Erfolgsrezept mit Zukunft
Transcript of Erfolgsrezept mit Zukunft
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Kommentar
Im Galopp in den Betrug
Mein Kollege Willy Zwerger ist ein Fleischspezi-
alist: Er grillt es nicht nur superlecker, sondern
verleibt sich ständig die latest News ein, damit wir
wissen, wo es lang geht. Da trudelten also vor
einigen Wochen die ersten skandalösen Nachrich-
ten um das als Rindfleisch deklarierte Pferdefleisch ein, und er sagte zu mir: War-
te ab, meine Liebe. Das ist erst der Beginn. Das Pferd ist immer und überall. Und
leider hat er recht. Denn wenn in Selchwürsteln, die ich genauso gerne esse wie
eine echte Leberkässemmel, nicht der Wurm, sondern der Gaul drin ist, dann
wissen wir alle noch nicht wirklich, was wir da jahrelang gegessen haben und uns
vielleicht gerade jetzt in den Mund schieben.
Was im Pferdefleischskandal abgeht, ist ein Betrug, der weit über den Weinskan-
dal hinausgeht. Nicht, weil er praktisch über alle Landesgrenzen hinweg auf-
taucht, sondern weil davon weit mehr Menschen betroffen sind als das Grüppchen
der Weinliebhaber.
Der Kostendruck wird immer öfter als Motivation für die Misere ins Treffen
geführt. Den gibt es, den haben und machen auch alle – bis hin zum Konsumen-
ten, der alles noch billiger haben will. Dann wundern wir uns, wenn es so läuft,
wie es läuft, bezweifeln Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und befürchten, dass wir
uns mit irgendwelchen E-Nummern vergiften. Doch bei allem Kostendruck-Dilem-
ma ist der Pferdefleischskandal ein Betrugsfall, der zumindest zwei Fragen auf-
wirft: Wer hat die Kontrollen verschlafen? Zweitens: Wer will es eigentlich gar
nicht so genau wissen, was in den Produkten steckt? Und drittens fällt mir noch
ein: Kann es wirklich sein, dass es bisher niemals Verdachtsmomente gegeben
hat?
Ich bin dafür, dass alle Treiber des Skandals und darin Verwickelten zum Schutz
jener, die eine weiße Weste haben, öffentlich aufgedeckt werden. Und die Händler
müssen sich dem Thema Rückverfolgbarkeit mit noch mehr Akribie, ähnlich ihrer
Preispolitik, widmen. Ersteres ist vielleicht weniger sexy, aber vielleicht cleverer
in die Zukunft gedacht. Denn schwindet das Vertrauen des Verbrauchers, spart er
sein Budget lieber für Urlaub und Auto oder wird Veganer. Das wird den meisten
nicht gefallen,
meint Ihre
Silvia Meißl
Medieninhaber und Verleger: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.Verlagsort/Anschrift Medieninhaber/Redaktion/Herausgeberin: Brunner Feldstraße 45, A-2380 PerchtoldsdorfTel.: +43/1/866 48-0, Fax: DW -400Internet: www.manstein.atGründer: Prof. Hans-Jörgen MansteinGeschäftsführung: Mag. Dagmar Lang, MBAAufsichtsrat: Prof. Hans-Jörgen Manstein (Vorsitz), Klaus Kottmeier, Peter Ruß und Peter KleyAn der Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. sind beteiligt: Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt/Main, 100 %Herausgeberin: Mag. Dagmar Lang, MBAChefredakteurin: Silvia MeißlStv. Chefredakteur: Willy ZwergerChef vom Dienst: Mag. Stefan PirkerMitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Silvia Meißl ([email protected]) Mag. Stefan Pirker ([email protected])DI Christian Pleschberger ([email protected])Mag. Michaela Schellner ([email protected])Sabine Sperk ([email protected])Michael Peter Wurmlinger ([email protected])Willy Zwerger ([email protected])Anzeigen: Karin Hasenhütl / Anzeigenleitung ([email protected])Mag. Eva Salvarani / Anzeigenberatung ([email protected]) Carina Biedermann / Anzeigenberatung ([email protected])Sekretariat:Brigitte Rohrer ([email protected])Mag. Michaela Schauer ([email protected])Lektorat: Martina BauerVertrieb: Gertrude Mayer ([email protected])Grafisches Konzept & Layout: Christian HuttarCoverfoto: Fotolia.comElektronische Produktion: DTP-Abteilung Manstein Verlag, Georg VorstandlechnerHersteller: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H.Herstellungsort: Wienerstraße 80, A-3580 HornErscheinungsweise: elfmal im Jahr mit einer Doppelnummer Juli/AugustJahresabonnement: € 40,– exkl. MwSt.Einzelpreis: € 4,20 exkl. MwSt.Auslandsabonnement: € 72,– exkl. MwSt. Auflage: 27.000Aboservice: +43/1/866 48-930E-Mail: [email protected]: www.cash.atDas Impressum gemäß § 25 MedienG ist unter www.cash.at/impressum abrufbar.
Firmenbuchgericht: Landesgericht Wr. Neustadt, FN 62661 z
Medium:
Impressum
2|2013 CASH 3
HandelSpar
Mit ihrem regionalen Sortiment, den
Eigenmarken und einer top Standortaus-
wahl konnte die Spar-Gruppe 2012 auf
ganzer Linie wachsen. 14
LebensmittelsicherheitDer Pferdefleischskandal hat nun auch
Österreich erreicht und betrifft auch Pro-
dukte namhafter Markenartikler. 18
Patricia Mussi/HandelsverbandDie Geschäftsführerin im CASH-Interview
über die Öffnung der eigenen Organisati-
on und den Dauerbrenner Ladenöffnungs-
zeiten. 20
EXKLUSIV: Gallup Online Eye-Tracking Wie wichtig ein wahrnehmungsoptimier-
ter Webauftritt für den LEH ist, illustriert
eine aktuelle Online Eye-Tracking-Studie
des österreichischen Gallup Instituts. 22
Hot Spot KaufleuteBerater Michael Peter Wurmlinger weiß
genau, wie man die Flamme der Begeis-
terung bei seinen Mitarbeitern am Lodern
hält. 26
Der Supermarkt als GartencenterDie Handelsketten reagieren auf den Trend
der Verbraucher, Kräuter, Obst und Gemü-
se im eigenen Garten, am Balkon oder der
Terrasse selbst anzubauen. 28
Konsumtrends, Teil IIWer über die wichtigsten Konsumtrends
informiert ist, kann die Bedürfnisse der
Verbraucher erfüllen und die wirtschaftli-
che Schwächephase gut überstehen. 30
SubwaySeit dem erneuten Markteintritt im Jahr
2010 ist die amerikanische Fastfood-Kette
mit ca. 38.000 Restaurants weltweit auch
in Österreich auf Erfolgskurs. 34
Sport 2000/GigasportDie strategische Partnerschaft mit Giga-
sport hilft Sport 2000 die Marktführerschaft
weiter auszubauen. Zunächst sollen Syn-
ergien im Einkauf geschaffen werden. 36
Inhalt | Februar 2013
CoverstoryEs sind einerseits die Details, die die Abstim-mung zwischen stationärem Handel, Katalog-geschäft und Onlineshop so mühsam machen und andererseits der dafür gefor-derte Überblick. CASH hat dies-bezüglich ein Seminar besucht. 48
Die Österreicher haben große Freude daran, Kräuter und Obst selbst anzubauen.
William Walker, Area Develop-ment Manager, hat mit Subway in Österreich viel vor.
28
34
Die Spar-Gruppe konnte 2012 sowohl im In- als auch im Ausland umsatzmä-ßig zulegen. 14
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IndustrIeMarkenartikelverband
Die 17. Kampagne des Markenartikelver-
bands steht heuer unter dem Motto „Was
wäre der Alltag ohne Marken? – Die Mar-
ke im Wahljahr 2013.“ 59
Franz Ernstbrunner/Außenwirtschaft Austria
Am Projektleiter Internationale Messen in
der WKÖ/Außenwirtschaft Austria kommt
kein Unternehmen vorbei, dass an einer
Gruppenausstellung teilnehmen will. 62
BioFach/VivanessAuch heuer gaben sich Käse-, Wein- oder
Naturkosmetikproduzenten der internati-
onalen Bio-Szene wieder ein beeindrucken-
des Stelldichein in Nürnberg. 65
ISM-NachleseDie ISM präsentierte sich heuer noch
internationaler als in den Vorjahren und
überzeugte erneut mit einem Topge-
sprächsniveau. 80
Süßwaren-NewsAuch abseits der Internationalen Süßwa-
renmesse lassen die Hersteller mit zahl-
reichen Aktivitäten und Innovationen auf-
horchen. 88
Franz Ernstbrunner ist ständig auf Trab, um den Unternehmen einen per-fekten Messeauftritt zu ermöglichen. 62
Die Marktreports 66 Würstel 72 eis
76 eiskaffee 90 sonnenkosmetik & sonnenschutz 93 insektizide & repellents
karriere 37 Merkur akademie 38 News 39 Jobnotizen 40 Christian reitterer/proM2
42 Monster Jobwechsler studie 2013/1 44 Lehrlingsstammtisch Henkel
Zitat FeBrUar 2013
„Mir persönlich ist der Sonn-tag als allgemeine gesell-
schaftliche ,Verlangsamungs-konstante‘ sehr wichtig.“
DR. GERhARD DRExEl,SpAR pRäSIDENT
expressFiNDer 3 Kommentar/Impressum 6 handel I International 7 handel I Aktuell 14 handel 47 CASh-hit des Monats 52 leserservice 53 Industrie-News 96 Trends 98 Zu guter letzt
Scharfe Umsätze auf die leichte Art.InnPerle Paprika Chili.• Nur leichte 16% Fett absolut• Natürlich laktosefrei • Auch erhältlich in den Sorten:
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Das partnerland der ISM war heuer Russland und auch sonst präsen-tierte sich die Süßwarenmesse sehr international. 80
Handel | InternatIonal
- newstIcker -
- Türkei
Neben Polen und russland ge-
hört die Türkei momentan zu
den dynamischsten Märkten
im ost- und südosteuropäi-
schen raum.
Zwar beläuft sich die aktu-
elle kaufkraft in der Tür-
kei laut regioData research
auf nur rund 4.000 euro pro
einwohner im Jahr, was im
europäischen Vergleich be-
trachtet noch sehr niedrig
ist. Zum Vergleich: in Polen
beträgt die durchschnitt-
liche Pro-kopf-kaufkraft
5.000 euro, in Deutschland
zirka 18.000 euro.
Jedoch verfügt der Markt
mit 18 Städten, die mehr
als eine Million einwohner
zählen, sowie mit der Met-
ropole istanbul (mit rund 13
Millionen einwohnern) über
ein starkes demografisches
Potenzial.
interessante Potenziale
versprechen insbesondere
die Städte Manisa, Samsum,
izmir und eskisehir. Alle
vier Städte weisen eine
überdurchschnittliche kauf-
kraft zwischen 4.700 euro
(Manisa) und rund 5.200 euro
(Samsun) pro kopf im Jahr
auf.
Dabei erreichen sie anders
als istanbul, wo die Shop-
ping-Center-Dichte mit 0,21
Quadratmetern pro einwohner
bereits doppelt so hoch ist
wie im Landesdurchschnitt,
nur eine unterdurchschnitt-
liche Shopping-Center-Dich-
te von 0,05 Quadratmeter
pro einwohner wie in Manisa
oder eine nur leicht un-
terdurchschnitliche Dichte
an einkaufszentren von 0,13
Quadratmetern pro einwohner
in izmir und in eskisehir.
roland Berger strategy consultants
Konsumausgaben in Entwicklungs- und Schwellenländern
Laut einer aktuellen Roland-Berger-
Studie werden bis 2030 rund 80 Prozent der
Mittelschicht in Schwellen- und Entwick-
lungsländern leben. Dieser Trend zu höhe-
ren Lebensstandards soll laut Studie auch
zu einer deutlichen Veränderung der Kon-
sumgewohnheiten führen. So erwarten die
Roland-Berger-Experten, dass die Konsum-
ausgaben in den aufstrebenden Ländern
von derzeit 14 auf 22 Billionen Dollar im
Jahr 2020 steigen werden. „Dabei werden
Markenprodukte stärker gefragt sein“, pro-
gnostiziert Roland Falb, Partner von Roland
Berger Strategy Consultants. „Insgesamt werden Verbraucher höhere Ansprüche
haben – vor allem in den großen Ballungszentren. Sie werden stärker auf die Pro-
duktherkunft sowie auf Werte wie Qualität, Langlebigkeit, soziale und ökologische
Aspekte achten.“
Doch nicht nur Metropolregionen in Entwicklungsländern bieten große Wachs-
tumschancen für die Konsumgüterindustrie, auch ländliche Gebiete mit einem
geringeren Pro-Kopf-Einkommen und einer niedrigeren Kaufkraft können für
Firmen attraktive Absatzmärkte darstellen. „In diesen Regionen erwarten wir vor
allem einen Boom von kostengünstigen, einfachen Produkten, den sogenannten
Frugal Products“, erklärt Roland-Berger-Stratege Falb. „Angesichts dieser regiona-
len Marktunterschiede sollten Firmen daher ihr Produktportfolio, ihren Vertrieb
und ihr Marketing entsprechend anpassen, um den Kundenbedürfnissen besser
entgegenkommen zu können.“
Ein wichtiger Trend, der das Einkaufsverhalten in den Entwicklungs- und
Schwellenländern deutlich beeinflussen wird, ist die starke Mobilfunkverbreitung.
Denn bis 2020 werden 2,5 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern In-
ternetzugang haben; 6,5 Milliarden Menschen werden in diesen Regionen ein
Handy besitzen. „Verbraucher informieren sich zunehmend via Internet über neue
Produkte und Preise. Das mobile Marketing wird daher eine immer wichtigere
Rolle spielen, um erfolgreich am Markt zu sein“, erklärt Roland Falb.
So werden Firmen verstärkt in das mobile Marketing investieren: Bis 2016
werden die Unternehmensausgaben in diesem Bereich in Ländern wie China und
Indien um das Sechsfache steigen – auf über 6 Milliarden Dollar. In Europa werden
Unternehmen im gleichen Zeitraum nur eine Milliarde Dollar für das mobile Mar-
keting ausgeben.
In den aufstrebenden Ländern sollten Unternehmen aber auch auf die richtige
Vertriebsstrategie achten. Dabei empfehlen die Roland-Berger-Experten eine gute
Balance zwischen den lokalen Marktanforderungen und der globalen Ausrichtung
des Unternehmens.
Um neue Märkte für sich zu erschließen, sollten westliche Firmen vor allem auf
strategische Partnerschaften vor Ort setzen. Denn der Einstieg in neue Märkte ist
oft ein langwieriger und komplexer Prozess, warnt Falb: „Lokale Partner können
dabei helfen, bürokratische, rechtliche oder steuerliche Hürden einfacher zu über-
winden, um die Expansion in neuen Märkten schneller voranzutreiben.“
Die Publikation „Consumers – how to reach emerging market consumers with new strate-gies“ aus der Reihe „8 Billion Business Op-portunities“ von Roland Berger Strategy Con-sultants prognostiziert bis 2020 einen Anstieg der Konsumausgaben in den Entwick-lungs- und Schwellenländern auf 22 Billionen Dollar.
6 2|2013 CASH
Handel aktuell | Handel
- newsticker -
- billa
Die neue billa Filiale in
der St. Pöltner Praterstraße
24 besticht, auf rund 625 m²
Verkaufsfläche, insbesondere
durch die großzügige Gestal-
tung und die Vielfalt im
Frischebereich: Mit einem
breit gefächerten Obst- und
Gemüsesortiment, einer um-
fangreichen Feinkostabtei-
lung mit regionalen und
internationalen Köstlich-
keiten, einem umfassenden
Convenience-angebot sowie
einer frischen Vielfalt an
Fleischwaren.
- SPar
Seit Mitte Februar gibt es
in Mürzzuschlag einen neu-
en Spar Supermarkt mit 800
m2 Verkaufsfläche. Weiters
wurde der 500 m2 große Spar
Supermarkt Schuberth in
Wörgl modernisiert und mit
umfangreichem Frischesorti-
ment ausgestattet. Und: Zwei
der drei Salzburger Märkte
von Martin und alexandra
Praxmarer wurden ebenfalls
modernisiert und ausgebaut.
beide Märkte bekamen neue
Feinkost- und Obstabteilun-
gen, neue Kühl- und Tief-
kühlmöbel sowie ein weitaus
breiter aufgestelltes Sor-
timent.
- G3 ShOPPinG reSOrT
Das Gerasdorfer Shopping re-
sort G3 verweist auf ein um-
fangreiches lebensmittelan-
gebot. Denn neben Merkur und
hofer machen zum beispiel
Der Mann, Feinkost Demir,
heindl, Ströck, reformhaus
Martin und der Weinviertel-
Shop das G3 zu einem der
größten nahversorger der
region.
rewe international/BP
80 Merkur inside-Shops bis 2014
Nach einer Pilotphase werden BP
und Merkur das Shop-Konzept Mer-
kur inside jetzt österreichweit an
rund 80 Tankstellen etablieren. Bis
Ende 2014 sollen jeden Monat drei
bis vier neue Merkur inside-Shops
entstehen. Rewe International wird
darüber hinaus genereller Shop-
Belieferungs-Partner für alle 130 BP-
eigenen Stationen des 374 Tankstel-
len umfassenden BP-Netzes in
Österreich.
