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Ernährungswirtschaft in Nordrhein-WestfalenQualität und Genuss aus den Regionen

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Vorwort

1 Einleitung

2 Vielfalt der Regionen

2.1 Regionalinitiativen in ganz NRW

2.2 Direktvermarktung

2.3 Vielseitige Ernährungswirtschaft mit starkemHandwerk

2.4 Starker Standort für hochwertige Lebensmittel

3 Qualitätsgemeinschaften

3.1 Schutzgemeinschaften für regionale Spezialitäten

3.2 Bioprodukte – stark gefragt

3.3 Mehr Verbrauchervertrauen durch Qualitätssicherung

3.4 Qualitätszeichen NRW – Nachhaltigkeit im Fokus

4 Synergien schaffen durch Branchennetzwerke

4.1 Cluster Ernährung.NRW

4.2 Ein Verein jenseits der Branchen und Produktionsstufen

4.3 Vorsprung durch Wissenschaft

5 Die Region entwickeln – Förderprogramme

5.1 Gemeinsam die Vermarktung gestalten

5.2 Stärkung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette

6 Verbrauchernahe Agrar- und Ernährungswirtschaft

6.1 Was Verbraucher wollen

6.2 Gesunde und frische Ernährung

7 Adressen von Verwaltung, Verbänden,Organisationen und Regionalinitiativen

Inhalt

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Sehr geehrte Damen und Herren!

Nordrhein-Westfalen ist ein Land mit sehr unterschiedli-chen regionalen Profilen und Produktionsschwerpunkten.In vielen Landschaften und Regionen haben sich regional-typische Schwerpunkte der Landwirtschaft entwickelt,die Einfluss auf die Lebensmittelherstellung nehmen. InNordrhein-Westfalen liegen die Absatzmärkte vor der Tür,denn nirgendwo in Deutschland gibt es ein so dichtes Nebeneinander von ländlichen Kulturlandschaften undstark besiedelten Industrieregionen. Daher überrascht esnicht, dass die Nachfrage in Nordrhein-Westfalen nachheimischen Produkten steigt, zumal regionale Produkteeinen Vertrauensvorschuss haben.

Zwar werden viele Lebensmittel unseres täglichen Be-darfs auch weiterhin über weite Strecken transportiert,bevor sie auf unserem Tisch landen. Aber immer mehrVerbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, wo undwie die Lebensmittel hergestellt werden. Regionale Iden-tität und Herkunft sind heute ein wichtiges Qualitätskrite-rium, dies belegt der Erfolg von Bio- und fair gehandeltenProdukten. Für regionale Produkte eröffnen sich neueChancen in Hinblick auf angemessene Preise und neueAbsatzwege.

Viele Regionalinitiativen aus Nordrhein-Westfalen sindlängst auf diesem Markt aktiv. Dazu gehören Schutz-gemeinschaften, die regionale Spezialitäten produzieren,Initiativen mit zusätzlicher Naturschutz- und Tierschutz-

ausrichtung, regionale Werbegemeinschaften oder Direkt-vermarkter. Sie alle engagieren sich für die Bewerbungund Vermarktung regionaler Produkte und setzen damitein starkes Zeichen für Nordrhein-Westfalen!

Der Klimaschutz gewinnt in Zukunft für die Lebensmittel-wirtschaft an Bedeutung. Ob Landnutzung, Tierhaltung,Fleischkonsum oder Warentransport – alle Bereiche der Erzeugung, der Verarbeitung und des Vertriebs sindauf ihre Weise klimarelevant. Heimische Produkte sindoftmals umweltfreundlicher, denn kurze Transportwege bedeuten weniger Luftschadstoffe und Klimagase. Auchdas Kriterium „umweltfreundliches Wirtschaften“ gehörtin die Wertschöpfungskette. Landwirte, Zulieferer, Verar-beitungsunternehmen, der Handel, Dienstleister undauch Regionalvermarktungsinitiativen streben aus eige-nem Interesse ressourcenschonendes Wirtschaften an.

Das Thema „Lebensmittel“ ist aktueller denn je. Und esgeht uns alle an!

Ihr

Johannes RemmelMinister für Klimaschutz, Umwelt,Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

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rund 400.000 Menschen Arbeit und gehören damit zuden wichtigsten Wirtschaftsfaktoren und zu den größtenArbeitgebern hierzulande.

Die Wettbewerbsposition der nordrhein-westfälischen Ernährungswirtschaft ist heute schon hervorragend: Qualität, Angebotspalette und Umsatzzahlen überzeugen.Mit rund 30 Milliarden Euro (Stand: 2010) ist die nord-rhein-westfälische Lebensmittelwirtschaft die umsatz-stärkste in Deutschland und belegt den fünften Platz un-ter den verschiedenen Wirtschaftszweigen des verarbei-tenden Gewerbes. Daneben rücken weitere Kriterien inden Fokus: Soziale und ökologische Aspekte der Lebens-mittelerzeugung und -verarbeitung gewinnen zunehmendan Bedeutung. Die Verbraucherinnen und Verbraucherziehen oft Produkte vor, die nicht nur preiswert und hoch-wertig, sondern darüber hinaus auch unter annehmbarensozialen und umweltfreundlichen Bedingungen erzeugt,verarbeitet und gehandelt werden. Der Markterfolg vonfair gehandelten und Bioprodukten spricht für sich. Des-halb ist die Ausrichtung der Vermarktungskette an denKriterien sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit einweiterer ernstzunehmender Wettbewerbsfaktor auf dem von hohem Konkurrenzdruck geprägten Markt fürLebensmittel.

Die Unterstützung der Branchenakteure bei der Erschlie-ßung neuer und lohnenswerter Marktpotenziale ist einwichtiges Anliegen des Ministeriums für Klimaschutz,Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz(MKULNV). Das Ministerium bietet entsprechende Finan-zierungshilfen im Rahmen verschiedener Förderprogram-me für die relativ klein strukturierte Branche mit über-wiegend kleinen und mittelständischen Betrieben an.Darüber hinaus können die Marktakteure Beratungsleis-tungen der Regionalvermarktungsagentur in Anspruchnehmen, die beim Landesamt für Natur, Umwelt und Ver-braucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) angesie-delt ist.

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1 Einleitung

Die Land- und Ernährungswirtschaft in Nordrhein-West-falen hat eine ganze Menge zu bieten: Mit Bayern undNiedersachsen gehört Nordrhein-Westfalen zu den dreiwichtigsten Agrarstandorten in Deutschland. Die leis-tungsstarke Landwirtschaft bildet damit die Basis für eine vielfältige und umsatzstarke Ernährungswirtschaft.Nordrhein-Westfalen erwirtschaftet etwa ein Fünftel desdeutschen Gesamtumsatzes an Lebensmitteln. Die Land-wirtschaft ist daher auch eine tragende Säule der länd-lichen Regionen: Zusammen bieten Landwirtschaft, Er-nährungswirtschaft und Ernährungshandwerk insgesamt

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2 Vielfalt der Regionen

An der Vielfalt der Landschaften und Naturräume Nord-rhein-Westfalens orientieren sich die Schwerpunkte derLand- und Ernährungswirtschaft: Das Münsterland ist vonje her ein starker Standort der Tierhaltung. Im Rheinlanddominieren Ackerbau, der Anbau von Obst und Gemüsesowie der Zierpflanzenanbau. Am Niederrhein liegt derSchwerpunkt auf der Milcherzeugung und im Gartenbau.Im Bergischen Land, in der Eifel, im Sauer- und Sieger-land überwiegt die Haltung von Milchvieh und Mastrin-dern und auch die Forstwirtschaft spielt eine wichtigeRolle.

Primärproduktion wichtiger Agrarprodukte in Nordrhein-Westfalen 2010

Produkt ProduktionGetreide 3,8 Mio. tWeizen 2,2 Mio. tGerste 1,1 Mio. tKartoffeln 1,5 Mio. tZuckerrüben 3,7 Mio. tMilch 2,9 Mio. tRindfleisch 0,2 Mio. tSchweinefleisch 1,9 Mio. t

Mit Blick auf die aktuellen Produktionszahlen kann sichNordrhein-Westfalen daher zu Recht als ein wichtigesHerkunftsland hochwertiger, vielfältiger und besondererLebensmittel bezeichnen. Durch den Zusammenschlusseinzelner Betriebe zu Produktions- und Vermarktungsini-tiativen stärken landwirtschaftliche Betriebe ihre Markt-position gegenüber dem Handel. Diese sind in der Lage,ein viel größeres und vielfältigeres Angebot regionalerProdukte auf den Markt zu bringen, als es dem einzelnenProduzenten möglich wäre. Einige regionale Initiativen

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schließen und angemessene Preise für ihre hochwertigenProdukte zu erzielen. Mittlerweile sind zahlreiche Initiati-ven überall in NRW entstanden, um regional erzeugte Pro-dukte in Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftspart-nern zu verarbeiten und zu vermarkten. Dazu gehörenProdukt- und Werbegemeinschaften wie die Genussregi-on Niederrhein e.V., die Spargelstraße NRW, bergisch pure.V. und die nordrhein-westfälische Werbegemeinschaft Ei e.V., BIOlokal e.V., der Wandermarkt „Feines vom Land“und viele mehr. Darüber hinaus gibt es einige gastrono-mische Zusammenschlüsse wie beispielsweise NRWkulinarisch Marketing e.V., „Regionale Speisekarte – Soschmeckt das Münsterland“ oder „Bergische Gastlich-keit“. Und es gibt branchenübergreifende Zusammen-schlüsse, die die Entwicklung des ländlichen Raums ge-nerell im Fokus haben. Dazu zählen die RegionalinitiativeNord oder auch die LEADER-Region Südliches Paderbor-ner Land, die regionale Erzeugnisse und Lebensmittel alswichtigen Bestandteil des regionalen Entwicklungskon-zepts betrachten. Die regionalen Vermarktungsinitiativen

decken oft die gesamte Produktpalette ab: Diese reichtvon Obst und Gemüse über Zierpflanzen, Honig, Eier undKäse bis hin zu Fleisch- und Wurstwaren, Bieren, Brändenund Likören.

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arbeiten auch mit Organisationen oder Partnern zusam-men, die beispielsweise für die Wirtschaftsentwicklung,den Naturschutz oder das Handwerk die gleiche Zielrich-tung verfolgen: Die regionale Wirtschaft zu entwickeln,die regionale Identität zu stärken und die Besonderheiteneiner Region zu erhalten. Die Leistung der regionalen Ver-marktungsinitiativen geht deshalb weit darüber hinaus,Marktnischen zu erschließen und den Absatz der eigenenProdukte zu sichern. Sie arbeiten am Image des LandesNordrhein-Westfalen als lebenswerter und vielfältigerGenussstandort.

