Allgemeinchirurgie Leber-galle Cholangiozellulaeres Karzinom
Ergebnisse und Erfahrungen aus der Entwicklung eines...
Transcript of Ergebnisse und Erfahrungen aus der Entwicklung eines...
Ergebnisse und Erfahrungen aus der
Entwicklung eines sektorenübergreifenden
Instrumentes für Patientenbefragungen
Stefan Nöst Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Universitätsklinikum Heidelberg
AQUA Tagung
„Qualität kennt keine Grenzen – Erkennen und Umsetzen“ Göttingen, 09. Mai 2012
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Was Sie erwartet…
Ziel: Integration der Patientenperspektive in die wissenschaftlich
fundierte Entwicklung eines generischen Patientenfragebogens
zur sektorenübergreifenden Qualitätssicherung.
1. Das Forschungsdesign
2. Ergebnisse der qualitativen Vorstudie
3. Fragebogenkonstruktion
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Forschungsdesign
Qualitative Vorstudie
(N = 28 Patienten)
Quantitative Validierung 1 (N = 202 Patienten)
Itemreduktion
Quantitative Validierung 2 ( N ≥ 400 Patienten)
Test-Retest
Literaturstudie
Fragenpool (142 Fragen)
Kognitiver Pretest (N = 7 Patienten)
Verständlichkeit
Exploration
Validierung
Version 1
142 Fragen
Version 2
129 Fragen
Version 3
75 Fragen
Fragebogen-
konstruktion
Endversion
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Forschungsdesign
Qualitative Vorstudie
(N = 28 Patienten)
Quantitative Validierung 1 (N = 202 Patienten)
Itemreduktion
Quantitative Validierung 2 ( N ≥ 400 Patienten)
Test-Retest
Literaturstudie
Fragenpool (142 Fragen)
Kognitiver Pretest (N = 7 Patienten)
Verständlichkeit
Exploration
Validierung
Version 1
142 Fragen
Version 2
129 Fragen
Version 3
75 Fragen
Fragebogen-
konstruktion
Endversion
Essentiell für die
Patientenperspektive:
Ethikvoten…
…liegen sowohl für die
qualitative Vorstudie mit
Patientinnen und Patienten als
auch für die Validierungsstudie
des generischen Instrumentes
vor.
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Qualitative Vorstudie: Sample
„Was ist Patientinnen und Patienten wichtig?“ Sample: n=28
4 TEP
5 Knie-Arthroskopie/-OP
1 Katarakt-Operation
5 Kolorektales-Karzinom
2 Konisation
2 Mamma-Karzinom
2 Nosokomiale Infektion
6 PCI/Koronar
1 Chronische Erkrankung
Ambulant – Stationär
Geschlecht
Alter
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Methode: Fokusgruppe „Was wir schon immer wissen wollten. Oder: Was brennt den Patienten unter den Nägeln“
Fokusgruppenmethode
Moderierte Gruppendiskussion
Themensetzung (Fokus) durch die Moderation
→ Set an Leitfragen (teilstandardisiert)
Ziele
Rückmeldungen zur sektorenübergreifenden Versorgung
(Erwartungen und Erfahrungen)
„Neues entdecken“ in der Interaktion der Patienten
Vorteil
strukturiert (Leitfragen) UND offen (gegenüber neuen Aspekten)
→ partizipative Fragebogenentwicklung
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Qualitative Vorstudie: Typische Rahmung
Kritische Ereignisse / Erlebnisse
Wichtige Aspekte
Ja, eigentlich, äh alles sehr gut verlaufen, ich war
auch sehr zufrieden. Auch mit der ganzen
Betreuung und so weiter. Das Einzige was ich zu
bemängeln hätte wäre, ....
