer Ideen und Lösungen für rentables Wachstum
commercial excellence:Stärkung von Verkauf und Marketing
für besten Kundenservice und optimale Preise
operational excellence:Optimale Effizienz bei allen betrieblichen Verfahren
People excellence:Befähigung unserer Mitarbeitenden,
eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen
leansigma
11RestRuktuRieRung abgeschlossen
Finanzüberblick
Im Geschäftsjahr 2010 hat Clariant alle selbst gesteck- ten Ziele erreicht oder übertroffen. Umsatz, Ergeb- nis und Cashflow wurden deutlich gesteigert und die Bilanz qualität wurde weiter ver bessert.
12 Clariant Geschäftsbericht 2010
FinanzübeRblick
Überblick über den Geschäftsverlauf
Zusammenfassende Aussage über das Geschäftsjahr 2010Clariant hat die gesteckten Ziele 2010 erreicht. Getrieben von einer Vielzahl von Effizienzsteigerungsprogrammen und einer anziehenden globalen Konjunktur ist es gelungen, einen hohen Cashflow zu ge-nerieren, die Kosten zu senken und die Komplexität des Konzerns weiter zu reduzieren. Der Konzernumsatz wurde um 12,9 Prozent auf 7 120 Mio. CHF gesteigert, die operative Ergebnismarge vor Einmal-effekten in Schweizer Franken wurde von 4,1 Prozent auf 9,8 Pro-zent sogar mehr als verdoppelt. Die im Zuge der Initiativen Project Clariant und Clariant Excellence angestossenen Massnahmen wurden und werden weiter konsequent umgesetzt. Ziel ist es, das Unternehmen bezüglich seiner Marktposition und Ren tabilität zu einem führenden Unternehmen in seiner Branche zu etablieren. 2011 wird Clariant hierbei weitere wichtige Schritte vollziehen; Umsatz und Ergebnis sollen dabei erneut über den Vorjahreswerten liegen.
Rahmenbedingungen
Weltwirtschaft konnte sich 2010 kräftig erholenDas Jahr 2010 stand im Zeichen der Erholung der Weltwirtschaft von ihrer schweren Krise des Jahres 2009. Der globale konjunktu-relle Aufschwung erstreckte sich mit unterschiedlicher Intensität über alle Wirtschaftszweige und Regionen. Während das Bruttoin-landsprodukt (BIP) in den Industrienationen moderat zunahm, ent-wickelten sich die Schwellenländer zum Zugpferd des weltweiten Wirtschaftswachstums. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) wuchs die Weltwirtschaft im Jahr 2010 insgesamt um 4,8 Prozent.
Der wirtschaftliche Erholungsprozess verlief jedoch rund um den Globus sehr heterogen. Während unter den Industriestaaten die USA (plus 2,6 Prozent) und Japan (plus 2,8 Prozent) besonders im ersten Halbjahr stärker zulegen konnten, zeigten die EU-Länder (plus 1,7 Prozent) sich, getrieben von einem stark anziehenden Export in Deutschland, in der zweiten Jahreshälfte robuster. Dagegen er-
reichten die Schwellenländer in Asien und Lateinamerika mit einem Wachstum des Sozialprodukts bereits wieder eine Dynamik wie vor dem Ausbruch der Krise. In den Emerging Markets nahm die Wirt-schaftsleistung 2010 um 7,1 Prozent zu. China legte dabei deutlich überproportional um 10,5 Prozent zu. Starke Zuwachsraten verzeich-nen auch Indien (+ 9,7 Prozent) und Brasilien (+ 7,5 Prozent).
Chemiebranche profitiert von weltweitem AufschwungDie chemische Industrie im Ganzen wie auch die Spezialitäten-chemie im Besonderen agierten im Jahr 2010 in einem günstigen Markt umfeld, ausgelöst durch die wieder erstarkte Weltkonjunk-tur. Insgesamt verzeichnete die chemische Produktion im Berichts-jahr weltweit einen Anstieg. Das erste Halbjahr 2010 brachte der Chemiebranche einen rasanten Aufholprozess, ausgelöst durch die Wiederauffüllung von Lagerbeständen seitens der Kunden. Wachs-tumsimpulse kamen aus allen Regionen.
Ab dem dritten Quartal liess der positive Rückenwind allerdings wieder nach. Die Weltwirtschaft legte in der zweiten Jahreshälfte regionenübergreifend nur noch wenig zu, da finanz- und geldpoliti-sche Stimuli allmählich auslaufen. Sie konnte ihre Produktion welt-weit zwar leicht ausdehnen, einige Industrieländer mussten jedoch bereits Rückgänge verbuchen. In vielen Ländern Asiens blieben die Wachstumsdynamik und auch die Nachfrage nach Chemikalien da-gegen immer noch hoch, normalisierten sich aber wieder im Verlauf des zweiten Halbjahres.
Angesichts der geringen Zuwächse bei der Industrieproduktion und weitgehend gefüllter Lager stieg die Chemienachfrage im zweiten Halbjahr 2010 insgesamt nur noch leicht.
13
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Analyse von Umsatz, Margen und Kosten
Kennzahlen
Mio. CHF 2010 2009 Veränderung in %
Umsatz 7 120 6 614 8
Bruttoergebnis vom Umsatz 1 987 1 557 28
EBITDA vor Einmaleffekten 901 495 82
Marge in % 12,7 7,5 –
EBIT vor Einmaleffekten 696 270 158
Marge in % 9,8 4,1 –
EBIT 366 – 20 –
Finanzergebnis – 123 – 101 –
Ergebnis vor Steuern 243 – 121 –
Konzernergebnis 191 – 194 –
Unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,81 – 0,91 –
Ertragslage – Solide Umsatzentwicklung und deutliche Ergebnissteigerung durch globalen Aufschwung und erfolgreiche RestrukturierungNach einem äusserst schwierigen Jahr 2009 erholte sich Clariant im Geschäftsjahr 2010 in einem deutlich verbesserten wirtschaft-lichen Umfeld. Rund um den Globus sorgte der kräftige konjunktu-relle Aufschwung für volle Auftragsbücher. Insbesondere im ersten Halbjahr wurden die Lagerbestände nach der Krise wieder kräftig auf gestockt. In der zweiten Jahreshälfte 2010 liess dieser Effekt je-doch wieder etwas nach. Die Schwellenländer erzeugten mit ihrem starken Wachstum einen zusätzlichen Antrieb in den Industrielän-dern, die insgesamt aber deutlich weniger Dynamik entwickelten. Clariant profitierte in diesem Umfeld von der gestiegenen Nachfrage bei Spezialchemikalien in allen Geschäftseinheiten und in den wich-tigsten Absatzregionen.
Solide UmsatzentwicklungDer Konzernumsatz belief sich im Jahr 2010 auf 7 120 Mio. CHF. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 13 Prozent in lokaler Währung. Das etwas geringere Wachstum in Schweizer Franken resultiert aus der starken Aufwertung des Schweizer Fran-ken gegenüber den wichtigsten Weltwährungen aufgrund einer erhöhten Volatilität im Jahr 2010. Positiv auf das Umsatzaufkommen wirkten sich auch die Erhöhungen der Verkaufspreise aus, womit auch ein Grossteil des Rohstoffpreisanstiegs kompensiert werden konnte.
Die Umsatzzuwächse erstreckten sich über alle Geschäftseinheiten, allerdings waren die hohen Wachstumsraten im ersten Halbjahr 2010 auch auf den Basiseffekt eines sehr schwachen Vorjahres zu-rückzuführen. Leather Services, Additives und Masterbatches profi-tierten besonders von der gestiegenen Nachfrage nach technologi-schen Schlüsselprodukten, wie halogenfreien Flammschutzmitteln in der Elektronikindustrie, sowie der überraschend guten Auftragslage in der Automobilindustrie und wuchsen insgesamt am stärksten.
Konzernumsatz – fünfjahresübersicht
Mio. CHF
2010 7 120
2009 6 614
2008 8 071
2007 8 533
2006 8 100
0 2 000 4 000 6 000 8 000 10 000
14 Clariant Geschäftsbericht 2010
Gute Auslastungen, gesunkene Kosten und konsequente Preisgestaltung lassen Bruttomarge steigenDie stark gestiegene Kundennachfrage führte zu einer insgesamt deutlich höheren Kapazitätsauslastung von etwa 70 Prozent. Zudem trugen die Effizienzsteigerung durch Project Clariant und Clariant Excellence in zunehmendem Masse zur Verbesserung der Profitabi-lität bei. Insgesamt konnten aus der Initiative Clariant Excellence im Berichtsjahr 2010 Einsparungen in Höhe von annähernd 50 Mio. CHF realisiert werden. Im Vorjahreszeitraum waren es 13 Mio. CHF. Dagegen liess die durch den weltweiten Konjunkturaufschwung ausgelöste verstärkte Nachfrage nach Rohstoffen die Preise im Geschäftsjahr 2010 auf breiter Front steigen. Dies führte im Vor-jahresvergleich konzernweit zu einem Kostenanstieg von 9 Prozent. Clariant konnte diese höheren Kosten durch Anhebungen der Ver-kaufspreise von durchschnittlich 2 Prozent in Schweizer Franken weitestgehend kompensieren. Diese Preiserhöhungen und die Effizi-enzsteigerungen in Verbindung mit der hohen Kapazitätsauslastung führten dazu, dass die Bruttomarge mit 27,9 Prozent über dem Wert des Vorjahres von 23,5 Prozent lag.
Trotz höherer Projektkosten konnten die Vertriebs- und Verwal-tungsaufwendungen (SG&A-Kosten), bezogen auf den Umsatz, von 17,6 Prozent im Vorjahr auf 16,5 Prozent in 2010 gesenkt werden. Dies war der anhaltenden Fokussierung auf Kostensenkungen zu verdanken. In absoluten Zahlen entspricht dies einer Steigerung von 15 Mio. CHF auf 1 177 Mio. CHF. Darin enthalten sind auch einma-lige Projektkosten in beträchtlicher Höhe. Die Kosten für Forschung
umsatz nach geschäftseinheiten
Mio. CHF
Industrial & Consumer
Specialties
2010 1 526
2009 1 425
Masterbatches2010 1 260
2009 1 122
Pigments2010 1 168
2009 1 072
Textile Chemicals2010 821
2009 777
Oil & Mining Services2010 604
2009 578
Leather Services2010 326
2009 279
Performance
Chemicals
2010 1 415
2009 1 361
Insgesamt konnten die Umsätze in lokalen Währungen in allen Kernregionen verbessert werden. In den traditionellen Industrie-nationen Europas (plus 14 Prozent) und Nordamerikas (plus 12 Prozent) basierte der Anstieg auf der Erholung, die auf die starken Einbrüche in der globalen Wirtschaftskrise des vergangenen Jahres folgte. In den Schwellenländern konnte Clariant ebenfalls deutlich zulegen. Die Region Asien/Pazifik verzeichnete ein Umsatzplus von 13 Prozent, Lateinamerika von 10 Prozent. Ein wesentlicher Prozent-satz (> 45 Prozent) des Konzernumsatzes stammt aus den so genann-ten Schwellen- und Entwicklungsländern, für die in Zukunft mit den stärksten Wachstumsraten gerechnet wird. umsatzanteil nach regionen
Mio. CHF 2010 2009 Veränderung
in %
Veränderung
in LW2 in %
EMEA1 3 529 3 334 6 14
Nordamerika 860 792 9 12
Lateinamerika 1 199 1 138 5 10
Asien/Pazifik 1 532 1 350 13 13
1 Europa, Mittlerer Osten und Afrika2 LW = Lokale Währung
ebitda Vor einmaleffeKten – fünfjahresübersicht
Mio. CHF
2010 901
2009 495
2008 783
2007 812
2006 855
0 250 500 750 1 000
15FinanzübeRblick
und Entwicklung lagen mit 135 Mio. CHF deutlich unterhalb des Niveaus des Vorjahres (150 Mio. CHF). Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten stieg auf 696 Mio. CHF und hat sich, verglichen mit 270 Mio. CHF in 2009, mehr als verdoppelt. Die operative Marge vor Einmaleffekten kletterte entsprechend von 4,1 Prozent auf 9,8 Pro-zent. In den Restrukturierungskosten und Wertminderungen in Höhe von 331 (Vorjahr: 298) Mio. CHF spiegeln sich vor allem die Kosten für die Optimierung des weltweiten Produktionsnetzwerks (Projekt GANO) und weitere Effizienzsteigerungsmassnahmen wider.
Das Netto-Finanzergebnis lag bei – 123 Mio. CHF und reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr (– 101 Mio. CHF) um insgesamt 22 Mio. CHF. Während die Finanzierungskosten stabil blieben, fielen die Wechselkursverluste aufgrund der höheren Volatilität der Währun-gen im Berichtsjahr 2010 höher aus als im Vorjahr.
Dem Unternehmen ist der Turnaround in die Gewinnzone gelun-gen. Clariant erzielte 2010 einen Vorsteuergewinn in Höhe von 243 Mio. CHF, nach einem Verlust von 121 Mio. CHF in 2009. Die Steuerquote veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr haupsächlich aufgrund der Kapitalisierung latenter Steuern von 60,3 Prozent auf 21,4 Prozent. Nach Steuern konnte entsprechend eine Verbesse-rung um 385 Mio. CHF auf 191 Mio. CHF (Vorjahr: – 194 Mio. CHF) erreicht werden. Daraus errechnet sich ein Gewinn je Aktie von 0,81 CHF. Im Vorjahr musste noch ein Verlust je Anteilschein von 0,91 CHF ausgewiesen werden.
Segmentanalyse
Entwicklung der Geschäftseinheiten
Industrial & Consumer Specialties
Kennzahlen industrial & consumer sPecialties
Mio. CHF 2010 2009
Umsatz 1 526 1 425
EBITDA vor Einmaleffekten 243 156
Marge in % 15,9 10,9
EBIT vor Einmaleffekten 206 115
Marge in % 13,5 8,1
Mitarbeiterzahl 1 790 1 911
› Umsatzwachstum in den wichtigsten Absatzmärkten. › Kostenreduzierungen und höhere Verkaufspreise liessen opera tives
Ergebnis steigen.
Die Geschäftseinheit Industrial & Consumer Specialties verzeich-nete ein Umsatzwachstum von 15 Prozent in Lokalwährung bzw. von 7 Prozent in Schweizer Franken auf 1 526 Mio. CHF. Hauptträger des Wachstums in Lokalwährung war der Bereich Industrial Applications, der eine hohe Nachfrage nach Chemikalien aus der Baubranche, von den Betriebsstoffherstellern sowie der Farben- und Lackindustrie verzeichnete. Agrochemische Produkte setzten ihre Erholung im Berichtszeitraum im Zuge der allgemeinen Marktentwicklung fort. Positiv entwickelte sich auch das Segment Consumer Care aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage in den Bereichen Personal Care und Industrial & Home Care.
In regionalen Märkten erreichte die Geschäftseinheit zweistelliges Umsatzwachstum in Lateinamerika sowie in Europa, im Nahen Os-ten und in Afrika (EMEA-Region). In Asien und Nordamerika verlief das Wachstum etwas abgeschwächter. Die operative Marge konnte deutlich von 8,1 Prozent auf 13,5 Prozent gesteigert werden. Aus-schlaggebend hierfür waren nennenswerte Kosteneinsparungen und Erhöhungen der Verkaufspreise, um die deutlich gestiegenen
oPeratiVe marge Vor einmaleffeKten – fünfjahresübersicht
%
2010 9,8
2009 4,1
2008 6,6
2007 6,3
2006 7,3
0 2 4 6 8 10
16 Clariant Geschäftsbericht 2010
Rohstoffkosten für oleochemische Produkte zu kompensieren. Die Geschäftseinheit wird ihre Verkaufspreise auch künftig selektiv anheben, um dem erwarteten weiteren Anstieg der Rohstoffpreise entgegenzuwirken.
Die Implementierung von Massnahmen des „Global Asset Network Optimization Program“ (GANO) verlaufen plangemäss. Das neue Mehrzweck-Ethoxylierungswerk im chinesischen Dayabay wird die Produktion im ersten Halbjahr 2011 aufnehmen, um das einheimi-sche breite Nachfragespektrum zu bedienen. Bis 2013 werden die Werke in Pontypridd (Grossbritannien) und CIVAC (Mexiko) geschlos-sen. Auch in Gendorf (Deutschland) werden Anpassungen in der Pro-duktion vorge nommen.
Masterbatches
Kennzahlen masterbatches
Mio. CHF 2010 2009
Umsatz 1 260 1 122
EBITDA vor Einmaleffekten 151 105
Marge in % 12,0 9,4
EBIT vor Einmaleffekten 120 72
Marge in % 9,5 6,4
Mitarbeiterzahl 3 129 3 346
› Robustes Wachstum in allen Endmärkten.› Nordamerika mit überproportionaler Entwicklung.› Optimierung der Produktionsprozesse weltweit forciert.
In der Geschäftseinheit Masterbatches stiegen die Umsätze im Jahr 2010 sowohl in Lokalwährung als auch in Schweizer Franken kräftig um 18 bzw. 12 Prozent auf 1 260 Mio. CHF. Das EBIT vor Einmal-effekten konnte um 67 Prozent auf 120 Mio. CHF gesteigert werden. Die operative Marge erreichte 9,5 Prozent, nach 6,4 Prozent im Jahr zuvor, da eine deutlich höhere Kapazitätsauslastung erreicht wur-
de und die Rohstoffpreiserhöhungen an die Kunden weitergegeben werden konnten. Die Nachfrage seitens der Kunden in den Absatz-märkten Automobil, Verpackung und Textil war im Jahresverlauf robust.
Unbestritten neuer Taktgeber des weltweiten Wirtschaftswachs-tums sind die Emerging Markets einschliesslich Indien und Latein-amerika. Besonders erfreulich war die Umsatzentwicklung der Ge-schäftseinheit in Nordamerika mit zweistelligen Zuwachsraten in lokaler Währung, während alle anderen Absatzregionen im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zulegten.
Im Rahmen des Projekts GANO werden bis zum Jahr 2013 insge-samt sieben Standorte geschlossen. Dies betrifft Lachine und Delta (Kanada), McHenry und Milford (USA), Sefaköy (Türkei) und Guate-mala Stadt (Guate mala) sowie Huningue (Frankreich). Teile der Pro-duktionsaktivitäten dieser Standorte werden zukünftig von anderen Betriebsstätten der entsprechenden Regionen übernommen.
Pigments
Kennzahlen Pigments
Mio. CHF 2010 2009
Umsatz 1 168 1 072
EBITDA vor Einmaleffekten 236 83
Marge in % 20,2 7,7
EBIT vor Einmaleffekten 202 48
Marge in % 17,3 4,5
Mitarbeiterzahl 2 059 2 530
› Turnaround beim Ergebnis vor Einmaleffekten.› Operative Marge steigt auf über 17 Prozent.
Die Geschäftseinheit Pigments verbuchte im Jahr 2010 einen hohen operativen Gewinn von 202 Mio. CHF, verglichen mit 48 Mio. CHF im Vorjahr. Im Gesamtjahr 2010 erzielte Pigments mit 17,3 Prozent eine der besten operativen Margen aller Geschäftsein-heiten im Clariant Konzern. Neben kräftigen Umsatzsteigerungen schlug sich auch die höhere Kosteneffizienz deutlich positiv nieder.
17FinanzübeRblick
In allen Absatzmärkten konnte ein starkes Nachfragewachstum er-zielt werden. Die Nachfrage nach Farben und Lacken blieb vor allem seitens der Automobilindustrie und bei Anstrichfarben hoch. Aber auch seitens der Hersteller industrieller Lacke begann der Bedarf an Pigmenten wieder zuzunehmen. Auch der Bereich „Plastics“ profitierte von der intakten Aufwärtsbewegung in den meisten Ab-satzmärkten. Der Trend zur industriellen Nutzung von Tintenstrahl-druckern unterstützte das Wachstum im Bereich „Printing“.
Die Geschäftseinheit erreichte im Jahr 2010 ein zweistelliges Um-satzwachstum in allen Absatzregionen. Insgesamt legten die Ver-käufe im Vergleich zum Vorjahr in lokaler Währung um 12 Prozent zu, in Schweizer Franken lag der Anstieg bei 9 Prozent. Eine Ausnahme bildete der lateinamerikanische Markt, der im zweiten Halbjahr 2010 aufgrund der hohen Vorjahresbasis insgesamt nur einstellig wach-sen konnte.
Erfolgreich verlief auch die Ausweitung unseres Joint-Ventures in der Produktion organischer Pigmente mit dem chinesischen Partner Baihe Chemical, Hang Zhou City (PRC). Eine neue Anlage nahm im Oktober 2010 den Betrieb auf. Die Expansion unterstreicht Clariants Position als einer der Marktführer im Bereich hochqualitativer orga-nischer Pigmente. Die bis Ende 2013 zu vollziehende Optimierung im globalen Produktionsprozess der Geschäftseinheit läuft nach Plan. So wurde im Zuge der GANO-Initiative bei Pigments die Schlie-ssung der Standorte Thane (Indien), Onsan (Süd-Korea), Tianjin (China) und Huningue (Frankreich) beschlossen. Zudem sind Akti-vitäten in Resende (Brasilien) und Frankfurt (Deutschland) von den Massnahmen betroffen.
Textile Chemicals
Kennzahlen textile chemicals
Mio. CHF 2010 2009
Umsatz 821 777
EBITDA vor Einmaleffekten 69 23
Marge in % 8,4 3,0
EBIT vor Einmaleffekten 46 0,0
Marge in % 5,6 0,0
Mitarbeiterzahl 2 163 2 309
› Ergebnisverbesserung durch höhere Kapazitätsauslastung und Kos-tensenkungen.
› Verlagerung der Produktion nach Asien stärkt Wettbewerbs-position.
Textile Chemicals verzeichnete im Jahr 2010 insgesamt ein robustes Wachstum von Seiten der Textilindustrie. Nach einem von starken Lagereffekten getriebenen Anstieg im ersten Halbjahr verlief das zweite Halbjahr etwas schwächer. In lokaler Währung wurde jedoch in allen Quartalen ein Zuwachs erzielt; in Schweizer Franken betrug die Steigerung im Berichtsjahr 6 Prozent, in lokalen Währungen 8 Prozent. In Asien, dem für die Geschäftseinheit wichtigsten Markt, konnten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr im einstelligen Be-reich gesteigert werden. Die Regionen EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) und Lateinamerika entwickelten sich mit Blick auf das Vorjahr nahezu unverändert. Im kleinen nordamerikanischen Markt wurden mit zweistelligen Steigerungen die höchsten Umsatz-zuwächse erzielt.
Beim Betriebsergebnis verbuchte Textile Chemicals im Jahresver-gleich eine Verbesserung aufgrund höherer Kapazitätsauslastungen, der vorangeschrittenen Fokussierung auf qualitatives Wachstum sowie Einsparungen auf der Kostenebene. Die operative Marge erreichte im Berichtszeitraum einen Wert von 5,6 Prozent (Vorjahr: 0,0 Prozent). Um ihren Hauptmärkten näher zu sein, wird die Ge-schäftseinheit von der Schweiz nach Singapur verlegt.
Der Produktionstransfer der Geschäftseinheit nach Asien verläuft planmässig. Die Herstellung zahlreicher Produkte wurde bereits er-folgreich verlagert, sowohl in eigene Produktionsanlagen als auch zu externen Herstellern, um die Lieferfähigkeit während des gesamten Verlagerungsprozesses zu garantieren. Von diesen Massnahmen des Projekts GANO sind die Standorte Roha in Indien, Shizuoka in Japan sowie Muttenz und Reinach in der Schweiz betroffen.
18 Clariant Geschäftsbericht 2010
Oil & Mining Services
Kennzahlen oil & mining serVices
Mio. CHF 2010 2009
Umsatz 604 578
EBITDA vor Einmaleffekten 76 70
Marge in % 12,6 12,1
EBIT vor Einmaleffekten 72 65
Marge in % 11,9 11,2
Mitarbeiterzahl 886 878
› Robuste Konjunktur im Erdölsektor.› Grossaufträge von führenden Ölgesellschaften stärken Position im
Nahen Osten und Lateinamerika.
Die konjunkturgetrieben gestiegene globale Erdölnachfrage führte in der Business Unit Oil & Mining Services zu einer zufriedenstel-lenden Umsatzsteigerung im Vergleich zum starken Vorjahr. Das Wachstum belief sich in Lokalwährung auf 8 Prozent, in Schweizer Franken machte der Zuwachs 4 Prozent aus. Für Clariant Mining Services war das Jahr 2010 von einem stabilen Aufwärtstrend ge-kennzeichnet, im zweiten Halbjahr verlangsamte sich das Wachstum jedoch etwas. Im Mittleren Osten und in Lateinamerika stärkte die Geschäftseinheit ihre Position durch Vertragsabschlüsse mit füh-renden Ölunternehmen. Dies führte in beiden Regionen zu einem deutlichen Wachstumsschub. Der Absatz in Nordamerika legte ebenfalls erfreulich zu, während die asiatischen und europäischen Märkte das Geschäftsjahr in etwa auf den Niveaus des Jahres 2009 abschlossen. Durch den Fokus auf Verträge mit besonders guten Ertragsaussichten verbuchte Oil & Mining Services ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes operatives Ergebnis. Die bereits im Vor-jahr gute operative Marge konnte nochmals auf 11,9 Prozent (Vorjahr 11,2 Prozent) verbessert werden.
Im Zuge einer weltweit steigenden Nachfrage wird damit gerechnet, dass die Preise für Rohöl weiter steigen werden. Oil & Mining Ser-vices nutzt nach wie vor die Gelegenheit für Preis erhöhungen, um für steigende Kosten auf der Rohstoffseite gewappnet zu sein.
Leather Services
Kennzahlen leather serVices
Mio. CHF 2010 2009
Umsatz 326 279
EBITDA vor Einmaleffekten 43 10
Marge in % 13,2 3,6
EBIT vor Einmaleffekten 38 5
Marge in % 11,7 1,8
Mitarbeiterzahl 602 591
› Hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie sorgt für starkes Umsatzplus.
› Höhere Kosten bei Rohstoffen durch Preisanhebungen kompensiert.
Eine anhaltend starke Nachfrage aus dem Premium-Segment der Automobilindustrie führte im Jahr 2010 dazu, dass die Umsätze der Geschäftseinheit Leather Services im Vorjahresvergleich deutlich zulegten. Mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent in lokaler Währung sowie 17 Prozent in Schweizer Franken erzielte Leather Services den grössten prozentualen Zuwachs aller Geschäftsein-heiten gemessen an der niedrigen Vorjahresbasis. Ein eher mode-rates Wachstum verzeichnete das Segment Polstermöbel und Mode aufgrund hoher Preise für Rohleder, die die Herstellung von hoch-wertigen Produkten wie Lederschuhen und -einrichtungen beein-trächtigten. Alle Regionen trugen zum Wachstum bei, Lateinamerika erzielte das beste Ergebnis.
Die EBIT-Marge der Geschäftseinheit konnte auf den guten Wert von 11,7 Prozent verbessert werden. Gestiegene Rohstoffpreise wurden auf der Verkaufsseite mittels gezielter Preissteigerungen ausge-glichen. Unterstützend für die Ergebnisentwicklung wirkten positive Effekte aus der Restrukturierung sowie die Preisdisziplin innerhalb der Lederindustrie.
19FinanzübeRblick
Im Umfeld einer weiterhin stabilen Nachfrage nach hochwertigen Lederprodukten sollten sich die Umsätze und das Ergebnis der Ge-schäftseinheit positiv entwickeln. Der Verband der Deutschen Auto-mobilindustrie (VDA) rechnet damit, dass auch in den kommenden Jahren das Premiumsegment, von dem die grösste Nachfrage nach Leder innerhalb der Automobilbranche ausgeht, weiter wachsen wird. Zudem spielen Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine immer stärkere Rolle in der Lederindustrie. Entsprechend ver-fügt Clariant aufgrund der Einführung neuer, innovativer und um-weltschonender Produkte und Prozesse über eine gute Ausgangs-basis für künftige Geschäfte.
Performance Chemicals
Kennzahlen Performance chemicals
Mio. CHF 2010 2009
Umsatz 1 415 1 361
EBITDA vor Einmaleffekten 201 113
Marge in % 14,2 8,3
EBIT vor Einmaleffekten 161 65
Marge in % 11,4 4,8
Mitarbeiterzahl 2 140 2 213
› Umsatzzuwächse in allen vier Arbeitsgebieten.› Mehrbelastungen bei Rohstoffen konnten weitergereicht werden.
Performance Chemicals umfasst vier auf den Umsatz bezogen kleinere Geschäftseinheiten von Clariant: Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions sowie Paper Specialties. Insgesamt wur-den 2010 die Umsätze gegenüber dem Vorjahr in allen Arbeitsgebie-ten gesteigert, in lokaler Währung um 10 Prozent und in Schweizer Franken um 4 Prozent. Mit 11,4 Prozent verbesserte sich die opera-tive Marge im Berichtszeitraum signifikant gegenüber dem Vorjahr (4,8 Prozent). Die Geschäftseinheit Additives erzielte zweistellige
Wachstums raten, während Detergents & Intermediates sowie Paper Specialties in lokaler Währung im mittleren bis oberen einstelligen Bereich expandierten. Die Geschäftseinheit Emulsions stagnierte auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres.
Die Geschäftseinheit Additives konnte in allen Geschäftsbereichen gestiegene Kosten für Rohmaterialien neutralisieren und in sämtli-chen Regionen den positiven Trend des ersten Halbjahres auch in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2010 fortsetzen. Deter-gents & Intermediates erreichte eine gleich bleibend hohe Kapazi-tätsauslastung aufgrund einer stabilen Nachfragesituation. Da die Rohstoffpreise zwischenzeitlich im Rahmen der Inflation gestiegen sind, erhöhte die Geschäftseinheit die Verkaufspreise so weit wie möglich, um höhere Kosten auszugleichen. Angemessene Preisan-hebungen werden in diesem Umfeld auch weiterhin angestrebt.
Eine sichere Nachfragesituation ermöglichte der Geschäftseinheit Paper Special ties, eine selektive Erhöhung der Verkaufspreise durch-zusetzen und dementsprechend ein zufriedenstellendes operatives Ergebnis zu erzielen. Emulsions sah sich unter allen Geschäftsein-heiten dem höchsten Preisdruck bei Rohmaterialien ausgesetzt, ins-besondere aufgrund eines Produktionsengpasses bei Acrylaten. Al-lerdings ist es auch hier gelungen, Preissteigerungen durchzusetzen.
Im Zuge der Global Asset Network Optimization wird bis 2013 in der Geschäftseinheit Paper Specialties vor allem die Produktion der Standorte Reinach und Muttenz auf andere Produktionsstätten verlagert.
20 Clariant Geschäftsbericht 2010
Verkürzte Konzernbilanz
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009 Veränderung %
aKtiVen
Anlagevermögen 2 416 2 705 – 11
Immaterielle Anlagen 269 294 – 9
Sachanlagen 1 669 1 927 – 13
Finanzanlagen 18 19 – 5
Übrige Anlagen 341 390 – 13
Latente Steuerguthaben 119 75 59
Umlaufvermögen 3 494 3 385 3
Vorräte 800 853 – 6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 985 1 102 – 11
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 993 290 242
Liquide Mittel 716 1 140 – 37
Zum Verkauf stehendes Anlagevermögen 11 2
total aktiven 5 921 6 092 – 3
PassiVen
Eigenkapital
Den Aktionären zurechenbares Kapital und Reserven 1 759 1 844 – 5
Anteil Minderheitsaktionäre 47 52 – 10
eigenkapital total 1 806 1 896 – 5
Fremdkapital
Langfristige Verbindlichkeiten 2 153 2 390 – 10
Finanzielle Verbindlichkeiten 1 305 1 553 – 16
Verpflichtungen für Personalvorsorge 443 484 – 8
Latente Steuerverbindlichkeiten 85 112 – 24
Rückstellungen für langfristige Verbindlichkeiten 320 241 33
Kurzfristige Verbindlichkeiten 1 962 1 806 9
Finanzielle Verbindlichkeiten 240 132 82
Rückstellungen für kurzfristige Verbindlichkeiten 310 395 – 22
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1 170 1 024 14
Steuerverbindlichkeiten 242 255 – 5
total Passiven 5 921 6 092 – 3
21FinanzübeRblick
Solide BilanzstrukturZum 31. Dezember 2010 belief sich die Bilanzsumme des Clariant Konzerns auf 5,921 Mrd. CHF nach 6,092 Mrd. CHF im Jahr zuvor. Die Bilanz ist gekennzeichnet durch eine umfangreiche Cash-Position in Höhe von 1 419 Mio. CHF, die kurzfristige Einlagen in Höhe von 703 Mio. CHF einschliesst.
Das Eigenkapital verminderte sich leicht um 90 Mio. CHF auf 1,806 Mrd. CHF von 1,896 Mrd. CHF am Jahresende 2009. Auch hier spiel-ten Wechselkurseinflüsse die entscheidende Rolle. Die Eigenkapital-quote lag mit 30,5 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau.
Finanzlage
Konzern-geldflussrechnungen
Mio. CHF 2010 2009 Veränderung %
Konzernergebnis 191 – 194 –
Auflösungen nicht geldwirksamer Veränderungen 362 511 – 29
Geldfluss vor Veränderung des Nettumlaufvermögens und Rückstellungen 251 14 –
Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 642 757 – 15
Geldfluss aus Investitionsaktivitäten – 961 – 114 –
Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten – 62 140 –
nettoveränderung der flüssigen mittel – 424 784 –
Währungsdifferenzen auf liquiden Mitteln – 43 1 –
flüssige mittel am anfang der Periode 1 140 356 220
flüssige mittel am ende der Periode 716 1 140 – 37
Cashflow deutlich gesteigertIm Geschäftsjahr 2010 erhöhte sich der Cashflow (Geldfluss) aus betrieblicher Tätigkeit vor Veränderungen des Nettoumlaufvermö-gens – bedingt durch die gute operative Entwicklung des Konzerns – von 14 Mio. CHF auf 251 Mio. CHF. Die Entwicklung des Nettoum-laufvermögens war trotz der mit der anziehenden Konjunktur ver-bundenen steigenden Geschäftstätigkeit mit 391 Mio. CHF weiterhin positiv. Das Verhältnis des Nettoumlaufvermögens zum Umsatz ging entsprechend von 21,1 Prozent auf 15,9 Prozent zurück, womit der angestrebte Zielwert von 20 Prozent unterschritten werden konnte.
Die Nettofinanzverschuldung konnte zum Jahresende 2010 um 419 Mio. CHF auf 126 Mio. CHF reduziert werden. Darin enthal-ten sind kurz- und langfristige Schulden, liquide Mittel sowie andere kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 703 Mio. CHF. Der Verschuldungsgrad, der die Nettofinanzverschuldung im Verhält-nis zum Eigenkapital widerspiegelt, verminderte sich auf 7 Prozent am 31. Dezember 2010. Ein Jahr zuvor lag diese Quote noch bei 29 Prozent.
Die Investitionen in Sachanlagen wurden angesichts des sich be-lebenden Geschäfts deutlich von 135 Mio. CHF auf 224 Mio. CHF gesteigert. Der gesamte Mittelabfluss aus Investitionstätigkeiten belief sich im Berichtszeitraum auf – 961 Mio. CHF, verglichen mit – 114 Mio. CHF im Vorjahr. Mit 703 Mio. CHF basierte ein grosser Teil des Anstieges auf der Umschichtung von flüssigen Mitteln in kurzfristige Bankeinlagen mit einer Laufzeit von mehr als drei Mo-naten. Laut IFRS (International Financial Reporting Standards) muss diese Position unter den Investitionen verbucht werden. Unter Berücksichtigung dieser kurzfristigen Bankeinlagen belief sich das Barguthaben des Konzerns per 31. Dezember 2010 insgesamt auf 1 419 Mio. CHF.
22 Clariant Geschäftsbericht 2010
Finanzierungsstruktur breit abgesichertClariant ist solide finanziert und hat hinreichend Zugang zu allen Finanzierungsmitteln. Das Unternehmen bedient sich verschieden-artiger Finanzierungsinstrumente. So hat Clariant im Jahr 2008 ein Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit bis 2011 im Nomi-nalbetrag von 100 Mio. EUR begeben. Dabei wurden 20 Mio. EUR zu einem festen Zinssatz von 6,211 Prozent und 80 Mio. EUR mit variablem Zinssatz aufgenommen. Die Finanzierungsstruktur be-inhaltet zudem zwei Anleihen, von denen eine im Jahr 2007 (Fäl-ligkeit 2012) in Höhe von 250 Mio. CHF und zu einem Zinssatz von 3,125 Prozent aufgenommen wurde und eine im Jahr 2006 mit einer Laufzeit von sieben Jahren (bis 2013) im Umfang von 600 Mio. EUR und einem Zinssatz von 4,375 Prozent. Darüber hinaus hat Clariant im Juli 2009 eine ungesicherte vorrangige Wandelan-leihe über 300 Mio. CHF herausgegeben. Der Konversionspreis liegt bei 8,55 CHF pro Aktie, der Zinscoupon wurde auf 3,0 Prozent pro Jahr festgelegt.
MitarbeiterDie Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor des Clariant Kon-zerns. Ihre Qualifikation, Leistungsbereitschaft und Motivation be-stimmen entscheidend die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens. Clariant setzt darauf, zielgerichtet die für die jeweilige Position besten Mitarbeiter zu gewinnen, zu fördern und zu halten. Geeignete Mittel hierzu sieht Clariant in einer leis-tungsorientierten Vergütung, Weiterbildungsmassnahmen und der Berücksichtigung persönlicher Ziele des einzelnen Mitarbeiters. Im Rahmen der globalen Präsenz mit Produktions standorten auf allen Kontinenten verfügt der Konzern naturgemäss über einen breiten interkulturellen Mitarbeiterstab, der die unterschiedlichen Bedürf-nisse der Kunden in den jeweiligen Regionen exakt kennt und zielge-richtet realisiert. Diese Qualitäten spiegeln sich in ihrer Arbeit wider.
Das Personalmanagement stand wie bereits im Jahr 2009 auch im Geschäftsjahr 2010 vor grossen Herausforderungen. Im Rahmen der Umstrukturierung und systematischen Analyse des gesamten Unternehmens stand weiterhin auch die Personalstruktur auf dem Prüfstand, um eine Plattform für nachhaltiges, rentables Wachs-tum im Konzern zu schaffen. Die umfassenden Restrukturierungs-massnahmen hatten direkte Auswirkungen auf die Mitarbeiter-zahlen im Konzern.
Zahl der Mitarbeiter restrukturierungsbedingt reduziertIm Geschäftsjahr 2010 nahm die Zahl der Beschäftigten weiter ab auf einen Mitarbeiterbestand von 16 176. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahresstichtag von 7,8 Prozent. Clariant legt besonderen Wert darauf, den Personalabbau so sozialverträg-lich und fair wie möglich zu gestalten. Alle Stellenkürzungen fanden in enger Kooperation mit den Arbeitnehmervertretern und Behörden vor Ort statt. Ein wichtiges personalpolitisches Instrumentarium bildete für den Clariant Konzern während der Wirtschaftskrise der Einsatz von Kurzarbeit. Dadurch konnten hochqualifizierte Fachkräfte insbesondere während des starken Abschwungs im Jahr 2009 ge-halten werden, die jetzt, bei wieder gestiegenen Auslastungen, dem Unternehmen rasch wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden im Jahr 2009 4 000 Mitarbeiter vorübergehend in Kurzarbeit beschäftigt, vornehmlich an den Produktionsstandorten in Deutschland. Mitte des Jahres 2010 war dieses Arbeitsmarkt- Instrument aufgrund der guten konjunkturellen Lage im Clariant Kon-zern nicht mehr notwendig.
Im Jahr 2010 wandte der Clariant Konzern für Gehälter, Sozialab-gaben und ausserordentliche Personalkosten eigener Mitarbeiter 1 646 Mio. CHF auf. Der vergleichbare Wert des Vorjahres lag bei 1 757 Mio. CHF, dies entspricht einem Rückgang von 6 Prozent (111 Mio. CHF) gegenüber dem Vorjahr.
55 Prozent unserer Mitarbeiter waren in Europa tätig. Darauf folgen Asien/Pazifik (21 Prozent), Lateinamerika (17 Prozent) und Nordame-rika (7 Prozent).
Vollzeitstellen (jeweils zum 31. dezember)
2010 16 176
2009 17 536
2008 20 102
2007 20 931
2006 21 748
0 4 000 8 000 12 000 16 000 20 000 24 000
23FinanzübeRblick
Unter den Geschäftseinheiten bildete Masterbatches den personell grössten Bereich mit einem Anteil von 19 Prozent an der Gesamtbe-legschaft des Konzerns. Weitere personalintensive Geschäftseinhei-ten waren Pigments (13 Prozent), Textile Chemicals (13 Prozent) und Industrial & Consumer Specialties (11 Prozent).
Die Umsetzung der Initiative Global Asset Network Optimization (GANO) wird weitere Personalanpassungen nach sich ziehen. Alle diese Massnahmen wurden bereits angekündigt.
Aus- und WeiterbildungNachhaltige Personalpolitik bedeutet für Clariant, kontinuierlich Aus- und Weiterbildung anzubieten und qualifizierten Nachwuchs einzu-stellen – dies gilt in besonderem Masse auch für Zeiten mit einem niedrigen Personalbedarf. Nachdem der Konzern im wirtschaftlich schwierigen Umfeld des Jahres 2009 sein Weiterbildungsangebot auf hohem Niveau gehalten hat, nahm auch im Geschäftsjahr 2010 die Weiterbildung von Mitarbeitern einen wichtigen Stellenwert in der Personalarbeit ein.
Clariant-Aktie
2010: Ein volatiles Jahr für die AktienkurseDie Konjunkturaussichten für die meisten Regionen verbesser-ten sich zwar stetig, doch die Aktienmärkte waren im gesamten Jahresverlauf von Volatilität geprägt. Die meisten europäischen Börsen verzeichneten bis zum Ende des ersten Quartals markante Kurs gewinne. Dieser Anstieg war aber nicht von Dauer: Im zwei-ten Quartal begaben sich die Aktienkurse auf eine rasante Tal-fahrt und tendierten anschliessend seitwärts. Die Stimmung der Marktteilnehmer wurde durch die Unsicherheit in Bezug auf die Nachhaltigkeit der Konjunkturerholung und Diskussionen über die Geldpolitik zahlreicher Zentralbanken getrübt. Dank der erfreulichen Quartalsergebnisse der Unternehmen sind die Aktienkurse schliess-lich im zweiten Halbjahr 2010 deutlich gestiegen. Dadurch legten europäische Indizes, beispielsweise der DAX 30 und der FTSE 100, im Vorjahresvergleich zu, während andere Indizes auf der Stelle traten oder nachgaben.
Clariant-Aktien 2010 mit Kursanstieg von 55 ProzentDer Verlauf der Clariant-Aktie spiegelt diese allgemeine Marktent-wicklung, aber insbesondere die gute operative Entwicklung und die damit einhergehende höhere Bewertung durch internationale Invest-menthäuser wider. Clariant-Aktien kotierten zum 31. Dezember 2010 mit einem Kurs von 18,94 CHF um 55 Prozent über ihrem Kurs zu Jahresbeginn. Mit dieser gegenüber dem SLI Schweizer Leitindex, der im Berichtsjahr 3,9 Prozent an Wert gewann, weit überdurch-schnittlichen Performance knüpfte Clariant an die überaus erfreuli-che Entwicklung des Aktienkurses des Vorjahres an.
Die Marktkapitalisierung der Clariant AG belief sich zum 31. Dezem-ber 2010 auf 4,36 Mrd. CHF. Die Aktien befinden sich zu 100 Prozent in Streubesitz.
Kennzahlen der clariant-aKtie
2010 2009
Schlusskurs am 31. Dezember (CHF) 18,94 12,22
Höchstkurs (CHF) 19,73 12,22
Tiefstkurs (CHF) 10,85 3,71
Anzahl der Aktien am 31.12. (Mio. Stück) 230,16 230,16
Streubesitz in % 100 100
Durchschnittlicher Aktienumsatz pro Tag (SIX) 1 883 336 2 129 707
Marktkapitalisierung am 31.12. (Mio. CHF) 4 359 2 813
Ergebnis je Aktie (CHF) 0,81 – 0,91
Sämtliche Informationen über Clariant finden sich auf den Internet-seiten des Unternehmens unter www.clariant.com.
Kontakt Investor RelationsHardstrasse 61CH-4133 PrattelnSchweizTelefon: +41 61 469 67 45Fax: +41 61 469 67 67
24 Clariant Geschäftsbericht 2010
Das „Sub-Committee Investment“ des Executive Committee ist ver-antwortlich, die Bewertungsergebnisse auf Relevanz, Konsistenz und Genauigkeit zu prüfen. Die Risikobewertung erfolgt jährlich und wird bei Bedarf um vierteljährliche Aktualisierungen und Zwischen-berichte ergänzt. Der Prozess ist so gestaltet, dass die Ergebnisse rechtzeitig vorliegen.
Umwelt- und Produktrisiken, finanzielle Risiken und RechtsstreitigkeitenZur Minimierung möglicher Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheits-risiken werden die relevanten Parameter aller Produktionsstandorte zentral analysiert. Zum Schutz gegen allgemeine Haftpflicht- und Produkthaftungsrisiken schliessen wir Versicherungen ab und bil-den Rückstellungen. Eventuelle Verpflichtungen durch Altlasten aus Akquisitionen oder Veräusserungen werden vertraglich begrenzt, sofern möglich.
Finanzielle Risiken werden mittels eines umfangreichen Analyse- und Bewertungssystems überwacht. Ungleichgewichte von Zah-lungsströmen (Transaktionsrisiken) zwischen Währungen werden mit Optionen, Spot- oder Termingeschäften selektiv abgesichert. Risiken im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlich-keiten (Umrechnungsrisiken) begegnet Clariant mit „natürlichem“ Hedging. Zinsänderungsrisiken bewirtschaftet Clariant primär durch das kontrollierte Verhältnis von festen zu variablen Zinssätzen sowie durch die Laufzeiten der jeweiligen Kreditfazilitäten.
Für nicht versicherte Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuer-recht, Patentrecht, Produkthaftung, Wettbewerbsrecht oder Um-weltschutz werden angemessene Rückstellungen gebildet.
Informationstechnologie-RisikenWir betreiben geschäftskritische Software in einem zentralen Re-chenzentrum mit zwei räumlich getrennten Serverparks. Die par-allele Architektur des Systems verhindert Störungen und Ausfälle. Zuverlässige und laufend aktualisierte Tools bieten Schutz vor Viren-angriffen. Zudem führt Clariant regelmässig Notfalltrainings durch.
Risikomanagement
Unternehmensweites RisikomanagementDas unternehmensweite Risikomanagement ist darauf ausgerichtet, Risikostufen zu ermitteln und unternehmerisches Denken innerhalb des Konzerns zu fördern. Der entsprechende Prozess evaluiert die Chancen und Gefahren für die vom Verwaltungsrat definierten kurz- und mittelfristigen Zielsetzungen. Das unternehmensweite Risiko-management sorgt für die Koordinierung und Ausarbeitung von Massnahmen rund um das Risikomanagement über alle Entschei-dungsebenen hinweg. Es gewährleistet, dass alle wesentlichen Risiken an das Executive Committee, den CEO und den Verwaltungs-rat kommuniziert werden und befasst sich mit der Information, Wei-terbildung sowie Motivation der Mitarbeitenden.
Die für Clariant geltenden Bestimmungen zum Risikomanagement beinhalten ein spezielles Tool zur Risikobewertung, Quantifizierung, Ermittlung von Gegenmassnahmen, Zuordnung der Verantwortlich-keiten und Unterstützung der Managementberichtsstruktur. Diese Bestimmungen basieren auf dem Standard des Institute of Risk Management (IRM) und orientieren sich am „Enterprise Risk Ma-nagement – Integrated Framework“ des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO). Die Ergebnisse der Risikobewertungen und Gegenmassnahmen werden konsolidiert und die Risiken anschliessend via Auditausschuss vom Executive Committee, CEO und Verwaltungsrat beurteilt.
RisikobewertungenDie Unternehmensplanung und die Zielsetzungen sind Gegenstand von Risikobewertungen. Diese wiederum stehen im Zusammen-hang mit kurz- und mittelfristigen Gesamtzielen des Konzerns sowie den individuellen Zielsetzungen der Führungskräfte. Der ermittelte Risikograd liefert Erkenntnisse über die Eintrittswahrscheinlich-keit sowie das Ausmass möglicher Folgen für die Finanzlage, die Repu tation und den Geschäftsbetrieb. Jede Risikobewertung gibt Auskunft über die folgenden Bereiche: Gefahren oder Chancen, Ursachen, Auswirkungen, Handhabung und Kontrollmassnahmen, Vertrauen in die Kon trollmassnahmen, Annehmbarkeit der ermittel-ten Risiken, mögliche Verbesserungen, Pläne zur Risikooptimierung und Zeitrahmen.
25FinanzübeRblick
Prognosebericht
Weltwirtschaft dürfte 2011 weiter expandierenDie Zeichen stehen gut für eine weitere Fortsetzung des globalen konjunkturellen Aufwärtstrends in 2011. Die konjunkturelle Entwick-lung in den aufstrebenden Märkten wird dabei weit positiver einge-schätzt als in den westlichen Industrienationen. Erstere dürften im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Für Letzte-re muss mit Stagnation oder nur schwachem Wachstum gerechnet werden. Während im Euro-Raum das Thema Staatsverschuldung nach wie vor wichtigster Unsicherheitsfaktor bleibt, sind Inflations-gefahren in den Schwellenländern latent vorhanden. Bereits hat die starke Expansion der Wirtschaft in einigen schnell wachsenden Märkten zu Überhitzungstendenzen geführt und die Inflation kräftig steigen lassen.
Zuversicht für das Wachstum der chemischen Industrie Nachdem die Chemieproduktion in einigen Regionen der industria-lisierten Welt 2010 den grössten prozentualen Produktionszuwachs seit mehr als 30 Jahren ausgewiesen hatte, sind die Branchenexper-ten für 2011 deutlich zurückhaltender. So soll das Branchenwachs-tum in den traditionellen Industriestandorten USA und Europa deut-lich moderater ausfallen. Die Chemieproduktion in den dynamisch wachsenden Schwellenländern Asiens, Lateinamerikas, aber auch im Mittleren Osten dürfte dagegen aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage aus dieser Region und den avisierten Kapazitätserweite-rungen europäischer und amerikanischer Produzenten unverändert hoch bleiben. Branchenexperten erwarten, dass China die USA 2011 erstmals als grössten Chemiemarkt weltweit ablösen dürfte. Die grössten Unsicherheiten für die Branche basieren auf den erneut zu erwartenden hohen Volatilitäten auf der Währungsseite und den auch 2011 zu erwartenden deutlich anziehenden Rohstoffpreisen.
Wichtige strategische Eckpfeiler für die kommenden JahreNach dem operativen Turnaround in den Geschäftsjahren 2009 und 2010 wird Clariant ab dem Geschäftsjahr 2011 das Unternehmen fo-kussiert auf profitables Wachstum ausrichten. Dabei sind folgende strategische Eckpfeiler von zentraler Bedeutung:
› Anhaltende Leistungssteigerung aller Geschäftseinheiten auf Basis des bestehenden Portfolios.
› Steigerung der Innovationskraft durch die Schaffung einer systematischen, marktorientierten Forschung & Entwicklung.
› Klarer Fokus auf Wachstum in den so genannten Emerging Markets (Asien/Pazifik, Lateinamerika).
› Gezielte Akquisitionen zur Optimierung des Portfolios.
Ausblick 2011Nach dem Abschluss der Restrukturierung im Jahr 2010 richtet Clariant ihren Fokus mit Beginn des Jahres 2011 auf laufende Verbesserungsmassnahmen und profitables Wachstum. Während die 2009 lancierte kontinuierliche Optimierungsinitiative „Clariant Excellence“ für eine nachhaltig niedrigere Kostenbasis sorgt, kon-zentriert sich das Unternehmen nun darauf, durch Investitionen in künftiges profitables Wachstum für Wertschöpfung zu sorgen.
Für 2011 geht Clariant von einem weiteren, aber gegenüber 2010 verlangsamten Wachstum der Weltwirtschaft aus. Die Wechsel-kurse der wichtigsten Währungen dürften weitgehend unverändert bleiben. Für Wachstum werden hauptsächlich die Schwellenmärkte in der Region Asien/Pazifik und in Lateinamerika sorgen. Nach einer kurzen Entspannung im zweiten Halbjahr 2010 werden die Rohstoff-preise 2011 voraussichtlich wieder ansteigen. Clariant nimmt an, dass sich dieser Anstieg im hohen einstelligen Bereich bewegen wird.