2.1 Regionalinitiativen in ganz NRW

Die Nachfrage nach Produkten aus der Region steigt stetig. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucherwollen wissen, wie und wo die Lebensmittel hergestelltwurden, und achten darauf, dass möglichst sichere undqualitativ hochwertige Produkte im Einkaufskorb liegen.Regionale Produkte genießen zunächst einmal ein größe-res Vertrauen. An diesem Vertrauensvorschuss wollensich die Erzeuger und Hersteller in Nordrhein-Westfalenmessen lassen.

Landwirte und Lebensmittelhersteller suchen nach neuenWegen, bisher noch ungenutzte Marktpotenziale zu er-

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Regionalinitiativen in NRW

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Nordrhein-Westfälische Werbegemeinschaft Ei e.V.

Der erfolgreichen Regionalinitiative „Nordrhein-Westfä-lische Werbegemeinschaft Ei e.V.“ gehören 13 Legehen-nenhalter an, die über das ganze Bundesland verteilt sind– auch ein Biobetrieb ist dabei. Die Werbegemeinschaftvermarktet qualitätsgesicherte Eier unter einer eigenenMarke direkt an den Lebensmitteleinzelhandel. Zwei Mit-glieder der Werbegemeinschaft, Dietrich Vriesen (Vor-stand) und Karl-Frieder Kottsieper (Gründungsvorstandder Werbegemeinschaft Ei e.V.), geben Auskunft über Hintergründe und Vorteile ihrer Kooperation:

Herr Vriesen, warum haben Sie die „WerbegemeinschaftEi e.V.“ gegründet?Vriesen: Die Verbraucher sind zunehmend über die Her-kunft ihrer Lebensmittel verunsichert. Viele Eier kommenvon weit her und werden am Ursprungsort häufig unterunbekannten Bedingungen produziert. Wir haben hier oft strengere Anforderungen an Tier- und Umweltschutz.Deshalb wollen wir für die Verbraucher an der Ladenthekesicherstellen, dass ihre Eier aus bäuerlichen Landwirt-schaftsbetrieben in Nordrhein-Westfalen stammen. DieEierkartons sind mit unserer Marke „Mein Ei – natürlichvom Hof“ in den Landesfarben bedruckt.

Was ist den Menschen diese Garantie wert?Kottsieper: Die Kunden honorieren das mit 10 bis 20Cent pro Verpackung. Und wenn ich die Anforderung unserer Gruppe bei Verkaufsgesprächen mit frei einkau-fenden Supermärkten ins Spiel bringe, stehe ich schonviel besser da!

Welche Anforderungen sind das?Vriesen: Alle Eier müssen in Nordrhein-Westfalen gelegtworden sein und dürfen nur aus der eigenen Erzeugungunserer Mitglieder stammen. Zukauf außerhalb der Wer-begemeinschaft gibt es bei uns nicht. Außerdem unterlie-gen unsere Ställe der QS-Qualitätssicherung, die auchKontrollen unabhängiger Dritter vorsieht.

Kottsieper: Außerdem müssen unsere Eier auch in einereigenen Packstelle verpackt werden. Uns ist es wichtig,selbst die Kontrolle über Qualität, Frische und Sicherheitzu behalten. Deshalb besteht unsere Werbegemeinschaftallein aus Familienunternehmen. So vermischt sich das„Mein Ei“ auch nicht mit anderen Eiern. Wir stellen fest,dass in NRW zunehmend Importware vermarktet wird.In anderen Ländern sind die Haltungsanforderungen mit-unter weniger streng als bei uns. Gegen diese Produktekönnen wir uns mit unserem eigenen Logo abgrenzen.

Wie werben Sie für Ihre Markeneier und wie finanzierenSie die Werbung?Vriesen: Unter anderem haben wir einen Werbespot dre-hen lassen. Der ist auch im Internet auf unserer Home-page zu sehen. Dort erfahren Interessierte Wissenswertesrund ums Ei. Außerdem sind wir auf Messen und regio-nalen Aktionstagen mit unserem Gemeinschaftspavillonpräsent. Weiteres Informationsmaterial unserer Initiativefinden Sie im Geschäft direkt am Eierregal.

Kottsieper: Wer die Marke nutzt, bezahlt eine Lizenz-gebühr. Mit diesem Geld finanzieren wir unsere Werbe-

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nischen Bauernmärkte garantieren kurze Transportwegeund Frische. Darüber hinaus informiert der Verein überHerkunft, Produktion und Zubereitung und trägt damitzur Transparenz der Nahrungsmittelerzeugung bei.

Die Vereinigung der Direktvermarkter NRW (VDNRW) unterstützt ihre Mitglieder bei der Vermarktung und trittin den Verhandlungen mit dem Handel als geschlosseneGemeinschaft auf. Auf diese Weise verbessert sich dieVerhandlungsposition der einzelnen Erzeuger gegenüberGroßkunden, weil das zur Verfügung stehende gemein-same Angebot größer ist als bei einem alleinigen Markt-auftritt. Manche Direktvermarktungsprodukte sind nichtganzjährig verfügbar; ein einzelner Betrieb kann lediglichein begrenztes Sortiment oder eine relativ geringe Mengeliefern und ist damit allein für den Handel nicht attraktiv.Der Verein sorgt als Ansprechpartner für Erzeuger undHandel dafür, dass sich Lieferanten und Abnehmer finden.Die dabei ausgehandelten Konditionen sind für beide Seiten ein Gewinn, weil sich die Lieferbedingungen – an-ders als bei einer Zentrallistung – an den Produktions-bedingungen der meist kleinen Produzenten orientieren.Der Zusammenschluss zu einer Vereinigung der Direkt-vermarkter ermöglicht es rund 50 landwirtschaftlichenUnternehmen aus Nordrhein-Westfalen, gemeinsam undganzjährig ein Sortiment verschiedener Produkte anzu-

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2.2 Direktvermarktung

Um ihre Produkte gemeinsam in der Region zu vermarktenund das Vertrauen ihrer Kunden weiter zu stärken, habensich zahlreiche Erzeuger in Nordrhein-Westfalen zu Direkt-vermarkterinitiativen zusammengeschlossen. Diese wer-den auch von der Landwirtschaftskammer NRW unter-stützt. So haben beispielsweise Landwirte und Gärtner ausdem Rheinland den Verein „Rheinische Bauernmärktee.V.“ gegründet. Die Bauernmärkte finden in verschie-denen Städten am Niederrhein statt – in Hamminkeln,Krefeld, Neukirchen-Vluyn, in Düsseldorf und Umgebung.Die dem Verein angehörenden Landwirte und Gärtner offerieren eine reichhaltige und frische Palette regionalerProdukte. Die hohe Qualität des Angebots wird fortwäh-rend durch neutrale Kontrolleure gewährleistet. Die rhei-

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maßnahmen. Am Anfang haben wir vom NRW-Landwirt-schaftsministerium eine Anschubfinanzierung bekom-men. Das entspricht der Hälfte der Anlaufkosten unseresVermarktungskonzepts. Wir sind froh, dass das Land unsnicht im Regen stehen lässt und hilft, die Vermarktung regionaler Produkte voranzutreiben.

Welche Zukunftspläne haben Sie?Vriesen: Wir wollen ein gesundes Wachstum. Dafür ist eine steigende Verbrauchernachfrage die Voraussetzung.Zunächst wollen wir weitere Ketten des Lebensmittel-einzelhandels von „Mein Ei“ überzeugen. Wenn uns dasgelingt – und die Chancen stehen gut –, wäre an die Auf-nahme weiterer Mitglieder in unsere Werbegemeinschaftzu denken. An einer deutlichen Aufstockung unserer ein-zelnen Hühnerbestände sind wir allerdings nicht interes-siert. Eine industrielle Tierhaltung passt nicht zu unserenZielen und zu unserer Marke.

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Die Agrar- und Lebensmittelbranche ist eine der wichtigs-ten Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen. Die Landwirt-schaft und die Nahrungsmittelverarbeitung bieten zu-sammen rund 400.000 Arbeitsplätze. Damit ist die Land-und Lebensmittelwirtschaft eine der tragenden Säulender nordrhein-westfälischen Wirtschaft und spielt eineSchlüsselrolle für die Entwicklung der ländlichen Räume.

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bieten, das sich „direkt von Bauernhöfen aus Ihrer Regi-on“ an die Kundinnen und Kunden richtet – mit Erfolg.

Auf dem Internet-Portal www.landservice.de stellt auchdie Landwirtschaftskammer regionale Anbieter vor, umVerbraucher und Touristen auf deren umfangreiche Pro-duktpalette aufmerksam zu machen. Hier sind Hoflädenund Bauernhofcafés zu finden, die Termine von Bauern-märkten und Hoffesten, aber auch Empfehlungen für Aus-flugstouren. Die nordrhein-westfälischen Regionalinitia-tiven sind auf diesem Portal ebenfalls präsent.

2.3 Vielseitige Ernährungswirtschaft mit starkem Handwerk

Charakteristisch für die Ernährungswirtschaft in Nord-rhein-Westfalen sind die kleinen und mittelständischenUnternehmen. Besonders punkten können die Nahrungs-mittelproduzenten im In- und Ausland mit Fleisch undFleischwaren, Backwaren, Süßwaren, Milch und Milchpro-dukten sowie mit der Obst- und Gemüseverarbeitung.Auch bei der Bierherstellung ist Nordrhein-Westfalenstark.

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Entwicklung des Branchenexports und der Exportquotein den vergangenen Jahren*

Exportumsatz Exportquote %

5,8

5,6

5,4

5,2

5,0

4,8

4,6

4,4

2019,519,018,518,017,517,016,516,015,515,014,5

Mrd

.Eu

ro

2006 2007 2008 2009 2010

Anzahl der Verarbeitungsunternehmen und der Beschäftigten in den vergangenen Jahren*

Unternehmen Beschäftigte

1040

1030

1020

1010

1000

990

980

96500

96000

95500

95000

94500

94000

93500

93000

92500

92000

Un

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Bes

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2005 2006 2007 2008 2009

Umsatz und Exporterlös der Ernährungswirtschaft in 2010* (in Mrd. Euro)

Sonstige Lebensmittel

Getränkeerzeugung (ohne Alkohol)

Herstellung von Ölen und Fetten

Getreidevermahlung

Brauereiwesen

Milchverarbeitung (ohne Speiseeis)

Obst- und Gemüse-verarbeitung

Süßwarenherstellung

Backwarenerzeugung

Schlachten und Fleischverarbeitung

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*Seit 2008 inkl. Futtermittelherstellung.Quellen: NEW.S; Information und Technik NRW

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noch vor der Fleischsparte. Im Jahr 2010 setzten die Unternehmen rund 4,5 Milliarden Euro mit Backwaren um – und zwar in erster Linie auf dem heimischen Markt.

