eTwinning-Österreich im Gespräch mit Hartmut Riser

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eTwinning-Österreich interviewte Hartmut Riser , eTwinning-Teamleiter der Hauptschule Kirchberg in Tirol.

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eTwinning-Österreich im Gespräch mit

Harmut Riser – Hauptschule Kirchberg in Tirol

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Die Schule

Die Hauptschule Kirchberg in Tirol unterrichtet über 180 Schülerinnen und Schüler in 8 Klassen. Wir sind eine

Landhauptschule mitten in den Tiroler Bergen. Unsere Schule legt besonderen Wert auf eine gute

Zusammenarbeit: Schule – Elternhaus. 20 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten in 3 Leistungsgruppen, wobei

die 2. LG innovativ geführt wird. Neben dem regulären Unterricht werden auch unverbindliche Übungen im

Bereich Sport angeboten.

Das Gespräch

Eine kurze Selbstbeschreibung von Hartmut Riser sowie Erfahrungen und Unterrichtsfächern findet man in

seinem eTwinning-Profil. Herr Riser hat seine Selbstbeschreibung in englischer Sprache verfasst, um auch

Lehrkräfte außerhalb des deutschen Sprachraums anzusprechen: „I would like to start a Comenius Bilingual

Project with a students exchange in 2-3 years. We should begin with e twinning, going on with sending mails,

change ideas and try to visit each other at least in 2010-2011.

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Hartmut Riser mit Kollegen aus Schweden

Finding and making friends let's try it!!! Beside that I am interested in making small projects on etwinning.

Don't hesitate to contact me!”. Das telefonische Gespräch fand zwischen David Kern, Nationalagentur

Lebenslanges Lernen, und Hartmut Riser, eTwinning-Teamleiterin der Hauptschule Kirchberg, statt.

Die Idee

eTwinning Österreich: Herr Riser, konnten Ihre Institution bereits vor eTwinning

Erfahrungen mit anderen Bildungsprojekten machen?

Hartmut Riser: Ja, wir hatten bereits 2002 ein Comenius-Projekt mit dem Schwerpunkt

„Englisch als 1. Fremdsprache“: Auch damals kam es zu einem Schüleraustausch.

Durch stöbern auf der Webseite von „Lebens Langes Lernen“ wurden wir dann

auch auf eTwinning selbst aufmerksam.

eTwinning Österreich: Was hat Sie dazu bewegt ein eTwinning-Projekt zu starten?

Hartmut Riser: Wir hatten bereits sehr gute Erfahrungen mit den schwedischen

Partnern gemacht. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diese Zusammenarbeit fortzusetzen und

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auszubauen. Für das Projekt hatte ich die ideale Gruppe von Schülern und auch große Unterstützung von der

Schulleitung und den Eltern.

eTwinning Österreich: Welche Erfahrungen konnten Sie machen?

Hartmut Riser: Für mich als Lehrer ist es eine Bereicherung des täglichen Unterrichts gewesen. Den Kindern die

Möglichkeiten zu geben Erlerntes (Fremdsprache) auf einfache Weise anzuwenden hat mir besonders gefallen.

Ich habe vor allem durch die Besuche bei und von den Partnern viel Positives für den Unterricht und die Lehr-

und Lernmethoden mit nach Hause genommen. Die Tools im TwinSpace fand ich persönlich teilweise nicht

besonders hilfreich. Das Konzept zur Partnersuche über den eTwinning-Desktop finde ich aber gelungen und

auch mit der eTwinning-Plattform habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Projekt war viel Arbeit, aber

es hat sich für mich persönlich sehr gelohnt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und wir haben fast alle

Ziele erreicht, welche wir uns vorgenommen haben. Beide Schulen haben von diesem Projekt durch die

Organisation, den Ablauf und Know How profitiert.

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Das Projekt

eTwinning-Österreich: Können Sie uns beschreiben, welche Themen in Ihrem Projekt

behandelt wurden?

Hartmut Riser: Der Titel „Cultural similarities and differences in Austria and Sweden“

verrät auf jeden Fall schon die Richtung des Projekts. Das Thema wurde in vielen

verschiedenen Unterrichtsfächern bearbeitet. Neben dem Fremdsprachen- und

Geographieunterricht wurden die Themen in historischen und kulturellen Belangen, je nach Status des

Projekts, in den Unterricht eingebettet. Unter anderem in Musik, Handarbeiten, Ernährung und Sport.

eTwinning-Österreich: Welche Ziele hat das Projekt denn verfolgt?

Hartmut Riser: Durch mediale Kommunikationsmittel sollte Kontakt zwischen den Schülerinnen und Schülern und

den Lehrkräften aufgebaut werden. Neben dem Kennenlernen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden stand

zum Beispiel auch das Erlernen von Toleranz für andere Lebensgewohnheiten, Kulturen und Gebräuchen im

Mittelpunkt.

eTwinning-Österreich: Sind dabei auch eTwinning-Werkzeuge zum Einsatz gekommen?

