Georgien 2003 Ukraine 2004 Usbekistan 2005 Kirgistan ... · PDF file3 III Revolution und...
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ARTICLESUBJECT1;ja
DER SPIEGEL 46/2005
Jugoslawien 2000
Georgien 2003
Ukraine 2004
Usbekistan 2005
Kirgistan, Tunesien 2010
Lybien, gypten, Syrien, Jemen 2011
Maidan 2013
Donezk Lugansk 2014
.. auf dem Weg in
den dritten
Weltkrieg??Klaus Hesse
Eigenverlag
2
Klaus Hesse
Hinrichsenstrae 25
04105 Leipzig
Der Autor ist ausdrcklich an Hinweisen zur berarbeitung und Ergnzung ebenso wie an der Verbrei-
tung dieses Inhaltes interessiert und legt dem Nachdruck und anderer Verwertung keinerlei Hinder-
nisse in den Weg.
Eigenverlag Leipzig 2014
Inhaltsverzeichnis
Revolution und Konterrevolution 1
I. Revolution und Konterrevolution Theorie und Praxis 8
- Revolution und Konterrevolution 1848 11
- die Groe Sozialistische Oktoberrevolution 17
- das Scheitern der Novemberrevolution in Deutschland und 19
der Rterepubliken in Bayern und Ungarn
II Revolution und Konterrevolution Frontalangriff I: 23
imperialistischer Krieg / faschistischer berfall
- Faschisten, Sozialimperialisten und Sozialfaschisten 24
Revolution und Konterrevolution der 20-iger, 30-iger und 40-iger Jahre
- Vom Reichstagsbrand ber Konzentrationslager und industriellen 37
Massenmord in den imperialistischen Vernichtungskrieg
3
III Revolution und Konterrevolution Frontalangriff II: 44
an der Schwelle eines atomaren Krieges
- kalter Krieg - zwischen offener und verdeckter Konterrevolution, 44
Stellvertreter- und Wirtschaftskriegen
- Die NSC Direktive 20/1 48
- Kalter Krieg - der Alltag der Mission impossible 51
- Kriege im Kalten Krieg - eine Chronologie I 53
IV Revolution und Konterrevolution Frontalangriff III: 55
Offene Konterrevolution
- Der 17. Juni 1953 Rahmenbedingungen und Hintergrnde 56
- Das Scheitern einer konterrevolutionren Provokation 60
- Kriege im Kalten Krieg - eine Chronologie II 66
- Polen und Ungarn 1956 Rahmenbedingungen und Hintergrnde 66
- Poznan und Polen im Juni 1956 68
- Die Konterrevolution in Ungarn 69
- Kriege im Kalten Krieg - eine Chronologie III 80
V Revolution und Konterrevolution Strategiewandel I: 84
.. unter falscher Flagge
- Prager Frhling die im Jahre 1968 84
- Kriege im Kalten Krieg - eine Chronologie IV 94
VI Revolution und Konterrevolution Strategiewandel II: 96
Afghanistan - In der Falle des Klassenfeindes
- Kriege im Kalten Krieg - eine Chronologie V 108
VII Revolution und Konterrevolution Strategiewandel III: 110
Perestroika und Konterrevolution
- volkswirtschaftlich-militrische Hintergrnde 111
- 1986 - Der irritierende Charme der Perestroika 115
- 1987 1988 auf der schiefen Ebene des Scheiterns 117
- Der Verrat und die Verrter 119
- Mit der Perestroika in die Konterrevolution 125
- Kriege im Kalten Krieg - eine Chronologie VI 129
- Eine Bilanz 129
VII Revolution und Konterrevolution Strategiewandel IV: 143
die Revolutions-GmbH
- DDR 1989 die friedliche Revolution 149
VIII Die Strategie der einzigen Weltmacht 166
- Jugoslawien, der kalte Krieg und die Jugoslawienkriege 175
- der 11.9.2001 und der Krieg gegen den Terror 185
IX Die Fortsetzung des kalten Krieges mit den Mitteln der Konterrevolution 203
- Der kalte Kriege nach dem Kalten Krieg - eine Chronologie I 208
- Rosenrevolution - Georgien 2003 215
- Orange Revolution Ukraine 2004 217
- Tulpenrevolution Kirgisien 2005 221
- Der kalte Krieg nach dem Kalten Krieg - eine Chronologie II 222
- Der arabische Frhling 223
X Die Ukraine - im Zentrum geostrategischer Konflikte 226
- Ukraine 2010: Die Wahl der Oligarchen 227
- Die EU, der Assoziationsvertrag und der Maidan 229
- Scharfschtzen im Einsatz 235
4
- Die Vereinbarung zur Regulierung der politischen Krise 237
- Die Oberste Rada und der Staatsstreich 239
- Die Krimkrise 241
- Selbstbestimmungsrecht - territoriale Integritt, Vlkerrecht und 245
nationale Interessen
- Charkow, Donezk, Lugansk, Mariupol, Odessa der Antimaidan 248
- Kiew - Odessa - Donezk Lugansk - der Brgerkrieg in der Ukraine
- Der Abschuss der
XI konomische Hintergrnde, Ursachen, Folgen und
das Scheitern der US-amerikanischen Strategie der Vorherrschaft
An der Schwelle zum 3. Weltkrieg
Tabellen
Abbildungen
Literaturverzeichnis
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Revolution und Konterrevolution
Wenn man die jngere Geschichte nach Parallelen und Verallgemeinerungsfhigem
hinterfragt wird sehr bald deutlich, dass es weder im Juni 53 in der DDR noch im
Sommer bzw. im Herbst 56 in Ungarn um spontane Aktionen ging. Es ist hchst auf-
schlussreich, dass Auslser dieser Ereignisse in allen Fllen Proteste gegen staatliche
Willkrmanahmen und Forderungen nach einer demokratischen Umgestaltung,
einem demokratischen Sozialismus waren. Nicht weniger offensichtlich ist heute die
Tatsache, dass mit dieser Losung durchaus nicht nur ehrliche Sozialisten auftraten.