Bei der Vermahlung von Getreide – ein entscheidenderGrundstoff der Backwarenhersteller – steht Nordrhein-Westfalen bundesweit an der Spitze. Die 26 Mühlen im Land erreichten im Jahr 2009 einen Anteil von fast 20 Prozent am deutschen Produktionswert. Als Kom-petenzregion bei den Mühlen gilt die Stadt Neuss und ihre Umgebung.

Milch und Milchprodukte aus dem Milchland NRWDie Milchbäuerinnen und Milchbau-ern tragen in vielen ländlichen Re-gionen Nordrhein-Westfalens dazubei, die Vielfalt und den Artenreich-tum unserer Landschaften zu erhal-ten. Die Haltung von Milchkühen ermöglicht die flächendeckendeLandbewirtschaftung unserer Grün-landregionen. Über Jahrhunderteentstandene abwechslungsreicheKulturlandschaften bleiben uns durch die bäuerliche Bewirtschaftung erhalten. Die Menschen wissen das zuschätzen: Kurz-, Rad- und Wanderurlaube in den regio-nalen Landschaften Nordrhein-Westfalens gewinnen weiter an Zuspruch.

Nordrhein-Westfalen ist das drittgrößte „Milchland“ inDeutschland. So wurden 2010 hierzulande rund 3 Millio-nen Tonnen Milch erzeugt. Nur in Bayern und Niedersach-sen wurde mehr produziert. Zugleich ist die Milchverarbei-tung inklusive der Herstellung von Speiseeis gemessen amUmsatz die fünftstärkste Branche der Ernährungswirt-schaft Nordrhein-Westfalens. Die Erlöse beliefen sich imJahr 2010 auf rund 2,1 Milliarden Euro.

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Fleisch- und Wurstwaren – über die Landesgrenzen hinausgeschätztFleisch- und Wurstwaren ausWestfalen oder den rheinischenRegionen werden weit über dieLandesgrenzen hinaus hoch

geschätzt. Knochenschinken, Rauchfleisch, Brat- undMettwürste aus diesen Gebieten sind über die Landes-grenzen hinaus sehr begehrt und für den westfälischenSchinken wird sogar die Anerkennung der EuropäischenUnion als regionale Spezialität angestrebt. Die Teilbran-che „Schlachten und Fleischverarbeitung“ ist mit deut-lichem Abstand die umsatzstärkste der nordrhein-west-fälischen Ernährungswirtschaft. Mit 9,7 Milliarden Euro im Jahr 2010 erwirtschaftete dieses Segment nahezu einDrittel des Gesamtumsatzes der NRW-Ernährungsbran-che. Die Exportquote der Fleischwirtschaft aus Nord-rhein-Westfalen erhöhte sich auf gut 16 Prozent. Mit fast20.000 Personen weist die Fleischbranche die zweit-höchste Beschäftigtenzahl der nordrhein-westfälischenErnährungswirtschaft aus.

Die mitunter recht großen Produktionsstätten sind Aus-druck der zunehmenden Konzentration, die auch nichtvor Nordrhein-Westfalen Halt macht. Aber auch das Flei-scherhandwerk behauptet sich in Nordrhein-Westfalenmit Erfolg gegenüber den großen Verarbeitern und derausländischen Konkurrenz. Viele Fachgeschäfte sind in-zwischen als moderne Ernährungs- und Service-Dienst-leister ausgestattet.

Backwaren vor allem für den heimischen MarktGemessen an der Zahl der Be-schäftigten ist die Herstellungvon Backwaren mit rund 30.000Mitarbeitern die wichtigste Branche in Nordrhein-Westfalen

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das Angebot der Süßwarenbranche in Nordrhein-West-falen riesig ist. Zahlreiche Unternehmen produzierenSchokolade, Pralinen, Bonbons und Brotaufstriche in allen Variationen.

Weltweit bekannt sind beispielsweise die Aachener Prin-ten, die auch über einen EU-Geoschutz verfügen (sieheKapitel 3.1). In Köln, einem wichtigem Standort der Scho-koladenherstellung, trägt das Schokoladenmuseum die-ser Bedeutung Rechnung. Die Beliebtheit nordrhein-west-fälischer Süßwaren macht sich auch in der hohen Export-rate bemerkbar. Mit einem Ausfuhranteil von gut einemViertel des Umsatzes ist sie eine der führenden Export-branchen der heimischen Lebensmittelwirtschaft. Zusam-men mit den Auslandsverkäufen erlöste die hiesige Süß-warenbranche im Jahr 2010 gut 2,6 Milliarden Euro.

Gemüse und Obst: Vielfalt im AngebotDer Gemüse- und Obstbau trägterheblich zur Angebotsvielfaltder Ernährungswirtschaft Nord-rhein-Westfalens bei. Vor allem in den klimatisch begünstigtenRheinregionen werden Möhren, Spinat, Buschbohnen,Frischerbsen und Weißkohl im Freiland angebaut. 2010umfasste die Gemüsefläche insgesamt rund 20.000 Hek-tar. In Gewächshäusern werden vor allem Gurken und Tomaten angebaut.

Vielerorts in Nordrhein-Westfalen wird auch Spargel an-gebaut. Das „weiße Gold“ kann entlang der nordrhein-westfälischen „Spargelstraße“ auch direkt beim Erzeugerverkostet und erworben werden. Im „Vestischen Spargel-museum“ in Herten wird die Geschichte des in unseremBundesland traditionell verankerten Spargelanbaus an-schaulich erklärt. Insgesamt bauten im Jahr 2010 rund500 landwirtschaftliche Betriebe auf gut 3.000 HektarSpargel an.

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Die drei Bundesländer mit der größten Milchproduktion(2010)

Bundesland MengeBayern 7,8 Millionen tNiedersachsen 5,8 Millionen tNordrhein-Westfalen 2,9 Millionen t

Eine relativ hohe regionale Konzentration der Milchverar-beitung weisen das Münsterland, der Kölner Raum unddie Region Niederrhein auf. Dabei sind neben kleinen undmittelgroßen Firmen auch international agierende Bran-chengrößen vertreten.

Darüber hinaus gibt es über 100 Hofkäsereien in Nord-rhein-Westfalen mit einem bemerkenswerten Sortimentan schmackhaften Käsesorten. Probieren und kaufenkann man die Käsespezialitäten auch direkt beim Erzeu-ger: Entlang der „Käseroute NRW“ haben sich 25 quali-fizierte Hofkäsereien zusammengeschlossen. Hier entste-hen auch typische regionale Spezialitäten wie etwa „derSchwatte“ aus dem Sauerland. Hinter diesem Namen verbirgt sich Möhrenkäse mit essbarer Pfefferkruste. Dieostwestfälische Käsespezialität Nieheimer Käse hat denregionalen Herkunftsschutz bei der EU sichern könnenund gilt nun als Produkt mit geschützter geographischerAngabe (siehe Kapitel 3.1).

Zucker- und Süßwaren in allen VariationenEinen großen Auftritt vor Fach-leuten aus aller Welt habenLeckereien aus Nordrhein-West-falen jedes Jahr im Rahmen derInternationalen Süßwarenmesse

ISM in Köln. Bei diesem Branchen-Highlight, das immertausende Besucher anlockt, zeigt sich regelmäßig, dass

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ser, ob aus der Eifel oder aus Ostwestfalen-Lippe, spiegeltso seine jeweilige Region und deren geologische Gegeben-heiten wider. Nordrhein-Westfalen ist damit auch ein erst-klassiges Mineralbrunnenland.

Ernährungshandwerk mit TraditionNach Zahlen der Handwerkskammern gab es im Jahr 2010rund 5.200 Handwerksbetriebe im Bereich Lebensmittel.Mit insgesamt rund 116.000 Beschäftigten erwirtschafte-ten sie einen Gesamtumsatz von etwa 9,6 Milliarden Euro.Davon entfällt annähernd je die Hälfte auf Fleischer sowieauf Konditoren und Bäcker. Als ortsnaher Versorger mitfrischen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln hatdas Nahrungsmittelhandwerk auch eine Vielzahl an regio-naltypischen Produkten zu bieten.

Die große Bedeutung der handwerklichen Produktion vonBrot, Schinken, Käse und Bier für die Alltags- und Kultur-geschichte lässt sich beispielsweise bei einem Besuchder vier „Mitmach-Museen“ des „Westfalen Culinariums“im ostwestfälischen Nieheim nachvollziehen (Käsemu-seum, Brotmuseum, Schinkenmuseum, Biermuseum).Dort werden alte bäuerliche und handwerkliche Traditio-nen wie die Weideschweinehaltung, das Pumpernickel-garen, das Sauermilchkäsen, das Salzen und Räucherndes Schinkens und das „Handbrauen“ gepflegt.

Bei den Konsumenten genießen Bäcker, Konditoren undFleischer ein hohes Ansehen, weil sie für hervorragendeQualität und schmackhafte Produkte stehen. Die heutigenFleischerinnungen sind im vorigen Jahrhundert aus denZünften hervorgegangen, die zum Teil auf eine mehr als

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Auch Kartoffeln haben im Bundesvergleich einen hohenStellenwert. Nordrhein-Westfalen ist bezogen auf die An-baufläche (rund 32.000 Hektar im Jahr 2010) nach Nie-dersachsen und Bayern Deutschlands drittgrößtes Kar-toffelanbauland. Dies ist nicht zuletzt auf eine Verdoppe-lung der Anbaufläche seit Mitte der 90er-Jahrezurückzuführen.

Der Obstanbau ist aufgrund des milden Klimas im Köln-Bonner Raum – insbesondere Meckenheim – und amNiederrhein weit verbreitet. Das Angebot an Obst- undBeerenarten ist reichhaltig. Auch die nordrhein-westfäli-schen Safthersteller nehmen eine bedeutende Stellungein: Bei der Fruchtsaftproduktion gehört Nordrhein-West-falen innerhalb Deutschlands zu den großen Drei.

Hochburg NRW bei Bier und Mineralwasser Die nordrhein-westfälischeBrauereilandschaft bringt eineVielzahl von Biersorten und Bier-spezialitäten hervor: Kölsch ausKöln, Altbier vom Niederrhein,

Pils und Export aus Dortmund sowie die zahlreichen Münsterland-Biere sind nur die umsatzstärksten Sorten.Mit einem Ausstoß von rund 23 Millionen Hektoliternkann man Nordrhein-Westfalen zu Recht als deutscheBierhochburg bezeichnen – noch vor Bayern. Damitstammt rund ein Viertel des in Deutschland produziertenBieres aus den rund 130 nordrhein-westfälischen Brau-betrieben.

Auch bei Mineralwassern und Erfrischungsgetränken stehtNordrhein-Westfalen mit einem Absatzanteil von mehr alseinem Viertel deutschlandweit an der Spitze. Rund 3,8Milliarden Liter Mineralwasser und Erfrischungsgetränkewurden 2009 im Land produziert. Die Mineralwasser un-terscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich ihres Gehaltsan Mineralien und Spurenelementen. Jedes Mineralwas-

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SchutzgemeinschaftWestfälischer Pumpernickel e.V.