„Die Merkur inside-Standorte im
Pilotbetrieb haben sich gut bewährt
– das Konzept, bei dem wir die bewährten Merkur Qualität- und Frische-Standards
bei BP auf kleiner Fläche erlebbar machen, hat regen Zuspruch gefunden“, erklärt
Merkur Vorstand Michael Franek.
Laut BP Austria Geschäftsführer Patrick Wendeler investiert BP einen zweistelligen
Millionenbetrag in das neue Einkaufserlebnis. „Der überwiegende Teil fließt in das
moderne, innovative Merkur Shop-Design mit mehr Platz, besserer Struktur und
mehr Übersicht. Der restliche Teil wird für Investitionen in Energienachhaltigkeit wie
durchgängige LED-Beleuchtung und den adaptierten Kassenbereich für einen beque-
men und zügig abgewickelten Convenience-Einkauf aufgewendet“, so Wendeler.
sutterlüty
Jahresumsatz auf 109 Mio. Euro gesteigert
Das Vorarlberger Familienun-
ternehmen Sutterlüty erziel-
te im Jahr 2012 einen Rekord-
umsatz von 109 Mio. Euro.
Gegenüber 2011 (107 Mio.
Euro) entspricht dies einem
Plus von 1,9 Prozent. Betrach-
tet man jedoch nur die Um-
satzentwicklung der seit vie-
len Jahren bestehenden
Sutterlüty-Filialen, so kam es
gegenüber 2011 zu einem Zu-
wachs von rund fünf Prozent.
Besonders stolz ist man bei Sutterlüty auch, dass man laut eigenen Angaben „das
weltweit größte Sortiment regionaler Lebensmittel“ führt. Demnach fließt bei
Sutterlüty jeder dritte Euro in Produkte aus der Region.
Die Sutterlüty Gruppe beschäftigt rund 700 Mitarbeiter (inkl. 69 Lehrlinge) und
betreibt 22 Lebensmittelmärkte, 17 Gastronomie-Betriebe, eine eigene Bäckerei
(Hammerl Landbäckerei) und eine Metzgerei mit Fleischzerlegung (Broger). Die
Sutterlüty Vorteilskarte ist mit über 120.000 aktiven Mitgliedern die laut eigenen
Angaben beliebteste Kundenkarte Vorarlbergs mit Vorteilen bei Sutterlüty und
anderen Parnterunternehmen in ganz Vorarlberg.
Merkur Vorstand Michael Franek (l.) und BP Aus-tria Geschäftsführer Patrick Wendeler
Die Sutterlüty-Geschäftsführer Alexander Kappaurer, Jürgen Sutterlüty und Barbara Außerwöger (v. l. n. r.)
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2|2013 CASH 7
Handel | aktuell
†
Bundeswettbewerbsbehörde
Eine Branche im Visier
Am 6. Februar wurde die kartellgerichtlich angeordnete Haus-
durchsuchung in der Spar-Zentrale in Salzburg beendet. Acht
Tage lang suchte die Behörde, die den begründeten Verdacht
der Bundeswettbewerbsbehörde unter Führung von General-
direktor Dr. Theodor Thanner auf horizontale und vertikale
Preisabsprachen überprüfen soll, nach Beweismitteln. Eine
kartellgerichtlich angeordnete Hausdurchsuchung gibt es
nur, wenn ein begründeter Verdacht vorliegt.
Noch vor der Spar-Hausdurchsuchung nahm die BWB auch
bei MPreis eine kartellgerichtlich angeordnete Hausdurchsu-
chung vor, die vier Tage lang gedauert hat. Beide Händler
hängen nun in der Warteschleife, das heißt, die BWB sondiert
die gesammelten Fakten, um weitere Schritte einzuleiten.
Wenn die Händler auf Teilversiegelungen von Unterlagen
bestanden haben, dann wurden diese an das Kartellgericht
überstellt. Dieses entscheidet, welche Hinweise die BWB wei-
ter verfolgen darf. In der Warteschleife hängt auch noch die
Rewe International AG. Die Anfang des Vorjahres durchgeführ-
te kartellgerichtlich angeordnete Hausdurchsuchung – der
Konzern bestand damals auf eine Generalversiegelung der
Unterlagen – brachte noch kein Ergebnis, so zumindest bei
Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Im Dezember des Vorjahrs
erklärte Dr. Stefan Keznickl, stv. Leiter der BWB-Geschäftsstel-
le, auf CASH-Nachfrage, man stehe in Verhandlungen mit der
Rewe International, sei auf einem guten Weg, kommentierte
aber nicht, wie lange sich die Verhandlungen noch hinziehen
können. Wichtig sei ihm jedoch, dass eine rückwirkende Ver-
einbarung mit der Rewe International getroffen wurde, sodass
es zu keiner Verjährung der Causa kommen kann.
Sind die Ergebnisse betreffend die genannten Händler also
noch ausständig, gibt es auf Seiten der Industrie bereits eine
Kartellstrafe: Die Berglandmilch wurde zu einer Geldstrafe
in der Höhe von 1,125 Mio. Euro verurteilt, der Entscheid ist
rechtskräftig. Die BWB bestätigte zudem weitere Ermittlungen
im Molkereibereich; dem Vernehmen nach soll es auch noch
zu weiteren Untersuchungen im Lebensmittelhandel gekom-
men sein oder noch kommen. Die Branche ist jedenfalls im
Visier der BWB.
Hansjörg Wachta verstorbenDr. Hansjörg Wachta (73) ist am Donners-
tag, den 21. Februar 2013, nach schwerer
Krankheit verstorben. Wachta, am 13.
Februar 1940 in Wien geboren, war eine
der Größen der österreichischen PR-Sze-
ne. Er war einer der Gründer des PRVA
(Public Relation Verband Austria) und
stand dem Verband jahrelang als Präsi-
dent vor. Seine Karriere begann Wachta
bei der „Mödlinger Zeitung“, es folgten 17
Jahre bei der Tageszeitung „Kurier“, wo er
sich vor allem im Sportjournalismus einen
Namen machte. Wachta gründete in wei-
terer Folge das Fachmagazin „Bestseller“
gemeinsam mit Hans-Jörgen Manstein
sowie die PR-Agentur Wachta & Partner
(vormals Dr. Hansjörg Wachta Ges.m.b.H),
die er gemeinsam mit Gattin Renate
betrieb.
Neben seiner Tätigkeit als Journalist und
PR-Berater war Wachta rund 28 Jahre Lek-
tor an der WU Wien sowie langjähriger
Lektor am Publizistik-Institut.
Dr. Hansjörg Wachta hinterlässt Gattin
Renate sowie die beiden Söhne Dominik
und Manuel. Foto
s: B
WB,
Pri
vat
die recHtlicHe komponente
Bis dato lagen die alleinigen Auskunftsrechte in Sachen Hausdurchsuchungen einzig und allein beim Kartellgericht. Ab 1. März dieses Jahres tritt jedoch eine oftmals verscho-bene Novelle des Kartellgesetzes in Kraft. Allerdings in etwas abgeschwächter Form. Denn viele der ursprünglich angedachten Rechtsstärkungen der Bundeswettbewerbs-behörde BWB fanden schlussendlich dann doch keinen Platz im Gesetz. Was sich dennoch ändert, ist die Tatsache, dass die BWB hinkünftig Bußgelder für Auskunftsverwei-gerungen seitens der zu untersuchenden Unternehmen aussprechen darf. Im Gegensatz zum Erstentwurf der No-velle wird die BWB jedoch keine Vollbehörde, das heißt, dass sie nach wie vor zuerst eine Genehmigung beim Kartellgericht einholen muss, bevor sie Haudurchsuchun-gen durchführt. Was es jedoch ab 1. März nicht mehr geben wird, sind die Versiegelungen der beschlagnahmten Un-terlagen und eine Deponierung beim Kartellgericht. Davon verspricht man sich eine gehörige Beschleunigung in den jeweiligen Untersuchungsverfahren.
BWB-Chef Theodor Thanner
8 2|2013 CASH
Schirnhofer
Flagship-Store in der Lugner City eröffnet
Der steirische Fleisch- und Wurstspezialist treibt nach der Eröffnung der
ersten eigenen Filiale in Wien Ottakring seine Expansion weiter voran und
eröffnete erst kürzlich in der Wiener Lugner City die zweite Genusswelt-
Filiale als eigentlichen Flagship-Store mit 140 m2. Neben den prämierten
Fleisch- und Wurstprodukten wie dem gentechnikfreien Almo Almochsen-
Fleisch, dem regionalen Premium-Schweinefleisch und den besten Wurst-
und Schinkensorten ergänzen ausgesuchte steirische Spezialitäten aus dem
Naturpark Almenland und aus der Oststeiermark das Sortiment. Schirnho-
fer-Geschäftsführer Christian Laschet möchte mit einem auf drei Säulen
basierenden Angebot punkten: mit besagtem Fleisch-, Wurst- und Schin-
kenprogramm für die schnelle Jause, mit ausgesuchten warmen Schmankerln
für die Mittagszeit und den Hunger zwischendurch sowie mit einem Früh-
stücks- und Jausenangebot mit Kaffee, Kuchen und Mehlspeisen. „Wir
bringen mit unserer Schirnhofer Genusswelt den steirischen Geschmack ein
Stück näher nach Wien. Neben den besten steirischen Fleisch- und Wurst-
spezialitäten, bieten wir unseren Kunden ein erweitertes Sortiment mit
Milch, Käse und Getränken an“, erklärt Laschet. Räumlich getrennt von der
Theke findet man Tische
und knapp 30 Sitzplätze
zum Verweilen. Besonde-
res Asset dabei sind die
Öffnungszeiten – derzeit
an Werktagen von 7.30
Uhr bis 21 Uhr und am
Samstag bis 18 Uhr. La-
schet schloss dabei nicht
aus, hinkünftig ebenfalls
auf den Lugner-Express
aufzuspringen und am
Sonntag offen zu halten.
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Fol Epi, der mit der Ähre
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Öffnungszeiten
Lugner geht in die Offensive
Auch abseits von ATV-Serien und Opernball-Berichten steht
Richard Lugner, Betreiber des gleichnamigen Einkaufszent-
rums in Wien Fünfhaus, im Blickpunkt des medialen Inter-
esses. Ausgehend davon, dass er eklatante Ungerechtigkeiten
darin sieht, dass das österreichische Ladenöffnungszeiten-
gesetz seiner Meinung nach permanent durch bereits infla-
tionär erteilte Ausnahmeregelungen an Flughäfen, Bahnhö-
fen, Tankstellen und sonstigen Plätzen mit Füßen getreten
wird, möchte er, wenn schon nicht anders möglich, diese
Ausnahmeregelungen auch für seine Geschäfte erwirken.
Lugner erbost: „Ich sehe nicht ein, dass hier mit zweierlei
Rechtsmaß entschieden wird. Was für andere möglich ist,
sollte auch uns nicht verweigert werden.“
Besonders angetan hat es ihm der Spar Gourmet am Check-
in 3 im Flughafen Schwechat, „weil dort jeder einkaufen
gehen kann, nicht nur die Flugpassagiere“ und der Spar Gour-
met Ecke Babenberger Straße/Getreidemarkt. Hier ortet Lug-
ner für ein Lokal mit Gastrolizenz zu wenig Toiletten, sowohl
für das Personal als auch für die Gäste.
Lugner selbst will nun in die Offensive gehen und besagtes
Gesetz zu seinen Gunsten interpretieren. Da es zum Beispiel
erlaubt sei, Ware in Zusammenhang mit gewissen Events
zu verkaufen, bietet er gemeinsam mit zwei Boutiquen nun
auch an Sonntagen von 13 bis 22 Uhr Kinomode an. Lugner
mit Details: „Also, alles was die Filmhelden anhaben res-
pektive an Accessoires verwenden, fällt unter Kinomode
und kann somit verkauft werden.“ À la longue sollen auch
die passenden Lebensmittel dazu im Mittelpunkt des Ki-
nointeresses stehen. Mit Billa sei er bereits in definitiven
Verhandlungen.
Der Hausherr und sein Genuss-Aushängeschild aus der Steiermark: Richard Lugner (l.) und Schirnhofer-Ge-schäftsführer Christian LaschetFo
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2|2013 CASH 9
Handel | aktuell
Spar
Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung
Anfang Februar dieses Jahres nahm Spar im ORF-Landesstu-
dio Salzburg das „Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförde-
rung“ entgegen. Feierlich übergeben wurde die Auszeichnung
von Gesundheitsminister Alois Stöger und dem Obmann der
Salzburger Gebietskrankenkasse Siegfried Schluckner. Die
Jury hob neben den zahlreichen Gesundheitsangeboten die
strategische Implementierung von Gesundheit, die gesunde
Führungskultur, die Gesundheitsinfrastruktur, diverse Maß-
nahmen zur mentalen Fitness und die flexiblen Arbeitszei-
tenmodelle positiv hervor.
„Ich bin davon überzeugt, dass Gesundheit auch eine Gemein-
schaftsaufgabe ist“, so Spar-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard
Drexel. „Wir wollen ein attraktiver, moderner Arbeitgeber
sein, der den Menschen neben beruflichen Herausforderun-
gen auch ein angenehmes Job-Umfeld bietet.“
Spar verfolgt die Strategie, Gesundheit von innen nach außen
zu entwickeln. Anfang 2013 wurde „Gesund bei Spar“ öster-
reichweit auf alle Zentralen ausgedehnt, das nächste Ziel
sind die Mitarbeiter in den Märkten. „Ich bin stolz auf das
Gütesiegel und die Aktivitäten, die Spar-Gesundheitsmana-
gerin Dr. Renate Fellner-Färber sowie unsere langjährige Be-
triebsärztin und Ernährungsmedizinerin Dr. med. Andrea
Tögel bisher initiiert haben. Ich freue mich auf zahlreiche
neue Maßnahmen! Wir sind auf dem richtigen Weg“, so Drexel
abschließend.
V.l.: Siegfried Schluckner, Obmann der Salzburger Gebietskranken-kasse, Spar-Betriebsärztin Andrea Tögel, Nicole Berkmann, Spar-Pressesprecherin, Renate Fellner-Färber, Spar-Gesundheitsmanage-ment, Alois Stöger, Gesundheitsminister.
Vulcano
Erster Wiener Schinkenhimmel
Aufgrund eines er-
folgreichen ersten
Jahres baute die Vul-
cano Schinkenmanu-
faktur ihren Wiener
Standort, die Vulcano-
thek im Palais Ferstel,
um und vergrößerte
auf den angrenzen-
den Geschäftsraum.
So bestehen nun
mehr Sitzmöglichkei-
ten sowie der erste Wiener Vulcano Schinkenhimmel. Gäste
können bei erworbenen Schinken den persönlichen Namen
einbrennen und sie weiter in der Vulcanothek reifen lassen
– für Feinschmecker auch eine außergewöhnliche Geschenks-
idee.
Vulcano Geschäftsführer Franz Habel generell über den Vul-
canoschinken, der erst vor Kurzem von der Redaktion des
Fachmagazins Beef zu den besten Schinken der Welt gekürt
wurde: „Ein erstklassiges Markenprodukt aus einer der tra-
ditionsreichsten Regionen Europas, hergestellt mit liebevoller
Sorgfalt, echtem handwerklichem Können und viel Finger-
spitzengefühl.“
eCR
NFC-Arbeitsgruppe gestartet
Das ECR Austria Board hat in seiner letzten Sitzung beschlos-
sen, zum Thema Near Field Communication (NFC) eine eige-
ne ECR-Arbeitsgruppe einzurichten. NFC (zu Deutsch „Nah-
feld-Kommunikation“) ist ein internationaler Übertragungs-
standard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze
Strecken von bis zu 4 cm. Im Handel wird die NFC-Techno-
logie für Bezahlung, Couponing und Kundenkarten einsetzbar
sein, wenn es gelingt, einheitliche Standards und Prozesse
dafür zu entwickeln.
Da zurzeit von unterschiedlichen Kartenorganisationen
und Telefonanbietern nicht standardisierte und unkompa-
tible Pilotprojekte durchge-
führt werden, sieht man bei
ECR hier einen Bedarf zur
Koordination.
Im Rahmen der WKO wurde
unter der Leitung von Austria
Pro ein Arbeitskreis NFC mit
allen Stakeholdern – Händ-
lern, Telefongesellschaften und Payment-Service-Providern
– gegründet. Die Abstimmung der Interessen und Wünsche
der Teilnehmergruppen soll in Subarbeitskreisen erfolgen.
Daher hat dieses Gremium die ECR Austria Initiative ersucht,
die Koordination der Händlerinteressen zu übernehmen.
