europa im grossen und kleinen, in geschichte und träumen · zweitgrößte der neun Bundes-länder...

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europa im grossen und kleinen, in geschichte und träumen edition 2007

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europa im grossen und kleinen, in geschichte und träumen

edition 2007

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vorwort

Der Landeshauptmann der

Steiermark ist Regierungschef

und oberster Repräsentant des

Landes. Die Steiermark ist das

zweitgrößte der neun Bundes-

länder Österreichs. Sie arbei-

tet mit vielen anderen Regio-

nen zusammen und hat mit

dem Steiermark-Büro in Brüs-

sel eine eigene Kontaktstelle

in der Europäischen Union.

Hallo!Über Europa weißt du bestimmt schon sehr viel. Unser Kon-tinent umfasst mehr als 40 Staaten, von denen 27 zur Euro-päischen Union gehören. Weitere Länder wollen EU-Mitglied werden, damit auch sie die Vorteile eines gemeinsamen Eur-opa genießen können. Dieses Heft soll dir helfen, die Europä-ische Union und die Mitgliedstaaten besser kennen zu lernen. Es ist wichtig, dass die Menschen gut über die EU informiert sind. Das weiß man auch in Brüssel. Deshalb wurde das Infor-mationsnetzwerk EuropeDirect eingerichtet, das allen Bür-gern der Europäischen Union zur Verfügung steht. Das Land Steiermark beteiligt sich an diesem Netzwerk mit einer EuropeDirect-Informationsstelle in Graz und Ansprech-stellen in allen Bezirkshauptmannschaften. Dort kannst du Fragen stellen, Unterlagen über die EU abholen oder dir auch Tipps für Referate oder Projekte deiner Schule geben lassen. Einzelheiten findest du auch im Internet unter www.europe-direct.steiermark.at. Dein Wissen zählt für die Zukunft.Denn anders als deine Eltern oder Großeltern hast du mehr Chancen, um als Schülerin oder Schüler an Austauschpro-grammen mit anderen Ländern Teil zu nehmen oder später in anderen EU-Staaten zu studieren oder auch zu leben. Dein Wissen ist auch die Voraussetzung, dass sich Steirerinnen und Steirer nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa be-haupten und so Frieden, Arbeit, Wohlstand und Sicherheit finden. Dies entspricht dem Leitsatz der Europäischen Union: „In Vielfalt geeint!

Franz Voves Landeshauptmann der Steiermark

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Ich bin der Euro Kid!

Ich begleite dich bei diesem

Europa-Spiel. Dieses Buch ist

nicht nur zum Durchlesen ge-

dacht, sondern es wird auch

deine Mitarbeit gefordert.

Du findest hier immer wieder

Vorschläge, um selbst aktiv

zu werden. Am Ende der ver-

schiedenen Ab schnitte werde

ich dir knifflige Aufgaben stel-

len.

Darum bereite dir gleich ein

paar Sachen vor, die du brau-

chen wirst: vor allem einen

Bleistift, viele Bunt stifte (kei-

ne Wasserfar ben) und eine

Schere. Am Ende dieser Bro-

schüre findest du einen Bastel-

und Lösungsbogen für alle Auf-

gaben, die ich dir stelle.

Viel Spaß

wünscht dein Euro Kid!

Hallo Kinder,jetzt seid ihr an der Reihe!

Diese Broschüre soll euch auf unterhaltsame und lehrreiche Weise Europa näher bringen. Wie sie entstehen konnte, ist bereits ein gutes Beispiel für Zusammenarbeit in der EU. Die Europainfor-mationsstellen von Bozen und Innsbruck haben die Idee für die Broschüre gehabt. Die Europe-Direct Teams in ganz Österreich brauchten dann nur mehr einige landesspezifische Fakten da-zuzugeben und ein paar Kleinigkeiten ändern. Und schon war das Europa-Spiel mit zahlreichen Seiten zum Malen, Kleben und Raten fertig. So erfahrt ihr viel über Europa und über die Europa-politik in eurem Bundesland.

Ihr werdet sehen, wie nah euch Europa ist. Vor allem dann, wenn ihr später einmal beim Studium oder in der Arbeitswelt mit anderen Jugendlichen aus den verschiedensten eu-ropäischen Staaten zusammentrefft. Grenzen werden dann für euch kein Hindernis mehr sein. In diesem Sinne wünschen wir euch recht viel Spaß.

Euer EuropeDirect Netzwerk

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Am schnellsten verstehst

du den Aufbau von Euro-

pa, wenn du dir einen Atlas

schnappst und die wichtig-

sten Berge, Flüsse, Seen

und Meere hier mit Bunt-

stiften einträgst!

berge

flüsse

seen

unser gemeinsamer kontinentgeografie

Zu den höchsten und wichtig-

sten Gebirgen und Bergen ge-

hören die Alpen, die Pyrenäen,

der Jura, die Vogesen, die Kar-

paten, die Skanden, die Vulka-

ne Ätna und Vesuv, der Mont

Blanc, der Großglockner und

der alte Götterberg Olymp.

Die längsten Flüsse sind Rhein,

Donau, Elbe, Po, Tiber, Loire,

Rhone, Seine, Maas, Mosel,

Gudena, Themse, Tejo, Ebro,

Theiß und Kemijoki.

Große Inseln sind beispiels-

weise Spitzbergen, Sizilien,

Sardinien, Korsika, Kreta, See-

land und Mallorca.

Zu den bekanntesten Seen

Europas gehören Ijsselmeer,

Plattensee, Bodensee, Genfer

See oder Gardasee und auf der

finnischen Seenplatte gibt es,

wie der Name schon sagt, et-

wa 55.000 kleine und größere

Seen.

Europa ist das westliche Fünftel der eurasischen Landmasse und wird üb-licherweise als eigenständiger Kontinent betrachtet, obwohl es eigentlich ein Subkontinent ist. Insgesamt hat Europa eine Fläche von 10,5 Millionen Quadratkilometern, was Europa nach Australien zum zweitkleinsten Kon-tinent macht. Dennoch besitzt Europa mit rund 730 Millionen Einwohnern die drittgrößte Bevölkerung aller Kontinente. Die Ausdehnung erstreckt sich vom Atlantischen Ozean im Westen bis zum Ural im Osten.

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Zeus und Europa

Im Lande Kanaan hatten Age-

nor und Telephassa fünf Söh-

ne und eine Tochter mit dem

Namen Europa. Zeus verliebte

sich in Europa und näherte sich

ihr in Gestalt eines schnee-

weißen Stieres. Europa wurde

von der Schönheit des Tieres

angelockt, kletterte ihm auf

den Rücken und erlaubte ihm,

sie ans Meer zu tragen. Zeus

brachte Europa nach Kreta,

wo sie ihm drei Söhne schenk-

te - Minos, Rhadamanthis

und Sarpedon.