Für 2011 erwartet Clariant ein niedriges einstelliges Umsatzwachs-tum in Lokalwährung. Weitere positive Auswirkungen der in den vergangenen zwei Jahren durchgeführten Restrukturierungsmass-nahmen werden die Kostenposition des Unternehmens stärken und sich damit vorteilhaft auf das operative Ergebnis auswirken. Die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten dürfte daher das Niveau von 2010 übertreffen. Clariant strebt dabei an, sich langfristig bei den wichti-gen Kennziffern Profitabilität und ROIC (Return On Invested Capital) oberhalb des Branchendurchschnitts zu etablieren.
26 Clariant Geschäftsbericht 2010
Patrick Jany, CFO
Verantwortungsbereich: Financial Services, Treasury, Accounting, Tax, Corporate Controlling, IT, Investor Relations
Hariolf Kottmann, CEO
Verantwortungsbereich: Legal & Compliance, HR, Communications, Corporate Development, Clariant Excellence
Christian Kohlpaintner
Verantwortungsbereich: Group Technology Services, ESHA, Pigments BU, Masterbatches BU, Performance Chemicals BUs (Paper Specialties, D&I, Additives, Emulsions)
Mathias Lütgendorf
Verantwortungsbereich: Group Procurement Services, Supply Chain, Industrial & Consumer Specialties BU, Textile Chemicals BU, Oil & Mining Services BU, Leather Services BU
27FinanzübeRblick
Strategieüberblick
Nach Abschluss der Restruk-turierung und Reorganisation ist Clariant jetzt auf dem Weg zu nachhaltig profitablem Wachstum.
28 Clariant Geschäftsbericht 2010
Fokus auf nachhaltig profitables WachstumSchwerpunkt der strategischen Neuausrichtung des Clariant Kon-zerns in den vergangenen Jahren war die Umsetzung der mit dem tiefgreifenden Restrukturierungsprogramm „Projekt Clariant“ verbun-denen Massnahmen mit folgenden Schwerpunkten: Generierung von Cash, Reduktion von Kosten und Vereinfachung der Unternehmens-struktur und -prozesse. Mit diesen Massnahmen ist es gelungen, die operative Rendite zu steigern sowie die wichtigsten Weichen hin-sichtlich Organisations- und IT-Struktur und zukünftiger strategischer Positionierung zu stellen. Clariant hat im Branchenvergleich in der Profitabilität mit einer operativen Umsatzrendite vor ausserordentli-chen Aufwendungen von mehr als 9 Prozent und einer Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) vor Einmaleffekten von über 18 Prozent deutlich aufgeholt.Die Phase der Restrukturierung ist weitgehend abgeschlossen, einige in den Jahren 2009 und 2010 kommunizierte Massnahmen zur
Effizienzsteigerung werden in der Umsetzung noch bis 2013 dauern. Dies betrifft beispielhaft die Verlagerung der Herstellung von Textil-chemikalien aus der Schweiz nach Asien. Das bislang Erreichte ist jedoch kein Grund, sich auszuruhen, sondern vielmehr ein Ansporn, den eingeschlagenen Weg der Profitabilitätssteigerung hin zu einem nachhaltig profitablen Wachstum konsequent fortzusetzen.
Clariant Excellence trägt zunehmend FrüchteParallel zum Ende 2008 gestarteten Projekt Clariant wurde die unter-nehmensweite Initiative Clariant Excellence seitdem ein zentrales strategisches Element. Clariant Excellence wird die Geschäftskultur sowie die internen Abläufe nachhaltig verändern und verbessern und so zu regelmässigen jährlichen Einsparungen führen. Clariant Excellence ist darauf ausgelegt, die Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzgewinne und die Schaffung von Mehrwert zu optimieren. Basierend auf den vier Säulen Operational, Commercial, People und Innovation Excellence wird eine Kultur der kontinuierlichen Verbes-
massnahmen zur effizienzsteigerung werden systematisch umgesetzt
Profitables wachstum
ergebnis: ausbau des profitablen geschäftsportfolios
› Erhöhung der Rentabilität des bestehenden Portfolios› R&D und Innovation› Wachstum in Emerging Markets› Stärkung des Portfolios durch selektive Akquisitionen
Fokus auf Kosten Fokus auf Portfolio
2009 20112010 2012
restrukturierung
ergebnis: aufbau einer soliden grundlage für profitables wachstum
› Cash-Generierung› Kosteneinsparungen› Reduzierung der Komplexität
Umsetzung der Restrukturierungsmassnahmen
ständige Verbesserung
ergebnis: nachhaltige Produktivitätssteigerung
Programm Clariant Excellence› Operational Excellence › Commercial Excellence › People Excellence › Innovation Excellence
Programm fortsetzen/ Erfolge aufrechterhalten
29stRategieübeRblick
serung geschaffen. Unterstützend für eine Sicherung des Erreichten wirken hierbei interne Kontrollmechanismen. Aus den mehr als 1 000 Projekten, die bereits seit Anfang 2009 initi-iert wurden, konnten 2009 Einsparungen von 13 Mio. CHF und 2010 von annähernd 50 Mio. CHF realisiert werden. Für das laufende Ge-schäftsjahr 2011 dürfte dieser Wert nochmals deutlich überschritten werden. Hierbei lagen die Schwerpunkte vor allem auf den Berei-chen Operational und Commercial Excellence.
Clariant Excellence-Initiativen werden 2011 forciertIn den kommenden Jahren werden die bereits begonnenen Projekte konsequent und in allen Arbeitsbereichen fortgeführt. So wurde zum Beispiel 2010 die Initiative „Clariant Production System“ (CPS) einge-führt, um über alle Produktionseinheiten in sämtlichen Geschäftsein-heiten die höchstmögliche Produktivität und finanzielle Performance zu erreichen. Nachdem 2010 die Grundlagen durch die Einführung von CPS an Pilotstandorten geschaffen wurden, wird 2011 und 2012 der Fokus auf einer unternehmensweiten Implementierung liegen. Weiterhin wurden 2010 wichtige Grundlagen im Konzern geschaf-fen, um im Rahmen von Clariant Commercial Excellence die Ver-kaufs- und Marketingprozesse dahingehend zu optimieren, damit Clariant seinen Kunden den besten Service und das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten kann. In diesem Zusammenhang wurden in den Geschäftseinheiten erste Basismodule unter anderem mit dem Fokus auf Margenverbesserungen und Vertriebseffizienz gestartet.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2011 wird Clariant zudem als wichtigen Bestandteil der Operational Excellence die Initiative Clariant Supply Chain System starten. Die gesamte Wertschöp-fungskette von den Zulieferern bis zu den Kunden wird analysiert und nach Optimierungsmöglichkeiten durchleuchtet. Hierdurch sol - len in absehbarer Zeit weitere Verbesserungen beim Nettoumlauf-vermögen, beim Cash Management und bei der Servicequalität so-wie in der Produktivität sichtbar werden. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt für 2011 ist das Thema Inno-vation Excellence. Ziel ist es, Clariant in den kommenden Jahren als einen der weltweiten Innovationsführer im Bereich Spezialchemie zu etablieren. Hierfür wurden organisatorisch bereits wichtige Eckpfei-ler eingeschlagen. Clariant wird sich in seinen Entwicklungsaktivitä-ten unter anderem auf aktuelle Megatrends wie erneuerbare Energi-en, Energieeffizienz und erneuerbare Ressourcen konzentrieren.
Zukunftsorientierung auf vier zentralen SäulenAufbauend auf der geschaffenen Basis wird Clariant seine Anstren-gungen auf allen Ebenen bündeln, um nachhaltig profitabel zu wach-sen und die vorhandenen Kernkompetenzen in der Chemie zu hebeln. Dabei baut die Strategie auf vier Eckpfeilern auf:› Kontinuierliche Verbesserung der Profitabilität der bestehenden
Geschäfte.› Investitionen in Forschung und Einführung von „Innovation Excel-
lence“ als eines der Kernelemente profitablen Wachstums.› Ausbau und Nutzung der starken Wettbewerbsposition in den
Wachstumsmärkten Asiens und Lateinamerikas. Bereits heute ge-neriert Clariant beinahe 50 Prozent seines Umsatzes – und damit deutlich mehr als die meisten Wettbewerber – in den Emerging Markets und dürfte daher entsprechend vom erwarteten dynami-schen Wachstum in diesen Ländern profitieren.
› Optimierung des bestehenden Portfolios über ergänzende Akquisi-tionen in interessanten Arbeitsgebieten.
Mittels der hierfür in den kommenden Jahren anstehenden Mass-nahmen strebt Clariant einen über dem Marktdurchschnitt liegenden Total Return to Shareholders (Aktienrendite) und eine kontinuierliche Verbesserung des Enterprise Value (Unternehmenswert) an.
der clariant Konzern beKennt sich zu den folgenden strategischen zielVorgaben
Wir sind ein führendes, börsenkotiertes Schweizer Spezialchemieunternehmen.
Unsere Konzernzentrale ist in der Schweiz.
Wir verfügen über ein breit diversifiziertes Produktportfolio.
Wir haben unsere Kernkompetenzen in der anorganischen, organischen und Polymer-Chemie.
Wir sind ein führendes Unternehmen in den Bereichen Forschung & Entwicklung sowie Innovation.
Wir zählen zu den bevorzugten Arbeitgebern.
Wir sind gut in allen wichtigen Regionen Europas, Nordamerikas, Lateinamerikas und Asiens, mit Schwerpunkt auf den Schwellenmärkten, aufgestellt.
Basierend auf einem klar definierten Wertesystem und Verhaltenskodex fokus-sieren wir auf eine kontinuierliche Verbesserung des Unternehmenswerts.
Clariant Excellence ist unsere Kerninitiative für nachhaltige Verbesserungen auf allen Ebenen.
Wir möchten als ein Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstum und einer über dem Branchendurchschnitt liegenden Profitabilität sowie einem attraktiven Total Return to Shareholders wahrgenommen werden.
30 Clariant Geschäftsbericht 2010
Forschung & Entwicklung
Motor für nachhaltig profitables WachstumForschung & Entwicklung (F&E) ist die Grundlage für Innovationen, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen und profitables Wachstum für Clariant zu generieren. Der Fokus in F&E liegt auf der Erneuerung und Erweiterung des Produktportfolios sowie der Opti-mierung von Produktionsprozessen. Die F&E-Aufwendungen lagen 2010 bei 135 Mio. CHF, rund 550 Mitarbeiter sind bei Clariant in diesem Bereich beschäftigt.
Neue Organisationsstruktur Durch die Neuausrichtung der F&E und damit der Innovationsket-te im Berichtsjahr 2010 konnten erhebliche Synergiepotenziale bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung realisiert werden. Im Bereich Group Technology Services wurde in der neuen Organisationsein-heit Group Research & Development (Group R&D) die chemische Forschung und Entwicklung gebündelt und nach Kernkompetenzen strukturiert. Die neuen Group R&D Center Colorants, Surfactants & Alkoxylates, Effect Chemicals & Intermediates, Specialty Poly-mers und Formulation Technology führen zu einer Bündelung von Know-how und einer Stärkung der Technologieplattformen, um Markt- und Kundenanforderungen schnell und flexibel in chemische Produktlösungen zu übersetzen. Die anwendungstechnischen Labo-ratorien sind den zehn Geschäftseinheiten der Clariant zugeordnet. Die Zusammenarbeit zwischen Group R&D und Anwendungstechnik erfolgt über eine effiziente Projektorganisation, die eine nachhaltige Entwicklung der F&E-Pipeline sichert.
Das globale F&E-Netzwerk der Clariant umfasst derzeit die fünf Standorte Frankfurt (Deutschland), Gendorf (Deutschland), Lamotte (Frankreich), Reinach (Schweiz) und Suzano (Brasilien). Frankfurt ist zukünftig der zentrale F&E-Standort der Clariant. Die Geschäftsein-heiten unterhalten darüber hinaus rund 40 technische Zentren in Asien, Europa, Lateinamerika und Nordamerika, um in den Regio-nen technischen Service zu bieten und technische Kundenprojekte zu begleiten.
Der Bereich F&E ist Teil der Konzernfunktion „Group Technology Services“, der auch die Organisationseinheiten Group Process Development, Group Engineering, New Business Development und Intellectual Property Management angehören. Group Process Development überführt mit innovativer Prozesstechnologie chemi-sche Verfahren in den Produktionmassstab und steigert die Effizienz von bestehenden chemischen Prozessen. New Business Develop-ment ist für die Entwicklung neuer Geschäfte ausserhalb der beste-henden Geschäftsaktivitäten zuständig.
Fokus auf Zukunftsmärkte und MegatrendsDie F&E-Aktivitäten orientieren sich eng an den Marktbedürfnissen und adressieren zunehmend Megatrends, um die Herausforderun-gen der Zukunft zu meistern. Nachhaltigkeit ist ein bedeutender Bestandteil der Konzernstrategie. Grüne Technologien und grüne Chemie stehen im Fokus wie beispielsweise Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Gerade hier wurde eine Vielzahl an neuen F&E-Projekten gestartet. Gleichzeitig wird intensiv an res-sourcenschonenden Verfahren gearbeitet.
Enge Kooperationen mit externen PartnernDie Aktivitäten des Konzerns werden durch ein internationales Netz-werk von renommierten Hochschulen, öffentlichen Forschungsein-richtungen und Partnerfirmen ergänzt. Dies führt zu der geforderten Forschungstiefe und Stärkung der eigenen F&E. Über Stipendien an weltweit renommierten Universitäten, wie zum Beispiel der ETH Zürich, fördert Clariant den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Innovation Excellence ab 2011 verstärkt im FokusIm Zuge der 2009 gestarteten Initiative Clariant Excellence wird sich das Unternehmen ab 2011 verstärkt auch dem Thema Innovation Ex-cellence widmen. Dabei geht es um die Implementierung effizienter Prozesse, um Ideen schnell in innovative Produkte zu überführen. Durch strategisches Innovationsmanagement soll die Position von Clariant als innovativem Lösungsanbieter und attraktivem Entwick-lungspartner weiter gestärkt werden.
31stRategieübeRblick
Geschäftseinheiten
Clariant ist ein weltweit führen- des Unternehmen der Spezialitä-tenchemie. Unsere Produkte sind in vielen Bereichen des modernen Lebens präsent.
32 Clariant Geschäftsbericht 2010
Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Muttenz bei Basel.Im Jahr 2010 erzielte Clariant einen Umsatz von 7,12 Mrd. CHF. Der Konzern ist weltweit mit mehr als 100 Gesellschaften vertreten und beschäftigt rund 16 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Clariant setzt sich aus zehn Geschäftseinheiten zusammen: Additives, Deter-gents & Intermediates, Emulsions, Industrial & Consumer Special-ties, Leather Services, Masterbatches, Oil & Mining Services, Paper Specialties, Pigments und Textile Chemicals.
Jede Geschäftseinheit trägt die volle Verantwortung für ihr opera-tives Ergebnis. Die Geschäftseinheiten kontrollieren und verwalten die Wertschöpfungskette, einschliesslich Anwendungen, Einkaufs-aktivitäten, Produktion, Lieferkette, Marketing und Vertrieb.
Die Umsätze der sechs separat ausgewiesenen Geschäftseinheiten variieren zwischen 326 Mio. CHF und 1,526 Mrd. CHF. Bei Standorten mit verschiedenen Produktionsschwerpunkten erfolgte die Mittelzu-weisung an die Geschäftseinheiten nach dem „Major User“-Prinzip.
Die Geschäftseinheiten von Clariant tragen die weltweite Verant-wortung für ihre Aktivitäten. Die Geschäftseinheiten wurden auf der Grundlage gemeinsamer chemischer und technologischer Merkmale und der entsprechenden Marktsegmente gebildet. Sie sind so orga-nisiert, dass sie die spezifischen Anforderungen ihrer Märkte erfül-len und deren Möglichkeiten nutzen.
geschäFtseinheiten
übersicht geschäftseinheiten
additives Ein führender Anbieter von Flammschutzmitteln, Wachsen und Polymeradditiven für Effekte in Kunst stoffen, Lacken und anderen Anwendungen.
detergents & intermediates
Ein führender Anbieter von wichtigen Rohstoffen und Zwischenprodukten für die Waschmittel-, Agrar- und Pharmaindustrie.
emulsions Ein Anbieter von wasserbasierten Emulsionen/ Polymer dispersionen für Farben, Lacke, Klebstoffe, Bauwesen, Dichtungsmittel und für die Textil-, Leder- und Papierindustrie.
industrial & consu-mer specialties
Ein führender Anbieter von Spezialchemikalien und Anwendungslösungen für den Konsumgüterbereich und für industrielle Märkte.
leather services Ein führender Anbieter von Chemikalien und Dienst-leistungen für die Lederindustrie.
masterbatches Ein führender Anbieter im Segment der Färbung und Funktionalität von Kunststoffen, der die Sektoren Verpackungen, Konsumgüter, Medizin, Textilien und Automobile beliefert.
oil & mining services
Ein führender Anbieter von Erzeugnissen und Serviceleistungen für den Erdölsektor, die Raffinerie- und Bergbauindustrie.
Paper specialties Ein führender Anbieter von optischen Aufhellern, Farbmitteln und Funktionschemikalien für Papier- und Verpackungsanwendungen.
Pigments Ein führender globaler Anbieter von organischen Pigmenten und Farbstoffen für Beschichtungen, Lacke, Druckfarben, Kunststoffe und Spezialanwendungen.
textile chemicals Ein führender Hersteller von Farbstoffen und Chemika-lien für die Textilindustrie, die Bekleidung, Polsterung, Stoffe und Teppiche umfasst.
umsatz nach regionen
Gesamt: 7 120 Mio. CHF
Europa 42 %
MEA 8 %
Nordamerika 12 %
Lateinamerika 17 %
Asien/Pazifik 21 %
33
Additives
Unsere Additive verbessern die Effizienz, die Sicherheit, den Schutz, die Haltbarkeit und das Aussehen von Produkten wie Kunststoffen, Beschichtungen und Druck-farben und steigern so ihren Wert.
1.
3.2.
34 Clariant Geschäftsbericht 2010
die wichtigsten marKen
wachse Darunter Licocene®, Licowax® und Ceridust®
flammschutzmittel Darunter Exolit®
Polymeradditive Darunter Hostavin®, Hostanox®, Hostastat® und Nylostab®
Die wichtigsten Märkte nach Umsätzen
1. Wachse – Kunststoffe, Beschichtungen, Tinten, Polituren, technische Textilien, Klebstoffe, Pulvermetall, Strassenbau
2. Flammschutzmittel – feuerhemmende Beschichtungen, elektrische und elektronische Anlagen, Transport und Verkehr, Militär
3. Polymeradditive – Antioxidations mittel, Antistatikmittel, Lichtschutzmittel, UV-Absorptionsmittel
In ihren drei Hauptsparten – Wachse, Flammschutzmittel und Po-lymeradditive – bedient die Geschäftseinheit Additives eine breite Kundenbasis.
Wir beliefern zum Beispiel Kunststoff- und Lackhersteller, die ein um-fassendes Produktsortiment für die Bau-, Elektronik- und Automobil-industrie anbieten. Jahrzehntelange Erfahrung und die Unterstützung durch unsere globalen technischen Zentren machen viele unserer Pro-dukte zum Industriestandard für technische Leistungsfähigkeit und Qualität.
Clariant ist ein führender Anbieter eines breiten Spektrums an Spe-zialwachsen, die auf wegweisender Technologie basieren. Unsere innovativen Licocene® Performance Polymers sind mit führend in der Welt der Polyolefin-Wachse und bieten unseren Kunden mass-geschneiderte Lösungen, vor allem zur Anwendung in Kunststoffen und Schmelzklebstoffen. Unser vielfältiges Ceridust® Angebot bietet mikronisierte Wachse an, die vorwiegend zum Oberflächenschutz bei Beschichtungs- und Tintenanwendungen eingesetzt werden. Unsere
Produktreihe Licowax® Montanwax lässt sich als Verarbeitungshilfs-stoff bei Kunststoffen und zum Oberflächenschutz in Polituranwen-dungen einsetzen.
Wir verfügen über eine führende Technologie im Bereich halogen-freier Flammschutzmittel. Diese ermöglicht umweltverträglicheren Schutz für Gebäude, elektrische und elektronische Anlagen sowie für Textilien und in Transport und Verkehr verwendete Materialien.
Kunststoff- und Lackadditive erzeugen die Effekte und die Quali-tät, die bei einem Produkt gewünscht werden, und ermöglichen die Optimierung der Herstellungsprozesse. So enthalten zum Beispiel Stadionsitze, die mit unseren Produkten behandelt wurden, spezi-elle Lichtschutzmittel, die vor Farbverlust sowie Regen- und Frost-schäden schützen und für Belastbarkeit, Flexibilität und Haltbarkeit sorgen. Zu unseren Polymeradditiven gehören Antioxidationsmittel, Verarbeitungsstabilisatoren, Lichtschutzmittel und Antistatikmittel.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Additives finden Sie unter www.additives.clariant.com
umsatz nach geschäftslinien
Wachse
Flammschutzmittel
Polymeradditive
umsatz nach regionen
EMEA* 55 %
Nordamerika 10 %
Lateinamerika 5 %
Asien/Pazifik 30 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
35geschäFtseinheiten
Detergents & Intermediates
Unsere Geschäftseinheit Detergents & Intermediates ist ein führender Anbieter von wichtigen Rohstoffen für Wasch- und Reinigungsmittel.
1.
2.
36 Clariant Geschäftsbericht 2010
Moderne Waschmittelformulierungen müssen individuell an ein breites Spektrum regional unterschiedlicher Bedürfnisse angepasst werden. Diese Anpassungen sind erforderlich, um ein möglichst kos-tengünstiges und umweltschonendes Produkt mit optimaler Wasch-leistung anbieten zu können.
Wir arbeiten eng mit der Waschmittelindustrie zusammen, von mul-tinationalen Verbrauchermarken bis zu spezialisierten Herstellern von Wasch- und Reinigungsmitteln, um die gewünschten Lösungen zu erforschen, zu entwickeln und zu liefern. Unsere Detergenzi-en sind in Reinigungsmitteln für den Haushalt, in Fleckentfernern, Waschpulver und Geschirrspülmitteln für Spülmaschinen enthalten.
Als Schlüssellieferant chemischer Zwischenprodukte sind wir vor al-lem auf die Herstellung von agrochemischen und pharmazeutischen Produkten spezialisiert.
Clariant ist ein global führender Hersteller von Glyoxal und Glyoxyl-säure und ihren Derivaten, für Metallocen- und Spezialkatalysatoren und verfügt über 40 Jahre Erfahrung im Umgang mit diesen kom-plexen Molekülen. Diese Zwischenprodukte werden sowohl in der Agrar- und Pharmaindustrie als auch in der allgemeinen chemischen Industrie eingesetzt.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Detergents & Intermediates finden Sie unter www.detergents-intermediates.clariant.com
die wichtigsten ProduKte
detergents TAED, SKS®6, Schmutzlösepolymer und Paraffinsulfonat
intermediates Glyoxal, Glyoxylsäure, Oxalsäure, Basiskomponenten
Die wichtigsten Märkte
1. Haushalt & Reinigung – zum Beispiel Reinigungsmittel, Fleckent-ferner, Waschmittel, Geschirrspülmittel für Spülmaschinen, flüssige Allzweckreiniger, flüssige Metall-/Keramikreiniger, Sanitärreiniger
2. Agrochemikalien, Pharmazeutika und andere Spezial-anwendungen – zum Beispiel Inhaltsstoffe für Fungizide, Herbizide, Medikamente, Düfte, Aromen, Farben
umsatz nach märKten
Haushalt & Reinigung
Agrochemikalien, Pharmazeutika
und andere Spezialanwendungen
umsatz nach regionen
EMEA* 88 %
Nordamerika 7 %
Asien/Pazifik 5 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
37geschäFtseinheiten
Emulsions
Unsere Emulsionen kommen in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz – von der Lack-, Kleb-stoff- und Bauindustrie bis hin zum Textil-, Leder- und Papiersektor.
2.1.
4.3.
38 Clariant Geschäftsbericht 2010
Unser technisches Know-how und unsere ständigen Produktentwick-lungen im Emulsionssektor helfen unseren Kunden, den Wert ihrer Endprodukte zu steigern und ihre Effizienz zu verbessern. Mithilfe unserer Branchenkenntnis können sie sich von ihren Mitbewerbern abheben.
Mit einem globalen Netzwerk von 14 Produktionsstätten, die sich ausschliesslich in Schwellenländern befinden, ist unsere Ge-schäftseinheit Emulsions ein bedeutender Anbieter von Lösungen für wasserbasierte Emulsionen/Polymerdispersionen für Farben, Lacke, Klebstoffe, Bauanwendungen sowie für die Textil-, Leder- und Papierindustrie.
Unsere Produkte verbessern die Eigenschaften von Lacken und de-korativen Farben für den Innen- und Aussenbereich. Sie finden sich auch in allen Arten von Klebstoffen, die zum Beispiel in der Holz-, Papier-, Textil- und Lederindustrie eingesetzt werden. Wir bieten darüber hinaus ein breites Angebot von Emulsionen für die Verede-lung und Formulierung von Bauprodukten.
Da unsere Produkte auf Wasserbasis hergestellt sind und somit ohne Lösungsmittel auskommen, sind sie besonders gut für die Her-stellung umweltverträglicher Produkte geeignet.
Über 90 Jahre Erfahrung in der technischen Anwendung machen uns zu einem vertrauenswürdigen Partner. Mit massgeschneiderten Lösungen helfen wir unseren Kunden, ihre Marke zu stärken, die Kosten zu senken, die Effizienz zu steigern und neue Märkte zu er-schliessen.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Emulsionsfinden Sie unter www.emulsions.clariant.com
die wichtigsten ProduKte
Mowilith® zur Verwendung in Farben, Klebstoffen und im Baugewerbe
Mowicoll® für unsere gebrauchsfertigen Klebstoffreihen
Appretan® und Printofix® Textilbinder
Melio® für Lederprodukte
Cartaseal®, Cartacoat® und Cartacol® für Papierprodukte
Wichtige Monomersysteme sind unter anderem: Polyvinylacetat (PVA), Vinylacrylat (VAC), Vinyl Ester of Versatic Acid Copolymere und Terpolymere, Acrylate, Styrol-Acrylate
Die wichtigsten Märkte
1. Farben – dekorative Farben für den Innen- und Aussenbereich, Grundie-rungen, Lacke, Korrosionsschutzmittel und industrielle Anwendungen
2. Baugewerbe – Beton-, Dach- und Fliesen anwendungen, Dichtmittel und Grundierungen
3. Klebstoffe – Holz, Papier, Beschichtungen, Verpackungen und Haftkleber (Pressure Sensitive Adhesives – PSA)
4. Textilien, Leder und Papier – für vielfältige funktionale Effekte und Beschichtungen
umsatz nach regionen
EMEA* 27 %
Nordamerika 1 %
Lateinamerika 56 %
Asien/Pazifik 16 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
umsatz nach märKten
Farben
Baugewerbe
Klebstoffe
Textilien, Leder und Papier
39geschäFtseinheiten
Industrial & Consumer Specialties
Die innovativen Produkte von Industrial & Consumer Specialties finden Anwendung in der Haut- und Haarpflege, in Haushaltsmitteln, zum Schutz von Saatgut oder bei der Enteisung von Flugzeugen.
1.
4.
2.
5.
3.
6.
40 Clariant Geschäftsbericht 2010
Die Geschäftseinheit verfolgt konsequent das Prinzip ökologischer Nachhaltigkeit. Diese reicht von Formulierungen auf der Basis erneu-erbarer Wirkstoffe, zum Beispiel für Hautpflegeprodukte, bis hin zu Recyclingkonzepten für Flugzeug- und Landebahn enteisungsmittel.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Industrial & Consumer Specialties finden Sie unter www.ics.clariant.com
In all diesen vielfältigen Märkten verbinden wir qualitativ hochwer-tige Produkte mit fachgerechter Formulierung. So können wir unse-ren Kunden Lösungen mit überzeugendem Kosten-Nutzen-Verhältnis und ökologischen Vorteilen anbieten.Der Schwerpunkt unseres Segments Consumer Care liegt auf spe-ziellen Inhaltstoffen für die Haut- und Haarkosmetik sowie pharma-zeutischen Anwendungen. Mit seinem Angebot an Reinigungslösun-gen verschafft unser Bereich Industrial & Home Care den Kunden grosse Wettbewerbschancen.
Unser Segment Industrial Application beliefert eine Vielzahl ver-schiedener Industriezweige mit seinem Angebot, das technische Spitzenleistungen mit ausgeprägter Anwendungserfahrung und einem starken Produktportfolio verbindet. Im Bereich Crop Protec-tion bieten wir Inertstoffe und Adjuvantien von hoher Qualität an. In Sparten wie industriellen Schmierstoffen, Bauwesen, Farben und Lacken sind wir ein bevorzugter Partner.Eine starke globale Position besitzen wir auch bei Enteisungsproduk-ten für die Luftfahrt, bei Wärmeträgerflüssigkeiten, Flüssigkeiten für die Automobilindustrie und Speziallösungsmitteln.
Die wichtigsten Märkte
1. Farben, Beschichtungen & Bau – Zusatzstoffe für Beton und Mörtel, Dispersionsmittel, Entschäumer, Biozide und Emulgatoren für die Emulsions-polymerisation
2. Hygiene, Pflege – Inhaltsstoffe für die Haut- und Haarkosmetik, Feuchttücher und pharmazeutische Anwendungen
3. Industrie und Haushalt – Inhaltsstoffe für Industrie - und Haushalts-reinigungsmittel
4. Industrielle Schmiermittel – Inhaltsstoffe für Hochleistungsflüssig-keiten, die in der Hydraulik, Metallbearbeitung und anderen Anwendungen eingesetzt werden
5. Engineering & Luftfahrt – zum Beispiel Enteisungsmittel für Flugzeuge und Start-/Landebahnen, Speziallösungsmittel und Flüssigkeiten für die Wärme übertragung, Gaswäsche und die Automobilindustrie
6. Pflanzenschutz – Formulierungen für Fungizide, Herbizide und Saatgutbehandlungsmittel
die wichtigsten ProduKte
aristoflex® Rheologiemodifikatoren, welche die Herstellung attraktiver Haut- und Haarpflegeprodukte erleichtern
genamin® Inhaltsstoffe für Haarpflegeprodukte, die für unüber-troffene Pflege und unverwechselbaren Glanz sorgen
hostacerin®* Emulgatoren für alle Hautpflegeprodukte
emulsogen® und genapol®
Hochwertige Emulgatoren für den Konsumgüterbereich und industrielle Anwendungen
synergen® Hoch wirksame Formulierungshilfsstoffe für Pflanzen-schutzmittel
umsatz nach märKten
Consumer Care
Industrial Application
Andere
umsatz nach regionen
EMEA* 57 %
Nordamerika 12 %
Lateinamerika 19 %
Asien/Pazifik 12 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
41geschäFtseinheiten
Leather Services
Wir sind ein führender Anbieter von Chemikalien, technischen Dienst-leistungen und Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette der Lederproduktion hinweg.
2.1.
4.3.
42 Clariant Geschäftsbericht 2010
Clariant ist für Kunden aus der Lederindustrie einer der weltweit führenden Anbieter von Lederchemikalien für die Nachgerbung, Färbung und Veredelung. Wir streben immer nach Bestleistungen, um die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Unsere Geschäfts-einheit Leather Services bietet chemische und technische Lösungen für den gesamten Prozess der Lederfertigung, von der Wasserwerk-statt bis zur abschliessenden Veredelung für Kunden aus der Schuh-, Automobil-, Möbel-, Bekleidungs- und Pelzindustrie.
Wir liefern qualitativ hochwertige und umweltverträgliche Che-mikalien und Dienstleistungen für die Lederverarbeitung, mit erst-klassigem Know-how in der Lederveredelung und in chromfreien Gerbverfahren. Unsere Kompetenz und unsere Farbmittel helfen den Kunden, leuchtende Farben und natürliche Farbtöne in gleichblei-bender Qualität zu erzielen.
Mit ihrer weltweiten Präsenz ist die Geschäftseinheit Leather Services an allen grossen Gerbereistandorten vertreten. Wir verfü-gen über ein internationales Team engagierter Lederspezialisten und massgeschneiderte technische Lösungen sind ein Markenzeichen
von Clariant Leather Services. Unsere Kunden in der Automobil- und Schuhindustrie profitieren von unserem technischen Know-how und umweltverträglichen Lösungen bei High-Tech-Leder.
Die Anwendungsentwicklung für sämtliche Chemikalien erfolgt in unseren modernen und voll ausgestatteten Labors rund um die Welt. Unsere High-Tech-Produktionsanlagen werden ständig an die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen angepasst, um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Erfolgsfaktoren unserer Branche heissen Nachhaltigkeit und Prozessoptimierung. Deshalb haben wir in den letzten Jahren zahl-reiche Innovationen eingeführt, um nicht nur die neuen rechtlichen Anforderungen an den Umweltschutz zu erfüllen, die immer wichti-ger werden, sondern auch, um für die nächsten Jahre zum Massstab für die Branche zu werden.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Leather Services finden Sie unter www.leather.clariant.com
Die wichtigsten Märkte 1. Schuhe & Accessoires – zum Beispiel Handtaschen, Gürtel
und so weiter
2. Autos – Ledersitze und damit verbundene Anwendungen
3. Möbel – Sofas, Stühle und sonstiges Mobiliar
4. Bekleidung & Pelz – Mäntel, Lederwaren, Pelz
die wichtigsten ProduKte
granofin® Nachhaltige Gerbstoffe
tergotan® Neue Polymer-Generation zum Nachgerben und Weich-machen für geschmeidiges, natürliches Leder
melioderm® Für alle Färbebedürfnisse
melio® aquabase Wertsteigernde Maskierung von Lederdefekten
aqualen® Leistungsstarkes, VOC-armes und NMP-freies Top-Coat-System
umsatz nach märKten
Schuhe & Accessoires
Autoteile
Möbel
Bekleidung & Pelze
umsatz nach regionen
EMEA* 40 %
Nordamerika 1 %
Lateinamerika 19 %
Asien/Pazifik 40 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
43geschäFtseinheiten
Masterbatches
Lokaler Fokus, globale Standards – weltweit führend bei Farb- und Zusatzkonzentraten sowie inno-vativen Kunststofflösungen.
3.
1.
4.
2.
5.
44 Clariant Geschäftsbericht 2010
Die wichtigsten Märkte 1. Verpackung – darunter Haushalts- und Körperpflege, Nahrungs-
mittel und Getränke sowie Industrie
2. Konsumgüter – darunter Anwendungen, Elektronik, Sport, Spielzeug und Bauwesen
3. Medizinwesen – darunter medizinische Geräte und pharmazeutische Verpackungen
4. Textilien – darunter Teppiche, Vlies stoffe, Sportbekleidung
5. Automobilindustrie – darunter Oberflächen im Innen- und Aussenbereich, Motorkomponenten
Die Produkte multinationaler Konzerne werden heute in der einen Region entwickelt, in der nächsten hergestellt und anschliessend weltweit vertrieben. Dank unserer globalen Präsenz bieten wir die-sen Unternehmen erhebliche Vorteile.
Die Kombination aus weltweiter Präsenz und lokalem Support macht Masterbatches zu einem bevorzugten Lieferanten für Thermoplast-Spezialisten, Markenanbieter und Textilfaserhersteller auf der gan-zen Welt.
Die Geschäftseinheit betreibt mehr als 50 Full-Service-Produktions-standorte in 33 Ländern mit lückenlosem technischem Service für sämtliche Produkte und Anwendungen. Dank dieser Kundennähe können wir rasch auf lokale Bedürfnisse reagieren und gleichzeitig weltweit konsistent hohe Qualitäts- und Lieferstandards einhalten.
Unsere Kunden sind in zahlreichen Märkten tätig – beispielsweise in der Verpackungs-, Konsumgüter-, Medizin-, Textil- und Automo-bilindustrie. Unsere führende Technologie erhöht die Funktionalität von Kunststoffen in jedem Bereich – von medizinischen Geräten wie Inhalatoren bis hin zu Getränkeflaschen aus Recyclingmaterial und innovativen Fahrzeugkomponenten.
Unterstützt wird das Geschäft auch durch spezielle ColorWorks®-Entwicklungszenten, die unseren Kunden helfen, ihre Entwicklungs-zeiten zu verkürzen und ihre Handelsmarken zu differenzieren. Diese Zentren stellen Brand Managern, Designern und Marketingspezia-listen globale Farbmanagement-Dienstleistungen und Design-Tools zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Masterbatches finden Sie unter www.clariant.masterbatches.com
die wichtigsten ProduKte
remafin® Farbkonzentrate, Flüssigkeiten und spezielle Zusammensetzungen für Olefine
renol® Farbkonzentrate, Flüssigkeiten und spezielle Zusammensetzungen für Nicht-Olefine
cesa® Standard- und spezielle Zusatzfarbkonzentrate
hydrocerol® Chemische Schaummittel
mevopur® Spezielle Masterbatches und Zusammensetzungen für den medizinischen und pharma zeutischen Sektor
enigma® Spezialeffekte
omnicolor® Mehrzweckfarbkonzentrate
umsatz nach märKten
Verpackung
Konsumgüter
Andere
Textilien
Automobilindustrie
umsatz nach regionen
EMEA* 54 %
Nordamerika 21 %
Lateinamerika 9 %
Asien/Pazifik 16 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
45geschäFtseinheiten
Oil & Mining Services
Lösungen für lokale Herausfor de-rungen – dank globaler Fähigkeiten und einem umfassenden Angebot an Ressourcen.
2.1.
3.
46 Clariant Geschäftsbericht 2010
In der Öl- und Bergbauindustrie von heute reicht die Bereitstellung der richtigen Chemikalien allein nicht aus. Die Kunden verlangen die besten verfügbaren chemischen Technologien und optimale Dienst-leistungen. Für Dienstleistungsunternehmen sind eine lokale Infra-struktur und lokale Fertigungsprozesse mit Unterstützung durch ein globales Netzwerk mittlerweile unverzichtbar, damit sie durch die verbesserte Lieferkette, durch Kostensenkungen und massgeschnei-derte operative und technologische Lösungen den Wert ihrer Leis-tungen steigern können.
Über ihren Hauptsitz in Houston, Texas, unterhält Oil & Mining Ser-vices ein stetig wachsendes Netzwerk von Dienstleistungs- und For-schungszentren in allen grossen Öl-, Raffinerie- und Bergbaumärk-ten. Dank der Unterstützung durch unsere Muttergesellschaft haben wir Zugang zu einem umfassenden Bestand an globalen Ressourcen, der in diesen Branchen seinesgleichen sucht.
Die branchenführenden Experten von Clariant Oil Services ent-wickeln und implementieren massgeschneiderte chemische Techno-logien und Dienstleistungen, die hohe Wertschöpfung während des gesamten Öl- und Gas-Lebenszyklus garantieren. Von der Bohrloch-behandlung über die Förderungsoptimierung auf hoher See oder an Land bis zur Pipeline – wir sorgen für Innovation und Wertsteigerung und achten dabei stets auf die Einhaltung höchster Standards im Hinblick auf Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz.
Clariant Refinery Services bieten Kraftstoffadditive, die aufgrund interner Herstellung, Anwendungs- und Leistungsprüfung sowie technischer Unterstützung vor Ort die einzigartigen und wachsenden Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen. Wir sind weltweit bekannt für unsere Spezialadditive für Mitteldestillate und Heizöle und bieten darüber hinaus ein vollständiges Sortiment von chemischen Lösun-gen für Biodiesel, Raffinerieprozesse, Terminal-Anwendungen und Wasseraufbereitung.
Clariant Mining Services bieten chemische Lösungen für viele Heraus - forderungen entlang der Wertschöpfungskette des Bergbausektors, maximieren die Effizienz der Mineralverarbeitung, verbessern die Zuver lässigkeit von Sprengungen und regulieren die Staubentwick-lung beim Abbau. Wir sorgen zudem für die gesicherte Qualität von Dünge mitteln in allen Anwendungsmedien. Zugleich werden unse-re in der Branche führenden Kollektoren und Schäumer nach Mass formuliert, sodass eine Produktspezifikation mit hoher Aus beute erreicht wird.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Oil & Mining finden Sie unter www.oil.clariant.com oder www.mining.clariant.com
Die wichtigsten Märkte
1. Produktionschemikalien und Dienstleistungen für den Öl- und Gassektor – Zusatzstoffe für die Bohrlochbehandlung, Technologien und Serviceleistungen zur Förderungsoptimierung, Chemikalien und Serviceleistungen für die Pipeline und Abwassermanagement.
2. Zusatzstoffe für die Raffination – Kraftstoffadditive, Prozess-chemikalien und Zusatzstoffe für Terminal-Anwendungen.
3. Chemikalien und Dienstleistungen für den Bergbau – Mineral-verarbeitung, Flotation, Staubregulierung, Sprengstoffemulsionen und Zusatzstoffe für Düngemittel.
47geschäFtseinheiten
Paper Specialties
Mit massgeschneiderten Lösungen für unsere Kunden ver-bessern unsere Produkte optische und funktionale Eigenschaften aller Arten von Papier und Pappe.
2.1.
4.3.
48 Clariant Geschäftsbericht 2010
Clariant verfügt über grosse Erfahrung in der Steuerung des Weiss-heitsgrads, der Färbung, spezieller Beschichtungen und der Stärke aller Arten von Papier und bietet den Kunden kosteneffiziente Pro-dukte und Lösungen für diese Anwendungen.
Unsere innovativen Technologien dienen als Grundlage für die Be-reitstellung marktführender, umweltfreundlicher und nachhaltiger Lösungen für Papierhersteller rund um die Welt.
Unsere wichtigsten Märkte sind Kopierpapiere zum Bedrucken und Beschreiben, beschichtete Papiere und Pappen, recycelte Papiere, Zeitungspapier, Verpackungen und Spezialanwendungen. Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Paper
Specialties finden Sie unter www.paper.clariant.com
Die wichtigsten Märkte
1. Druck- und Schreibwaren industrie – Fotokopierpapier, Schreibpapier, Zeitschriften, Zeitungspapier
2. Papiertücher und Handtuchstoffe – Toilettenpapier, Windeln, Servietten, Taschentücher, Handtücher
3. Verpackungen und Pappe – Karton, Pappschachteln, Lebensmittel-verpackungen
4. Spezialprodukte/Vliesstoffe – zum Beispiel medizinische Masken und Kittel, Luftfilter
die wichtigsten ProduKte
cartasol® m Beste Hochleistungsfarbstoffe für Verpackungen
flexonyl® Pigmentaufbereitungen speziell für Papieranwendungen
leucophor® Optische Aufheller für innovative Weiss-Lösungen
cartaspers® Psm Für eine bessere, schnellere und länger wirkende Reinigung von Papiermaschinen
cartabond® Vernetzer für verbesserte Offset-Prints und -Konversionen
cartafix® Ein umfangreiches Angebot an Lösungen zur Farbfixierung
umsatz nach märKten
Druck- und Schreibwaren industrie
Papiertücher und Handtuchstoffe
Verpackungen und Pappe
Spezialprodukte/Vliesstoffe
umsatz nach regionen
EMEA* 44 %
Nordamerika 21 %
Lateinamerika 18 %
Asien/Pazifik 17 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
49geschäFtseinheiten
Pigments
Mit ihrer umfassenden Erfahrung und Expertise auf dem Gebiet der Farben trägt unsere Geschäfts-einheit Pigments dazu bei, dass die Welt bunter wird.
1.
3.2.
50 Clariant Geschäftsbericht 2010
In vielfältigen Anwendungen – von der Druckindustrie bis zu Auto-lacken, von Kunststoffen bis zu Reinigungsmitteln für den Haushalt – steht Clariant ihren Kunden mit ihrer umfassenden Erfahrung zur Seite, damit sie Farbe optimal einsetzen können.
Unsere Geschäftseinheit Pigments ist ein global führender Anbieter von organischen Pigmenten, Pigmentaufbereitungen und Spezial-farbstoffen, die in Lacken, Druckfarben, Kunststoffen und anderen Spezialanwendungen eingesetzt werden. Unser breit gefächertes Portfolio beinhaltet Hochleistungspigmente und -farbstoffe, um den anspruchsvollen Anforderungen an Autolacke, Industrie- und Bau-beschichtungen, Farbstoffe für die Kunststoffindustrie und spezielle Farbstoffe für traditionelle Druckverfahren, Tintenstrahldrucker und Laserdrucker gerecht zu werden. Durch jahrzehntelange Erfahrung und umfassendes Know-how haben sich unsere Produkte den Ruf hoher technischer Leistungsfähigkeit und Qualität erworben, der durch globale technische Dienstleistungszentren unterstützt wird.
Unser breit gefächertes Angebot an Farbmitteln für Farben und andere Beschichtungen umfasst Pigmente, Pigmentaufbereitun-gen, Farbstoffe und die innovativen, leicht dispergierbaren (Easily Dispersible) Pigmente.
Im Kunststoffsektor weisen unsere Pigmente, Pigmentaufbereitun-gen und Farbstoffe ausgezeichnete Eigenschaften wie hohe Echt-heit, Farbstabilität und Verzugsfreiheit auf. Unser breites Spektrum an Farbmitteln ist so gestaltet, dass es die internationalen Sicher-heitsbestimmungen, zum Beispiel für die Anwendung bei Spielzeug oder in Lebensmittelverpackungen, erfüllt.
Wie liefern zudem Farbmittel für die gesamte Druckindustrie – von Zeitungen und Zeitschriften über Lebensmittelverpackungen und Si-cherheitsdruck bis hin zu Tintenstrahldruck, anderen nichtmechani-schen Drucksystemen und elektronischen Anzeigetechnologien.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Pigments finden Sie unter www.pigments.clariant.com
Die wichtigsten Märkte
1. Beschichtungen – Anwendungen in der Automobilindustrie, industrielle Beschichtungen, dekorative Farben, Bautenfarben und -beschichtungen
2. Kunststoffe und Spezial anwendungen – alle Kunststoffanwen-dungen wie Filme, Fasern und Spezialanwendungen, zum Beispiel Färbung von Reinigungs mitteln, Kosmetika und Aluminiumveredelung
3. Druckereiwesen – konventionelle und nichtmechanische Druckverfahren und elektronische Displays
die wichtigsten ProduKte
Pigmente Hostaperm®, Novoperm®, Hansa®, PV Fast®, Graphtol®
Pigment-aufbereitungen
Colanyl®, Hostatint®, Hostajet®, Permajet®, Hostaprint®, Hostasin®
farbmittel Duasyn®, Savinyl®
weitere Produkte ED-Pigmente der Produktreihen Hostaperm® und Novoperm®
umsatz nach märKten
Beschichtungen
Druckereiwesen
Kunststoffe und Spezialanwendungen
umsatz nach regionen
EMEA* 41 %
Nordamerika 13 %
Lateinamerika 12 %
Asien/Pazifik 34 %
* Europa, Mittlerer Osten und Afrika
51geschäFtseinheiten
Textile Chemicals
Von der Faser bis zur Veredelung spielt die chemische Technologie von Clariant eine entscheidende Rolle in der gesamten Textil-lieferkette.
1. 2.
4.
3.
5.
52 Clariant Geschäftsbericht 2010
Unser breit angelegtes Produktangebot in Verbindung mit heraus-ragendem chemischem Fachwissen und globaler Reichweite macht Clariant zu einem führenden Zulieferer für Marken und Textilherstel-ler in aller Welt.
Durch den Einsatz der chemischen Lösungen von Clariant können unsere Kunden mit den ständig wechselnden Spezifikationen in der globalen Textillieferkette Schritt halten. Zu unseren Kundensegmen-ten gehören Bekleidung & Mode, Automobilindustrie/Heimtextilien und technische Textilien.
Wir liefern Spezialchemikalien für die Vorbehandlung, die Färbung, das Bedrucken und die Veredelung von Textilien, optische Aufheller und Chemikalien für die funktionale Behandlung technischer Texti-lien und Farbstoffe wie Dispersions-, Reaktiv-, Säure- und Schwe-felfarbstoffe. Unsere Prozesschemikalien verbessern das Kardieren, Spinnen, Weben und Bedrucken. Und unsere Farbstoffe und funktio-
nalen Chemikalien liefern Farb- und Spezialeffekte wie Feuchtig-keitssteuerung, Bügelleicht-Ausrüstung und UV-Schutz.
Unsere Farbtrendanalysen und unsere Farbabgleichtechnologie hel-fen unseren Kunden, Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Un-sere innovativen Technologien und Dienst leistungen (zu denen auch Nano-Effekte gehören) sowie unsere umweltverträglicheren Lösun-gen und Konzepte wie Advanced Denim unterstützen dies.
Weitere Informationen zur Geschäftseinheit Textiles finden Sie unter www.textiles.clariant.com
Die wichtigsten Märkte
1. Bekleidung – Kleidungsstücke aller Arten und Moderichtungen
2. Heimtextilien – Handtücher, Gardinen, Bett wäsche und Möbelstoffe
3. Technische Textilien – für Anwendungen in der Medizin, im Bauwesen, im Sport und in der Industrie
4. Teppiche – Bodenbeläge für den Innen- und Aussenbereich
5. Mobiltech – besonders strapazierfähige Stoffe für den Transport-bereich – Flugzeuge, Busse und Züge
die wichtigsten ProduKte
advanced denim Die innovative und nachhaltige Lösung für den Jeansstoffmarkt
drimaren® Reaktive Farbstoffe für zellulosische Textilmaterialien
foron® Dispersionsfarbstoffe für höchste Ansprüche an Wasch- und Lichtechtheit
nanosphere®1 und coldblack®2
Innovative Veredelungen für funktionale Effekte
nuva® n Nächste Generation im Bereich Schmutz- und Fleckenschutz
nylosan® Säurefarbstoffe für Polyamid-Colorationen
1 NanoSphere® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Schoeller Technologies AG, Schweiz (patentgeschützte Technologie)
2 coldblack® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Schoeller Technologies AG, Schweiz (Patent angemeldet)
umsatz nach märKten
Bekleidung
Mobiltech
Technische Textilien
Teppiche
Heimtextilien
umsatz nach regionen
EMEA* 38 %
Nordamerika 5 %
Lateinamerika 21 %
Asien/Pazifik 36 %
* Europe, Middle East and Africa
53geschäFtseinheiten
Corporate Responsibility
Der verantwortungsvolle Umgang mit Kunden, Mit-arbeitenden, Mitmenschen und der Umwelt ist für uns mehr als eine Frage der Ethik.
54 Clariant Geschäftsbericht 2010
Clariant stellt chemische Produkte her, die in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten Grundbedürfnisse erfüllen, die Lebensqua-lität verbessern sowie den Lebensstandard sichern und erhöhen. Forschung, Entwicklung und Produktion arbeiten ständig daran, die Erwartungen an die Qualität und die Sicherheit unserer Produkte zu erfüllen und zu übertreffen. Gleichrangiges Ziel ist dabei, Auswir-kungen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu vermindern.
Als führendes Chemieunternehmen beschränkt sich Clariant nicht nur auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern nimmt da-rüber hinaus an verschiedenen freiwilligen Nachhaltigkeitsprogram-men teil. Dazu gehören die Selbstverpflichtungen im Rahmen von Responsible Care, die in der „Global Charter Responsible Care“ und „Global Product Strategy“ niedergelegt sind.
Gemäss den Nachhaltigkeitsgrundsätzen und -richtlinien von Clariant zählen Umwelt, Sicherheit und die Gesundheit unserer Mit-arbeiter, Kunden und Auftragnehmer zu den wichtigsten Zielgrössen. Die dazu festgelegten Schutzziele haben weltweit Gültigkeit.
Wichtiges Anliegen von Clariant ist dabei die Vermittlung der unternehmenspolitischen Grundsätze an unsere Mitarbeiter. Das Können jedes einzelnen Mitarbeiters, der Einsatz für die Qualität seiner Arbeitsergebnisse und das Beachten von Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz werden individuell und im Team gefördert.
Auf unsere liefernden und dienstleistenden Vertragspartner wirken wir ein, alle spezifizierten, vertraglich vereinbarten Merkmale der Leistungen einzuhalten sowie sicherheits- und umweltrelevante Ge-sichtspunkte zu beachten, die den unseren gleichwertig sind.