Thomas Gill, Mitglied in der Schutzgemeinschaft West-fälischer Pumpernickel e.V., über den „WestfälischenPumpernickel“ und die Bedeutung des traditionellen Ernährungshandwerks für die Region:

Was unterscheidet den Westfälischen Pumpernickel von anderen Brotsorten?Das Herstellungsverfahren beruht auf einem alten Fami-lienrezept, das wir beständig weiterentwickeln. Das Rog-genschrot beziehen wir von zwei Mühlen aus der Region.Da wir Brot als ein reines Naturprodukt verstehen, setzenwir keine Konservierungsstoffe, Emulgatoren und sons-tige Fremdzusätze ein. Und der Pumpernickel-Teig wirdnicht gebacken, sondern 20 Stunden lang bei über 100Grad und mit Überdruck gekocht, wie in einem Dampf-kochtopf. So erhält der Pumpernickel seinen unverwech-selbaren süß-saftigen Geschmack und ist dunkler als an-dere Roggenschrot-Brote. Und noch etwas Besonderes:Durch das schonende Verfahren der Pasteurisierung er-reichen wir eine mehrmonatige Haltbarkeit.

Wo kann man den Westfälischen Pumpernickel kaufen? Hauptsächlich im Großraum Rhein/Ruhr in Nordrhein-Westfalen. Mit unserem Frischdienst versorgen wir denLebensmitteleinzelhandel und Bäckereibetriebe – diebacken selbst keinen Pumpernickel, weil das Verfahrenviel Know-how erfordert und auch sonst recht aufwändigist. Die Verbraucher honorieren Regionalität und damitkönnen wir hier punkten. Außerdem liefern wir mit stei-gender Tendenz ins Ausland, wo der Westfälische Pum-pernickel als Delikatesse gilt. Fast die Hälfte der Export-ware kommt mittlerweile aus Westfalen.

Wäre es da nicht sinnvoll, sich vor Imitaten zu schützen?Durchaus – deshalb haben wir mit einigen kleineren Her-stellern eine Schutzgemeinschaft gegründet, um gemein-sam den EU-Herkunftsschutz zu beantragen. Beim An-tragsverfahren lassen wir uns vom Landesamt für Natur,Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) beraten. Wennunser Antrag bewilligt wird, dann wollen wir mit dem EU-Siegel der geschützten geografischen Angabe gemeinsamfür Westfälischen Pumpernickel werben. Außerdem sindgemeinsame Werbeaktionen mit anderen Spezialitäten-herstellern angedacht, deren Produkte hervorragend zumPumpernickel passen: Nieheimer Käse und WestfälischerKnochenschinken.

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außergewöhnliche Qualität. Prämiert werden Nahrungs-mittelhersteller aus Nordrhein-Westfalen, die bei der je-weils jüngsten Qualitätsbewertung durch die DeutscheLandwirtschaftsgesellschaft (DLG) eine Goldmedaille gewinnen konnten. Zu den Kriterien zählen dabei einesorgfältige Rohstoffauswahl, optimale Verarbeitung undZubereitung sowie hervorragender Geschmack. Im Jahr2010 erhielten über 200 Preisträger die Auszeichnungdes Landes in den Kategorien „Back- und Süßwaren“,„Bioprodukte“, „Bier“, „Fisch“, „Frischfleisch“, „Frucht-getränke“, „Molkereiprodukte“, „Spirituosen“ und „Wasser“.

Die Auszeichnung stärkt die Position der regionalen Her-steller im nationalen und internationalen Vergleich undträgt dazu bei, die Bedeutung des ErnährungsstandortsNRW besonders hervorzuheben. Seit der Landesehren-preis zum ersten Mal im Jahr 2009 vergeben wurde, hater bei den nordrhein-westfälischen Lebensmittelherstel-lern ein sehr hohes Ansehen gewonnen: Ein Jahr späterstuften beinahe alle ausgezeichneten Unternehmen den„Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW“ als „sehrwichtig“ oder „wichtig“ ein und werben gerne damit.

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800 Jahre alte Tradition zurückblicken. Auch heute nochlebt das Fleischerhandwerk von seinen Traditionen undpflegt deren Werte. Allerdings haben sich die Fleischerei-en zu modernen Fleischer-Fachgeschäften mit einer viel-fältigen Produktpalette weiterentwickelt. Neben der Ver-edelung von Fleischprodukten und der Herstellung eige-ner Wurstwaren nach traditionellen Rezepturen gehörenvielfach auch regionaltypische verzehrfertige Speisen undherzhafte Eintöpfe zum Angebot.

Das nordrhein-westfälische Bäckerhandwerk trägt zumbesonderen Ruf Deutschlands bei, über eine Vielfalt anBrotsorten zu verfügen, die weltweit ihresgleichen sucht.Hier eröffnet sich dem Feinschmecker ein reichhaltigesAngebot an besonderen Rezepturen und einzigartigenSpezialitäten. Dazu zählen beispielsweise das EifelerBrot, das Paderborner Brot oder der original WestfälischePumpernickel – das saftig-süße Schwarzbrot aus Roggenwird im In- und Ausland geschätzt.

2.4 Starker Standort für hochwertige Lebensmittel

Mit dem „Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW“ ehrtdas Land NRW das Engagement der Unternehmen für

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3 Qualitätsgemeinschaften

Der Markt wird immer stärker differenziert. Neben demPreis liegen zunehmend weitere Kriterien einer Kaufent-scheidung zugrunde: Die Verbraucherinnen und Verbrau-cher achten zunehmend auf Lebensmittel besondererQualität. Diese besondere Qualität bieten ganz besondersregionale Spezialitäten, herkunftsgeschützte Produkte,Bioprodukte und durch Qualitätssicherungssysteme wiedas QS-System zertifizierte Produkte. Das Angebot derLand- und Ernährungswirtschaft Nordrhein-Westfalensorientiert sich an den hohen Ansprüchen der Verbrauche-rinnen und Verbraucher und wird damit den verschiede-nen Qualitätsansprüchen gerecht.

3.1 Schutzgemeinschaften für regionale Spezialitäten

In Nordrhein-Westfalen werden verschiedene regionaleSpezialitäten angeboten – von Aachener Printen bis Wal-becker Spargel. Zunehmend gründen sich Schutzgemein-schaften, die den Wert ihres lokalen Erzeugnisses erkannthaben und diesen bei der EU schützen lassen wollen. VierProdukte sind bereits geschützt: Die zwei Biere Kölschund Dortmunder sowie die Aachener Printe und kürzlich

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Regionale Spezialitäten und Schutzgemeinschaften,die den EU-Schutz anstreben

• Rheinisches Rübenkraut und Rheinisches Apfelkraut

• Westfälischer Knochenschinken

• Märkische Hotte

• Walbecker Spargel

• Bornheimer Spargel

• Aachener Karlswurst

• Fleisch vom Bunten Bentheimer (Schwein)

• Niederrheinisches Gänseei

• Stromberger Pflaume

• Westfälischer Pumpernickel

• Kölsche Flönz

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Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.): Hier gelten höhere Anforderungen als beider g. g. A. Die gesamte Herstellung desProdukts (Erzeugung, Verarbeitung und

Herstellung) muss in der definierten Region nach einemfestgelegten Verfahren erfolgen.

Garantiert traditionelle Spezialität (g. t. S.): Diese Kategorie bezieht sich nicht auf einen geografischen Ursprung, sondernhebt die traditionelle Zusammensetzung

des Produkts oder ein traditionelles Herstellungs- und/oder Verarbeitungsverfahren hervor.

Mit dem Schutzsystem der besonderen Agrarerzeugnisseund Lebensmittel mit geografischen Angaben will die Europäische Kommission die Diversifizierung der land-wirtschaftlichen Produktion fördern, Produktbezeichnun-gen vor Missbrauch und Nachahmung schützen und Ver-braucherinnen und Verbrauchern ein unmissverständ-liches Qualitätssignal geben.

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erst der Nieheimer Käse. Doch damit ist das Potenzial regionaler Produkte und Spezialitäten aus Nordrhein-Westfalen noch längst nicht erschöpft. Für weitere zwölfnordrhein-westfälische Spezialitäten, die von den jewei-ligen Schutzgemeinschaften angemeldet wurden, läuftnoch das Zulassungsverfahren (siehe Kasten Seite 29).Und viele weitere Spezialitäten aus Nordrhein-Westfalenhaben diesen Schutz verdient.

Damit ein regionales Nahrungsmittel von der EU geschütztwerden kann, müssen sowohl seine Zutaten als auch seinHerstellungsverfahren exakt definiert sein. So wird sicher-gestellt, dass sich die Konsumenten auf gleichbleibendhohe Qualität verlassen können. Das System sieht dreiSchutzkategorien mit unterschiedlichen Standards vor:

Geschützte geographische Angabe (g. g. A.): Diese Registrierung gibt Auskunft überdie besonderen Eigenschaften des Pro-dukts. Mindestens eine spezialisierende

Produktionsstufe (Erzeugung, Verarbeitung oder Herstel-lung) muss sich in dem festgelegten Herkunftsgebiet befinden. Das heißt aber nicht, dass die gesamten Zu-taten aus diesem Herkunftsgebiet stammen müssen.

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Fortsetzung auf Seite 35

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Schutzgemeinschaft RheinischerZuckerrübensirup/Rheinisches Apfelkraut

Im Gespräch über die Motive der „SchutzgemeinschaftRheinischer Zuckerrübensirup/Rheinisches Apfelkraut“zeigt Bernd Spelten, Geschäftsführer einer Apfel- und Rübenkrautfabrik in Wegberg-Holtum, die Vorteile einesgemeinsamen Marktauftritts auf:

Herr Spelten, was ist das Besondere an Ihren Produkten? Unser Zuckerrübensirup und unser Apfelkraut sind keinex-beliebigen Brotaufstriche. Die Rezepte dieser rheinischenTraditionsprodukte sind 100 bis 200 Jahre alt und unsereMitgliedsbetriebe sind seit drei bis vier Generationen ak-tiv! Ein Drittel unserer Äpfel kommt aus privaten Gärtenund den landschaftsprägenden Streuobstwiesen der Regi-on, zu deren Erhalt wir auf diese Weise beitragen. Die tra-ditionelle Rezeptur des Apfelkrauts ergibt den typischensäuerlichen Geschmack. Der Zusatz von Birnen sorgt füreine angenehm süßliche Note. Der Fruchtanteil unseresApfelkrauts ist deutlich höher als bei herkömmlichenBrotaufstrichen.

Wie kommen Ihre Produkte bei den Verbrauchern an?Wir liegen gut im Nachfragetrend: Immer mehr Verbrau-cher suchen nach natürlichen Produkten, denen sie ver-trauen können. Unsere Rohstoffe, also Obst und Rüben,

beziehen wir ausschließlich aus dem Rheinland, aus demnördlichen Rheinland-Pfalz, dem Raum Meckenheim, ausdem Bergischen Land und aus der Voreifel.