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in welchen ländern warst du schon?

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male diese länder blau an!

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staaten in europageografie

niederlande/amsterdam

Die unterschiedlichen Landschaften Europas werden von vielen verschie-

denen Völkern bewohnt. Im Laufe der Zeit haben sich immer wieder neue

Staaten gebildet, viele sind wieder zerfallen. Nach dem Zweiten Weltkrieg

haben sich die meisten Grenzen nicht mehr geändert. Erst im letzten Jahr-

zehnt hat sich mit dem Zerfall des früheren „Ostblocks einiges verändert.

Das Ergebnis ist auf dieser Karte dargestellt.

Versuche, zu möglichst vielen Zahlen die richtige Staatsbezeichnung und

Hauptstadt zu schreiben!

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25 mitgliedstaatenfrankreich • deutschland • italien • belgien • niederlande • luxemburg • vereinigtes königreich • irland • dänemark • griechenland • spanien • portugal • schweden • österreich • finnland • estland • lettland • litauen • polen • tschechien • slowakische republik • ungarn • slowenien • zypern • malta

2 neue mitgliedstaatenrumänien • bulgarien

3 kandidatenkroatien • türkei • mazedonien (fyrom)

was verbindest du mit diesen ländern?

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das neue gesicht europasgeografie Heute wird Europa stark von der Europäischen Union (EU) ge-

prägt. Die EU besteht derzeit aus 27 Staaten. Sie haben sich zu-sammengeschlossen, um gemeinsam an einer Zukunft zu arbei-ten, die Frieden und Wohlstand für alle bringt. Wie sich diese Einigung in den letzten fünfzig Jahren entwickelt hat, erfährst du auf den nächsten Seiten.

Gemeinsam an diesen Zielen zu arbeiten heißt aber auch, dass die Stärkeren den Schwächeren helfen. Zehn Staaten, auch aus Osteuropa sowie zwei selbstständige Mittelmeerinseln, sind der EU 2004 beigetreten.

Rumänien und Bulgarien sind 2007 beigetreten. Mit der Türkei und mit Kroatien wird über einen Beitritt verhandelt. Mazedo-nien wäre auch gern Mitglied der EU.

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Auf der linken Seite findest du

25 Mitgliedstaaten der Euro-

päischen Union. Male die EU-

Länder, die 2004 dazugekom-

men sind, gelb an.

Darunter findest du die zwei

Mitgliedstaaten, die 2007 da-

zugekommen sind. Male die

neuen Mitgliedstaaten blau

an.

Male die Kandidatenländer rot

an.

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Ergänze die Sätze!

1 Mein Entschluss steht …2 Wer sich was traut, ist …3 Das wichtigste zwischen den Völkern ist der …4 Wenn alle zusammenhalten, hat jeder seinen …5 Alle 4 Jahre sind olympische …6 Zauber nennt man auch …

wissen macht spassgeografie

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Trage den richtigen Fluss ein!An welchem Fluss liegt…

1 Berlin 6 Rom2 Wien 7 Straßburg3 Paris 8 Lissabon4 Prag 9 Hamburg5 London

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Stadt – Land – Insel

1 Hafenstadt im Südosten Italiens2 Größte griechische Insel3 Westlichster EU-Staat4 Heimatland des Fußballs5 Größte Insel Italiens6 Kleinster EU-Gründungsstaat7 Heimatland des Chansons

Stadt - Staat

1 Zweitgrößte Stadt von Portugal 2 Hauptstadt von Kroatien 3 Hauptstadt von Frankreich 4 Nachbarstaat von Slowenien 5 Hauptstadt der Niederlande 6 Östlichste Mittelmeerinsel 7 Hauptstadt der Türkei 8 Nachbarstaat von Deutschland 9 Nachbarstaat von Luxemburg10 Staat am Ägäischen Meer11 Industriestadt mitten im

Vereinigten Königreich

1 2 3 4 5 6 7

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

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Am 25. März 1957 unter-

zeichneten die Vertreter von

Deutschland, Frankreich, Ita-

lien, Belgien, Luxemburg und

den Niederlanden in Rom die

sogenannten Römischen Ver-

träge.

Damit gründeten sie die

Europäische Wirtschafts ge-

meinschaft (EWG), die sich um

eine harmonische Ent wicklung

des Wirtschafts lebens, Stabili-

tät, Wachstum und Wohlstand

innerhalb der Mitgliedsländer

kümmerte. In den Bereichen

Handel, Land wirtschaft, Ver-

kehr, Finanzwesen und auf

weiteren Gebieten wurde

immer enger zusammengear-

beitet.

Die gleichzeitig gegründete

Europäische Atomgemein-

schaft (EAG) be schäftigt sich

mit der friedlichen Nutzung

der Kernenergie.

ein langer weggeschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Europa stark verwüstet. Vor al-lem bei den beiden alten „Erbfeinden Deutschland und Frank-reich mach ten sich kluge Köpfe Gedanken, wie man in Zukunft einen Krieg verhindern könnte. Sie kamen auf die Idee, bei jenen Rohstoffen enger zusammenzuarbeiten, die man damals für ei-nen Krieg brauchte: Stahl und Kohle. Sechs Jahre nach Kriegsen-de gründeten sie die „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Auch Italien, Belgien, die Niederlande und Luxem-burg traten dieser Gemeinschaft bei. Damit legten diese sechs Staaten 1951 den Grundstein für unsere heutige EU. Das funk-tionierte so gut, dass diese Staaten sich 1957 entschlossen, ihre Zusammenarbeit auf die Wirtschaft insgesamt auszudehnen und auch die friedliche Nutzung der Kernkraft gemeinsam zu überwa-chen. Sie unterschrieben den Vertrag von Rom und gründeten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (AEG) für die Förderung und Überwachung der

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Am 14. Juni 1985 unterzeich-

neten Deutschland, Frank-

reich, Belgien, die Nieder lande

und Luxemburg in Schengen

(Luxemburg) das sogenannte

Schengener Abkommen.

Inzwischen sind noch weitere

Staaten wie Dänemark, Finn-

land, Griechenland, Island,

Italien, Norwegen, Öster-

reich, Portugal, Spanien und

Schweden beigetreten. Das

Schengener Abkommen ist die

Grundlage für den Abbau der

Grenzkontrollen. Während

man früher an der Grenze ste -

henbleiben und den Pass vor-

zeigen musste, kann man zwi-

schen den Mitglieds ländern des

Schengener Ab kommens jetzt

einfach hin- und herfahren, als

ob da gar keine Grenze wäre,

wie beispielsweise am Bren-

ner. 2008 werden voraussicht-

lich auch die Länder, die am 1.