Unternehmensleitung und Standorte pflegen eine aktive Kommu-nikation mit allen interessierten Gruppen der Gesellschaft. Durch geeignete Initiativen suchen wir darüber hinaus Kontakte in der Öffentlichkeit, um ein möglichst breites Interesse sowie Verständnis und Anerkennung für unsere Tätigkeit zu wecken. Wir informieren die zuständigen Behörden umfassend und regelmässig über Stand-ortaktivitäten und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
Ausführliche Informationen zum nachhaltigen Wirtschaften von Clariant enthält der parallel zu diesem Geschäftsbericht veröffent-lichte separate Nachhaltigkeitsbericht.
zuKunftssicherung durch VerantwortungsVolles management – beisPiele
richtlinien und abläufe grüne Produkte lokale gemeinschaften
Engagement für Umweltschutz und Sicherheit› Projekt „Energy 2010“› Verhaltenskodex› Product Stewardship› Unfallreduzierung
Produkte, die zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen› Advanced Denim – 92 % weniger Wasserverbrauch,
30 % weniger Energieverbrauch durch neuartigen Färbeprozess für Jeans.
› Exolit® – Halogenfreie Flammschutzmittel, umweltverträglicher und sicherer.
› Granofin® – nachhaltige Gerbstoffe.
Clariant – ein verantwortungsbewusstes Mitglied der lokalen Gemeinschaft› Unterstützung der gemeinnützigen Tätigkeit
von Mitarbeitenden› Philanthropieprogramm› Schulförderprogramm in Indien
energieVerbrauch des clariant Konzerns je tonne Produzierter güter
KWh/t
2010 1,25
2009 1,32
2008 1,40
2007 1,47
2006 1,61
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0
55coRpoRate Responsibility
Corporate Governance
Clariant ist den internationa-len Compliance Standards verpflichtet und stellt so ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle zwischen Unternehmensleitung und Management sowie ein nachhaltiges Vorgehen zur Wert-schöpfung sicher.
56 Clariant Geschäftsbericht 2010
Grundsätze der Corporate GovernanceUnsere Corporate-Governance-Grundsätze legen die Führungsstruk-tur, die Organisation und die Prozesse des Clariant Konzerns fest, um Stakeholder-Value und Transparenz sowie nachhaltigen und lang-fristigen Erfolg zu gewährleisten. Der Konzern ist schweizerischen und internationalen Corporate-Governance-Standards verpflich-tet. Er befolgt die Richtlinien des Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance und der SIX Swiss Exchange. Die Prinzipien und Regeln zur Corporate Governance sind im Schweizerischen Obli gationenrecht, in den Statuten der Clariant AG sowie in den Organisationsreglementen und im Verhaltenskodex von Clariant festgelegt. Der Verwaltungsrat überarbeitet diese Dokumente regel-mässig. Die Statuten, das Organisationsreglement des Verwaltungs-rats und der Verhaltenskodex von Clariant können im Internet unter www.governance.clariant.com eingesehen werden.
Konzernstruktur und Aktionäre
KonzernstrukturDer Firmensitz der Clariant AG befindet sich an der Rothausstrasse 61, CH-4132 Muttenz, Schweiz. Die Geschäftstätigkeit der Clariant AG wird von ihren Konzerngesellschaften ausgeübt. Die Clariant AG ist eine Holdinggesellschaft nach schweizerischem Recht und direkte oder indirekte Eigentümerin sämtlicher Konzerngesellschaften welt-weit. Mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Fälle werden die Aktien der Konzerngesellschaften nicht öffentlich gehandelt. Die wichtigen Gesellschaften der Clariant AG sind in Erläute-rung 33 des Anhangs zur Konzernrechnung aufgeführt (Seiten 140 bis 142). Der Konzern ist in zehn Geschäftseinheiten gegliedert: Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions, Industrial & Consumer Specialties, Leather Services, Masterbatches, Oil & Mining Services, Paper Specialties, Pigments sowie Textile Chemicals. Die Clariant AG hält 63,4 Prozent an Clariant
Chemicals (India) Ltd mit Sitz in Thane, Indien, die an der Bombay Stock Exchange (ISIN-Nr. INE492A01029, Symbol: CLARICHEM) und an der National Stock Exchange of India (Symbol: CLNINDIA) kotiert ist, sowie 75 Prozent an Clariant (Pakistan) Ltd mit Sitz in Karachi, Pakistan, die an der Karachi Stock Exchange (ISIN-Nr. PK007670101) kotiert ist.
Grössere Beteiligungen von drei Prozent oder mehr des GesamtaktienkapitalsZum 31. Dezember 2010 besassen die folgenden Aktionäre eine Beteiligung in Höhe von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktien-kapitals: Fidelity Management & Research, Boston (USA) 5,23 Pro-zent (2009: < 3 Prozent), AXA, Paris (Frankreich) 5,09 Prozent (2009: < 3 Prozent), Amundi, Paris (Frankreich) 3,07 Prozent (2009: < 3 Pro-zent), Credit Suisse, Zürich (Schweiz) 3,04 Prozent (2009: < 3 Prozent). Es war kein anderer Aktionär mit einer Beteiligung von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktienkapitals registriert. Zum 31. Dezember 2009 besassen die folgenden Aktionäre eine Beteiligung in Höhe von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktienkapitals: BlackRock Inc., New York (USA), 4,11 Prozent, JPMorgan Chase & Co., New York (USA) 3,71 Prozent, ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (NL) 3,34 Prozent, Dimensional Fund Advisors, Austin (USA) 3,11 Prozent. Es war kein anderer Aktionär mit einer Beteiligung von 3 Prozent oder mehr des Gesamtaktienkapitals registriert.
Die gemäss Art. 20 Börsengesetz der Offenlegungsstelle der Börse gemeldeten Transaktionen sind auf der Meldeplattform der SIX Swiss Exchange einsehbar: http://www.six-exchange-regulation.com/obligations/disclosure/major_shareholders_de.html
KreuzbeteiligungenEs bestehen keine Kreuzbeteiligungen.
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Kapitalstruktur
KapitalAm 31. Dezember 2010 belief sich das voll eingezahlte nominale Aktienkapital der Clariant AG auf 920 640 000 CHF, unterteilt in 230 160 000 Namenaktien mit einem Nennwert von jeweils 4,00 CHF. Die Aktien der Clariant AG sind seit 1995 an der SIX Swiss Exchange kotiert (Symbol: CLN, ISIN-Nr. CH0012142631). Die Clariant AG gibt keine Genussscheine aus.
Bedingtes KapitalDas Aktienkapital der Gesellschaft kann durch die Ausgabe von maximal 40 000 000 Namenaktien mit einem Nennwert von je-weils 4.00 CHF um höchstens 160 000 000 CHF erhöht werden; diese Namenaktien sind in bar zu liberieren durch Ausübung von Wandel- oder Optionsrechten, die ihren Inhabern in Verbindung mit Anleihensobligationen der Gesellschaft oder einer ihrer Toch-tergesellschaften eingeräumt wurden. Details hierzu sind im Artikel 5b der Statuten zu finden. Die Statuten finden Sie auf un-serer Website unter www.governance.clariant.com. Von diesen 40 000 000 Aktien gingen 35 087 718 in eine vorrangige, unbesi-cherte Wandelanleihe im Wert von 300 Mio. CHF über, die am 2. Juli 2009 ausgegeben wurde. Die Laufzeit der Wandelanleihe endet am 7. Juli 2014, der Wandelpreis beträgt 8.55 CHF, und der Coupon von 3 Prozent p.a. ist halbjährlich nachträglich zahlbar.
KapitalveränderungenIm Kalenderjahr 2010 blieb das Aktienkapital gegenüber der ver-gleichbaren Vorjahresperiode unverändert. Eine Tabelle mit zusätz-lichen Informationen hierzu findet sich auf Seite 115 (Erläuterung 14) dieses Geschäftsberichts.
Übertragbarkeit von AktienDie Übertragung der Namenaktien bedarf der Genehmigung des Verwaltungsrats, die dieser delegieren darf. Die Genehmigung wird erteilt, wenn der Käufer/die Käuferin seine/ihre Identität offenlegt und bestätigt, dass die Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung gekauft werden.
Nominee-Eintragungen und StimmrechteJede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung eine Stimme. Bei Clariant gilt gemäss Artikel 12 Absatz 1 der Sta-tuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des Aktienka-pitals. Für Nominees, welche die Identität der von ihnen vertretenen Personen nicht offenlegen und deren Beteiligung über 2 Prozent liegt, gelten spezielle Regelungen.
Wandelanleihen und OptionenIm Jahr 2009 begab Clariant eine Wandelanleihe von 300 Mio. CHF. Nach dem Aussetzen des Clariant Optionsprogramms für Mitarbeiter aus wirtschaftlichen Gründen in 2009, wurden im Jahr 2010 wie-der Optionen gewährt. Einzelheiten hierzu finden Sie auf Seite 135 (Erläuterung 28) („Mitarbeiterbeteiligung“).
Der VerwaltungsratDer Verwaltungsrat der Clariant AG besteht aus mindestens sechs und höchstens zehn Mitgliedern. In der 15. Ordentlichen General-versammlung vom 29. März 2010 in Basel wurde Prof. Peter Chen erneut in den Verwaltungsrat gewählt. Seine Amtszeit beträgt drei Jahre.
Mitglieder des Verwaltungsrats
Jürg Witmer, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: Präsident, nicht exekutives Mitglied des Ver-waltungsrats
Beruflicher Werdegang: Jürg Witmer ist zurzeit Präsident des Ver-waltungsrats der Givaudan S.A. und Vizepräsident des Verwaltungs-rats der Syngenta AG. Von 1999 bis 2005 war er CEO der Givaudan-
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Gruppe. Davor war er von 1978 bis 1999 in verschiedenen leitenden Positionen im Management von Roche tätig, unter anderem als General Manager der Roche Austria, als Leiter von Corporate Com-munications und Public Affairs am Hauptsitz von Roche in Basel, als Regional General Manager von Roche Far East in Hong Kong und als Assistent des Verwaltungsratspräsidenten und CEO der Roche-Gruppe. Seit 2008 ist er Präsident der Clariant AG.
Jürg Witmer besitzt einen Doktortitel der Rechte der Universität Zürich und einen Abschluss in Internationalen Studien der Univer-sität Genf.
Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Givaudan SA, Vernier/Genf (Verwaltungsratspräsident); Syngenta AG, Basel (Vizepräsident).Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine. Rudolf Wehrli, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: Vizepräsident, nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats
Beruflicher Werdegang: Nach seinem Studium an den Universitäten Zürich und Basel promovierte Rudolf Wehrli in Theologie sowie in Philosophie und Germanistik. Seine berufliche Laufbahn begann er 1979 bei McKinsey & Co. 1984 trat er als Direktionsmitglied in die Schweizerische Kreditanstalt (heute Credit Suisse) ein. 1986 wurde er zum Marketingleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der Silent Gliss Gruppe ernannt. Fünf Jahre später übernahm Rudolf Wehrli die Position des Geschäftsführers der Silent Gliss Deutschland GmbH. 1995 stiess er als Mitglied der Konzernleitung zur Gurit-Heberlein-Gruppe, wo er 1998 zum Chief Operating Officer und 2000 zum Chief Executive Officer berufen wurde. Diese Position behielt er bis zur Aufspaltung des Unternehmens im Jahr 2006. Seit 2008 ist er Vize-präsident der Clariant AG.
Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Berner Kantonalbank, Pre-cious Woods AG, Kambly AG und Rheinische Kunststoff-Werke SE.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Mitglied des Vorstands des Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse; Mit-glied des Stiftungsrats von Avenir Suisse.
Hariolf Kottmann, deutscher StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: Chief Executive Officer (CEO) und exekutives Mitglied des Verwaltungsrats
Beruflicher Werdegang: Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktor-titel in organischer Chemie an der Universität Stuttgart. 1985 be-gann er seine berufliche Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo er verschiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen Geschäftsbereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte. 1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Ge-schäftsbereichs Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Ge-schäftseinheit Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA), wo er die Geschäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April 2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum 30. September 2008 war er für den Bereich Advan-ced Materials sowie die Regionen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete er dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology & Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem 1. Oktober 2008 Chief Executive Officer von Clariant.
Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Plansee AG, Deutsche Be-teiligungs AG.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine. Prof. Peter Chen, amerikanischer Staatsangehöriger Funktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats
Beruflicher Werdegang: Peter Chen studierte an der Universität von Chicago Chemie. Seinen Doktortitel erlangte er 1987 an der Yale University in New Haven, Connecticut. Anschliessend war er an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts, als Assistenzpro-fessor (1988 bis 1991) und als ausserordentlicher Professor (1991 bis 1994) tätig. Seit September 1994 ist Peter Chen ordentlicher Pro-
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fessor für Physikalisch-Organische Chemie an der ETH Zürich. Von 2007 bis 2009 war er Vizepräsident für Forschung an der ETH Zürich.Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: CSEM AG, Neuenburg.
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Berater bei Givaudan, Gesellschaft zur Förderung von Forschung und Aus-bildung im Bereich der Chemie (Zürich), Mitglied des Nationalen Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds, Direktor der Society The Branco Weiss Fellowship.
Peter R. Isler, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats
Beruflicher Werdegang: Peter R. Isler studierte Recht an der Uni-versität Zürich, wo er auch doktorierte. Danach absolvierte er ein Masterstudium an der Harvard Law School. Ab 1974 war er für zwei Schweizer Kanzleien tätig und wurde 1981 Partner in der Kanzlei Niederer Kraft & Frey AG in Zürich. Seit 1978 ist er zudem Lehr-beauftragter für Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich. Seit 1984 ist er Mitglied der Anwaltsprüfungskommission des Kantons Zürich.
Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Clariden Leu AG, Zürich; Cla-riden Leu Holding AG, Zürich; Schulthess Group AG, Bubikon, sowie verschiedene kleinere Unternehmen.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Anwalts-prüfungskommission des Kantons Zürich.
Klaus Jenny, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht-exekutives Mitglied des Verwaltungsrats
Beruflicher Werdegang: Klaus Jenny absolvierte seine Studien der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen, welche er dort mit dem Doktorat abschloss. Seine universitäre Ausbildung wurde sodann an der Juristischen Fakultät der Universität Zürich und später am Massachusetts Institute of Technology (MIT) erwei-tert. 1972 trat Klaus Jenny der Schweizerischen Kreditanstalt (heu-te Credit Suisse) bei, wo er verschiedene Managementpositionen
bekleidete, ab 1987 als Mitglied der Generaldirektion, später als Mitglied des Ausschusses der Generaldirektion und sodann als CEO Credit Suisse Private Banking und Mitglied der Konzernleitung der CREDIT SUISSE GROUP. Seit 1999 übt Klaus Jenny eine selbststän-dige Tätigkeit im Finanz bereich zugunsten von Unternehmungen und Privatpersonen aus.
Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate:. Bâloise Holding, Edmond de Rothschild Holding S.A., Banque Privée Edmond de Rothschild S.A., Maus Frères S.A., Téléverbier S.A., sowie verschiedene kleinere Un-ternehmen und Stiftungen.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.
Dominik Koechlin, schweizer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats
Beruflicher Werdegang: Dominik Koechlin promovierte in Rechts-wissenschaften an der Universität Bern und absolvierte ein MBA-Studium am INSEAD in Fontainebleau, Frankreich. Er begann seine berufliche Laufbahn 1986 als Finanzanalyst bei der Bank Sarasin. 1990 gründete er die Unternehmensberatung Ellipson. Von 1996 bis 2000 war Dominik Koechlin Mitglied des Executive Committee von Telecom PTT, der späteren Swisscom, wo er für die Konzern-strategie und das internationale Geschäft zuständig war. Seit 2001 ist er Verwaltungsratsmitglied der börsenkotierten Gesellschaften EGL AG, Swissmetal AG und Plant Health Care. Er ist Präsident des Verwaltungsrats der Sunrise AG sowie Mitglied des Verwaltungs-rats verschiedener Unternehmen im Privatsitz. Daneben ist er als Mitglied im Universitätsrat der Universität Basel tätig.
Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: Mitglied des Stiftungsrats von LGT, Mitglied des Verwaltungsrats der EGL AG, der Swissmetal Holding AG, Plant Health Care, Präsident des Verwaltungsrats der Sunrise AG, Mitglied des Verwaltungsrats verschiedener Unterneh-men im Privatsitz.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Mitglied des Universitätsrats der Universität Basel.
60 Clariant Geschäftsbericht 2010
Carlo G. Soave, britischer StaatsangehörigerFunktion bei Clariant: nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats
Beruflicher Werdegang: Carlo G. Soave studierte an der Heriot-Watt University in Edinburgh, Schottland, Sprach- und Wirtschaftswissen-schaften. Er begann seine berufliche Laufbahn 1982 bei Oerlikon-Bührle in der Schweiz und wechselte 1984 zu Procter & Gamble. Dort hatte er verschiedene Führungspositionen inne, darunter die des Vice President of Global Purchasing des Geschäftsbereichs Fabric and Home Care. Im Jahr 2004 gründete er das Beratungsunterneh-men Soave & Associates mit Sitz in Brüssel, Belgien. Carlo G. Soave ist zudem Mitglied des Verwaltungsrats von MonoSol LLC, einem in Delaware (USA) eingetragenen und in Indiana (USA) tätigen Unter-nehmen.
Weitere Tätigkeiten: VR-/AR-Mandate: MonoSol LLC, USA.Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.
KreuzverflechtungenEs bestehen keine Kreuzverflechtungen.
Wahl und AmtszeitDie Mitglieder des Verwaltungsrats werden für maximal drei Jah-re gewählt. Eine Wiederwahl ist möglich. Die Altershöchstgrenze liegt bei 70 Jahren. Die zur Wiederwahl stehenden Verwaltungsräte werden an der Generalversammlung am 31. März 2011 einzeln zur Wiederwahl stehen.
Verwaltungsrat Jahrgang Erstmals gewählt Gewählt bis
Peter R. Isler 1946 2004 2011
Klaus Jenny 1942 2005 2012
Peter Chen 1960 2006 2013
Rudolf Wehrli 1949 2007 2011
Jürg Witmer 1948 2007 2011
Hariolf Kottmann 1955 2008 2011
Dominik Koechlin 1959 2008 2011
Carlo G. Soave 1960 2008 2011
Interne Organisation
Der Verwaltungsrat und seine AusschüsseDer Verwaltungsrat besteht aus dem Präsidenten, einem oder meh-reren Vizepräsidenten und den übrigen Mitgliedern. Kein nicht-exe-kutives Verwaltungsratsmitglied hat in den Jahren 2007 bis 2010 der Geschäftsführung der Clariant AG oder einer Konzerngesellschaft der Clariant Gruppe angehört und steht auch in keiner bedeutenden Geschäftsverbindung zur Clariant AG oder zu anderen Konzernge-sellschaften der Clariant-Gruppe. Die Anzahl der Mitglieder beträgt laut Statuten mindestens sechs und höchstens zehn. Der Verwal-tungsrat bildet aus seinen Mitgliedern folgende Ausschüsse:› Präsidium› Kompensationsausschuss› Auditausschuss› Technologie- und Innovationsausschuss
der Verwaltungsrat – VerantwortlichKeiten der ausschüsse
mitglied des Verwaltungsrats
Präsidium Audit-ausschuss
Kompen-sations-ausschuss
Technologie- und Innovations-ausschuss
Jürg Witmer
Rudolf Wehrli
Peter Chen
Peter R. Isler
Klaus Jenny
Dominik Koechlin
Hariolf Kottmann
Carlo G. Soave
Präsident
Mitglied
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Der Verwaltungsrat wählt den Präsidenten, den oder die Vizeprä-sidenten und die Mitglieder der Ausschüsse. Der Verwaltungsrat tritt mindestens einmal im Quartal zusammen. Auf Einladung des Präsidenten werden der CEO, der CFO und andere Mitglieder des Executive Committee und/oder weitere Mitarbeitende oder Dritte regelmässig als Berichts- oder Auskunftspersonen zu den Sitzun-gen des Verwaltungsrats hinzugezogen. Jeder Ausschuss hat seine Pflichten und Verantwortlichkeiten in einer eigenen Charta schrift-lich festgelegt. Die Chartas der Ausschüsse sind auf der Website von Clariant (www.clariant.com/committee) veröffentlicht. Die Aus-schüsse berichten dem Verwaltungsrat über Tätigkeiten und Ergeb-nisse. Sie bereiten die Geschäfte des Verwaltungsrats in den ihnen zugewiesenen Arbeitsbereichen vor.
Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und einem dritten Mitglied des Verwaltungsrats. Das Präsidium be-reitet die Sitzungen des Verwaltungsrats vor und tritt nach Bedarf zusammen (vor jeder Verwaltungsratssitzung). Es trifft finanzielle und andere vom Verwaltungsrat übertragene Entscheidungen ge-mäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrats. Zusätzlich entscheidet das Präsidium über Angelegenheiten, für die eigent-lich der Verwaltungsrat zuständig ist, die aber nicht aufgeschoben werden können. Das Präsidium erarbeitet die Grundsätze für die
Auswahl von Kandidaten zur Neu- und Wiederwahl in den Verwal-tungsrat sowie für das Amt des CEO und bereitet entsprechende Empfehlungen vor. Ausserdem begutachtet das Präsidium die Kan-didatenvorschläge des CEO für das Executive Committee und legt diese dem Verwaltungsrat vor.www.clariant.com/committee
Der Kompensationsausschuss setzt sich aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein un-abhängiges, nicht exekutives Verwaltungsratsmitglied sein. Der Kompensationsausschuss tagt mindestens zweimal im Jahr. Er stellt die Grundsätze zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder auf und legt sie dem Verwaltungsrat zur Genehmigung vor. Zudem genehmigt er die Arbeitsverträge des CEO und der Mitglieder des Executive Committee. Der Kompensationsausschuss kontrolliert die Bonus- und Aktien pläne. Daneben überprüft er, in Zusammenarbeit mit dem CEO, den Mitgliedern des Executive Committee, den Lei-tern der Globalen Funktionen und den Service Regions Heads, die Fringe-Benefits-Regelungen, Kündigungsregelungen und vertragliche Abfindungen.www.clariant.com/committee
die ausschüsse des Verwaltungsrats
Anzahl Sitzungen Dauer/Std. CEO/CFO Sonstige Teilnehmer
Verwaltungsrat 10 6 – 8 Ja Executive Committee
Präsidium 8 4 – 8 Ja Executive Committee bei eigenen Anträgen
Auditausschuss 7 3 – 4 CFO Revisoren, Risk Management und General Counsel
Kompensationsausschuss 4 2 – 3 Nein Leiter Group Human Resources
Technologie- und Innovationsausschuss 2 3 CEO Leiter Technology
62 Clariant Geschäftsbericht 2010
Der auditausschuss (auda) setzt sich aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein unabhängi-ges, nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats sein. Die Mehr-heit der Mitglieder des AUDA muss über Erfahrung im Finanz- und Rechnungswesen verfügen. Der AUDA überprüft die Aktivitäten der externen Revisionsstelle, ihre Zusammenarbeit mit der internen Re-visionsstelle und deren angemessene Organisation. Dabei überprüft er auch Leistung, Vergütung und Unabhängigkeit der externen Revi-sionsstelle sowie die Leistung der internen Revisionsstelle und be-richtet dem Verwaltungsrat entsprechend. Des Weiteren überprüft der AUDA die Systeme für die interne Kontrolle und das interne Risi-komanagement des Unternehmens sowie die Einhaltung von Geset-zen und internen Vorschriften, insbesondere des Verhaltenskodex. In Zusammenarbeit mit der externen und internen Revisionsstelle sowie der Finanz- und Rechnungslegungsabteilung des Konzerns überprüft der AUDA die Angemessenheit und Effektivität der Rech-nungslegungsrichtlinien und finanziellen Kontrollinstrumente sowie deren Übereinstimmung mit den geltenden Rechnungslegungsstan-dards. Der AUDA tagt mindestens sechsmal im Jahr. Der Ausschussüberprüft die Rechnungsabschlüsse der ersten drei Quartale eines jeden Jahres sowie die Veröffentlichung der Jahresergebnisse und empfiehlt diese dem Verwaltungsrat zur Bestätigung.www.clariant.com/committee
Der technologie- und innovationsausschuss (tia) setzt sich aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats mit Erfahrung in For-schung, Innovationsmanagement und Technologie zusammen. Der TIA tagt gewöhnlich mindestens zweimal pro Jahr. Zu den Aufga-ben des TIA gehört die Beurteilung der Innovationstätigkeit des Konzerns im Auftrag des Verwaltungsrats. Ausserdem überprüft der TIA Massnahmen zur Förderung von Forschung und Entwicklung und zur Optimierung des Innovationspotenzials und gibt entsprechende Empfehlungen an den Verwaltungsrat ab.www.clariant.com/committee
KompetenzregelungLaut Gesetz und Statuten hat der Verwaltungsrat die oberste Ent-scheidungskompetenz der Clariant AG in allen Angelegenheiten mit Ausnahme von Entscheidungen, die laut Gesetz oder Statuten den Aktionären vorbehalten sind. In Ausübung und Ergänzung von Artikel 716a des Schweizerischen Obligationenrechts (undele-gierbare und unentziehbare Kompetenzen des Verwaltungsrats) und Artikel 23 der Statuten fallen insbesondere die folgenden Aufgaben in die ausschliessliche Kompetenz des Verwaltungsrats (www.governance.clariant.com):› Vorgabe der strategischen Richtung des Konzerns;› Genehmigung der Grundzüge der Konzernorganisation und ihrer
Corporate Governance;› Überwachung sämtlicher Geschäftstätigkeiten;› Bewertung der Leistung des CEO und der Mitglieder des Executive
Committee;› Ernennung und Abberufung des CEO und der Mitglieder des Execu-
tive Committee, des Leiters der internen Revisionsstelle und ande-rer wichtiger Führungspositionen;
› Genehmigung des Rechnungslegungssystems in seinen Grund-zügen sowie der Finanzplanung und -kontrolle;
› Genehmigung des Konzernjahresbudgets;› Überprüfung und Genehmigung der vierteljährlichen Konzernrech-
nung und Veröffentlichung der Ergebnisse der Clariant AG und des Konzerns;
› Verabschiedung der Konzernrechnung am Ende eines Geschäfts-jahres;
› Genehmigung bedeutender M&A-Transaktionen sowie umfang-reicher oder mit besonderen Risiken behafteter Finanzgeschäfte. Dies gilt insbesondere für Kapitalmarkttransaktionen und andere Finanztransaktionen (zum Beispiel Grosskredite) sowie für die Änderung der Bedingungen solcher Transaktionen;
› Sicherstellung einer den Unternehmenszielen entsprechenden Füh-rungs- und Unternehmenskultur;
63coRpoRate goveRnance
› Sicherstellung eines internen Kontrollsystems sowie eines hinrei-chenden Risiko- und Compliance-Managements, insbesondere für die Bereiche Finanzen, Corporate Governance und gesellschaftli-ches Engagement, Personal und Umweltschutz;
› Sicherstellung der Nachfolgeplanung und der Managementent-wicklung;
› Einberufung der Generalversammlung der Aktionäre, Festlegung der Traktanden und der an die Generalversammlung zu stellenden Anträge, Verabschiedung des Geschäftsberichts einschliesslich der Rechnungsabschlüsse der Clariant AG und der Konzernrechnung des Clariant Konzerns.
ArbeitsweiseDer Verwaltungsrat hat sich im Jahr 2010 siebenmal persönlich zu einer Sitzung am Hauptsitz in Muttenz und seit der Eröffnung des Corporate Center im Juli 2010 in Pratteln oder an einem anderen Ort in der Schweiz getroffen und dreimal hat der Verwaltungsrat die Sitzungen per Telefonkonferenz abgehalten. Einmal jährlich findet eine zweitägige Sitzung zur Überarbeitung und Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie statt. Mitglieder des Executive Commit-tee werden zur Teilnahme an Verwaltungsratssitzungen eingeladen. Bei besonders umfangreichen Projekten werden externe und interne Berater hinzugezogen. Zur Bewertung seiner Arbeitsmethoden führt der Verwaltungsrat einmal jährlich eine Selbsteinschätzung (Self-Assessment) durch.
Leitung des KonzernsDer Verwaltungsrat hat den CEO und die anderen Mitglieder des Executive Committee mit der Führung des Clariant Konzerns beauf-tragt. Das Executive Committee ist vor allem für die Umsetzung und Überwachung der Konzernstrategie, die finanzielle und operative Führung des Konzerns sowie die Effizienz der Struktur und Organisa-tion des Unternehmens verantwortlich. Die Mitglieder des Executive Committee werden vom Verwaltungsrat auf Empfehlung des Präsi-diums und des Kompensationsausschusses ernannt. Unter Vorbehalt
der Zuständigkeit des Verwaltungsrats und der Generalversammlung sind der CEO und – unter dessen Aufsicht – das Executive Commit-tee für die folgenden Aufgaben verantwortlich:› Erstellung strategischer Pläne und Richtlinien zur Genehmigung
durch den Verwaltungsrat;› Umsetzung der Konzernstrategie und der Konzernrichtlinien sowie
der Strategien und Aktionsprogramme der einzelnen Geschäftsein-heiten und Tochtergesellschaften;
› Führung der Geschäftseinheiten und Funktionen zur Gewährleis-tung effizienter Betriebsabläufe einschliesslich regelmässiger Be-urteilung der Erreichung von Zielen;
› Regelmässiger Bericht an den Verwaltungsrat und seine Ausschüs-se über alle Angelegenheiten, die für den Konzern und seine Ge-schäftsfelder von grundlegender Bedeutung sind;
› Einhaltung rechtlicher und interner Vorschriften;› Gestaltung einer dem Unternehmensziel dienenden Führungs- und
Unternehmenskultur;› Förderung einer aktiven internen und externen Kommunikations-
politik;› Ernennung und Abberufung des oberen Managements sowie eine
entsprechende Nachfolgeplanung.
Unterstützt wird das Executive Committee vom Corporate Center, das die Regelungen und Richtlinien für den gesamten Konzern festlegt.
Die zehn Geschäftseinheiten stellen die obersten operativen Einhei-ten des Konzerns dar. Sie tragen für ihren jeweiligen Bereich die globale Verantwortung, insbesondere für Verkauf, Marketing, Pro-duktmanagement und Produktion. Die Geschäftseinheiten tragen ausserdem die globale Verantwortung für die kurz- und langfristigen Umsätze und Erträge der ihnen zugeordneten Geschäftstätigkeiten und Vermögenswerte. Dazu gehören unter anderem die volle Nut-zung des bestehenden Geschäftspotenzials, die Ermittlung neuer Geschäftsmöglichkeiten und das aktive Management ihrer Pro-dukt- und Dienstleistungsport folios. Die Geschäftseinheiten werden in ihrer Tätigkeit durch die globalen Konzernfunktionen (zum Bei-spiel Procurement, Finance, Information Technology, Legal, Human Resources und Group Technologie Services), die als Service Center organisiert sind, ergänzt und unterstützt.
64 Clariant Geschäftsbericht 2010
Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber dem Executive CommitteeDer Verwaltungsrat stellt sicher, dass er vom Executive Committee alle Informationen erhält, die er zur Wahrnehmung seiner Aufsichts-pflichten und Ausübung seiner Entscheidungsgewalt benötigt. Der Verwaltungsrat erhält die zur Erfüllung seiner Pflichten notwendigen Informationen auf unterschiedliche Weise:› Der CEO und der CFO informieren alle Mitglieder des Verwaltungs-
rats regelmässig über aktuelle Entwicklungen. Dies geschieht un-ter anderem durch regelmässige schriftliche Berichte, etwa über wichtige Leistungsindikatoren für die einzelnen Geschäftsbereiche;
› Die Protokolle der Ausschusssitzungen werden den Mitgliedern des Verwaltungsrats vorgelegt;
› Der CEO und die Mitglieder des Präsidiums halten nach Bedarf in-formelle Sitzungen und Telekonferenzen ab;
› Die Mitglieder des Executive Committee werden zu Verwaltungs-ratssitzungen eingeladen, um über ihre jeweiligen Geschäftsfelder zu berichten;
› Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind berechtigt, von den Mit-gliedern des Executive Committee und allen anderen Führungskräf-ten der Clariant AG Informationen anzufordern.
Ausschüsse des VerwaltungsratsDas Präsidium des Verwaltungsrats kommt regelmässig mit Mitglie-dern des Executive Committee und anderen Mitgliedern des Seni-or Management zusammen, um den Geschäftsgang zu überprüfen, ein besseres Verständnis der konzernrelevanten Gesetze und poli-tischen Vorgaben zu erlangen sowie das Executive Committee bei der Erfüllung der Anforderungen und Erwartungen der Anspruchs-gruppen zu unterstützen. Der Technologie- und Innovationsaus-schuss lädt bei Bedarf Mitglieder des Executive Committee sowie Mitglieder des Senior Management ein, um ausgesuchte Aspekte der Innovationstätigkeit zu besprechen. Der CFO und Vertreter der externen Revisionsstelle werden zu den Sitzungen des Auditaus-schusses eingeladen. Darüber hinaus erstatten die Leiter der inter-nen Revisionsstelle und des Risikomanagements sowie der Gene-ral Counsel von Clariant dem Auditausschuss regelmässig Bericht. Im Auftrag des Verwaltungsrats überprüft der Auditausschuss die
Prozesse der Finanzberichterstattung. Ein internes Team überprüft die Richtigkeit und Vollständigkeit aller vierteljährlichen und jährlichen Finanzinformationen und berichtet vor deren Veröffentlichung an den Auditausschuss. Das Compensation Committee trifft sich in der Regel dreimal pro Jahr, um – falls notwendig – die Entwicklung der Kompensationsstrukturen an sich verändernde Rahmenbedingungen anzugleichen. In diesem Zusammenhang werden auch die Long-Term Incentive Programme für das Executive Committee und das Senior Management-Team mit den aktuellen Markt- und Unternehmens-entwicklungen abgeglichen und gegebenenfalls entsprechende Anpassungen vorgeschlagen.
Interne RevisionDie interne Revisionsstelle führt Betriebs- und Systemprüfungen gemäss dem vom Auditausschuss verabschiedeten Revisionsplan durch. Mit ihrem unabhängigen Ansatz zur Bewertung, Verbesse-rung und Effektivität ihres internen Kontrollrahmens unterstützt sie die Organisationseinheiten bei der Erreichung ihrer Ziele. Die interne Revisionsstelle erstellt zudem Berichte über bereits durchgeführte Revisionen und informiert den Auditausschuss und den Präsidenten des Verwaltungsrats über festgestellte oder vermutete Unregelmäs-sigkeiten. Der Auditausschuss überprüft regelmässig den Umfang sowie die Pläne und Ergebnisse der internen Revision. Der Prü-fungsansatz des Konzerns ist risikoorientiert, eine Abstimmung der internen Revisionstätigkeit mit der Prüfungstätigkeit der externen Revisoren erfolgt regelmässig. Einzelheiten zum Risikomanagement-system von Clariant sind der Seite 25 dieses Berichts zu entnehmen.
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Das Executive CommitteeDas Executive Committee setzt sich aus dem CEO, dem CFO und zwei weiteren Mitgliedern zusammen. Das Executive Committee trifft sich regelmässig zu Sitzungen im Corporate Center in Pratteln oder an anderen Standorten der Clariant auf der ganzen Welt. Das Executive Committee nutzt solche auswärtigen Sitzungen, um sich mit dem Management der lokalen Gesellschaften persönlich über den Geschäftsverlauf auszutauschen.
Mitglieder des Executive CommitteeEnde 2010 bestand das Executive Committee aus folgenden Mitgliedern:
Hariolf Kottmann, deutscher Staatsangehöriger Chief Executive Officer (CEO)Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktortitel in organischer Che-mie an der Universität Stuttgart. 1985 begann er seine berufliche Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo er ver-schiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen Geschäfts-bereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte. 1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Geschäftsbereichs Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Geschäftseinheit Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA), wo er die Ge-schäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April 2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum 30. Septem-ber 2008 war er für den Bereich Advanced Materials und die Regi-onen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete er dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology & Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem 1. Oktober 2008 Chief Executive Officer von Clariant.
Patrick Jany, deutscher StaatsangehörigerChief Financial Officer (CFO)Patrick Jany ist Ökonom und seit dem 1. Januar 2006 Chief Financial Officer von Clariant. Er trat 1990 bei Sandoz ein, einer Vorgängerfir-ma von Clariant. Bei Sandoz und Clariant übte er verschiedene Funk-tionen in den Bereichen Finanzen und Controlling aus, unter anderem als Chief Financial Officer für die ASEAN-Region und als Leiter Con-
trolling der Division Pigments & Additives. Von 2003 bis 2004 war er für Clariant in Mexiko Leiter der Landesgesellschaft. Vor seiner Ernennung zum CFO war er bei Clariant als Leiter Corporate Deve-lopment für die Konzernstrategie und den Bereich M&A zuständig.
Christian Kohlpaintner, deutscher Staatsangehöriger Christian Kohlpaintner studierte an der Technischen Universität München Chemie, wo er 1992 auch den Doktortitel erwarb. Zwischen 1993 und 1997 war er für verschiedene Forschungsabteilungen der Hoechst AG in Deutschland und den USA tätig. 1997 wechselte er zur Celanese AG und übernahm dort verschiedene Führungspositio-nen bei der Celanese Chemicals Corporation. Im Jahr 2002 wurde er zum Vice President Innovation der Celanese AG und zum Execu-tive Director der Celanese Ventures Corporation ernannt. Ab 2003 fungierte er als Mitglied des Executive Committee der Chemischen Fabrik Budenheim, wo er 2005 zum CEO und Vorstandsvorsitzenden berufen wurde. Seit dem 1. Oktober 2009 ist Christian Kohlpaintner Mitglied des Executive Committee von Clariant.
Mathias Lütgendorf, deutscher Staatsangehöriger Mathias Lütgendorf studierte an der Rheinisch-Westfälischen Tech-nischen Hochschule in Aachen Chemie und erlangte 1984 den Doktor-titel. Im selben Jahr begann er seine Tätigkeit in der Forschung und Entwicklung im Unternehmensbereich Feinchemikalien & Farben der Hoechst AG und übernahm ab 1990 Führungspositionen in unter-schiedlichen, vor allem operativen Bereichen. Von 1995 bis 1999 war Mathias Lütgendorf bei DyStar tätig, einem Joint Venture im Bereich Textilfarben der gleichberechtigten Partner Bayer und Hoechst. Dort leitete er das globale Dispersionsfarbstoffgeschäft. 1999 übernahm er zudem die Leitung des globalen Spezialfarbstoffgeschäfts sowie die des Standorts Leverkusen. Ab 2000 war Mathias Lütgendorf als Leiter für das globale Geschäft von DyStar (erweitert um den Bereich Textilfarbstoffe von BASF) zuständig. Er ist seit dem 1. April 2009 Mitglied des Executive Committee von Clariant.
66 Clariant Geschäftsbericht 2010
Weitere Tätigkeiten und FunktionenDie Mitglieder des Executive Committee üben keine weiteren Tätig-keiten, Beraterfunktionen oder Ämter aus.
Managementverträge mit DrittenEs bestehen keine Managementverträge mit Dritten.
Arbeitsverträge mit Mitgliedern des Executive CommitteeSämtliche Mitglieder des Executive Committee haben Arbeitsverträ-ge mit der Clariant International AG, der Managementgesellschaft des Clariant Konzerns. Die vertraglichen Vereinbarungen unterliegen ausschliesslich schweizerischem Recht. Die Verträge der Mitglieder des Executive Committee unterliegen einer einheitlichen Kündi-gungsfrist von zwölf Monaten. Diese Frist ist Bestandteil einer de-taillierten und abschliessenden Liste von Ansprüchen in Zusammen-hang mit einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Im Falle eines Wechsels der Eigentumsverhältnisse gelten besondere Vereinbarun-gen mit dem CEO und den Mitgliedern des Executive Committee. Sollte Clariant bei einem Wechsel der Eigentumsverhältnisse das Arbeitsverhältnis mit dem CEO bzw. mit Mitgliedern des Executive Committee beenden, besteht eine vertraglich erweiterte Kündi-gungsfrist von jeweils 18 Monaten.
Vergütung, Beteiligungen und DarlehenEntsprechende Angaben finden sich im Vergütungsbericht und in der Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses der Clariant AG.
Mitwirkungsrechte der AktionäreJede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung eine Stimme. Aktionäre haben Anspruch auf die Auszahlung von Di-videnden und verfügen über weitere Rechte nach Schweizerischem Obligationenrecht. Nur die im Aktienbuch von Clariant eingetrage-nen Aktionäre verfügen über ein Stimmrecht.
Stimmrechtsbeschränkung und -vertretungEin eingetragener Aktionär kann auf der Generalversammlung durch einen anderen Aktionär mit Stimmrecht, einen gesetzlichen Vertre-ter, einen Organvertreter von Clariant, einen unabhängigen Stimm-rechtsvertreter oder einen Depotvertreter vertreten werden. Die
Aktien eines Aktionärs dürfen jeweils nur von einem Vertreter auf einmal vertreten werden. Bei Clariant gilt nach Artikel 12 Absatz 1 der Statuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des Ak-tienkapitals (www.governance.clariant.com). Es gibt keine speziel-len Regeln für die Aufhebung statutarischer Stimmrechtsbeschrän-kungen. Zudem gibt es keine statutarischen Regeln zur Teilnahme an der Generalversammlung, die vom Gesetz abweichen.
Statutarische QuorenDie statutarischen Quoren entsprechen dem Artikel 704 des Schwei-zerischen Obligationenrechts.
Einberufung der GeneralversammlungEs gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen.
Bestimmung der Traktanden für die Generalversammlung 2012Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen. Aktionäre, die Aktien mit einem Nennwert von 1 Mio. CHF vertreten, können bis spätestens 45 Tage vor der Generalversammlung schrift-lich die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstands für die 17. Generalversammlung verlangen. Zu traktierende Verhandlungs-gegenstände mit Bezug auf das Geschäftsjahr 2011, die in der 17. Gerneralversammlung am 27. März 2012 behandelt werden sollen, müssen bis zum 10. Februar 2012 eingereicht werden. Dabei sind die zu traktandierenden Verhandlungsgegenstände ebenso aufzuführen wie der vom Aktionär eingereichte Antrag, über den abgestimmt werden soll.
Eintragungen im AktienregisterEs gibt keine statuarischen Regeln bezüglich eines Stichtags der Eintragung ins Aktienregister. Aus praktischen Gründen bleibt das Aktienregister jedoch einige Tage vor einer Generalversammlung für Eintragungen geschlossen. Für das Geschäftsjahr 2011 gilt dies ab Donnerstag, den 22. März 2012. Aktionäre, welche bis Mittwoch, 21. März 2012, im Aktienregister eingetragen sind, können ihr Stimmrecht an der Generalversammlung vom Dienstag, 27. März 2012, ausüben. Neben den oben aufgeführten gibt es keine weiteren Stimmrechtsbeschränkungen.
67coRpoRate goveRnance
Kontrollwechsel und AbwehrmassnahmenDer Grenzwert für die Pflicht zur Unterbreitung eines Angebots ist identisch mit dem gesetzlichen Minimum von 33 Prozent.
Es gibt keine Kontrollwechselklauseln (davon ausgenommen sind spezielle Vereinbarungen, die für den CEO und die Mitglieder des Executive Committee gelten (siehe Seite 67)).
InformationspolitikBekanntmachungen erfolgen gemäss Artikel 29 der Statuten im Schweizerischen Handelsamtsblatt und in weiteren vom Verwal-tungsrat bestimmten Tageszeitungen (Basler Zeitung, Neue Zürcher Zeitung).
Clariant informiert über das Jahresergebnis in Form eines Ge-schäftsberichts. Zudem werden jeweils im April/Mai, Juli/August und Oktober/November die detaillierten Geschäftszahlen zum ers-ten, zweiten und dritten Quartal veröffentlicht. Die Publikation von Geschäftsbericht und Quartalsabschlüssen erfolgt in gedruckter und elektronischer Form sowie im Rahmen von Medienanlässen. Die aktuellen Publikationsdaten sind im Internet (www.clariant.com/media) in Englisch ersichtlich.
Sämtliche Informationen und Dokumente zu Medienanlässen, Updates für Investoren sowie Präsentationen an Analysten- und Investorenkonferenzen sind im Internet (www.clariant.com) ab-rufbar oder können über folgende Kontaktadresse bezogen wer-den: Clariant International AG, Investor Relations, Hardstrasse 61, CH-4133 Pratteln, [email protected], Tel. 061 469 67 66, Fax 061 469 67 67.
Weblinks:
Clariant Website: www.clariant.com
Email-Verteiler (Push-System):www.clariant.com/investors/services/subscription
Ad hoc-Mitteilungen (Pull-System):www.clariant.com/investors/publications/mediareleases
Finanzberichte:www.clariant.com/investors/publications
Unternehmenskalender:www.clariant.com/investors/calendar
Revisionsstelle
Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden RevisorsDie Revisionsstelle PwC hat das Mandat seit der Gründung der Clariant AG im Jahre 1995. Für den leitenden Revisor gilt das Rota-tionsprinzip. Im Mai 2004 wurde Dr. Matthias Jeger zum leitenden Revisor ernannt. Der Auditausschuss stellt sicher, dass der leitende Revisor mindestens alle sieben Jahre wechselt. Der neue leitende Revisor für das Geschäftsjahr 2011 wird Herr Dr. Daniel Suter sein.
RevisionshonorarPwC erhielt für die Revision der Jahresabschlüsse 2010 ein Honorar von 5,9 Mio. CHF (2009: 5,9 Mio. CHF).
Zusätzliche HonorarePwC erhielt für zusätzliche Leistungen ein Honorar von insgesamt 3,7 Mio. CHF (2009: 3,0 Mio. CHF). Diese Leistungen umfassen prü-fungsbezogene Dienstleistungen insbesondere in Bezug auf Rech-nungslegungsfragen in Höhe von 1,5 Mio. CHF, Steuerdienstleistun-gen von 2,1 Mio. CHF und andere Dienstleistungen von 0,1 Mio. CHF.
68 Clariant Geschäftsbericht 2010
Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der RevisionsstelleDer Auditausschuss des Verwaltungsrats überwacht und beurteilt die Leistung der externen Revisionsstelle im Auftrag des Verwal-tungsrats und empfiehlt diesem, ob PwC an der Generalversamm-lung zur Wiederwahl vorgeschlagen werden soll. Die Kriterien, die zur Beurteilung der Leistung von PwC herangezogen werden, um-fassen technische und operative Kompetenz, unabhängige und ob-jektive Sicht, Einsatz ausreichender Ressourcen, Fokus auf Bereiche mit bedeutenden Risiken für Clariant, Präsentation wirksamer und praktischer Empfehlungen sowie offene und wirksame Kommunika-tion und Koordination mit dem Auditausschuss, Corporate Auditing und dem Management. Im Berichtsjahr fanden zu diesem Zweck sieben gemeinsame Sitzungen mit den Vertretern der externen Re-visionsstelle statt. Diese Sitzungen dauerten im Durchschnitt drei bis vier Stunden. In der Regel nahmen alle Mitglieder des Auditaus-schusses, der Partner und der Senior Manager der Revisionsstelle, der CFO und ein zusätzliches Mitglied des Executive Committee, der Group Accountant, der Leiter der internen Revisionsstelle und der General Counsel teil. In Abhängigkeit der anstehenden Themen nahm auch der Group Risk Manager an den Sitzungen teil. Gemäss Artikel 728b des Schweizerischen Obligationenrechts kommuniziert die Revisionsstelle Revisionspläne und Prüfungsergebnisse an den Auditausschuss und erstellt Berichte für den Verwaltungsrat. Für sämtliche Dienstleistungen von PwC in Höhe von über 0,2 Mio. CHF ist die Genehmigung des Auditausschusses erforderlich. Diese Dienstleistungen können Prüfungs- oder prüfungsbezogene Dienst-leistungen sowie Steuer- und andere Dienstleistungen umfassen. PwC und die Konzernleitung erstatten dem Auditausschuss über den Umfang der im Rahmen dieser Genehmigung erbrachten Dienstleis-tungen regelmässig Bericht.
Enterprise Risk Management und Risk ReportingClariant erwartet, dass alle Mitglieder des Executive Committe und die Leiter der Geschäftseinheiten und Group Services die Risiken und Chancen innerhalb ihres jeweiligen Zuständigkeitsbereichs be-werten. Die betreffenden Leiter und die ihnen direkt unterstellten Mitarbeitenden sind dafür verantwortlich, Risiken zu erkennen und Massnahmen zu deren Minderung durchzuführen. Risiken und Mass-nahmen werden mindestens zweimal pro Jahr überprüft.
Der CEO und das Executive Committee werden vierteljährlich über die Effektivitiät des Enterprise-Risk-Managements, entsprechende Entwicklungen sowie Ergebnisse der Massnahmen zur Risikominde-rung informiert. Sie berichten ihrerseits dem gesamten Verwaltungs-rat. Der Auditausschuss erhält jährlich einen Bericht. Der CEO wird unverzüglich über wichtige Angelegenheiten und Veränderungen unterrichtet.
Nähere Informationen zur Corporate Governance bei Clariant finden Sie auf unseren Internetseiten: www.clariant.com unter dem Kapitel „About Us“ oder „Investors“.
69coRpoRate goveRnance
Vergütungsbericht
Die Vergütungsphilo-sophie von Clariant hat zum Ziel, die Qualität und das Engagement der Mitarbeitenden zu fördern und zu ver-bessern.
70 Clariant Geschäftsbericht 2010
Vergütung, Beteiligungen und DarlehenDieser Vergütungsbericht soll einen ganzheitlichen Überblick über das Vergütungskonzept und die Vergütungsprogramme von Clariant geben. Zusätzlich enthält er Angaben zur Vergütung des Verwal-tungsrats und des Executive Committee, sodass sich einige Infor-mationen aus der Erläuterung 11, Seite 151 bis 154 des Rechnungs-abschlusses der Clariant AG hierin wiederholen.
1. Mitglieder und Verantwortlichkeiten des Kompensationsausschusses des Verwaltungsrats
Der Kompensationsausschuss setzt sich derzeit aus drei nicht ge-schäftsführenden Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen: Ru-dolf Wehrli (Präsident), Jürg Witmer und Klaus Jenny. Sekretär des Kompensationsausschusses ist der Leiter Corporate Human Resour-ces. Der Präsident kann den CEO zu Beratungen über einzelne Trak-tanden einladen. Dabei sind mögliche Interessenkonflikte zu berück-sichtigen, die einen Ausstand des CEO erforderlich machen könnten.
Der Kompensationsausschuss stellt Grundsätze für die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder auf und lässt diese vom Verwal-tungsrat genehmigen. Ferner genehmigt er die Arbeitsverträge mit dem CEO und den Mitgliedern des Executive Committee (EC) und nimmt die Arbeitsverträge für den Leiter der Globalen Funktionen und der Globalen Geschäftseinheiten sowie für die Regional Presi-dents und deren jeweilige Vergütung zur Kenntnis. Alle Ernennungen und Abberufungen, die in die Kompetenz des Verwaltungsrats fallen, sind im Vorfeld dem Kompensationsausschuss vorzulegen, der hin-sichtlich der Vergütungen eine Empfehlung an den Verwaltungsrat abgibt. In dringenden und aussergewöhnlichen Fällen entscheidet das Präsidium.
Der Kompensationsausschuss überprüft ausserdem Bonus-, Options- und Aktienpläne und gibt Empfehlungen an den Verwaltungsrat ab. Darüber hinaus kontrolliert er Regelungen für Zusatzleistungen so-wie Kündigungs- und vertragliche Abgangsregelungen mit dem CEO,
den Mitgliedern des Executive Committee, den Leitern der Globalen Funktionen und der Globalen Geschäftseinheiten sowie den Regio-nal Presidents.
In der Regel tritt der Kompensationsausschuss mindestens dreimal im Jahr zusammen: a) Frühjahr: Beratung über die Mittelzuweisung an den Executive Bonus Plan, Festlegung der Bonuszahlungen für die Mitglieder des Executive Committee. b) Sommer: Besprechung grundlegender Fragen im Zusammenhang mit den HR-Prioritäten des Konzerns.c) Herbst: Ausarbeitung des Geschäftsberichts und Planung von Änderungen in der Vergütung im kommenden Jahr.
Daneben trifft sich der Kompensationsausschuss nach Bedarf. Im Jahr 2010 trat er insgesamt viermal zusammen und hielt mehrere bilaterale Gespräche und Telefonkonferenzen ab.
2. VergütungskonzeptClariant möchte als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden, der weltweit qualifizierte Mitarbeitende und Spezialisten gewinnen und halten kann. Die Vergütungspolitik des Unternehmens für Füh-rungskräfte beruht auf drei Grundsätzen:a) Die Höhe der Vergütung sollte wettbewerbsfähig und marktge-
recht sein und es Clariant ermöglichen, erfahrene Führungskräfte und Spezialisten aus dem In- und Ausland anzuwerben und ihr dauerhaftes Engagement zugunsten des Konzerns zu sichern.
b) Die Struktur der Gesamtvergütung sollte sehr leistungs- und er-folgsorientiert sein, um sicherzustellen, dass sich die Interessen der Aktionäre und des Managements decken.
c) Die Vergütungskomponenten sollten für alle Beteiligten (Aktio-näre, Verwaltungsratsmitglieder, CEO und Mitglieder des Execu-tive Committee) klar, transparent und zielgerichtet sein, um ein Höchstmass an Unmissverständlichkeit und Zielorientierung zu gewährleisten.