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cano
10 2|2013 CASH
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Handel | aktuell
ausverkäufe
Laut EuGH genügt Anmeldung
Da werden sicher noch einige juristische Spitzfindigkeiten an
den Tag kommen und nicht nur die Beteiligten noch mehr
verwirren. Denn der EuGH hat das im österreichischen Gesetz
gegen den unlauteren Wettbewerb vorgesehene System der
Vorab-Bewilligung für Ausverkäufe als mit dem EU-Recht un-
vereinbar erklärt. CASH hat beim Juristen Martin Prohaska-
Marchried von der Sozietät Taylor Wessing nachgefragt: „Den
Fall ins Rollen brachte ein Innsbrucker Einzelunternehmer, der
in einem Inserat und auf Plakaten einen ‚Totalabverkauf‘ an-
gekündigt hatte, aber dafür keine Bewilligung eingeholt hatte.“
Denn bis zu besagtem EuGH-Urteil musste man einen „To-
talabverkauf“ nicht nur bewilligen lassen und kausal begrün-
den (Geschäftsauflösung, Umbau, Renovierung usw.), sondern
auch beweisen. Geändert hat sich somit nicht die Begründungs-
und Beweispflicht, sondern das oft wochenlange Bewilli-
gungverfahren. Somit ist es möglich, den Totalabverkauf eini-
ge Tage vorher anzumelden. Prohaska-Marchried: „Wird der
Unternehmer jedoch dabei
erwischt, nur einen Teilaus-
verkauf (z.B. wegen Inventur)
durchgeführt zu haben, dro-
hen neben einer Geldstrafe
auch noch eine Gewerbeaus-
übungsstrafe, die besagt, dass
man drei Jahre lang in der
Gemeinde des bisherigen
Standortes weder einen
gleichartigen Gewerbebetrieb
eröffnen oder pachten, noch
sich an einem solchen Betrieb
beteiligen darf.“ Genau diese Gewerbeausübungsstrafe sorgt
für gehörige Verwirrung, da sie verfassungsrechtlich bedenk-
lich ist, weil sie sowohl der Erwerbsausübungsfreiheit als auch
dem Gleichheitsgrundsatz widerspricht.
Martin Prohaska-Marchried, Taylor Wessing: „Bei Falschdeklaration des Ausverkaufs droht eine Gewerbeaus-übungsstrafe.“
deichmann
„Schuhhändler des Jahres“ steigerte 2012 Umsatz deutlich
Bereits zum zweiten
Mal darf sich der deut-
sche Schuheinzel-
händler Deichmann
über die Auszeich-
nung als „Schuhhänd-
ler des Jahres“ freuen,
die auf einer Studie
des unabhängigen
Marktforschungsins-
tituts Q&A Research &
Consultancy beruht.
Neben dieser Aner-
kennung nahm Ge-
schäftsführer Georg
Müller außerdem im
vergangenen Jahr ein
Qualitätszertifikat der Werbebranche entgegen – der österrei-
chische Werberat hat Deichmann 2012 das „Pro-Ethik-Siegel“
verliehen, das Unternehmen bekommen, die bei ihren Werbe-
maßnahmen verbindliche ethische Grundsätze beachten.
Ebenso positiv entwickelte sich der Umsatz von Deichmann
in Österreich: Er wuchs im Jahr 2012 deutlich um 9,2 Prozent
von 198,4 Millionen Euro auf 216,7 Millionen Euro brutto (180,5
Millionen Euro netto). Im Jubiläumsjahr 2013 – Deichmann
feiert heuer seinen 100. Geburtstag – will man in Österreich
bis zu zehn neue Standorte eröffnen.
Spar european Shopping Centers
Im In- und Ausland zugelegt
Die SES Spar European Shopping Centers konnten als Öster-
reichs größter Betreiber von Einkaufszentren im Jahr 2012 die
führende Stellung weiter ausbauen. So eröffnete man im Vor-
jahr ein Fachmarktzentrum in Nußdorf-Debant (Osttirol) und
das innerstädtische Einkaufszentrum Kronenhaus in Bludenz.
Damit betreibt SES in Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn
und Tschechien mittlerweile 26 Shopping-Center.
Umsatzmäßig erwirtschaftete man im Vorjahr gemeinsam
mit den Händlern der 15 österreichischen Shopping-Center
1,55 Mrd. Euro. Das ist eine Steigerung gegenüber 2011 von
4,4 Prozent. Insgesamt erzielten die Shoppartner der SES-
Center in allen fünf Ländern, in denen das Unternehmen
vertreten ist, einen Verkaufsumsatz von 2,53 Mrd. Euro. Dies
entspricht einem Zuwachs von 2,4 Prozent zum Vorjahr.
„Wir sind mit dem Geschäftsverlauf im Vorjahr mehr als zu-
frieden. Die gute Entwicklung ist ein Resultat aus der Inno-
vation durch neue Shoppartner und der perfekten Zusam-
menarbeit mit bestehenden Pächtern“, so Mag. Marcus Wild,
Vorsitzender der SES-Geschäftsleitung.
Für 2013 kündigt Wild eine Fortsetzung des Expansionskur-
ses an: „Wir konzentrieren uns besonders auf innerstädti-
sche Lagen und die Erweiterung bestehender Center.“
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SES
12 2|2013 CASH
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Jetzt neu!Das Ö3-Topfenkornweckerl & das Ö3-Heumilchweckerl
Aufgrund des großen Verkaufserfolges erhält die „Ö3-Weckerl-Familie“ geschmackvollen Zuwachs: das Ö3-Topfenkornweckerl mit saftig-frischem Topfen und das Ö3-Heumilchweckerl.
Hauptverantwortlich für die Spar-
Expansion im abgelaufenen Geschäfts-
jahr war zweifelsohne die sogenannte
„Bahnhofsoffensive“, im Rahmen derer
die Spar die Eroberung ganz besonderer
Standorte fortsetzen konnte. So wurde
im Hauptbahnhof Salzburg ein eigens
für diese Hochfrequenzlage entwickel-
ter topmoderner convenienceorientier-
ter Spar-Supermarkt mit Gastro-Kon-
zept eröffnet, der auch am Sonntag
geöffnet hat. Am Standort mit dem
höchsten Personenaufkommen in ganz
M it einem Umsatzplus von 3,5 Pro-
zent auf nunmehr 12,6 Milliarden
Euro Gesamtumsatz kann die Handels-
gruppe Spar auf einen sehr zufrieden-
stellenden Geschäftsverlauf 2012
zurückblicken. In der Sparte Lebens-
mittelhandel Österreich konnte man
sogar ein Plus von 3,8 Prozent auf 5,56
Milliarden Euro verzeichnen.
Womit die Spar wiederum deutlich
über dem Branchenschnitt des Lebens-
mittelhandels liegt, den Nielsen mit +2,2
Prozent angibt.
Österreich, dem Bahnhof Wien Mitte,
ging ein nagelneuer Interspar-Hyper-
markt ans Netz. Um auch hier den Kun-
den erweiterte Ladenöffnungszeiten
bieten zu können, entwickelte Interspar
einen vollkommen neuen Geschäftstyp:
den 80 m² großen Interspar-pronto.
Weiters wurde an einem weiteren
Verkehrsknotenpunkt, dem neuen
Check-in-3 am Flughafen Wien-Schwe-
chat ein ebenso in Sortiment und La-
denbau an den Standort angepasster
Spar Gourmet-Markt eröffnet. Und: Der-
zeit in Bau befinden sich ein Interspar-
Hypermarkt und ein Interspar-pronto
am neuen Hauptbahnhof Wien, beide
Outlets sollen 2014 eröffnet werden.
supermarkt der zukunftAuch was die Tankstellenshop be-
trifft, kann die Spar auf eine beachtliche Foto
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par
2012 konnte die Spar Gruppe sowohl im In- als auch im Ausland umsatzmäßig zulegen und somit weiter expandieren. Besonders erfolgreich: das re-gionale Sortiment, die Eigenmarken und die Strate-gie, ganz besondere Standorte zu forcieren. Autor: wIlly zwErGEr
Spar Handel
erfolg auf allen linien
14 2|2013 CASH
baren Gesamtfläche von 717.000 m² in
Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn
und Tschechien. Insgesamt erwirtschaf-
teten die Shop-Partner der 15 inländi-
schen und elf ausländischen Shopping-
Center einen Verkaufsumsatz von 2,53
Milliarden Euro. Dies bedeutet eine
Steigerung von + 2,4 Prozent zum Vor-
jahr.
sortiment, mitarbeiter und ausblick
Sortimentsmäßig setzte Spar auch
2012 verstärkt auf regionale Produkte.
so finden sich erzeit rund 40.000 regio-
nale Produkte von über 2.400 regionalen
österreichischen Erzeugern im Spar-
Sortiment – in jedem Bundesland an-
dere. Den Konsumenten ist auch zuneh-
mend wichtig, dass die Produkte aus
nachhaltiger Produktion stammen. Be-
reits 2011 ging Spar daher eine Koope-
ration mit dem WWF ein. Ziel dabei ist,
das gesamte Fischsortiment von Spar
bis Ende 2013 als erstes österreichisches
Unternehmen zu 100 Prozent nachhal-
tig auszurichten. Ende 2012 waren be-
reits fast 50 Prozent der Fischprodukte
aus nachhaltiger Fischerei.
Was die Eigenmarken betrifft, so
beträgt deren Umsatzanteil bereits 37
Prozent. Wie nicht anders zu erwarten,
hat sich die 2012 erfolgte Expansion der
Spar unter anderem auch positiv auf
den Mitarbeiterstand ausgewirkt, der
allein in Österreich um 1.000 Mitarbeiter
erweitert werden konnte.
Insgesamt beschäftigt die Spar
knapp 75.000 Mitarbeiter, rund 40.000
davon in Österreich. Jeder Zweite hat
Expansion verweisen. Nicht weniger als
39 neue Standorte wurden gemeinsam
mit den Partnern Shell und Doppler re-
alisiert. Das bedeutet: Die Standorte der
Spar express Tankstellenshops wurden
von 28 (2011) auf 67 (2012) mehr als ver-
doppelt. Somit wuchs die Anzahl der
selbstständigen Spar-Kaufleute (die Spar
express Tankstellenshops sind Eigentü-
mer-geführt) von 736 (2011) auf 775
(2012). Wobei die Expansion auch hier
weitergeht, denn für 2013 sind weitere
30 Spar express-Standorte geplant.
Die Gesamtanzahl der Spar-, Euro-
spar- und Interspar-Standorte stieg von
1.531 (2011) auf 1.586 (2012). Davon sind
1.161 Spar-Supermärkte, 52 Spar-Gour-
met, 177 Eurospar-Märkte, 60 Interspar-
Hypermärkte, sieben Maximärkte, 62
Restaurants und 67 Spar express Tank-
stellenshops. Rund 80 Märkte wurden
modernisiert und rund 90 Märkte neu
eröffnet. Besondere Beachtung fand die
Eröffnung des ersten „Supermarktes der
Zukunft“ in Linz-Froschberg, bei dem
Spar neben den bereits zum Standard
gewordenen energie- und ressourcen-
schonenden Technologien vor allem
auch auf vielfältige Barrierefreiheit ge-
achtet hat.
interspar und gastroschieneViel Neues kommt auch von der
überaus erfolgreichen Vertriebsschiene
Interspar. Denn diese setzte auch 2012
die Expansions- und Modernisierungs-
offensive fort: So ging der neu konzi-
pierte und nach einer Totalrenovierung
ganz modern gestaltete Interspar Salz-
burg-Lehen Mitte des Jahres wieder in
Betrieb und die Interspar-Hypermärkte
in der SCS/Vösendorf (NÖ) sowie in
Wien-Meidling erfuhren eine Renovie-
rung. Im April 2012 startete die Totalre-
novierung des Maximarkt Salzburg-Anif,
dessen Wiedereröffnung im Herbst 2013
sein wird. Kürzlich erfolgte der Spaten-
stich für einen neuen Interspar-Standort
in Deutschlandsberg (Stmk.). Und: Ein
neuer Interspar-Standort entsteht auch
im Citygate im Norden von Wien.
Mit 62 Interspar- und Maximarkt-
Restaurants und rund 30 Spar-Bistros
ist Spar auch einer der größten Gastge-
ber Österreichs: Alleine in den Interspar-
Restaurants wurden 2012 täglich rund
35.000 Gäste mit feinen Mahlzeiten ver-
wöhnt und übers Jahr unter anderem
26 Tonnen Salat und 900.000 Schnitzel
verarbeitet.
ausland, hervis und sesAuch das Auslandsgeschäft war für
die Spar sehr erfolgreich, betreibt Spar
doch in den fünf Nachbarländern Itali-
en – Slowenien, Ungarn, Tschechien und
Kroatien – 982 Spar- und Eurospar-Märk-
te (inkl. Kaiser’s in Ungarn sowie den
selbstständigen Kaufleuten in Italien)
und 123 Interspar-Hypermärkte. Die
Umsatzentwicklung war in allen Län-
dern positiv, gemeinsam konnte ein
Umsatz von 4,87 Milliarden Euro er-
bracht werden. Dies ist ein Plus von 5,1
Prozent (wechselkursbereinigt; bzw. +3,6
Prozent mit Wechselkursveränderun-
gen).
Die Sportfachhandelstochter Hervis
betrat 2012 erstmals deutschen Boden,
wurde doch Ende des Jahres die erste
Filiale in Garmisch-Partenkirchen eröff-
net. Womit Hervis nun in sieben Ländern
173 Standorte betreibt, 97 davon im Aus-
land, 76 im Inland. Der Gesamtumsatz
belief sich auf 441 Millionen Euro. Im
Inland konnte Hervis ein Umsatzplus
erwirtschaften, in Ungarn, Slowenien
und Kroatien gestaltete sich die Markt-
lage weiterhin sehr schwierig, sodass in
Summe ein leichtes Umsatzminus ver-
zeichnet werden musste.
Spar betreibt über die SES Spar Eu-
ropean Shopping Centers mittlerweile
26 Shopping-Center mit einer verpacht-
spar Österreich gruppeUmsätze 2012
Unternehmen 2011 (in Mrd. Euro)
2012 (in Mrd. Euro) Wachstum
Spar Österreich Konzern 4,77 4,94 3,60 %Spar Organisation 5,36 5,56 3,80 %Aspiag 4,7 4,87 5,10 %
Italien 1,78 1,85 3,80 %Slowenien 0,71 0,72 1,00 %Ungarn 1,4 1,46 8,10 %Tschechien 0,55 0,56 4,00 %Kroatien 0,26 0,29 10,60 %
Hervis 0,45 0,44 -0,20 %Spar Österreich Gruppe 10,51 10,87 3,50 %SES (Spar European Shopping Centers) 2,47 2,53 2,40 %Spar Österreich Gruppe inkl. SES 12,15 12,58 3,50 %
2|2013 CASH 15
Handel Spar
im Vorjahr eine von 700 Fortbildungsveranstaltungen be-
sucht. Bei der Mitte 2012 anonym durchgeführten Mitarbei-
terbefragung zu Themen wie Verbesserungsvorschlägen,
allgemeiner Zufriedenheit und Zufriedenheit mit Vorgesetz-
ten kam heraus, dass 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gerne bei Spar arbeiten und die Spar als Arbeit-
geber gerne weiterempfehlen würden. Detail am Rande: Mit
2.765 Lehrlingen ist die Spar in Österreich nach wie vor der
größte Lehrlingsausbildner. Und: Auch dieses Jahr nimmt
die Spar wieder 900 Jugendlich neu auf.
2013 verspricht für die Spar ein ebenso spannendes Jahr
wie das abgelaufene zu werden: Die Spar-eigene Wurst- und
Fleischproduktion Tann feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum, der von
einem Eurospar zu einem Interspar ausgebaute Markt in
Deutschlandsberg wird im Herbst 2013 seine Pforten öffnen,
ebenso der totalrenovierte Maximarkt in Salzburg-Anif.
Im Bereich der Nachhaltigkeit widmet sich Spar derzeit
neben der weiteren Verbesserung der energiereduzierenden
Bauweise unter anderem dem Thema Lebensmittelverschwen-
dung. Hiezu wurden zwei Projekte gestartet, um den Anteil
der Lebensmittel im Abfall zu reduzieren. •
nachgefragt bei: Spar präSident dr. GerHard drexelCASH: Herr Präsident, eines der von Ihnen gerne und oft angegebenen Assets ist die Regionalität. Wie weit hat genau dieser Punkt als Trennschärfe Zukunft, zumal ja die anderen Handelsketten eben-falls darauf setzen?Gerhard Drexel: Wir verstehen Regionalität im Gegensatz zu anderen ganzheitlich: Das bedeutet grundsätzlich, in jeder Region Produkte aus der Region anzubieten. So führen wir in jedem Bun-desland Spar-Milch aus der jeweiligen lokalen Molkerei. Aber es bedeutet auch, lokale Spezialitäten anzubieten, die im Umkreis der einzelnen Märkte erzeugt werden und die nur in einigen wenigen Geschäften verkauft werden können, weil Menge gar nicht mehr verfügbar ist. Regionalität bedeutet für uns aber auch, die Produktion von Produkten, die nicht mehr in Ös-terreich erzeugt werden, nach Österreich zurückzuholen. Es be-deutet, heimischen Lebensmittelexperten, wie Erich Stekovics oder Josef Zotter, eine Plattform für ganz Österreich zu geben. Es bedeutet, interessante Zukunftsprojekte in der heimischen Land-wirtschaft zu fördern. Wie weit liegt es in Ihrem ganz persönlichen Sinne, verstärkt auch an Sonn- und Feiertagen offen zu halten?Mir persönlich, das habe ich immer betont und dazu stehe ich auch weiterhin, ist der Sonntag als allgemeine gesellschaftliche „Verlangsamungskonstante“ sehr wichtig. Unsere Verkaufsmitar-beiterinnen und -mitarbeiter sollen sich grundsätzlich darauf einstellen können, dass der Sonntag der Familie gehört. Einzig für Sonderstandorte in Hochfrequenzlagen, wie z.B. Bahnhöfen und Flughäfen, sieht der Gesetzgeber Ausnahmemöglichkeiten
vor. Diese wollen wir als Ausnahme sehen und auch nutzen.Wird der Ausbau der Spar Express Tankstellen-shops über die Kooperationen mit der Doppler-Gruppe respektive Shell mittelfristig hinausgehen?Mit Doppler und Shell haben wir die idealen stra-tegischen Partner für eine pro-aktive, dynamische Entwicklung des österreichischen Tankstellenmark-tes. Daran wird sich nicht so schnell was ändern.37 Prozent Eigenmarkenanteil ist für österreichi-
sche Verhältnisse ein sehr hoher. Wo sehen Sie diesen in fünf Jahren und welche Produktgruppen sind dafür am besten geeignet?Den Anteil der Eigenmarken legen, genau genommen, nicht wir fest, sondern unsere Kunden durch ihren Einkauf. Einen Zielwert möchte ich daher gar nicht nennen. Das würde uns nur in unserer Innovationskraft und Dynamik einschränken. Wäre für die Spar ein ähnliches Shopkonzept wie Billa Corso Herrenhuterhaus respektive Merkur Hoher Markt in Innenstadt-lage ebenfalls interessant?Im Premium-Bereich verfolgen wir eine andere Strategie: Wenn wir „Premium“ machen, dann soll es in großer Zahl multiplizier-bar sein. Das gilt für Geschäftskonzepte genauso wie im Sorti-mentsbereich. Bei den Geschäftskonzepten ist uns das mit über 50 Spar Gourmet-Märkten hervorragend gelungen. Beim Sortiment sind wir mit „Spar Premium“ Pionier und in über 1.500 Standor-ten in Österreich – und darüber hinaus in allen fünf Auslands-märkten – präsent. Allein in Österreich konnten wir 2012 die Anzahl der Spar Premium-Produkte um 80 auf insgesamt 220 Artikel erhöhen.