Gibt es bei Ihnen eine Qualitätssicherung?Beim Zuckerrübensirup haben wir genaue Anbauvorgabenfür die Landwirte, beispielsweise für den Einsatz vonPflanzenschutzmitteln auf den Rübenfeldern. Dass dieseVorgaben auch eingehalten werden, kontrollieren wirstichprobenartig. Bei der Abholung von Äpfeln aus Streu-obstwiesen achten unsere Fahrer darauf, dass die Waredie richtige Qualität hat. Für den Anbau auf Obstplanta-gen gelten ohnehin sehr strenge Auflagen für die Beliefe-rung des Frischmarktes. Die entsprechenden Dokumenta-tionen können wir einsehen.

Wo kann man Ihre Produkte kaufen?Zum einen in den Hofläden der rheinischen Obstbauer,die uns auch mit Rohware beliefern. Zum anderen belie-fern die Unternehmen der Schutzgemeinschaft zahlrei-che Handelskunden und ausgewählte Industriebetriebe.Denn das Rheinische Rübenkraut wird auch als wertvolleZutat in Backwaren oder anderen fein gesüßten Lebens-mitteln verwendet. Auch im Ausland, etwa in Kanada undden USA, sind unsere Produkte beliebt. Man kann sagen,dass unser Apfel- und Rübenkraut zu den Aushängeschil-dern der Region gehört und hat damit auch eine zuneh-mende Bedeutung für den hiesigen Tourismus erlangt.

Warum haben Sie sich mit zwei anderen Unternehmenzu einer Schutzgemeinschaft zusammengeschlossen?Um die Informationen über unsere Produkte noch besserals bisher bei den Verbrauchern rüberzubringen. Gemein-sam lässt sich die Vermarktung deutlich effizienter ge-stalten als im Alleingang. Da wir uns verpflichtet haben,unserem speziellen Produktionsverfahren treu zu bleiben,können wir im Falle steigender Kosten im Rohstoffeinkaufnicht auf geringere Qualitäten ausweichen. Wenn wirdann zum Ausgleich die Preise für unsere Produkte an-

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Die Landesregierung hält es angesichts der großen Vielfalthochwertiger regionaler Erzeugnisse und Spezialitäten inNordrhein-Westfalen für sinnvoll, die heimische Land- undErnährungswirtschaft bei der Erschließung dieses Mark-tes zu unterstützen. Deshalb befürwortet sie das euro-päische Qualitätsprogramm und fördert die Gründungvon Schutzgemeinschaften. Weitere Informationen zu den Förderprogrammen des Landes Nordrhein-Westfalenfinden Sie im Kapitel 5.

Weitere Informationen zu geografischen Angaben und traditionellen Spezialitäten finden Sie auch auf der Internetseite der Europäischen Kommission:ec.europa.eu/agriculture/quality/schemes/index_de.htm

3.2 Bioprodukte – stark gefragt

Der Markt für ökologisch erzeugte Lebensmittel hat inNRW deutlich zugelegt. Hauptgrund dafür war die deut-liche Ausweitung von Verkaufsflächen für Biolebensmit-tel. Bei einigen Produkten überstieg die Nachfrage bereitsdie Produktion mit der Folge, dass die Importe zunahmen.Inzwischen haben sich Angebots- und Nachfrageratenwieder einander angenähert. Für die Zukunft erwartenMarktexperten weiterhin ein kontinuierliches, am Bedarforientiertes Wachstum.

In Nordrhein-Westfalen werden mittlerweile 67.756 Hektarökologisch bewirtschaftet. Das entspricht 4,6 Prozent derNRW-Landwirtschaftsfläche. Nahezu 3.300 Unternehmen

!

?heben müssen, können wir das unseren Kunden mit Ver-weis auf die hohen Qualitätsstandards unserer Schutz-gemeinschaft nachvollziehbar erklären.

Sie haben kürzlich den EU-Herkunftsschutz für Ihre Erzeugnisse beantragt?Ja, mit der geschützten geografischen Angabe „Rheini-sches Zuckerrübensirup/Rheinisches Apfelkraut“ wollenwir die Verbraucher darauf hinweisen, dass alle drei Her-steller und damit auch unsere Produkte „rheinisch“ sind.Die Genehmigung durch die EU-Kommission erwarten wirEnde dieses Jahres. Mit dem offiziellen g.g.A.-Logo derEuropäischen Union können wir dann das Verkaufsargu-ment „Regionalität“ noch deutlicher als bisher kommu-nizieren. Das ist deshalb so wichtig, weil die Verbraucherzunehmend nach vertrauenswürdigen Produkten aus derRegion suchen – wahrscheinlich haben auch die Lebens-mittelkrisen dazu beigetragen. Und noch ein wichtigerPunkt: Mit dem g.g.A.-Logo können wir uns vor Konkur-renz durch illegale Nachahmerprodukte schützen.

Wie werben Sie für Ihre Produkte?Im Jahr 2010 haben wir mit einem selbst eingerichtetenInfomobil eine Roadshow kreuz und quer durch Nord-rhein-Westfalen gemacht. Mit dieser Informationskam-pagne haben wir die Verbraucher beispielsweise über denUnterschied zwischen Apfelkraut und Konfitüre aufge-klärt. Dabei haben wir auch türkischsprachige Flyer ein-gesetzt. Außerdem waren wir auf Spezialitätenmessenund -märkten, wie z. B. „NRW kulinarisch“ präsent. Fürdiese Aktionen haben wir als Schutzgemeinschaft Förder-mittel aus dem Landeshaushalt bekommen. Zurzeit sindwir dabei, einen Radiospot in NRW zu lancieren – als Ein-zelunternehmen und ohne EU- und Landeshilfe wären wirnicht in der Lage, solche Kampagnen zu finanzieren. Eingutes Argument bei der Beantragung von öffentlichen Kofinanzierungsmitteln für unsere Gemeinschaftswerbungdürfte künftig auch die EU-Anerkennung als Produkt mitgeschützter geografischer Angabe sein.

Page 19: Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen Qualität und ......durch Qualitätssicherung 3.4 Qualitätszeichen NRW – Nachhaltigkeit im Fokus ... Käse bis hin zu Fleisch- und Wurstwaren,

rend der „Aktionstage Ökolandbau NRW“ im Herbst einbuntes Programm rund um den ökologischen Landbaustatt. Die Aktionstage tragen mit zahlreichen Hoffesten,Verkostungen und Informationsveranstaltungen dazu bei,dass sich die Verbraucher von den Vorteilen der ökolo-gischen Landwirtschaft vor Ort überzeugen können.

3.3 Mehr Verbrauchervertrauen durch Qualitätssicherung

Eine der Stärken der Lebensmittel aus Nordrhein-West-falen ist, dass sie höchsten Qualitätsansprüchen genügenund sich durch die Verwendung hochwertiger Rohstoffeauszeichnen, die mit modernster Technik umweltfreund-lich und schonend verarbeitet werden. Die strengen ge-setzlichen Vorgaben für die Erzeugung, Verarbeitung undVermarktung sowie entsprechende Kontrollen stärkendas Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in die Sicherheit und Qualität der heimischen Produkte.Darüber hinaus verfolgen viele Unternehmen aus Eigen-initiative das Ziel, sich durch besondere Qualität abzu-heben und dokumentieren dies durch verschiedene an-erkannte Qualitätssicherungssysteme.

Durch die konsequente Anwendung des Grundsatzes„Vom Stall bis auf den Teller“ wird die gesamte Produk-tionskette einbezogen. Dabei garantiert das firmeneigene

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erzeugen, verarbeiten und handeln Ökolebensmittel(Stand: 2010). Darunter sind 1.800 landwirtschaftlicheBetriebe, von denen etwa 250 die eigenen Erzeugnisse zueiner Vielfalt von Produkten weiterverarbeiten. Außerdemgibt es rund 1.000 spezialisierte Hersteller. Dazu gehörenunter anderem Bäcker, Metzger, Mühlen und Molkereien,aber auch Brauereien und Süßwarenhersteller.

Damit die Nachfrage stärker aus heimischer Erzeugunggedeckt werden kann, unterstützt die Landesregierungumstellungswillige Landwirte. Mit Erfolg: Allein im Jahr2011 sind in NRW bereits rund 2.561 Hektar Anbauflächeund 88 landwirtschaftliche Betriebe neu hinzugekommen.

Bei Verbraucherinnen und Verbrauchern ist zunehmenddas Bedürfnis nach mehr Sicherheit und weniger Anony-mität bei Lebensmitteln erkennbar. Auch die steigendenAnsprüche an den Umwelt- und Tierschutz bei der Erzeu-gung spielen eine große Rolle. Die Menschen erwarten beiökologisch erzeugten Lebensmitteln nachprüfbare Infor-mationen und die Sicherstellung durch ein vertrauens-würdiges Kontrollsystem. Die Verbände Demeter, Bioland,Naturland und Biokreis organisieren gemeinsam mit derLandwirtschaftskammer eine Vielzahl von Veranstaltun-gen, um über den ökologischen Anbau und ökologisch erzeugte Produkte zu informieren. Alljährlich findet wäh-

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Page 20: Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen Qualität und ......durch Qualitätssicherung 3.4 Qualitätszeichen NRW – Nachhaltigkeit im Fokus ... Käse bis hin zu Fleisch- und Wurstwaren,

wirtschaft, 130 Schlacht- und Zerlegebetriebe und Ver-arbeitungsunternehmen sowie knapp 19.000 Landwirt-schaftsbetriebe aus Nordrhein-Westfalen teil. Beim QS-System für Obst, Gemüse und Kartoffeln sind es rund1.200 landwirtschaftliche Betriebe.

3.4 Qualitätszeichen NRW – Nachhaltigkeit im Fokus

Der Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher nachregionalen Lebensmitteln hat das Ministerium für Klima-schutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucher-schutz (MKULNV) dazu veranlasst, ein erstes Konzept fürein produktübergreifendes Qualitätszeichen NRW zu ent-wickeln. Durch die unmissverständliche Kennzeichnungmit dem Qualitätszeichen NRW und den dahinter stehen-den Qualitätskriterien soll das Vertrauen der Verbrauche-rinnen und Verbraucher in nordrhein-westfälische Produk-te gestärkt werden.

Sämtliche Vertreter der Land- und Ernährungswirtschaftüber die gesamte Wertschöpfungskette, kleine, mittlereund große Unternehmen der regionalen Agrar- und Er-nährungswirtschaft, sind in diesen Entwicklungsprozesseinbezogen. Auch die Verbraucherzentrale und andere Interessenvertretungen werden eingebunden.

wirtschaft, 130 Schlacht- und Zerlegebetriebe und Ver-arbeitungsunternehmen sowie knapp 19.000 Landwirt-schaftsbetriebe aus Nordrhein-Westfalen teil. Beim QS-System für Obst, Gemüse und Kartoffeln sind es rund1.200 landwirtschaftliche Betriebe.