Im Sinne dieser Grundsätze analysiert und diskutiert der Kompen-sationsausschuss regelmässig die Marktentwicklung und erörtert deren Auswirkungen auf Clariant.
71veRgütungsbeRicht
zusammensetzung der bezüge
zusatzleistungen Die zusätzlichen Arbeitgeberleistungen orientieren sich an den lokalen Gepflogenheiten und entsprechen der marktpraxis.
ceo ec ml* 1 – 3 ml* 4
langfristige anreize (long-term incentives – lti) (nur ML 1–4)
Die Investition richtet sich nach dem langfristigen Engagement und stützt unseren entschlossenen Einsatz für eine nachhaltige unternehmensperformance.
1,2 – 2,0 0,9 – 1,6 0,2 – 0,9 0,1
Kurzfristige an-reize (short-term incentives – sti)
Es werden aggressivere Zielvorgaben für den Barbonus angestrebt als im Markt üblich.
1,2 – 1,6 1,0 – 1,4 0,4 – 0,8 0,4
grundvergütung (base salary – bs)
Im Allgemeinen versuchen wir, in unseren jeweiligen Märkten im marktdurchschnitt zu liegen und ziehen dazu Umfragedaten aus verschiedenen Quellen heran (länderorientiert, von externen Beratungsfirmen durch-geführt, unter Berücksichtigung der Referenzunternehmen aus dem Chemie- und/oder Industriebereich).
1,0 1,0 1,0 1,0
Multiplikationsfaktoren der Grundvergütung des Top-Management(Annahme: 100 % Bonusauszahlung; Verhältnis abhängig von der individuellen Anlageentscheidung im Matching Share Plan1)* ML = Management Level
1 Aufgrund des Matching Share Plan besteht eine individuelle Entscheidung der Teilnehmenden zwischen Barvergütung und aktienorientierter Vergütung. Beispiel: Wenn sich der CEO für die maximale Anlage in Aktien entscheidet, erhält er ein STI mit Faktor 1,2 und ein LTI mit 2,0. Als minimale Anlage erhält er ein STI mit 1,6 und ein LTI mit 1,2.
3. Übersicht über die bestehenden Bonuspläne In den beiden letzten Jahren wurden alle relevanten Bonuspläne für kurzfristige Anreize (Short-Term Incentives, STI) und langfristige An-reize (Long-Term Incentives, LTI) überprüft und neu gestaltet, um den Abschluss des Project Clariant und eine einheitliche Ausrichtung am neuen Geschäftsmodell sicherzustellen. Die wesentlichen Grundsät-ze waren dabei die Reduzierung der Komplexität, die Verbesserung der Transparenz und die Gewährleistung eines einheitlichen „One Clariant“-Ansatzes in allen Ländern und Mitarbeitergruppierungen.
Derzeit sind bei Clariant die folgenden variablen Programme im Einsatz:
3.1. STI: Short-Term-Incentive Plans (Barbonus)a) Group Management Bonus Plan (GMBP) – neu im Jahr 2010b) Group Employee Bonus Plan (GEBP) – neu im Jahr 2010/2011
3.2. LTI: Long-Term-Incentive Plans (aktiengebundener Bonus)a) Tradable Option Plan (TOP@Clariant) – Beginn im Jahr 2008b) Group Senior Management – Long-Term-Incentive Plan (Matching Share) – neu im Jahr 2010
Der leistungszyklus von clariant basiert auf einem wiederkeh-renden zwölfmonatigen zyklischen Prozess, der im November jedes Jahres mit Zielvereinbarungsgesprächen für das nächste Geschäfts-jahr beginnt. Dabei werden die Leistungskennzahlen des Konzerns (Group Performance Indicators – GPI), die Top-Prioritäten und damit verbundene Projekte berücksichtigt. Im Mittelpunkt der Überlegun-gen steht der Unternehmenserfolg. Im Januar finden Ausrichtungs-konferenzen mit den wichtigsten Führungskräften des Unterneh-mens statt, um eine Anordnung der GPI-Ziele und -Prioritäten des neuen Jahres zu erstellen.
bonus-landschaft 2010/2011
ltisti
TOP@
Clariant
MatchingShare
GEBP
GMBP ec
ml 1 –3
ml 4
ml 5
lokale manager,
experten, mitarbeitende
~ 600 Positionen
~ 15 300 Positionen
~ 200 Positionen
~ 100 Positionen
72 Clariant Geschäftsbericht 2010
gmbP 2010 – die drei säulen eines ausgeglichenen bonusPlans
leistung des KonzernsWie schneiden wir als Konzern im Vergleich zu unseren Zielen ab?
+
leistung der geschäftseinheit Welches sind die Ge-schäftsergebnisse/Bei-träge meiner Einheit?
+
top-PrioritätenHaben wir die Priori-täten unserer Einheit beachtet?
ROIC 50 % EBIT BEI ROS % 50 % Vorgeschrieben:1) Verbesserung
des Nettoumlauf-vermögens
2) Kostensenkung3) Steigerung der
Bruttomarge
Operativer Cashflow 50 %
Cashflow der Geschäftseinheit 50 %
Geschäftseinheiten/ Business Services*:4) ESHA-Verbesserung5) Durchführung wichti-
ger Projekte6) Förderung von CLNX
Geschäfts- einheiten: 25 %EC/Services: 60 %
Geschäfts- einheiten: 35 %
EC/Geschäfts- einheiten/ Services: 40 %
Kennzahl Prozentualer Anteil * Beispiel: EC
3.1. short-term-incentive Plans (barbonus)a) der group management bonus Plan (gmbP) basiert auf den folgenden Hauptmerkmalen und tritt an die Stelle des bisherigen Clariant Executive Bonus Plan (CEBP). Er ist in den Gesamtleistungs-zyklus von Clariant eingebettet. Dieser Zyklus stellt durch intensi-ve Diskussionen und systematische Ausrichtungskonferenzen eine geschäftsspezifische und anspruchsvolle Zielvereinbarung für alle Geschäftseinheiten sicher.
Der Einzelbetrag der in einem Jahr generierten Boni ist abhängig von der Zielerreichung des Clariant Konzerns. Die erzielte Leistung wird anhand von drei Elementen gemessen: dem finanziellen Ergebnis des Konzerns, den finanziellen Ergebnissen der Geschäftseinheiten und den festgelegten Top-Prioritäten (Leistungskennzahlen des Kon-zerns und strategische Projekte).
Da die auf dem Leistungszyklus beruhenden Vereinbarungen von Clariant mit den einzelnen Geschäftseinheiten zu anspruchsvollen Business-spezifischen Zielvorgaben führen und „Zufallsgewinne“ oder „versteckte Puffer“ ausgeschlossen werden sollen, ist die maximale Bonuszahlung ausdrücklich auf 100 Prozent begrenzt (= Zielvorgabe). Wie in unserem Vergütungskonzept dargelegt, stre-
ben wir eine aggressivere Auszahlungskombination als die interna-tionalen Märkte an. Deshalb wird diese Zielvorgabe von 100 Prozent eine angemessene Positionierung im Vergleich zu unserer Konkur-renz sicherstellen. Aufgrund der festen Begrenzung auf 100 Prozent haben wir – wo nötig – den Anteil des Barbonus in den Ländern ausgeweitet.
Zielerreichung 2010:› Konzern: 100 %› Geschäftseinheiten: 100 %› Top-Prioritäten: 80 % bis 100 %
Individuelle Bonuszahlungen können grundsätzlich nur auf Basis kol-lektiv oder im Managementteam erreichter Ziele berechnet werden. Die individuelle Leistung der Mitarbeitenden wird im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Gesamtvergütung und ihrer beruflichen Entwicklung honoriert. Der Kompensationsausschuss nimmt im Feb-ruar die jährliche Beurteilung der Zielerreichung und die Zuweisung
jan
feb
mär
apr
mai
junjul
aug
sep
okt
nov
dez
der allgemeine leistungszyKlus Von clariant
Geschäfts- prüfung
Geschäfts- prüfung
Zielvereinbarungs- gespräch
Ausrichtungs- konferenz
Strategie- diskussion
Geschäfts- prüfung
Strategie- prüfung
73veRgütungsbeRicht
der Mittel für den GMBP für das vorausgegangene Geschäftsjahr vor, die dann abschliessend vom Verwaltungsrat genehmigt wird. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Bonuszahlungen an die Mit-arbeitenden unmittelbar auf das Gesamtergebnis des Konzerns ab-gestimmt sind.
b) Der Barbonus für Nichtkadermitglieder: Der group employee bonus Plan (gebP) gewährleistet eine weitere Standardisierung und Abstimmung mit allen lokalen Bonusplänen der juristischen Ein-heiten weltweit. Generell wird der Bonuszahlung in allen juristischen Einheiten (soweit dies rechtlich möglich ist und den Vorschriften ent-spricht) der globale Konzernerfolg oder eine Kombination aus dem Konzernerfolg (75 Prozent) und lokalen Top-Prioritäten (25 Prozent) zugrunde liegen. Da dies lokale Verhandlungen mit verschiedenen Anspruchsgruppen und kulturelle Veränderungen erfordert, wurde vereinbart, dass für die Einführung der neuen Regelung in allen Län-dern bis 2011 eine Übergangsphase gilt.
3.2. Long-Term-Incentives (aktiengebundener Bonus)Clariant verwendet für etwa 300 der Topmanager in aller Welt eine aktienbasierte Vergütungskomponente.
a) der tradable option Plan („toP@clariant“) wurde im Jahr 2008 für alle Führungskräfte eingeführt, um die Schaffung von zu-sätzlichem Shareholder Value attraktiver zu machen.
Der Aktienoptionsplan von Clariant hat eine Laufzeit von fünf Jah-ren. Die Teilnahme ist dem Verwaltungsrat, dem Executive Commit-tee sowie ausgewählten Topmanagern vorbehalten (etwa 1,8 Pro-zent aller Mitarbeitenden). Die Laufzeit der Optionen gliedert sich in eine „Sperrfrist“ (erste zwei Jahre) und eine „Ausübungsfrist“ (letzte drei Jahre). Basierend auf einem erwarteten, vom Verwaltungsrat bestimmten Wert erhalten die Teilnahmeberechtigten eine festge-legte Anzahl Optionen. Grundsätzlich legt der Verwaltungsrat den Ausübungspreis der Optionen so fest, dass dieser weit über dem Marktpreis zum Ausgabedatum der Option liegt („Out-of-the-Money-Optionen“). Anspruchsberechtigung und Höhe des Anspruchs wer-den während der Laufzeit des Aktienoptionsplans jährlich überprüft. Im Jahr 2009 wurden aufgrund der finanziellen Lage von Clariant und der Marktsituation der gesamten Branche in der globalen Krise kei-
ne Optionen vergeben. Im Februar wurde beschlossen, für das Jahr 2010 Optionen zu vergeben. Der Ausübungspreis wurde auf 15,50 CHF und mit einem Marktwert von 3,15 CHF festgelegt. Die Vergabe wurde am 29. März 2010 genehmigt.
Verlässt ein Mitarbeitender vor Ablauf der Sperrfrist aus freien Stü-cken das Unternehmen, verfallen sämtliche Ansprüche auf Aktien und Optionen, die bis dahin noch nicht übertragen wurden. Im Fall der Pensionierung erfolgt eine sofortige Übertragung an die Mit-arbeitenden nach Massgabe der jeweiligen Bestimmungen. b) group senior management – long-term-incentive Plan (gsm-ltiP) = matching share PlanDer neu eingeführte Matching Share Plan erfordert eine persönli-che Anlageentscheidung und fördert das Engagement der wichtigs-ten Manager (etwa 100 Positionen) für den langfristigen Erfolg von Clariant. Im Rahmen dieses Plans können die betreffenden Mana-ger hohe Vergütungsbeträge in Aktien von Clariant anlegen. Somit unterstützt dieser Plan die Führungskräfte bei der Erfüllung ihrer Pflicht, je nach Management-Ebene dauerhaft zwischen 100 000 bzw. 20 000 Aktien (per Ende des Kalenderjahrs 2013) zu halten. Zur Unterstützung der Anlage in Aktien von Clariant werden 50 Prozent ihrer variablen Vergütung (aus dem GMBP) garantiert, solange sie gemäss den Bedingungen des Matching Share Plan in Aktien von Clariant investieren.
Die teilnahmeberechtigten Führungskräfte sind im Rahmen des Plans berechtigt, einen bestimmten Mindestanteil (Mindestan-lagequote 20 Prozent) ihres jährlichen Barbonus für das jeweilige Bonusjahr in Form von Anlageaktien zu beziehen. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, den in Aktien zu zahlenden Anteil auf maximal 40 Prozent (maximale Anlagequote) zu erhöhen. Das Eigentum an den Aktien wird bei der Zuteilung der Anlageaktien übertragen. Die-se Anlageaktien werden dann gesperrt und für drei Jahre in einem Aktiendepot gehalten. Am Ende der Sperrfrist ist der Teilnehmer berechtigt, für jede Anlageaktie kostenfrei eine zusätzliche Aktie (Matching Share) zu erhalten. Voraussetzung für diesen Anspruch ist die Weiterbeschäftigung bei Clariant während der gesamten Sperr-frist. Wird das Beschäftigungsverhältnis vor dem Ende der Sperrfrist
74 Clariant Geschäftsbericht 2010
jährliche Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder
CHF Präsident des
Verwaltungsrats
Mitglied des
Präsidiums
Mitglied des
Verwaltungsrats
total
2010
Total
2009
barvergütung:
Honorar* 500 000 250 000 100 000 1 400 000 1 400 000
Ausschussvergütung* Vorsitz: 40 000/Mitgliedschaft: 20 000 220 000 220 000
sozialbeiträge: Je nach individueller Situation
optionen:
Anzahl Optionen 63 500 31 750 23 850 222 400 0
Wert (bei Vergabe) 200 000 100 000 75 000 700 000 0
* Alle Vergütungen werden hälftig im März und September in bar ausgezahlt.
beendet, verfällt der Anspruch auf Matching Shares, und an deren Stelle wird ein zeitanteiliger Barbetrag gezahlt (entsprechend der Beschäftigungsdauer während der Sperrfrist).
Manager, die nicht an diesem Plan teilnehmen oder nicht gemäss den Planbestimmungen investieren, verlieren 50 Prozent ihres jähr-lichen Barbonus und ihre Teilnahmeberechtigung an allen langfristi-gen Incentive-Programmen (darunter auch TOP@Clariant).
Die Entscheidung zur Einrichtung dieses Plans wurde getroffen, um eine starke und nachhaltige Verbindung zwischen dem Geschäfts-zyklus von Clariant und der Wertentwicklung des Unternehmens zu schaffen. Die Führungskräfte stärken daher den Unternehmergeist und den Wertschöpfungsgedanken des Clariant Konzerns.
4. Zusammensetzung der Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder
Die Richtlinien für die Vergütung der Mitglieder des Verwaltungs-rats der Clariant AG vom April 2008 regeln die Zusammensetzung der jeweiligen Vergütungsleistungen, die für das Leistungsjahr 2010 diskretionär beschlossen wurden.
Entsprechend setzt sich die Vergütung wie folgt zusammen:a) Jährliche Grundvergütungb) Entschädigung für die Mitgliedschaft in einem Ausschussc) Aktienbasierte Vergütung
75veRgütungsbeRicht
jährliche Vergütung – bezüge der Verwaltungsratsmitglieder (ifrs)
CHF Jürg
Witmer
Rudolf
Wehrli
Peter
Isler
Peter
Chen
Klaus
Jenny
Dominik
Koechlin
Carlo G.
Soave
Hariolf
Kottmann1
total
2010
Total
2009
barvergütung
Honorar 500 000 250 000 100 000 100 000 250 000 100 000 100 000 0 1 400 000 1 400 000
Ausschussvergütung 20 000 40 000 20 000 40 000 60 000 20 000 20 000 0 220 000 220 000
sozialbeiträge 47 759 26 479 13 844 10 103 26 198 12 156 12 156 0 148 694 91 595
optionen
Anzahl Optionen 63 500 31 750 23 850 23 850 31 750 23 850 23 850 0 222 400 0
Marktwert (IFRS) 110 804 57 833 41 463 41 463 58 528 35 906 35 906 7 733 389 636 392 571
total 2010 (auf 2010 entfallen-
der Marktwert gemäss IFRS)
678 563 374 312 175 307 191 566 394 726 168 062 168 062 7 733 2 158 330
total 2009 (auf 2009 entfallen-
der Marktwert gemäss IFRS)
653 133 364 979 173 743 193 609 394 437 150 533 150 533 23 200 2 104 167
jährliche Vergütung – bezüge der Verwaltungsratsmitglieder (gesamtmarKtwert bei der Vergabe 2010)
CHF Jürg
Witmer
Rudolf
Wehrli
Peter
Isler
Peter
Chen
Klaus
Jenny
Dominik
Koechlin
Carlo G.
Soave
Hariolf
Kottmann1
total
2010
Total
2009
total 2010 (Gesamtmarktwert
bei der Vergabe 2010)
767 784 416 491
208 971 225 230 436 211 207 283 207 283 0 2 469 254 1 711 595
1 Nach der Übernahme der Funktion des CEO werden keine weiteren Verwaltungsratsvergütungen gezahlt; siehe hierzu die Tabelle für das Executive Committee.
Um einen ganzheitlichen Überblick über das Leistungsjahr 2010 zu geben, ist neben der üblichen Darstellung nach IFRS (Zuteilung der
Aufwendungen im Laufe der Sperrfrist) auch der Gesamtmarktwert der vergebenen Aktien und Optionen angegeben.
76 Clariant Geschäftsbericht 2010
Die nachstehenden Tabellen enthalten die Angaben zu den Aktien und Optionen im Eigentum des Verwaltungsrats.
Die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder unterliegt den Schweizer Steuer- und Sozialversicherungsgesetzen, wobei Clari-ant die jeweils fälligen Arbeitgeberanteile zahlt. Die Verwaltungs-ratsmitglieder erhalten über die tatsächlichen Aufwendungen für Geschäftsreisen hinaus keine pauschale Erstattung von Bewirtungs-kosten. Einzelheiten zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder sind der Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses der Clariant AG auf den Seiten 151 bis 154 zu entnehmen.
Von mitgliedern des Verwaltungsrats gehaltene aKtien
Anzahl zugeteilter
Aktien für 2010
Anzahl zugeteilter
Aktien für 2009
Anzahl Aktien
innerhalb Sperrfrist
für 2010
Anzahl Aktien
innerhalb Sperrfrist
für 2009
Anzahl Aktien
in Privatbesitz
für 2010
Anzahl Aktien
in Privatbesitz
für 2009
Jürg Witmer 0 0 1 323 2 628 61 305 50 000
Rudolf Wehrli 0 0 1 323 2 628 7 305 6 000
Peter Isler 0 0 1 323 3 934 16 908 14 297
Peter Chen 0 0 1 323 3 934 4 087 1 476
Klaus Jenny 0 0 1 323 3 934 41 422 38 811
Dominik Koechlin 0 0 0 0 10 100 10 100
Carlo G. Soave 0 0 0 0 15 100 15 100
Hariolf Kottmann 0 0 Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC*
total 0 0 6 615 17 058 156 227 135 784
Von mitgliedern des Verwaltungsrats gehaltene oPtionen
Anzahl zugeteilter
Optionen für 2010
Anzahl zugeteilter
Optionen für 2009
Anzahl Optionen
innerhalb Sperrfrist
für 2010
Anzahl Optionen
innerhalb Sperrfrist
für 2009
Anzahl Optionen
in Privatbesitz
für 2010
Anzahl Optionen
in Privatbesitz
für 2009
Jürg Witmer 63 500 0 63 500 80 000 80 000 0
Rudolf Wehrli 31 750 0 31 750 40 000 40 000 0
Peter Isler 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0
Peter Chen 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0
Klaus Jenny 31 750 0 31 750 40 000 40 000 0
Dominik Koechlin 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0
Carlo G. Soave 23 850 0 23 850 20 000 20 000 0
Hariolf Kottmann 0 0 Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC* Siehe Überblick EC*
total 222 400 0 222 400 240 000 240 000 0
* Seite 78 – 79
77veRgütungsbeRicht
5. Vergütung der Mitglieder des Executive Committee
Der Kompensationsausschuss überprüft regelmässig die Höhe und Zusammensetzung der Vergütung der Mitglieder des Executive Com-mittee. Wir haben im Jahr 2009/2010 für das Executive Committee und den Verwaltungsrat in ausgewählten Märkten Vergleiche zu gleichrangigen Managern aus der chemischen Industrie angestellt und unsere Umfrageaktivitäten auf alle globalen Positionen welt-weit ausgeweitet.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen:a) Vergleich der Managervergütung in europäischen Chemieunter-
nehmen.b) Vergleich der Managervergütung bei in der Schweiz ansässigen
multinationalen Konzernen.
Die Bonusanteile an der Gesamtvergütung werden im Verhältnis zu den Ergebnissen ausbezahlt, die im jeweiligen Geschäftsjahr erzielt worden sind. Die tatsächliche Höhe der Bonuszahlung kann zwischen null und bestimmten Zielvorgaben für das entsprechende Geschäftsjahr variieren.
Grundvergütung und variable Vergütung Es sei darauf hingewiesen, dass das Executive Committee an den gleichen Bonusprogrammen teilnimmt wie die Führungskräfte des Unternehmens. Seine Mitglieder nehmen somit in der Regel am GMBP, TOP@Clariant und GSM-LTIP teil.
Infolge der vergleichenden Untersuchung wurde die Zusammenset-zung der Vergütung des Executive Committee wie folgt angepasst:Der CEO erhält eine Grundvergütung von 1 000 000 CHF und einen angestrebten Barbonus von 2 000 000 CHF. Ein Mitglied des Execu-tive Committee erhält eine Grundvergütung von 700 000 CHF und einen angestrebten Barbonus von 1 190 000 CHF.
jährliche Vergütung der mitglieder des executiVe committee
Hariolf Kottmann Übrige total 2010 (CHF)
(auf 2010 entfallender
Marktwert gemäss
IFRS2)
total 2009 (CHF)
(auf 2009 entfallender
Marktwert gemäss
IFRS2)
total 2010 (CHF)
(Gesamtmarktwert bei
der Vergabe in 2010)
grundvergütung 1 000 000 2 100 000 3 100 000 2 946 750 3 100 000
barbonus1 1 500 000 2 592 000 4 092 000 3 982 375 4 092 000
aktienbasierter bonus1
Anzahl Anlageaktien 47 059 84 000 131 059
Anzahl Matching Shares 47 059 84 000 131 059
Anzahl zusätzlicher Aktien 2 25 000 25 000
Total Anzahl Aktien 94 118 193 000 287 118 116 550 287 118
Marktwert 1 250 739 2 014 048 3 264 787 1 210 631 4 553 506
optionen
Anzahl Optionen 142 900 180 000 322 900 0 322 900
Marktwert 210 561 251 292 461 853 708 373 1 017 135
sonstige leistungen 3 1 445 806 1 191 114 2 636 920 2 744 505 2 636 920
total 5 407 106 8 148 454 13 555 560 11 592 634 15 399 561
1 Verpflichtung zur Anlage von 20 – 40 % des Barbonus in Aktien. Annahmen: Aktienkurs bei der Vergabe = 17 CHF (noch nicht festgelegt; der endgültige Aktienkurs wird im April 2011 festgesetzt, weshalb sich die Aktienanzahl noch ändern kann) Barbonus enthält zusätzliche Leistungszahlung (Sommer 2010) Höhe der Leistungszahlung: CEO: 300 000 CHF, Übrige: 450 000 CHF
2 Special Management Grant an ein EC-Mitglied bereits im Jahr 2008 in Form von Aktien mit Sperrfrist3 Unter die übrigen Leistungen fallen Pensionskassenbeiträge und aufgelaufene Pensionsleistungen (80 %), Sozialleistungen (19 %) und sonstige Vergünstigungen (1 %).
78 Clariant Geschäftsbericht 2010
Sonstige LeistungenDie Mitglieder des Executive Committee nehmen an den Pensions-plänen des Clariant Konzerns teil. Konkret sind dies die Pensionskas-se des Konzerns, in der Einkommen bis 200 000 CHF pro Jahr versi-chert sind, und der Management-Pensionsplan, in dem Einkommen bis zu weiteren 620 800 CHF pro Jahr versichert sind. Die im Rahmen der Pensionspläne versicherten Einkommen betragen daher maximal 820 800 CHF pro Jahr. Auch der CEO nimmt an den Pensions- und Versicherungsplänen von Clariant teil. Darüber hinausgehende Pen-sionsrückstellungen werden im Laufe der Zeit gebildet, um vertrag-lich festgelegte Pensionszusagen zu erfüllen.
Die Pensionspläne von Clariant entsprechen den gesetzlichen Anforderungen des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG). Künftig erfolgt die
dynamische Anpassung des Höchstbeitrags gemäss Artikel 79c BVG. Als ver sichertes Einkommen gilt für die Mitglieder des Executive Committee und alle anderen Mitarbeitenden von Clariant die Grund-vergütung zuzüglich 50 Prozent des Barbonus. Der aktiengebundene Anteil der Vergütung ist nicht anrechenbar. Die Pensionspläne von Clariant umfassen ferner die gängigen Todesfall- und Berufsunfähig-keitsversicherungen. Im Fall der Clariant Pensionskasse beträgt der Arbeitgeberanteil rund 11 Prozent des versicherten Einkommens, im Fall des Clariant Management-Pensionsplans etwa 22 Prozent. Die-ser Anteil umfasst sowohl die Beiträge zur Bildung von Rentenkapi-tal als auch die Beiträge zur Deckung der Risikokomponenten. Beide Pensionspläne sind beitragsabhängig. Im Rahmen des Management-Pensionsplans erhalten die Mitglieder bei Eintritt in den Ruhestand ausschliesslich ein Rentenkapital, Pensionszahlungen sind nicht vorgesehen.
Von mitgliedern des executiVe committee gehaltene aKtien
Anzahl zugeteilter
Aktien für 2010
Anzahl zugeteilter
Aktien für 2009
Anzahl Aktien
innerhalb Sperrfrist
für 2010
Anzahl Aktien
innerhalb Sperrfrist
für 2009
Anzahl Aktien
in Privatbesitz
für 2010
Anzahl Aktien
in Privatbesitz
für 2009
Hariolf Kottmann 94 118 416 500 84 000 0 452 000 360 000
Patrick Jany 56 000 16 800 40 613 28 709 39 904 19 218
Christian Kohlpaintner 56 000 51 370 0 0 60 000 51 370
Mathias Lütgendorf 81 000 40 750 15 750 0 108 500 58 500
Konzernleitungsmitglieder
(ausgeschieden)
0 110 360
keine Angabe
total 287 118 525 420 140 363 139 069 660 404 489 088
Von mitgliedern des executiVe committee gehaltene oPtionen
Anzahl zugeteilter
Optionen für 2010
Anzahl zugeteilter
Optionen für 2009
Anzahl Optionen
innerhalb Sperrfrist
für 2010
Anzahl Optionen
innerhalb Sperrfrist
für 2009
Anzahl Optionen
in Privatbesitz
für 2010
Anzahl Optionen
in Privatbesitz
für 2009
Hariolf Kottmann 142 900 0 142 900 108 000 128 000* 0
Patrick Jany 60 000 0 60 000 100 000 100 000 2 815
Christian Kohlpaintner 60 000 0 60 000 0 0 0
Mathias Lütgendorf 60 000 0 60 000 0 0 0
Konzernleitungsmitglieder
(ausgeschieden) 0 0 0 300 000 keine Angabe 62 655
total 322 900 0 322 900 508 000 228 000 65 470
* Beinhaltet 20 000 Optionen, 2008 zuerkannt als Mitglied des Verwaltungsrats
79veRgütungsbeRicht
Finanzbericht
80 Clariant Geschäftsbericht 2010
Inhalt
08 Konsolidierter Rechnungsabschluss des Clariant Konzerns Seite 82
82 Konzern-Bilanzen 83 Konzern-Erfolgsrechnungen 84 Konsolidiertes Gesamtergebnis 84 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals 85 Konzern-Geldflussrechnungen 86 Anhang zur Konzernrechnung 144 Bericht der Revisionsstelle
Statistischer Konzern Überblick Seite 145 145 Fünfjahresübersicht
Rechnungsabschluss der Clariant AG, Muttenz Seite 146
146 Bilanzen der Clariant AG 147 Erfolgsrechnungen der Clariant AG 148 Anhang zur Jahresrechnung der Clariant AG 155 Verwendung des verfügbaren Jahresgewinns 156 Bericht der Revisionsstelle 157 Vorausschauende Aussagen
81FinanzbeRicht
82 Clariant Geschäftsbericht 2010
Konsolidierter Rechnungsabschluss des Clariant KonzernsKonzernbilanzen per 31. Dezember 2010 und 2009
AKTIVEN
Erläuterungen 1
31.12.2010
Mio. CHF
%
31.12.2009
Mio. CHF
%
Anlagevermögen
Sachanlagen 5 1 669 1 927
Immaterielle Anlagen 6 269 294
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 7 224 273
Finanzanlagen 8 18 19
Vorauszahlungen für Personalvorsorge 16 117 117
Latente Steuerguthaben 9 119 75
Total Anlagevermögen 2 416 40.8 2 705 44.4
Umlaufvermögen
Vorräte 10 800 853
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11 985 1 102
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 12 967 258
Steuerguthaben 26 32
Flüssige Mittel 13 716 1 140
Total Umlaufvermögen 3 494 59.0 3 385 55.6
Zum Verkauf stehendes Anlagevermögen 21 11 0.2 2 0.0
Total Aktiven 5 921 100.0 6 092 100.0
PASSIVEN
Erläuterungen 1
31.12.2010
Mio. CHF
%
31.12.2009
Mio. CHF
%
Eigenkapital
Aktienkapital 14 921 921
Eigene Aktien (Nennwert) 14 – 36 – 17
Andere Reserven 275 472
Zurückbehaltene Gewinne 599 468
Total den Aktionären zurechenbares Kapital und Reserven 1 759 1 844
Anteil Minderheitsaktionäre 47 52
Total Eigenkapital 1 806 30.5 1 896 31.1
Fremdkapital
Langfristige Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten 15 1 305 1 553
Latente Steuerverbindlichkeiten 9 85 112
Verpflichtungen für Personalvorsorge 16 443 484
Rückstellungen für langfristige Verbindlichkeiten 17 320 241
Total langfristige Verbindlichkeiten 2 153 36.4 2 390 39.2
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18 1 170 1 024
Finanzielle Verbindlichkeiten 19 240 132
Steuerverbindlichkeiten 242 255
Rückstellungen für kurzfristige Verbindlichkeiten 17 310 395
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 1 962 33.1 1 806 29.7
Total Fremdkapital 4 115 69.5 4 196 68.9
Total Passiven 5 921 100.0 6 092 100.0
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.
34.indd 82 23.02.2011 08:47:46
83Finanzbericht
konsolidierter rechnungsabschluss des clariant konzerns
Konzernerfolgsrechnungen für die Jahre 2010 und 2009
Erläuterungen 1
2010
Mio. CHF
%
2009 2
Mio. CHF
%
Umsatz 20 7 120 100.0 6 614 100.0
Herstellkosten der verkauften Waren 2 – 5 133 – 5 057
Bruttoergebnis 1 987 27.9 1 557 23.5
Vertrieb, Administration und Gemeinkosten 2 – 1 177 – 1 162
Forschung und Entwicklung – 135 – 150
Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 21 25
Ertrag aus der Veräusserung von Aktivitäten,
welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden
22 1 8
Restrukturierung und Wertminderung 24 – 331 – 298
Operatives Ergebnis 366 5.1 – 20 – 0.3
Finanzertrag 25 15 10
Finanzaufwand 25 – 138 – 111
Ergebnis vor Steuern 243 – 121
Steuern 9 – 52 – 73
Konzernergebnis 191 2.7 – 194 – 2.9
zurechenbar zu:
Aktionären der Gesellschaft 180 – 206
Minderheitsaktionären 11 12
Konzernergebnis 191 2.7 – 194 – 2.9
Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie) 26 0.81 – 0.91
Verwässertes Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens
zurechenbar (CHF / Aktie)
26 0.73 – 0.91
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.2 Angepasst (siehe Erläuterung 1.07)
34.indd 83 23.02.2011 08:47:46
84 Clariant Geschäftsbericht 2010
Konsolidiertes Gesamtergebnis für die Jahre 2010 und 2009
Erläuterungen 1
2010
Mio. CHF
2009
Mio. CHF
Konzernergebnis 191 – 194
Sonstiges Ergebnis
Hedges von Nettoinvestitionen 27 132 3
Wechselkursdifferenzen – 334 72
Auswirkung von Umbuchungen von Währungsdifferenzen auf Investitionen
in ausländische Tochtergesellschaften
– 3
Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern – 202 78
Konsolidiertes Gesamtergebnis – 11 – 116
zurechenbar zu:
Aktionären der Gesellschaft – 17 – 129
Minderheitsaktionären 6 13
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.
Marktwertveränderungen von Finanzanlagen, die als „zur Veräusserung verfügbar” klassifiziert werden, betrugen weniger als 1 Mio. CHF in den Jahren 2010 und 2009.
Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals per 31. Dezember 2010 und 2009
Mio. CHF Andere Reserven
Total Aktien- kapital
Eigene Aktien
(Nennwert)
Agio Kumulierte Umrech-
nungsreserve
Total andere
Reserven
Zurück- behaltene Gewinne
Total den Aktionären
zurechenbares Eigenkapital
Minder- heits-
anteile
Total Eigen- kapital
Stand 31. Dezember 2008 921 – 15 767 – 403 364 667 1 937 50 1 987
Konsolidiertes Gesamtergebnis 77 77 – 206 – 129 13 – 116
Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 11 – 11
Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe
(siehe Erläuterung 15)
31 31 31 31
Aktien und Optionsplan für Mitarbeiter:
Effekt der Arbeitsleistung (siehe Erläuterung 28) – 13 13 13
Transaktionen mit eigenen Aktien – 2 – – 6 – 8 – 8
Stand 31. Dezember 2009 921 – 17 798 – 326 472 468 1 844 52 1 896
Konsolidiertes Gesamtergebnis – 197 – 197 180 – 17 6 – 11
Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 11 – 11
Verpflichtung zum Kauf von Aktien der Clariant AG,
als Eigenkapital klassifiziert. (Erläuterung 1.25 und
Erläuterung 19)
– – 8 – 8 – 8
Aktien und Optionsplan für Mitarbeiter:
Effekt der Arbeitsleistung (siehe Erläuterung 28) – 21 21 21
Transaktionen mit eigenen Aktien – 19 – – 62 – 81 – 81
Stand 31. Dezember 2010 921 – 36 798 – 523 275 599 1 759 47 1 806
34.indd 84 23.02.2011 08:47:46
85Finanzbericht
konsolidierter rechnungsabschluss des clariant konzerns
Konzerngeldflussrechnungen für die Jahre 2010 und 2009
Erläuterungen 1
2010
Mio. CHF
2009
Mio. CHF
Konzernergebnis 191 – 194
Berichtigung für:
Abschreibungen auf Sachanlagen 5 195 214
Wertminderungen und Auflösung von Wertminderungen 75 58
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen 6 10 11
Wertminderung auf dem Umlaufvermögen 41 99
Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 – 21 – 25
Steueraufwand 52 73
Nettofinanzaufwand 79 84
Gewinn aus der Veräusserung von Aktivitäten,
welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden
22 – 1 – 8
Übrige nicht geldwirksame Veränderungen – 68 5
Total Auflösungen nicht geldwirksamer Veränderungen 362 511
Dividenden von assoziierten Gesellschaften 7 31 29
Bezahlte Zinsen – 75 – 72
Erhaltene Zinsen 13 9
Bezahlte Ertragssteuern – 116 – 87
Zahlungen für Restrukturierung – 155 – 182
Geldfluss vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Rückstellungen 251 14
Veränderung Vorräte – 78 460
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 1 14
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und L eistungen 172 – 11
Veränderung sonstiger kurzfristiger Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 54 25
Veränderung Rückstellungen (exkl. Zahlungen für Restrukturierung) 244 255
Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 642 757
Investitionen in Sachanlagen 5 – 224 – 135
Investitionen in Finanzanlagen und in assoziierte Gesellschaften – 3 – 6
Investitionen in andere immaterielle Anlagen 6 – 18 – 35
Veränderung kurzfristige Finanzanlagen – 732 6
Veräusserungen von Sach und immateriellen Anlagen 12 19
Ausgaben für Veräusserungen von nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – – 3
Einnahmen aus Veräusserungen von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften 22 4 40
Geldfluss aus Investitionsaktivitäten – 961 – 114
Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe – 31
Transaktionen mit eigenen Aktien – 79 – 12
Aufnahmen von Finanzschulden 209 419
Rückzahlung von Finanzschulden – 181 – 287
Dividenden an Minderheitsaktionäre – 11 – 11
Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten – 62 140
Währungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln – 43 1
Nettoveränderung der flüssigen Mittel – 424 784
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 13 1 140 356
Flüssige Mittel am Ende der Periode 13 716 1 140
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.
34.indd 85 23.02.2011 08:47:47
86 Clariant Geschäftsbericht 2010
Anhang zur Konzernrechnung
1. Grundsätze für die Konzernrechnungslegung
1.01 – Allgemeine Informationen Die Clariant AG (die „Gesellschaft“) einschliesslich ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften (zusammen der „Konzern“) ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Spezialitätenchemie. Der Konzern entwickelt, produziert, vertreibt und verkauft ein breites Spektrum an Spezialchemikalien, die eine wichtige Rolle in den Herstellungs und Verarbeitungsprozessen seiner Kunden spielen oder deren Endprodukten veredeln. Die Gesellschaft verfügt weltweit über Produktionsstätten und vertreibt ihre Produkte vorwiegend in Europa, Amerika und Asien.
Die Gesellschaft ist eine in der Schweiz eingetragene und ansässige Aktiengesellschaft. Der Firmensitz befindet sich an der Rothausstrasse 61, CH4132 Muttenz, Schweiz. Die Gesellschaft ist an der SIX Swiss Exchange kotiert.
Der Konzernabschluss wurde am 11. Februar 2011 vom Verwaltungsrat zur Veröffentlichung freigegeben. Seine Genehmigung durch die am 31. März 2011 terminierte Generalversammlung steht noch aus.
1.02 – Grundlagen des KonzernabschlussesDer Konzernabschluss des Clariant Konzerns wurde gemäss den Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt und entspricht den nachfolgend dargestellten wesentlichen Grundsätzen für die Konzernrechnungslegung. Der konsolidierte Konzernabschluss wurde auf Basis historischer Werte und unter Berücksichtigung etwaiger Wertänderungen von Finanzanlagen und verbindlichkeiten – einschliesslich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteter derivativer Instrumente („derivative instruments at fair value through profit or loss“) – erstellt.
Die Erstellung des Konzernabschlusses nach den Vorschriften von IFRS verlangt, dass zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden. Diese haben Einfluss auf die bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Angabe von Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erlösen und Aufwendungen während der Berichtsperiode. Obwohl diese Schätzungen auf den jüngsten Erkenntnissen des Managements über aktuelle Entwicklungen und Ereignisse basieren, können die tatsächlichen Ergebnisse von diesen Schätzungen abweichen. Bereiche mit besonderer Komplexität oder solche, in denen umfangreichere Schätzungen notwendig sind oder deren getroffene Annahmen und Schätzungen wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben, sind in der Erläuterung 4 dargestellt.
1.03 – Im Jahr 2010 in Kraft getretene Inter national Financial Reporting StandardsPer 1. Januar 2010 hat der Konzern die folgenden neuen und überarbeiteten Standards übernommen.
› IFRS 3 (angepasst) Unternehmenszusammenschlüsse (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen). Der angepasste Standard schreibt weiterhin vor, dass bei der Verbuchung von Unternehmenszusammenschlüssen zwar die Akquisitionsmethode angewendet wird, diese jedoch neu einige wesentliche Änderungen beinhaltet. Sämtliche Entgelte zum Zweck des Erwerbs einer Geschäftsaktivität sind zum Marktwert im Zeitpunkt der Akquisition zu erfassen, Eventualentgelte sind als Schulden zu verbuchen und werden zu späteren Bilanzstichtagen erfolgswirksam zum Marktwert bewertet. Bei der Verbuchung von gestaffelt ablaufenden Akquisitionen besteht die Wahlmöglichkeit, die Anteile von Minderheitsaktionären entweder zum Marktwert oder mit dem proportionalen Anteil am Nettovermögen der übernommenen Geschäftsaktivität zu verbuchen. Alle im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen anfallenden Kosten sind erfolgswirksam zu erfassen. IFRS 3 (angepasst) hatte im Berichtsjahr keine Auswirkungen, da keine Unternehmenszusammenschlüsse stattfanden.
› IAS 27 (angepasst), Konzern und Einzelabschlüsse (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen). Der revidierte Standard schreibt vor, dass die Auswirkungen von Transaktionen mit Minderheitsaktionären im Eigenkapital zu erfassen sind, wenn keine Übertragung der Kontrolle über die Unternehmung stattfindet. Somit verursachen solche Transaktionen keinen Goodwill und keinen Gewinn oder Verlust mehr. Der Standard beschreibt ebenfalls die anzuwendende Verbuchungsmethode für den Fall, dass bei einer derartigen Transaktion die Kontrolle verloren geht. Dann sind alle verbleibenden Anteile an der Unternehmung neu zum Marktwert und der resultierende Gewinn oder Verlust erfolgswirksam zu erfassen. IAS 27 (angepasst) hatte in der Berichtsperiode keine Auswirkung auf die Rechnungslegung von Clariant, da weder Transaktionen stattfanden, in welcher der Konzern die Kontrolle über eine Gesellschaft verlor und Minderheitsanteile behielt, noch Transaktionen mit Minderheitsaktionären stattfanden. Es bestehen auch keine Anteile von Minderheitsaktionären, deren Bewertung negativ ist.
› IFRIC 17 Ausschüttung von nicht monetären Vermögenswerten an Aktionäre (tritt in Kraft für Geschäftsjahre welche am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen). Diese Interpretation enthält Richtlinien zur Verbuchung von Transaktionen, bei welchen die Gesellschaft nichtmonetäre Vermögenswerte an Aktionäre ausschüttet, sei es als Verteilung der Reserven oder als Ausschüttung von Dividenden. IFRS 5 wurde ebenfalls angepasst und schreibt nun vor, dass Vermögenswerte nur als „zur Ausschüttung verfügbar“
34.indd 86 23.02.2011 08:47:47
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anhang zur konzernrechnung
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ausgewiesen werden dürfen, wenn dies ihr gegenwärtiger Zustand erlaubt und die Ausschüttung in hohem Masse wahrscheinlich ist. Die Übernahme dieses IFRIC hatte in der Berichtsperiode keine Auswirkung auf die Rechnungslegung des Konzerns, da keine Aussschüttung von nicht monetären Vermögenswerten an die Aktionäre stattfand.
› IFRIC 18, Übertragung von Vermögenswerten von Kunden (tritt in Kraft für Vermögenswerte, welche am oder nach dem 1. Juli 2009 übertragen werden). Diese Interpretation erläutert die Anforderungen von IFRS für die Verbuchung von Vereinbarungen, bei welchen einer Gesellschaft durch einen Kunden ein Anlagegut übertragen wird, mit welchem diese dann den Kunden fortlaufend mit Gütern oder Dienstleistungen beliefert. In gewissen Fällen erhält die Gesellschaft von einem Kunden flüssige Mittel, mit welchen sie Anlagegüter erwirbt oder selbst herstellt, um den Kunden danach fortlaufend mit Gütern oder Dienstleistungen zu beliefern. Die Übernahme dieser Interpretation hatte keine wesentliche Auswirkung auf die Rechnungslegung des Konzerns.
› IFRIC 9, Neubeurteilung von eingebetteten Derivaten und IAS 39, Finanzinstrumente (Anpassung tritt in Kraft für Geschäftsjahre welche am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.) Diese Anpassung von IFRIC 9 schreibt vor, dass zu dem Zeitpunkt, in welchem ein hybrides Finanzinstrument aus der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ umklassiert wird, auch beurteilt werden muss, ob ein darin eingebettetes Derivat neu getrennt vom Hauptvertrag auszuweisen ist. Diese Beurteilung erfolgt aufgrund der Umstände welche zum späteren der folgenden beiden Zeitpunkte vorherrschten: a) Zeitpunkt, in welchem die Gesellschaft Vertragspartei wurde, oder b) Zeitpunkt von Vertragsanpassungen, welche die aus dem Vertrag entstehenden Geldflüsse wesentlich veränderten. Sollte die Gesellschaft nicht in der Lage sein, eine solche Beurteilung vorzunehmen, so wird das hybride Finanzinstrument weiterhin vollumfänglich als „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassiert. Die Übernahme dieser Interpretation hatte keine wesentliche Auswirkung auf die Rechnungslegung des Konzerns.
› IFRS 2 (Anpassung), konzerninterne bar und aktienvergütete aktienbasierte Transaktionen (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen.) Zusätzlich zur Übernahme von IFRIC 8, „Anwendungsbereich von IFRS 2“ und IFRIC 11, „IFRS 2 – Konzerninterne und Transaktionen mit eigenen Aktien“ erweitern die Anpassungen die Richtlinien in IFRIC 11 um die Einordnung von konzerninternen Transaktionen, welche durch diese Interpretation nicht abgedeckt wurden. Die Übernahme dieser Anpassungen hatte keine Auswirkung auf die Rechnungslegung des Konzerns.
› Jährliche Anpassungen der IFRS (mehrheitlich per 1. Januar 2010 in Kraft tretend). Im Rahmen des jährlichen Anpassungsprozesses veröffentlichte das IASB im April 2009 kleinere Anpassungen zu zwölf Rechnungslegungsstandards. Clariant hatte die Anpassung von IFRS 8, Geschäftssegmente, im Jahr 2009 vorzeitig übernommen. Diese Anpassung regelt die Offenlegung der Vermögenswerte pro Geschäftssegment und verlangt deren externe Darstellung in der selben Weise, wie sie im internen Berichtswesen ausgewiesen werden. Alle übrigen Anpassungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns.
Alle weiteren Standards, Interpretationen oder Anpassungen an Standards, die vom IASB herausgegeben wurden und seit dem 1. Januar 2010 anzuwenden sind, hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns.
1.04 – Noch nicht in Kraft getretene International Financial Reporting StandardsDie übrigen Standards, Interpretationen und Anpassungen, welche vom IASB bereits verabschiedet wurden, aber noch nicht in Kraft getreten sind, wurden vom Konzern nicht vorzeitig übernommen. Es wird erwartet, dass diese keine wesentlichen Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns im Jahr 2010 und sie werden übernommen, sobald sie in Kraft treten.
1.05 – Konsolidierungskreis ›Tochtergesellschaften: Als Tochtergesellschaften gelten all diejenigen Gesellschaften, bei denen der Konzern mit mehr als der Hälfte der Stimmrechte beteiligt ist oder über beherrschenden Einfluss auf die Finanz und Geschäftspolitik verfügt. Diese Gesellschaften sind konsolidiert. Bei der Beurteilung, ob der Konzern eine andere Gesellschaft beherrscht, werden die Existenz und die Auswirkung von potenziellen Stimmrechten, die gegenwärtig ausgeübt werden können oder gegenwärtig umwandelbar sind, berücksichtigt. Tochtergesellschaften werden von dem Zeitpunkt an konsolidiert, an welchem die Kontrolle auf den Konzern übergeht. Die Konsolidierung endet mit dem Zeitpunkt, zu welchem die Kontrolle endet.
Der Konzern bilanziert die Übernahme neuer Tochtergesellschaften nach der AkquisitionsMethode. Die Kosten einer Übernahme bemessen sich aus dem Marktwert der vorhandenen Aktiven, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der zum Zeitpunkt der Gegenleistung eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten. Die Kosten einer Übernahme umfassen auch den Marktwert von Vermögenswerten oder Schulden, welche aus der Vereinbarung von Eventualvergütungen entstehen. Akquisitionsbezogene Kosten werden erfolgswirksam erfasst. Die im Rahmen
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eines Geschäftszusammenschlusses übernommenen separat identifizierbaren Vermögensgegenstände („Identifiable Assets“), Verbindlichkeiten so wie latente Verbindlichkeiten werden zu ihrem Marktwert am Übernahmestichtag bewertet. Die Minderheiten werden für jede Akquisition separat entweder zum Marktwert erfasst oder der proportionale Anteil der Minderheiten an den Vermögenswerten des Akquisitionsobjektes wird ermittelt.
Der Betrag, um den die Übernahmekosten, der Wert eines Minderheitsanteils an einem Übernahmeobjekt und der Marktwert einer vormaligen Beteiligung zum Akquisitionszeitpunkt den Marktwert des vom Konzern übernommenen Anteils des separat identifizierbaren Nettovermögens übersteigt, wird als Goodwill verbucht. Ist dieser Wert geringer als der Marktwert des Nettovermögens der übernommenen Einheit, wird diese Differenz nach nochmaliger Überprüfung der Marktwerte direkt in der Erfolgsrechnung verbucht.
›Transaktionen mit Minderheiten: Der Konzern behandelt Transaktionen mit Minderheiten als solche mit Eignern von Anteilen des Konzerns. Beim Erwerb von Minderheitsanteilen wird der Betrag, um den die Übernahmekosten den Wert des entsprechenden Anteils am Buchwert des Nettovermögens übersteigen, direkt im Eigenkapital erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Veräusserung von Minderheitsanteilen werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Sobald der Konzern aufgrund einer Veräusserung keine Kontrolle mehr ausübt und keinen bedeutenden Einfluss mehr hat, wird die noch gehaltene Beteiligung zum Marktwert bewertet und die daraus resultierende Wertveränderung erfolgswirksam erfasst. Der Marktwert bildet den neuen Buchwert, auf dessen Basis danach die verbleibende Beteiligung als assoziierte Gesellschaft oder Finanzanlage verbucht wird. Zusätzlich werden alle Beträge, welche zuvor für die betreffende Gesellschaft im Gesamtergebnis erfasst worden waren neu so verbucht, als hätte der Konzern die dazugehörenden Aktiven und Passiven direkt verkauft. Das bedeutet, dass Beträge, welche zuvor im Gesamtergebnis erfasst worden waren, in die Konzernerfolgsrechnung oder direkt in das Eigenkapital umgegliedert werden.
›Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften: Als assoziierte Gesellschaften gelten Einheiten, an denen der Konzern zwischen 20 und 50 Prozent der Stimmrechte hält oder auf die er bedeutenden Einfluss hat, ohne sie jedoch zu beherrschen. Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften werden anfänglich zu Anschaffungskosten bewertet und danach nach der EquityMethode bilanziert. Die Beteiligung des Konzerns an assoziierten Gesellschaften beinhaltet auch den zum Übernahmezeitpunkt ermittelten Goodwill (abzüglich etwaiger kumulierter Wertminderungen).
Der auf den Konzern entfallende Anteil an den Gewinnen oder Verlusten der assoziierten Gesellschaften wird erfolgswirksam verbucht und Veränderungen in deren Gesamtergebnis nach dem Erwerbszeitpunkt werden im Gesamtergebnis erfasst. Die kumulierten Veränderungen seit dem Zeitpunkt des Erwerbs werden um die Anschaffungskosten der Beteiligung reduziert. Übersteigen die auf den Konzern entfallenden Verluste einer assoziierten Gesellschaft den Wert seiner Beteiligung einschliesslich etwaiger nicht gesicherter Forderungen, verbucht der Konzern keine weiteren Verluste. Die Ausnahme bilden Fälle, in denen er entsprechende Verpflichtungen eingegangen ist oder Zahlungen im Namen der assoziierten Gesellschaft geleistet hat.
Für alle assoziierten Gesellschaften gelten dieselben Rechnungslegungsgrundsätze (IFRS), die auch auf die konsolidierten Konten des Konzerns angewendet werden.
›Änderung von Verbuchungsgrundsätzen: Der Konzern hat seine Grundsätze zur Verbuchung von Transaktionen mit Minderheiten und der Verbuchung von Transaktionen, bei welchen die Kontrolle oder der massgebliche Einfluss verloren gehen, geändert. Dies erfolgte zum 1. Januar 2010, als der revidierte Standard IAS 27 (revised), „Consolidated and separate financial statements“ in Kraft trat. Diese Revision hatte auch Änderungen von IAS 28, „Investments in associates“ zur Folge.