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Hartmut Riser: Genutzt wurde der TwinSpace. Wir haben vor allem den Chat, die Bildergalerie und das Dateiarchiv

verwendet. Ein Wiki kam aber zum Beispiel gar nicht Einsatz.

eTwinning-Österreich: Spielte das Erlernen der Sprache im Projekt eine große Rolle?

Hartmut Riser: Das erweitern der Sprachkompetenz spielte eine sehr große Rolle, da wir das Projekt vor allem im

Sprachenunterricht durchführten. Unser Fokus war ja auch das Stärken des Selbstbewusstseins im Umgang

mit einer Fremdsprache.

eTwinning-Österreich: Konnten Sie auch Erfahrungen im Bereich Projektmanagement sammeln?

Hartmut Riser: Da insgesamt zwölf Lehrkräfte am Projekt beteiligt waren - jeweils sechs Kolleginnen und Kollegen

aus beiden Ländern – war eine gute Koordinierung wichtig. Das Aufgabengebiet war bei uns sehr gleichmäßig

verteilt. Die beiden Koordinatoren traten via Skype je nach Bedarf 2-4-mal wöchentlich in Kontakt. Neben den

Lehrkräften waren natürlich auch die Eltern, vor allem durch den Schüleraustausch, beteiligt. Es würde über

den TwinSpace, Skype, Email und Handy kommuniziert. Wir hatten einen detaillierten Arbeitsplan, welcher auf

zwei Jahre ausgelegt war. Es würde mich freuen, wenn es im Bereich Projektmanagement ein zusätzliches

Angebot im Bereich Online-Weiterbildung geben würde. (Herr Riser nahm nach dem Gespräch an einer Online-

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Bildungsveranstaltung teil. Diese werden kostenlos über www.etwinning.net zu verschiedenen Themen

angeboten.)

eTwinning Österreich: Wie wurde denn diese digitale Schulpartnerschaft generell wahrgenommen?

Hartmut Riser: Wie schon erwähnt, können sich die Ergebnisse des Projekts wirklich sehen lassen. Für mich war es

auch sehr interessant, ein anderes Schulsystem besser kennenzulernen. Manche Dinge ließen sich sehr gut

übernehmen oder adaptieren. Besonders angetan war ich von den Freiheiten in schwedischen Schulen. Die

Zusammenarbeit hat wirklich sehr gut funktioniert und hat sich während des Projekts noch um Vieles

verbessert, ist noch herzlicher und intensiver geworden. (Das Projekt wurde mit dem nationalen eTwinning-

Qualitätssiegel 2012 ausgezeichnet)

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Gemeinsamer Ausflug in Tirol

Die Schülerinnen und Schüler

eTwinning Österreich: Können Sie uns beschreiben, wie die Schülerinnen und Schüler

am Projekt beteiligt wurden?

Hartmut Riser: Am Projekt waren etwa 44 Schülerinnen und Schüler im Alter

zwischen 10 und 14 beteiligt. Jeweils 22 aus unserer Einrichtung und aus der

Partnereinrichtung. Die Idee zum Projekt und zu den jeweiligen Besuchen

wurde in beiden Einrichtungen in den Landessprachen (Deutsch und Schwedisch) ausgearbeitet. Die Kinder

trafen sich oft im TwinSpace. Die Erfahrungen mit dem TwinSpace waren für einige Schülerinnen und Schüler

allerdings negativ. Da fast alle auf Facebook registriert sind, haben Sie dann diese Plattform für den Austausch

genutzt. Sie haben in jeder Hinsicht viel für ihr Leben dazugelernt und sicher auch ihr Selbstbewusstsein

stärken können.

eTwinning Österreich: Was hat den Schülerinnen und Schülern am besten gefallen, was war schwierig?

Hartmut Riser: Vor allem der Schüleraustausch war eine große Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler,

welche Ihnen aber auch besonders gut gefallen hat. Auch das Kennenlernen von fremden Kulturen

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Gemeinsamer Ausflug in Tirol

Schulsystemen und, ganz allgemein, anderen Lebensweisen, war für die

Schülerinnen und Schüler sehr interessant. Unseren Kindern hat besonders die

Offenheit des schwedische Systems gefallen, den schwedische Kindern hingegen

unsere klare Linie. Es haben sich während der Projektzeit Freundschaften

entwickelt, welche auch weiterhin bestehen bleiben. Diese sind nicht nur zwischen den Schülerinnen und

Schülern entstanden, sondern sogar zwischen den Eltern. Es sind für die Zukunft Urlaube in der Partnerregion

geplant.

eTwinning Österreich: Zum Abschluss noch eine sehr allgemeine Frage: was waren Ihrer Meinung nach die größten

Vorteile für die am Projekt beteiligten Personen?

Hartmut Riser: Alle Beteiligten haben neue Freundschaften geschlossen und diese gehen weit über unsere Grenzen

hinaus.

eTwinning Österreich: Vielen Dank für das Gespräch.

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