3.4 Qualitätszeichen NRW – Nachhaltigkeit im Fokus

Der Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher nachregionalen Lebensmitteln hat das Ministerium für Klima-schutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucher-schutz (MKULNV) dazu veranlasst, ein erstes Konzept fürein produktübergreifendes Qualitätszeichen NRW zu ent-wickeln. Durch die unmissverständliche Kennzeichnungmit dem Qualitätszeichen NRW und den dahinter stehen-den Qualitätskriterien soll das Vertrauen der Verbrauche-rinnen und Verbraucher in nordrhein-westfälische Produk-te gestärkt werden.

Sämtliche Vertreter der Land- und Ernährungswirtschaftüber die gesamte Wertschöpfungskette, kleine, mittlereund große Unternehmen der regionalen Agrar- und Er-nährungswirtschaft, sind in diesen Entwicklungsprozesseinbezogen. Auch die Verbraucherzentrale und andere Interessenvertretungen werden eingebunden.

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Qualitätsmanagement in Zusammenarbeit mit den Behör-den und privatwirtschaftlichen Organisationen den Ver-braucherinnen und Verbrauchern größtmögliche Lebens-mittelsicherheit. Dieses erprobte Zusammenspiel stellt sicher, dass nicht allein die nationalen und EU-weiten Vorschriften etwa zur Tiergesundheit und zur Hygieneeingehalten werden, sondern auch die zum Teil nochstrengeren Kriterien nichtstaatlicher Qualitätssicherungs-systeme.

Die international anerkannten, privatwirtschaftlich orga-nisierten Qualitätssicherungssysteme für Lebensmitteldecken die gesamte Wertschöpfungskette ab und ermög-lichen eine stufenübergreifende Rückverfolgbarkeit. Da-zu zählen beispielsweise das QS-System, GLOBALG.A.P.und International Food Standards (IFS). Damit wird denWünschen der Kunden entsprochen, die Lebensmittel mitnachvollziehbarer Herkunft und aus streng überwachtenProduktionsprozessen nachfragen.

Dem stufenübergreifenden QS-System beispielsweiseliegt eine Übereinkunft von Handel und Erzeugern überdie Qualitäts- und Sicherheitskriterien zugrunde. Alle Akteure der Lebensmittelproduktion vom Landwirt biszum Handel sind eingebunden. Am QS-System für Fleischnehmen zurzeit rund 370 Unternehmen der Futtermittel-

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die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Ernäh-rungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen stärken.

Die Federführung bei der Ausrichtung des Wettbewerbshaben das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Land-wirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV) unddas Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnenund Verkehr (MWEBWV). Die ausgewählten Projekte wer-den mit Mitteln aus der europäischen Strukturförderung(EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmendes Programms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit undBeschäftigung 2007–2013“ finanziell unterstützt.

Ziele des Clusters Ernährung.NRW

• Kooperation von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft fördern

• Innovationspotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufdecken

• Synergien schaffen

• das Image Nordrhein-Westfalens stärken

• Innovations- und Wachstumsdynamik auslösen

• Anpassung an sich wandelnden Rahmenbedingungenund Markterfordernisse beschleunigen

• Wertschöpfung in der Branche erhöhen

4.2 Ein Verein jenseits der Branchen und Produktionsstufen

Ein wichtiger Meilenstein der Clusterpolitik war die Grün-dung der neuen Landesvereinigung Ernährung.NRW e.V.im ersten Quartal des Jahres 2010: Unter dem Dach die-ser Organisation haben sich 70 Unternehmen, Organisa-tionen und Verbände aus allen Bereichen der nordrhein-westfälischen Agrar- und Ernährungswirtschaft zusam-mengeschlossen.

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4 Synergien schaffen durch Branchennetzwerke

Die Akteure der nordrhein-westfälischen Ernährungswirt-schaft kooperieren zunehmend in Netzwerken, die teilweiseauch von der Landesregierung etabliert und forciert wur-den mit dem Ziel, Synergien zu generieren und Stärken herauszubilden. Netzwerke bieten Wettbewerbsvorteilefür alle Beteiligten, was wiederum der gesamten Regionzugute kommt. Erfolgreiche Unternehmen haben schonseit längerem die Wichtigkeit von Netzwerken und Koope-rationen innerhalb der Branche und mit der Wissenschafterkannt.

4.1 Cluster Ernährung.NRW

Das Cluster Ernährung.NRW ist eine wirtschaftspolitischeInitiative der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen undeines von zunächst 16 branchenspezifischen Clustern desLandes. In regionalen oder überregionalen Netzwerkenkooperieren unterschiedliche Akteure verschiedenerBranchen, Produktions- und Vermarktungsstufen entlangder Wertschöpfungsketten des Lebensmittelsektors.

Auch die Wissenschaft ist eingebunden. Die im Jahr 2008in NRW gestartete Initiative richtet sich an alle Beteiligtender Land- und Ernährungswirtschaft – sowohl an die zahl-reichen regionalen Werbe-, Produkt- und Schutzgemein-schaften als auch an einzelne Landwirte, Verarbeiter,Dienstleister, Lieferanten und Forschungseinrichtungen.Angesprochen sind vor allem kleinere und mittelständi-sche Unternehmen, die den Großteil der nordrhein-west-fälischen Ernährungswirtschaft ausmachen. Zentrale Zielsetzung des Clusters Ernährung.NRW ist es, die Ver-netzung innerhalb der Branche mit Unterstützung desClustermanagements voranzutreiben. Auch die im Rah-men des Clusters Ernährung.NRW durchgeführten För-derwettbewerbe unterstützen Verbundprojekte. Sie sollen

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Nordrhein-Westfalen von Vorteil. Das ist eine hervorra-gende Voraussetzung für den Ausbau des Qualitätsvor-sprungs im internationalen Wettbewerb. Das Land bieteteine dichte und dynamische Forschungs- und Ausbildungs-landschaft: rund 70 Hochschulen, mehr als 50 außer-

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4.3 Vorsprung durch Wissenschaft

Besonders für die kleinen und mittelständischen Unter-nehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft ist das weitgefächerte Wissenschafts- und Forschungsumfeld in

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?!

Ernährung.NRW

Der Vorstandsvorsitzende des Vereins Andreas Heinz gibteinen Überblick über die Aufgaben und Zukunftspläne:

Herr Heinz, wer kann Ernährung.NRW e.V. beitreten?Ernährung.NRW e.V. ist offen für Betriebe und Unterneh-men jeglicher Größe und Ausrichtung. Angesprochen sinddie landwirtschaftlichen Zulieferer, Verarbeiter, Dienstleis-ter, der Handel, die Gastronomie und alle Initiativen undVerbände der Agrar- und Ernährungsbranche in Nord-rhein-Westfalen. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Mit-glieder von ursprünglich 40 fast verdoppelt. Damit erfülltder Verein die wichtige Aufgabe, die Akteure der Wert-schöpfungskette zu vernetzen und auf diese Weise Syner-gieeffekte zu entfalten und Innovationen zu fördern.

Welche weiteren Ziele verfolgt der Zusammenschluss?Wir wollen den Absatz von Agrarerzeugnissen und Lebens-mitteln aus Nordrhein-Westfalen im In- und Ausland un-

terstützen. Damit übernehmen wir auch Aufgaben derehemaligen Centralen Marketing Gesellschaft der deut-schen Agrarwirtschaft mbH (CMA) und ergänzen diesedurch eigene Strategien. Zunächst konzentrieren wir unsauf die Öffentlichkeitsarbeit für regionale Produkte undentsprechende Messebeteiligungen.

Warum hat auch die Regionalvermarktung einen so hohen Stellenwert?Nordrhein-Westfalen ist ein agrargeprägtes Land undmuss sich auch in punkto Know-how und Spezialitäten-vielfalt nicht hinter anderen Bundesländern verstecken.Das wird in der Öffentlichkeit allerdings noch nicht sowahrgenommen und daran müssen wir arbeiten. Zu diesem Zweck haben wir gemeinsam einen Plan für diekommenden zweieinhalb Jahre aufgestellt.

Wie wollen Sie denn die Regionalvermarktung voranbringen?In Kürze ist beispielsweise ein Pressefrühstück geplant,bei dem unsere Mitglieder ihre Spezialitäten vorstellenwerden. Dabei sollen Lebensmittel mit dem EU-Geoschutzim Fokus stehen. Darüber hinaus sind wir bestrebt, dieverschiedenen bereits laufenden Initiativen zur Regional-vermarktung und zur Direktvermarktung an den Lebens-mitteleinzelhandel zu koordinieren und gegebenenfallszusammenzuführen. In einem weiteren Projekt, an demWissenschaftler der Uni Bonn maßgeblich beteiligt sind,entwickeln wir ein innovatives Marketingkonzept für re-gionale Produkte.

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für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Ver-braucherschutz ein Forschungsnetzwerk mit Hochschu-len und Forschungseinrichtungen des Landes gegründet.Am Forschungsnetzwerk NRW-Agrar beispielsweise sinddie Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, die Fach-hochschule Südwestfalen, die Hochschule Rhein-Waal,das Landesamt für Natur, Umwelt und VerbraucherschutzNRW (LANUV) und die Landwirtschaftskammer Nord-rhein-Westfalen beteiligt. Das Netzwerk dient der Diskus-sion aktueller wissenschafts- und agrarpolitischer Her-ausforderungen und dem schnellen Transfer wissen-schaftlicher Erkenntnisse in die Praxis. Umgekehrt erhältdie Forschung Impulse durch aktuelle Fragestellungenaus der betriebswirtschaftlichen Praxis.

Mit dem Aufbau des Clusters Ernährung.NRW fördert dasMinisterium unter anderem auch den Wissenstransferüber die in das Netzwerk eingebundenen Forschungs-einrichtungen (siehe Kapitel 4.1). Durch die eigene Inno-vationskraft der Unternehmen, die Unterstützung vonForschung und Entwicklung sowie bestens qualifizierteMitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die nordrhein-west-fälische Ernährungswirtschaft auf dem modernstenStand und hervorragend auf künftige Entwicklungen vorbereitet.

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universitäre Forschungseinrichtungen sowie rund 100 anden Hochschulen angesiedelte Forschungsinstitute arbei-ten in intensivem Wissensaustausch mit den Forschungs-und Entwicklungsabteilungen der Unternehmen.