Spar ÖSterreicH GruppeStrukturdaten 2012Unternehmen 2011 2012Spar Österreich
Standorte 1.531 1.586davon Restaurants 61 62Verkaufsfläche in m2 1.067.681 1.085.862Mitarbeiter 37.352 38.338davon Lehrlinge 2.510 2.494
AspiagStandorte 1.103 1.105Verkaufsfläche in m2 1.090.246 1.100.596Mitarbeiter 33.022 33.315
HervisStandorte 170 173Verkaufsfläche in m2 178.798 180.049Mitarbeiter 2.803 2.953davon Lehrlinge 234 271
SES (Spar European Shopping Centers)Standorte 24 26Verpachtbare Fläche in m2 708.000 717.000Mitarbeiter 319 346
Spar Österreich GruppeStandorte 2.828 2.890Verkaufsfläche in m2 2.336.725 2.366.507Verpachtbare Fläche in m2 708.000 717.000Mitarbeiter 73.496 74.952davon Lehrlinge 2.744 2.765
16 2|2013 CASH
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Lidl, wo man in Rindfleisch-Tortelloni
und Penne mit Rindfleisch einen nicht
näher deklarierten Anteil an Pferde-
fleisch gefunden hat. Besagte Produkte
stammen vom Liechtensteiner Produ-
zenten Hilcona und wurden im Rahmen
der aufgrund der Vorkommnisse rund
um die britische Tiefkühlmarke Findus
verstärkten Untersuchungen ebenfalls
genau unter die Lupe genommen.
D ie Agentur für Gesundheit und Er-
nährungssicherheit AGES arbeitet
derzeit in Kooperation mit dem Bundes-
ministerium für Gesundheit samt allen
angeschlossenen Laboren auf Hochtou-
ren, es werden Proben von infrage kom-
menden Produkten genommen und es
wird jedem noch so kleinen Hinweis
nachgegangen. Fündig geworden sind
die Mitarbeiter der AGES beim Diskonter
europa in aufruhrLaut Auskunft der AGES sei das ge-
fundene Pferdefleisch gesundheitlich
unbedenklich, die Produkte wurden je-
doch seitens Lidl sofort vom Markt ge-
nommen, da man ja bekanntlich in
Frankreich, Großbritannien und Schwe-
den mit Medikamenten verseuchtes
Pferdefleisch in als Rindfleisch dekla-
rierten Produkten fand, die dem Men-
schen sehr wohl gesundheitlich schaden
können.
Weitere Untersuchungen in anderen
Handelsketten ergaben bis Redaktions-
schluss keine Falschdeklarationen, auf
www.cash.at finden Sie die Ereignisse
rund um diese Causa selbstverständlich
tagesaktuell.
Mittlerweile laufen die Untersu-
chungen in ganz Europa auf Hochtou-
ren, hat man Produkte niederländi-
scher, französischer und deutscher
Hersteller mit als Rindfleisch deklarier-
tem Pferdefleisch und sogar Eselfleisch
gefunden. Auch bei der Schweizer Fir-
ma Nestlé wurde man fündig, und zwar
in Ravioli und Tortellini der Marke Bui-
toni. Selbstverständlich beteuert man
auch bei Nestlé, alles nur erdenklich
Mögliche zu unternehmen, um den
Fleischpantschern das Handwerk zu Foto
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Nun ist der Pferdefleischskandal auch in Österreich an-gekommen. So wurden beim Diskonter Lidl in den tiefge-kühlten Rindfleisch-Tortellonis und Penne des Liechten-steiner Produzenten Hilcona Pferdefleisch entdeckt.Autoren: SILvIA meISSL & WILLy zWeRgeR
Lebensmittelsicherheithandel
Betrug auf dem rücken der pferde
ecr austria rückverfolgBarkeit
ECR Austria hat als Ergebnis einer ECR D-A-CH Arbeitsgruppe bereits im Jahre 2004 den Endbericht unter dem Titel „Rückverfokgbarkeit von Produkten und effizienter Warenrückruf“ publiziert. Dieses Dokument ist eine Empfehlung an die Konsumgü-terwirtschaft und ihre Vorlieferanten und erklärt im Detail alle Maßnahmen und Informationen, um eine lückenlose Rückverfolgbarkeit auf Basis von GS1 Identifika-tionsstandards sicherzustellen. Damit können alle Regelungen der europäischen Gesetzgebung im Bereich Produkt- und Lebensmittelsicherheit (Richtlinie 2001/95/EG und Verordnung (EG) Nr. 178/2002 eingehalten werden.Nähere Infos: www.ecr-austria.at
18 2|2013 CASH
legen. Wobei es selbst für Insider un-
gemein schwer nachzuvollziehen ist,
wo besagte Pantscherei erfolgt ist, da
die Warenströme kreuz und quer durch
Europa nur sehr schwer lückenlos nach-
vollziehbar sind. Momentan sind die
europäischen Gesundheitsbehörden
ziemlich sicher, dass das Pferdefleisch
vorwiegend aus Rumänien stammt, wo
es nur ein Fünftel von hiesigem Pfer-
defleisch kostet, und die Mutation zu
Rindfleisch bei einem der unzähligen
Fleischverarbeiter und Fertigprodukte-
Hersteller in Frankreich, den Nieder-
landen und Deutschland erfolgte.
unbekannter gastrobereichDa man jedoch in Deutschland im
Zuge der Untersuchungen etliche Char-
gen falsch deklarierter Döner-Spieße (es
wurde sowohl Pferde- als auch Schwei-
nefleisch gefunden) ausfindig machen
konnte und darüber hinaus jede Menge
Fertiggerichte, die völlig anonym aus-
schließlich in der Gastronomie verar-
beitet werden, wird die Suche nach et-
waigen Schuldigen zusätzlich schwierig.
Die Problematik dahinter ist offen-
sichtlich: Das Streben nach billigsten
Rohstoffen, gepaart mit Profitgier wird
durch schwammige Gesetze noch zu-
sätzlich gefördert. Landwirtschaftsmi-
nister Niki Berlakovichs Forderung nach
lückenloser Rückverfolgbarkeit sollte
demnach europaweit in völlig neuem
Licht stehen. Technisch ist alles ange-
richtet, man muss es nur umsetzen
(siehe Kasten). •
Pfeiffer Holding Aufsichtsratsvorsitzender Ge-org Pfeiffer: „Wir haben auf Anraten der Mar-kant das Produkt TK-Lasagne unserer Eigen-marke ‚Jeden Tag‘ vorsorglich aus den Regalen von Unimarkt und Zielpunkt genommen und Proben davon untersuchen lassen. Mittlerwei-le hat sich der Verdacht, dass dieses Produkt auch Pferdefleisch beinhaltet, bestätigt. Die Konsumenten können das Produkt jederzeit in die Filialen zurückbringen, es wird selbstver-ständlich voll und ganz ersetzt. Leider sind auch wir Händler nicht vor Betrug gefeit.“
Spar-Unternehmenssprecherin Nicole Berk-mann: „Wir haben sofort nach Bekanntwerden der Sachlage unsere eigene Qualitätssiche-rung losgeschickt und Proben ziehen lassen, die in einem Labor untersucht wurden. Die Er-gebnisse zeigen, dass die Produkte in Ord-nung sind. Und wir haben selbstverständlich sofort mit den Herstellern Kontakt aufgenom-men, die uns nach eigenen Kontrollen und Prüfungen schriftlich bestätigt haben, dass al-les okay ist. Und: Umsatzrückgänge gibt es derzeit noch keine messbaren.“
Rewe-Unternehmenssprecherin Corinna Tink-ler: „Wir führen keine einzige der bis dato ge-nannten Marken und haben uns darüber hin-aus von den Herstellern unserer Eigenmarken schriftlich bestätigen lassen, dass die Fleisch-deklaration zu 100 Prozent stimmt.“
schwarzer peter billigimporte
Passend zum falsch deklariertem Pferdefleisch und den Auswüchsen vom Streben nach Billigstfleisch flatterte diese Tage folgende Meldung in unsere Redaktion: Der Kärntner Geflügelproduzent Wech hat aufgrund der prekären Situation auf dem Geflügelmarkt entschieden, die Produktion von Truthahnfleisch ab 11. März 2013 auszusetzen. Damit reagiert ein weiteres österreichisches Unternehmen auf die Zunahme von Billigimporten aus dem benachbarten Ausland, die den heimischen Markt überschwemmen. DI Dr. Karl Feichtinger, Geschäftsführer von Wech, erklärt den drastischen Schritt seines Unternehmens mit den Schleuderangeboten der Konkurrenz aus Ländern mit niedrigeren Qualitätsstandards. „Die Nachfrage nach Inlandsware geht deutlich zurück, da vermehrt Billigware aus dem Ausland gekauft wird, deren Herkunft zudem für den Konsumenten nicht klar erkennbar ist. Die ös-terreichische Produktion ist wirtschaftlich nicht vertretbar und eine Produktionsre-duktion daher unerlässlich“, so Feichtinger.Während heimische Betriebe mit den strengsten Haltungsbedingungen in der EU, gentechnikfrei und nach den Qualitätskriterien des AMA-Gütesiegels produzieren, gelten diese Vorgaben im Ausland nicht. Ing. Martin Pirklbauer MSc, Geschäftsführer der Geflügelmastgenossenschaft (GGÖ), stellt dazu fest, dass der hohe Aufwand heimischer Betriebe „weder vom Handel, noch von den verarbeitenden Betrieben ausreichend honoriert wird und daher nicht bis zu den Konsumenten durchdringt.“ Als Konsequenz davon finden sich in heimischen Supermarktregalen bereits großteils die billigeren Er-zeugnisse aus Nachbarländern wie Ungarn, von wo mengenmäßig be-reits über ein Drittel des nach Ös-terreich importierten Geflügel-fleischs stammt. Wech ist nur einer von zahlreichen heimischen Betrie-ben, die aus dieser Entwicklung Konsequenzen ziehen.
2|2013 CASH 19
Handels aktuell beschreiben und wo soll der Verband in zwei bis drei Jahren stehen?
Patricia Mussi: Auf der einen Seite haben
wir statutarisch festgelegte Grundauf-
gaben, wie die für unsere Mitglieder
CASH: Frau Mussi, Sie sind jetzt seit 16. April 2012 Geschäftsführerin des Handelsverbands. Wie würden Sie die Rolle und Aufgaben dieser freiwilligen Interessensorganisation der österrei-chischen Mittel- und Großbetriebe des
vorteilhafte Beeinflussung von wirt-
schaftspolitischen Entscheidungen.
Diese Aufgaben werden immer gleich
bleiben und umfassen ca. 50 Prozent
unserer Tätigkeit. Auf der anderen Sei-
te verstehen wir uns als „Redaktion für
den Handel“. Sprich: Wir fangen Trends
und Neuigkeiten für unsere Mitglieder
ein und bereiten diese auf. Diesbezüg-
lich wird es einige Neuerungen geben.
Kann man darüber schon Genaueres sagen?
Ja, im heurigen Jahr starten wir z.B. eine
neue, viermal pro Jahr stattfindende Foto
: Joh
anne
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auer
Interessen punktgenau vertretenMag. Patricia Mussi, seit knapp einem Jahr Geschäfts-führerin des Handelsverbands, spricht im CASH-Inter-view über die Öffnung der eigenen Organisation, die Entrümpelung des Handelskollektivvertrags sowie den Dauerbrenner Ladenöffnungszeiten.Interview: StEFAn PIrkEr
Patricia Mussi/HandelsverbandHandel
20 2|2013 CASH
Die Zuschlagsregelungen für Handels-
angestellte sind mittlerweile derart
komplex, dass sie selbst für erfahrene
Lohnverrechner nur schwer zu durch-
schauen sind. Hier bedarf es auf alle
Fälle einer Vereinfachung. Zudem ver-
tritt der Handelsverband die Ansicht,
dass die Zuschläge für Arbeit am Sams-
tag sinken sollen, da sie zum Teil nicht
mehr zeitgemäß sind. Viele Handelsan-
gestellte schätzen es ja sogar, wenn sie
als Ausgleich für die Samstagsarbeit
dann unter der Woche frei haben. Ich
hoffe daher, dass in den schon länger
eingerichteten Arbeitsgruppen, in denen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusam-
mensitzen, demnächst Ergebnisse er-
zielt werden.
Ein Dauerbrenner im Handel ist auch die Frage nach der Ladenöffnung. Gibt es hinsichtlich Sonntagsöffnung, ma-ximale Öffnungszeiten etc., überhaupt
eine generell gültige Position des Han-delsverbands, oder sind die Interessen der einzelnen Mitglieder so unter-schiedlich, dass man sich in dieser Frage auf gar keine allgemeine Positi-on einigen konnte?
Es stimmt, dass auch unsere Mitglieder
viele Meinungen zum Thema Ladenöff-
nungszeiten haben. Konsens ist, dass
wir zwar nicht für eine flächendecken-
de, österreichweite Sonntagsöffnung
sind, doch für Tourismuszonen soll es
Ausnahmeregelungen geben. Viele Tou-
risten sind z.B. nur einen Tag in einer
österreichischen Stadt und würde gerne
bei uns einkaufen, stehen aber vor ver-
schlossenen Geschäften. Das ist sehr
schade, denn schließlich gehört meiner
Meinung zum Reiseerlebnis immer auch
ein Besuch des Handels vor Ort.
Frau Mussi, besten Dank für das Inter-view.
Veranstaltungsreihe unter dem Titel
„FreiHandelsZone“. Darin wollen wir für
den Handel relevante, etwas breiter ge-
fasste gesellschaftspolitische Themen
diskutieren wie z.B. Bildung, die Zukunft
der Familie, Integration, Rohstoffversor-
gung etc. Diese Veranstaltungsreihe
passt auch gut zu unserer Intention, den
Handelsverband zukünftig mehr zu öff-
nen und kein reiner „Members only
Club“ mehr zu sein.
Mit welchen Argumenten würden Sie also dafür werben, dass ein Handels-unternehmen dem Handelsverband beitreten soll?
Für ein einzelnes Unternehmen ist es
immer schwierig, sich politisch zu po-
sitionieren, aus dem Fenster hinauszu-
lehnen und etwa zu sagen „Ich bin gegen
die Speichermedienabgabe“. Als Ver-
band tut man sich da leichter. Zudem
sind wir eine komplett unabhängige,
ziemlich homogene Gruppe, die sehr
punktgenau die Interessen der Mittel-
und Großbetriebe des österreichischen
Handels vertreten kann, z.B. in Fragen
der Raumordnung.
Ein Bereich, in dem sich der Handels-verband schon seit längerer Zeit ver-stärkt engagiert, ist der ganze Themen-komplex rund um Mobile und E-Commerce. Diesbezüglich hat man ja auch eigene Gütesiegel herausge-bracht. Wie werden diese von der Bran-che angenommen bzw. wie viele hat man schon ausgegeben?
Der Handelsverband war vor über zehn
Jahren eine der ersten Organisationen
in Europa, die ein E-Commerce-Güte-
siegel herausgebracht hat. Es wird sehr
gut angenommen, und mittlerweile tra-
gen rund 70 Online-Shops unser Güte-
siegel. Mobile Commerce ist noch ein
recht neues Thema und es gibt auch
noch nicht so viele M-Shops. Unser dies-
bezügliches Gütesiegel-Programm star-
tete im Oktober 2012 und zurzeit werden
gerade die ersten Anträge geprüft.
Ein weiterer Themenbereich, zu dem sich der Handelsverband immer wieder einbringt, ist die Entrümpelung und Vereinfachung des Kollektivvertrags für Beschäftigte im Handel. Welche Positi-onen vertritt hier der Verband konkret?