› Zuvor wurden Transaktionen mit Minderheiten als solche mit Dritten behandelt. Veräusserungen resultierten deswegen in Gewinnen und Verlusten und Akquisitionen resultierten in der Verbuchung von Goodwill. Bei Veräusserungen oder teilweisen Veräusserungen wurde der proportionale Anteil der Reserven, welcher der betreffenden Beteiligung zugeordnet war, nochmals erfolgswirksam erfasst.
Zuvor wurde, wenn der Konzern seine Kontrolle, resp. seinen beherrschenden Einfluss über eine Gesellschaft aufgab, der Buchwert der Beteiligung zum Zeitpunkt des Kontroll oder Einflussverlusts zum Anschaffungswert. Dieser war danach die Grundlage für die Verbuchung des verbliebenen Anteils als assoziierte Gesellschaft oder Beteiligung.
›Der Konzen hat die neuen Grundsätze prospektiv seit dem 1. Januar 2010 angewendet. Aus diesem Grund war keine Anpassung von früher erfassten Beträgen notwendig
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1.06 – KonsolidierungsgrundsätzeBilanzstichtag aller Einzelabschlüsse ist jeweils der 31. Dezember. Die Abschlüsse sind nach einheitlichen Bilanzierungs und Bewertungsvorschriften aufgestellt.
Konzerninterne Erträge und Aufwendungen, einschliesslich unrealisierter Bruttogewinne aus internen Konzerntransaktionen sowie der zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten, werden eliminiert. Die Ergebnisse von Minderheitsbeteiligungen werden in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz gesondert ausgewiesen.
1.07 – UmgliederungDie Darstellung der Konzernerfolgsrechnungen wurde für 2010 überarbeitet um die Vergleichbbarkeit zu verbessern. In früheren Konzernerfolgsrechnungen wurden „Marketing und Vertrieb“ und „Administration und Gemeinkosten“ in zwei separaten Zeilen ausgewiesen. Im Jahr 2010 werden diese zwei Zeilen zu einer einzigen Zeile „Vertrieb, Administration und Gemeinkosten“ zusammengefasst. Die Darstellung der Zahlen von 2009 wurde entsprechend angepasst.
Weiter werden im Jahr 2010 die Frachtkosten erstmals in der Zeile „Herstellkosten der verkauften Waren“ ausgewiesen. Zuvor waren die Frachtkosten Teil der unter „Vertrieb, Administration und Gemeinkosten“ ausgewiesenen Aufwendungen. In der Erfolgsrechnung von 2009 wurden die „Herstellkosten der verkauften Waren“ von – 4 749 Mio. CHF auf – 5 057 Mio. CHF angepasst und der in „Vertrieb, Administration und Gemeinkosten“ ausgewiesene Aufwand wurde von – 1 470 CHF auf – 1 162 Mio. CHF angepasst.
Diese Umgliederungen hatten keine Auswirkungen auf die Bilanz oder das Nettoergebnis.
1.08 – Erfassung von ErlösenUmsatzerlöse für Waren und Erzeugnisse werden erfasst, wenn die wesentlichen mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnisse verbundenen Risiken und Chancen auf eine Drittpartei übertragen worden sind. Sie werden abzüglich verkaufsbezogener Steuern und Rabatte verbucht. Rückstellungen für Kundenrabatte werden in derselben Periode wie die entsprechenden Erlöse gemäss den Vertragsbedingungen gebildet.
Zinserträge werden unter Berücksichtigung des ausstehenden Betrags und der Effektivverzinsung bis zur Fälligkeit zeitanteilig abgegrenzt, sobald der Anspruch des Konzerns auf derartige Erträge festgestellt wurde. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.
1.09 – Wechselkursdifferenzen › Funktionale- und Berichtswährung: Positionen in den Einzelabschlüssen der einbezogenen Unternehmen werden mit der Währung desjenigen Landes erfasst, in dem die jeweilige Gesellschaft primär tätig ist („funktionale Währung“). Der Konzernabschluss ist in Schweizer Franken, der Funktional und Berichtswährung der Muttergesellschaft, dargestellt.
› Laufende Geschäftstätigkeit und Bilanzpositionen: Geschäftstätigkeiten in Fremdwährungen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt die funktionale Währung umgerechnet. Fremdwährungsgewinne und verluste, die aus der Buchung derartiger Geschäftstätigkeiten sowie aus der Umrechnung monetärer, auf fremde Währung lautender Vermögensgegenstände und Schulden resultieren, werden in der Erfolgsrechnung in der Zeile „Finanzaufwand“ erfolgswirksam erfasst, sofern sie nicht als Cashflow Hedge oder Hedge einer Nettoinvestition gelten und im Gesamtergebnis abgegrenzt werden. Umrechnungsdifferenzen aus Schuldtiteln und sonstigen zum Marktwert bewerteten Finanzvermögenswerten werden in der Erfolgsrechnung in der Zeile „Finanzaufwand“ erfolgswirksam erfasst.
›Konzerngesellschaften: Die Erfolgs und Geldflussrechnungen von ausländischen Gesellschaften werden mit umsatzgewichteten Jahresdurchschnittskursen und ihre Bilanzen mit den Stichtagskursen zum 31. Dezember umgerechnet. Alle daraus entstehenden Wechselkursdifferenzen werden im Gesamtergebnis erfasst. Wechselkursdifferenzen aus der Umrechnung von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften und von Darlehen und anderen Währungsinstrumenten, die als Hedges derartiger Investitionen dienen, werden im Gesamtergebnis erfasst. Nettoinvestitionen umfassen auch Darlehen, deren Rückzahlung in absehbarer Zeit weder geplant noch wahrscheinlich ist. Bei der Veräusserung einer ausländischen Tochtergesellschaft werden derartige Wechselkursdifferenzen als Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Verkauf erfolgswirksam erfasst.
Goodwill und Marktwertanpassungen, die sich nach dem 31. März 2004 im Rahmen der Übernahme ausländischer Tochtergesellschaften ergeben, werden als Aktiva und Passiva der ausländischen Tochtergesellschaft behandelt und zum Schlusskurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
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1.10 – SachanlagenSachanlagen werden zu historischen Anschaffungs bzw. Herstellungskosten bewertet und auf Basis der Konzernrichtlinien über folgende maximale Nutzungsdauern linear zulasten der Erfolgsrechnung abgeschrieben: ›Gebäude 40 Jahre ›Betriebseinrichtungen, Maschinen 16 Jahre ›Mobiliar, Fahrzeuge, EDVAnlagen 5 bis 10 Jahre ›Auf Grundstücken erfolgt keine Abschreibung
Finanzierungskosten im Zusammenhang mit Erwerb, Bau oder Herstellung von qualifizierenden Vermögenswerten werden als Teil der Kosten dieses Vermögensgegenstands aktiviert, wenn sie direkt auf diesen allozierbar sind und die Aktivierung des Vermögensgegenstands nach dem 1. Januar 2009 begonnen hat.
Folgekosten werden entweder in den Buchwert des entsprechenden Vermögensgegenstands eingerechnet oder als separate Vermögensposition erfasst, wenn die mit dem Vermögensgegenstand verbundenen künftigen Einnahmen dem Konzern zugute kommen und die Kosten des Gegenstands genau ermittelbar sind. Alle Reparatur und Unterhaltskosten werden in der Periode, in der sie anfallen, erfolgswirksam erfasst.
Gewinne und Verluste aus Veräusserungen werden durch Abzug des Erlöses vom Buchwert des jeweiligen Gegenstands ermittelt und erfolgswirksam verbucht. 1.11 – Immaterielle AnlagenDer Goodwill ist der Betrag, um den die Übernahmekosten den Marktwert des Konzernanteils am separat identifizierbaren Nettovermögen der übernommenen Tochtergesellschaft bzw. assoziierten Gesellschaft zum Übernahmezeitpunkt übersteigen. Der Goodwill aus der Übernahme assoziierter Gesellschaften wird unter der Position „Beteiligung an assoziierten Gesellschaften“ erfasst. Der Goodwill wird jährlich auf seine Werthaltigkeit geprüft und zu Kosten abzüglich kumulierter Wertverluste geführt. Gewinne und Verluste aus der Veräusserung einer Gesellschaft enthalten den Buchwert des Goodwills der veräusserten Gesellschaft.
Der Goodwill wird zum Zweck der Werterhaltigkeitstests auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cashgenerating units [CGUs]) zugeordnet.
Marken und Lizenzen werden zu historischen Werten aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer, längstens aber über zehn Jahre, erfolgswirksam linear abgeschrieben.
Erworbene Softwarelizenzen werden auf Basis der Anschaffungs und Inbetriebnahmekosten der jeweiligen Software aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Software (drei bis fünf Jahre) erfolgswirksam linear abgeschrieben. Kosten im Zusammenhang mit der Entwicklung und Wartung von Software werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand verbucht. Kosten, die im direkten Zusammenhang mit der Erstellung separat identifizierbarer einzelner Softwareprodukte entstehen, die vom Konzern kontrolliert werden und voraussichtlich für länger als ein Jahr einen Nutzen erwirtschaften, werden als immaterielle Anlagen erfasst. Die direkten Kosten beinhalten die Personalkosten für die Softwareentwicklung sowie einen angemessenen Anteil der relevanten Gemeinkosten.
Am 1. Juni 2007 trat ein Gesetz der europäischen Gemeinschaft in Kraft über Chemikalien und den sicheren Umgang mit ihnen. Es behandelt die Neuregelung, Registrierung, Zulassung und Beschränkung von chemischen Subsanzen (REACH).
REACH gelangt zur Anwendung für alle Substanzen die in der europäischen Gemeinschaft hergestellt, gehandelt und verwendet werden, sei es in reiner Form, als Mischung, oder als Bestandteil von Produkten. REACH verlangt die Registrierung von gewissen Substanzen mit einem Volumen von mehr als 1000 Tonnen pro Jahr bis Ende 2010 und ab dem Jahr 2010 von verschiedenen weiteren Substanzen, abhängig von ihrer Klassifizierung. Da Clariant in der chemischen Industrie tätig ist, entstehen dem Konzern Kosten im Zusammenhang mit REACH. Diese Kosten werden im Kontext von IAS 38 „immaterielle Vermögenswerte“ betrachtet. Die sich qualifizierenden Werte werden aktiviert und als immaterielle Anlagen ausgewiesen. Nach Abschluss der ersten Phase erfordert REACH die Registrierung von Chemikalien von mehr als 1 000 Tonnen pro Jahr und die in Frage kommenden Werte sind als immaterielle Anlagen aktiviert. Diese erste Phase ist nun abgeschlossen. Ab dem Jahr 2011 werden diese Vermögenswerte über ihre geschätzte Nutzungsdauer linear abgeschrieben und der Erfolgsrechnung belastet.
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1.12 – Wertminderung von Vermögens gegenständenGooodwill und immaterielle Sachwerte ohne festgelegte Lebensdauer, welche demzufolge nicht abgeschrieben werden, werden jährlich auf Wertminderung überprüft. Sachanlagen und sonstige langfristige Vermögensgegenstände, einschliesslich immaterieller Anlagen mit endlicher Lebensdauer, werden auf ihre Werthaltigkeit überprüft, sobald Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert nicht dem erzielbaren Ertrag entspricht. Eine Wertminderung (Impairment Loss) wird für den Betrag verbucht, um den der Buchwert des Vermögensgegenstands den erzielbaren Ertrag (höherer Wert aus Nettoveräusserungswert oder Nutzungswert) übersteigt. Zur Überprüfung der Werthaltigkeit werden die Vermögensgegenstände auf der untersten Ebene zusammengefasst, für die sich weitgehend unabhängige Geldflüsse ermitteln lassen (CGUs).
Wertminderungen werden als Aufwand in der Erfolgsrechnung erfasst und zunächst gegen den Goodwill der betroffenen CGU verrechnet. Verbleibende Restbeträge werden auf die übrigen Vermögenswerte der Einheit verteilt. Eine Wertminderung von Vermögensgegenständen (ausgenommen Goodwill) kann in späteren Perioden nur dann rückgängig gemacht werden, wenn und soweit sich die zugrunde liegenden Annahmen zur Ermittlung des für den Vermögenswert erzielbaren Ertrags verändert haben.
1.13 – VorräteGekaufte Produkte werden zu Anschaffungskosten, selbst gefertigte Produkte zu Herstellkosten inkl. entsprechender Produktionsgemeinkosten bewertet. Fremdkapitalkosten werden nicht berücksichtigt. Die Bewertung der Vorräte zum Bilanzstichtag basiert auf Standardkosten, die in der Regel den effektiven Kosten auf gewichteter Durchschnittsbasis entsprechen. Dieser Bewertungsansatz wird auch für die Bemessung der Herstellkosten in der Erfolgsrechnung herangezogen. Bei Vorräten mit einem niedrigeren Nettoveräusserungswert wird eine entsprechende Anpassung vorgenommen. Unverkäufliche Waren werden voll wertberichtigt. Diese Anpassungen werden in Form von Wertberichtigungen verbucht und in der Bilanz direkt vom Vorratswert in Abzug gebracht. Die Wertberichtigungen werden wieder aufgelöst, wenn die betreffenden Vorräte entweder verkauft oder vernichtet werden und deswegen aus der Bilanz abgehen.
1.14 – Forderungen aus Lieferungen und LeistungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anfänglich zum Marktwert angesetzt und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bewertet. Eine Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird gebildet, wenn objektive Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der Konzern nicht den vollständigen Betrag der urspünglichen Forderungen realisieren kann. Die Höhe der Wertminderung bildet die Differenz zwischen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag, der sich aus dem Barwert der erwarteten Zahlungen – abgezinst mit dem Marktzins für vergleichbare Schuldner – ergibt. Der Wertminderungsbetrag wird in der Erfolgsrechnung verbucht.
1.15 – Flüssige MittelDie flüssigen Mittel enthalten Kassenbestände, Sicht und Depositengelder sowie kurzfristige Anlagen mit einer Laufzeit von 90 Tagen oder weniger. Kontokorrentkredite sind in der Bilanz als Finanzverbindlichkeiten im Rahmen der kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
1.16 – Derivate Finanzinstrumente und HedgingDerivative Finanzinstrumente werden anfänglich zu ihrem Marktwert zum Zeitpunkt des Abschlusses des Derivategeschäfts verbucht und in der Folge an ihren jeweiligen Marktwert angepasst. Je nach Art des derivativen Finanzinstruments gibt es eine Reihe verschiedener Verfahren zur Bestimmung des Marktwerts. Dazu zählen u.a. Börsenkurse, Barwerte der erwarteten künftigen Zahlungsströme (z.B. Zinsswaps) oder entsprechende Wechselkurse am Bilanzstichtag (z.B. Devisenterminkontrakte). Die Art und Weise, wie dabei entstehende Gewinne und Verluste verbucht werden, hängt davon ab, ob das derivative Geschäft als Hedge für ein spezielles Risiko bestimmt ist und ob dafür Hedge Accounting zulässig ist.
Zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Derivategeschäfts entscheidet Clariant, ob dieses Geschäft a) als Fair Value Hedge einer bestehenden Bilanzposition, b) als Hedge einer zukünftigen Transaktion (Cashflow Hedge) oder c) als Hedge einer Nettoinvestition in eine ausländische Tochtergesellschaft geführt werden soll.
Veränderungen im Marktwert von Derivaten, die als Fair Value Hedges bestimmt und als effektiv eingestuft wurden, werden über die Erfolgsrechnung verbucht, desgleichen die Wertveränderungen des abgesicherten Bilanzpostens. Marktwertveränderungen von Derivaten zur Absicherung künftiger Transaktionen werden in der Hedgingreserve im Gesamtergebnis verbucht. Wenn die abgesicherte Transaktion als nicht finanzieller Vermögenswert oder nicht finanzielle Verbindlichkeit in der Bilanz erfasst wird, werden die bis
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dahin im Gesamtergebnis verbuchten Gewinne und Verluste in die Bemessung des Erstansatzes des Aktiv oder Passivpostens mit einbezogen. Ansonsten werden die im Gesamtergebnis ausgewiesenen Beträge in derselben Periode als Ertrag bzw. Aufwand in der Erfolgsrechnung erfasst, in der die abgesicherte Transaktion in die Erfolgsrechnung einfliesst. Der ineffektive Teil der Wertänderung wird direkt in der Erfolgsrechnung verbucht.
Hedges von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften werden ähnlich behandelt wie Cashflow Hedges. Clariant sichert gewisse Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften mit Währungsswaps und Fremdwährungsdarlehen ab. Alle Wechselkursgewinne und verluste aus dem effektiven Teil des Hedges werden im Gesamtergebnis in der Position kumulierte Umrechnungsreserve verbucht. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven Teil gehen direkt in die Erfolgsrechnung ein. Im Fall der Veräusserung einer ausländischen Tochtergesellschaft werden die im Eigenkapital kumulierten Gewinne und Verluste erfolgswirksam verbucht.
Wenn ein Absicherungsgeschäft fällig oder verkauft wird oder die Kriterien für Hedge Accounting nicht länger erfüllt werden, verbleiben alle bis dahin verbuchten Gewinne und Verluste im Eigenkapital. Zu einer ergebniswirksamen Berücksichtigung kommt es erst, wenn die abgesicherte Transaktion in die Erfolgsrechnung einfliesst. Wird jedoch erwartet, dass eine künftige Transaktion nicht eintritt, werden die bis dahin im Eigenkapital kumulierten Marktwertveränderungen des Hedges sofort in der Erfolgsrechnung erfasst.
Gewisse derivative Instrumente erfüllen die Voraussetzungen für ein Hedge Accounting nicht, obwohl sie aus Sicht von Clariant wirtschaftliche Risiken absichern. Marktwertveränderungen von derivativen Instrumenten, die nach IAS 39 nicht als Cashflow Hedge gelten, werden sofort erfolgswirksam gebucht.
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit geht der Konzern vertragliche Vereinbarungen zur Absicherung von Risikopositionen aus Wechselkurs, Zinssatz oder Marktpreisschwankungen ein. Die unterschiedlichen Risikopositionen, die aus bestehenden Vermögens und Verbindlichkeitsposten sowie aus zukünftigen vertraglichen Verpflichtungen bestehen, werden auf Konzernebene zentral erfasst und verwaltet. Zur Minimierung des Gegenparteirisikos werden alle Transaktionen ausschliesslich mit internationalen Bankinstituten mit guter Bonität abgewickelt. Die Auswirkungen der im Risikomanagementprogramm verwendeten Finanzinstrumente werden fortlaufend überwacht, geprüft und der Konzernleitung mitgeteilt.
1.17 – LeasingLeasingverträge, bei denen der Clariant Konzern alle wesentlichen Chancen und Risiken aus dem Leasinggegenstand trägt, werden als Finance Lease eingestuft. Der Leasinggegenstand und die Leasingverpflichtung werden zum Zeitpunkt des Zugangs zum niedrigeren Wert aus dem Marktwert des Leasinggegenstands oder dem Barwert der Leasingzahlungen bilanziert. In gleicher Höhe erfolgt die Passivierung einer Leasingverbindlichkeit. In den Folgeperioden wird das Leasingobjekt analog zu anderen Gegenständen des Sachanlagevermögens linear über den kürzeren der beiden Zeiträume – geschätzte Nutzungsdauer oder Laufzeit des Leasingverhältnisses – abgeschrieben. Die Abschreibungen auf das Leasingobjekt und der Zinsaufwand aus der Leasingverbindlichkeit werden als Aufwand in der Erfolgsrechnung erfasst.
Sofern die Leasingvereinbarungen nicht die Voraussetzungen von Finanzierungsleasingverträgen erfüllen, werden sie als Operating Lease behandelt. Leasingzahlungen im Rahmen eines Operating Lease werden über den Leasingzeitraum linear in der Erfolgsrechnung verbucht.
1.18 – Laufende ErtragssteuernDie steuerbaren Gewinne (Verluste) der Konzerngesellschaften werden gemäss den Steuergesetzen des jeweiligen Landes, in welchem die betreffende Gesellschaft tätig ist, ermittelt. Sie bilden die Basis für die Berechnung der Ertragssteuerzahlungen (erstattungen) der Berichtsperiode anhand der geltenden nationalen Steuersätze.
Laufende Ertragssteuern für die aktuelle Periode und frühere Zeiträume werden, sofern noch nicht bezahlt, als Verbindlichkeit bilanziert. Sofern die bereits bezahlten Ertragssteuern für die aktuelle und frühere Perioden die Ertragssteuerverbindlichkeit für diese Zeiträume übersteigen, wird der Differenzbetrag auf der Aktivseite der Bilanz verbucht. Ertragssteuerforderungen und verbindlichkeiten werden saldiert, sofern ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung der erfassten Beträge besteht und die Absicht besteht, eine Verrechnung vorzunehmen oder das Guthaben und die Verbindlichkeit gleichzeitig auszugleichen.
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1.19 – Latente ErtragssteuernZur Berechnung latenter Ertragssteuern gelangt die Comprehensive Liability Method zur Anwendung. Basis hierfür bilden die ertragssteuerwirksamen Abweichungen zwischen Steuerbilanz und der für die Konsolidierung erstellten Bilanz der Konzerngesellschaften und die sich daraus ergebenden Unterschiede aus zeitlichen Abgrenzungen. Eine Ausnahme besteht darin, dass für temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochtergesellschaften keine latenten Ertragssteuern ermittelt werden, sofern der Anteilseigner (Muttergesellschaft) den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenz steuern kann und gleichzeitig eine Umkehr der temporären Differenz in absehbarer Zeit unwahrscheinlich ist. Darüber hinaus werden Quellensteuern oder sonstige Steuern auf mögliche spätere Ausschüttungen aus zurückbehaltenen Gewinnen der Konzerngesellschaften nur dann berücksichtigt, wenn eine Dividendenzahlung geplant ist, da diese Gewinne in der Regel reinvestiert werden.
Die auf Basis der entsprechenden lokalen Steuersätze berechneten latenten Ertragssteuern sind im Anlagevermögen resp. in den langfristigen Verbindlichkeiten enthalten. Alle während des Jahres anfallenden Änderungen werden in der Erfolgsrechnung verbucht. Veränderungen bei latenten Ertragssteuern im Gesamtergebnis werden im Gesamtergebnis erfasst.
Die Höhe der latenten Ertragssteuern wird anhand des Steuersatzes (und gemäss der Steuergesetzgebung) bemessen, der zum Bilanzstichtag rechtlich oder faktisch gilt und der zum Zeitpunkt der Realisierung des Steuerguthabens bzw. der Erfüllung der Steuerverbindlichkeit erwartungsgemäss gelten wird.
Ein latentes Ertragssteuerguthaben wird in der Höhe verbucht, in der zu einem späteren Zeitpunkt voraussichtlich steuerpflichtige Gewinne realisiert werden, denen die temporären Differenzbeträge oder die vorgetragenen Steuerverluste gegenübergestellt werden können.
Latente Ertragssteuerguthaben und verbindlichkeiten werden saldiert, soweit ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung der laufenden Ertragssteuerguthaben und verbindlichkeiten besteht und die betreffenden latenten Ertragssteuerbeträge jeweils in derselben Steuerhoheit fällig sind.
1.20 – Aktienbasierte Vergütungen2010 ersetzte Clariant den Clariant Executive Bonus Plan (CEBP) durch den Group Senior Management – Long Term Incentive Plan (GSMLTIP). In diesem neuen Programm erhält eine Gruppe von Mitgliedern des Kaders einen Anteil des ausbezahlten Bonus in Form von Aktien der Clariant AG (Investment Shares). Diejenigen Programmteilnehmer, welche die dreijährige Sperrfrist auf den Investment Shares erfüllen, erhalten kostenfrei für jeden gehaltenen Investment Share eine weitere Aktie (Matching Share). Die unter den alten Programmen bis April 2010 zugesprochenen Aktien laufen weiter.
2008 richtete Clariant einen neuen Aktienoptionsplan für Mitglieder des Kaders und des Verwaltungsrates ein. Unter diesem Plan wurden 2010 und zuvor 2008 Optionen ausgegeben. Diese berechtigen den Inhaber zum Erwerb von registrierten Aktien der Clariant AG zu einem festgesetzten Ausübungspreis. Der Marktwert der Mitarbeiterleistungen, die im Austausch für die Zuteilung von Aktien und Optionen erhalten wurden, wird als Aufwand verbucht. Der Totalbetrag, der als Aufwand über die Bemessungsperiode und die Periode erfasst wird, über die der Rechtsanspruch erworben wird (Vesting Period), errechnet sich aus dem Marktwert der zugeteilten Aktien und Optionen. Eine Anpassung wird für die Dividende vorgenommen, die während der Vesting Period nicht ausbezahlt wird. Nicht marktbezogene Bedingungen bezüglich des Erwerbs des Rechtsanspruchs werden in die Annahmen über die Anzahl an Aktien und Optionen eingerechnet, die voraussichtlich bei Fälligkeit effektiv abgegeben werden. Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern diese Annahmen bezüglich der bei Fälligkeit effektiv abzugebenden Anzahl an Aktien und Optionen. Die Auswirkung dieser Überprüfung der Annahmen wird gegebenenfalls in der Erfolgsrechnung und entsprechend im Eigenkapital über die restliche Vesting Period erfasst.
1.21 – Rückstellungen für Vorsorge und ähnliche VerpflichtungenDie verschiedenen Konzerngesellschaften unterhalten unterschiedliche Vorsorgeprogramme. Der Konzern verfügt sowohl über leistungs als auch über beitragsorientierte Pensionspläne. Leistungsorientierte Vorsorgepläne sind Pensionspläne, in denen ein bestimmter Pensionsbetrag festgelegt ist, den Mitarbeitende nach der Pensionierung erhalten. Dieser Betrag ist üblicherweise von einem oder mehreren Faktoren abhängig, wie Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit und Höhe der Vergütung. Ein beitragsorientierter Vorsorgeplan dagegen ist ein Pensionsplan, bei dem der
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Konzern festgelegte Beiträge in einen vom Konzern unabhängigen Fonds einzahlt. Der Konzern hat dabei keine rechtliche oder faktische Verpflichtung zur Zahlung zusätzlicher Beiträge, falls die Mittel des Fonds nicht ausreichen, um allen Mitarbeitenden die Beträge auszuzahlen, die ihren in der laufenden oder einer früheren Periode erbrachten Arbeitsleistungen entsprechen.
Für beitragsorientierte Vorsorgepläne zahlt der Konzern auf rechtsverbindlicher, vertraglicher oder freiwilliger Basis Beiträge an öffentliche oder private Rentenversicherungsträger. Über die Zahlung der Beiträge hinaus unterliegt der Konzern keinen weiteren Zahlungsverpflichtungen. Beiträge an beitragsorientierte Vorsorgepläne werden in der Erfolgsrechnung der jeweiligen Periode ausgewiesen.
Zur Bestimmung des Rückstellungsbetrags für leistungsorien-tierte Vorsorgepläne wird das Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) herangezogen. Dabei entsteht für jeden Leistungszeitraum eines Mitarbeitenden ein zusätzlicher Teilanspruch und jeder Teilanspruch wird bei der Ermittlung der endgültigen Vorsorgeverpflichtungen separat bewertet. Der Buchwert der Vorsorgeverpflichtungen wird auf der Grundlage von versicherungsmathematischen Bewertungsmethoden ermittelt, die demografische und finanzielle Annahmen berücksichtigen. Diese Bewertungen erfolgen auf regelmässiger Basis, mindestens jedoch alle drei Jahre, durch unabhängige Versicherungsexperten.
Der zu verbuchende Aufwand oder Ertrag aus versicherungsmathematischen Gewinnen oder Verlusten wird wie folgt ermittelt: Es wird die die Differenz des Saldos der kumulierten, nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste zum Ende der vorherigen Berichtsperiode und dem höheren der folgenden Beträge berechnet: 10 Prozent des Barwerts der Verpflichtung zu diesem Zeitpunkt und 10 Prozent des Marktwerts des entsprechenden Planvermögens zu diesem Zeitpunkt. Dieser Betrag wird dividiert durch die erwartete durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der vom Plan erfassten Mitarbeitenden.Einige Konzerngesellschaften bieten ihren Pensionären eine medizinische Vorsorgeeinrichtung. Voraussetzung für die Berechtigung zu diesen Leistungen ist normalerweise, dass der Mitarbeitende bis zum Pensionsalter im Unternehmen tätig ist und seine Unternehmenszugehörigkeit eine bestimmte Mindestdauer überschreitet. Die erwarteten Kosten für diese Leistungen werden über den Zeitraum der Unternehmenszugehörigkeit hinweg zurückgestellt. Dazu wird eine ähnliche Bilanzierungsmethode wie für leistungsorientierte Vorsorgepläne herangezogen. Versiche
rungsmathematische Gewinne und Verluste aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen sowie etwaige Veränderungen der versicherungsmathematischen Annahmen werden über die erwartete durchschnittlich verbleibende Lebensarbeitszeit der betroffenen Mitarbeitenden in der Erfolgsrechnung verbucht. Diese Verpflichtungen werden auf jährlicher Basis von unabhängigen qualifizierten Versicherungsexperten bewertet.
Rückstellungen für Abgangsentschädigungen werden gemäss den gesetzlichen Vorschriften einzelner Länder gebildet. Abgangsentschädigungen werden fällig, wenn ein Beschäftigungsverhältnis vor Eintritt des regulären Pensionsalters beendet wird oder wenn ein Mitarbeiter im Austausch gegen eine solche Entschädigung freiwillig seiner Freistellung zustimmt. Der Konzern verbucht Abgangsentschädigungen, wenn er nachweislich zu einer der beiden folgenden Varianten verpflichtet ist: entweder zur Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses eines bestehenden Mitarbeiters nach Massgabe eines detaillierten formalen Plans, sofern keine Möglichkeit einer Pensionierung besteht, oder zur Zahlung einer Abgangsentschädigung im Rahmen eines unterbreiteten Angebots, um ein freiwilliges Ausscheiden eines Mitarbeiters aus dem Unternehmen zu erwirken. Entschädigungen, die erst später als zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag fällig werden, werden auf den Barwert abgezinst. Die Aufwendungen für leistungs und beitragsorientierte Pensionspläne sowie für Abgangsentschädigungen sind im Personalaufwand der Funktionsbereiche der betroffenen Mitarbeitenden und in den Aufwendungen für Restrukturierungen und Wertminderungen enthalten.
Sonstige langfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind Ansprüche (mit Ausnahme von Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und Abgangsentschädigungen), die nicht innerhalb von zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungserbringung durch die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Dazu zählen z.B. Lohnfortzahlung bei längerer Abwesenheit wie z.B. Sabbaticals oder aufgrund der Dauer des Dienstverhältnisses erworbene Abwesenheitsansprüche sowie Jubiläumszulagen und sonstige aus der Dauer des Dienstverhältnisses erwachsende Zahlungsansprüche. Die Bilanzierungsgrundsätze für sonstige langfristige Ansprüche von Mitarbeitenden gleichen denen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Der einzige Unterschied besteht darin, dass versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie in früheren Perioden erworbene Vorsorgeansprüche unmittelbar erfolgswirksam verbucht werden.
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Finanzbericht
Kurzfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind Ansprüche (mit Ausnahme von Abgangsentschädigungen), die innerhalb von zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungserbringung durch die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Diese kurzfristigen Ansprüche von Mitarbeitenden werden direkt über den Aufwand auf undiskontierter Basis verbucht.
1.22 – RückstellungenRückstellungen werden für gegenwärtige bindende Verpflichtungen des Konzerns gebildet. Verpflichtungen können rechtlicher Art sein, wenn sie sich aus einem Vertrag, aus Gesetzen oder sonstigen unmittelbaren Auswirkungen von Gesetzen ableiten oder faktischer Natur sind, wenn der Konzern bei anderen Parteien eine berechtigte Erwartung hinsichtlich der Übernahme gewisser Verpflichtungen geweckt hat. Damit eine derartige Verpflichtung bilanziell erfasst werden kann, muss der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich sein. Der als Rückstellung angesetzte Betrag und der angegebene Zeitraum des Mittelabflusses stellen die bestmögliche Schätzung (das wahrscheinlichste Ergebnis) der Ausgabe dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich ist. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich sind. 1.23 – Forschung und EntwicklungDer Aufwand für Forschung und Entwicklung wird so weit aktiviert, wie die Kriterien von IAS 38 erfüllt sind. Der Konzern geht davon aus, dass gesetzliche und sonstige Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Entwicklung von wichtigen neuen Produkten eine Aktivierung von Entwicklungskosten ausschliessen. Zum Bilanzstichtag hat keines der Forschungs und Entwicklungsprojekte die Kriterien zur Aktivierung erfüllt. Die in den Sachanlagen berücksichtigten Laborgebäude und einrichtungen werden über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Der Grund dafür liegt darin, dass aufgrund der Struktur der F&EAktivitäten in den einzelnen Geschäftsfeldern von Clariant eine Zuordnung des künftigen wirtschaftlichen Nutzens auf bestimmte immaterielle Güter (Patente) kaum möglich ist.
1.24 – SegmentberichterstattungDie Offenlegung der Segmentinformationen erfolgt auf dieselbe Weise, wie in der internen Berichterstattung an den obersten operativen Entscheidungsträger. Der oberste operative Entscheidungsträger ist das Executive Committee, welches für strategische Entscheide, die Leistungsbeurteilung der Segmente und die Zuteilung der Ressourcen an die Segmente verantwortlich ist
Mit Wirkung ab 1. Januar 2010 änderte Clariant die operative Struktur von vier Divisionen auf neu zehn Business Units, welche volle Verantwortung für ihr operatives Ergebnis haben. In Übereinstimmung mit IFRS 8 werden die Aktivitäten dieser zehn Business Units in den folgenden sechs Geschäftssegmenten offengelegt: › Industrial & Consumer Specialties ›Masterbatches › Pigments › Textile Chemicals ›Oil & Mining Services › Leather Services
Die restlichen Business Units, Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions und Paper Specialties, werden im Segment Performance Chemicals zusammengefasst.
Die Segmentinformationen für 2009 wurden im Hinblick auf die neue BusinessUnitStruktur angepasst. Mit der neuen Struktur wurden auch einige Kosten neu auf die Business Units alloziert.
Diese Business Units lassen sich folgendermassen beschreiben:
Die Business Unit Industrial & Consumer Specialties produziert Spezialitätenchemikalien für den Konsumgüter und Industriebedarf. Die Produkte finden u.a. in den folgenden Geschäftsbereichen Anwendung: Personal Care, Pflanzenschutz, Farben und Schutzbeschichtungen für Bauchemikalien, industrielle Schmiermittel, Metallbearbeitung und Luftfahrtindustrie.
Die Business Unit Masterbatches bedient in erster Linie Verarbeiter von Kunststoffprodukten mit Farb und Additivkonzentraten. Die Produkte dieser Business Unit finden in den verschiedensten Geschäftszweigen Anwendung, welche von Inhalationsgeräten bis zu Trinkflaschen aus rezyklierten Materialien und Zubehör für die Automobilindustrie reichen.
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Die Business Unit Pigments produziert organische Pigmente, Pigmentaufbereitungen und Farbstoffe für Beschichtungen, Druckfarben, Kunststoffe und andere Spezialanwendungen. Das Portfolio beinhaltet HochleistungsPigmente für die Automobil, Bau und Kunststoffindustrie, daneben auch Farbmittel für Tintenstrahl und Laserdrucker.
Die Business Unit Textile Chemicals ist Anbieterin von Farben und Chemikalien für die Textilindustrie, welche die Sparten Bekleidung, Polsterung, Stoffe und Teppiche umfasst. Sie liefert Chemikalien für die Vorbehandlung, Einfärbung, Bedruckung und Veredelung von Textilien sowie optische Aufheller und Chemikalien für die funktionale Behandlung von technischen Textilien. Daneben werden auch Farben wie z.B. Polymerdispersionen, anionische und Schwefelfarben hergestellt.
Die Business Unit Oil & Mining Services liefert Produkte und Dienstleistungen für den Erdölsektor, die Raffinerie und die Bergbauindustrie. Oil Services ist von der Bohrung über die Exploration bis hin zum Transport und zur Raffinierung in allen Gebieten der Erdöl und Gasindustrie tätig. Mining Services liefert Chemikalien und umfassende Dienstleistungen für den Bergbau, die Sprengstoff und die Düngemittelindustrie.
Die Business Unit Leather Services ist Anbieterin von Chemikalien und Dienstleistungen für die weltweite Schuh, Automobil und Bekleidungsindustrie. Es werden Chemikalien und technische Lösungen für den gesamten Prozess der Lederverarbeitung von der Gerbung bis zur Veredelung angeboten.
Die Business Unit Additives bietet halogenfreie Flammschutzmittel, Wachse und Polymeradditive an, welche die Funktionalität von Kunststoffen, Schutzbeschichtungen und anderen Anwendungen verbessern. Die Produkte machen Kunststoffe sicherer, optisch attraktiver und dauerhafter.
Die Business Unit Detergents & Intermediates ist ein Anbieter von zentralen Ausgangsstoffen für Wasch und Reinigungsmittel. Sie produziert auch chemische Zwischenprodukte zur Herstellung von Agrochemikalien und Pharmazeutika.
Die Business Unit Emulsions produziert Latex/Polymerdispersionen für Farben, Beschichtungen, Klebstoffe, Dichtungsmittel sowie für die Textil, Leder und Papierindustrie.
Die Business Unit Paper Specialties ist Anbieterin von Produkten und Dienstleistungen zur Verbesserung von Weissheitsgrad, Färbung, Beschichtung und Stärke jeglicher Art von Papieren.
Corporate: Aufwand und Ertrag auf der Ebene von Corporate umfassen die Kosten für die Konzernzentrale sowie die Koordinationsfunktionen in den wichtigsten Ländern. Darüber hinaus sind hier bestimmte Ertrags und Aufwandsposten angesiedelt, die den Business Units nicht direkt zuzuordnen sind.
Die Business Units des Konzerns sind operative Segmente, die jeweils verschiedene Produkte anbieten. Diese Segmente werden unabhängig geführt, da sie jeweils eigenständige Produkte herstellen und vertreiben, die unterschiedliche Technologien und Marketingstrategien erfordern sowie spezifischen Chancen und Risiken unterliegen, die sich von denen der übrigen Segmente unterscheiden.
Segmenterlöse sind die in der Erfolgsrechnung des Konzerns dargestellten Umsätze, die einem Segment direkt zugeordnet werden können, sowie der relevante Anteil der Erlöse, der sich sinnvoll einem Segment zuweisen lässt, unabhängig davon, ob es sich dabei um Verkäufe an externe Kunden oder Transaktionen mit anderen Segmenten handelt.
Segmentaufwendungen sind Aufwendungen aus der betrieblichen Tätigkeit eines Segments, die dem Segment direkt zugeordnet werden können, sowie der relevante Anteil der Aufwendungen, der sich sinnvoll einem Segment zuweisen lässt, einschliesslich der Aufwendungen, die sich auf Verkäufe an externe Kunden und auf Transaktionen mit anderen Segmenten beziehen.
Umsätze zwischen Segmenten erfolgen zu marktüblichen Konditionen (Arm’sLengthPrinzip).
Das Nettobetriebsvermögen der Business Units besteht vorwiegend aus Sachanlagen, immateriellen Anlagen, Vorräten sowie Forderungen, abzüglich betrieblicher Verbindlichkeiten. Im Normalfall werden Aktiven und Passiven von Corporate nicht auf die Segmente alloziert. Die Aktiven und Passiven von Corporate setzen sich in erster Linie aus der Nettoliquidität (flüssige Mittel, kurzfristige Geldanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens abzüglich finanzieller Verbindlichkeiten) sowie den latenten und laufenden Steuern zusammen.
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Das Executive Committee beurteilt die Leistung der Segmente vornehmlich aufgrund von Kennzahlen, welche auf der Erfolgsrechnung beruhen. Dies sind u.a. der Umsatz mit Dritten, das EBITDA und das operative Ergebnis. Zinsaufwendungen und erträge, sowie Steuern werden nicht auf die Segmente zugeordnet. Die Kapitalrendite der Segmente wird aufgrund des Return on Invested Capital (ROIC) beurteilt. 1.25 – Aktienkapital und ReservenAlle ausgegebenen Aktien sind Stammaktien und somit Bestandteil des Eigenkapitals.
Kosten, die der Emission neuer Aktien oder Optionen direkt zurechenbar sind, werden – abzüglich anfallender Steuern – als entsprechende Minderung des Agios im Eigenkapital ausgewiesen.
Geschriebene PutOptionen auf Clariant Aktien als Basiswert, werden als Verpflichtung zum Kauf von Clariant Aktien gezeigt, falls die Anzahl der Aktien fixiert ist und die physische Ausübung zu einem festen Preis verlangt wird, wenn die Option ausgeübt wird. Zu Beginn wird die Option zum Zeitwert des Ausübungspreis aufgezeichnet und im Eigenkapital als Verpflichtung zum Kauf von Clariant Aktien verbucht.
Die Verbindlichkeit wird danach zu fortgeführten Anschaffungskosten und der Effektivzinsmethode bewertet. Nachdem solche geschriebene PutOptionen ausgeübt wurden, wird die Verbindlichkeit aufgelöst und die Belastung aus dem Eigenkapital als eigene Aktien reklassifiziert.
Clariant Aktien, die als Basiswerte solcher PutOptionen, werden nicht mit in die Berechnung des Gewinns pro Aktie einbezogen, aber zur Berechnung des Verwässerungseffekts, sofern notwendig.
Die Reserven beinhalten die folgenden Elemente:
›Agio: Das Agio umfasst den Teil des Aktienpreises, welcher bei Ausgabe des Aktienkapitals über den Nennwert der Aktien hinaus bezahlt wurde. Das Agio umfasst zusätzlich auch den Teil der 2009 begebenen Wandelanleihe, welcher als Eigenkapital verbucht wurde.
›Kumulierte Umrechnungsreserve: Dieser Posten beinhaltet die Umrechnungsdifferenzen, welche bei der Umrechnung der Bilanzen derjenigen ausländischen Tochtergesellschaften entstanden, deren Rechnungslegung in einer anderen Währung als der Funktionswährung der Muttergesellschaft erfolgt. Daneben werden auch diejenigen Währungsdifferenzen darin erfasst, welche bei der Umrechnung von Finanzverbindlichkeiten entstehen, welche in einer anderen Währung als der Funktionswährung der Muttergesellschaft aufgenommen wurden und welche gleichzeitig als Hedge der Investition in eine ausländische Tochtergesellschaft designiert sind.
1.26 – Eigene AktienEigene Aktien werden zu ihrem Nennwert von 4.00 CHF je Aktie vom Eigenkapital abgezogen. Unterschiede zwischen diesem Betrag und dem bei Erwerb bzw. Veräusserung eigener Aktien bezahlten bzw. erhaltenen Betrag werden in den zurückbehaltenen Gewinnen ausgewiesen.
Erwirbt eine Konzerngesellschaft Aktienkapital des eigenen Unternehmens (eigene Aktien), wird der aufgewendete Betrag einschliesslich aller direkt zurechenbaren Zusatzkosten (abzüglich Ertragssteuern) von dem auf die Aktionäre entfallenden Eigenkapital abgezogen, bis die Aktien annulliert, wieder ausgegeben oder veräussert werden. Werden diese Aktien in der Folge veräussert oder erneut ausgegeben, geht der dafür eingenommene Ertrag abzüglich aller direkt zurechenbaren Transaktionskosten und der relevanten ertragssteuerlichen Auswirkungen in das auf die Aktionäre entfallende Eigenkapital ein.
1.27 – DividendenausschüttungDie Dividendenausschüttung an die Aktionäre der Gesellschaft wird als Verbindlichkeit im Abschluss desjenigen Jahres ausgewiesen, in dem die Aktionäre der Gesellschaft der Dividende zustimmen.
1.28 – Zum Verkauf stehende Langfristige Vermögenswerte (oder nicht fortgeführte Geschäftsbereiche)Langfristige Vermögenswerte (oder nicht fortgeführte Geschäftsbereiche) werden als zum Verkauf stehende Vermögenswerte eingestuft und zum niedrigeren der beiden Werte Buchwert oder Marktwert abzüglich Veräusserungskosten geführt, wenn die Absicht besteht, ihren Buchwert durch eine Veräusserung und nicht durch die Fortführung ihres Betriebs zu realisieren.
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1.29 – Finanzielle VerbindlichkeitenFinanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Etwaige Differenzbeträge zwischen dem Mittelzufluss (nach Abzug der Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag werden über die Laufzeit der Verbindlichkeit periodengerecht erfolgswirksam verbucht.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten eingestuft, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden. Dies schliesst auch langfristige Verbindlichkeiten ein, die innerhalb dieses Zwölfmonatszeitraums fällig werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden als langfristige Verbindlichkeiten eingestuft, wenn die Gruppe über ein vorbehaltsloses Recht auf Zahlungsaufschub der Verbindlichkeit für mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag verfügt.
1.30 – FinanzanlagenDer Konzern gliedert seine Finanzanlagen in folgende Kategorien: erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente (Financial Assets at fair Value through Profit or Loss), Kredite und Forderungen, HeldtoMaturity Investments (HtM) sowie zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Die Zuordnung zu diesen Kategorien erfolgt je nach Zweck, zu dem die einzelne Kapitalanlage erworben wurde. Die Konzernleitung legt die Einstufung ihrer Finanzanlagen bei der Ersterfassung fest und überprüft diesen Entscheid zu jedem Bilanzstichtag erneut.
›Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente (Financial Assets at fair Value through Profit or Loss): Zu dieser Kategorie zählen zwei Unterkategorien: Handelsbestand (heldfortrading Financial Assets) und Finanzinstrumente, die bei Erstansatz als „Fair Value through Profit or Loss“ designiert wurden. Ein finanzieller Vermögenswert wird in diese Kategorie eingestuft, wenn er primär erworben wurde, um kurzfristig wieder veräussert zu werden, oder auf Entscheid der Konzernleitung. Auch Derivate werden als Handelsbestand eingestuft, sofern sie nicht als Hedges dienen. Als Umlaufvermögen werden Vermögenswerte dieser Kategorie dann klassifiziert, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden.
›Kredite und Forderungen: Dies sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Diese Kategorie ergibt sich, wenn der Konzern liquide Mittel und Waren direkt an einen Gläubiger leistet und nicht beabsichtigt, die resultierenden Forderungen zu Handelszwecken zu nutzen. Sie gehen als Umlaufvermögen in die Bilanz ein.
›Held-to-Maturity Investments: Dies sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die die Konzernleitung bis zu ihrer Fälligkeit zu halten beabsichtigt und dazu auch generell in der Lage ist.
›Zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen (Available-for-Sale Financial Assets): Hierbei handelt es sich um nichtderivative finanzielle Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie zugeordnet werden oder in keine der anderen drei genannten Kategorien eingestuft wurden. Sie werden dem Anlagevermögen zugeordnet, sofern die Konzernleitung nicht ihre Veräusserung innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag beabsichtigt.
Erwerb und Veräusserung von Finanzanlagen werden am Abwicklungstermin erfasst, d.h. an dem Datum, an dem der Konzern die Vermögenswerte erhält bzw. abgibt. Alle erfolgswirksam zum beigelegten Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente werden anfänglich zum Marktpreis zuzüglich Transaktionskosten verbucht. Ausgebucht werden sie zu dem Zeitpunkt, an dem die Rechte auf Zahlungen aus den Finanzanlagen verfallen oder übertragen wurden und der Konzern alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken abgegeben hat. Zur Veräusserung verfügbare Vermögenswerte sowie erfolgswirksam zum beigelegten Zeitwert bewertete Vermögenswerte werden anschliessend zum Marktwert geführt. Kredite und Forderungen sowie HeldtoMaturity Investments werden zu Anschaffungswerten auf der Basis der Effektivzinsmethode angesetzt. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aufgrund von Marktwertveränderungen der Kategorie der erfolgswirksam zum beigelegten Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente fliessen periodengerecht in die Erfolgsrechnung ein. Marktwertveränderungen von in Fremdwährung gehaltenen Finanzanlagen, die als zur Veräusserung verfügbar eingestuft sind, ergeben sich aus Umrechnungsdifferenzen aufgrund einer Änderung des fortgeschriebenen Anschaffungswerts des Titels sowie sonstigen Buchwertveränderungen des Titels. Die Umrechnungsdifferenzen von Finanzanlagen werden erfolgswirksam verbucht, während die Verbuchung von Umrechnungsdifferenzen bei nichtmonetären Werten im Gesamtergebnis erfolgt. Marktwertveränderungen von Finanzanlagen und nichtmonetären Werten der Kategorie „zur Ver
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äusserung verfügbare Finanzanlagen“ werden im Gesamtergebnis verbucht. Bei Veräusserung oder Wertberichtigung von Wertpapieren von „zur Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen“ werden die kumulierten Marktwertanpassungen erfolgswirksam als Gewinne und Verluste aus Finanzanlagen erfasst.
Die Marktwerte notierter Finanzanlagen basieren auf dem jeweiligen aktuellen Geldkurs. Ist der Markt für einen finanziellen Vermögenswert nicht aktiv bzw. handelt es sich um nicht börsennotierte Finanzanlagen, ermittelt der Konzern den Marktpreis anhand von geeigneten Bewertungstechniken. Dazu zählt die Heranziehung marktüblicher Transaktionen, die Bezugnahme auf andere, im Wesentlichen vergleichbare Instrumente, Ertragswertanalysen (DCFAnalysen) oder Optionspreismodelle, in denen die spezifischen Rahmenbedingungen des Emittenten berücksichtigt werden.
Der Konzern prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte für die Wertminderung eines einzelnen oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegen. Bei Dividendenpapieren, die als zur Veräusserung verfügbar eingestuft sind, wird eine Wertminderung im Fall eines deutlichen oder dauerhaften Rückgangs des Marktpreises des Wertpapiers unter seine Anschaffungskosten in Betracht gezogen. Liegt ein derartiger Anhaltspunkt für eine derartige Wertminderung zur Veräusserung verfügbarer Vermögenswerte vor, werden ihre kumulierten Kosten aus dem Eigenkapital ausgebucht und in der Erfolgsrechnung erfasst. Die kumulierten Kosten ergeben sich dabei als Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem aktuellen Marktwert abzüglich etwaiger bereits früher realisierter Verluste aus Wertberichtigungen des betreffenden Vermögenswerts. In der Erfolgsrechnung erfasste Wertberichtigungsverluste aus Eigenkapitalinstrumenten werden nicht über die Erfolgsrechnung zurückgebucht.
2. Unternehmensweites Risikomanagement
Mit dem unternehmensweiten Risikomanagement will der Konzern die eingegangenen Risiken in ihrem Ausmass eindeutig identifizieren können. Das Risikomanagement soll das unternehmerische Handeln fördern und die eingegangenen Risiken auf einem verantwortbaren Niveau halten. Risiken und Opportunitäten sollen mit den vom Verwaltungsrat beschlossenen kurz und mittelfristigen Zielen abgestimmt werden.
Das unternehmensweite Risikomanagement soll die Koordination und Entwicklung der Risikomanagementaktivitäten auf allen Entscheidungsstufen sicherstellen und die Mitarbeiter für die Belange des Risikomanagements sensibilisieren. Im Weiteren soll gewährleistet werden, dass alle wesentlichen Risiken dem Exekutivkomitee, dem CEO und dem Verwaltungsrat im Rahmen der Risikobeurteilung zur Kenntnis gebracht werden. Der Verwaltungsrat soll durch das Audit Committee über den Risikomanagementprozess informiert werden.
Die Risikomanagementpolitik und die entsprechenden Richtlinien sind für alle Kadermitglieder des Konzerns weltweit elektronisch zugänglich.
Alle Mitglieder des Exekutivkomitees sowie die Leiter der Business Units und Funktionen beurteilen regelmässig die sich in ihrem Verantwortungsbereich ergebenden Bedrohungen und Opportunitäten. Alle erwähnten Parteien und deren direkte Mitarbeiter sind für die identifizierten Risiken und die getroffenen Massnahmen verantwortlich. Letztere werden mindestens zwei Mal im Jahr auf ihre Effektivität und allenfalls notwendige Veränderungen überprüft.
Sowohl die Risikobeurteilungen als auch die getroffenen Massnahmen sollen mit den kurz und mittelfristigen Konzernzielen und auch den persönlichen Zielen des jeweiligen Entscheidungsträgers verknüpft werden.
Die Risikobeurteilung wird jährlich durchgeführt und quartalsweise aktualisiert, falls sich Risiken wesentlich verändert haben. Der Prozess verfügt über einen Erstdurchlauf und eine Aktualisierung, welche sicherstellt, dass die Ergebnisse für den Geschäftsbericht auf dem neuesten Stand sind.