Die Forschungsbereiche Agrarwissenschaften sowie Er-nährungs- und Lebensmittelwissenschaften werden vonden nordrhein-westfälischen Hochschulen breit abge-deckt. Dort entstehen die Grundlagen für Produkte undProzesse, mit denen die Agrar- und Ernährungswirtschaftdes Landes auch zukünftig im Wettbewerb punkten kann.Folgende Hochschulen in Nordrhein-Westfalen bieten ent-sprechende Studienschwerpunkte an:

• Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

• Fachhochschule Südwestfalen in Soest

• Universität Münster

• Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo

• Hochschule Rhein-Waal in Kleve

• Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach

Mit dem Ziel, die Zusammenarbeit in der Agrarforschungzu vertiefen, wurde mit Unterstützung des Ministeriums

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5 Die Region entwickeln – Förderprogramme

Es ist erklärtes Ziel der nordrhein-westfälischen Landes-regierung, die Land- und Ernährungswirtschaft als wichti-gen Pfeiler der sozialen und wirtschaftlichen InfrastrukturNordrhein-Westfalens zu stärken und in ihren Anstren-gungen für ein nachhaltiges Wirtschaften zu unterstützen.

Im Fokus entsprechender Förderprogramme des Landesstehen Initiativen nordrhein-westfälischer Wirtschafts-partner, die gemeinsam Agrarprodukte und Lebensmittelvermarkten wollen. Vor allem die kleinen und mittelstän-dischen Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaftsind mit diesen Förderprogrammen angesprochen.

Potenzielle und bereits laufende Initiativen werden vonder Regionalvermarktungsagentur im Landesamt für Na-tur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) beraten undaus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln bezuschusst. Zahl-reiche der in den vorherigen Kapiteln genannten Regio-nalinitiativen haben diese Programmhilfen bereits in An-spruch genommen und behaupten sich heute am Markt.

5.1 Gemeinsam die Vermarktung gestalten

Um die Nachfrage nach regionalen Agrarprodukten undLebensmitteln aus Nordrhein-Westfalen zu steigern, müs-sen die Verbraucher auf die hohe und besondere Qualitätder Ware aufmerksam werden. Deshalb bezuschusst dasMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV) entsprechendeWerbe- und Informationsmaßnahmen, bei denen zumBeispiel die nordrhein-westfälische Herkunft und der EU-Geoschutz explizit ausgelobt werden können.

Grundsätzlich förderfähig sind Erzeuger- und Vermark-tungszusammenschlüsse, Verbände und Organisationen

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5.2 Stärkung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette

Effiziente Absatzstrukturen sind ein wichtiger Wettbe-werbsfaktor der Land- und Ermährungswirtschaft. Des-halb bezuschusst Nordrhein-Westfalen im Rahmen des„NRW-Programms Ländlicher Raum“ Projekte, die auf eine bessere Verarbeitung, Vermarktung und Qualität so-wie den Auf- oder Ausbau neuer Absatzmärkte abzielen.

Bezuschusst werden können beispielsweise Erzeuger, dieihr Angebot gemeinsam vermarkten – durch diese Bün-delung verbessert sich die Verhandlungsposition gegen-über den Abnehmern. Für die Entwicklung von Vermark-tungskonzepten, beispielsweise zur Entwicklung neuerAbsatzideen, werden im Rahmen dieses Programmsebenfalls Beihilfen bereitgestellt. Darüber hinaus soll dieFörderung von Erstinvestitionen und Innovationen insbe-sondere kleine und mittlere verarbeitende Unternehmen,die eng mit landwirtschaftlichen Erzeugern zusammen-arbeiten, dazu befähigen, den Herausforderungen desMarktes zu begegnen. Der Förderetat besteht aus Lan-des-, Bundes- und EU-Mitteln.

Fördermaßnahmen des Landes Nordrhein-Westfalen zur Marktstrukturverbesserung

• Zuschüsse für Erstinvestitionen zur Verbesserung der Vermarktung

• Förderung der Zusammenarbeit zur Entwicklung neuerProdukte und Verfahren sowie neuer Technologien

• Beratung und Unterstützung von Erzeugergemein-schaften bzw. Erzeugerzusammenschlüssen

Weitere Informationen dazu im Internet aufwww.lanuv.nrw.de/agrar/foerderprogramme/struktur.htm

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der Land- und Ernährungswirtschaft sowie überregionaltätige Vereine, die landwirtschaftliche Erzeugnisse ausNordrhein-Westfalen vermarkten. Zu den gefördertenMaßnahmen gehören beispielsweise gemeinsame Road-shows, die gemeinsame Teilnahme an Messen und Aus-stellungen und die gemeinsame Herausgabe von Werbema-terial (wie Plakate, Flyer usw.). Darüber hinaus begleitetdas Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz(LANUV) die Gründung von Schutzgemeinschaften unddas Antragsverfahren für den EU-Geoschutz für regionaleSpezialitäten, das zuletzt für den Nieheimer Käse erfolg-reich abgeschlossen wurde.

Absatzförderung

• Erstellung eines Vermarktungskonzepts basierend auf Marktstudien, Marktanalysen usw.

• Antragstellung von EU-Schutz für Produkte mit geografischen Angaben und garantiert traditionelleSpezialitäten

• Beratung und Begleitung von Schutzgemeinschaften

• Beihilfen für Standkosten bei Messen und Ausstellun-gen, bei Auslandsmessen auch für Dolmetscher

• Unterstützung der Durchführung von Aus- und Weiter-bildungsveranstaltungen zu innovativen Vermarktungs-strategien; Unterstützung der Teilnahme an entspre-chenden Veranstaltungen

• Gemeinschaftswerbung und Öffentlichkeitsarbeit: Dazu zählen Publikationen und Plakate, die Gestaltungvon Internetauftritten und die Organisation von Infor-mationsveranstaltungen

Weitere Informationen dazu im Internet aufwww.lanuv.nrw.de/agrar/foerderprogramme/absatzfoerderung.htm

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6 Verbrauchernahe Agrar- und Ernährungswirtschaft

Die nordrhein-westfälische Agrar- und Ernährungswirt-schaft zeichnet sich durch eine große Verbrauchernäheaus: Die rund 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnerdes bevölkerungsreichsten Bundeslandes können aus ei-nem breiten Nahrungsmittelangebot aus heimischen Pro-dukten wählen. Allerdings wandeln sich die Ansprücheder Verbraucherinnen und Verbraucher ständig: Gefragtsind nicht allein Produkte guter Qualität zu angemesse-nen Preisen, sondern auch immer mehr Nahrungsmittelvon besonderer Qualität.

6.1 Was Verbraucher wollen

Studien zufolge kauft die Mehrzahl der Verbraucherinnenund Verbraucher preisbewusst ein. Allerdings äußern etwa 20 Prozent bei Umfragen eine erhöhte Zahlungs-bereitschaft für Premiumprodukte, knapp 50 Prozent derBevölkerung zeigen sich gegenüber dem Kauf dieser höherpreisigen Erzeugnisse „aufgeschlossen“. Dazu gehö-ren beispielsweise regionale Produkte, ökologisch erzeug-te Lebensmittel („Bioprodukte“) und lokale Spezialitäten.Die Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen reagiertauf die zunehmende Differenzierung des Marktes inno-vativ: Mittlerweile reicht das Angebotsspektrum vonpreiswerten Standardprodukten über Premiumproduktebis hin zu Mischsegmenten, wie z. B. Bio-Convenience-Produkten.

Der Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbrauchernach Lebensmitteln mit spezifischer regionaler Herkunfthat neben der Nachfrage nach Bioprodukten in den ver-gangenen Jahren stetig zugenommen. Immer beliebterwerden auch die heimischen Lebensmittel und Gerichteaus Nordrhein-Westfalen. Die Ergebnisse von Verbrau-cherbefragungen begründen dies mit einer Rückbesin-

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nung auf Bewährtes und Vertrautes – auf überschaubareZusammenhänge im Zeitalter der Globalisierung und derindustrialisierten Produktion: Regionale Produkte gebendas Gefühl von Heimat und schaffen regionale Identität.

6.2 Gesunde und frische Ernährung

Regionale Lebensmittel schützen wegen der kurzenTransportwege die Umwelt! Vor allem unverarbeitete Ware aus der Region ist frisch und schmackhaft und hateinen hohen Vitamingehalt. Die nordrhein-westfälischeLandesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, das öffent-liche Bewusstsein für eine gesunde, ausgewogene Ernäh-rung und einen gesunden Lebensstil zu stärken. Um vorallem Kindern und Jugendlichen möglichst früh einengesünderen Lebensstil nahezubringen, führt das Ministe-rium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutz (MKULNV) gemeinsam mit demSchulministerium (MSW) die von der Europäischen Unionaufgelegten Programme „Schulmilch“ und „Schulobst“durch.

Milch in den SchulenMilch und Milchprodukte sind Bestandteil einer ausge-wogenen Ernährung. Deshalb werden Kinder und Jugend-liche, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und Elternseit vielen Jahren im Rahmen des Schulmilchprogrammsüber die Bedeutung von Milch aufgeklärt. Dazu gehörenviele ernährungsphysiologische Vorteile, wie zum Beispielder hohe Gehalt an Calcium, das der Mensch zum Kno-chenaufbau benötigt.

Im Rahmen der NRW-Schulmilchförderung werden Schul-klassen unterschiedlicher Jahrgangsstufen verschiedeneMedien und Bildungsbausteine zum Thema Milch ange-boten. An der Schulmilchförderung, die von der Landes-vereinigung der Milchwirtschaft e.V. koordiniert wird,beteiligen sich auch die nordrhein-westfälischen Land-

frauenverbände,deren Mitglieder als

Milchbotschafterinnen in dieSchulen gehen. Das Medienangebot,

die Arbeit und die Informationsmaßnahmen werden ausLandesmitteln bezuschusst.

Wenn es um die Erzeugung der Milch und deren Bedeu-tung zum Erhalt unserer Kulturlandschaft geht, bieten die Milchwanderwege eine gute Gelegenheit, hautnah zu erleben, wie Milch produziert wird. Am Wegesrand er-fahren Interessierte auf zahlreichen Informationstafeln,wie nahrhaft Milch ist und wie die Kooperation von Milch-erzeugern mit dem Naturschutz funktioniert.Mehr Informationen unter www.kuhlturlandschaft.de

Mehr Obst und Gemüse für KinderObst und Gemüse sind fester Bestandteil einer gesun-den Ernährung. Doch der Obst- und insbesondere der

Gemüseverzehr von Kindern liegendeutlich unter der von Ernäh-rungsexperten empfohlenenMenge – fünf Portionen amTag. Deshalb beteiligt sichNordrhein-Westfalen seit demFrühjahr 2010 am EU-Schul-obstprogramm NRW. Das Ziel

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7 Adressen von Verwaltung, Verbänden,Organisationen und Regionalinitiativen

7.1 Landesministerien, Landwirtschaftskammer,Landesbehörden, Verbraucherzentralen

Landesamt für Natur, Umwelt und VerbraucherschutzNordrhein-Westfalen (LANUV)Leibnizstraße 1045659 Recklinghausen Tel.: 02361 305-0Fax: 02361 305-3215 E-Mail: [email protected]: www.lanuv.nrw.de

Landwirtschaftskammer Nordrhein-WestfalenNevinghoff 4048147 MünsterTel.: 0251 2376-0Fax: 0251 2376-521Siebengebirgsstraße 20053229 BonnTel.: 0228 703-0 Fax: 0228 703-8498E-Mail: [email protected]: www.landwirtschaftskammer.de

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt,Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-WestfalenSchwannstraße 340476 DüsseldorfTel.: 0211 4566-0Fax: 0211 4566-388E-Mail: [email protected]: www.umwelt.nrw.de

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dieses Programms, das von EU und Land getragen wird,ist es, die Kinder im Schulalltag an eine gesunde, vitamin-und mineralstoffreiche Ernährung von klein auf heranzu-führen. Die Schulen begleiten das Programm pädago-gisch, etwa durch Projekttage, Unterrichtseinheiten undBauernhofbesuche. Auf diese Weise wird den Kindern ver-mittelt, wo und wie die Lebensmittel entstehen, die sietäglich konsumieren. Kinder lernen dadurch auch, denWert von Nahrungsmitteln zu erkennen.