Mai 2004 der EU beigetreten

sind, das Schengener Abkom-

men unterzeichnen, sofern sie

die Voraussetzungen erfüllen.

friedlichen Nutzung der Kernkraft. 1973 kamen das Verei-nigte Königreich, Irland und Dänemark dazu, in den Achtzi-gern Grie chenland (1981), Spa nien und Por tugal (1986).

Nach dem Ende des „Kalten Krieges sowie dem Zerfall der Sowjetunion und des „Ostblocks , machte Europa einen gewaltigen wei teren Schritt: 1992 wurde dann die Euro-päische Union (EU) gegründet. Der Vertrag von Maastricht bildet heute die Grundlage für das Zusammenleben der Mitgliedstaaten. 1995 trat auch Österreich gemeinsam mit Finnland und Schweden der EU bei. Im Mai 2004 hat die bis-lang größte Erweiterung in der Geschichte der Europäischen Union stattgefunden. Es traten zehn Mitgliedstaaten bei: Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, die bal-tischen Staaten Lettland, Litauen und Estland, Slowe-nien sowie die Mittelmeer-länder Zypern und Malta. Im Jahr 2007 traten Rumänien und Bulgarien der Staaten-gemeinschaft bei. Über ei-nen EU-Beitritt verhandeln derzeit Kroatien und die Türkei. Aber auch Mazedo-nien hat bereits einen Bei-trittsantrag gestellt.

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was war damals los?geschichte

1951

1957

1973

1981

Gründung EGKS

Römische Verträge

Beitritt Griechenland

Hier findest du verschiedene Fotos aus der Geschichte der EU. Weißt du noch, was sich da jeweils abgespielt hat? Überlege einmal: Was haben Menschen in Europa, besonders in deiner Familie, zu dieser Zeit gemacht? Suche dazu Bilder in Zeitschriften, Büchern, Heften oder in deinem Fami-lienalbum (wenn erlaubt!) und klebe sie ein!

BeitrittVereinigtesKönigreich,Irland und Dänemark

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Beitritt Rumänien, Bulgarien und Euro-einführung in Slowenien

1986

2007

1992

VertragvonMaastricht

Beitritt Spanien und Portugal

Beitritt Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Zypern und Malta

1995

Beitritt Österreich, Schweden und Finnland

2002

Einführung der Euroscheineund -münzen

2004

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1951: 6 Staaten

1973: 3 Staaten

1981: 1 Staat

1986: 2 Staaten

1995: 3 Staaten

2004-2007: 12 Staaten

wissen macht spassgeschichte Nicht alle heutigen Mitgliedstaaten waren von Anfang an dabei. Die

Europäische Union ist nach und nach gewachsen, weil immer mehr Staaten mitmachen wollten. So soll es auch weitergehen, damit immer mehr Menschen in Frieden und Wohlstand leben können. Wer kam wann dazu? Male die sechs Entwicklungsstufen von 1951 bis 2007 in sechs Farben an.

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Zug um Zug hat sich die Europäische Union entwickelt. Aus einem friedli-

chen Zusammenschluss von Kriegsrohstoffen wurde eine Gemeinschaft, die

vielfältige öffentliche Bereiche zusammenführt.

Auf dieser Seite findest du einige wichtige Stichwörter der EU-Geschichte.

Schreibe zuerst in jedes weiße Feld die Jahreszahl, die zum Stichwort dar-

unter passt. Danach geht’s weiter: Oberhalb des weißen Feldes ist jeweils

ein gelber Punkt. Wenn du alle Jahreszahlen eingetragen hast, verbinde die

gelben Punkte in der Reihenfolge der Jahreszahlen!

Gründung der EWGund der EA

Gründung EGKS

Erweiterung um dasVereinigte Königreich,Irland, Dänemark

Beitritt von Spanienund Portugal

Beitritt von Griechenland

Gründung der EU durch den Vertrag von Maastricht

Beitritt von Österreich, Finnland, Schweden

Einführungdes Euro

Beitritt Rumänien, Bulgarien und Euroeinführungin Slowenien

Beitritt Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Zypern und Malta

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Die Verfassung für Europa ver-

wandelt die EU nicht in einen

Bundesstaat (die Vereinigten

Staaten von Europa, wie z. B.

die Vereinigten Staaten von

Amerika), sondern fördert ein

immer stärkeres Zusammen-

wachsen der europäischen

Staaten und ihrer Bevölkerun-

gen.

In den kommenden Jahren wird

sich zeigen, ob es der EU und

ihren Mitgliedstaaten gelingt,

die Menschen davon zu über-

zeugen, dass der begonnene

europäische Einigungsprozess

Frieden und Wohlstand auf un-

serem Kontinent dauerhaft si-

chern kann. Die Verfassung für

Europa ist ein wichtiger Schritt

in diese Richtung.

die eu-verfassungverfassung

Über die EU-Verfassung hast du sicher einiges gehört. Im Juni 2004 einigten sich die Regierungen der damals 25 EU-Mitgliedstaaten nach vier-jähriger Beratung auf einen Verfassungsvertrag, der die Weiterentwicklung der Europäischen Union (EU) unterstützen soll. Der Verfassungsvertrag soll an die Stelle der vielen bisherigen Verträge treten und die oft zersplit-terten und unübersichtlichen Bestimmungen des heutigen EU-Rechts klar regeln und für die Bürgerinnen und Bürger verständlicher machen. Es ge-nügt bei einem so wichtigen Vertrag aber nicht, dass nur die Regierungen damit einverstanden sind, sondern es braucht auch die Zustimmung inner-halb eines jeden einzelnen EU-Landes. Diese Zustimmung kann - wie z. B. in Österreich und Deutschland - durch einen Parlamentsbeschluss erteilt werden oder - wie z. B. in Frankreich und den Niederlanden - durch ei-ne Volksabstimmung. Die Bürgerinnen und Bürger in Frankreich und den Niederlanden haben sich aber mehrheitlich gegen die neue EU-Verfassung

ausgesprochen. Weil aber die Verfassung nur in Kraft treten kann, wenn alle Staa-ten zustimmen, haben die Regierungen der EU-Staa-ten beschlossen gemeinsam zu überlegen, wie sie die Verfassung noch verbessern können.

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Worum geht es eigentlich bei

der Verfassung für Europa?