Handelsverband Kurzporträt
Der Handelsverband wurde Anfang der 1920er Jahre als „Verband österreichischer Detailfirmen“ gegründet, wobei nach dem Zweiten Weltkrieg eine Neugründung erfolgte. Im Jahr 1974 erhielt der Handelsverband seinen heutigen Namen und bezog das immer noch bestehende Büro in der Alser Straße 45 in 1080 Wien. Seither hat sich der Handelsverband zur unabhängigen und freiwilligen Interessenvertretung von etwa 100 Mittel- und Großbetrieben des österreichischen Handels entwickelt. Zu den Mitgliedern gehören etwa bauMax, C&A, Deichmann, Fielmann, Ikea, Leder & Schuh, Metro C+C, Palmers, Tupperware, Unito etc. Der Handelsverband nimmt die Funktionen eines Wirtschafts-, Berufs- und Arbeit-geberverbandes wahr. Darüber hinaus versteht sich der Verband als handelsorien-tiertes Dienstleistungszentrum und branchenübergreifendes Wirtschaftsforum sowie als Plattform für den politischen, rechtlichen und technologischen Dialog.
patricia Mussi – Kurzporträt
Patricia Mussi ist seit April 2012 Geschäftsführerin des Handelsverbands. Davor war sie seit 2008 Geschäftsführerin des Europäischen Forums Alpbach. Während des Studiums der Germanistik und der Philosophie an der Universität Wien war Mussi zwei Jahre lang als Redakteurin für den ORF-Radiosender FM4 tätig. Im Anschluss absolvierte sie an der US-amerikanischen Johns Hopkins University ein Master-Studium in Internationaler Politik und Wirtschaft. Ihr kommunikatives Handwerks-zeug erwarb Mussi, die neben Englisch auch Französisch und Italienisch spricht, als Beraterin bei der PR-Agentur Pleon Publico.
2|2013 CASH 21
und Suchmaschinen-Marketing als auch
klassischer Bannerwerbung geführt.
Gleichzeitig besteht jedoch die Gefahr,
dass die Gestaltung des firmeneigenen
Webauftritts aufgrund dieses Online-
Werbebooms vernachlässigt wird.
D ie Internetnutzung hat in den letzten
Jahren kontinuierlich zugenommen.
80 Prozent der Österreicher sind heut-
zutage bereits für Werbezwecke im In-
ternet erreichbar. Dies hat zur enormen
Popularität von sowohl Social-Media-
wenn mühsam, dann abbruchDenn während Google, Twitter und
Co dem User wahrnehmungsoptimier-
te Webseiten präsentieren, auf denen er
leicht und gerne navigiert, wirkt so
manch anderer Firmenauftritt im Netz
visuell überladen. Scheinbar ohne Rück-
sicht auf die äußerst begrenzten
menschlichen Aufmerksamkeitsres-
sourcen ist der Konsument oft schon
auf der Ausgangsseite einer unüber-
schaubaren Vielzahl an Detailinforma-
tionen ausgesetzt. Trifft ein Besucher
auf eine Webseite, deren zentrale Inhalte
die webauftritte der handelskettenSocial-Media- und Suchmaschinen-Marketing sind in aller Munde. Gleichzeitig boomen die Verkaufszahlen von klassischer Bannerwerbung. Vor diesem Hintergrund illustriert eine aktuelle Online-Eye-Tracking-Studie des österreichischen Gallup Instituts die Bedeutung eines wahrnehmungsoptimierten Webauftritts im LEH.Autor: WILLy zWErGEr
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Gallup Online Eye-TrackinghandeL
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Interessante Tendenz bei Billa: Der Hausverstand wird mehrheitlich ignoriert. Der Fokus liegt eindeutig auf rabatte & Co.
22 2|2013 CASH
Diese bewegen den scharfen Sehbereich mit der Com-
putermaus auf jene Ausschnitte, die sie interessieren. An-
hand des so aufgezeichneten Betrachtungsverlaufs erfährt
der Werbetreibende, was die Zielgruppe beachtet und was
sie ignoriert.
sich nicht in wenigen Blicken erschließen lassen, so wird der
Betrachtungsvorgang als mühsam empfunden und häufig
abgebrochen.
Gallup-Geschäftsführer Mag. Georg Wiedenhofer: „Die
Kunst in der Webseitengestaltung besteht also darin, die
wichtigen Informationen so aufzubereiten und zu platzieren,
dass die Zielgruppe diese innerhalb kürzester Zeit sieht. Um
das sicherzustellen, bietet das österreichische Gallup Institut
seit Kurzem die Möglichkeit, Webseiten und Werbung über
das Internet mittels Online-Blickregistrierung schnell, einfach
und kostengünstig zu testen. Auf Grundlage dieser Ergebnis-
se werden dann Handlungsempfehlungen für ein wahrneh-
mungsoptimiertes Design abgeleitet.“
ignoranz wird messbarBisher war das Eye-Tracking aufgrund des Einsatzes von
Hightech-Augenkameras im Rahmen von Laboruntersu-
chungen mit einer Handvoll Probanden mit hohem Zeit- und
Kostenaufwand verbunden. Zudem konnten die nicht re-
präsentativen Stichproben und die künstliche Laboratmo-
sphäre zu verfälschten Ergebnissen führen. Wiedenhofer
weiter: „Bei Gallup hingegen wird das patentierte Online-
Eye-Tracking optional in eine Webbefragung mit Hunderten
repräsentativ für die Zielgruppe ausgewählten Personen
eingebunden. Die Kernidee des ursprünglich am Marketing-
Lehrstuhl der Universität Wien erfundenen und vielfach
wissenschaftlich prämierten und publizierten Verfahrens
ist es, entsprechend den physiologischen Gegebenheiten
des Menschen das zentral scharfe und peripher unscharfe
Sehen direkt auf den Computerbildschirm der Testpersonen
zu projizieren.“
Gallup Geschäftsführer Georg Wiedenhofer: „Die Kunst in der Webseitengestaltung be-steht darin, die wichtigen Informationen so zu platzieren, dass die Zielgruppe diese inner-halb kürzester Zeit sieht.“
Die spannende Welt des Wissens erzielt die höchste Aufmerksamkeit beim Betrachten der Mer-kur Homepage. Noch vor dem Rabatt-Angebot.
Auf der Spar Homepage steht eindeutig die erste und die zweite Infor-mationseinheit im Interesse der Betrachter.
2|2013 CASH 23
maximal zehn sekundenIm Fall des Webauftritts von Billa, Merkur, Spar, Lidl und
Hofer, welche von 238 Personen der Zielgruppe im Wettbe-
werbsumfeld betrachtet wurden, führte dies zu folgenden
Ergebnissen: In puncto Gesamtbetrachtungsdauer ergaben
sich im Schnitt kaum Unterschiede. Billa konnte mit 10 Se-
kunden am längsten und Merkur mit 8,7 Sekunden am kür-
zesten das Interesse der Besucher aufrecht erhalten. Zieht
man die Betrachtungsdetails, die Anzahl der Betrachter, den
durchschnittlichen Betrachtungszeitpunkt und die durch-
schnittliche Betrachtungsdauer der Informationseinheiten
heran, so manifestiert sich bei Billa und Merkur dasselbe L-
förmige Blickmuster. Während Firmenlogo und die Navigati-
onsleiste oben bzw. auf der linken Seite sowie die Person am
rechten Rand tendenziell ignoriert werden, stehen die erste
Informationseinheit links oben und die direkt darunter lie-
genden Informationseinheiten im Zentrum der Aufmerksam-
keit. Moderate bis wenig Beachtung finden die Informations-
einheiten rechts oben und ganz unten.
firmenlogo mit wenig aufmerksamkeitÄhnlich verhält es sich bei den Webseiten von Spar und
Lidl. Auch hier schenken die Besucher dem Firmenlogo und
den Navigationselementen kaum Aufmerksamkeit. Der länd-
liche Hintergrund von Lidl wird – wenn überhaupt – nur
peripher wahrgenommen. Den Blickfang stellt/stellen wieder
die erste (Lidl) bzw. die erste und zweite Informationseinheit
(Spar) links oben dar. Alle darunter oder daneben positionier-
ten Informationseinheiten werden von deutlich weniger Be-
suchern wesentlich kürzer und später gesehen.
Beim Webauftritt von Hofer wecken die größeren Bilder
links das Interesse. Das jedoch auf Kosten der daneben be-
findlichen Links und der Bilder am rechten Rand. Diese wer-
den genauso wie das Firmenlogo und die Navigationsleiste
wenig bis nahezu gar nicht beachtet.
grosses interesse an rabattenWiedenhofer resümierend: „Vordergrün-
dig erscheint es so, als ob die Gemeinsam-
keit der Ergebnisse darin liegt, dass der
linke obere und mittlere Webseitenbereich
besonders aufmerksamkeitsstark sind. Hier
muss man jedoch aufpassen, denn in allen
getesteten Beispielen werden genau an die-
ser Stelle in großen Lettern die Rabattakti-
onen bzw. Sonderpreise angekündigt.“
Aus der modernen Hirnforschung ist
bekannt, dass Rabatte den Blick automatisch
auf sich ziehen, da sie das sogenannte Be-
lohnungssystem in der Gehirn-Mitte stark
aktivieren. Wiedenhofer weiter: „Würde man
die Prozent/Preis-Informationseinheit an-
ders positionieren, würde das vermutlich
das komplette Betrachtungsmuster verän-
dern. Dies illustriert, wie wichtig Tests von verschiedenen
Entwürfen eines Webauftritts sind, um wahrnehmungsopti-
miert Inhalt und Anordnung von Informationseinheiten zu
bestimmen – genauso wie Google, Twitter und Co eben.“ •
Nähere Infos: [email protected]
So sehr sich Lidl auch bemüht, aber der ländliche Hintergrund wird vom User nicht wahrgenommen.
Gallup Online Eye-Trackinghandel
Ganz klar im Fokus der Betrachter der Hofer Homepage: der halbe Preis und das Grünstrom-Angebot. Kaum wahrgenommen werden hingegen die Links am rechten Bildrand.
24 2|2013 CASH
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dass Sie keine Ihrer MitarbeiterInnen
mehr „aktiv verkaufen“ erleben. Sie ge-
hen der Sache auf den Grund und stel-
len enttäuscht fest, dass die anfänglich
vorbildlich umgesetzte Aktivität schon
seit Wochen nicht mehr gelebt wird. Sie
stellen die verantwortlichen Mitarbei-
terInnen zur Rede. Es werden viele
Gründe ins Treffen geführt, warum die-
se Zusatzverkäufe nicht mehr umge-
setzt werden. Folgende Ausreden wer-
den Sie dabei möglicherweise zu hören
Kennen Sie das: Sie führen einen neu-
en Prozess in Ihrer Firma ein, wie
z.B. regelmäßige, wöchentliche Zusatz-
verkäufe in der Feinkostabteilung. Sie
haben die dementsprechenden Unter-
lagen detailliert vorbereitet, Ihre Mitar-
beiterInnen bestens im Zuge einer
Abendveranstaltung informiert und die
Umsetzung startet auch ganz Ihren Vor-
stellungen entsprechend. Dann hat Sie
als UnternehmerIn der Alltag wieder.
Und nach einiger Zeit wundern Sie sich,
bekommen: „Die Kunden haben es nicht
gewollt, dass wir sie ständig mit Zusatz-
artikeln konfrontiert haben.“ „Einige Fo
tos:
mah
o/Fo
tolia
.com
, MPW
Con
sulti
ng
HOT∙SP
OT∙KAUFLEUTE∙
Feuer und FlammeWenn Sie brennende Leidenschaft in Ihrem Un-ternehmen spüren wollen, dann müssen Sie die Flammen der Begeisterung bei Ihren Mitarbei- terInnen am Lodern halten.Autor: MIChAeL Peter WUrMLInger
hot Spot KaufleuteHandel
Hot Spot KauFleuteInfos zur Serie
Bei dieser Serie handelt es sich um eine Kooperation von MPW Consulting exklu-siv mit CASH. Sofern nicht anders ange-geben, stammt der Inhalt von Michael Peter Wurmlinger (Redaktionelle Betreu-ung: Christian Pleschberger, CASH).Anregungen bzw. Fragen zur Serie rich-ten Sie bitte direkt an den Autor, E-Mail: [email protected]
26 2|2013 CASH
Sie werden vielleicht verwundert
sein, dass ich Ihnen an dieser Stelle die
Rolle desjenigen zuschanze, der den
Umsetzungsprozess kontrollieren soll-
te. Als ob man nicht von seinen Mitar-
beitern verlangen könnte, dass diese
eigenverantwortlich agieren und für
eine ordentliche Umsetzung sorgen.
Dann fragen Sie sich doch auch, wa-
rum filialisierte Betriebe sogenannte
Inspektoren beschäftigen, die in regel-
mäßigen Abständen Filialbesuche vor-
nehmen? Eine der Aufgaben dieser Ins-
pektoren lautet – genau: Kontrolle der
Umsetzung der gesetzten Maßnahmen
und Prozesse. Darüber hinaus geben sie
dementsprechende Rückmeldungen
bzw. leiten Konsequenzen bei fehlender
bzw. mangelhafter Umsetzung ein. Da
Sie aber aller Wahrscheinlichkeit nach
keine Inspektoren beschäftigen, fällt die
Aufgabe der Kontrolle in Ihren Verant-
wortungsbereich. Und wenn Sie die Kon-
trollaufgaben einfach gestalten und gut
organisieren, werden Sie den Erfolg bald
ernten können. Ich wünsche Ihnen dazu
auf alle Fälle gutes Gelingen. •
Mitarbeiter haben nicht wirklich mit-
gemacht, dadurch haben auch die an-
deren ihr Engagement verringert.“ „Es
waren immer die Gleichen, die aktiv
verkauft haben.“ „Wäre ich Kunde, wür-
de ich auch nicht ständig auf zusätzli-
che Produkte angesprochen werden
wollen.“ u.s.w. Mit einem Satz: Sie stel-
len fest, dass Ihre MitarbeiterInnen sehr
kreativ sind, wenn es darum geht, Aus-
reden zu finden, und Sie stellen weiters
fest, dass das Feuer in der Mannschaft,
das es Ihnen zunächst gelungen ist an-
zufachen, leider zur Gänze wieder er-
loschen ist.
Was jetzt? Wenn Sie nach wie vor
von der Wichtigkeit dieser Aktivität
überzeugt sind, werden Sie wohl versu-
chen, das Feuer neu zu entfachen – wie-
der ein Schulungsabend, erneute Infor-
mations- und Überzeugungsarbeit
leisten und dann der Neustart.
Wenn Sie aber jetzt Ihre Vorgehens-
weise nicht ändern und ein weiteres Mal
darauf hoffen, dass es nun endlich
klappt, dann werden Sie bald eines Bes-
seren belehrt werden. Denn in den meis-
ten Fällen erlischt das Feuer abermals.
Nicht resigNiereNDann macht sich Resignation breit
und Sie geben sich geschlagen. Sie sind
verärgert und diese Verärgerung lassen
Sie die handelnden Personen spüren.
Damit können die aber sehr gut leben,
denn dieses Verhalten an Ihnen kennen
sie bereits. Ein weiteres Mal haben Ihre
MitarbeiterInnen erfolgreich die Umset-
zung einer guten Idee, die für sie aller-
dings Mehrarbeit bedeutet, verhindert,
und Sie können ihren Alltag wieder wie
gewohnt bestreiten. Ich werde sehr oft
von meinen Kunden gebeten, sie in sol-
chen oder ähnlichen Fällen zu unter-
stützen.
rechtzeitig NachlegeNWas hätte man im oben geschilder-
ten Fall anders machen können? Wenn
man an einen offenen Kamin denkt,
dann erscheint es klar und logisch, dass
man, wenn man ein Feuer entfacht (was
erfahrungsgemäß der größte Aufwand
beim Einheizen ist), dieses in der Folge
ad PersoNamMichael Peter Wurmlinger
Michael Peter Wurmlinger arbeitet seit fast 30 Jahren intensiv mit selbststän-digen Kaufleuten zusammen, davon 20 Jahre auf Seiten des Großhandels als Berater und fast zehn Jahre als Ver-kaufsleiter. Inzwischen ist er im zwölf-ten Jahr als selbstständiger Berater, Coach und Supervisor österreichweit tätig. Weitere Details unter:www.mpw-consulting.at
durch laufendes Nachlegen neuer Schei-
ter am Brennen halten muss. Legt man
nichts nach, erlischt das Feuer früher
oder später.
Wer hätte nun im geschilderten Fall
Scheiter nachwerfen müssen? Wenn Sie
jetzt der Meinung sind, dass dies die
Aufgabe Ihrer MitarbeiterInnen gewesen
wäre, gebe ich Ihnen prinzipiell recht.
Aber Sie hätten bis zur Erreichung einer
„stabilen Glut“ den Prozess unterstützen
können.
Sie hätten sich beispielsweise nach
der Durchführung der ersten Aktivitä-
ten nach etwa zwei Wochen persönlich
von den Erfolgen in der Abteilung über-
zeugen können. Sie hätten sich die
Aufzeichnungen über die verkauften
Mengen vorlegen lassen können, hätten
nachfragen können, wie die Umsetzung
läuft oder ob Ihre Unterstützung von-
nöten ist u.s.w. Sie hätten Ihren Mitar-
beiterInnen eine dementsprechende
Rückmeldung (Lob, Anerkennung) ver-
mitteln können oder auch Ideen, was
aus Ihrer Sicht noch verbesserungsfä-
hig wäre.