Die teilnehmenden Schulen bekommen von zugelassenenSchulobstlieferanten frisches Obst und Gemüse kosten-los geliefert. Das vollständig aus EU- und Landesmittelnfinanzierte Programm startete im Schuljahr 2009/2010an 355 nordrhein-westfälischen Grund- und Förderschu-len. Im darauffolgenden Schuljahr nahmen bereits gut450 Schulen mit insgesamt rund 85.000 Kindern teil.Im neuen Schuljahr 2011/2012 werden voraussichtlichrund 100.000 Schülerinnen und Schüler von dem Pro-gramm profitieren.

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Bioland Landesverband NRW e.V.Im Hagen 559069 Hamm-SüddinkerTel.: 02385 9354-0Fax: 02385 9354-25E-Mail: [email protected]: www.bioland.de

Demeter Nordrhein-WestfalenArbeitsgemeinschaft für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise e.V.Alfred-Herrhausen-Straße 4458455 WittenTel.: 02302 915218 Fax: 02302 915222E-Mail: [email protected]: www.demeter-nrw.de

Ernährung.NRW e.V.Wormersdorfer Straße 22–2653340 MeckenheimTel.: 02225 919025Fax: 02225 15016E-Mail: [email protected]: www.ernährung-nrw.de

Fleischerverband Nordrhein-WestfalenRosenstraße 2040479 DüsseldorfTel.: 0211 513450-0Fax: 0211 513450-19E-Mail: [email protected]: www.fleischer-nrw.de

Landesvereinigung der Milchwirtschaft e.V.Bischofstraße 8547809 KrefeldTel.: 02151 4111-400Fax: 02151 4111-499E-Mail: [email protected]: www.milch-nrw.de

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Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Jürgensplatz 140219 DüsseldorfTel.: 0211 837-02Fax: 0211 837-2200E-Mail: [email protected]: www.wirtschaft.nrw.de

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.Mintropstraße 2740215 DüsseldorfTel.: 0211 3809-0Fax: 0211 3809-216E-Mail: [email protected]: www.vz-nrw.de

7.2 Landesverbände und Vereine

Bäckerinnungs-Verband RheinlandAm Kiekebusch 447269 DuisburgTel.: 0203 710120Fax: 0203 7681213E-Mail: [email protected]: www.biv-rheinland.de

Bäckerinnungs-Verband Westfalen-LippeBergstraße 79/8144791 BochumTel.: 0234 516591-0Fax: 0234 516591-20E-Mail: [email protected]: www.biv-wl.de

Biokreis NRW e.V.Dammstraße 19, 57271 HilchenbachTel.: 02733 124455Fax: 02733 124457E-Mail: [email protected]: www.biokreis.de

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7.3 Zusammenschlüsse, Schutzgemeinschaften undRegionalinitiativen

Anbaugemeinschaft Speisekartoffeln östliches Münsterland e.V.Internet: www.kartoffel-prinzessin.de

Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Regionale Vermarktung im MühlenkreisInternet: www.muehlengarten-regional.de

Bäckerinnung Aachen/Schutzgemeinschaft Aachener Printen g.g.A.Internet: www.aachener-baecker.de

bergisch purInternet: www.bergischpur.de

Bergische Gastlichkeit e.V.Internet: www.bergischegastlichkeit.de

BiOlokalInternet: www.biolokal.de

Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland & Diemeltal e.V./Tag der RegionenInternet: www.tag-der-regionen.de

Burgi SpargelInternet: www.burgi-spargel.de

Erzeugergemeinschaft Märkischer Landmarkt GmbHInternet: www.maerkischerlandmarkt.de

Erzeugergemeinschaft Buntes Bentheimer SchweinInternet: www.bunte-bentheimer-schweine.de

Fördergesellschaft des Lippischen Gaststätten- und Hotelgewerbes mbH„Land-WIRTE“Internet: www.land-wirte.de

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Naturland Landesverband NRW e.V.Rommersch 13 59510 Lippetal-LippborgTel.: 02527 9302-13Fax: 02527 9302-20E-Mail: [email protected]: www.naturland.de

Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e.V.Rochusstraße 1853123 BonnTel.: 0228 625041-42Fax: 0228 616142 E-Mail: [email protected]: www.provinzialverband.de

Rheinischer Landwirtschafts-Verband (RLV)Rochusstraße 1853123 BonnTel.: 0228 52006-100Fax: 0228 52006-159E-Mail: [email protected]: www.rlv.de

Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband (WLV)Schorlemerstraße 1548143 MünsterTel.: 0251 4175-01Fax: 0251 4175-136E-Mail: [email protected]: www.wlv.de

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NeulandInternet: www.neuland-fleisch.de

Niederrheinisches GänseeiInternet: www.niederrheinische-gaenseeier.de

Nordrhein-Westfälische Werbegemeinschaft Ei e.V.Internet: www.mein-ei-nrw.de

NRW kulinarisch Marketing e.V.Internet: www.nrw-kulinarisch.de

Regionale Landwirtschaft Münsterland e.V.Internet: www.rlm-ev.de

Regionale Speisekarte MünsterlandInternet: www.so-schmeckt-das.muensterland.de

Regionalforum Südliches Paderborner Land e.V.Internet: www.suedliches-paderborner-land.de

Regionalmarke EIFEL GmbHInternet: www.regionalmarke-eifel.de

REKA Rheinische Erzeugergemeinschaft KartoffelnInternet: www.reka-rheinland.de

Rheinischer Bauernmarkt e.V.Internet: www.rheinischer-bauernmarkt.de

Schinkenland WestfalenSchutzgemeinschaft Westfälische Schinken- und Wurstspezialitäten e.V.Internet: www.schinkenland-westfalen.de

Schutzgemeinschaft Aachener WurstspezialitätenInternet: www.aachener-fleischer.de

Schutzgemeinschaft Rheinischer Zuckerrübensirup/Rheinisches ApfelkrautInternet: www.sg-zuckerruebensirup.de

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Genussregion Niederrhein e.V.Internet: www.genussregion-niederrhein.deInternet: www.feines-vom-land.net

Honiggemeinschaft regionaler ImkerInternet: www.honigland.org

Interessengemeinschaft Füchtorfer SpargelInternet: www.fuechtorfer-spargel.de

KäseRoute NRWInternet: www.kaeseroute-nrw.de

Kölner Brauerei-Verband e.V.Internet: www.koelner-brauerei-verband.de

LAG „Der Selfkant“ e.V.Internet: www.leader-derselfkant.de

LAG Eifel beim Naturpark Nordeifel e.V.Internet: www.leader-eifel.de

LAG Region Lippe-Issel-Niederrhein e.V.Internet: www.lippe-issel-niederrhein.de

LAG Steinfurter Land e.V.Internet: www.lag-steinfurterland.de

LAG Tecklenburger Land e.V.Internet: www.lag-tecklenburgerland.de

Landaktiv an Ruhr & LippeInternet: www.landaktiv-ruhrlippe.de

Lippequalität e.V.Internet: www.lippequalitaet.de

Mergelwind e.V.Internet: www.mergelwind.com

Netzwerk Münsterland Qualität e.V.Internet. www.muensterland-qualitaet.de

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Schutzgemeinschaft Stromberger Pflaumenc/o Gerhard StemichNottbeck 459302 Oelde-Stromberg

Schutzgemeinschaft Westfälischer Pumpernickelc/o Thomas GillAn der Landwehr 145883 Gelsenkirchen

Senne Original e.V.Internet: www.senne-original.de

Spargelbau-Genossenschaft Walbeck und Umgegend e.G.Internet: www.walbeck.net

Spargelstraße NRWInternet: www.spargelstrasse-nrw.de

Verband Rheinisch-Westfälischer Brauereien e.V.Internet: www.brauereiverband-nrw.de

Verein Bornheimer Spargelanbauer e.V.Internet: www.spargelausbornheim.de

Verein Schutzgemeinschaft Nieheimer Käsec/o Käserei PottUntere Mauerstrasse 3233039 Nieheim

Vereinigung der Direktvermarkter NRWc/o Landwirtschaftskammer NRWFrau Dorothee Gerleve, Ref. 22Tel.: 0251 2376-359E-Mail: [email protected]

Westfalen Culinarium WestfälischKulinarische Museums- und Erlebnismeile GmbHInternet: www.westfalen-culinarium.de

Westfälisch Genießen e.V.Internet: www.westfaelisch-geniessen.de

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Herausgeber:Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-WestfalenReferat Öffentlichkeitsarbeit, 40190 Düsseldorf

Fachredaktion:Referat II-2 Agrarmarkt, Ernährungswirtschaft, Tierproduktion, Agrartechnik

Fachtext:Klaus Knippertz

Gestaltung:Projekt-PR Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit mbH, www.projekt-pr.de

Bildnachweis:ClipDealer (Titel, S. 8, 12, 20, 28); DBB (Titel, S. 31); schinkenland-westfa-len (Titel); Fotolia (S. 6, 8, 18, 21, 27, 28, 39, 50, 54, R.); Schmörkes (S.10);Rainer Hackenberg/Visum (S. 15); Thomas Willemsen (S. 22); Westfalen-Culinarium (S. 23); Jürgen Christ (S. 23); Ost/foodzentrale Hamburg (S. 24); Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V. (S. 26); R. Schmitz/Stockfood (S. 28); Ela2007 (S. 30); Martina Urban/Stockfood(S. 32); vario images (S. 35, 44); Bioland e. V. (S. 36); photothek.net (S. 38);Thomas Pflaum/Visum (S. 45); Seite 46: Kreis Wesel, Jo Becker, Franz-Josef Schulze Zumkley, Nordrhein-Westfälische Werbegemeinschaft Ei e.V.,Schutzgemeinschaft Westfälischer Schinken- und Wurstspezialitäten e.V.;Axelle Schinski (S. 50); Linus Morgen (S. 50)

Druck:Völcker Druck, Goch

Stand:November 2011

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