Mit der Verfassung der Europä-

ischen Union (EU) hat es Fol-

gendes auf sich: Jeder Staat

hat eine eigene Verfassung.

Darin ist geregelt,

• wie der Staat aufgebaut ist

(ob an seiner Spitze ein Prä-

sident oder ein König steht,

ob es ein Parlament gibt,

welche Gerichte es gibt

...);

• welche Ziele und Werte er

hat;

• welche Grundrechte er sei-

nen Bürgerinnen und Bür-

gern zusichert, wie z. B. den

Schutz der Meinungs- und

Pressefreiheit, der Men-

schenwürde, der persön-

lichen Freiheit oder den

Grundsatz, dass alle vor dem

Gesetz gleich sind;

• auf welche Art und Weise

Gesetze beschlossen wer-

den.

Deshalb braucht auch die EU

eine Europäische Verfassung

die das Zusammenleben der

Mitgliedstaaten regelt.

Außerdem wissen die Menschen in den EU-Län-dern viel zu wenig Bescheid, was eigentlich in diesem Vertrag steht, weshalb sie ihm auch nicht so positiv gegenüber stehen.

Die EU ist kein Staat, sondern ein Zusammen-schluss von mittlerweile 27 europäischen Län-dern. Die Mitgliedstaaten arbeiten in der EU in vielen Bereichen (z. B. in Fragen der Wirtschaft, Umwelt und beim Euro) sehr eng zusammen. Sehr oft beschließen sie in diesen Bereichen die Ge-setze gemeinsam. Es gibt auch ein EU-Parlament, das diese EU-Geset-ze mit den Regierungsvertretern der Mitgliedstaaten beschließen kann, die dann in allen 27 EU-Ländern befolgt werden müssen. Die Europäische Union regelt so – in ihrem Zuständigkeitsbereich – das Zusammenleben von knapp 490 Millionen Menschen. Bereiche wie z. B. Steuern, Schulwe-sen oder Staatsbürgerschaftsrecht haben die Mitgliedstaaten nicht der EU übertragen und erlassen hier noch selbst die Regelungen.

In verschiedenen Verträgen haben die EU-Staaten gemeinsam festgeschrie-ben, wie die EU funktionieren soll und wer wofür zuständig ist. Es gab je-doch bisher noch keine einheitliche Verfassung, die auch die Grundrechte der EU-Bürgerinnen und -Bürger festlegt.

Durch die Ablehnung der EU-Verfassung bei Volksabstimmungen in Frankreich und in den Niederlanden im Jahr 2005 erlitt der Pro-zess zu einem einheitlichen Verfassungs-vertrag einen schweren Rückschlag. Die danach ausgerufene Nachdenkphase en-dete mit dem Beschluss des Europäischen Rats vom 21./22. Juni 2007, der vorsieht, den EG-Vertrag und den EU-Vertrag zu än-dern statt durch einen EU-Verfassungsvertrag zu ersetzen. Mit einem EU-Reformvertrag, der ohne Volksabstimmungen anerkannt werden kann, soll ein Großteil der Inhalte des Verfassungsvertra-ges in die grundlegenden Verträge eingearbeitet werden.

22

Welcher Staat ist wie groß?

Mit fast 82 Millionen Einwohnern

hat Deutschland, das seit gut

fünfzehn Jahren mit dem ehe-

maligen Ostdeutschland wie-

der vereinigt ist, die meisten

Einwohner. Danach kommt das

Vereinigte Königreich, Frank-

reich und Italien, die jeweils

um die 58 Millionen Einwohner

haben. Spanien mit knapp 40

Millionen und Polen mit rund

38 Millionen sind da schon deut-

lich kleiner. Es folgen mit 22

Millionen Einwohner Rumänien

und mit 16 Millionen Einwoh-

ner die Niederlande. Jeweils

um die 10 Millionen Einwohner

haben Griechenland, Portugal,

Belgien, Tschechien und Un-

garn. Etwas weniger Schweden,

Österreich und Bulgarien, die

rund 8 Millionen Einwohner zäh-

len. Gut 5 Millionen Einwohner

haben Dänemark, die Slowakei

und Finnland, 4 Millionen Irland

und dreieinhalb Millionen Litau-

en. Lettland und Slowenien ha-

ben ca. 2 Millionen Einwohner,

Estland 1,4 Millionen und Zypern

rund 700.000. Am kleinsten sind

Luxemburg und Malta mit rund

410.000 Einwohnern.

europa hat viele gesichterbevölkerung In Europa leben auf engem Raum Menschen aus vielen

verschiedenen Kulturen zusammen. Wir können sie meistens an ihrer Sprache, an den Gesichtern, an der Kleidung und an ihren Hobbies erkennen.

Diese Mischung der verschiedenen Kulturen und Lebensarten ist so interessant an Europa und macht es spannend, andere Länder, Menschen und Bräuche kennen zu lernen.

In der ganzen Europäischen Union leben heute ungefähr 490 Millionen Menschen. Der größte Staat der Welt ist China mit 1.220 Millionen EinwohnerInnen, in den USA leben 265 Millionen.

Wie sich die EinwohnerInnen der EU auf die verschiedenen Mit glied-staaten vertei len, findest du in nebenstehendem Kasten.

Die Staa ten und innerhalb dieser Staaten auch die einzelnen Regionen unterscheiden sich sehr. Das gilt für Sprache und Lebensart genau so wie für Wohnen, Arbeiten und Leben. Die EU hat diese Unterschiede immer sehr ernst genommen.

Die Karte auf der rechten Seite zeigt, wie die Menschen in den EU-Staaten unterschiedlich eng beieinander leben. Auch wenn die riesigen Wälder in Finnland oder Schweden wenig bewohnt sind, sind die Städte genau so belebt wie bei uns.

623

Mehr als 300 EinwohnerInnen pro km2

200 - 300 EinwohnerInnen pro km2

100 - 200 EinwohnerInnen pro km2

0 -100 EinwohnerInnen pro km2

Wo wird´s eng?

Am dichtesten besiedelt ist

Malta mit 1 182,4 (!) Einwoh-

ner pro Quadratkilometer. Mit

Abstand weniger dicht besie-

delt sind die Niederlande mit

(473,6) und Belgien (336,9).

Im Vereinigten Königreich le-

ben 241 Einwohner pro Qua-

dratkilometer und in Deutsch-

land 230, in Italien 192 und in

der Tschechischen Republik

129. Österreich ist mit 99 Ein-

wohner pro Quadratkilometer

etwas dünner besiedelt. Recht

dünn besiedelt sind Rumänien

mit 93,7 Einwohner pro Qua-

dratkilometer, Griechenland

(79), Spanien (78), Bulgarien

(70) und vor allem Irland (54),

Schweden (22) und schließlich

Finnland (17).