Dann hätten Sie von Ihrer/Ihrem
verantwortlichen MitarbeiterIn nur ver-
langen brauchen, dass er/sie Ihnen in
regelmäßigen Abständen die Aufzeich-
nungen über die durchgeführten Zu-
satzverkäufe ins Büro legt (z.B. jeweils
am Monatsende). Sie kontrollieren kurz
diese Aufzeichnungen und geben wie-
derum eine dementsprechende Rück-
meldung an Ihre Mannschaft. Am besten
machen Sie sich gleich jetzt für den
nächsten Monatsletzten eine Notiz in
Ihren Terminkalender, die lautet: „Kon-
trolle der Zusatzverkäufe!“
Sie untermauern dadurch die Wich-
tigkeit dieses Prozesses und bald ist die
Durchführung der Zusatzverkäufe in
der Feinkostabteilung ein fixer Bestand-
teil und wird nicht mehr angezweifelt.
VertraueN ist gut, KoNtrolle ist besser
Aber selbst das ist noch keine Ga-
rantie dafür, dass das Feuer in jedem
Fall weiterbrennt. Wie in vielen anderen
Bereichen gilt auch hier: Vertrauen ist
gut, Kontrolle ist besser.
2|2013 CASH 27
1,3 Millionen Balkone und fast eine Mil-
lion Terrassen in Österreich. Wem der
Weg zum Baumarkt zu weit oder um-
ständlich ist, muss dennoch nicht die
Flinte ins Korn (oder besser: die Schau-
fel in den Erdhaufen) werfen, denn die
heimischen Supermärkte bieten jedes
Jahr mehr im Sortiment der Samen,
Pflanzen, Erden, Dünger und Pflanzen-
schutzmittel an.
Auch wenn es angesichts der lang
anhaltenden, winterlichen Wetter-
lage nicht so scheint – der Frühling
kommt trotzdem! Und mit ihm die Lust
der Hobbygärtner am „Urban Garde-
ning“ – dem Begrünen und Bepflanzen
des hauseigenen Gartens, des Balkons
oder der Terrasse. Platz genug gäbe es
ja – laut Lebensministerium befinden
sich über zwei Millionen Gärten, rund
Garten-Workshops? ja! natürlich.
Seit letztem Jahr veranstaltet die
Biomarke Ja! Natürlich Workshops für
Hobbygärtner, heuer kommen neben
„Gartenplanung“ und „Kräutervielfalt“
Foto
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tions
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, Ja!
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Urban Gardening Die Freude der Österreicher am Selbstanbau von Kräutern, aber auch Obst und Gemüse im eige-nen Garten, am Balkon oder der Terrasse ist un-gebrochen. Wie die heimischen Handelsunter-nehmen auf diesen Trend reagieren, hat CASH für Sie hinterfragt.Autorin: SABINE SPERK
Der Supermarkt als Gartencenterhandel
28 2|2013 CASH
tern, aber auch
der Anbau von
Obst und Gemüse im urbanen Raum
entwickelt sich zum Trend. Auffallend
ist weiters, dass die biologische Kom-
ponente für immer mehr Gartenfreun-
de zum Kriterium wird. Mit dem „Zu-
rück zum Ursprung“ Bio-Saatgut erfüllt
Hofer exakt die Bedürfnisse seiner
Konsumenten und trägt folglich dem
Gedanken der Bio-Qualität, aber auch
jenem der Regionalität Rechnung.“ Der
Diskonter freut sich über kontinuierli-
che Umsatzzuwächse der Eigenmarken
„Gardenline“, „Florelia“ und „Florelia
Natur“. Als besondere Innovation er-
wartet die Kunden im Frühjahr ein
Hochbeet aus Holz. •
noch zwei neue Seminare – „Urban Gar-
dening“ und „Kompost: gesunder Boden
– gesunde Lebensmittel“ dazu, die al-
lesamt von Ja! Natürlich-Gärtnerin Da-
niela Auer und ausgewählten Experten
geführt werden. Das passende Sorti-
ment für die Bepflanzung und Besa-
mung des heimischen Beetes oder Blu-
menkastens haben die Vertriebslinien
von Rewe International natürlich auch
parat: „Wir sind mit der Entwicklung
des Segments „Gartenprodukte“ – die-
ses reicht von Blumenerde über Balkon-
und Zimmerpflanzen sowie Schnittblu-
men bis hin zu Gemüsesamen und
biologischen Pflanzenstärkungsmitteln
– sehr zufrieden. In den letzten Jahren
konnten wir hier ein Umsatzwachstum
im guten ein- bis zweistelligen Prozent-
bereich verzeichnen“, stellt Mag.
Corinna Tinkler, Direktorin Unterneh-
menskommunikation und Unterneh-
menssprecherin Rewe International AG,
zufrieden fest. Neben Bio-Samenrari-
täten, Bio-Jungpflanzen (in verrottbaren
Töpfen), Wildkräuterpflanzen, torffrei-
er Bio-Erde, Komposttee, biologischen
Schädlingsbekämpfungsmitteln und
„Regenwurm-Humus“ als Bio-Dünger,
ist seit heuer das Schachtelhalmextrakt
„Pflanzenstark“ neu im Sortiment.
Spar „wie früher“Spar setzt bei seinen Produkten
zum Begrünen ebenfalls stark auf Bio-
Qualität und Regionalität, vertreten
durch die Bio-Ei-
genmarke „Spar
Natur*pur“ mit
ihren Erden, Gar-
tendüngern so-
wie einem gro-
ßen Sortiment
an Gemüsepflan-
zen und Samen
– hier wurde das
Angebot der
„Spar wie
früher“-Samen-
sorten 2013 erweitert. Großer Be-
liebtheit erfreuen sich auch die 2011
eingeführten „Spar wie früher Paradei-
ser- und Chili-Pflanzen-Edition Steko-
vics“. „Speziell bei Gemüsepflanzen ist
unseren Kunden das Thema
Bio und Regionalität sehr
wichtig – aus diesem Grund
verkaufen wir Gemüsepflan-
zen nur unter Bio-Qualität und
natürlich regional produziert. Wo
möglich, lassen wir alle unsere
Pflanzen regional produzieren – die
Tulpen kommen heuer nicht aus Hol-
land, sondern zum Großteil von der
Gärtnerei Angeloff in Wien“, so Spar-
Unternehmenssprecherin Mag. Nicole
Berkmann. Neu im Regal finden sich
heuer drei Pflanzenstärkungsmittel von
„Spar Natur*pur“ für Orchideen, Zim-
merpflanzen und Kräuterpflanzen so-
wie die Gartenprodukte „Schnecken-
frei“ und „Blattlausfrei“.
bio für alleNeben Rewe und Spar setzen auch
Zielpunkt und Hofer auf Grünpflanzen
und vor allem auch auf Bio-Qualität
derselben. „Zielpunkt bietet Grünpflan-
zen, Blühpflanzen, Auspflanzware nach
Saison, Blumenerde, Rindenmulch,
Blaukorn und Flüssigdünger sowie Sä-
mereien. Die Bio-Topfkräuter ‚natürlich
für uns‘ wird es schwerpunktmäßig ab
Ende März geben, hier wird das Sorti-
ment weiter ausgebaut. Außerdem wird
heuer zum ersten Mal Bioqualität bei
Auspflanzware geboten, die von regio-
nalen Produzenten stammen“, erklärt
Zielpunkt Vorstand Thomas Janny das
„grüne“ Sortiment.
Von Hofer hört man Ähnliches: „Es
zeichnet sich ab, dass der eigene Gar-
ten, Balkon oder die Terrasse an Wich-
tigkeit zunehmen. Insbesondere steigt
die Freude am Selbstanbau von Kräu-
GarTeNSorTiMeNT iM leh uNd dfhPenetration % LEH total LEH total DFH DFH
Jahr 2011 Jahr 2012 Jahr 2011 Jahr 2012Samen 28,5 27,5 3,3 2,2Dünger Indoor 14,3 13,2 3,4 2,0Dünger Outdoor 10,7 11,2Erde 18,1 16,2Pflanzenschutz 33,6 32,2 14,9 11,8
Quelle: GfK Austria | Consumer Panel Services (2.800 Privathaushalte)Penetration: Anteil aller österr. Haushalte, die mindestens einmal im YTD ein ensprechendes Produkt gekauft haben.
2|2013 CASH 29
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„Trend Briefing“ für 2013
Konsumtrends, Teil IIHandel
30 2|2013 CASH
ism“, der Erwartung (sofort!), genau das
richtige Produkt zu finden, umweltbe-
wusstem Denken und demWunsch nach
immer neuen Status Stories, gepaart
mit neuen lokalen Herstellungsmetho-
den wie 3D-Printing und On-Demand-
Produktion.
Und natürlich profitieren Führungs-
kräfte, die sich über steigende Lohnkos-
ten in China, lange Vorlaufzeiten und
allfällige globale Lieferketten den Kopf
zerbrechen, von Konsumenten, die
Fünf der zehn wichtigen Konsum-
trends, die das Trendforschungsun-
ternehmen Trendwatching.com im Rah-
men seines „Trend Briefing“ für das Jahr
2013 identifiziert hat, haben wir Ihnen
in der Coverstory der CASH Jänner-Aus-
gabe auf den Seiten 50 bis 53 bereits prä-
sentiert. Welche Strömungen und Kräfte
die Märkte und Verbraucher in diesem
Jahr noch bewegen, erfahren Sie hier:
6. Celebration nation2013 wird die globale Kulturland-
schaft genauso auf den Kopf gestellt
werden wie deren finanzielles Äquiva-
lent. Ein mögliches Szenario? Aufstre-
bende Märkte werden in den nächsten
zwölf Monaten stolz ihr nationales und
kulturelles Erbe exportieren und sogar
regelrecht zur Schau stellen. Symbole,
Lebensweisen und Traditionen, die zu-
vor heruntergespielt oder sogar ver-
steckt wurden, werden zu einer Quelle
des Stolzes für einheimische Konsu-
menten und interessante Objekte für
Konsumenten auf der ganzen Welt.
Und für den Fall, dass Sie nicht aus
einer dieser Celebration Nations kom-
men, wäre es wahrscheinlich an der
Zeit, sich mit einer angesagten lokalen
Marke aus aufstrebenden Märkten zu-
sammenzutun und deren Vibe an Ihre
Konsumenten weiterzugeben.
7. Data MyningDaten sind die neue Ressource, und
Konsumenten werden im Jahr 2013 an-
fangen, einen Teil ihres Wertes einzu-
fordern. Bisher konzentrierten sich die
Diskussionen um „Big Data“ auf den
Wert von Konsumentendaten für Un-
ternehmen. 2013 werden clevere Käufer
den Spieß umdrehen. Konsumenten
erkennen den Wert ihrer Lifestyle-Daten
und beginnen diese zu nutzen, indem
sie sich an Marken wenden, die diese
Daten nutzen, um ihnen proaktiv zu
helfen, ihr Verhalten zu optimieren und/
oder Geld zu sparen. Aber Vorsicht: Der
Grat zwischen nützlichen bzw. ideal
angepassten Services und aggressiven,
wenn nicht sogar total unangemessenen
„Service-Angeboten“, die Konsumenten
einfach nur abschrecken, ist schmal.
Konsumenten möchten das Gefühl ha-
ben, bedient zu werden, aber sie möch-
ten keinesfalls bespitzelt werden.
8. again MaDe HereHinter diesem Trend verbirgt sich
die perfekte Mischung aus dem Konsu-
menteninteresse am wachsenden „New-
Celebration Nation. Die chinesische Luxus-modelinie Ne-Tiger zeichnet sich durch ihre von „East-meets-West“ und ethnischen Ein-flüssen geprägten Designs aus. Im Septem-ber 2012 hielt der Gründer des Unterneh-mens, Zhang Zhifeng, eine Rede mit dem Titel „From China, to the World“, kurz be-vor das Modelabel seine aktuelle Haute- Couture-Kollektion in Mailand präsentierte.
Der globale Handel hat nicht zuletzt durch den Nachfra-gerückgang in den Indus-trienationen spürbar an Elan verloren. Wer es jedoch ver-steht, die Bedürfnisse, Wün-sche und Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen, der wird auch diese Schwäche-phase der Wirtschaft gut überdauern. Über die wich-tigsten Konsumtrends infor-miert zu sein, kann dabei nicht schaden.Autor: CHRISTIAN PLESCHBERGER
„trenD briefing“ 2013Die wichtigsten Konsumtrends im Überblick
1. Presumers & Custowners. Konsumenten werden immer mehr die Möglichkeit wahrnehmen, bei der Markteinführung (bzw. schon vorher) und Finanzierung neuer Produkte und Marken mitzureden.2. Ermerging2. Aufstrebende Marken auf der ganzen Welt orientieren sich an der neuen Mittelschicht.3. Mobile Moments. Lifestyle-Multitasking (wenn nicht sogar Hypertasking) und Micro-Convenience werden das Jahr 2013 beherrschen.4. New Life Science. Es ist Zeit für Produkte, die etwas zurückgeben.5. Appscriptions. Digitale Technologien sind die neue Medizin.6. Celebration Nations. Aufstrebende Märkte werden ihr nationales und kulturelles Erbe exportieren.7. Data Myning. Konsumenten geben „Good Data“ den Vorzug vor „Big Data“.8. Again Made Here. Durch die Transformation von traditionellen Business-Modellen wird aus „lokal“ 2013 viel mehr als nur Bauernmarkt und Kunsthandwerk.9. Full Frontal. Dem Grundsatz „Nicht nur transparent, sondern nackt und stolz da-rauf“ folgend, können Marken nicht mehr nur so tun, als hätten sie nichts zu verste-cken, sondern müssen es proaktiv zeigen und beweisen.10. Demanding Brands. Die Wünsche der Marken werden den Konsumenten Befehl sein.
Quelle: Trendwatching.com
Die detaillierten Erklärungen zu den Trends 1 bis 5 finden Sie in der Coverstory der CASH-Ausgabe 1/2013 auf den Seiten 50 bis 53.
2|2013 CASH 31
„Again Made Here“ unterstützen.
Hier nur eine Statistik zur Anregung:
Vier von fünf amerikanischen Käufern
(76 %) achten auf „Made in the USA“-
Etiketten und würden mit größerer Wahr-
scheinlichkeit diese Produkte kaufen
(Quelle: Perception Research, Juli 2012).
Aufmerksame Leser können sich
bereits ausmalen, wie sich „Presumer“
und „Again Made here“ in den nächsten
Monaten gegenseitig pushen werden.
Machen Sie sich bereit, denn durch die
Transformation von traditionellen Busi-
ness-Modellen wird aus „lokal“ im Jahr
2013 viel mehr als nur Bauernmarkt und
Kunsthandwerk.
9. Full FrontalWas folgt als nächstes auf den Me-
gatrend Transparenz? Marken können
nicht mehr bloß so tun, als hätten sie
nichts zu verstecken, sondern müssen
es proaktiv zeigen und beweisen. Das
heißt: kein hochtrabendes Gerede mehr
über Werte und Kultur, sondern statt-
dessen eindeutige und klare Aussagen
über aktuelle Ergebnisse.
Natürlich werden nicht alle Konsu-
menten so anspruchsvoll sein, aber da
absolute Transparenz als Hygiene-Fak-
tor gilt, werden selbst die weniger an-
spruchsvollen erwarten, dass Marken
ihre ethischen und ökologischen Refe-
renzen denen gegenüber bekunden, die
wirklich Wert darauf legen.
Hier einige Statistiken: Der Prozent-
satz der Konsumenten weltweit, die
glauben, dass Unternehmen zumeist
richtig handeln, fiel von 56 Prozent im
Jahr 2011 auf unter 53 Prozent im Jahr
2012 (Quelle: Edelman, Jänner 2012).
Das Verhältnis der Menschen, die
der Meinung sind, dass Firmen einen
namhaften positiven Beitrag zu ihrem
Leben leisten, verteilt sich mit acht Pro-
zent in europäischen Märkten und fünf
Prozent in den USA. Interessanterweise
schneiden China mit 57 Prozent und
Lateinamerika mit 30 Prozent deutlich
besser ab (Quelle: Havas, Februar 2012).
69 Prozent der US-Amerikaner geben
an, dass sie eher Marken vertrauen, die
ihre CSR-Bilanz öffentlich darlegen, ver-
glichen mit 31 Prozent, die Marken kau-
Konsumtrends, Teil IIHandel
fen würden, auch wenn sie nur über ihre
CSR-Ziele sprechen (Quelle: Cone Com-
munications, Oktober 2012).
Nur vier Prozent der Amerikaner kau-
fen Unternehmen ihre ökologischen
Vorsätze ab (Quelle: Cone Inc., März 2012).
Falls Sie sich jetzt fragen, was Ihre
Kunden davon halten, wenn Sie Full
Frontal anwenden, dann seien Sie sich
sicher, dass die eigentliche Frage 2013
lautet: „Was werden sie denken, wenn
Sie es nicht tun?“
10. demanding Brands2013 bahnt sich ein gewagter Wandel
in der Beziehung zwischen ehrgeizigen
und verantwortungsvollen Labels und
deren Kunden an. Unternehmen, denen
bereits ein Licht aufgegangen ist, und
die sich auf die dringend notwendige
Reise in eine nachhaltigere und sozial
verantwortungsvollere Zukunft ge-
macht haben, werden verlangen, dass
ihre Kunden dazu beitragen, und sich
auf diese Weise die Anerkennung der
hyperanspruchsvollen Konsumenten
sichern.