Berichte zum Risikomanagement werden dem Audit Committee, dem CEO und dem Exekutivkomitee regelmässig zur Kenntnis gebracht Es existiert ein Berichtssystem, welches sicherstellt, dass der CEO jederzeit über wichtige Veränderungen oder Vorfälle informiert ist.
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Das Audit Committee überprüft jährlich den Prozess des Risikomanagements, die Entwicklung der identifizierten Risiken und die Ergebnisse der getroffenen Massnahmen. In der Folge berichtet es an den Verwaltungsrat über die Effektivität des Risikomanagements.
2.1 – Umweltschutz- und ProduktionsrisikenDie bezüglich Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit relevanten Parameter aller Standorte weltweit werden zentral analysiert, um mögliche Risiken auf ein Minimum zu reduzieren und das Gesamtrisiko auf einem verantwortbaren Niveau zu halten. Der Konzern geht Versicherungskontrakte ein und bildet Rückstellungen, um den finanziellen Auswirkungen von Risiken aus der allgemeinen und der Produktehaftpflicht Rechnung zu tragen. Mögliche übernommene Verpflichtungen aus Akquisitionen oder Veräusserungen werden, wenn immer möglich, durch vertragliche Vereinbarungen begrenzt.
2.2 – Rechtsstreitigkeiten Die Ergebnisse von Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuerrecht, Patentrecht, Produktehaftpflicht, Wettbewerbsrecht oder Umweltschutz sind nicht immer vorhersehbar. Für Rechtsstreitigkeiten, welche nicht von Versicherungen gedeckt sind, werden im notwendigen Ausmass Rückstellungen gebildet. 2.3 – Risiken der InformationstechnologieIn einem zentralen Computerpark werden geschäftskritische Systeme in zwei geografisch getrennten Serverparks betrieben. Das globale Netzwerk des Konzerns wird zentral geleitet. Die parallele Architektur ermöglicht die Überbrückung von Betriebsausfällen und Zusammenbrüchen. Zuverlässige, kontinuierlich aktualisierte Hilfsprogramme stellen den Schutz vor Virenattacken sicher. Die Bewältigung von Notfallszenarien wird regelmässig eingeübt.
2.4 – Finanzielle RisikenDas Management der finanziellen Risiken wird im nachstehenden Kapitel im Detail beschrieben.
3. Finanzrisikomanagement
3.1 – Finanzielle RisikofaktorenDer Konzern ist bei seinen Aktivitäten einer Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt: Marktrisiko (einschliesslich Wechselkursrisiko, Zinsrisiko und Preisrisiko), Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Erfüllungsrisiko. Der allgemeine Risikomanagementansatz des Konzerns konzentriert sich auf die Unvorhersehbarkeit der Finanzmärkte und verfolgt das Ziel, potenziell nachteilige Auswirkungen auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Konzerns zu angemessenen Hedgingkosten zu minimieren. Zur Absicherung bestimmter Risikokategorien verwendet Clariant derivative Finanzinstrumente.
Das Finanzrisikomanagement ist in der zentralen TreasuryAbteilung (Corporate Treasury) angesiedelt und wird nach Richtlinien, die von der Konzernleitung und vom Verwaltungsrat verabschiedet wurden, gehandhabt. In enger Zusammenarbeit mit den operativen Konzerneinheiten identifiziert und bewertet Corporate Treasury Finanzrisiken und sichert diese ab. Es bestehen schriftliche Grundsätze bezüglich des allgemeinen Wechselkursrisikos, des Kreditrisikos sowie der Nutzung derivater und nichtderivater Finanzinstrumente und der Verwendung überschüssiger Liquidität (Gegenparteienrisiko).
MarktrisikoWechselkursrisiko ›Abhängigkeit von Wechselkursrisiken: Der Konzern ist international tätig und somit durch das Engagement in verschiedenen Währungen einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Dies gilt insbesondere in Bezug auf den Euro und den USDollar sowie zunehmend in Bezug auf Währungen der Schwellenländer. Das Wechselkursrisiko ergibt sich aus künftigen Geschäftstransaktionen, verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie ausländischen Nettoinvestitionen, wenn diese nicht in der Funktionswährung der jeweiligen Tochtergesellschaft denominiert sind.
›Steuerung des Wechselkursrisikos: Zur Reduzierung des Wechselkursrisikos aus künftigen Geschäftstransaktionen und verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten nutzen die Konzerngesellschaften Kassageschäfte, Termingeschäfte, Devisenoptionen und Devisenswaps in Übereinstimmung mit den Konzerngrundsätzen zu Wechselkursrisiken. Corporate Treasury ist in enger Abstimmung mit den operativen Konzerngesellschaften dafür verantwortlich die Höhe der Nettopositionen aller ausländischen Währungen durch geeignete Absicherungsgeschäfte zu steuern.
Es ist die Politik des Konzerns, selektiv gewisse Nettofremdwährungspositionen aus Transaktionen in allen Hauptwährungen entsprechend einem festgelegten Hedgingquotienten abzusichern.
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Fremdwährungspositionen, die sich aus dem Nettovermögen der Auslandaktivitäten ergeben, werden vornehmlich durch die Aufnahme von Finanzschulden in der entsprechenden Währung gesteuert.
Weitere Informationen zum Fremdwährungsmanagement finden Sie in Erläuterung 27.
›Sensitivität gegenüber Wechselkursrisiken: Die geschätzten prozentualen Veränderungen der folgenden Wechselkurse basieren auf der Wechselkursvolatilität, die für eine vorausschauende Dauer von 360 Tagen am 31. Dezember 2010 beobachtet wurde.
Wäre der Euro am 31. Dezember 2010 unter Konstanthaltung aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 10 % (2009: 8 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteuerergebnis des Konzerns um 15 Mio. CHF erhöht/verringert (2009: 13 Mio. CHF); dies hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkursveränderungen auf den auf Euro lautenden flüssigen Mitteln, konzerninternen Finanzierungen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Eigenkapital wäre 65 Mio. CHF tiefer/höher gewesen (2009: 81 Mio. CHF), hauptsächlich aufgrund der Wechselkursveränderungen in den auf Euro lautenden Absicherungsgeschäften um einen Teil der Auswirkungen auf die Nettoinvestitionen auszugleichen.
Wäre der USDollar am 31. Dezember 2010 unter Konstanthaltung aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 11 % (2009: 15 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteuerergebnis des Konzerns um 21 Mio. CHF erhöht/verringert (2009: 32 Mio. CHF); dies hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkursveränderungen in den auf USDollar lautenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Zinsrisiko ›Abhängigkeit vom Zinsrisiko: Finanzschulden, die zu variablen Zinssätzen begeben werden, sowie die flüssigen Mittel setzen den Konzern einem Cash FlowZinssatzrisiko aus. Das Ausmass dieses Risikos war zum 31. Dezember 2010 unwesentlich. Finanzschulden, die zu fixen Zinssätzen begeben werden, setzen den Konzern keinem MarktwertZinssatzrisiko aus, da diese zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Ende 2010 betrug der Anteil der fix verzinslichen Nettofinanzschulden 100 % (2009: 100 %).
›Steuerung des Zinssatzrisikos: Es ist die Politik des Konzerns, den Zinsaufwand unter Verwendung von variabel und festverzinslichen Schulden und zinsbasierenden Derivaten zu steuern. Corporate Treasury überwacht fortlaufend das Verhältnis der fest und variabel verzinslichen Nettoschulden.
Sensitivität gegenüber dem Zinssatzrisiko: Für die Berechnung der Auswirkung einer möglichen Zinssatzveränderung auf das Ergebnis wurde eine gewichtete durchschnittliche Zinssatzveränderung bestimmt, welche auf den Konditionen der variabel verzinslichen Finanzverbindlichkeiten, der flüssigen Mittel und den Veränderungen in den entsprechenden Zinssätzen basiert (Vergleich der Zinssätze von Ende 2010 gegenüber 2009).
Wären per 31. Dezember 2010 die CHFZinssätze der variabel verzinslichen kurzfristigen Nettofinanzschulden unter Konstanthaltung aller anderen Variablen um 7 Basispunkte höher/tiefer gewesen, hätte sich das Vorsteuerergebnis um 0.5 Mio. CHF verringert/erhöht (2009: 1.9 Mio. CHF bei einer Zinssatzveränderung um 134 Basispunkte).
Wären per 31. Dezember 2010 die USDollarzinsen auf den kurzfristigen variabel verzinslichen Nettofinanzschulden unter Konstanthaltung aller anderen Variablen 3 Basispunkte höher/tiefer gewesen, wäre das Vorsteuerergebnis 0.01 Mio. CHF tiefer/höher ausgefallen (2009: 0.2 Mio. CHF Veränderung bei einer Veränderung des USDollar Zinssatzes um 50 Basispunkte).
Wären per 31. Dezember 2010 die Eurozinssätze der variabel verzinslichen kurzfristigen Nettofinanzschulden unter Konstanthaltung aller anderen Variablen um 23 Basispunkte höher/tiefer gewesen, wäre das Vorsteuerergebnis 0.1 Mio. CHF tiefer/höher ausgefallen (2009: 3.0 Mio. CHF bei einer Zinssatzveränderung um 225 Basispunkte).
Übrige Preisrisiken In Bezug auf den Konzernabschluss per 31. Dezember 2010 war der Konzern keinen anderen Preisrisiken im Sinn von IFRS 7, Financial Instruments: Disclosures ausgesetzt.
Kreditrisiko ›Abhängigkeit von Kreditrisiken: Kreditrisiken erwachsen auf den flüssigen Mitteln, derivativen Finanzinstrumenten und Einlagen bei Banken und anderen Finanzinstitutionen sowie auf Krediten an Grosshandels und Endabnehmern, einschliesslich ausstehender Forderungen und eingeganger Lieferverpflichtungen. Kundenrisiken entstehen hauptsächlich durch Ausfallrisiken und Länderrisiken. Aufgrund der breiten Kundenbasis mit mehr als 50 000 aktiven Kundenkonten wies der Konzern am Bilanzstichtag sowie im Vorjahr keine signifikante Konzentration von Kundenrisiken resp. von Länderrisiken auf.
›Steuerung der Kreditrisiken: Der Konzern verfolgt eine Kreditrisikopolitik, um sicherzustellen, dass Verkäufe nur an Kunden getätigt werden, für welche eine angemessene Prüfung der Kreditwürdigkeit vorgenommen wurde. Mittels zweckmässig gesetzter Limiten wird die Kreditwürdigkeit regelmässig überwacht. Die
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Abläufe sind standardisiert und in einer Corporate Customer Credit Risk Policy geregelt. Die Überwachung wird von bestehenden ITSystemen unterstützt und mittels Credit Management Tools kontrolliert. Kreditrisiken sind teilweise durch eine Kreditrisikoversicherung abgedeckt.
Fälligkeitsstruktur 31.12.2010 31.12.2009
Nicht fällig 92 % 88 %
Überfällig 8 % 12 %
– weniger als 30 Tage 7 % 10 %
– mehr als 30 Tage 1 % 2 %
Kundenforderungen nach konzerninternen Risikokatergorien
31.12.2010 31.12.2009
A – geringes Risiko 23 % 25 %
B – geringes bis mittleres Risiko 38 % 35 %
C – mittleres bis hohes Risiko 28 % 27 %
D – hohes Risiko 9 % 11 %
N – neue Kunden, deren Rating noch in
Prüfung ist
2 % 2 %
Finanzinstrumente beinhalten ein Risikoelement, dass die Gegenpartei nicht in der Lage ist, entweder die Wertpapiere zu begeben oder die vertragliche Leistung zu erbringen. Aus diesem Grund arbeitet Clariant nur mit Banken und Finanzinstituten als Gegenpartei, die mindestens über ein ARating verfügen. Das kumulierte Risiko gegenüber diesen Gegenparteien wird von der Konzernleitung laufend überwacht. Deswegen sind auch zukünftig keine wesentlichen Verluste aus Gegenparteirisiken zu erwarten.
Der Konzern unterhält eine CashPoolingStruktur mit einer führenden europäischen Bank, über welche die meisten europäischen Tochtergesellschaften ihren Zahlungsverkehr in Euro abwickeln. Als Ergebnis dieses CashPools hat der Konzern zu gewissen Zeiten substanzielle kurzfristige Guthaben und zu anderen Zeiten substanzielle kurzfristige Finanzverbindlichkeiten. Im Hinblick darauf, dass die betreffende Bank ein AARating (2009: AARating) der wichtigsten Ratingagenturen aufweist, ist Clariant der Ansicht, dass auch dies kein wesentliches Gegenparteirisiko darstellt.
Nachstehende Tabelle zeigt in Prozent der gesamten flüssigen Mittel den Anteil, welcher zum Bilanzstichtag bei jeder der drei grössten Gegenparteien (ohne EuroCashPoolBank) angelegt ist:
Gegenpartei Rating 31.12.2010 31.12.2009
Bank A AA+ 0 % 12 %
Bank B AA 15 % 21 %
Bank C A+ 17 % 21 %
Bank D A 12 % 9 %
Liquiditätsrisiko ›Steuerung des Liquiditätsrisikos: Die CashflowPlanung wird von den Konzerngesellschaften vorgenommen und von Corporate Treasury aggregiert. Corporate Treasury überwacht die Planung des Liquiditätsbedarfs, um sicherzustellen, dass dem operativen Geschäft jeweils genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und gleichzeitig genügend Spielraum bei den zugesicherten und nicht zugesicherten, nicht beanspruchten Kreditlinien behalten wird. Der Konzern achtet darauf, dass die von den Kreditgebern gemachten Auflagen (Covenants) jederzeit eingehalten werden.
Flüssige Mittel, welche nicht in den operativen Aktivitäten des Konzerns benötigt werden, werden in kurzfristigen Geldmarktforderungen oder handelbaren Wertpapieren angelegt. Am 31. Dezem ber 2010 hatte der Konzern Geldmarktanlagen im Betrag von 836 Mio. CHF in Geldmarktforderungen angelegt (2009: CHF 388), davon 703 Mio. CHF in Geldmarktforderungen mit initialer Laufzeit von mehr als 90 Tagen (2009: 0).
Die nachstehende Tabelle zeigt das Fälligkeitsprofil der Finanzverbindlichkeiten des Konzerns. Die ausgewiesenen Beträge sind die vertraglich festgelegten, undiskontierten Geldflüsse und weichen deshalb von den in der Bilanz ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten ab.
31. Dezember 2010
Mio. CHF
Wenigerals 1 Jahr
1 bis 2 Jahre
2 bis 5 Jahre
Später als5 Jahre
Finanzverbindlichkeiten 238 250 1 019 –
Zinsen auf Finanz
verbindlichkeiten
54 49 50 –
Verbindlichkeiten aus
Finanzleasing
2 3 3 13
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
809 – – –
Derivative Finanzinstrumente 35 – 37 –
31. Dezember 2009Mio. CHF
Wenigerals 1 Jahr
1 bis 2 Jahre
2 bis 5 Jahre
Später als5 Jahre
Finanzverbindlichkeiten 131 150 1 395 –
Zinsen auf Finanz
verbindlichkeiten
61 60 110 –
Verbindlichkeiten
aus Finanzleasing
3 3 5 16
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
720 – – –
Derivative Finanzinstrumente 4 – – –
Der Konzern deckt seine Verbindlichkeiten aus dem operativen Geldfluss, aus Liquiditätsreserven in Form der flüssigen Mittel und Geldmarktanlagen (31. Dezember 2010: 1 419 Mio. CHF gegenüber
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anhang zur konzernrechnung
Finanzbericht
1 140 Mio. CHF per 31. Dezember 2009), nicht benutzten Kreditlinien aus Verbriefungen (31. Dezember 2010: 52 Mio. CHF gegenüber 52 Mio. CHF per 31. Dezember 2009), nicht zugesicherten offenen CashPoolLimiten (31. Dezember 2010: 175 Mio. CHF, 31. Dezember 2009: 209 Mio. CHF), nicht fest zugesagten Kreditlimiten und durch die ausgewählte Begebung von Kapitalmarktinstrumenten.
3.2 – Bestimmung des MarktwertsIFRS 7 verlangt, dass für Finanzinstrumente, welche in der Bilanz zum Marktwert bewertet sind, die Marktwerte gemäss untenstehender Marktwerthierarchie offengelegt werden:
› Level 1: Effektive (unbereinigte) Marktpreise in aktiven Märkten gehandelter identischer Finanzinstrumente. › Level 2: Andere Preise als die Marktpreise in Level 1, welche für das betreffende Finanzinstrument festgestellt werden können, entweder direkt (als Preise) oder indirekt (aus Preisen abgeleitet). › Level 3: Bewertungen, welche nicht auf feststellbaren Marktdaten beruhen (d.h. nicht im Markt erfassbare Daten)
Die nachstehende Tabelle zeigt diejenigen finanziellen Aktiva und Passiva des Konzerns, welche zu Marktwerten bewertet werden:
31. Dezember 2010Mio. CHF
Level 1 Level 2 Level 3 Total
Aktiva
Zur Veräusserung verfüg
bare Finanzanlagen
8 – 18 26
Devisenterminkontrakte* – – – –
Total Aktiva 8 – 18 26
Passiva
Devisenterminkontrakte* – – 63 – – 63
Total Passiva – – 63 – – 63
31. Dezember 2009Mio. CHF
Level 1 Level 2 Level 3 Total
Aktiva
Zur Veräusserungver
fügbare Finanzanlagen
– – 42 42
Devisenterminkontrakte* – 1 – 1
Total Aktiva – 1 42 43
Passiva
Devisenterminkontrakte* – – 4 – – 4
Total Passiva – – 4 – – 4
* Der Marktwert der Devisenterminkontrakte wird unter Verwendung von Devisenterminkursen zum Bilanzstichtag ermittelt.
3.3 – Steuerung des KapitalrisikosMit der Steuerung des Investierten Kapitals will der Konzern sicherstellen, dass die Fortführung der Geschäfte gewährleistet ist, um Gewinn für die Aktionäre und Nutzen für die übrigen Anspruchsparteien zu erzielen. Daneben soll die Kapitalstruktur so optimiert werden, dass die Kapitalkosten möglichst gering gehalten werden können.
Um die Kapitalstruktur zu erhalten oder anzupassen, kann der Konzern die an die Aktionäre ausbezahlte Ausschüttung anpassen, Eigenkapital an die Aktionäre zurückbezahlen, neue Aktien ausgeben oder Vermögen veräussern, um Schulden zurückzubezahlen.
Der Konzern überwacht das Kapital auf der Basis des investierten Kapitals als Teil des ReturnonInvestedCapitalKonzepts. Das investierte Kapital ergibt sich aus der Summe von Eigenkapital aus der konsolidierten Bilanz, kurz und langfristigen Finanzverbindlichkeiten aus der konsolidierten Bilanz und geschätzten Verbindlichkeiten aus Operating Leases, abzüglich der im operativen Geschäft nicht benötigten flüssigen Mittel und zum Verkauf gehaltenen Nettoaktiven aus der konsolidierten Bilanz.
Der Konzern war per Ende 2010 keinen extern festgelegten Kapitalausstattungserfordernissen (Covenants) ausgesetzt.
Das Investierte Kapital setzte sich per Ende 2010 und 2009 wie folgt zusammen:
Mio. CHF 2010 2009
Total Eigenkapital 1 806 1 896
Kurz und langfristige
Finanzverbindlichkeiten
1 545 1 685
Geschätzte Verbindlichkeiten
aus Operating Lease
432 445
Abzüglich flüssige Mittel* – 1 419 – 1 140
Betrieblich notwendige flüssige Mittel 142 132
Investiertes Kapital 2 506 3 018
* inkl. Geldmarktanlagen mit einer Laufzeit von mehr als 90 Tagen
Per Ende 2010 erachtet Clariant das Investierte Kapital als ausreichend.
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104 Clariant Geschäftsbericht 2010
4. Kritische Schätzungen und Bewertungen im Rahmen der Bilanzierung
Schätzungen und Bewertungen werden kontinuierlich überprüft und basieren u.a. auf Vergangenheitswerten. Daneben berücksichtigen sie auch Erwartungen bezüglich künftiger Ereignisse, deren Eintreten unter den gegebenen Umständen für wahrscheinlich gehalten wird.
Der Konzern macht Schätzungen und trifft Annahmen im Hinblick auf künftige Entwicklungen. Die resultierenden geschätzten Buchwerte entsprechen per definitionem nur selten den später tatsächlich eintreffenden Ergebnissen. Die Schätzungen und Annahmen, die im folgenden Geschäftsjahr zu weit reichenden Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten führen können, werden im Folgenden dargestellt.
4.1 – Geschätzte Wertminderung des Goodwills und der SachanlagenDer Konzern prüft gemäss den unter Erläuterungen 1.11 und 1.12 dargestellten Rechnungslegungsgrundsätzen den Goodwill einmal jährlich auf potenzielle Wertminderungen. Die für die CGUs erzielbaren Erträge werden auf der Grundlage von Nutzwertberechnungen ermittelt. Mit dem gleichen Verfahren wird auch der erzielbare Betrag von Sachanlagen unter Anwendung der gleichen Vorschriften ermittelt. Diese Berechnungen erfordern die Anwendung von Schätzungen, speziell in Bezug auf die erwartete Entwicklung von Umsätzen, Diskontierungssätzen, Rohstoffpreisen und auf den Erfolg von Restrukturierungsmassnahmen, die im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprogramm eingeführt wurden (vgl. Erläuterungen 5 und 6).
4.2 – UmweltverbindlichkeitenDer Konzern unterliegt in einer Vielzahl von Ländern unterschiedlichen Umweltvorschriften. Zur Festlegung der Rückstellung für die weltweiten Umweltschutzmassnahmen sind umfangreiche Schätzungen erforderlich. Die Standorte des Konzerns werden laufend auf Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften überwacht. Darüber hinaus werden kontinuierlich die Verbindlichkeiten evaluiert, die sich aus der Anpassung an neue Rechtsvorschriften ergeben. Der Konzern verbucht diese Verbindlichkeiten für Umweltschutzmassnahmen auf der Grundlage der jüngsten Beurteilung der Umweltsituation der einzelnen Standorte und der jeweils aktuell geltenden Rechtsvorschriften. Weichen die tatsächlichen Aufwendungen für Umweltschutzmassnahmen von den ursprünglich angesetzten Beträgen ab, wird der Differenzbetrag in der Periode, in der die Abweichung festgestellt wird, erfolgswirksam verbucht (vgl. Erläuterungen 17 und 31).
4.3 – Ertrags- und andere SteuernDer Konzern ist in einer Vielzahl von Ländern steuerpflichtig. Zur Festlegung der Rückstellung für die weltweit fälligen Ertragssteuern sind umfangreiche Schätzungen erforderlich. Für viele Transaktionen und Berechnungen ist die Bestimmung des endgültigen Steuerbetrags im Rahmen der laufenden Geschäfte nicht genau möglich. Der Konzern erfasst die notwendigen Mittel für erwartete Steuerprüfungsfragen auf Basis einer Abschätzung der Frage, ob eine zusätzliche Steuer belastung anfallen wird. Unterscheidet sich das endgültige steuer liche Ergebnis von den ursprünglich erfassten Beträgen, werden in der Periode, in der die Abweichung festgestellt wird, die Rückstellungen für Ertragssteuern und latente Steuern in der Höhe des ermittelten Differenzbetrags angepasst.
Einige Gesellschaften sind in einer Weise tätig, die zu steuerlichen Verlusten führt, welche dazu verwendet werden können, steuerliche Gewinne von späteren Perioden auszugleichen. Der Konzern überwacht die Entwicklung solcher Verlustsituationen fortlaufend. Basierend auf den Geschäftsplänen der betroffenen Gesellschaften wird die Werthaltigkeit solcher Verlustvorträge ermittelt. Im Falle der festgestellten Werthaltigkeit wird ein latentes Steuerguthaben für solche Verlustvorträge aktiviert. Der Zeithorizont ist dabei derselbe, welcher der Mittelfristplanung des Konzerns zugrunde liegt.
4.4 – Schätzungen für die Erfassung von Leistungen an MitarbeitendenGemäss IAS 19 „Employee Benefits“ müssen zur Ermittlung des Betrags, der für Vorsorgeverpflichtungen und Pensionspläne – insbesondere für leistungsorientierte Vorsorgepläne – zu verbuchen ist, bestimmte Annahmen getroffen werden. Es handelt sich dabei hauptsächlich um versicherungsmathematische Annahmen wie erwartete Inflationsraten, die langfristige Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, die Mitarbeiterfluktuation, die erwartete Rendite auf das Vermögen der Vorsorgepläne, sowie Diskontierungsfaktoren. Deutliche Veränderungen der für diese Variablen angenommenen Entwicklungen können beträchtliche Auswirkungen auf Vorsorgeverpflichtungen und das Vermögen der Pensionspläne haben (vgl. Erläuterung 16).
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105
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
5. Sachanlagen
Mio. CHF Grund- stücke
Gebäude Betriebs- einrichtungen
Maschinen
Mobiliar Fahrzeuge
EDV-Anlagen
Anlagen im Bau
Total Versicherter Wert am
31. Dezember
Stand 1. Januar 2009
Anschaffungskosten 497 2 169 4 253 436 84 7 439
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 562 – 3 325 – 373 – 16 – 5 429
Buchwert 344 607 928 63 68 2 010
Zugänge 22 46 7 60 135
Änderungen im Konsolidierungskreis 1 1
Umbuchungen 25 94 7 – 126 –
Umbuchungen zu „zum Verkauf stehend” – 2 – 2
Abgänge – 7 – 10 – 19 – 1 – 2 – 39
Abschreibungen – 51 – 143 – 20 – 214
Wertminderung – 5 – 14 – 1 – 20
Wechselkursdifferenzen 3 31 16 2 4 56
Stand 31. Dezember 2009 340 619 907 57 4 1 927
Anschaffungskosten 493 2 189 3 925 403 20 7 030
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 570 – 3 018 – 346 – 16 – 5 103
Buchwert 340 619 907 57 4 1 927 7 491
Zugänge 6 23 34 12 149 224
Umbuchungen 2 14 43 4 – 63 –
Umbuchungen zu „zum Verkauf stehend” – 10 – 1 – 11
Abgänge – 1 – 3 – 4 – 1 – 9
Abschreibungen – 49 – 129 – 17 – 195
Wertminderung – 4 – 27 – 34 – 2 – 67
Wechselkursdifferenzen – 39 – 52 – 90 – 2 – 17 – 200
Stand 31. Dezember 2010 294 524 727 51 73 1 669
Anschaffungskosten 427 1 978 3 475 363 88 6 331
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 133 – 1 454 – 2 748 – 312 – 15 – 4 662
Buchwert 294 524 727 51 73 1 669 6 989
Die in den Jahren 2010 und 2009 erfassten Wertminderungen entstanden aufgrund der Restrukturierungsmassnahmen und der daraus resultierenden Werkschliessungen (siehe auch Erläuterung 24).
Am 31. Dezember 2010 betrugen die Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagen 53 Mio. CHF (2009: 34 Mio. CHF).
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106 Clariant Geschäftsbericht 2010
Grundstücke, Gebäude, Betriebseinrichtungen und Maschinen umfassen die folgenden Beträge, bei welchen Clariant als Leasingnehmer in einem Finanzleasingverhältnis auftritt:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Anschaffungskosten geleaster Anlagegüter 20 24
Abschreibungen kumuliert – 11 – 11
Buchwert 9 13
Verbindlichkeiten aus Finanzleasing – Minimum der Leasingzahlungen:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Weniger als ein Jahr 2 3
Ein bis fünf Jahre 6 8
Später als fünf Jahre 13 16
Minimum der Leasingzahlungen 21 27
Zukünftige Zinsbelastungen aus Finanzleasing – 11 – 13
Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing 10 14
Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Weniger als ein Jahr 1 2
Ein bis fünf Jahre 4 5
Später als fünf Jahre 5 7
Minimum der Leasingzahlungen 10 14
Die Verbindlichkeiten aus Finanzleasingverträgen sind in der Erläuterung 15 dargestellt.
Sachanlagen (Fortsetzung)
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107
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
6. Immaterielle Anlagen
Mio. CHF Goodwill Übrige Total
Stand 1. Januar 2009
Anschaffungskosten 418 168 586
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 195 – 108 – 303
Buchwert 223 60 283
Zugänge 35 35
Akquisitionen 3 3
Abschreibungen – 11 – 11
Wertminderung – 14 – 14
Wechselkursdifferenzen – 1 – 1 – 2
Stand 31. Dezember 2009 208 86 294
Anschaffungskosten 417 198 615
Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 209 – 112 – 321
Buchwert 208 86 294
Zugänge 18 18
Abgänge – 3 – 3
Abschreibungen – 10 – 10
Wertminderung – 8 – 8
Wechselkursdifferenzen – 5 – 17 – 22
Stand 31. Dezember 2010 203 66 269
Anschaffungskosten 412 191 603
Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 209 – 125 – 334
Buchwert 203 66 269
Die Amortisation der immateriellen Anlagen wird in der Zeile der Erfolgsrechnung ausgewiesen, zu deren Funktion die jeweilige Anlage gehört.
Per Ende 2010 enthielten „Immaterielle Anlagen“ aktivierte Kosten in Höhe von 34 Mio. CHF die im Zusammenhang mit Gesetzgebung zu REACH anfielen.
Wertminderungstest für Goodwill. Der Goodwill wird den identifizierten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units, CGUs) des Konzerns zugeordnet. CGUs bestehen aus den Business Units, nach denen die Segmentberichterstattung des Konzerns gegliedert ist. Die CGUs wurden neu gegliedert, nachdem per 1. Januar 2010 die neue Segmentstruktur eingeführt wurde (siehe auch Erläuterung 1.24). Der Goodwill wurde ensprechend neu den CGUs zugeordnet und die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst.
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108 Clariant Geschäftsbericht 2010
Immaterielle Anlagen (Fortsetzung)
Der Goodwill wird wie folgt auf CGUEbene zugeordnet:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Industrial & Consumer Specialties 1 1
Masterbatches 45 47
Pigments 11 13
Oil & Mining Services 5 5
Leather Services 141 141
Performance Chemicals 1 – 1
Nettobuchwert 203 208
1 Performance Chemicals umfasst die übrigen CGUs: Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions und Paper Specialties.
Die erzielbaren Erträge der CGUs werden auf der Grundlage von Nutzwertberechnungen ermittelt. Diese Berechnungen erfolgen anhand von CashflowProjektionen auf Basis des von der Konzernleitung genehmigten Fünfjahresbudgets. Über diesen Fünfjahreszeitraum hinaus wird kein weiteres Wachstum angenommen. Die wichtigsten im Rahmen der CashflowProjektionen getroffenen Annahmen betrafen den prozentualen EBITDAAnteil am Umsatz sowie das angenommene Umsatzwachstum. Diese Annahmen werden beide auf Basis der Vergangenheitserfahrungen der Konzernleitung sowie der von ihr erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung getroffen. Die angesetzten Diskontierungssätze (vor Steuern) basieren auf den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten des Konzerns und wurden um länderspezifische Risiken angepasst, die aus den CashflowPrognosen hervorgehen. Der angenommene Diskontierungssatz (vor Steuern) betrug für alle CGUs 11.40 % (2008: 10.45 %).
Für alle CGUs wurde angenommen, dass ihre Umsätze weitgehend entsprechend dem Marktdurchschnitt zunehmen werden und dass infolge der durchgeführten Restrukturierungsmassnahmen künftig das EBITDA in Prozenten vom Umsatz gegenüber heute steigen wird. Für alle CGUs wurde ermittelt, dass der Barwert der erwarteten Cashflows den Buchwert des allozierten Betriebsvermögens auf Basis des Nutzwerts übersteigt.
Die Wertminderung von Goodwill im Jahr 2009 im Betrag von 14 Mio. CHF betraf eine koreanische Tochtergesellschaft, welche zur Business Unit Pigments gehört. Diese Wertminderung wird in der Zeile „Restrukturierung und Wertminderung“ in der Erfolgsrechnung ausgewiesen.
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AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
7. Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften
Mio. CHF 2010 2009
Jahresanfang 273 275
Akquisitionen 1 6
Veräusserungen – – 4
Anteil am Gewinn 21 25
Erhaltene Dividenden – 31 – 29
Wechselkursdifferenzen – 40 –
Jahresende 224 273
Finanzkennzahlen der wesentlichen assoziierten Gesellschaften des Konzerns:
Mio. CHF Sitz der Gesellschaft
Aktiven Verbind- lichkeiten
Umsatz Gewinn/ (Verlust)
Beteiligung %
2009
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 618 1 129 1 754 42 32
Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 208 118 344 7 50
Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 196 84 269 20 21
Übrige 87 19 84 6
Total 2 109 1 350 2 451 75
2010
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 377 978 1 598 10 32
Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 184 104 315 11 50
Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 161 64 219 19 21
Übrige 99 25 113 8
Total 1 821 1 171 2 245 48
In den Jahren 2010 und 2009 bestanden keine nicht verbuchten Verluste. Auch am Bilanzstichtag bestehen keine akkumulierten nicht verbuchten Verluste.
Die InfraservGesellschaften wurden vom damaligen HoechstKonzern vor 1997 gegründet, um die Infrastrukturbedürfnisse der Tochtergesellschaften abzudecken. Die Beteiligungen, die unter „Übrige” subsumiert sind, betreffen Gesellschaften, die sich auf den Vertrieb von Clariant Produkten spezialisiert haben.
Aufgrund des spezialisierten Charakters dieser Gesellschaften besteht kein aktiver Markt, in welchem diese Beteiligungen gehandelt werden können. Deshalb ist kein Marktwert ermittelbar. Es besteht jedoch kein Anlass zur Annahme, dass der erzielbare Wert tiefer als der Buchwert wäre.
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110 Clariant Geschäftsbericht 2010
8. Finanzanlagen
Mio. CHF 2010 2009
Jahresanfang 19 21
Wechselkursdifferenzen – 3 – 1
Zugänge 2 23
Wertminderung – 24
Jahresende 18 19
Die Finanzanlagen umfassen geringfügige Beteiligungen an Gesellschaften, überwiegend in Deutschland, welche in Aktivitäten engagiert sind, die mit denjenigen von Clariant eng verwandt sind.
Die Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
EUR 15 18
CHF 3 1
Total 18 19
Die Buchwerte dieser Positionen sind vollumfänglich als „zur Veräusserung verfügbar“ klassifiziert.
2009 wurde eine auf USDollar lautende Beteiligung auf null abgeschrieben. Die Auswirkung auf die Erfolgsrechnung betrug 1 Mio. CHF.
2009 wurde ein Darlehen in der Höhe von 23 Mio. CHF an einen wichtigen Lieferanten von Zwischenprodukten in Deutschland gewährt. Aufgrund der finanziellen Situation dieser Gesellschaft, wurde das Darlehen bei der Herausgabe vollständig abgeschrieben. Aufgrund des eindeutig operativen Charakters des Darlehens, als Sicherstellung der fortlaufenden Versorgung mit wichtigen Produkten, wurde dieser Aufwand in Restrukturierung und Wertminderung im operativen Einkommen verbucht und Corporate zugeordnet.
9. Steuern
Mio. CHF 2010 2009
Laufende Ertragssteuern – 123 – 102
Latente Ertragssteuern 71 29
Total – 52 – 73
Folgende sind die wesentlichen Faktoren, die zur Differenz zwischen dem erwarteten Steueraufwand/satz und dem effektiven Steueraufwand/satz der Geschäftsaktivitäten des Konzerns beigetragen haben:
2010Mio. CHF
%
2009 Mio. CHF
%
Gewinn / Verlust vor Steuern 243 – 121
Erwarteter Steueraufwand /
Steuersatz 1
– 81 33.3 – 13 – 10.7
Effekt von steuerlich nicht abzugs
fähigen Aufwendungen
– 88 36.2 – 69 – 57.1
Effekt aus Realisierung und Neu
bewertung von steuerlichen
Verlustvorträgen und Steuerguthaben
98 – 40.3 22 18.2
Effekt aus den im aktuellen Jahr nicht
berücksichtigten steuerlichen Verlust
vorträgen und Steuerguthaben
– 13 5.4 – 23 – 19.0
Effekt aus Anpassungen laufender
Steuern aus früheren Perioden
5 – 2.1 2 1.7
Effekt von steuerfreien Erlösen 31 – 12.7 10 8.3
Übrige Positionen – 4 1.6 – 2 – 1.7
Effektiver Steueraufwand/-satz – 52 21.4 – 73 – 60.3
1 Basierend auf dem Gewinn vor Steuern aller Tochtergesellschaften (gewichteter Durchschnitt).
Die Abweichung des erwarteten Steuersatzes von 2010 zu 2009 wird dadurch erklärt, dass im 2010 ein Vorsteuergewinn verzeichnet wurde, wogegen dies im 2009 ein Vorsteuerverlust war. Im 2010 verzeichnete eine Anzahl Gesellschaften, welche in Hochsteuerländern tätig sind, einen höheren steuerbaren Gewinn, als im im Jahr 2009. Im Jahr 2011 erwartet Clariant einen Steuersatz in ähnlicher Höhe wie im Jahr 2010. Der Konzern erwartet, dass die Geschäftstätigkeiten in Deutschland, Italien, Brasilien, Japan, Indien und in den Vereinigten Staaten die höchsten Beiträge an den Vorsteuergewinn des Konzerns leisten werden.
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111
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Die Nettoposition der latenten Steuern entwickelte sich wie folgt:
Mio. CHF Sach- anlagen
und imma-terielle
Anlagen
Rückstel-lungen für Pensions- verpflich-
tungen
Steuerliche Verlust-
vorträge und Steuer-
guthaben
Übrige Abgren- zungen
und Rück- stellungen
Total Davon saldiert mit Steuer-
verbindlich- keiten in
der selben Steuerhoheit
Total
Latente Steuerguthaben am 1. Januar 2009 32 55 41 91 219 – 152 67
Latente Steuerverbindlichkeiten
am 1. Januar 2009
– 221 – 1 – – 64 – 286 152 – 134
Saldo latente Steuern am 1. Januar 2009 – 189 54 41 27 – 67 – – 67
Erfolgswirksam verbucht – – 4 – 3 36 29
Währungsdifferenzen – 8 1 – 2 10 1
Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2009 – 197 51 36 73 – 37
Latente Steuerguthaben am 31. Dezember 2009 31 52 36 106 225 – 150 75
Latente Steuerverbindlichkeiten am 31. Dezember 2009 – 228 – 1 – – 33 – 262 150 – 112
Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2009 – 197 51 36 73 – 37 – – 37
Saldo latente Steuern am 1. Januar 2010 – 197 51 36 73 – 37 – – 37
Erfolgswirksam verbucht 8 4 77 – 18 71
Währungsdifferenzen 21 – 6 – 13 – 2 –
Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2010 – 168 49 100 53 34
Latente Steuerguthaben am 31. Dezember 2010 35 50 100 97 282 – 163 119
Latente Steuerverbindlichkeiten
am 31. Dezember 2010
– 203 – 1 – – 44 – 248 163 – 85
Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2010 – 168 49 100 53 34 – 34
Von den aktivierten latenten Steuerguthaben entfallen 22 Mio. CHF auf Steuerverluste der französischen Tochtergesellschaften (2009: 17 Mio. CHF), 16 Mio. CHF auf Steuerverluste der italienischen Tochtergesellschaften (2009: 8 Mio. CHF) und 26 Mio. CHF auf Steuerverluste der USTochtergesellschaften (2009: 0). Der Konzern erachtet die Wiedereinbringung der latenten Steuern auf aktivierten steuerlichen Verlustvorträgen als sehr wahrscheinlich.
Die Summe der temporären Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Konzerngesellschaften, für die keine latenten Steuern erfasst wurden, belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 390 Mio. CHF (31. Dezember 2009: 643 Mio. CHF).
Es wurde keine latente Steuerverpflichtung für Quellen und andere Steuern berechnet, welche auf den unverteilten Gewinnen von gewissen Tochtergesellschaften zu bezahlen wären, da diese Beträge zurzeit als dauerhaft investiert eingestuft werden. Diese unverteilten Gewinne beliefen sich per Ende 2010 auf 1 599 Mio. CHF (2009: 1 782 Mio. CHF).
Die steuerlichen Verluste, auf welchen keine latenten Steuern erfasst werden, werden zu jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Der grösste Teil dieser steuerlichen Verluste fiel in der Schweiz (gewichtete durchschnittliche Steuerrate von 19.1 %) und in den Vereinigten Staaten (Steuerrate von 40.1 %) an und wird nicht als werthaltig vor Ablauf des Verfalldatums eingestuft.
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112 Clariant Geschäftsbericht 2010
Steuern (Fortsetzung)
Steuerliche Verluste, auf welchen keine latenten Steuern erfasst wurden:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Verfall bis 2010 1
2011 6 53
2012 4 5
2013 1 16
2014 5
Nach 2014 (2009: nach 2013) 687 1 192
Total 703 1 267
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Nicht bilanzierte Steuergutschriften 47 43
Die Steuergutschriften in der Höhe von 12 Mio. CHF verfallen zwischen 2011 und 2014. Die verbleibenden Steuergutschriften in der Höhe von 35 Mio. CHF verfallen per 2015 und danach.
10. Vorräte
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Rohmaterial, Verbrauchsmaterial,
Ware in Arbeit
329 339
Fertigprodukte 471 514
Total 800 853
Mio. CHF 2010 2009
Veränderungen der
Bestandsabwertungen
Jahresanfang 65 45
Zugänge 38 82
Auflösungen – 60 – 61
Wechselkursdifferenzen – 5 – 1
Jahresende 38 65
Zum 31. Dezember 2010 waren Vorräte im Wert von 15 Mio. CHF als Sicherung für Verbindlichkeiten verpfändet (2009: 18 Mio. CHF).
Die Kosten für Roh und Verbrauchsmaterialien, die als Aufwand verbucht und in die Herstellkosten eingerechnet wurden, beliefen sich auf 3 246 Mio. CHF (2009: 3 053 Mio. CHF).
2009 wurden die Bewertungregeln für Vorräte, welche zum Marktwert abzüglich Verkaufskosten bewertet werden, überprüft und den neuesten Marktentwicklungen angepasst. Diese Bewertungsänderung brachte eine zusätzliche Lagerabwertung in der Höhe von 23 Mio. CHF mit sich.
11. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Forderungen brutto gegenüber Dritten 1 018 1 146
Forderungen brutto gegenüber
assoziierten Gesellschaften
10 10
Abzüglich Wertberichtigung
von Forderungen
– 43 – 54
Total 985 1 102
Veränderung der Wertberichtigung von Forderungen:
Mio. CHF 2010 2009
Am 1. Januar – 54 – 48
In der Erfolgsrechnung verbucht – 18 – 27
Verbrauchte Wertberichtigungen 11 12
Auflösung nicht mehr benötigter
Wertberichtigungen
12 10
Wechselkursdifferenzen 6 – 1
31. Dezember – 43 – 54
Von der Wertberichtigung betrafen die folgenden Beträge Forderungen, welche individuell wertberichtigt wurden:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Forderungen bis zu sechs Monaten alt – 7 – 12
Forderungen über sechs Monate alt – 29 – 37
Total – 36 – 49
Es besteht kein erhöhtes Kreditrisiko in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da der Konzern über eine grosse Anzahl von über verschiedene Länder verteilte Kunden verfügt.
Der Konzern erfasst Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in der Erfolgsrechnung unter „Vertrieb, Administration und Gemeinkosten”.
Der für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angesetzte Betrag entspricht dem Marktwert der betreffenden Lieferungen und Leistungen.
Das maximale Kreditrisiko auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht ihrem Marktwert. Sicherheiten werden nur in seltenen Fällen verlangt (2010: 6 Mio. CHF, 2009: 6 Mio. CHF).
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113
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lauten auf folgende Währungen:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Währung
CHF 5 4
EUR 435 474
USD 221 242
JPY 57 58
BRL 58 75
CNY 35 51
INR 22 27
Übrige 152 171
Total 985 1 102
Per 31. Dezember 2010 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Betrag von 83 Mio. CHF (2009: 116 Mio. CHF) überfällig, ohne dass sie wertberichtigt wurden. Diese betrafen eine Anzahl Kunden, für welche es in der jüngeren Vergangenheit keine Forderungsausfälle zu verzeichnen gab. Die Altersstruktur dieser Forderungen sieht wie folgt aus:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Bis zu drei Monaten überfällig,
ohne Wertberichtigung
78 109
Drei bis sechs Monate überfällig,
ohne Wertberichtigung
2 4
Mehr als sechs Monate überfällig,
ohne Wertberichtigung
3 3
Total 83 116
12. Übrige kurzfristige Vermögenswerte
Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Übrige Forderungen 192 196
Kurzfristige Finanzanlagen 749 23
Rechnungsabgrenzungen 26 39
Total 967 258
Die übrigen Forderungen enthalten u.a. Mitarbeiterdarlehen, geleistete Anzahlungen, Mehrwertsteuer und Verkaufssteuerguthaben.
Zu den kurzfristigen Finanzanlagen zählen Anlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 90 Tagen sowie Wertpapiere und Darlehen an Dritte, welche als bis zum Ablauf (heldtomaturity) klassifiziert sind.
Der für übrige kurzfristige Vermögenswerte angesetzte Betrag entspricht ihrem Marktwert.
Das maximale Kreditrisiko der übrigen kurzfristigen Vermögenswerte zum Bilanzstichtag entspricht deren Marktwert.
Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte unterlagen keinen Wertminderungen in den Jahren 2010 und 2009.
Die übrigen Forderungen lauten auf folgende Währungen:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
CHF 4 2
EUR 78 101
USD 11 11
JPY 14 12
BRL 24 12
CNY 8 3
INR 8 9
Übrige 45 46
Total 192 196
Die kurzfristigen Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
CHF 644 –
EUR 77 22
Übrige 28 1
Total 749 23
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114 Clariant Geschäftsbericht 2010
13. Flüssige Mittel
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Bankguthaben und Kassenbestand 583 752
Kurzfristige Depositengelder 133 388
Total 716 1 140
Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Schweizer Franken betrug 0.22 % (2009: 0.27 %). Diese Einlagen haben eine durchschnittliche Laufzeit von 45 Tagen (2009: 57 Tage).
Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Euro betrug 0.59 % (2009: 0.78 %). Diese Einlagen haben eine durchschnittliche Laufzeit von 79 Tagen (2009: 33 Tage).
In der Berichtsperiode bestanden keine wesentlichen kurzfristigen Depositengelder in anderen Währungen als in Schweizer Franken und in Euro.
Das maximale Kreditrisiko auf den flüssigen Mitteln entspricht deren Buchwert.
Die flüssigen Mittel lauten auf folgende Währungen:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
CHF 163 577
EUR 225 279
USD 134 120
JPY 5 12
BRL 15 17
CNY 18 4
INR 41 30
Übrige 115 101
Total 716 1 140
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115
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
14. Entwicklung des Aktienkapitals und der eigenen Aktien
Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF)
Anzahl Aktien 2010
Nennwert 2010
Mio. CHF
Anzahl Aktien 2009
Nennwert 2009
Mio. CHF
Stand 1. Januar 230 160 000 921 230 160 000 921
Stand 31. Dezember 230 160 000 921 230 160 000 921
Eigene Aktien – 9 002 210 – 36 – 4 269 387 – 17
Ausstehendes Aktienkapital per 31. Dezember 221 157 790 885 225 890 613 904
Eigene Aktien (Anzahl) 2010 2009
Bestand am 1. Januar 4 269 387 3 826 600
Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 5 320 084 1 867 345
Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – – 550 458
An Mitarbeitende abgegebene Aktien – 587 261 – 874 100
Bestand am 31. Dezember 9 002 210 4 269 387
Alle Aktien sind zum Handel zugelassen und voll einbezahlt.
Die Dividende wird zum Zeitpunkt der Beschlussfassung und zu gleichen Teilen auf alle Aktien ausgeschüttet, eigene Aktien ausgeschlossen.
Gemäss Artikel 5 der Gesellschaftsstatuten besteht für die Eintragung von Namenaktien, die in eigenem Namen und auf eigene Rechnung erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees gelten besondere Regelungen.
Gemäss Artikel 12 der Gesellschaftsstatuten berechtigt jede Aktie zu einer Stimme. Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene Aktien zusammen höchstens die Stimmen von 10 % des Aktienkapitals abgeben.
Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezember 2010 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Aktien: Fidelity Management & Research, Boston (USA) 5.23 % (2009: <3 %), AXA, Paris (Frankreich) 5.09 % (2009: <3 %), Amundi, Paris (Frankreich) 3.07 % (2009: <3 %), Credit Suisse, Zurich (Schweiz) 3.04 % (2009: <3 %). Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag eine Beteiligung von 3 % oder mehr des Aktienkapitals. Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezember 2009 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Aktien: BlackRock Inc., New York (USA) 4.11 %, JPMorgan Chase & Co., New York (USA) 3.71 %, ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (NL), 3.34 %, Dimensional Fund Advisors, Austin (USA) 3.11 %. Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag eine Beteiligung von 3 % oder mehr des Aktienkapitals.
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116 Clariant Geschäftsbericht 2010
15. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Mio. CHF Zinssatz in %
Laufzeit Nominal- betrag
Nettobetrag 31.12.2010
Nettobetrag 31.12.2009
Obligationenanleihe 3.125 2007 – 2012 250 Mio. CHF 250 250
Obligationenanleihe 4.375 2006 – 2013 600 Mio. EUR 736 874
Schuldscheindarlehen gemischt 2008 – 2011 100 Mio. EUR 125 148
Wandelanleihe 3.000 2009 – 2014 300 Mio. CHF 271 264
Total Obligationenanleihen und Schuldscheindarlehen 1 382 1 536
Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstituten 1 39 5
Leasingverbindlichkeiten 9 12
Zwischentotal 1 430 1 553
Abzüglich des kurzfristigen Teils – 125 –
Total 1 305 1 553
Der Fremdkapitalanteil der in der Bilanz verbuchten Wandelanleihe wurde wie folgt bewertet:
Nominalwert 300 300
Eigenkapitalanteil – 31 – 31
Fremdkapitalanteil bei erstmaliger Verbuchung am 2. Juli 2009 269 269
Transaktionsgebühren – 5 – 7
Zinsaufwand 16 2
Bezahlter Zins – 9 –
Fremdkapitalanteil am 31. Dezember 2010 271 264
Fälligkeitsstruktur 2011 – 155
2012 250 251
2013 775 875
2014 271 264
später 9 8
Total 1 305 1 553
Währungsstruktur CHF 521 514
EUR 780 1 036
Übrige 4 3
Total 1 305 1 553
Vergleich mit Marktwerten (inkl. kurzfristiger Anteile)
Obligationenanleihe 1 018 1 135
Schuldscheindarlehen 125 148
Wandelanleihe 617 421
Übrige 47 17
Total 1 807 1 721
Gesamtwert der belehnten Vermögenswerte als Sicherung für Finanzverbindlichkeiten 40 50
Total gesicherte finanzielle Verbindlichkeiten 13 16
1 Durchschnittlicher Zinssatz der zinstragenden Verbindlichkeiten im Jahr 2010: 8.73 % (Pakistan, Grossbritannien und Deutschland) (2009: 10.34 % nur Pakistan).
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117
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Anfang Juli 2009 gab Clariant eine ungesicherte vorrangige Wandelanleihe im Betrag von 300 Mio. CHF mit einer Laufzeit bis 2014 aus. Der Konversionspreis wurde auf 8.55 CHF pro Aktie festgelegt, was eine Prämie von 30 % über dem Referenzpreis bedeutete. Der Zinscoupon wurde auf 3.0 % pro Jahr festgelegt, zahlbar halbjährlich zum Periodenende.
Bewertung. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Es existieren keine langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die zum Marktwert über die Erfolgsrechnung verbucht werden.
Der Wert des Fremdkapital und des Eigenkapitalanteils der Wandelanleihe wurde bei Ausgabe der Anleihe bestimmt. Der Marktwert des Fremdkapitalanteils, ausgewiesen in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten, wurde mittels des Marktzinssatzes einer gleichwertigen Anleihe ohne Wandelrechte berechnet. Der Residualwert, welcher den Wert des Wandeloption darstellt, ist in den Reserven im Eigenkapital ausgewiesen.
Die Marktwerte, die für die Obligationenanleihen und die Wandelanleihe offengelegt werden, entsprechen den gehandelten Preisen zum Bilanzstichtag. Die Marktwerte der übrigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die ihren Buchwerten entsprechen, werden aufgrund des errechneten Barwerts der Mittelflüsse ermittelt.
Covenants. Per Ende 2010 unterlag der Konzern keinen finanziellen Covenants.