24

wissen macht spassbevölkerung

EMILY

TESSA

JOAO

JULIETTE

WIM

ARISTIDES

irl

b

gb nl

p

dk

e

f

l

LENKA

ELENA

JURGITA

MAXIMILIAN

ZARINA

Auf dieser Doppelseite findest du junge Menschen aus allen Ländern der Europäischen Union. Sie sehen gar nicht verschieden aus, haben aber un-terschiedliche Namen. Schreibe in das kleine Feld das jeweilige Landeskennzeichen. Und dann male die jeweilige Fahne aus. Du kannst auch den Atlas zu Hilfe nehmen. Schaffst du auch die kleinen Länder?

MATILDA

CAJETAN

625ANNIKA

MARCO

BEATRIX

s fin

d

i

mcy

gr

a

sloh

sk

ro

bg

pl

cz

est

ltlv

SPELA GUZEPPI

SANDOR

KARLIS

ZUZANA

SISSI

LUCIA

STANISLAW

PATRICK

OONA

JAAN

26

In einigen Ländern sind gene-

rell mehrere EU-Amts sprachen

zugelassen:

In Finnland wird neben Fin-

nisch auch Schwedisch ver -

wendet. In Luxemburg Fran-

zösisch und Deutsch.

Die am häufigsten verwende-

ten Sprachen in den EU-Län-

dern sind Englisch, Deutsch

und Französisch.

Um im Arbeitsalltag besser

voranzukommen, sind für

einzelne Arbeitsbereiche Ein-

schränkungen möglich: so ist

die Arbeitssprache beim Eu-

ropäischen Gerichtshof zum

Beispiel Französisch, oder bei

Treffen einzelner Mitgliedslän-

der natürlich deren Sprachen.

viele sprachen - ein zielsprachen Weil in der Europäischen Union viele Millionen verschiedener Menschen

leben, werden natürlich auch viele verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen.Für die offizielle Kommunikation innerhalb der EU werden derzeit 23 Sprachen verwendet, sie heißen Amtssprachen. Auf dieser Karte siehst du, welche Amtssprache wo verwendet wird. In manchen Staaten werden mehrere EU-Amtssprachen verwendet, und zwar entweder im ganzen Land (schraffiert auf der Karte) oder nur in manchen Regionen (etwa Deutsch in Südtirol).

627

So wie die EU gewachsen

ist, ist auch die Anzahl der

Sprachen gestiegen. Daher

arbeiten viele Überset-

zerInnen und Dolmet-

scherInnen für die

EU. Wenn zum Bei-

spiel das Europä-

ische Parlament zu-

sammentritt, wird

jede Rede gleichzei-

tig in jede Amts sprache

übersetzt. Damit ergeben sich

insgesamt 506 Übersetzungs-

möglichkeiten!

Für Leute, die Sprachen be-

herrschen, ist also viel zu tun!

Auf jeden Fall hat in Europa

der die Nase vorn, der mehre-

re Sprachen kann!

agnebiskk do remias kon nimbus dolem med rondoletta cormanie dis

genuiviel selabim.

deutsch

englisch

italienisch

französisch

spanisch

portugiesisch

niederländisch

griechisch

dänisch

finnisch

schwedisch

estnisch

lettisch

litauisch

polnisch

tschechisch

slowakisch

ungarisch

irisch

slowenisch

maltesisch

rumänisch

bulgarisch

28

In einer EU-weiten Umfrage

wurden die Menschen über

Ihre Ansichten zum Thema

Sprache befragt. Die Mutter-

sprache ist natürlich in jedem

Land die wichtigste Sprache.

Englisch ist die am „weitesten

verbreitete Sprache in der

EU, sie wird von 47% der EU-

Bevölkerung gesprochen, wo-

bei Englisch die Muttersprache

von 16% der europäischen Bür-

ger ist und weitere 31% über

für ein Gespräch ausreichende

Englischkenntnisse verfügen.

Deutsch zum Beispiel ist die

Muttersprache von 24% der

EU-Bürger und wird als Fremd-

sprache von 8% der EU-Bürger

gesprochen. Französisch wird

von 28% der Bevölkerung ge-

sprochen, mehr als die Hälfte

davon sind Muttersprachler.

Bei den Fremdsprachen gaben

45% der Befragten an, zusätz-

lich zur Muttersprache noch

mindestens eine weitere eu-

ropäische Sprache zu beherr-

schen. Die meisten Men-

schen lernen Sprachen

in der Schule.

wissen macht spass!sprachen

god morgen

good morning

goedemorgen

dobre

rano

kalim

era

bonjour

dobro

jutro

bom dia

buenos

días

EU-Staaten und EU-Amtssprachen sind nicht dasselbe. Kannst du alles rich-tig zuordnen?Am Ende der Broschüre findest du einen Bogen, auf dem die Fahnen aller EU-Mitgliedstaaten abgebildet sind. Klebe diese Fahnen in den richtigen Staat! In welchem Land sagen die Menschen auf welche Weise „Guten Morgen ? Verbinde die Sprechblasen mit dem richtigen Land.

god morgon dobró

útro

hyvää huomenta

dzieñ dobry

labas rytas

buon giorno

labrït guten morgen

jo reggelt

dobré

ráno

tere

hommikust

l-ghodwa

t-tajba 29

buna dimineat,a

30

Kultur und Kulturpolitik war

am Anfang der europäischen

Einigung noch kein zentrales

Thema. Erst Ende der Sieb-

zigerjahre gab es die ersten

gemeinsamen kultur ellen Ak-

tionen der Mitgliedstaaten,

etwa die Einrichtung der

„Europäischen Kulturstadt

und Bemühungen für einen

besseren Austausch von kultu-

rellen Dienstleistungen.

Aktivitäten im kulturellen

Bereich werden besonders

gefördert, wie Projekte von

MusikerInnen, MalerInnen,

BildhauerInnen, Architekt-

Innen oder JournalistInnen,

Bild- und TontechnikerInnen,

aber auch von Restaurato-

rInnen.