Konsumenten werden sich jedoch
nicht für Marken einsetzen, wenn sie
nicht völlig von deren Vision überzeugt
sind. Wenn Sie sich also als Demanding
Brand positionieren wollen, dann stellen
Sie sicher, dass Sie zu 100 Prozent trans-
parent und ehrlich sind.
Dazu gleich noch ein abschließender
Tipp: Es ist eine Sache, sich vorüberge-
hend als anspruchsvoll zu verkaufen, um
die Aufmerksamkeit der Konsumenten
auf sich zu lenken. Eine ganz andere Sa-
che ist es, sich langfristig sinnvollen Zie-
len zu verschreiben. Aber, hey, keiner hat
behauptet, dass es einfach wird. •
Data Myning. Im August 2012 hat die amerikanische Supermarktkette Kroger ein personalisiertes Rabatt-System einge-führt, das Rabatt-Coupons auf Basis der individuellen Treuekartennutzungsdaten generiert. Kroger berichtet, dass 70 Pro-zent der Käufer, die personalisierte Cou-pons erhalten haben, mindestens einen von ihnen eingelöst haben.
Demanding Brands. Das indische Telekommuni-kationsunternehmen Tata Docomo betreibt „The Bloodline Club“, ein soziales Blutspende-netzwerk für Teilnehmer aus der ganzen Welt. Bei der Registrierung müssen User ihre Blut-gruppe angeben. Im Falle eines Notfalls kon-taktieren Mitglieder Tata Docomo über Face-book, woraufhin das Unternehmen einen Aufruf an geeignete Mitglieder startet.
Again Made Here. Im Juni 2012 wurden die ers-ten in Fremont, Kalifornien produzierten Tesla Model S-Autos ausgeliefert. Das Auto „Made in California“ wird von einer Lithium-Ionenbatte-rie betrieben und beschleunigt in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Full Frontal. Aufgrund der Sorgen chinesischer Konsumenten über die Sicherheit von Lebens-mitteln nutzt der Bio-Farmer Yi Mu Tian ein digitales Food-Tracking-System. Die riesige Hightech-Farm verwendet ein Kodierungssys-tem, das es Konsumenten erlaubt, jedes Le-bensmittel bis aufs Feld zurückzuverfolgen. Konsumenten können auch das Wachstum von Gemüse per Kamera beobachten. Seit Oktober 2012 hat die Farm über 60.000 Familienhaus-halte in Shanghai beliefert.
32 2|2013 CASH
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Aktuell halten wir jetzt bei 14 Standor-
ten in sieben Bundesländern (Wien, NÖ,
OÖ, Stmk., Sbg., Ktn., Tirol; Anm. d. Red.)
und streben für 2013 eine erneute Ver-
doppelung der Restaurants an. 2015 soll
es dann bereits 50 Standorte geben.“ Im
Visier hat Walker dabei Standorte mit
hoher Kundenfrequenz wie beispiels-
weise in Shopping-Centern, an Auto-
Und ein Ende der Fahnenstange ist
noch lange nicht in Sicht, wie Wil-
liam Walker, Area Development Manager
für Deutschland, Österreich, Schweiz
und Luxemburg, im Gespräch mit CASH
schildert: „Wir haben uns in Österreich
erfolgreich etabliert und konnten die
Anzahl unserer Restaurants im vergan-
genen Jahr sogar mehr als verdoppeln.
bahnraststätten, an Tankstellen oder in
Innenstädten. Bei den Restaurantgrößen
geht es hingegen sehr flexibel zu, denn
aufgrund des einfachen Betriebs ohne
Kochen und Braten kommt man mit
mindestens 25 und maximal 250 Qua-
dratmetern gut aus.
Über 2 Mio. VariantenAngesichts der Tatsache, dass der
erste Anlauf des international tätigen
Fastfood-Unternehmens – das 1965 vom
damals 17-jährigen Fred DeLuca in
Bridgeport/Connecticut gegründet wur-
de – in Österreich scheiterte, sind das
sehr ambitionierte Pläne. 2005 schlitter-
te Subway in den Konkurs und musste
alle heimischen Restaurants schließen.
Nur der Standort am Wiener Opernring, Foto
s: S
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Zweiter anlaufSubway ist weltweit mit ca. 38.000 Restaurants in rund 100 Ländern präsent und gemessen an der An-zahl der Standorte Marktführer im Bereich Fastfood. Seit dem erneuten Markteintritt im Jahr 2010 ist die amerikanische Fastfood-Kette auch in Öster-reich auf Erfolgskurs und hält mittlerweile bei 14 Restaurants in sieben Bundesländern. Autorin: MichAELA SchELLnER
SubwayHandel
William Walker freut sich über das hierzulande große interesse an der amerikanischen Fastfood-Kette.
34 2|2013 CASH
schäftsentwicklung und Expansion mit
Rat und Tat zur Seite stehen. Aber nicht
nur neue Franchisenehmer zeigen In-
teresse; auch bestehende Partner wollen
die Kette in Österreich weiter etablieren
und expandieren. „Wir wachsen von
innen heraus mit bestehenden Partnern,
die an der Weltmarke Subway Ge-
schmack gefunden haben und von ihr
überzeugt sind. Das ist für uns das größ-
te Kompliment“ freut sich Walker.
Neben Österreich hält Subway auch
in Deutschland, wo die Fastfood-Kette
ebenfalls mit Problemen zu kämpfen
hatte, an seinen Expansionsplänen fest.
Derzeit gibt es bei unseren Nachbarn
knapp über 600 Restaurants mit rund
6.100 Mitarbeitern. •
der heute zu den umsatzstärksten im
deutschsprachigen Raum zählt, blieb
erhalten. Beim zweiten Anlauf darf und
wird aber nichts schiefgehen, ist Walker
überzeugt: „Mit einer neuen Organisa-
tionsstruktur, einer starken Marke und
überaus engagierten Franchisepartnern,
die mit Herzblut bei der Sache sind, steht
einer erfolgreichen Performance nichts
im Weg.“ In die Hände spielt Subway
laut Walker auch der Wandel der Essge-
wohnheiten. Außer-Haus-Verzehr liegt
im Trend, auf Convenience und Qualität
will dabei aber niemand verzichten. Das
Subway-Prinzip setzt genau hier an,
denn die Kunden können gemäß dem
Unternehmensgrundsatz „eat fresh“ aus
über zwei Millionen Varianten wählen
und sich ihre Subs nach eigenen Wün-
schen zubereiten lassen. Zur Wahl ste-
hen beispielsweise verschiedene Brot-
und Sandwichgrößen, zahlreiche
Wurst- und Fleischvarianten oder un-
terschiedliche Käsesorten. Darüber hi-
naus lässt sich der Sub sowohl kalt als
auch warm, mit Salat oder Gemüse be-
legt oder mit verschiedenen Saucen
verfeinert bestellen. Außerdem gibt es
mit der Linie „6 Gramm Fett oder weni-
ger“ auch Sandwiches für besonders
ernährungsbewusste Konsumenten.
Volle UnterstützUngDass dieses Konzept hierzulande
ankommt, zeigen auch die Unterneh-
mensdaten. Diesen zufolge ist das Jahr
2012 für Subway ausgesprochen positiv
verlaufen, denn die bestehenden Res-
sUbway Facts
• Gründung: 1965 von Fred DeLuca in Bridgeport/Connecticut (USA)
• Unternehmensslogan: „eat fresh“ • Markteintritt Deutschland: 1999 • Standorte Deutschland: 601 • Mitarbeiter Deutschland: 6.100 • Markteintritt Österreich: 2010 • Standorte Österreich: 14 • Mitarbeiter Österreich: 170 • Standorte weltweit: 38.000 in 100 Ländern
• Mitarbeiter weltweit: 380.000
taurants entwickeln sich im europäi-
schen Vergleich hinsichtlich Umsatz und
Frequenz überdurchschnittlich gut. Au-
ßerdem wurden bereits acht neue Fran-
chiselizenzen vergeben, deren Gebühr
sich in Österreich auf 7.500 Euro beläuft.
Die Gesamtinvestitionen liegen pro Re-
staurant zwischen 80.000 und 120.000
Euro. Franchiselizenzen werden bei Sub-
way bereits seit dem Jahr 1974 vergeben,
um potenziellen Geschäftspartnern den
Einstieg in die Selbstständigkeit mit ei-
ner etablierten Weltmarke zu ermögli-
chen. Unterstützung erfahren die neuen
Franchisenehmer dabei von regionalen
Gebietsentwicklern, sogenannten „De-
velopment Agents“, die ihnen vom
Markteintritt bis zur positiven Ge-
Bei Subway können die Kunden aus über zwei Millionen Varianten auswählen.
CASH-Redakteurin Michaela Schellner im Gespräch mit William Walker über die Expansionspläne des international tätigen Fastfood-Unternehmens.
2|2013 CASH 35
Sport 2000 mit neuem Partner Gigasport: Holger Schwarting/Vorstand Sport 2000, Andreas Zinschitz/Vorstand Kastner&Öhler, Christoph Krahwinkler/Prokurist Sport 2000 und Reinhard Schaffler/GF Sport 2000 (v. li.)
von Gigasport wird unverändert beibe-
halten. In einem ersten Schritt der stra-
tegischen Partnerschaft liegt ein klarer
Fokus auf dem Bereich Einkauf.
Dr. Holger Schwarting, Vorstand Sport
2000 Österreich, zum strategischen
Schulterschluss mit Gigasport: „Dass wir
Gigasport als neuen Partner gewinnen
konnten, stellt für uns nicht nur die größ-
te Akquisition in der Unternehmensge-
schichte dar, sondern auch die aktuell
größtmögliche Akquisition im österrei-
chischen Sportfachhandel. Es ist für bei-
de Partner eine zukunftsweisende Berei-
cherung auf vielerlei Ebenen.“
Andreas Zinschitz, MBA, Vorstand
Kastner & Öhler, prüfte im letzten hal-
ben Jahr intensiv mögliche strategische
Partner. Ausschlaggebend für die Ent-
scheidung einer Zusammenarbeit mit
Sport 2000 war das Gesamtpaket aus
Vorteilen im Einkauf, einem großen
Spielraum hinsichtlich zukünftiger Er-
weiterung der Kooperation, der Gleich-
Seit 1. Februar 2013 ist Gigasport, die
Sporthandelsgruppe des Kastner &
Öhler Konzerns, neuer Partner von Sport
2000 Österreich. Damit ist Sport 2000
Österreich die größte Sporthandelsver-
bundgruppe am heimischen Markt. Mit
insgesamt 339 Geschäften (321 Sport
2000 + 18 Gigasport) in Österreich und
113 Standorten in Tschechien, Slowakei,
Ungarn und Slowenien (inkl. 3 Gigas-
port) erwirtschaften Sport 2000 und
Gigasport einen Außenumsatz in der
Höhe von 450 Millionen Euro (Sport 2000
Österreich 2011: 342 Mio. Euro; Gigasport
Österreich 2011: 108 Mio. Euro). Der
Marktanteil von Sport 2000 in Österreich
erhöht sich durch den neuen Partner
von 22 auf 29 Prozent.
neue strategische ausrichtungGigasport ist mit 18 Filialen in Ös-
terreich und drei Standorten in Slowe-
nien nun der größte Partner von Sport
2000. Der eigenständige Marktauftritt
klang in der strategischen Ausrichtung
im Hinblick auf Qualität, Kompetenz
und Service sowie die optimale Ergän-
zung in den unterschiedlichen geogra-
fischen Wirkungsbereichen.
grosshandel und produktent-wicklung
Zum Auftakt der Kooperation liegt
der Fokus auf der Schaffung von Syner-
gien im Einkaufsbereich. Eine intensive
Zusammenarbeit in weiteren Bereichen
ist mittelfristig geplant.
Sport 2000 ist mit mehr als 200
Sportfachgeschäften und der Skiver-
leihorganisation Sport 2000 rent beson-
ders in den österreichischen Touris-
musregionen stark. Durch die
Zusammenarbeit mit Gigasport baut
Sport 2000 seine Präsenz im städtischen
Bereich durch Standorte von Gigasport
in Graz, Klagenfurt, Villach, Brunn am
Gebirge , St. Pölten und Innsbruck deut-
lich aus.
Einen wichtigen Bestandteil des Sport
2000 Geschäftsmodells stellt die Zent-
ralregulierung dar. So wickeln bereits
über 270 Sportartikelhändler in Öster-
reich, Tschechien und der Slowakei ihre
Lieferantenbestellungen durch das Sys-
tem der Zentralregulierung über Sport
2000 Österreich ab. Dazu kommt ab Fe-
bruar 2013 nun auch noch Gigasport.
Und: Neben dem Streckengroßhan-
del ist auch eine verstärkte Zusammen-
arbeit von Gigasport im Bereich Groß-
handel geplant. Über sein Zentrallager
in Regau bietet Sport 2000 seinen Händ-
lern auch Großhandelsware an. Produk-
tanforderungen von Gigasport werden
zukünftig sowohl in der Produktent-
wicklung von Sport 2000 als auch in der
Sortimentsplanung des Sport 2000 Groß-
handelssortiments berücksichtigt. •
gemeinsam noch stärkerDie strategische Partnerschaft hilft Sport 2000 die Marktführerschaft weiter auszubauen. Schwerpunkt der Zusammenarbeit im ersten Schritt: der Einkauf.Autor: willy ZwERGER
Sport 2000/Gigasporthandel
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36 2|2013 CASH
Merkur Akademie
Personalentwicklung hausgemacht
Mit der Eröffnung der Merkur Akademie als zentraler Aus- und Weiterbil-
dungsstätte setzt das Unternehmen einen weiteren Schritt zur Sicherung
der Qualitätsführerschaft im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel.
Merkur verstärkt damit einmal mehr die umfassenden Möglichkeiten zur
Ausbildung und Weiterentwicklung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
– vor allem in der modernen Schulungsküche. Auch die bis zu 200 neuen
Lehrlinge, die Merkur in diesem Jahr wieder aufnehmen wird, können sich
auf besonders praxisnahe Fortbildungen in der Akademie freuen.
Auf den insgesamt 1.350 m² am Standort der ehemaligen Merkur Zentrale in der
Swatoschgasse in Wien Simmering werden noch heuer etwa 5.000 Merkur Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreiche Aus- und Weiterbildungsangebote zu
bis zu 60 verschiedenen Themen nutzen können. Besonderes Highlight der
Merkur Akademie ist die – auch technisch – modernst ausgestattete Schulungs-
küche mit über 136 m². „Die Merkur Akademie ist eine wichtige Investition in
die Zukunft unserer Mitarbei-
ter und somit unseres Unter-
nehmens. Mit dieser Ausbil-
dungsstätte schaffen wir
attraktive Lern- und Kommu-
nikationsräume, in denen ein
umfassendes Bildungspro-
gramm umgesetzt werden
kann. Wir wollen damit un-
sere Qualitätsführerschaft im
österreichischen Lebensmit-
teleinzelhandel einmal mehr
unter Beweis stellen“, so Mer-
kur Vorstand Klaus Pollham-
mer zur Eröffnung der Merkur
Akademie.
Das Herzstück der Merkur
Akademie ist eine Küche, die
„alle Stückerl spielt“: Neben der modernen Küchenausstattung sind hier auch
hoch auflösende Kameras installiert, die detailliert einzelne Produktionsschritte
erfassen, die wiederum als Echtzeitprojektion auf einzelne Bildschirme in der
ganzen Akademie übertragen werden können. „In dieser Küche werden zukünf-
tig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Frischebereichen, wie Feinkost- und
Fleischabteilung, Konditorei oder Gastronomie, in der Zubereitung und Veredelung
von Lebensmitteln geschult. Der richtige Umgang mit den wertvollen Produkten
hat nämlich bei Merkur einen besonders hohen Stellenwert für Topqualität und
Frische“, erklärt Merkur Vorstand Michael Franek. Weiters sollen hier auch Pro-
duktionsvideos zu Schulungszwecken aufgezeichnet und den Kolleginnen und
Kollegen in den Märkten österreichweit zur Verfügung gestellt werden.
In der Architektur der Merkur Akademie wurde besonders viel Wert darauf
gelegt, dass diese zum Lernen und zur Kommunikation anregt. Lichtdurchflu-
tete, flexibel nutzbare Seminarräume sowie eine begrünte Dachterrasse für die
Weiterbildung unter freiem Himmel sollen die Lust am Lernen fördern. Merkur
startet 2013 wieder eine große Lehrlingsoffensive und sucht bis zu 200 enga-
gierte junge Menschen, die eine abwechslungsreiche Ausbildung im Unterneh-
men beginnen möchten.
ExprEssfindEr 38 news 39 Jobnotizen 40 Christian reitterer/proM² 42 Monster Jobwechsler studie 2013/1
44 Lehrlingsstammtisch Henkel
ZitAt dEs MonAts
„Nicht nur beim Schach haben die Bauern höchste
Verantwortung.“
mag. ChriStiaN reitterer, pro m2
HAndEL KArriErEFo
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Stolz auf die neue merkur akademie: die merkur Vorstände Klaus pollhammer (l.) und michael Franek (r.) sowie Vor-standsvorsitzender rewe international ag Frank hensel
2|2013 CASH 37
Karriere News
Career’s Best recruiters
Österreichs beste Recruiter ausgezeichnet
Am 29. Jänner 2013
wurden im Rahmen
eines Festakts im
Wissenschaftsminis-
terium nicht nur die
interessantesten Stu-
dienergebnisse von
„Career’s Best Recrui-
ters“ präsentiert –
Wissenschafts- und
Forschungsminister
Dr. Karlheinz Töchter-
le überreichte den
erfolgreichsten Un-
ternehmen und öf-
fentlichen Institutio-
nen ihre Auszeichnungen als Österreichs beste Recruiter.