Zinssensitivität der Konzernschulden ›Anleihen: Alle Anleihen, einschliesslich der Wandelanleihe, unterliegen einer festen Verzinsung. ›Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstitutionen: vorwiegend Konsortialkredite mit variabler Verzinsung (Libor plus massgebliche Marge auf Basis einer festgelegten Preisspanne in Abhängigkeit der Performance des Konzerns). ›Übrige Finanzschulden: vorwiegend kurzfristige Verbindlichkeiten mit variablen Verzinsung ›Das Schuldscheindarlehen in Höhe von 100 Mio. EUR wurde in zwei Teilen aufgenommen: Ein Teil von 20 Mio. EUR mit einem festem Zinssatz von 6.211 % und ein zweiter Teil von 80 Mio. EUR mit variablem Zinssatz (31. Dezember 2010: 2.461 %, 31. Dezember 2009: 2.272 %).
Sicherheiten. Gewisse asiatische Tochtergesellschaften verpfänden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Lager als Sicherheiten für Dispositionskredite. Im Fall, dass die Kreditnehmer ihre Verpflichtungen nicht wahrnehmen können, ist der Kreditgeber berechtigt, diese Aktiven in Besitz zu nehmen und zu verwerten.
Die Aktiven werden zu den üblichen Marktkonditionen verpfändet.
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118 Clariant Geschäftsbericht 2010
16. Personalvorsorgeeinrichtungen
Neben den gesetzlich geregelten Sozialversicherungen bestehen im Konzern mehrere unabhängige Personalvorsorgeeinrichtungen. Deren Vermögen wird vorwiegend ausserhalb der Gesellschaften gehalten. Einige Konzerngesellschaften führen keine unabhängigen Pläne. Wo dies der Fall ist, werden für die Vorsorgeleistungen Rückstellungen gebildet, die Bestandteil der langfristigen Verbindlichkeiten in der Bilanz sind.
Leistungsorientierte Vorsorgeeinrichtungen. Die Mehrheit der Konzernangestellten ist durch leistungsorientierte Vorsorgepläne gedeckt. Die zukünftigen Verpflichtungen und entsprechenden Vermögenswerte der nach IAS 19 als leistungsorientiert geltenden Einrichtungen werden jährlich neu ermittelt und mindestens alle drei Jahre von einer unabhängigen Stelle überprüft. Das Vermögen wird zu Marktwerten bewertet. Die in den Vereinigten Staaaten aus dem Geschäftsbereich Spezialchemikalien von Hoechst zu Clariant übergetretenen Mitarbeitenden bleiben für ihre bis zum 30. Juni 1997 erworbenen Ansprüche bei Hoechst versichert.
Die wichtigsten leistungsorientierten Vorsorgeeinrichtungen im Konzern sind die folgenden:
Die grössten leistungsorientierten Vorsorgeeinrichtungen befinden sich in der Schweiz, in Deutschland, Grossbritannien und in den Vereinigten Staaten. Sie umfassen mehr als 90 % der gesamten Verpflichtungen aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen.
Die deutsche Vorsorgeeinrichtung weist keine Kapitaldeckung auf und umfasst die Zusatzversicherung aller deutschen Mitarbeitenden, deren Saläre das Maximalniveau der obligatorischen deutschen Sozialversicherung übersteigt. Alle übrigen Vorsorgeansprüche von deutschen Mitarbeitenden werden durch einen MultiEmployerPlan mit Kapitaldeckung wahrgenommen, welcher als beitragsorientierter Vorsorgeplan ausgewiesen wird.
Die Vorsorgeeinrichtung in Grossbritannien ist ein leistungsorientierter Vorsorgeplan mit Kapitaldeckung, welcher die Vorsorgeansprüche aller britischen Mitarbeitenden abdeckt, die vor dem 31. Dezember 2003 in die Firma eintraten. Die Vorsorgeansprüche von Mitarbeitenden, welche nach diesem Datum eingetreten sind, werden durch einen Vorsorgeplan mit Beitragsprimat abgedeckt.
In den Vereinigten Staaten unterhält Clariant einen leistungsorientierten Vorsorgeplan mit Kapitaldeckung, welcher die Ansprüche der amerikanischen Mitarbeitenden abdeckt, welche vor dem 31. Dezember 2000 in die Firma eintraten. Die Vorsorgeansprüche von Mitarbeitenden, welche nach diesem Datum eingetreten sind, werden von einem Vorsorgeplan mit Beitragsprimat abgedeckt. Für Mitglieder des Managements, deren Jahressalär den Betrag von 245 000 USD übersteigt, besteht ein zusätzlicher leistungsorientierter Vorsorgeplan ohne Kapitaldeckung für den diesen Betrag übersteigenden Teil.
In der Schweiz unterhält Clariant einen leistungsorientierten Vorsorgeplan mit Kapitaldeckung, welcher die Ansprüche aller schweizerischen Mitarbeitenden bis zum einem Jahressalär von 200 000 CHF abdeckt. Für Mitarbeitende, deren Jahressalär den Betrag von 200 000 CHF übersteigt, besteht ein zweiter Vorsorgeplan mit Kapitaldeckung für den diesen Betrag übersteigenden Teil.
Für die Mitglieder des Executive Committee besteht eine leistungsorientierte Vorsorgerückstellung ohne Kapitaldeckung für denjenigen Teil der gemachten Vorsorgezusagen, der durch diese beiden Vorsorgepläne nicht abgedeckt ist.
Medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen. Der Konzern unterhält in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Frankreich Programme für die medizinische Versorgung nach Pensionseintritt. Die Bilanzierungsmethode für die mit diesen Programmen verbundenen Verbindlichkeiten entspricht weitgehend der Methode, die für leistungsorientierte Vorsorgeprogramme angewendet wird. Für diese Verpflichtungen bestehen keine externen Vermögenswerte. Sie sind als Rückstellungen in den Bilanzen der betreffenden Konzerngesellschaften enthalten.
Die Aufwendungen für Nettoleistungen werden in derselben Zeile und Funktion verbucht wie die Personalkosten.
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119
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Veränderungen der Verpflichtungen der leistungsorientierten Vorsorgeeinrichtungen:
Mio. CHF Personal- vorsorgeeinrichtungen
(mit und ohne Kapitaldeckung)
Medizinische Vorsorgeeinrichtungen (ohne Kapitaldeckung)
2010 2009 2010 2009
Anfangsbestand 1 933 1 765 78 80
In der laufenden Periode erworbene Vorsorgeansprüche 61 48 2 1
Zinsaufwand auf dem Barwert der Vorsorgeansprüche 84 86 4 5
Arbeitnehmerbeiträge 13 14 –
Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 104 – 86 – 4 – 4
In der laufenden Periode entstandene versicherungsmathematische Verluste / Gewinne 112 86 8 –
Aufwendungen aus früheren Perioden 2 – –
Abgangsentschädigungen 2 8 –
Auswirkungen von Plankürzungen – – 6 –
Auswirkungen von Abgeltungen – 5 – – 1 – 3
Wechselkursdifferenzen – 139 18 – 9 – 1
Schlussbestand 1 959 1 933 78 78
Veränderung der Vermögenswerte der Vorsorgepläne:
Mio. CHF 2010 2009
Anfangsbestand 1 461 1 294
Erwarteter Ertrag auf den Vermögenswerten 73 68
Arbeitnehmerbeiträge 13 14
Arbeitgeberbeiträge 55 47
Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 85 – 64
In der laufenden Periode entstandener versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust 32 95
Auswirkungen von Abgeltungen – 3 – 3
Wechselkursdifferenzen – 71 10
Schlussbestand 1 475 1 461
Der Konzern wird im Jahr 2011 voraussichtlich 51 Mio. CHF in seine leistungsorientierten Vorsorgepläne einzahlen.
Am 31. Dezember 2010 und 2009 umfasste das Vermögen der Vorsorgeeinrichtung keine von der Gesellschaft ausgegebenen Namenaktien.
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120 Clariant Geschäftsbericht 2010
Personalvorsorgeeinrichtungen (Fortsetzung)
In der Bilanz sind folgende Werte enthalten:
Mio. CHF Leistungsorientierte Vorsorgeeinrichtungen
Medizinische Vorsorgeeinrichtungen
Total
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Barwert gedeckter Vorsorgeansprüche – 1 569 – 1 534 – 1 569 – 1 534
Marktwert der Vermögenswerte 1 475 1 461 1 475 1 461
Unterdeckung – 94 – 73 – – – 94 – 73
Barwert ungedeckter Vorsorgeansprüche – 390 – 399 – 78 – 78 – 468 – 477
Nicht verbuchte versicherungsmathematische
Verluste (Gewinne)
250 211 2 – 5 252 206
Nicht verbuchte Vorsorgeansprüche aus früheren
Perioden (Gewinne)
– – – 1 – 4 – 1 – 4
In der Bilanz als Verpflichtung
verbuchte Vorsorgeansprüche
– 234 – 261 – 77 – 87 – 311 – 348
Diese sind in den folgenden Bilanzpositionen verbucht:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Verpflichtungen für Personalvorsorge – 351 – 378 – 77 – 87 – 428 – 465
Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 117 117 117
Netto in der Bilanz als Verpflichtung
verbuchte Vorsorgeansprüche
– 234 – 261 – 77 – 87 – 311 – 348
In der Konzernerfolgsrechnung sind folgende Werte enthalten:
Mio. CHF 2010 2009 2010 2009 2010 2009
In der laufenden Periode erworbene Vorsorge
ansprüche
– 61 – 48 – 2 – 1 – 63 – 49
Zinsaufwand – 84 – 86 – 4 – 5 – 88 – 91
Erwarteter Ertrag auf den Vermögenswerten 73 68 – 73 68
In der laufenden Periode verbuchte
versicherungsmathematische Verluste
– 14 – 10 – – 14 – 10
Ansprüche aus früheren Perioden – 1 3 3 3 2
Abgangsentschädigungen – 2 – 8 – – 2 – 8
Auswirkung von Plankürzungen 3 – – 3
Auswirkung von Abgeltungen 1 – 1 3 2 3
Gesamtaufwand – 87 – 82 – 2 – – 89 – 82
Mio. CHF 2010 2009 2010 2009 2010 2009
Tatsächlicher Ertrag auf den Vermögenswerten 105 163 – – 105 163
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AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Überleitung zu den in der Bilanz aufgeführten Werten für Verpflichtungen und Vorauszahlungen für die Personalvorsorge:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung – 428 – 465
Pensionsverpflichtungen mit Beitragsorientierung – 15 – 19
Verpflichtung aus Personalvorsorge – 443 – 484
Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 117
Bilanzierte Nettoverpflichtung aus Personalvorsorge – 326 – 367
Die wichtigsten Kategorien von Anlagen der Vermögenswerte in Prozenten des Totalvermögens der Vorsorgeeinrichtungen:
31.12.2010%
31.12.2009 %
Aktien 31 33
Festverzinsliche Wertpapiere 34 32
Flüssige Mittel 6 9
Immobilien 16 15
Alternative Anlagen 13 11
Den Berechnungen der zukünftigen Verpflichtungen der Vorsorgeeinrichtungen wurden folgende versicherungsmathematische Annahmen zugrunde gelegt:
2010%
2009 %
Konzern Die wichtigsten Länder Konzern Die wichtigsten Länder
Gewichte-ter Durch-
schnitt
Schweiz Grossbri-tannien
USA Deutsch-land
Gewichte-ter Durch-
schnitt
Schweiz Grossbri-tannien
USA Deutsch-land
Diskontierungszinssatz 4.0 2.8 5.5 5.4 4.8 4.5 3.3 5.7 6.0 5.3
Erwartete langfristige Rendite
auf den Vermögenswerten
4.8 3.8 6.0 7.5 – 5.3 4.5 6.3 7.5 –
Erwartete Inflationsrate 1.7 0.5 3.6 3.0 2.0 1.8 0.5 3.6 3.0 2.3
Zukünftiger Anstieg der Gehälter 2.9 2.0 4.9 4.0 2.5 3.0 2.0 4.9 4.0 2.5
Erwarteter langfristiger Anstieg der
medizinischen Versorgungskosten
8.8 – – 10.0 – 8.1 – – 9.0 –
Gegenwärtige durchschnittliche
Lebenserwartung
eines 65 jährigen Mannes
in
Jahren
17 18 22 18 18 18 18 22 18 18
Gegenwärtige durchschnittliche
Lebenserwartung
einer 65 jährigen Frau
in
Jahren
20 21 24 20 22 21 21 24 20 22
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122 Clariant Geschäftsbericht 2010
für diese Bilanzierungsregelung besteht darin, dass die an dem Plan beteiligten Konzerngesellschaften versicherungsmathematischen Risiken in Bezug auf aktuelle und frühere Mitarbeitende anderer Unternehmen unterworfen sind, die am selben Pensionsplan beteiligt sind. Es gibt keine zuverlässige bzw. einheitliche Grundlage für die Zuordnung von Vorsorgeverpflichtungen, Planvermögen und Kosten auf die einzelnen am Plan beteiligten Unternehmen.
Personalvorsorgeeinrichtungen (Fortsetzung)
Der gewichtete Durchschnitt der erwarteten langfristigen Erträge auf Vermögenswerten entspricht dem Ertrag, der im Zeitraum der Fälligkeit der Leistungen aus Vorsorgeverpflichtungen im Durchschnitt erwartet wird. Zur Ermittlung der erwarteten Erträge zieht Clariant für jede Vermögenskategorie die im Marktdurchschnitt erzielten langfristigen annualisierten Erträge der Vergangenheit sowie die historischen Erträge des Konzerns auf den Vermögenswerten der eigenen Vorsorgeeinrichtungen heran. Auf Basis dieser Referenzdaten ermittelt der Konzern für jede Vorsorgeeinrichtung eine durchschnittliche gewichtete langfristige Ertragsquote.
Die Veränderung der erwarteten medizinischen Versorgungskosten um einen zusätzlichen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen auf die Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen:
Mio. CHF Anstieg um einen Prozentpunkt
Rückgang um einen Prozentpunkt
Auswirkung auf in der Periode erworbene Vorsorgeansprüche und Zinskosten 1 – 1
Auswirkung auf die Gesamtverpflichtung 11 – 10
Beträge für die Berichtsperiode und die Vorperioden:
Pensionsverpflichtungen mit LeistungsorientierungMio. CHF
2010 2009 2008 2007 2006
Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung,
mit und ohne Kapitaldeckung
– 1 959 – 1 933 – 1 765 – 2 012 – 2 080
Marktwert der Vermögenswerte 1 475 1 461 1 294 1 743 1 698
Unterdeckung – 484 – 472 – 471 – 269 – 382
Anpassung zwischen erwarteten und effektiv
eingetroffenen Werten der Pensionsverpflichtungen
8 25 27 – 23 3
Anpassung zwischen erwarteten und effektiv
eingetroffenen Werten der Vermögenswerte
32 95 – 394 – 24 48
Medizinische PersonalvorsorgeeinrichtungenMio. CHF
2010 2009 2008 2007 2006
Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorge
einrichtungen mit Leistungsorientierung
– 78 – 78 – 80 – 88 – 95
Anpassung zwischen erwarteten und effektiv
eingetroffenen Werten der Vorsorgeverpflichtungen
1 – 7 – 2 – 2 – 2
Beitragsorientierte Vorsorgepläne. Im Jahr 2010 wurden in den Erfolgsrechnungen der Konzerngesellschaften 28 Mio. CHF als Beiträge für beitragsorientierte Vorsorgepläne verbucht (2009: 28 Mio. CHF).
In Deutschland sind rund 6 900 Mitarbeitende von Clariant in einem Pensionsplan versichert, der als MultiEmployerPlan strukturiert ist und als beitragsorientierter Vorsorgeplan behandelt wird. Der Grund
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123
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Auf Basis der im Jahr 2009 erfolgten gesetzlich vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Berechnung ist die Kapitaldeckung der Vorsorgeverpflichtungen des Plans gewährleistet. Es wird davon ausgegangen, dass auch im Jahr 2010 eine Deckung der Vorsorgeverpflichtungen durch das Planvermögen gegeben ist.
Falls die Vorsorgeverpflichtungen des MultiEmployerPlans das vorhandene Planvermögen übersteigen, kann entweder durch eine Erhöhung der Arbeitgebereinzahlungen in den Plan oder durch eine entsprechende Reduzierung der an die Anspruchsberechtigten ausgezahlten Leistungen Abhilfe geschaffen werden. Bei einer Reduzierung der Leistungen muss geprüft werden, ob dadurch eine Einschusspflicht für den Arbeitgeber entsteht. Die Entscheidung darüber liegt im Ermessen des Führungsgremiums des Pensionsplans, das sich aus Vertretern der am MultiEmployerPlan beteiligten Unternehmen und deren Arbeitnehmervertretern zusammensetzt.
Die von Clariant in den Pensionsplan eingezahlten Beiträge beliefen sich im Berichtsjahr auf 15 Mio. CHF (2009: 15 Mio. CHF).
Der MultiEmployerPlan geht auf den Pensionsplan der deutschen Tochtergesellschaften des ehemaligen HoechstKonzerns zurück, dem ein Teil der heutigen Clariant Aktivitäten bis zum Jahr 1997 angehörte. Mehrere dieser früher zum HoechstKonzern gehörenden Gesellschaften sind nach wie vor am MultiEmployerPlan beteiligt.
17. Entwicklung der Rückstellungen
Mio. CHF Rückstellungen für Umwelt-
schutz
Rückstellungen für Personal
Rückstellungen für Restruktu-
rierungen
Sonstige Rückstellungen
Total Rück- stellungen
2010
Total Rück- stellungen
2009
Stand 1. Januar 134 164 184 154 636 528
Zugänge 6 148 289 91 534 566
Verbrauch von Rückstellungen – 16 – 154 – 155 – 108 – 433 – 411
Auflösung nicht benötigter Rückstellungen – 3 – 33 – 18 – 54 – 73
Diskontierungseffekte 4 1 3 8 7
Wechselkursdifferenzen – 8 – 17 – 24 – 12 – 61 19
Stand 31. Dezember 120 139 261 110 630 636
Davon:
– kurzfristig 28 105 128 49 310 395
– langfristig 92 34 133 61 320 241
Total Rückstellungen 120 139 261 110 630 636
Fälligkeit der Verbindlichkeiten
Bis ein Jahr 28 105 128 49 310 395
Ein bis drei Jahre 42 23 129 29 223 121
Drei bis fünf Jahre 29 3 4 6 42 48
Mehr als fünf Jahre 21 8 – 26 55 72
Total Rückstellungen 120 139 261 110 630 636
Rückstellungen für Umweltschutz. Rückstellungen für Umweltschutzverpflichtungen werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung des Konzerns besteht, die zu einem Mittelabfluss führt. Der von Clariant in Zukunft zu leistende Aufwand, um die Auswirkungen früherer Ablagerungen oder Emissionen chemischer Substanzen durch Clariant oder Dritte gemäss den Umweltgesetzen und verordnungen zu beseitigen, sowie die damit verbundenen Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die wesentlichen Komponenten
der Umweltschutzrückstellungen umfassen Sanierung und Rekultivierung kontaminierter Standorte sowie Behandlung und Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten, an denen die Umweltbeeinträchtigung weniger schwerwiegend ist. Die künftigen Sanierungskosten des Konzerns hängen von einer Reihe von Faktoren ab, zu denen – keinesfalls ausschliesslich – Art und Umfang der Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien – auf Clariant entfallende prozentuale Materialanteil an den betroffenen Standorten gehören.
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124 Clariant Geschäftsbericht 2010
Entwicklung der Rückstellungen (Fortsetzung)
Die in der Bilanz ausgewiesenen Umweltschutzrückstellungen betreffen eine Anzahl verschiedener Verpflichtungen, in erster Linie in der Schweiz, den Vereinigten Staaten, in Deutschland, Grossbritannien, Brasilien und Italien.
Rückstellungen werden in denjenigen Fällen gebildet, in denen eine Verpflichtung zur Sanierung von Umweltschäden besteht, sowie für Eindämmungsmassnahmen, sofern Umweltbestimmungen dies erfordern. Sämtliche Rückstellungen betreffen Umweltverpflichtungen im Zusammenhang mit Aktivitäten, die vor dem Zeitpunkt lagen, zu dem Clariant die Kontrolle über den betreffenden Standort übernommen hat. Zu jedem Bilanzstichtag überprüft Clariant alle Rückstellungen und nimmt, falls notwendig, Anpassungen vor.
Rückstellungen für Personal. Personalrückstellungen betreffen u.a. Vorsorge für Lohnfortzahlungen bei Abwesenheit wie etwa Sabbaticals, Jubiläumszulagen oder sonstige aus der Dauer des Dienstverhältnisses erwachsende Ansprüche sowie Gewinnbeteiligungen und Bonuszahlungen. Diese Rückstellungen werden proportional zu den von den jeweiligen Mitarbeitern erbrachten Dienstleistungen gebildet.
Rückstellungen für Restrukturierungen. Rückstellungen für Restrukturierungen werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder faktische Verpflichtung des Konzerns vorliegt, die zu einem Mit
telabfluss führt. Der Begriff Restrukturierung bezieht sich auf Massnahmen, in deren Folge es zu einem Stellenabbau und zur Stilllegung von Produktionsbereichen oder ganzen Standorten kommt. Eine Restrukturierungsrückstellung wird gebildet, wenn ein Restrukturierungsplan beschlossen wurde und entweder seine Umsetzung begonnen oder seine wesentlichen Eigenschaften der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Restrukturierungsrückstellungen, welche im 2010 neu gebildet wurden, betrafen Werkschliessungen und Personalabbaumassnahmen in verschiedenen Ländern, wobei die grössten Beträge in der Schweiz, in Frankreich, China, Korea, Spanien und in den Vereinigten Staaten anfielen. Für weitere Informationen zu den Restrukturierungsmassnahmen siehe auch Erläuterung 24.
Sonstige Rückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen decken u.a. Verpflichtungen aus steuerlichen und rechtlichen Verfahren in verschiedenen Ländern, für welche noch keine Rechnung eingegangen ist und/oder für welche lediglich eine verlässliche Schätzung gemacht werden kann.
Alle langfristigen Rückstellungen werden, falls wesentlich, diskontiert, um den Zeitwert des Geldes abzubilden. Die Diskontierungssätze widerspiegeln die jeweilige Marktbewertung des Zeitwerts des Geldes und des Risikos des spezifischen Landes und der Art der Rückstellung.
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125
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
18. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 622 521
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Gesellschaften 31 38
Passive Rechnungsabgrenzung 361 303
Sonstige Verbindlichkeiten 156 162
Total 1 170 1 024
Der verbuchte Wert für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Marktwert.
19. Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Banken und andere Finanzinstitute 107 132
Verpflichtung aus geschriebenen PutOptionen auf Aktien der Clariant AG 8 –
Kurzfristiger Anteil an langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten 125 –
Total 240 132
Fälligkeitsstruktur:
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
Bis zu drei Monate nach dem Bilanzstichtag 107 101
Drei bis sechs Monate nach dem Bilanzstichtag 3 15
Sechs bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 130 16
Total 240 132
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Es existieren keine kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die zum Marktwert über die Erfolgsrechnung verbucht werden.
Die Verpflichtung aus geschriebenen PutOptionen umfasst 500 000 Aktien der Clariant AG mit einem Ausübungspreis von 17.00 CHF. Ein entsprechender Effekt aus diesen Optionen wurde im Eigenkapital verbucht (siehe auch Erläuterung 1.25)
Der Marktwert der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, abgesehen vom kurzfristigen Anteil an langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, entspricht aufgrund des kurzfristigen Charakters dieser Instrumente annähernd ihrem Buchwert.
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126 Clariant Geschäftsbericht 2010
SEGMENTEMio. CHF
Industrial & Consumer Specialties
Masterbatches Pigments Textile Chemicals Oil & Mining Sevices Leather Services Performance Chemicals 2
Total Segmente fortgeführte
Geschäftsaktivitäten
Corporate Total Konzern
2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1
Umsatz der Segmente 1 544 1 464 1 260 1 122 1 191 1 102 823 780 606 579 326 279 1 440 1 390 7 190 6 716 – – 7 190 6 716Umsätze mit anderen Segmenten – 18 – 39 – – – 23 – 30 – 2 – 3 – 2 – 1 – – – 25 – 29 – 70 – 102 – – – 70 – 102
Umsatz 1 526 1 425 1 260 1 122 1 168 1 072 821 777 604 578 326 279 1 415 1 361 7 120 6 614 – – 7 120 6 614
Betriebsaufwand – 1 325 – 1 314 – 1 141 – 1 051 – 974 – 1 037 – 776 – 777 – 534 – 517 – 288 – 274 – 1 258 – 1 299 – 6 296 – 6 269 – 149 – 100 – 6 445 – 6 369Erträge von assoziierten Gesellschaften 5 4 1 1 8 13 1 – 2 4 – – 4 3 21 25 – – 21 25Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 5 – – 1 1 – – – – – – – – 4 1 8 – – 1 8Restrukturierung und Wertminderungen – 25 – 33 – 16 – 37 – 63 – 91 – 78 – 25 – 1 – 7 – 1 – – 15 – 17 – 199 – 210 – 132 – 88 – 331 – 298
Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20
Finanzertrag 15 10Finanzaufwand – 138 – 111
Ergebnis vor Steuern 243 – 121Steuern – 52 – 73
Nettoergebnis 191 – 194
Aktiven der Segmente 719 710 570 627 738 849 501 494 195 194 290 306 748 785 3 761 3 965 3 761 3 965Verbindlichkeiten der Segmente – 154 – 109 – 88 – 92 – 79 – 77 – 66 – 75 – 50 – 44 – 25 – 29 – 118 – 89 – 580 – 515 – 580 – 515
Nettobetriebsvermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – – 3 181 3 450
Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 741 987 741 987Fremdkapital Corporate ohne Finanzverbindlichkeiten – 1 990 – 1 996 – 1 990 – 1 996Nettoschulden 4 – 126 – 545 – 126 – 545
Nettovermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – 1 375 – 1 554 1 806 1 896
Darin enthalten:
Investitionen der Periode in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 72 46 25 19 26 35 20 15 7 2 4 3 47 28 201 148 41 22 242 170Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 46 47 2 9 136 165 1 5 11 12 – – 27 33 223 271 1 2 224 273
Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich laufender Abschreibungen auf Sachanlagen 37 41 29 31 34 35 23 23 4 5 5 5 40 46 172 186 23 28 195 214zuzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen 12 1 5 5 30 21 8 – 1 – – – 10 6 66 33 9 25 75 58zuzüglich Abschreibungen auf übrigen immateriellen Anlagen – – 2 2 – – – – – – – – – 2 2 4 8 7 10 11
EBITDA 3 230 129 140 72 204 13 – 1 – 2 76 63 42 10 196 106 887 391 – 241 – 128 646 263
zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen (ausgewiesen unter Restrukturierung und Wertminderung)
– 12 – 1 – 5 – 5 – 30 – 21 – 8 – – 1 – – – – 10 – 6 – 66 – 33 – 9 – 25 – 75 – 58
abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften
– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8
EBITDA vor Restrukturierung und Veräusserungen 243 156 151 105 236 83 69 23 76 70 43 10 201 113 1 019 560 – 118 – 65 901 495
Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften
– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderung und Verkäufen 206 115 120 72 202 48 46 – 72 65 38 5 161 65 845 370 – 149 – 100 696 270
1 Angepasst (siehe Erläuterung 1.24)2 Performance Chemicals umfasst alle anderen Business Units (Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions und Paper Specialties)3 EBITDA ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen und Abschreibungen.
Berechnung der NettoschuldenMio. CHF
31.12.2010 31.12.2009
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1 305 1 553
Zuzüglich kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
240 132
Abzüglich flüssige Mittel – 716 – 1 140
Abzüglich kurzfristige Anlagen zwischen 90 und 365 Tagen
– 703
Nettoschulden 126 545
Die Vermögenswerte der Segmente bestehen aus Sachanlagen, Goodwill, Vorräten, Forderungen sowie Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften. Sie beinhalten keine Steuerguthaben, Finanzanlagen oder flüssige Mittel aus betrieblichen Aktivitäten.
20. Segmentinformationen
Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Bedingungen eingegangen, welche auch Dritten zugestanden werden.
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AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
SEGMENTEMio. CHF
Industrial & Consumer Specialties
Masterbatches Pigments Textile Chemicals Oil & Mining Sevices Leather Services Performance Chemicals 2
Total Segmente fortgeführte
Geschäftsaktivitäten
Corporate Total Konzern
2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1 2010 2009 1
Umsatz der Segmente 1 544 1 464 1 260 1 122 1 191 1 102 823 780 606 579 326 279 1 440 1 390 7 190 6 716 – – 7 190 6 716Umsätze mit anderen Segmenten – 18 – 39 – – – 23 – 30 – 2 – 3 – 2 – 1 – – – 25 – 29 – 70 – 102 – – – 70 – 102
Umsatz 1 526 1 425 1 260 1 122 1 168 1 072 821 777 604 578 326 279 1 415 1 361 7 120 6 614 – – 7 120 6 614
Betriebsaufwand – 1 325 – 1 314 – 1 141 – 1 051 – 974 – 1 037 – 776 – 777 – 534 – 517 – 288 – 274 – 1 258 – 1 299 – 6 296 – 6 269 – 149 – 100 – 6 445 – 6 369Erträge von assoziierten Gesellschaften 5 4 1 1 8 13 1 – 2 4 – – 4 3 21 25 – – 21 25Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 5 – – 1 1 – – – – – – – – 4 1 8 – – 1 8Restrukturierung und Wertminderungen – 25 – 33 – 16 – 37 – 63 – 91 – 78 – 25 – 1 – 7 – 1 – – 15 – 17 – 199 – 210 – 132 – 88 – 331 – 298
Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20
Finanzertrag 15 10Finanzaufwand – 138 – 111
Ergebnis vor Steuern 243 – 121Steuern – 52 – 73
Nettoergebnis 191 – 194
Aktiven der Segmente 719 710 570 627 738 849 501 494 195 194 290 306 748 785 3 761 3 965 3 761 3 965Verbindlichkeiten der Segmente – 154 – 109 – 88 – 92 – 79 – 77 – 66 – 75 – 50 – 44 – 25 – 29 – 118 – 89 – 580 – 515 – 580 – 515
Nettobetriebsvermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – – 3 181 3 450
Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 741 987 741 987Fremdkapital Corporate ohne Finanzverbindlichkeiten – 1 990 – 1 996 – 1 990 – 1 996Nettoschulden 4 – 126 – 545 – 126 – 545
Nettovermögen 565 601 482 535 659 772 435 419 145 150 265 277 630 696 3 181 3 450 – 1 375 – 1 554 1 806 1 896
Darin enthalten:
Investitionen der Periode in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 72 46 25 19 26 35 20 15 7 2 4 3 47 28 201 148 41 22 242 170Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 46 47 2 9 136 165 1 5 11 12 – – 27 33 223 271 1 2 224 273
Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich laufender Abschreibungen auf Sachanlagen 37 41 29 31 34 35 23 23 4 5 5 5 40 46 172 186 23 28 195 214zuzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen 12 1 5 5 30 21 8 – 1 – – – 10 6 66 33 9 25 75 58zuzüglich Abschreibungen auf übrigen immateriellen Anlagen – – 2 2 – – – – – – – – – 2 2 4 8 7 10 11
EBITDA 3 230 129 140 72 204 13 – 1 – 2 76 63 42 10 196 106 887 391 – 241 – 128 646 263
zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen (ausgewiesen unter Restrukturierung und Wertminderung)
– 12 – 1 – 5 – 5 – 30 – 21 – 8 – – 1 – – – – 10 – 6 – 66 – 33 – 9 – 25 – 75 – 58
abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften
– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8
EBITDA vor Restrukturierung und Veräusserungen 243 156 151 105 236 83 69 23 76 70 43 10 201 113 1 019 560 – 118 – 65 901 495
Operatives Ergebnis 181 87 104 34 140 – 43 – 32 – 25 71 58 37 5 146 52 647 168 – 281 – 188 366 – 20zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 25 33 16 37 63 91 78 25 1 7 1 – 15 17 199 210 132 88 331 298abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften
– – 5 – 1 – 1 – – – – – – – – – 4 – 1 – 8 – – – 1 – 8
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderung und Verkäufen 206 115 120 72 202 48 46 – 72 65 38 5 161 65 845 370 – 149 – 100 696 270
1 Angepasst (siehe Erläuterung 1.24)2 Performance Chemicals umfasst alle anderen Business Units (Additives, Detergents & Intermediates, Emulsions und Paper Specialties)3 EBITDA ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen und Abschreibungen.
Bei den Verbindlichkeiten der Segmente handelt es sich um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Nicht darin enthalten sind Positionen wie Steuern, Rückstellungen für Verbindlichkeiten oder Darlehen des Konzerns. Als Investitionen werden
Erweiterungen der Sachanlagen und der immateriellen Anlagen erfasst.
Der Konzern weist keine Umsätze mit einzelnen Kunden auf, welche 10 % des Konzernumsatzes übersteigen.
Überleitung vom Betriebsvermögen zum Total der Aktiven Mio. CHF
31.12.2010 31.12.2009 1
Aktiven der Segmente 3 761 3 965
Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 741 987
Flüssige Mittel 716 1 140
Kurzfristige Anlagen zwischen 90 und 365 Tagen
703 –
Total der Aktiven 5 921 6 092
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128 Clariant Geschäftsbericht 2010
Segmentinformationen (Fortsetzung)
Informationen nach geografischen RegionenMio. CHF
Umsatz 1 Anlagevermögen 2
2010 2009 3 2010 2009 3
EMEA 3 529 3 334 1 447 1 713
davon Deutschland 996 885 741 887
davon Schweiz 110 102 189 222
davon MEA 552 514 49 55
Nordamerika 860 792 152 176
davon USA 777 718 146 167
Lateinamerika 1 199 1 138 319 350
davon Brasilien 579 527 211 226
Asien / Pazifik 1 532 1 350 262 275
davon China 424 361 119 101
davon Indien 205 196 33 41
Total 7 120 6 614 2 180 2 514
1 Verteilt nach Regionen der Empfänger.2 Das Anlagevermögen schliesst die latenten Steuerguthaben und die Vorauszahlungen aus
Personalvorsorge aus.3 Per 1. Januar 2010 wurde die Struktur der Information nach geografischen Regionen angepasst,
um die Aktivitäten in den wichtigsten Märkten des Konzerns klarer offenzulegen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
Alle Segmente des Konzerns generieren ihre Erträge weitestge-hend aus dem Verkauf von Produkten. Diese präsentieren sich in einer derartigen Vielfalt, dass eine aussagekräftige Gruppierung unterhalb der Segmentinformation nicht möglich ist.
21. Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten und zum Verkauf stehendes Anlagevermögen
In den Jahren 2010 und 2009 hatte Clariant keine „Nicht fortge-führten Geschäftsaktivitäten“ zu verzeichnen.
In 2009 wurden 3 Mio. CHF an Archimica Group Holdings B.V. be-zahlt. Dieser Betrag ist in der Geldflussrechnung 2009 in der Zeile „Einnahmen/Ausgaben aus der Veräusserung von nicht fortgeführ-ten Geschäftsaktivitäten“ ausgewiesen.
Das per 31. Dezember 2010 zum Verkauf stehende Anlagevermögen im Betrag von 11 Mio. CHF betrifft Grundstücke in Indien und in den Vereinigten Staaten und ist dem Segment „Corporate“ zugeordnet.
Das Grundstück in Indien wurden per 1. Februar 2011 verkauft. Der Verkauf des Grundstücks in den Vereinigten Staaten wird für das Jahr 2011 erwartet.
Das zum Verkauf stehende Anlagevermögen betrug per 31. Dezem-ber 2009 2 Mio. CHF und betraf den Geschäftsbereich Diketene and Downstream Intermediate Products in Indien. Der Verkauf dieses Teils der Business Unit Pigments erfolgte 2010.
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129
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
22. Verkauf von Aktivitäten, welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden
In diesem Abschnitt werden Veräusserungen von Tochtergesell-schaften, assoziierten Gesellschaften und Aktivitäten ausgewie-sen, welche keine nicht fortgeführten Aktivitäten im Sinne von IFRS 5 sind. Die folgenden Veräusserungen wurden fanden in den Jahren 2010 und 2009 statt.
Am 4. Januar 2010 verkaufte Clariant Indien den Geschäftsbereich Diketene and Downstream Intermediate Products, die zur Busi-ness Unit Pigments gehören.
Am 30. September 2009 verkaufte Clariant Peru ihr Emulsions-geschäft. Am 15. September 2009 verkaufte Clariant die Tochter-gesellschaft Clariant Masterbatches (Korea) Ltd. Am 1. Septem-
ber 2009 wurden die Industriepark Dienstleistungen in Griesheim, Deutschland verkauft. Am 31. August 2009 wurden die Aktivitäten der Clariant Life Science Molecules (Florida) Inc. in den Vereinig-ten Staaten veräussert. Am 16. April 2009 wurde das Emulsions-geschäft in Guatemala verkauft. Clariant Indien veräusserte das Flexible Laminating Adhesives Geschäft am 7. März 2009.
Der Geldfluss 2010, welcher in dieser Erläuterung ausgewiesen wird, umfasst auch die restlichen Einkünfte aus dem Verkauf der Industriepark Dienstleistungen in Griesheim, Deutschland, wel-cher 2009 erfolgte.
Ergebnis und Geldfluss aus dem Verkauf von AktivitätenMio. CHF
2010 2009
Erhaltener Verkaufserlös 3 40
Noch ausstehender Verkaufserlös – 4
Total Verkaufserlös 3 44
Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen:
Sach- und immatrielle Anlagen 2 23
Vorräte – 8
Forderungen – 10
Verbindlichkeiten und übrige Passiven – – 10
Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven 2 31
Verkaufsbezogene Aufwendungen – 5
Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen 2 36
Gewinn aus Verkauf 1 8
Nettogeldfluss 4 40
23. Akquisitionen
2010 tätigte Clariant keine Akquisitionen.
Im Jahr 2009 erwarb Clariant die Aktivitäten von XL Performance Chemicals in den Vereinigten Staaten. Der Marktwert der erworbe-nen Nettoaktiven betrug ungefähr 3 Mio. CHF und führt zu keinem unmittelbaren Mittelabfluss. Der Kaufpreis hängt von der zukünfti-gen Performance ab und wird ab 2009 über die nächsten fünf Jahre entrichtet. Im Jahr 2010 wurde weniger als 1 Mio. CHF für diese Akquisition bezahlt.
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130 Clariant Geschäftsbericht 2010
Im Oktober 2010 kündigte Clariant die Schliessung von Standorten und die Verlegung von Aktivitäten vorwiegend in der Schweiz, in Frankreich und den Vereinigten Staaten an. Die daraus entstehen-den Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwendungen werden in Übereinstimmung mit den Anforderungen von IFRS über die Zeit-dauer dieser Massnahmen bis zu deren Abschluss im 2013 verbucht.
Im Jahr 2009 verbuchte Clariant für die Schliessung von Produkti-onstandorten und andere Restrukturierungsprojekte in Deutschland, Frankreich, Spanien, Grossbritannien und in der Schweiz. Resturie-rungsaufwendungen in der Höhe von 240 Mio. CHF.
Wertminderung: Die im 2010 und 2009 erfassten Wertminderun-gen entstanden aufgrund der Restrukturierungsmassnahmen und der daraus resultierenden Werkschliessungen.
24. Restrukturierung und Wertminderung
Aufwendungen für Restrukturierung und Wertminderung für die Jahre 2010 und 2009Mio. CHF
2010 2009
Restrukurierungsaufwendungen 256 240
Zahlungen für Restrukturierung 155 182
Wertminderungen 75 58
davon den Sachanlagen belastet (siehe Erläuterung 5) 67 20
davon den immateriellen Anlagen belastet (siehe Erläuterung 6) 8 14
davon den Finanzanlagen belastet (siehe Erläuterung 8) – 24
Total Restrukturierung und Wertminderung 331 298
Zur nachhaltigen Steigerung der Ertragskraft setzt Clariant tief grei-fende Massnahmen ein, mit welchen die Performance des Konzerns verbessert werden soll. Ziele dieser Anstrengungen sind die Erhö-hung des operativen Konzernergebnisses und eine Reduzierung des Nettoumlaufvermögens. Die zur Zielerreichung erforderlichen Verän-derungen bei Abläufen und Strukturen führen konzernweit zu einem erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen.
Restrukturierung: Im Jahr 2010 verbuchte Clariant einen Restruk-turierungsaufwand in der Höhe von 256 Mio. CHF, hauptsächlich für Projekte in der Schweiz, in Frankreich, Korea, China, in den Vereinig-ten Staaten und in Spanien, wo Standorte geschlossen wurden und Stellen abgebaut wurden.
Im Februar 2010 kündigte Clariant die Schliessung von Produktions-standorten in Muttenz, Schweiz, und in Thane, Indien an, welche zu den Geschäftsbereichen Textile Chemicals, Paper Specialties und Pigments gehören. Diese Schliessungen führen zu einem Abbau von etwa 500 Stellen und haben Aufwendungen für Restrukturierung und Wertminderung in der Höhe von bis zu 150 Mio. CHF zur Folge. Im Jahr 2010 wurden für diese Massnahmen 104 Mio. CHF aufgewendet.
Im Juni 2010 kündigte Clariant die Schliessung eines Produktionss-tandorts in Onsan, Korea, an, der zur Geschäftseinheit Pigments ge-hört. Diese Schliessung führt zu einem Abbau von nahezu 130 Stel-len und zu Aufwendungen für Restrukturierung und Wertminderung in der Höhe von bis zu 50 Mio. CHF. Im Jahr 2010 wurden für diese Massnahmen 17 Mio. CHF aufgewendet.
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131
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Die Zinsaufwendungen, welche nicht den Diskontierungseffekt auf langfristigen Rückstellungen betreffen, sind den Finanzverbindlich-keiten zuzuordnen, welche zu fortgeschriebenen Anschaffungswer-ten bewertet sind.
Die Zinskosten, welche auf den dazu in Frage kommenden Investiti-onen aktiviert wurden, betrugen im 2010 1 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF).
Die Zinserträge auf wertberichtigten Finanzanlagen betrugen in 2010 weniger als 1 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF ).
25. Finanzertrag und Finanzaufwand
FinanzertragMio. CHF
2010 2009
Zinsertrag 12 7
davon Zinsertrag auf Darlehen und Forderungen 7 5
davon Zinsertrag auf finanziellen Aktiven bis zum Verfall gehalten 5 2
Übriger Finanzertrag 3 3
Total Finanzertrag 15 10
FinanzaufwandMio. CHF
2010 2009
Zinsaufwand – 74 – 80
davon Diskontierungseffekt auf langfristigen Rückstellungen – 8 – 7
Übriger Finanzaufwand – 20 – 14
Nettowährungsergebnis – 44 – 17
Total Finanzaufwand – 138 – 111
Im übrigen Finanzaufwand sind Verluste aus dem Verkauf von Wert-papieren, Bankgebühren und sonstige Finanzkosten enthalten.
In den Jahren 2010 und 2009 wurden keine Gewinne oder Verluste auf Fair Value Hedges und Cashflow Hedges aus dem Eigenkapital übertragen oder ineffektive Teile von Cashflow Hedges erfolgswirk-sam verbucht. Im 2010 wurden Währungsgewinne von 7 Mio. CHF, welche den ineffektiven Teil eines Hedges einer Nettoinvestition betrafen, erfolgswirksam verbucht (2009: 0)
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132 Clariant Geschäftsbericht 2010
26. Gewinn pro Aktie (EPS)
Der Gewinn pro Aktie wurde aus dem Nettoergebis und der durch-schnittlichen Anzahl ausstehender Aktien (ausgegebene Aktien ab-züglich Aktien im Eigenbesitz) ermittelt.
2010 2009
Konzernergebnis, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF) 180 – 206
Verwässertes Ergebnis, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF)
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 180 – 206
Effekt der angenommenen Wandlung der Wandelanleihe auf das Konzernergebnis 10
Total 190 – 206
Aktien
Bestand am 1. Januar 225 905 255 226 333 400
Auswirkungen der Aktienrückkäufe/-verkäufe auf die gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien – 2 360 469 – 428 145
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 223 544 786 225 905 255
Adjustierung für zugesagte Clariant Aktien 1 959 325 1 645 807
Adjustierung für Verwässerungseffekt aus Aktienoptionen 383 194
Adjustierung für Verwässerungseffekt aus der angenommenen Umwandlung der Wandelanleihe 35 087 718
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien inkl. Verwässerung 260 975 023 227 551 062
Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie) 0.81 – 0.91
Verwässertes Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie) 0.73 – 0.91
Der Verwässerungseffekt ist auf drei unterschiedliche Faktoren zu-rückzuführen. Der erste Effekt besteht darin, dass im Rahmen des aktienbasierten Vergütungsplans Clariant Aktien zugesagt werden, die zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung des Verwässerungs-potenzials wird angenommen, dass ab 1. Januar der Berichtsperiode keine dieser Aktien gesperrt wäre.
Der zweite Effekt bezieht sich darauf, dass im Rahmen des aktien-basierten Vergütungsplans Optionen gewährt werden, die zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung dieses Verwässerungspotenzials wird angenommen, dass alle bis zum Ende der Berichtsperiode ins-gesamt ausgegebenen Optionen die ausübbar, resp. „in the money“ sind, am 1. Januar der Periode ausgeübt worden sind. Die Auswir-kung der während der Sperrfrist noch zu erbringenden Dienstleistun-gen wurde berücksichtigt.
Der dritte Verwässerungseffekt entsteht aus der Wandelanleihe, welche im Jahr 2009 ausgegeben worden ist. Zur Berechnung des verwässerten Ergebnisses 2010 wird angenommen, die Wandelan-leihe sei zu Beginn der Berichtsperiode gewandelt worden. Das Net-toergebnis wird um die Auswirkung dieser angenommenen Wand-lung bereinigt.
Der verwässerte Gewinn pro Aktie wird berechnet, indem die ge-wichtete durchschnittlich ausstehende Zahl an Aktien so angepasst wird, dass alle potenziell verwässernden Aktien als konvertiert an-genommen werden. In 2009 entstand kein Verwässerungseffekt, da der Konzern einen Verlust ausgewiesen hat. Das Ergebnis pro Aktie und das verwässerte Ergebnis pro Aktie sind deshalb identisch.
2010 und 2009 wurden keine Dividenden an Aktionäre ausbezahlt.
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133
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
tielle Absicherung der Bilanz- und Einkommenspositionen. Diese umfassen Devisentermingeschäfte und Währungsswaps in ver-schiedenen Hauptwährungen. Aus Kostengründen werden jedoch nicht alle Positionen permanent abgesichert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt, nach Kategorien gegliedert, Kon-traktwerte bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Nominalbeträge sowie den jeweils entsprechenden Wiederbeschaf-fungswert der einzelnen Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag.
Kontraktwerte bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegen-den Nominalbeträge stellen das ausstehende Transaktionsvolumen zum Bilanzstichtag dar. Sie geben keine Auskunft über das jeweili-ge Marktrisiko.
FinanzinstrumenteMio. CHF
Kontraktwert oder Nominalbetrag
Positiver Wieder- beschaffungswert
Negativer Wieder- beschaffungswert
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Währungsinstrumente
Devisenterminkontrakte 451 203 – 1 – 63 – 4
Total Finanzinstrumente 451 203 – 1 – 63 – 4
Der Marktwert dieser Instrumente wird in „Übrige kurzfristige Ver-mögenswerte“ verbucht, falls der Wert positiv ist, oder als passive Rechnungsabgrenzung in „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“, falls der Wert negativ ist.
Finanzinstrumente mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr nach dem Bilanzstichtag wurden als langfristige Vermögenswerte oder langfristige Verbindlichkeiten bilanziert.
Finanzinstrumente nach FälligkeitenMio. CHF
31.12.2010 31.12.2009
Währungsinstrumente
Devisenterminkontrakte 451 203
Fälligkeiten:
Bis ein Monat nach dem Bilanzstichtag 8 14
Zwei bis drei Monate nach dem Bilanzstichtag 15 22
Vier bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 146 19
Ein bis fünf Jahre nach dem Bilanzstichtag 282 148
Total Finanzinstrumente 451 203
27. Finanzinstrumente
Instrumente des Risikomanagements (Absicherung) und Ausserbilanzrisiken. Clariant nutzt Devisentermin- und Options-kontrakte, Zinssatz- und Währungsswaps sowie andere Finanzins-trumente, um Währungs- und Zinsrisiken des Konzerns abzusichern und die Rendite auf den liquiden Vermögenswerten zu steigern. Risikopositionen, die aus bestehenden Vermögens- und Verbind-lichkeitsposten sowie aus erst künftig entstehenden Engagements resultieren, werden zentral verwaltet.
Management der Zinsrisiken. Gemäss den Konzerngrundsätzen werden Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, um die Finanzie-rungskosten oder Zinsrisiken zu senken.
Management der Wechselkursrisiken. Zum Schutz vor einer Wertminderung der Geldflüsse in Fremdwährung erfolgt eine par-
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134 Clariant Geschäftsbericht 2010
Finanzinstrumente (Fortsetzung)
Finanzinstrumente nach WährungenDevisenterminkontrakte Mio. CHF
31.12.2010 31.12.2009
USD 43 42
EUR 408 149
BRL – 2
JPY – 10
Total Finanzinstrumente 451 203
AbsicherungsgeschäfteMio. CHF
31.12.2010 31.12.2009
Kontrakte zur Absicherung von Investitionen in Tochtergesellschaften: 188
Kontrakte mit positivem Wert – –
Kontrakte mit negativem Wert 188 –
Darlehen in ausländischer Währung – 861 – 1 023
Am 6. April 2006 nahm Clariant eine auf Euro lautende Anleihe in der Höhe von 600 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15), die zur Ab-sicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische Toch-tergesellschaften von Clariant bestimmt ist. Der nicht realisierte Wechselkursgewinn aus der Umrechung der Anleihe in Schweizer Franken zum 31. Dezember 2010 in der Höhe von 140 Mio. CHF (2009: 3 Mio. CHF Gewinn) wurde in den kumulierten Umrech-nungsreserven im Eigenkapital erfasst. Im 2010 wurden Devisen-terminkontrakte im Betrag von 150 Mio. EUR sowie Rückkäufe von Teilen der auf Euro lautenden Anleihe im Betrag von 11 Mio. CHF als Absicherungsgeschäft, resp. als Teil einer Absicherung von Nettoinvestitionen, bestimmt. Ein Währungsverlust in Höhe von 24 Mio. CHF (2009: 0) wurde in den kumulierten Umrechnungsreser-ven im Eigenkapital erfasst.
Am 17. Juli 2008 nahm Clariant einen auf Euro lautenden Schuld-schein in der Höhe von 100 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15), der zur Absicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische Tochtergesellschaften von Clariant bestimmt ist. Der nicht reali-sierte Wechselkursgewinn aus der Umrechung des Schuldscheins in Schweizer Franken zum 31. Dezember 2010 in der Höhe von 23 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF CHF Gewinn) wurde in den kumulierten Umrechnungsreserven im Eigenkapital erfasst.
Im 2010 wurde ein nicht realisierter Währungsgewinn von 7 Mio. CHF, welcher den ineffektiven Teil der Absicherung von Nettoin-vestitionen betrifft, erfolgswirksam verbucht (2009: 0).
In den Jahren 2010 und 2009 ging Clariant keine Cash Flow Hedges ein.
Verbriefung von Forderungen aus Lieferungen und Leistun-gen. Seit einigen Jahren verwendet Clariant das Instrument der Verbriefung als Finanzierungsmittel. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von ausgewählten Gesellschaften werden in einem Asset Backed Securities (ABS) Programm verkauft. Clariant hält das Kreditrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die eingegangene Zinsrisikoverbindlichkeit aufrecht. Aus diesem Grund werden die Forderungen aus Lieferungen und Leis-tungen nicht aus der Bilanz ausgebucht, bis die Zahlungen der Kun-den eingegangen sind. Eine kurzfristige finanzielle Verbindlichkeit wird für die durch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besicherte Fremdmittelaufnahme verbucht. Ende 2010 und 2009 bestanden keine verbrieften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
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135
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Ausübungspreis zu erwerben. Sie sind nach zwei Jahren ausübbar und verfallen nach fünf Jahren. Der Marktwert der Optionen zum Datum der Ausgabe wurde mit 3.15 CHF berechnet, mit einem Ak-tienpreis von 12.74 CHF und einem Ausübungspreis von 15.50 CHF. Die erwartete Volatilität wurde auf 35.5 % festgelegt, basierend auf Markteinschätzungen. Die erwarteten Dividenden bewegen sich zwischen 0.10 CHF und 0.30 CHF für die späteren Perioden. Der risikofreie Zinssatz wurde auf 1.85 % festgelegt. Zur Bestimmung des Marktwerts wurde das Trinomialmodell verwendet.