Wichtig ist hier auch

die Welt der elek-

tronischen Me-

dien: in Film,

Fernsehen und

Unterhaltungselek-

tronik will Europa dem

Druck der USA und Japans bes-

ser standhalten.

b

nlgb

p e

fl

starke wurzelnkultur

irl

Europa ist geprägt von vielen verschiedenen Kulturen. Kulturen, die seit Jahrtausenden vieles geschaffen haben, was wir heute noch be-staunen: von der Entwicklung der Schrift bis zu den Werken der Welt-literatur, von den ersten Tempeln bis zu modernsten Baukomplexen, von der Philosophie als gründliches Nachdenken über den Menschen und die Welt bis zu Malerei und Musik als Ausdrucksformen von Stim-mungen und Gefühlen.

Auf dem Bastelbogen am Ende der Broschüre findest du Denkmäler aus ganz Europa. Klebe sie hier an die richtige Stelle!

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Wenn ich einmal groß bin,

dann werde ich etwas so Tol-

les machen, dass mir in mei-

nem Heimatort ein Denkmal

gesetzt wird. Ich denke da an

etwas Sport liches: ich werde

der erste Mensch sein, der

ganz Eu ropa von Westen nach

Osten auf dem Skateboard

durchquert!

Und wovon träumst du? Was

möchtest du einmal schaffen

oder erreichen?

die hellsten köpfekultur Auf vielen Gebieten haben Menschen in Europa großartige

Leistungen vollbracht, die für die ganze damalige und heuti-ge Welt wichtig waren und sind:

Dass die Himmelskörper sich gegenseitig anziehen und dass die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten werden kann.

Aber auch, dass Bücher, Theater, Musik, Malerei, Bildhauerei und Mode die Ideen, Gefühle und Sorgen des Menschen wider-spiegeln und ihn zu einem ganz besonderen Wesen machen, und dass Märchen, Kinderbücher und Comics junge Menschen unterhalten und bewegen.

Wie würde die Welt aussehen ohne Autos, Autobahnen, Schiffsschrauben, Flug zeuge und Raketen? Ohne Steigbügel oder Schibindung, ohne Schreib maschine oder Telefonnetz? Ohne Lego, Pinocchio oder Pippi Lang strumpf? Ohne Pasta, Paella oder Knödel?

Auf der folgenden Seite findest du zahlreiche Symbole für geistige Leis-tungen. Am Bastel bogen am Ende der Broschüre findest du dazu die „hellen Köpfe . Klebe die richtigen Köpfe zum jeweiligen Land!

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singen macht spass!kultur Was Menschen am stärksten verbindet, ist die Musik. Aus Europa kommen

seit jeher viele großartige Musiker. Auf dem Bastelbogen findest du die Bilder alter und neuer Musiker, die hierher gehören!Zum gemeinsamen Europa gehört auch eine gemeinsame Hymne, die bei offiziellen Anlässen gespielt wird. Versuch einmal, die Hymne zu singen, allein, mit Freunden, in der Schule!

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Der Text der Europa-Hymne trägt den Titel „Ode an die Freude und stammt vom deutschen

Dichter Friedrich Schiller. Er ist auf Deutsch geschrieben und wird auch als EU-Hymne nur

Deutsch gesungen oder ohne Gesang gespielt.

Die Musik dazu hat der Komponist Ludwig van Beethoven geschrieben. Sie steht am Ende

seiner 9. Sinfonie. Als Beethoven sie 1824 komponiert hat, war er zwar schon völlig taub,

dennoch steckt seine Musik voller Lebensbejahung. Er verstand diese Musik als Bekenntnis zur

Freude, als menschenverbindendes, himmlisches Geschenk.

So soll die Musik auch als Hymne des gemeinsamen Europas alle Menschen verbinden und zu

Brüdern und Schwestern machen!

Noch hat die Europahymne keinen offiziellen Text.

die eu-hymne

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Mit dem Euro kannst du

seit 1. Jänner 2002 in

den Geschäften bezah-

len, die Preise von Waren

in den EU-Staaten ganz

einfach ver gleichen

und in den Urlaub fah-

ren ohne dauerndes

Kopfrechnen. Auch

wenn sich manche

noch schwer tun mö-

gen, ist das neue Geld eigent-

lich total praktisch!

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einheit in der vielfaltder euro Früher hatte jedes Land sein eigenes Geld, seine eigene

Währung. Wenn man Dinge in einem frem den Land kaufen wollte, musste man in der fremden Währung zahlen und Zoll entrichten, wenn man sie mit nach Hause nahm.

Im Jahre 1978 vereinbarten die damaligen EG-Mitglied-staaten, eine gemeinsame

Währung einzuführen. Zuerst als Rechnungseinheit, inzwi-schen als richtiges Geld mit dem Namen „Euro .

Aber das Geld allein macht esnicht aus. Damit es auch überall

gleich viel wert ist und du in Italien für dasselbe Geld gleich viele Zuckerl be-kommst wie in Österreich, muss auch die Wirtschaft aller Mitgliedstaaten möglichst gleich stark sein. Dazu gibt es strenge Regeln, die nicht immer leicht einzuhalten sind, vor allem dann, wenn Staaten zu viel Schulden machen.

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Nicht alle Mitgliedstaaten der

EU haben den Euro eingeführt.

Das Vereinigte Königreich hat

noch immer sein Pfund und

Schweden und Dänemark

haben ihre Kronen, auch in

den 12 neuen Mitgliedstaaten

wird noch nicht überall mit

dem Euro gezahlt.

Das Aussehen der Euro-Schei-

ne ist einheitlich. Die Mün-

zen sind auf der Vorderseite

gleich, auf der Rückseite

aber von Land zu Land

verschieden.

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wissen macht spass!der euro

Kippeffekt:Beim Kippen der Scheineerkennt man auf demSilberstreifen einHologramm, welches das€-Symbol und den Wert der Banknote zeigt.

Spezialfolie:Die Noten von 50 € aufwärts haben im rechten Teil eine Spezialfolie. Wenn man die Banknote kippt, erscheinen wieder das Architektur-motiv und der Wert als Hologramm

Sicherheitsfaden:Im Gegenlicht wird eine dunkle Linie sichtbar

Der Euro ist neben dem amerikanischen Dollar und dem japanischen Yen

die wichtigste Währung der Welt. Daher muss er auch besonders sicher

sein. Was er alles an Sicherheitsmerkmalen „drauf hat , siehst du hier.

Prüfe einmal einen Euro-Schein, ob er auch echt ist und du keine

Fälschung in der Hand hast!

Fühle die Struktur der €-Banknoten.

Wasserzeichen:Im Gegenlicht sind das Architekturmotivund der jeweilige Wert zu sehen.

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vorne hintenWie gesagt: die Rückseiten der Münzen sind von Land zu Land verschie-

den. Hier siehst du jene von Österreich. Sammeln macht besonders Spaß!

Die Euro-Scheine wurden von einem Österreicher gestaltet.