… also im Großen und Ganzen kann ich mich
wirklich über nichts beschweren
Stefan Nöst
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Qualitative Vorstudie: Zitat
Entlassung noch narkotisiert nach ambulanter OP
„Also ich war da ja ambulant, ich bin da nur kurz gelegen, ich bin da
nur aufgewacht meine Frau hat mich abgeholt … als ich so, nach
ihrer Meinung so weit war …. Also ich wurde dann auch relativ
schnell aufgesetzt und hatte ziemlich Kreislaufprobleme, saß dann
in einem Räumchen, kann mich nicht mehr erinnern, also ich war
noch deutlich weg irgendwo. … zu Hause hatte ich noch immer
ziemlich Kreislaufprobleme, deutlich niedrigen Blutdruck, mir ging
es nicht wirklich gut. Und ich hatte null Information, wie das
gelaufen ist. Das fand ich dann so abfertigungsmäßig, also ich hatte
im Nachhinein das Gefühl, klar die brauchen den Platz, raus.
Nächster Patient. Das war nicht zufriedenstellend.“
Stefan Nöst
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Alternatives Narkoseverfahren durchgeführt
(Kritisch: Keine Information – Blut husten)
„Was mich absolut erschreckt hat, dass da jetzt Blut aus der Lunge
kommt,… Natürlich ruf ich meinen Operateur an, der hat mir das
dann erklärt, er könnte natürlich jetzt vorbeikommen, aber ... ich
müsste es mal mit dem Anästhesisten in der Klinik klären. Und hat
mir dann zum Glück die Nummer gegeben, und dann hab ich da
versucht rumzutelefonieren und bis ich den dann erreicht habe, das
war ein Riesenspektakel, bis der dann endgültig erklärt hat, dass
ich intubiert worden wäre, also nicht Maske, … was mich dann
etwas beruhigt hat und dann war mir die Erklärung klar.“
Qualitative Vorstudie: Zitat
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Ohne Nachfragen werden keine Angebote gemacht
(z.B. Hilfsmittel, Pflegedienste SGB V, Haushaltshilfen)
„Ich hab zwei Kinder daheim. Da hat keiner gefragt: Wie machst du
das? Meine Mutter wohnt zwar nebenan, und ich hab es auch extra
in die großen Ferien gelegt, aber selbst die Hilfsmittel. Ich hab mir
von einem Freund, der ist querschnittsgelähmt, einen zweiten Rolli
ausgeliehen, dass ich im Haus auch ein bisschen flexibel bin. Aber,
ich habe das Gefühl, dass man das selbst anschucken muss. Wird
das vorausgesetzt? Wenn das vorausgesetzt wird, kann ich mich
auch nicht beklagen.“
Qualitative Vorstudie: Zitat
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Rückmeldungen
„Toll ist, wenn ich
dadurch Menschen
in der Zukunft helfe“
„Ich hoffe geholfen zu
haben und dass dadurch
Verbesserungen erwirkt
werden“
„Sie haben wirklich
sehr viel
berücksichtigt.
Bitte Geben sie
das weiter“
„Ich hab zuvor nicht geglaubt,
dass man so offen mit
Fremden spricht“
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Fragebogenkonstruktion
Übergang aus behandelnder Einrichtung in die Anschlussversorgung
• Information bei Entlassung
• Medikation
• Schmerz
• Support
• Partizipation
• Koordination
• Sicherheit
• Gesamtbewertung
Gewährleistung der Kontinuität der Versorgung
Exemplarisch: sequenzielle Operationalisierung Übergang
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Fragebogenkonstruktion
Exemplarisch: Items Übergang
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Fragebogenkonstruktion
Exemplarisch: Items Übergang
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Fokus: Sektorenübergreifende Versorgung
Konsequente Ausrichtung der wissenschaftlichen
Entwicklung am sektorenübergreifenden
Behandlungsprozess und an der Patientenperspektive:
Leitfaden Qualitative Vorstudie
Operationalisierung Interviewanalyse
Fragebogenstruktur
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Fazit
• Patientenperspektive ist essentiell: Nur Patienten erleben den
sektorenübergreifenden Versorgungsprozess und können
diesen als Einzige bewerten.
• Patientenperspektive ist nicht gleich Patientenperspektive:
Entscheidend für die Fragebogenkonstruktion ist, das
Gemeinsame in den jeweils subjektiven Perspektiven zu
erkennen.
• Patientenperspektive ist ein wertvolles Gut. Es ist wichtig
diese ernst zu nehmen und kontinuierlich in den
Forschungsprozess einzubeziehen.
Stefan Nöst
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung – Universitätsklinikum Heidelberg
Die Patientenperspektive auf den Punkt
gebracht…