Aber erst spter stellte es sich heraus, wo eine subjektiv ehrliche berzeugung, wo
politische Naivitt, karrieristische Heuchelei und wo von Anbeginn konterrevolutio-
nre Zielstellungen letztlich ausschlaggebende Motive des Handelns waren. In der
Sogwirkung dieser Ereignisse wurden nicht nur Personen hineingerissen, die dazu
ursprnglich keine Beziehung hatten, in vielen Fllen vernderten sich die Grund-
haltungen und das Verhalten der unter diesen Bedingungen Agierenden spter in
kaum noch nachvollziehbarer Art.
Aber worum geht es eigentlich, wenn von Revolutionen die Rede ist? In Frankreich
wird der Sturm auf die Bastille und die damit eingeleitete Groe Revolution der
franzsischen Brger vom 14 juillet 1789 als Nationalfeiertag gefeiert. Dass am 9.
November 1918 in Deutschland eine Revolution stattfand und was daraus geworden
ist, wei nur eine Minderheit der heute lebenden Deutschen. Und im Russland von
heute ist nicht etwa der 7. November der Tag der Groen Sozialistischen Oktober-
revolution, sondern der 4. November der Tag der Einheit des Volkes. Wer sich dafr
interessiert, warum derart merkwrdig mit diesen historischen Ereignissen umgegan-
gen wird, sollte im Manifest der kommunistischen Partei nachlesen. In der aktuellen
Debatte von Linken und anderen, die doch noch irgendwie an sozialistischen Ideen
hngen, taucht hin und wieder doch noch der folgende Satz auf: An die Stelle der
alten brgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegenstzen tritt eine
Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung fr die freie Ent-
wicklung aller ist.1
Die, die sich daran erinnern, sind dann sehr schnell mit groen
Worten vom demokratischen Sozialismus bei der Hand, ohne darber nachzuden-
ken, was es mit der brgerlichen Demokratie auf sich hat, worin denn der prinzi-
pielle Unterschied zur sozialistischen Demokratie besteht und dass diese beiden
Worte - ernst genommen - recht eigentlich das Gleiche bezeichnen.
Die Ursache dieser Verwirrung ist durchaus nicht nur darauf zurck zu fhren, dass
der vorangehende Text im Manifest nicht grndlich gelesen wurde. Dort heit es: Es
kann dies natrlich zunchst nur geschehn vermittelst despotischer Eingriffe in das
Eigentumsrecht und in die brgerlichen Produktionsverhltnisse, durch Maregeln
also, die konomisch unzureichend und unhaltbar erscheinen, die aber im Lauf der
Bewegung ber sich selbst hinaustreiben und als Mittel zur Umwlzung der ganzen
Produktionsweise unvermeidlich sind. Diese Maregeln werden natrlich je nach den
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K. Marx, F. Engels: Manifest der Kommunistischen Partei. MEW Bd. 4 Berlin 1959, S. 482
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verschiedenen Lndern verschieden sein. Fr die fortgeschrittensten Lnder werden
jedoch die folgenden ziemlich allgemein in Anwendung kommen knnen:
1. Expropriation des Grundeigentums und Verwendung der Grundrente u Staats-
ausgaben.
2. Starke Progressivsteuer.
3. Abschaffung des Erbrechts.
4. Konfiskation des Eigentums aller Emigranten und Rebellen.
5. Zentralisation des Kredits in den Hnden des Staats durch eine Nationalbank mit
Staatskapital und ausschlielichem Monopol.
6. Zentralisation des Transportwesens in den Hnden des Staats.
7. Vermehrung der Nationalfabriken, Produktionsinstrumente, Urbarmachung und
Verbesserung der Lndereien nach einem gemeinschaftlichen Plan.
8. Gleicher Arbeitszwang fr alle, Errichtung industrieller Armeen, besonders fr den
Ackerbau.
9. Vereinigung des Betriebs von Ackerbau und Industrie, Hinwirken auf die allmh-
liche Beseitigung des Unterschieds von Stadt und Land.
10. ffentliche und unentgeltliche Erziehung aller Kinder. Beseitigung der Fabrikar-
beit der Kinder in ihrer heutigen Form. Vereinigung der Erziehung mit der materiel-
len Produktion usw.
Sind im Laufe der Entwicklung die Klassenunterschiede verschwunden und ist alle
Produktion in den Hnden der assoziierten Individuen konzentriert, so verliert die
ffentliche Gewalt den