Unten findest du Grundlinien von Euro-Scheinen. Male dir einmal dein

eigenes Geld!

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Steirische Thermen

Spaß haben, im angenehm

warmen Wasser plätschern,

die Wasserrutsche ausprobie-

ren, während die Eltern die

Sauna genießen! Die steiri-

schen Thermen bieten dies

zu allen Jahreszeiten. Und sie

schaffen auch Arbeitsplätze in

jenen Gebieten, wo es keine

Industrien gibt. Übrigens: Al-

les über den Steiermark-Ur-

laub findest du unter www.

steiermark.com!

gemeinsam stark

regional-politik

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k.co

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Die Regionen Europas weisen oft große Unter-schiede in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung auf. So gibt es in manchen Gebieten mehr Arbeitslose als in anderen. Die häufigsten Ursachen dafür sind einerseits die Schließung al-ter Industrieunternehmen, die nicht mehr wirt-schaftlich arbeiten konnten, und andererseits die geografische Lage von Gebieten, die schwer er-reichbar sind und dadurch einen wirtschaftlichen Nachteil erleiden.

Die Europäische Union unterstützt daher Pro-gramme und Maßnahmen, die regionale Ent-wicklungen fördern und darauf abzielen, ärmere Regionen auf einen höheren Ent-wicklungsstand zu bringen. Deshalb erhält die Steiermark von der EU Regionalförde-rungen. Langfristig sollen dadurch neue Arbeitsplätze und bessere Lebensbedin-gungen in den betroffenen Regionen ge-schaffen werden.Durch die unmittelbare Nachbarschaft zu Slowenien, Kroatien und Ungarn ist die Steiermark zu einem interessanten Partner für die neuen EU-Mitgliedsländer geworden und

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Steirisches Almenland

Das Almenland rund um Teich-

alm und Sommeralm ist das

größte zusammenhängende

Almweidegebiet Europas im

Herzen der grünen Steier-

mark. Die Region liegt auf ei-

ner Seehöhe von 550 - 1.720

Meter. Um den Gästen einen

gesunden und erholsamen Ur-

laub bieten zu können, wird

auf die regionalen Produkte

und das heimische Kulturle-

ben großer Wert gelegt - Tou-

rismus und Landwirtschaft

arbeiten zusammen. Unter

www.almenland.at zeigen sie

Möglichkeiten für viel Frei-

zeitspaß und Unterhaltung,

Ausflüge, Wandern oder Schi

fahren genauso wie steirische

Spezialitäten, wie etwa das

köstliche „Almo -Fleisch.

bietet viele Chancen für alle, die in Ost- und Südosteuropa unternehmerisch tätig werden wollen.

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gestalten macht spass

regional-politik

angenommen, du hast eine million euro zu verwalten. welche projekte würdest du finanzieren?

bildungskooperation zwischen der Steiermark und Slowenien, Bewusstseinsbildung im Bereich Bildung und Qualifikation sowie Aufbau eines Netzwerkes zwischen Jugend, Schule und Wirtschaft.

mädchen, frauen und technik Erarbeitung eines Bildungs-Konzeptes zur Förderung und Stärkung des Interesses von Mädchen und Frauen an der Technik sowie zur Gleichstellung von Frauen und Männern im technischen Bereich am Arbeitsmarkt.

verkannte nachbarn, Josef, Joze, Joska ... Ausstellung (Gerberhaus/Fehring) und interkulturelle Aktivitäten zu geschichtlich gewachsenen Vorurteilen in Grenzgebieten.

jugend-grenze-identität Aufbau eines Forums zur Förderung des Informationsaustausches zwischen Jugendlichen in den Bereichen Jugend, Kultur, Soziales sowie Gesellschaftspolitik über die österreichisch-slowenische Grenze hinweg.

schulpartnerschaft Hauptschule Gamlitz - Oberschule Kungota, Intensivierung der Kontakte zwischen Jugendlichen aus der Steiermark und Slowenien.

jugend ohne grenzen?! Mladi brez meja?! Suchtvorbeugung und Gesundheitsförderung bei jungen Menschen und der erwachsenen Bevölkerung durch den Aufbau einer Fortbildungs- und Ausbildungsstruktur sowie der Entwicklung von Projekten zu diesem Thema.

schulkooperation im steirischen Grenzland 2000-2006. Intensivierung der Schulkooperationen zwischen der Steiermark und Slowenien.

Regionale zukunftswerkstatt Südsteiermark, Schüler-Exkursionen, Musikworkshops, Fußballfreundschaftsspiele; Kreativtage Arnfels - Muta - Sentilj; Jugend-Impressions- und Kommunikationstage im steirischen Grenzland; Sprachschullandwoche.

Überlege zuerst: Welche Pro-

jekte hältst du für besonders,

mittelmäßig oder weniger

wichtig?

Dann überlege, in welcher

Reihenfolge du vorgehst: erst

die ganz wichtigen oder erst

die kleinen?

Und dann stelle dir vor, du

müsstest bei jedem Projekt

den dahinter stehenden Leu-

ten erklären, warum du so

und nicht anders entschie den

hast.

Hinweis: Die EU fördert nur

in Ausnahmefällen zur Gänze!

Meistens handelt es sich um

Projektzuschüsse (35-75% der

Gesamtausgaben eines Pro-

jektes). Der Einfachheit hal-

ber nehmen wir an, dass alle

aufgezählten Projekte zu 50%

von der EU gefördert werden

können.

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so viel würde ich für jedes projekt ausgeben:

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eur

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eur

eur

eur

eur

5 x 100.000 eur

6 x 50.000 eur

5 x 20.000 eur

10 x 10.000 eur

eur100.000

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aus nachbarn werden freunde

über die grenzen

Thermen aus vier Ländern

ziehen an einem Strang

Viele von uns kennen ja die

tollen Angebote der steiri-

schen Thermen. Um diese

Attraktionen mit Erfolg auch

über die Grenze Österreichs

bekannt zu machen, haben

sich die Tourismusregionen

Oststeiermark und Steirisches

Thermenland mit dem Burgen-

land, Westungarn und Nord-

ostslowenien zusammenge-

schlossen. Bei internationalen

Auftritten ziehen so alle an

einem Strang. Das bringt neue

Gästeschichten, wodurch Ar-

beitsplätze erhalten und ge-

schaffen werden.