Durch die Verbuchung des Aufwands in der Erfolgsrechnung wer-den die Kosten für jede Zuteilung gleichmässig über die Bemes-sungs-periode von einem Jahr und die Laufzeit von drei Jahren für Aktien, resp. die Laufzeit von zwei Jahren für Optionen verteilt. Hinsichtlich der Verfallsrate werden Annahmen getroffen, die wäh-rend der Laufzeit angepasst werden, sodass zum Ende der Laufzeit nur eine Belastung in der Höhe der tatsächlich erworbenen/berech-tigten Beträge besteht. Gemäss den nach IFRS 2 zulässigen Über-gangsregelungen wurden alle vor dem 7. November 2002 erfolgten Zuteilungen nicht mehr an IFRS 2 angepasst.
Im Lauf des Jahres 2010 wurden 21 Mio. CHF (2009: 13 Mio. CHF) für in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen und 1 Mio. CHF (2009: weniger als 1 Mio. CHF) für in flüssigen Mitteln beglichene aktienbasierte Vergütungen in der Erfolgsrechnung erfasst.
Am 31. Dezember 2010 betrug der Buchwert der Verbindlichkeiten für in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen insgesamt 26 Mio. CHF (2009: 17 Mio. CHF). Davon wurden im Eigenkapital 24 Mio. CHF (2009: 16 Mio. CHF) für die in Aktien und Optionen begli-chenen Vergütungen und in langfristigen Verbindlichkeiten 2 Mio. CHF (2009: 1 Mio. CHF) für die in flüssigen Mitteln beglichenen ak-tienbasierten Vergütungen verbucht.
Aktienoptionen für Mitglieder des Verwaltungsrats (nicht geschäftsführende Mitglieder) 1
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungs- preis
Aktienkurs im Ausgabe-
zeitpunkt
Anzahl31.12.2010
Anzahl 31.12.2009
1999 1999 2002 2009 61.80 60.76 –
2000 2000 2003 2010 48.00 47.97 – 6 229
2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 260 000 260 000
2010 2010 2012 2015 15.50 12.74 222 400
Total 482 400 266 229
1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.
28. Mitarbeiterbeteiligung
2010 wurde der Clariant Executive Bonus Plan (CEBP) durch den Group Senior Management Long Term Incentive Plan (GSM-LTIP) ersetzt.In diesem neuen Programm wird den Teilnehmern ein ge-wisser Prozentsatz des Bonus in Form von registrierten Aktien der Clariant AG ausbezahlt (Investment Shares). Diese Aktien werden unmittelbar bei Zuteilung fällig, sind jedoch einer dreijährigen Sperrfrist unterworfen. Nach Ablauf dieser Frist erhalten die Pro-grammteilnehmer kostenlos für jede gehaltene Aktie eine weitere zugeteilt (Share matching). Der im 2005 eingerichtete CEBP läuft weiter, bis alle zugesprochenen Aktien fällig geworden sind. Die in diesem Programm zugeteilten registrierten Aktien der Clariant AG werden nach drei Jahren fällig. Optionen wurden im Rahmen des CEBP nicht zugeteilt.
Die im Rahmen des 1999 eingerichteten Programms CESOP ge-währten Optionen berechtigen den Halter zum Bezug einer Namen-aktie der Clariant AG pro Option zu einem im Voraus festgelegten Ausübungspreis. Diese Optionen sind für drei Jahre gesperrt und haben eine Laufzeit von zehn Jahren.
Im April 2008 richtete Clariant einen neuen Aktienoptionsplan für Mitglieder des Kaders und der Konzernleitung ein. Die in diesem Plan 2010 und 2008 ausgegebenen Optionen berechtigen den Inha-ber zum Erwerb von registrierten Aktien der Clariant AG (eine Aktie pro Option) zu einem festgesetzten Ausübungspreis. Der Plan wur-de so aufgesetzt, dass eine externe Bank damit beauftragt wurde, in Übereinstimmung mit den Planbestimmungen handelbare Optio-nen an die Planteilnehmer abzugeben. Die Planteilnehmer können diese Optionen, sobald sie ausübbar geworden sind, an diese Bank verkaufen. Die Bank hat dann das Recht, für jede Option, welche ihr von Planteilnehmern verkauft wurde bei Clariant eine Aktie zum
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136 Clariant Geschäftsbericht 2010
Mitarbeiterbeteiligung (Fortsetzung)
Aktienoptionen für Mitglieder des obersten Kaders und der Konzernleitung 1
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungs- preis
Aktienkurs im Ausgabe-
zeitpunkt
Anzahl31.12.2010
Anzahl 31.12.2009
1999 2000 2003 2010 48.00 47.97 106 191
2000 2001 2004 2011 41.80 42.02 7 229 7 229
2001 2002 2005 2012 27.20 26.87 166 354 166 354
2002 2003 2006 2013 14.80 14.88 87 352 87 352
2003 2004 2007 2014 12.00 18.74 49 326 49 326
2003 2004 2007 2014 16.30 18.74 53 479 53 479
2004 2005 2008 2015 19.85 19.85 146 237 146 237
Total 509 977 616 168
Aktienoptionen für Mitglieder des oberen Kaders und der Konzernleitung 1
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungs- preis
Aktienkurs im Ausgabe-
zeitpunkt
Anzahl31.12.2010
Anzahl 31.12.2009
2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 1 102 731 2 257 000
2010 2010 2012 2015 15.50 12.74 2 823 300
Total 3 926 031 2 257 000
1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.
Per 31. Dezember 2010 betrug die gewichtete durchschnittliche vertragliche Laufzeit der ausstehenden Aktienoptionen 3.28 Jahre (2009: 3.2 Jahre).
Aktien für Mitglieder des Verwaltungsrats (nicht geschäftsführende Mitglieder)
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im Ausgabe-
zeitpunkt
Anzahl31.12.2010
Anzahl 31.12.2009
2007 2007 2010 19.15 – 10 443
2008 2008 2011 9.45 6 615 6 615
Total 6 615 17 058
Aktien für Mitglieder der Geschäftsleitung und der Konzernleitung
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im Ausgabe-
zeitpunkt
Anzahl31.12.2010
Anzahl 31.12.2009
2006 2007 2010 19.15 325 844
2007 2008 2011 9.45 318 789 397 365
2008 2009 2012 7.45 738 881 805 540 1
2009 2010 2013 12.50 895 040 –
Total 1 952 710 1 528 749
1 Nicht enthalten sind 100 000 Aktien zur Kompensation für die Aufgabe von vertraglichen Ansprüchen aus früheren Anstellungsverhältnissen, Ausgabejahr 2009, gesperrt bis 2011.
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137
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Gewichteter durchschnitt-
licher Aus- übungspreis
Optionen 2010
Aktien 2010
Gewichteter durchschnitt-
licher Aus- übungspreis
Optionen 2009
Aktien 2009
Ausstehende Aktien / Optionen per 1. Januar 15.08 3 139 397 1 645 807 19.64 3 682 604 1 110 501
Zugeteilt 3 045 700 979 339 – 1 133 531
Ausgeübt / ausgegeben* 14.42 – 1 154 269 – 664 946 7.93 – 132 000 – 587 710
Eingezogen / verfallen – 112 420 – 875 – 411 207 – 10 515
Ausstehend per 31. Dezember 15.08 4 918 408 1 959 325 15.08 3 139 397 1 645 807
Ausübbar per 31. Dezember 6.94 1 872 708 25.52 622 397
Marktwert der ausstehenden Aktien / Optionen in CHF 32 197 421 37 109 616 10 732 461 20 111 762
*Die ausgeübten bzw. ausgegebenen Optionen, welche zum Op-tionsplan 2008 gehören, umfassen auch 942 269 Optionen (2009: 85 500) welche von Planteilnehmern im Markt verkauft wurden und gegenwärtig von Dritten gehalten werden. Das Total der Optionen aus diesem Plan welche am Markt verkauft wurden, betrug am 31. Dezember 2010 1 227 769 (31. Dezember 2009: 285 500) mit einem Marktwert von 9 367 877 CHF am 31. Dezember 2010 (31. Dezember 2009: 1 107 740 CHF).
Der Marktwert der im Geschäftsjahr 2010 insgesamt zugeteilten Aktien betrug 12 Mio. CHF (2009: 12 Mio. CHF). Die Berechnung dieses Werts basiert auf dem Marktwert der Aktien zum Ausga-bedatum.
Der Marktwert der im Geschäftsjahr 2010 insgesamt zugeteilten Optionen betrug 20 Mio. CHF. Die Berechnung dieses Wertes ba-siert auf dem Trinomialmodell. 2009 wurden keine Optionen zuge-teilt.
Zusätzlich wurden 2009 aufgrund vertraglicher Änderungen 350 000 Aktien, welche im Vorjahr über eine Fünfjahresperiode zugeteilt wurden, unmittelbar beansprucht. Der entsprechende Aufwand ist daher direkt der Erfolgsrechnung belastet worden. Der Marktwert der Aktien zum Ausgabezeitpunkt betrug 10.33 CHF pro Aktie.
29. Personalaufwand
Mio. CHF 2010 2009
Löhne und Gehälter – 1 234 – 1 344
Sozialbeiträge – 273 – 289
Aktien und Optionen für Verwaltungsräte und Mitarbeiter – 22 – 14
Personalvorsorgeaufwand – beitragsorientierte Einrichtungen – 28 – 28
Personalvorsorgeaufwand – leistungsorientierte Einrichtungen – 87 – 82
Übriger Personalvorsorgeaufwand – 2 –
Total – 1 646 – 1 757
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138 Clariant Geschäftsbericht 2010
Transaktionen mit dem TopmanagementMio. CHF
2010 2009
Gehälter und sonstige
kurzfristige Leistungen
9 9
Abfindungen – 7
Vorsorgeleistungen 3 3
Aktienvergütungen 1 4 6
Total 16 25
1 Enthält einmalige Aktienzuteilungen zur Kompensation von verfallenen vertraglichen Anwartschaften aus vorhergehenden Beschäftigungsverhältnissen.
Es bestehen keine Darlehen an Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung.
31. Verpflichtungen und Eventual verbindlichkeiten
Leasingverpflichtungen. Der Konzern unterhält Mietverträge für Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Betriebseinrichtungen und Fahrzeuge. Für diese Mietverhältnisse gelten unterschiedliche Laufzeiten, Gleitklauseln und Verlängerungsoptionen.
Verpflichtungen aus befristeten operationellen Leasings betreffen hauptsächlich Gebäude in der Schweiz und in Deutschland. Wich-tigster Partner bei operationellen Leasings von Gebäuden sind die Infraserv-Gesellschaften in Deutschland. Es existieren keine be-sonderen Verlängerungsoptionen, abgesehen von den jährlichen Verlängerungen, im Fall dass ein Leasekontrakt nicht explizit ge-kündigt wird.
Mio. CHF 31.12.2010 31.12.2009
2010 – 47
2011 46 31
2012 29 20
2013 16 17
2014 11 7
2015 9 –
Danach 20 19
Total 131 141
Garantien zugunsten Dritter 39 44
Die Aufwendungen aus Mietverträgen (operationelles Leasing) be-liefen sich 2010 auf 79 Mio. CHF (2009: 66 Mio. CHF).
30. Transaktionen mit verbundenen Parteien
Clariant unterhält Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Parteien. Eine Gruppe besteht aus den assoziierten Gesellschaften, von de-nen die wichtigsten in der Erläuterung 7 aufgeführt sind. Die wich-tigsten Transaktionen mit diesen Gesellschaften sind der Bezug von Leistungen (z.B. Energie, Grundstücks- und Gebäudeanmietung) durch Clariant in Deutschland. Darüber hinaus besteht ein Waren- und Dienstleistungsaustausch mit assoziierten Gesellschaften, d.h. Unternehmen, an denen Clariant einen Anteil zwischen 20 % und 50 % hält.
Die zweite Gruppe verbundener Parteien ist das Topmanagement, das die Mitglieder des Verwaltungsrats (nicht geschäftsführende Mitglieder) und der Konzernleitung umfasst. Die von Art. 663b bis des Schweizerischen Obligationenrechts verlangten Informationen bezüglich der Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungs-rats und der Konzernleitung sind im Statutarischen Abschluss der Clariant AG auf Seiten 151 bis 154 dieses Berichts ausgewiesen. Weitere Einzelheiten über die Beziehungen zu Mitgliedern des Verwaltungsrats finden sich im Kapitel Corporate Governance (ungeprüft).
Die dritte Gruppe von verbundenen Parteien sind die Vorsorgeein-richtungen grosser Tochtergesellschaften. Clariant erbringt Leis-tungen für Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz, in Grossbritan-nien und in den USA, darunter in erster Linie Administrations- und Treuhandservice. Die Gesamtkosten für diese Leistungen belaufen sich auf 1 Mio. CHF (2009: 1 Mio. CHF), von denen rund die Hälfte an die Vorsorgeeinrichtungen rückverrechnet wird. Diese Kosten entsprechen einer Anzahl von rund fünf Vollzeitangestellten (2009: sechs).
Transaktionen mit assoziierten GesellschaftenMio. CHF
2010 2009
Ertrag aus Verkauf von Gütern 23 23
Ertrag aus erbrachten Dienstleistungen 9 8
Aufwand für Kauf von Gütern – 51 – 46
Aufwand für bezogene
Dienstleistungen und Darlehen
– 254 – 235
Forderungen und Verbindlichkeiten mit assoziierten GesellschaftenMio. CHF
31.12.2010 31.12.2009
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und Darlehen
11 10
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
32 38
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139
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Abnahmeverpflichtungen. Im Rahmen der normalen Geschäfts-tätigkeit unterhält Clariant Beziehungen zu Lieferanten, gegenüber denen sich der Konzern zur Nutzung besserer Preiskonditionen zur Abnahme bestimmter Mindestmengen verpflichtet. Diese Ver-pflichtungen übersteigen nicht die gegenwärtigen Marktpreise und widerspiegeln normale Geschäftstätigkeiten. Gegenwärtig belau-fen sich die Abnahmeverpflichtungen aus derartigen Verträgen auf rund 200 Mio. CHF (2009: 46 Mio. CHF).
Hängige Verfahren, pendente Rechtsfälle. Clariant ist in Län-dern tätig, in denen politische, wirtschaftliche, soziale, rechtliche und gesetzgeberische Entwicklungen Einfluss auf die Geschäfts-tätigkeit haben können. Die Auswirkungen derartiger, im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auftretender Risiken auf die Ergebnisse der Gesellschaft sind nicht vorhersehbar und daher im vorliegenden Abschluss nicht berücksichtigt.
Im Jahr 2006 verkaufte Clariant das Pharmaceutical-Fine- Chemicals Geschäft an Archimica, eine Gesellschaft der Tower-brook Capital Partners. Am 25. Oktober 2007 reichte Archimica Group Holdings B.V. bei der Handelskammer Zürich ein Gesuch um ein Schiedsverfahren gegen Clariant ein. Unter Berufung auf den Kaufvertrag wurden verschiedene Forderungen in einer Gesamthö-he von 42 Mio. EUR erhoben. Im Januar 2009 wurden diese Forde-rungen mit einem Nettoeffekt in der Erfolgsrechnung in Höhe von 9 Mio. CHF beigelegt. Diese Beilegung wurde vollumfänglich im 2008 verbucht.
Bei der Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit hat es Clariant mit Klagen, Ansprüchen, Untersuchungen und Verfahren zu tun. Sie erstrecken sich u.a. auf Fragen der Produkthaftung, des geistigen Eigentums sowie auf kommerzielle, ökologische, gesundheits- und sicherheitsrelevante Aspekte. Obwohl sich der Ausgang gericht-licher Verfahren nicht mit Sicherheit voraussehen lässt, geht das Management davon aus, dass es, abgesehen vom oben erwähnten Fall, derzeit keine anhängigen Verfahren gibt, die erheblich negati-ve Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Konzerns haben könnten.
Umweltrisiken. Aufgrund von Aktivitäten in der Vergangenheit unterliegt Clariant gewissen Umweltschutzrisiken und -verpflich-tungen, hauptsächlich in Bezug auf Instandstellungskosten. Rück-stellungen für einmalige Instandstellungskosten werden gebildet, wenn eine gesetzliche Verpflichtung besteht oder die Erfordernis-se der Geschäftstätigkeit dies notwendig machen und die Kosten verlässlich geschätzt werden können. Die von Clariant in Zukunft gemäss den Umweltgesetzen und -bestimmungen zu erbringenden
Leistungen zur Beseitigung der Auswirkungen früherer Ablagerun-gen oder Emissionen chemischer Substanzen durch Clariant oder Dritte sowie die damit verbundenen Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die wesentlichen Elemente der Umweltschutzrück-stellungen umfassen die Sanierung und die Rekultivierung konta-minierter Standorte sowie die Behandlung und Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten, an denen die Umweltbeeinträch-tigung weniger schwerwiegend ist.
Die künftigen Sanierungskosten des Konzerns hängen von einer Reihe von Faktoren ab, zu denen – keinesfalls ausschliesslich – Art und Umfang der Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien – auf Clariant entfallende prozentuale Materialanteil an den betroffenen Standorten gehören. Die verschiedenen, unter Umweltgesichtspunkten als potenziell risikobehaftet eingestuften Standorte werden vom Konzern regelmässig überprüft. Clariant geht davon aus, dass die gebildeten Rückstellungen aufgrund der heute verfügbaren Informationen ausreichend sind. In Anbetracht der Schwierigkeit, derartige Verpflichtungen verlässlich zu schät-zen, kann allerdings nicht garantiert werden, dass keine zusätzli-chen Kosten anfallen können.
32. Kurse für Währungsumrechnung
Kurse für Konzernbilanzen, am Bilanzstichtag:
31.12.2010 31.12.2009
1 USD 0.94 1.03
1 EUR 1.25 1.49
1 BRL 0.56 0.59
1 CNY 0.14 0.15
100 INR 2.09 2.21
100 JPY 1.15 1.12
Umsatzgewogene Durchschnittskurse für die Konzern-Erfolgsrech-nungen und die Konzern-Geldflussrechnungen:
2010 2009
1 USD 1.04 1.09
1 EUR 1.38 1.51
1 BRL 0.59 0.55
1 CNY 0.15 0.16
100 INR 2.28 2.24
100 JPY 1.19 1.16
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140 Clariant Geschäftsbericht 2010
33. Wichtigste Konzerngesellschaften
Land Name der Gesellschaft Beteiligung %
Holding Finanzen / Service
Verkauf Produktion Forschung
Ägypten Arab Swiss Ltd, Kairo 98.9 n
Clariant (Egypt) SAE, Kairo 96.7 n n
The Egyptian German Co. for Dyes & Resins SAE, Kairo 100.0 n n
Argentinien Clariant (Argentina) SA, Lomas de Zamora, Buenos Aires 100.0 n n
Australien Clariant (Australia) Pty. Ltd, Glen Waverley 100.0 n n
Bangladesch Clariant (Bangladesh) Ltd, Dhaka 100.0 n
Belgien Clariant Masterbatches Benelux SA, Louvain-La-Neuve 100.0 n n
Bermuda Clariant Reinsurance Ltd, Hamilton 100.0 n
Brasilien Clariant S.A., São Paulo 100.0 n n
Clariant Administração de Bens Ltda., São Paulo 100.0 n
Britische Jung-
ferninseln
Clariant Finance (BVI) Ltd, Tortola 100.0 n
Chile Clariant Colorquímica (Chile) Ltda., Maipú-Santiago de Chile 100.0 n n
China Clariant (China) Ltd, Hongkong 100.0 n n n
Clariant (Tianjin) Ltd, Tianjin 94.8 n n
Clariant Chemicals (China) Ltd, Shanghai 100.0 n n
Clariant Chemicals (Guangzhou) Ltd, Guangzhou 100.0 n n
Clariant Masterbatches (Beijing) Ltd, Beijing 100.0 n n
Clariant Masterbatches (Guangzhou) Ltd, Guangzhou 100.0 n n
Clariant Masterbatches (Shanghai) Ltd, Shanghai 100.0 n n
Clariant Pigments (Tianjin) Ltd, Tianjin 60.0 n n
Clariant Specialty Chemicals (Zhenjiang) Co., Ltd, Zhenjiang 100.0 n
Deutschland Clariant Advanced Materials GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n n n
Clariant Beteiligungs GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n
Clariant Chemie Wiesbaden GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n
Clariant Europa EWIV, Frankfurt-Höchst 100.0 n
Clariant Masterbatches (Deutschland) GmbH, Lahnstein 100.0 n n n
Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n n n
Clariant Vertrieb (Deutschland) GmbH und Co. KG, Frankfurt-Höchst 100.0 n
Clariant Verwaltungsgesellschaft mbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n
Clariant Vierte Chemie GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 n
Clariant SE, Frankfurt-Höchst 100.0 n n
Ecuador Clariant (Ecuador) S.A., Quito 100.0 n
El Salvador Clariant Consulting, S.A. de C.V., San Salvador 100.0 n
Finnland Clariant Masterbatches (Finland) Oy, Vantaa 100.0 n
Frankreich Clariant Masterbatches (France), Nanterre 100.0 n n
Clariant Masterbatches Huningue, Nanterre 100.0 n n n
Clariant Production (France), Nanterre 100.0 n n
Clariant Services (France), Nanterre 100.0 n
Clariant Specialty Fine Chemicals (France), Nanterre 100.0 n n n
K.J. Quinn, Graulhet 100.0 n
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141
AnhAng zur Konzernrechnung
Finanzbericht
Grossbritannien Clariant Distribution UK Limited, Yeadon, Leeds 100.0 n
Clariant Horsforth Limited, Yeadon, Leeds 100.0 n
Clariant Masterbatches UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n
Clariant Oil Services UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n
Clariant Production UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n n
Clariant Services UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 n
Griechenland Clariant (Hellas) SA, Lykovrisi 100.0 n
Guatemala Clariant (Guatemala) SA, Guatemala City 100.0 n n
Clariant Trading (Guatemala) SA, Guatemala City 100.0 n
Honduras Clariant Honduras S.A. de C.V., San Pedro Sula 100.0 n n
Indien Clariant Chemicals (India) Ltd, Thane 63.4 n n n
Chemtreat Composites India Private Limited, Thane 63.4 n
Indonesien PT Clariant Indonesia, Tangerang 100.0 n n
Irland Clariant Masterbatches Ireland Limited, Naas 100.0 n n
Italien Clariant (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 n
Clariant Masterbatches (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 n n n
Clariant Prodotti (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 n
Japan Clariant (Japan) K.K., Tokyo 100.0 n n n
Kanada Clariant (Canada) Inc., Toronto 100.0 n n
Kolumbien Clariant (Colombia) SA, Cota-Cundinamarca 100.0 n n
Korea Clariant (Korea) Ltd, Seoul 100.0 n
Liechtenstein Clariant Insurance AG, Vaduz 100.0 n
Luxemburg Clariant Finance (Luxembourg) S.A., Luxemburg 100.0 n
Malaysia Clariant (Malaysia) Sdn. Bhd., Petaling Jaya 100.0 n
Clariant Masterbatches (Malaysia) Sdn Bhd, Petaling Jaya 60.0 n
Mexiko Clariant (Mexico) S.A. de C.V., Ecatepec de Morelos 100.0 n n
Clariant Productos Químicos S.A. de C.V., Ecatepec de Morelos 100.0 n
Marokko Clariant (Maroc) S.A., Casablanca 100.0 n n
Niederlande Clariant Participations (The Netherlands) B.V., Maastricht 100.0 n
Neuseeland Clariant (New Zealand) Ltd, Albany-Auckland 100.0 n n
Norwegen Clariant Oil Services Scandinavia AS, Bergen 100.0 n n n
Österreich Clariant (Österreich) GmbH, Wien 100.0 n n
Pakistan Clariant Pakistan Ltd, Karachi-Korangi 75.0 n n
Panama Clariant Trading (Panamá), SA, Panamá 100.0 n
Peru Clariant (Perú) SA, Lima 90.8 n n
Inversiones Techito S.A.C., Lima 60.3 n n
Philippinen Clariant (Philippines) Corp., Muntinlupa City 100.0 n
Polen COLEX Spolka z o.o., Zgierz 88.8 n n
Portugal Nova Clariant Portugal, Unipessoal Lda, Vila Nova de Gaia 100.0 n
Russland Clariant (RUS) LLC, Moskau 100.0 n n
Clariant Masterbatches (RUS) LLC, Nizhnekamsk 100.0 n n
Saudi Arabien Clariant Masterbatches (Saudi Arabia) Ltd, Riyadh 93.0 n n
Singapur Clariant (Singapore) Pte. Ltd, Singapur 100.0 n n
Slowakei Clariant Slovakia s.r.o., Senec 100.0 n
Südafrika Clariant Southern Africa (Pty) Ltd, Weltevreden Park, Johannesburg 100.0 n n
Land Name der Gesellschaft Beteiligung %
Holding/ Finanzen / Service
Verkauf Produktion Forschung
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142 Clariant Geschäftsbericht 2010
Land Name der Gesellschaft Beteiligung %
Holding/ Finanzen / Service
Verkauf Produktion Forschung
Spanien Clariant Ibérica Producción S.A., El Prat de Llobregat, Barcelona 100.0 n n
Clariant Ibérica Servicios S.L., El Prat de Llobregat, Barcelona 100.0 n
Clariant Masterbatch Ibérica S.A., Sant Andreu de la Barca 100.0 n n
Schweden Clariant (Sverige) Holding AB, Göteborg 100.0 n
Clariant Masterbatches Norden AB, Malmö 100.0 n n n
Schweiz Clariant Beteiligungen AG, Muttenz 100.0 n
Clariant Chemiebeteiligungen AG, Muttenz 100.0 n
Clariant Consulting (Middle East) Ltd, Muttenz 100.0 n
Clariant Consulting AG, Muttenz 100.0 n
Clariant International AG, Muttenz 100.0 n
Clariant Oil Services AG, Muttenz 100.0 n
Clariant Produkte (Schweiz) AG, Muttenz 100.0 n n
EBITO Chemiebeteiligungen AG, Muttenz 100.0 n
Taiwan Clariant Chemicals (Taiwan) Co., Ltd, Taipei 100.0 n n
Thailand Clariant (Thailand) Ltd, Bangkok 100.0 n n
Clariant Masterbatches (Thailand) Ltd, Chonburi 100.0 n n
Türkei Clariant (Türkiye) A.S., Istanbul 100.0 n n
Uruguay Clariant (Uruguay) SA, Montevideo 100.0 n
USA Clariant Corporation, Charlotte, NC 100.0 n n n
VAE Clariant (Gulf) FZE, Jebel Ali, Dubai 100.0 n
Venezuela Clariant Venezuela S.A., Maracay 100.0 n n
Vietnam Clariant (Vietnam) Ltd, Ho Chi Minh City 100.0 n n
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143Finanzbericht
34. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es gab keine relevanten Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.
AnhAng zur Konzernrechnung
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144 Clariant Geschäftsbericht 2010
PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweize-rischen Gesetz.
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unab-hängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kont-rollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.
Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.
PricewaterhouseCoopers AG
Dr. Matthias Jeger Bernhard BichselRevisionsexperte RevisionsexperteLeitender Revisor
Basel, 11. Februar 2011
Bericht der Revisionsstelle an die Generalversammlung der Clariant AG, Muttenz
Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Clariant AG, bestehend aus Konzernbilanz, Konzernerfolgsrechnung, kon-solidiertem Gesamtergebnis, Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals, Konzerngeldflussrechnung und Anhang (Seiten 82 bis 143), für das am 31. Dezember 2010 abge-schlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des VerwaltungsratesDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Stan-dards (IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Die-se Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentli-chen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prü-fungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben un-sere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International Standards on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards ha-ben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hin-reichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrech-nung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Aus-wahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Ange-messenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdi-gung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auf-fassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausrei-chende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
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145Finanzbericht
stAtistischer überblicK Konzern
Statistischer KonzernüberblickFünfjahresübersicht Fünfjahresübersicht 2006–2010 2010 2009 2008 2007 2006
Umsatz Segmente Mio. CHF 7 190 6 716 8 189 8 660 8 211
Veränderung gegenüber Vorjahr
in Schweizer Franken % 7 – 18 – 5 5 5
in Lokalwährung % 13 – 16 1 4 3
Umsatz 1 Mio. CHF 7 120 6 614 8 071 8 533 8 100
Veränderung gegenüber Vorjahr
in Schweizer Franken % 8 – 18 – 5 5 5
in Lokalwährung % 13 – 14 1 4 3
Operatives Ergebnis
vor Einmaleffekten
Mio. CHF 696 270 530 539 592
Veränderung gegenüber Vorjahr % 158 – 49 – 2 – 9 11
in Prozenten vom Umsatz 9.8 4.1 6.6 6.3 7.3
Operatives Ergebnis Mio. CHF 366 – 20 229 278 385
Veränderung gegenüber Vorjahr % – – 109 – 18 – 28 – 14
in Prozenten vom Umsatz 5.1 – 0.3 2.8 3.3 4.8
EBITDA Mio. CHF 646 263 691 628 798
Veränderung gegenüber Vorjahr % 146 – 62 10 – 21 12
in Prozenten vom Umsatz 9.1 4.0 8.6 7.4 9.9
Konzernergebnis Mio. CHF 191 – 194 – 37 5 – 78
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 424 – 840 – 106 – 141
in Prozenten vom Umsatz 2.7 – 2.9 – 0.5 0.1 – 1.0
Investitionen in Sachanlagen Mio. CHF 224 135 270 306 325
Veränderung gegenüber Vorjahr % 66 – 50 – 12 – 6 1
in Prozenten vom Umsatz 3 2 3 4 4
Personalaufwand Mio. CHF 1 646 1 757 1 759 1 930 1 817
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 6 – – 9 6 –
in Prozenten vom Umsatz 23 27 22 23 22
Personalbestand am Jahresende Anzahl 16 176 17 536 20 102 20 931 21 748
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 8 – 13 – 4 – 4 – 2
1 Inklusive Handel.
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146 Clariant Geschäftsbericht 2010
Rechnungsabschluss der Clariant AG, MuttenzBilanzen der Clariant AG per 31. Dezember 2010 und 2009
AKTIVEN 31.12.2010CHF
%
31.12.2009 CHF
%
Anlagevermögen
Beteiligungen an Konzerngesellschaften 1 725 063 497 1 792 187 456
Darlehen an Konzerngesellschaften 241 734 360 280 556 478
Immaterielles Anlagevermögen 7 097 697 14 467 159
Total Anlagevermögen 1 973 895 554 62.0 2 087 211 093 68.1
Umlaufvermögen
Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 85 902 866 400 244 141
Forderungen gegenüber Dritten 1 289 474 1 908 609
Aktive Rechnungsabgrenzungen 1 384 696 56 555
Wertschriften 182 312 477 65 749 564
Kurzfristige Depositengelder 702 590 000 –
Flüssige Mittel 237 464 536 507 818 532
Total Umlaufvermögen 1 210 944 049 38.0 975 777 401 31.9
Total Aktiven 3 184 839 603 100.0 3 062 988 494 100.0
PASSIVEN 31.12.2010CHF
%
31.12.2009 CHF
%
Total Aktienkapital 920 640 000 920 640 000
Reserven
Allgemeine Reserven 648 346 529 648 346 529
Reserve für eigene Aktien 124 032 351 51 823 982
Freie Reserven 141 761 615 309 226 717
Total Reserven 914 140 495 1 009 397 228
Bilanzgewinn/ -verlust
Jahresgewinn/-verlust 95 219 936 – 95 256 732
Total Bilanzgewinn/-verlust 95 219 936 – 95 256 732
Total Eigenkapital 1 930 000 431 60.6 1 834 780 496 59.9
Fremdkapital
Langfristige Verbindlichkeiten
Obligationenanleihen 250 000 000 250 000 000
Wandelanleihen 300 000 000 300 000 000
Schuldscheindarlehen 160 400 000 160 400 000
Darlehen von Konzerngesellschaften 35 040 674 35 040 674
Total langfristige Verbindlichkeiten 745 440 674 23.4 745 440 674 24.3
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Rückstellungen 862 512 1 233 993
Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften 419 753 075 463 930 701
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 45 437 289 3 613 693
Passive Rechnungsabgrenzungen 43 345 622 13 988 937
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 509 398 498 16.0 482 767 324 15.8
Total Fremdkapital 1 254 839 172 39.4 1 228 207 998 40.1
Total Passiven 3 184 839 603 100.0 3 062 988 494 100.0
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147Finanzbericht
rechnungsAbschluss der clAriAnt Ag, Muttenz
Erfolgsrechnungen der Clariant AG für die Jahre 2010 und 2009
2010CHF
2009 CHF
Ertrag
Ertrag aus Finanzanlagen 156 835 981 234 404 655
Ertrag aus flüssigen Mitteln, Wertschriften und kurzfristigen Geldanlagen 4 117 099 1 634 197
Finanzertrag 116 340 100 117 380 742
Auflösung Wertberichtigungen auf Finanzanlagen 209 920 000 –
Übrige Erträge 9 793 378 16 678 066
Total Ertrag 497 006 558 370 097 660
Aufwand
Finanzaufwand 217 830 934 112 125 631
Verwaltungsaufwand 3 617 146 3 383 819
Wertberichtigungen auf Finanzanlagen 52 847 000 241 806 177
Übriger Aufwand (einschliesslich Steuern) 77 491 542 108 038 765
Sonderaufwand 50 000 000 –
Total Aufwand 401 786 622 465 354 392
Jahresgewinn/-verlust 95 219 936 – 95 256 732
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148 Clariant Geschäftsbericht 2010
3. Flüssige Mittel, Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen
In den Wertschriften sind eigene Aktien zum Marktwert von 171 Mio. CHF (Vorjahr 52 Mio. CHF) enthalten (siehe auch Erläu-terung 5).
Anhang zur Jahresrechnung der Clariant AG
1. Grundsätze für die Rechnungslegung
Einleitung. Die Rechnungslegung der Clariant AG erfolgt in Über-einstimmung mit dem schweizerischen Aktienrecht.
Wechselkursdifferenzen. Bilanzpositionen in Fremdwährung werden zu Jahresendkursen in Schweizer Franken umgerechnet. Die daraus resultierenden realisierten Gewinne oder Verluste aus Fremdwährungsumrechnungen sowie die nicht realisierten Verlus-te aus Fremdwährungsumrechnungen werden in der Erfolgsrech-nung erfasst.
Finanzanlagen. Diese sind zum Anschaffungswert abzüglich Wertminderungen bilanziert.
Rückstellungen. Die Rückstellungen dienen der Deckung beste-hender Verpflichtungen.
2. Finanzanlagen
Aufgrund einer routinemässigen Überprüfung der Werthaltigkeit der Buchwerte der Tochtergesellschaften der Clariant AG wurden einige dieser Beteiligungen (inkl. langfristiger Darlehen) um 53 Mio. CHF wertberichtigt (2009: 242 Mio. CHF).
Ein zusätzlicher Sonderaufwand im Betrag von 50 Mio. CHF wurde für die Sanierung einer grösseren Tochtergesellschaft verbucht. Da diese Massnahme zu einem Geldabfluss führte, wurde sie separat ausgewiesen. Darlehen an Tochtergesellschaften wurden durch die-se zurückbezahlt, obwohl die Darlehen bereits wertbereichtigt wor-den waren. Als Konsequenz wurden die entsprechenden Wertberich-tigungen aufgelöst, was zu einem Ertrag von 210 Mio. CHF führte.
Die wichtigsten direkten und indirekten Beteiligungen der Clariant AG sind auf den Seiten 140 bis 142 des Finanzberichts des Clariant Konzerns dargestellt.
37.indd 148 23.02.2011 08:50:58
149Finanzbericht
AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag
4. Aktienkapital
Ausgegebenes Kapital 31.12.2010 31.12.2009
Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF) 230 160 000 230 160 000
In CHF 920 640 000 920 640 000
Bedingtes Kapital 31.12.2010 31.12.2009
Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF) 40 000 000 40 000 000
In CHF 160 000 000 160 000 000
5. Eigene Aktien, Anzahl mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2009: 4.00 CHF)
2010 2009
Bestand am 1. Januar 4 269 387 3 826 600
Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 5 320 084 1 867 345
Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – – 550 458
Aktien an Mitarbeiter – 587 261 – 874 100
Bestand 31. Dezember 9 002 210 4 269 387
Der Durchschnittspreis der 2010 gekauften Aktien betrug 15.05 CHF (2009: 6.42 CHF).
2010 wurden keine Aktien verkauft. Der durchschnittliche Preis der 2009 verkauften Aktien betrug 7.82 CHF.
6. Veränderung des Eigenkapitals
CHF Aktienkapital Allgemeine Reserve
Reserve für eigene Aktien
Freie Reserven
Bilanzverlust/-gewinn
Total
Stand 31. Dezember 2009 920 640 000 648 346 529 51 823 981 309 226 717 – 95 256 732 1 834 780 495
Transaktionen mit eigenen Aktien 72 208 370 – 72 208 370 –
Zuweisung des Gewinn-/ Verlustvortrags zu den
Reserven
– 95 256 732 95 256 732 –
Jahresgewinn 95 219 936 95 219 936
Stand 31. Dezember 2010 920 640 000 648 346 529 124 032 351 141 761 615 95 219 936 1 930 000 431
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150 Clariant Geschäftsbericht 2010
7. Anleihen und Schuldscheindarlehen
Tsd. CHF Zinssatz Laufzeit Betrag 31.12.2010 Betrag 31.12.2009
Obligationenanleihe 3.125 2007 – 2012 250 000 250 000
Wandelanleihe 3.000 2009 – 2014 300 000 300 000
Schuldscheindarlehen 6.211 2008 – 2011 32 080 32 080
Schuldscheindarlehen 2.461 2008 – 2011 128 320 128 320
Total 710 400 710 400
Anfang Juli 2009 gab Clariant AG eine Wandelanleihe in der Höhe von 300 Mio. CHF aus.
8. Allgemeine Reserven
Die allgemeinen Reserven müssen gemäss Schweizerischem Obli-gationenrecht mindestens 20% des Aktienkapitals der Clariant AG betragen.
Kapitaleinlageprinzip: Die Clariant AG verfügt per 31. Dezember 2010 über in der Schweiz steuerlich neutral ausschüttbare Kapi-taleinlagereserven von zumindest 648 Mio. CHF. Dieser Betrag wurde von der eidgenössischen Steuerverwaltung noch nicht for-mal bestätigt.
9. Reserve für eigene Aktien
Die Clariant AG erfüllt die gesetzlichen Auflagen für eigene Aktien gemäss Schweizerischem Obligationenrecht.
10. Eventualverbindlichkeiten
Mio. CHF Ausstehende Verbindlich-
keiten 31.12.2010
Ausstehende Verbindlich-
keiten 31.12.2009
Garantien zugunsten von Konzerngesellschaften 984 1 070
Garantien zugunsten Dritter – –
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151Finanzbericht
AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag
11. Vergütungen an Verwaltungsräte und Mitglieder der Konzernleitung
1. Verwaltungsrat
Vergütungen an Verwaltungsräte
Name Mitglied des Verwaltungsrats
Barvergütung Sozialbeiträge Cash-Summe 2010
Cash-Summe 2009
Mitgliedschaft im 2010 Honorar in CHF
Ausschussvergütung in CHF
in CHF in CHF in CHF
Jürg Witmer Ganzjährig 500 000 20 000 47 759 567 759 547 835
Rudolf Wehrli Ganzjährig 250 000 40 000 26 479 316 479 306 081
Peter Isler Ganzjährig 100 000 20 000 13 844 133 844 128 320
Peter Chen Ganzjährig 100 000 40 000 10 103 150 103 148 880
Klaus Jenny Ganzjährig 250 000 60 000 26 198 336 198 325 814
Dominik Koechlin Ganzjährig 100 000 20 000 12 156 132 156 127 333
Carlo G. Soave Ganzjährig 100 000 20 000 12 156 132 156 127 333
Hariolf Kottmann 1 Ganzjährig – – – – –
Total 1 400 000 220 000 148 695 1 768 695 1 711 596
1 Nach Übernahme der CEO-Funktion entfallen weitere Verwaltungsratsvergütungen.
Name Aktien- basierte
Vergütung 2010 2, 3
Aktien- basierte
Vergütung 2009 2, 3
Jürg Witmer 110 804 105 298
Rudolf Wehrli 57 833 58 898
Peter Isler 41 463 45 423
Peter Chen 41 463 44 729
Klaus Jenny 58 528 68 623
Dominik Koechlin 35 906 23 200
Carlo G. Soave 35 906 23 200
Hariolf Kottmann 7 733 23 200
Total 389 636 392 571
2 Optionen mit einem Ausgabewert im 2008 von 2.32 CHF und Optionen mit einem Ausgabewert im 2010 von 3.15 CHF3 Die Beträge sind nach den Erfordernissen von IFRS bewertet.
37.indd 151 23.02.2011 08:50:58
152 Clariant Geschäftsbericht 2010
Vergütungen an Verwaltungsräte und Mitglieder der Konzernleitung (Fortsetzung)
Gehaltene Aktien
Name Anzahl zugesprochener
Aktien
Anzahl zugesprochener
Aktien
Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist
Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist
Anzahl Aktien in Privatbesitz
Anzahl Aktien in Privatbesitz
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Jürg Witmer – – 1 323 2 628 61 305 50 000
Rudolf Wehrli – – 1 323 2 628 7 305 6 000
Peter Isler – – 1 323 3 934 16 908 14 297
Peter Chen – – 1 323 3 934 4 087 1 476
Klaus Jenny – – 1 323 3 934 41 422 38 811
Dominik Koechlin – – – – 10 100 10 100
Carlo G. Soave – – – – 15 100 15 100
Hariolf Kottmann 1 – – siehe EC Übersicht
Total – – 6 615 17 058 156 227 135 784
Gehaltene Optionen
Name Anzahl zugesprochener
Optionen
Anzahl zugesprochener
Optionen
Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist
Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist
Anzahl Optionen ausübbar
Anzahl Optionen ausübbar
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Jürg Witmer 63 500 – 63 500 80 000 80 000 –
Rudolf Wehrli 31 750 – 31 750 40 000 40 000 –
Peter Isler 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –
Peter Chen 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –
Klaus Jenny 31 750 – 31 750 40 000 40 000 –
Dominik Koechlin 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –
Carlo G. Soave 23 850 – 23 850 20 000 20 000 –
Hariolf Kottmann 1 – – siehe EC Übersicht
Total 222 400 – 222 400 240 000 240 000 –
1 Nach Übernahme der CEO-Funktion wurden keine Verwaltungsratvergütungen mehr gewährt. Bitte entnehmen Sie weitere Informationen der Tabelle Konzernleitung.
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153Finanzbericht
AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag
2. Konzernleitung
CHF Hariolf Kottmann
Übrige Total 2010 Total 2009
Jährliche Vergütung
Grundsalär 1 000 000 2 100 000 3 100 000 2 946 750
Bar vergüteter Bonus 1 500 000 2 592 000 4 092 000 3 982 375
Aktienbasierender Bonus
Wert 1 250 739 2 014 048 3 264 787 1 210 631
Optionen
Wert 210 561 251 292 461 853 708 373
Sonstige Leistungen 1 445 806 1 191 114 2 636 920 2 744 505
Total jährliche Vergütung 5 407 106 8 148 454 13 555 560 11 592 634
Einmalige Vergütung
Kompensation für die Aufgabe von
vertraglichen Ansprüchen aus früheren
Anstellungsverhältnissen.
– 3 907 225
Zahlungen an ausgeschiedene Mitglieder
des Executive Committee
– 7 120 110
Total Vergütungen 5 407 106 8 148 454 13 555 560 22 619 969 Die Beträge sind nach den Erfordernissen von IFRS bewertet. Die sonstigen Leistungen umfassen Beiträge zur Pensionskasse (80 %), Sozialversicherungen (19 %) und sonstige Vergünstigun-gen (1 %).
Die Gesamttotale der obigen Tabelle zusammen mit der Vergütung an den Verwaltungsrat ergeben das Gesamttotal der in Erläuterung 30, Transaktionen mit verbundenen Parteien des konsolidierten Ab-schlusses ausgewiesenen Transaktionen mit dem Topmanagement.
Gehaltene Aktien
Name Anzahl zugesprochener
Aktien 2
Anzahl zugesprochener
Aktien
Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist
Anzahl Aktien innerhalb Sperrfrist
Anzahl Aktien in Privatbesitz
Anzahl Aktien in Privatbesitz
für 2010 für 2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Hariolf Kottmann 1 94 118 416 500 84 000 – 452 000 360 000
Patrick Jany 56 000 16 800 40 613 28 709 39 904 19 218
Christian Kohlpaintner 56 000 51 370 – – 60 000 51 370
Mathias Lütgendorf 81 000 40 750 15 750 – 108 500 58 500
2009 ausgeschiedene Konzernleitungs-
mitglieder
110 360 k. A. k. A.
Total 287 118 525 420 140 363 139 069 660 404 489 088
1 Inklusive unmittelbar erhaltene Aktien.2 Die Anzahl der im Rahmen des Share Matching Programms zugeteilten Aktien wird nach dem
Bilanzstichtag bestimmt. Die veröffentlichte Anzahl basiert auf der Zielerreichung, auf der geschätzen variablen Vergütung und auf dem geschätzten Marktwert der Aktien zum Zeitpunkt der Zusprache.
Während des Jahres 2009 gab es mehrere personelle Wechsel in der Konzernleitung. Die obige Darstellung berücksichtigt die Prä-senz der Mitglieder der Konzernleitung wie folgt:
› Peter Brandenberg vom 1. Januar bis 31. März 2009 ›Okke Koo vom 1. Januar bis 30. Juni 2009 ›Siegfried Fischer vom 1. Januar bis 30. September 2009 ›Dominik von Bertrab vom 1. Januar bis 30. September 2009 ›Mathias Lütgendorf seit 1. April 2009 ›Christian Kohlpaintner seit 1. Oktober 2009
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154 Clariant Geschäftsbericht 2010
Gehaltene Optionen
Name Anzahl zugesprochener
Optionen
Anzahl zugesprochener
Optionen
Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist
Anzahl Optionen innerhalb Sperrfrist
Anzahl Optionen ausübbar
Anzahl Optionen ausübbar
31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009
Hariolf Kottmann 142 900 – 142 900 108 000 128 0001 –
Patrick Jany 60 000 – 60 000 100 000 100 000 2 815
Christian Kohlpaintner 60 000 – 60 000 – – –
Mathias Lütgendorf 60 000 – 60 000 – – –
2009 ausgeschiedene Konzernleitungs-
mitglieder
300 000 62 655
Total 322 900 – 322 900 508 000 228 000 65 470
2 Inklusive 20,000 Optionen die Ihm in seiner Funktion als Verwaltungsrat im Jahr 2008 zugeteilt wurden.
12. Eintragungs- und Stimmrechts beschränkungen
Gemäss Artikel 5 der Statuten besteht für die Eintragung von Namenaktien, welche in eigenem Namen und auf eigene Rechnung erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees gelten be-sondere Regelungen.
Gemäss Artikel 12 der Statuten berechtigt jede Aktie zu einer Stimme. Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene Akti-en zusammen höchstens die Stimmen von 10% des Aktienkapitals abgeben.
13. Aktionäre mit 3 Prozent oder mehr des Aktienkapitals
Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezember 2010 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Akti-en: Fidelity Management & Research, Boston (USA) 5.23 % (2009: <3 %), AXA, Paris (Frankreich) 5.09 % (2009: <3 %), Amundi, Paris (Frankreich) 3.07 % (2009: <3 %), Credit Suisse, Zurich (Schweiz) 3.04 % (2009: <3 %). Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstich-tag eine Beteiligung 3 % oder mehr des Aktienkapitals. Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren am 31. Dezem-ber 2009 im Besitz von 3 % oder mehr der Clariant Aktien: Black-Rock Inc., New York (USA) 4.11 %, JPMorgan Chase & Co., New York (USA) 3.71 %, ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (Niederlan-de), 3.34 %, Dimensional Fund Advisors, Austin (USA) 3.11 %. Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag eine Beteiligung von 3 % oder mehr des Aktienkapitals.
Vergütungen an Verwaltungsräte und Mitglieder der Konzernleitung (Fortsetzung)
14. Risikomanagement
Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung nehmen jährlich eine umfassende konzernweite Risikobeurteilung vor, in der die Risiken der Clariant AG einbezogen sind. In diesem Zusammenhang wer-den die unternehmensweiten Risiken und deren Entwicklungen analysiert und sichergestellt, dass die erforderlichen Massnah-men zu ihrer Begrenzung getroffen werden. Besondere Aufmerk-samkeit kommt den Risiken der Finanzberichterstattung zuteil. Eine weitergehende Beschreibung der Risikobeurteilung findet sich im Anhang des Konzernabschlusses in Erläuterung 2 „Unter-nehmensweites Risikomanagement“auf der Seite 99.
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155Finanzbericht
AnhAng zur JAhresrechnung der clAriAnt Ag
Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns
Der Verwaltungsrat beantragt, den Jahresgewinn 2010 in der Höhe von 95 219 936 CHF den freien Reserven zuzuweisen.
Bilanzgewinn CHF
Vortrag aus dem Vorjahr –
Jahresgewinn 95 219 936
Total Bilanzgewinn 95 219 936
Ergebnisverwendung CHF
Zuweisung zu den freien Reserven 95 219 936
Vortrag auf neue Rechnung –
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156 Clariant Geschäftsbericht 2010
PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schwei-zerischen Gesetz und den Statuten. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unab-hängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kont-rollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu ge-nehmigen.
PricewaterhouseCoopers AG
Dr. Matthias Jeger Bernhard BichselRevisionsexperte RevisionsexperteLeitender Revisor
Basel, 11. Februar 2011
Bericht der Revisionsstelle an die General-versammlung der Clariant AG, Muttenz
Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Clariant AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 146 bis 154), für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des VerwaltungsratesDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statu-ten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestal-tung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kon-trollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Ver-stössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungsle-gungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prü-fungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrech-nung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Aus-wahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentli-cher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Ver-stössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beur-teilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungs-methoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen so-wie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnach-weise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
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157Finanzbericht
Vorausschauende Aussagen
Es können bestimmte Ereignisse eintreten, die zu einer materiel-len Abweichung der tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Bericht gemachten Voraussagen führen könnten; deswegen sind sämtliche in diesem Bericht enthaltenen vorausschauenden Aus-sagen eingeschränkt. Investoren werden darauf hingewiesen, dass alle vorausschauenden Aussagen Risiken und Unsicherheiten un-terworfen sind. Verschiedene Umstände können zu materiellen Ab-weichungen in den tatsächlichen Ergebnissen führen. Dazu gehören auch der Zeitpunkt und die Bedeutung neuer Produkteinführungen, Preisstrategien von Konkurrenten, die Fähigkeit des Konzerns, wei-terhin von den Lieferanten adäquate Produkte zu akzeptablen Be-dingungen zu erhalten, die Fähigkeit, die Finanzierungs bedürfnisse zu befriedigen und die Liquidität sicherzustellen, Veränderungen der gesetzlichen Vorschriften oder im politischen und sozialen Umfeld, in dem sich der Konzern bewegt, oder wirtschaftliche und technische Trends oder Bedingungen einschliesslich Währungs-schwankungen, Inflation und Konsumverhalten auf globaler, regi-onaler und natio naler Ebene.
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Impressum
HerausgeberClariant International AG, Muttenz
FinanzredaktionPhilipp Baberschke
KontaktLeiter Group Communications & Investor Relations Ulrich SteinerTel. +41 61 469 67 45Fax +41 61 469 67 67
Leiter Corporate CommunicationsUlrich NiesTel. +41 61 469 61 58Fax +41 61 469 75 49
Websitewww.clariant.com
Bestelladresse Bestellungen sind über die Website von Clariant: www.clariant.com möglichoder schriftlich an die folgende Adresse zu richten:Clariant International AGInvestor RelationsRothausstrasse 614132 MuttenzSchweiz
® Von Clariant in zahlreichen Ländern geschützte Produkt- und Servicemarken
®* Von Clariant in zahlreichen Ländern lizenzierte Produkt- und Servicemarken
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Inhaltliches Konzept und RedaktionGFD Finanzkommunikation, Frankfurt
Gestaltung, Grafik und LayoutKuhn, Kammann & Kuhn GmbH, Köln
FotografienJo RöttgerDie Fotos zu den einzelnen Kapitel zeigen Motive aus dem Clariant Corporate Center in Pratteln/Schweiz.
DruckNeidhart + Schön, Zürich
Hinweis für zukunftsgerichtete AussagenDieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuel-len Erwartungen und Prognosen der Konzernleitung basieren. Solche Aussagen unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Unsi-cherheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse und Leistungen der Clariant International AG von denjenigen abweichen, die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit genannt bzw. von ihnen proji-ziert werden. Die Informationen in diesem Bericht werden von der Clariant International AG bereitgestellt und entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts.
DisclaimerDie Clariant International AG publiziert Geschäftsberichte in engli-scher und deutscher Sprache. Die englische Fassung ist bindend.
SC2011020802 –
Clariant Geschäftsbericht 2010158
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