Unter der gemeinsamen Be-

zeichnung „European Spa

World wirbt die Steiermark

so bei internationalen Tou-

rismus-Messen in ganz Europa

gemeinam mit den Nachbar-

regionen für Gäste. Darüber

hinaus sorgen neue Koopera-

tionen z.B. mit der Ryan-Air,

dem Reiseanbieter Kuoni in

der Schweiz oder Fernsehkoch

Johann Lafer (Lafer-Award)

für Aufmerksamkeit und In-

teresse.

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Die Länder Europas sind sehr unterschiedlich. Ge-rade junge Menschen lernen gerne andere Länder kennen und können dann – auch bei unterschied-lichen Sprachen – andere Kulturen besser verste-hen. Das ist eine Voraussetzung, damit wir uns nicht nur als SteirerInnen und ÖsterreicherInnen, sondern auch als EuropäerInnen fühlen.

Viele von uns machen Urlaubsreisen in andere Länder Europas, andere arbeiten oder stu-dieren in einem unserer Nachbarländer. Viele steirische Unternehmen expandie-ren im Ausland und entwickeln mit den dort ansässigen Betrieben gemeinsame Projekte. Das bringt auch Vorteile für unser Land: Gewinne, die im Ausland erzielt werden, stehen unserer Wirt-schaft wieder zur Verfügung.

Auch Städte und Gemeinden der Steiermark gehen Partnerschafen ein, um Erfahrungen und vor allem Wissen auszutauschen und den Zusammenhalt zu stärken. Die Voraussetzung für all das sind politische Vereinbarungen und der Wille zu guten Nachbarschaftsbeziehungen.

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Das Land Steiermark hat daher mehr als zwei Dutzend offizielle Partnerschaften mit Regionen der EU wie z.B. Polen, Ungarn, Slowenien Itali-en und Frankreich oder dem Beitrittskandidat Kroatien abgeschlossen. Aber auch zu anderen Regionen der Welt bestehen intensive Kontakte. So bestehen etwa Verträge mit Regionen aus Chi-na, Korea und Russland. In all diesen offiziellen Vereinbarungen wird die Zusammenarbeit in den

Bereichen Wirtschaft, Technologien, Kultur, Tourismus oder Bildung geregelt. Die gemeinsamen Aktivitäten werden in regelmäßigen Arbeitstreffen bespro-chen und dabei neue Ergebnisse der Zusammenarbeit präsentiert.

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Übrigens, mehr über das Ur-

laubsland Steiermark erfährst

Du im Internet unter:

www.steiermark.com

Murtal

Admont

wissen macht spass!

unsereheimat

K Ä R N T E N

S A L Z B U R G

Das Steiermark hat eine lange Geschichte und Tradition. Dies unterstrei-chen viele Baudenkmäler und Dokumente in unserem Land. Genauso gibt es auch immer wieder neue Attraktionen. In einem zusammenwachsenden Europa kommen sich die Menschen näher, ohne ihre Unterschiede aufzu-geben. Dazu gehört auch, dass die Menschen ihr Land gut kennen.

Welche Sehenswürdigkeiten aus der Steiermark könntest Du unseren Gästen zeigen oder erklären? Versuche die Denkmäler und Attraktionen vom Bastel-bogen richtig den einzelnen Orten zuzuordnen! Was verbindest du mit diesen Orten, Denkmälern und Sehenswürdigkeiten?

647S L O W E N I E N

S T E I E R M A R K

N I E D E R Ö S T E R R E I C H

Riegersburg

Pöllauberg

Graz

Stübing

Bärnbach

Piber

Eisenerz

Mariazell

Alpl bei Krieglach

Leutschach

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europa ist nahe

info-politik

Europa ist für uns alle sehr wichtig. Damit wir wissen, wie Europa arbeitet, sollten wir uns gut informieren. Diese Gelegenheit haben wir z.B. wenn wir Zeitungen lesen und die Radio- und Fernsehnachrichten verfolgen.

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten. Die Euro-päische Union hat in allen Regionen Informationszentren eröffnet, diese bieten Materialen und Auskünfte zu den verschiedensten Themen. Die EuropeDirect Informations-stellen sind für alle Bürger da und bieten umfassende In-formationen zu allen EU-Fragen. Hier kannst du dich auch über Schüler-Austauschprogramme und Auslands-Studien schlau machen.

Informationen zur EU findest du auch auf der gemeinsamen Homepage aller EuropeDirect Informationsstellen Öster-reichs: www.europainfo.at oder auf dem Europaserver der Europäischen Kommission: www.europa.eu

Das EuropeDirect-Informa-

tions- netzwerk Steiermark

gehört zu den mehr als 400

Informationsstellen der Euro-

päischen Union. Im Info-Büro

in Graz (Tel. 0316 877-2200)

und bei den Info-Ständen

in allen steirischen Bezirks-

hauptmannschaften kannst

du dir kostenlose Broschüren

besorgen, Fragen über Euro-

pa stellen oder Anregungen

für Referate, Projekte oder

Events holen, die mit Europa

zu tun haben. Besonders für

Schulklassen werden auch Vor-

träge und Schüler-Workshops

zu aktuellen EU-Themen an-

geboten.

Die neuesten EU-Informationen

gibt es aber auch im Internet

auf der gemeinsamen Home-

page des österreichischen

EuropeDirect Informationsnetz-

werkes www.europainfo. at.

Unsere Kontaktadresse:

EuropeDirect-

Informationsnetzwerk

Steiermark

Tel. 0316 877-2200

[email protected]

www.europe-direct.steiermark.at

EuropeDirect Stellen in der Steiermark

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Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der EuropeDirect Infostellen in Österreich

Das Land Steiermark betreut die EuropeDirect Infostellen in Graz und in allen Bezirkshauptmannschaften und Exposituren.

st. pölten

salzburg

linz

klagenfurt

wien

eisenstadt

pinkafeld

graz

dornbirn

innsbruck

IMPRESSUM

Koordination: EuropeDirect Österreich

Herzlichen Dank an unseren Sponsor, die Österreichische Nationalbank

EuropeDirectInformationsnetzwerk SteiermarkLand Steiermark – Amt der Steiermärkischen LandesregierungFachabteilung Europa und AußenbeziehungenNikolaiplatz 38020 GrazInternet: www.europe-direct.steiermark.at www.europainfo.atE-Mail: [email protected] Konzept, Grafik und Text: [email protected], Christian Naderer

Konzept und Texte Steiermark: Fachabteilung Europa und AußenbeziehungenUnterstützt aus Mitteln der Europäischen Union - GD Kommunikation

Druck: Wograndl Druck, Mattersburg

Fotos: Steiermark-Tourismus (Mayer, Schiffer, ikarus.cc),Land Steiermark, Kuss, Freilichtmuseum Stübing, TV Glanz