Anhand von 55 Kriterien und mithilfe von über 2.000 Blind-
bewerbungen untersuchte die Studie „Career’s Best Recruiters“
die Recruiting-Qualität von über 500 heimischen Arbeitgebern.
Laut dieser Studie
zeigt sich Licht am
Horizont: Nach Jahren
schleppender Verbes-
serungen haben sich
Österreichs größte
Arbeitgeber heuer im
Recruiting gleich um
15 Prozentpunkte
steigern können. Der
Gesamtsieg ging heu-
er an das Beratungs-
unternehmen Deloit-
te, das vor allem mit
einer umfassenden
Social-Media-Offensi-
ve punktete. Prämiert wurden neben den Gesamtsiegern –
Rewe International AG konnte hier den erfolgreichen 8. Platz
erreichen – auch die Sieger in den 23 wichtigsten Branchen,
nachzulesen auf: www.careersbestrecruiters.com
Great Place to Work
Österreichs beste Arbeitgeber werden prämiertHeutzutage ist es von entscheidender Bedeutung, ein attrak-
tiver Arbeitgeber zu sein, um Fachkräfte im Unternehmen zu
halten. Mitarbeiterbefragungen sind ein gutes Mittel, um die
konkreten Bedürfnisse der Mitarbeiter herauszufinden, damit
in die richtigen Bereiche investiert werden kann. Bereits im
vergangenen Jahr hat das international tätige Forschungs-
und Beratungsinstitut Great Place to Work in rund 100 Un-
ternehmen Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, von denen
sich 56 Unternehmen zur Teilnahme an der von Great Place
to Work durchgeführten Benchmarkstudie entschlossen ha-
ben. Davon werden 28 Unternehmen am Abend des 18.04.2013
im Rahmen einer Award Cerem-
ony im Colosseum XXI als „Ös-
terreichs Beste Arbeitgeber 2013“
ausgezeichnet und der Öffent-
lichkeit vorgestellt. „Externes
Employer Branding allein ist nur
die halbe Miete, denn außen hui
und innen pfui geht gar nicht.
Entscheidend ist vor allem auch
das interne Arbeitgeber-
Image“, so Dr. Erich Laminger,
Managing Director von Great
Place To Work Österreich.
Stummer & Partner/identitäter
Kartenspiel für junge Talente
In Österreich gibt es derzeit rund 125.000 Lehrlinge. Die
ausbildenden Unternehmen stehen Jahr für Jahr vor der
schwierigen Aufgabe, unter zahlreichen Bewerberinnen und
Bewerbern die Richtigen auszusuchen. „Wie im Recruiting
von Erwachsenen geht es uns darum, das beste „Matching“
zwischen Unternehmen sowie Kandidatinnen und Kandi-
daten zu erreichen“, erklärt Katharina Stummer, Geschäfts-
führerin Stummer & Partner. „Die Employer Branding Cards
haben sich seit 2010 in Auswahlprozessen sehr gut bewährt
und etabliert, über 80 Unternehmen nutzen sie bereits in
ihrer täglichen Personalarbeit.“ Nun gibt es ein adaptiertes
Kartenset, das sich auf den Sprachgebrauch der 14- bis 18-Jäh-
rigen konzentriert und so mithilft, die Generation Y besser
zu verstehen.
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38 2|2013 CASH
ECR Aus-
tria: Während die Arbeitskreisleitung Sup-
ply Side in den bewährten Händen von
Martin Gleiss, Spar (Handelsseite), und Ge-
org Novak, Henkel CEE (Herstellerseite),
bleibt, wurde die Arbeitskreisleitung De-
mand Side der ECR Austria Initiative neu
besetzt mit Heidrun Girz, Coca-Cola Helle-
nic Österreich (Herstellerseite), und Barbara
Palm, Rewe International (Handelsseite).
Die Aufgaben der Arbeitskreisleiter sind die
fachliche Begleitung und Koordination der
Arbeitsgruppen sowie die Präsentation der
Ergebnisse im ECR Austria Board.
IAA: Bei der Generalver-
sammlung der Österreich-
Sektion der International
Advertising Association
(IAA) am 30. Jänner 2013
wurde Martina Hörmer (Rewe International)
für weitere zwei Jahre als IAA-Präsidentin
wiedergewählt. Neu im Vorstand der IAA
ist Maria Bauernfried (Foto), Marketinglei-
terin von Kelly. Sie zieht als Vizepräsidentin
ein. Als weitere Vizepräsidenten fungieren
Richard Grasl (ORF) und Oliver Voigt (Me-
diengruppe Österreich).
L’Oréal Österreich:
Jean-Christophe Périchon
übernahm mit 1. Februar
2013 die Verantwortung für
die Divison Professionelle
von L’Oréal Österreich. 1984 trat der 52-jäh-
rige Franzose bei L’Oréal Frankreich ein
und erwarb sukzessive Erfahrungen in den
Bereichen Finanz, Vertrieb und Marketing.
Von 1994 bis 2007 war er für L’Oréal in Por-
tugal, Korea, Japan und der Schweiz tätig
und bekleidete diverse Leitungsfunktionen
in der Division Professionelle Produkte. In
den letzten fünf Jahren verantwortete Péri-
chon die Personalentwicklung derselben
Division in Paris.
McDonald’s Österreich: Ab 1. März 2013
zeichnet Andreas Schmidlechner als Ma-
naging Director für die Geschäftsführung
von McDonald’s Österreich
verantwortlich. Schmid-
lechner war bisher bereits
Mitglied der Geschäftsfüh-
rung und seit 2006 für den
Bereich Marketing & Communications zu-
ständig. Er folgt damit Andreas Schwerla
nach, der sich nach 28 Jahren im McDonald’s
System und fünf Jahren als Managing Di-
rector von McDonald’s Österreich sowie
Vizepräsident der Western Region als Fran-
chisenehmer von McDonald‘s Restaurants
in Niederösterreich selbstständig macht.
Megazoo: Nachdem
Norbert Marschallinger mit
1. Jänner 2013 in die Ge-
schäftsführung von Fress-
napf Österreich gewechselt
ist, steht nun sein Nachfolger an der Spitze
von Megazoo Österreich fest: Thomas Ptok
aus Aachen. Der 45-Jährige war zuletzt in
der Fressnapf-Zentrale in Krefeld (D) be-
schäftigt und entwickelte dort unter ande-
rem das deutsche „Fressnapf XXL“-Konzept.
Metro Cash & Carry
Austria: Mit 1. Jänner 2013
hat Klaus Sauer die Position
des Offer Management Di-
rectors der Metro Cash &
Carry Austria GmbH über-
nommen. Er löst damit Davor Katalinic ab,
der seit Anfang des Jahres ein Projekt im
Bereich Nonfood innerhalb der Metro AG
am Standort Düsseldorf begleitet. Der
46-Jährige begann seine Karriere innerhalb
der Metro Group 1991, wurde 1999 zum Ma-
naging Director Metro Properties Energy
Management ernannt und wechselte an-
schließend zur Metro Group Buying (MGB)
Poland. Zuletzt war Sauer Mitglied der Ge-
schäftsführung der Real SB-Warenhaus
GmbH mit Verantwortung für das Waren-
geschäft Food.
Procter & Gamble Öster-
reich: Per 1. März über-
nimmt Diplom-Kaufmann
Tobias Grafe die Geschäfts-
leitung der Procter & Gam-
ble Austria Niederlassung in Wien. Der
39-jährige zweifache Familienvater ist seit
13 Jahren im Unternehmen beschäftigt, zu-
letzt zeichnete er bei P&G als Verkaufsdi-
rektor für eine große deutsche Kundengrup-
pe verantwortlich. Felix Fröhner, der die
Geschäftsführung von P&G Österreich 2010
übernommen hatte, verlässt das Unterneh-
men Ende März um eine leitende Position
bei einem österreichischen Unternehmen
zu übernehmen.
Reckitt Benckiser: Diet-
ger Dickmann ist seit Jän-
ner 2013 Geschäftsführer
bei Reckitt Benckiser
Schweiz und Österreich.
Dickmann ist seit 2007 für RB tätig und war
als General Manager Propack GmbH in La-
denburg, Deutschland, für die Vermarktung
von Haushaltsprodukten in mehr als 30
Ländern verantwortlich. Zuvor besetzte er
diverse Postionen bei PepsiCo und Procter
& Gamble in Deutschland und der Schweiz.
Dickmann folgt in dieser Position Sandro
Vetterli nach, der das Untenrehmen auf
eigenen Wunsch verlassen hat.
Spar: Mit 1. Februar 2013
trat Robert Renz, MBA (38)
seine neue Position als Lei-
ter der Filialorganisation für
Spar in Wien an. Der gebür-
tige Steirer war zuletzt siebzehn Jahre lang
in unterschiedlichen Funktionen für Spar
in der Steiermark und dem südlichen Bur-
genland tätig. Zuletzt leitete er interimis-
tisch die Filialorganisation der Spar-Zent-
rale Graz.
Tann Wörgl: Mit 1. Jän-
ner 2013 übernahm Helmuth
Keiler (55) die Betriebslei-
tung des Tann-Frisch-
fleischwerkes in Wörgl. Kei-
ler ist seit 35 Jahren bei Spar beschäftigt, seit
1991 leitete er die Produktion im Tann-Frisch-
fleischwerk, bereits seit 1995 ist er stellver-
tretender Betriebsleiter. Der bisherige Leiter
von Tann Wörgl, Anton Loschat, ist bis Ende
des Jahres in beratender Funktion tätig.
VKI: Gabriele Zgubic ist neue Aufsichts-
ratspräsidentin des Vereins für Konsumen-
teninformation (VKI). Sie folgt auf Harald
Glatz, der diese Position seit Oktober 2001
innehatte. Zgubic begann
ihre Karriere 1991 in der
damaligen Abteilung Kon-
sumenten- und Umwelt-
schutz der Arbeiterkammer
Oberösterreich. Foto
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Jobnotizen Handel Karriere
2|2013 CASH 39
CASH: Herr Reitterer, effiziente Unter-nehmensführung hat viele Facetten, unter anderem auch die des Employer Branding. In Ihrem Buch vergleichen Sie ein Unternehmen mit einer Schach-mannschaft, die sich zurück auf die Siegerstraße kämpft. Warum gerade Schach?
Christian Reitterer: Schach ist für mei-
ne Intentionen der perfekte Aufhänger,
da es die strategische Dimension des
Themas Employer Branding für Unter-
nehmen unterstreicht. Seine Figuren
sind bestens geeignet, die verschiedens-
ten Hierarchien, respektive Charaktere
innerhalb eines Unternehmens darzu-
stellen. Es zeigt die Kraft und Verant-
wortung der einzelnen Führungsfiguren,
aber ebenso den erheblichen Einfluss
der Bauern für das Gewinnen einer Par-
tie.
Was muss ein Leser mitbringen, damit er all die Anspielungen und Parabeln erkennen und letztendlich daraus pro-fitieren kann?
Eigentlich muss er gar nichts mitbringen,
außer einer gesunden Portion Neugier
vielleicht. Geschrieben ist das Buch für
die Zielgruppe Führungskräfte. Interes-
sant war für mich gleich nach dem Er-
scheinen eine sehr intensives und brei-
tes Interesse von Mitarbeitern, die sich
von den Themen angesprochen fühlten.
Unter anderem auch deswegen, weil re-
lativ schnell klar wird, dass über die Rol-
lenverteilung bei einem Schachspiel je-
der Mitarbeiter wichtig ist, dass im
Endeffekt nicht der starke Einzelkämpfer
siegen wird, sondern ein Team, das res-
pektvoll miteinander umgeht und gut
geführt wird.
Die Bauern sind also genau so wichtig wie die strategischen Figuren Läufer, Springer und Turm sowie König und Dame?
Im übertragenen Sinn ja. Weil immer
nur das Ganze eine Einheit sein kann.
Die Führungskräfte schaffen zwar die
Rahmenbedingungen, aber die Bauern
müssen mit einem Höchstmaß an Ei-
genverantwortung damit umgehen kön-
nen. Was in der Praxis nicht nur von
vielschichtigem Nutzen zeugt, sondern
auch von unterschiedlichen Firmenkul-
turen. Schlussendlich endet alles mit
einem besseren Ertrag.
Wenn ich das also richtig verstanden Foto
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roM
2
Eigenwerbung ist wichtigIn seinem Buch „Schachmatt dem Firmentod“ erklärt proM2-Geschäftsführer Christian Reit-terer, dass Employer Branding viele Unternehmen wesentlich leistungsfähiger machen kann. CASH sprach mit ihm über die Hintergründe.Interview: wIlly zwERGER
Christian Reitterer/proM2KarriErE
40 2|2013 CASH
habe, wendet sich gezieltes Employer Branding nicht nur an Außenstehende und somit potenzielle neue Mitarbei-ter, sondern in hohem Maße auch an die bereits vorhandenen Mitarbeiter.
Genau, es geht um Zufriedenheit, um
den viel zitierten Wohlfühlfaktor, um
Firmen-Know-how und um Fluktuati-
onsminimierung. Jeder Führungskraft
muss klar sein, dass praktisch alles in
einer wertebasierten Kultur verbessert
werden kann.
Woran liegt es denn momentan am meisten, dass es für viele Unternehmen so schwierig ist, gleichzeitig gute und passende Mitarbeiter zu finden respek-tive zu halten?
Prinzipiell muss man ganz klar fest-
stellen, dass sich die Zeiten geändert
haben. Die Zeiten, in denen es den Mit-
arbeitern primär darum ging, möglichst
viel zu verdienen, laufen aus. Das Gros
der Jungen will neben seinem Fachwis-
sen in seinem Unternehmen etwas
bewirken, sie möchten mitreden, mit-
gestalten, stolz sein auf das, was sie
tun und somit auf ihr Unternehmen.
Sie wollen Freude und Spaß an ihrer
Arbeit haben, sich verwirklichen kön-
nen, sich mit den Kollegen gut verste-
hen, Vertrauen haben in ihre Vorgesetz-
ten und im gleichen Maße Vertrauen
von diesen genießen. Die Bezahlung
muss adäquat erfolgen, das ist Voraus-
setzung, aber sie steht nicht mehr an
erster Stelle der Prioritätenliste. Genau-
so wenig wie zum Beispiel ein protziges
Dienstauto.
Jetzt ist es ja so, dass gerade der Han-del unter genau diesen Faktoren leidet. Das Image ist genauso schlecht wie die Bezahlung, die Hierarchien werden gnadenlos ausgereizt und das Mitein-ander ist alles andere als kollegial. Kein Wunder also, wenn die Fluktuati-on eine nach wie vor anhaltend große ist. Was müssen die Handelsbosse anders machen?
Bei einer in Europa durchschnittlichen
Fluktuationsrate von ca. 45 Prozent hät-
ten im Handel eigentlich schon längst
die Alarmglocken schrillen müssen. Zu-
mal es manchmal scheint, dass die Un-
ternehmen sich der damit verbundenen
Das Buch zum ThemaChristian Reitterer: Schachmatt dem Firmentod
Dieses innovative Buch zeigt in unterhaltender, kurzweiliger Weise, dass Employer Branding ein wichtiger Bestand-teil der Gesamtunter-nehmensstrategie ist. Es illustriert praxisnah, dass Employer Branding mehr ist, als das Wort Branding vermuten lässt. Es beinhaltet Tools und Methoden und bietet einen roten Faden für die Umset-zung von Employer Branding – und analysiert dessen Nutzen. Auch ver-meintlich unvorhersehbare Situationen werden aufgezeigt und Lösungsansätze dafür skizziert. In packenden authenti-schen Anekdoten lernt der Leser zu-nächst die archetypischen Figuren ken-nen und kann miterleben, wie Carl es schafft, durch den Einsatz von Employ-er Branding und anderen Management-Tools seine Truppe zu einem Winning Team zu formen. Die kurze Zusammen-fassung jedes Kapitels und die Vorschau auf den nächsten Spielzug erleichtern zusätzlich den Gebrauch dieses Sach-buchs. Illustrationen aus der fantasti-schen Welt eines Comic-Zeichners un-terstützen die Inhalte und erleichtern die Erinnerung an Schlüsselszenen.echomedia Buchverlag, ISBN 9-783902-900142, 164 Seiten.
Kosten nicht bewusst sind. Zum einen
der naturgemäße Leistungsabfall und
die Demotivation des Ausscheidenden,
die Suche, das Casting und das Finden
eines neuen Mitarbeiters und zum an-
deren die Kosten der Einschulung. Das
kann locker ein halbes Jahr dauern, bis
ein neuer Mitarbeiter einen anderen er-
setzen kann. Um besagte Fluktuation zu
verringern, müssten die Handelsbosse
Rahmenbedingungen schaffen, die den
Mitarbeitern zu weitaus mehr Respekt
und Anerkennung verhelfen, als sie es
derzeit tun. Ich habe aber den Eindruck,
dass es auch hier eine Bewusstseinsän-
derung im Handel gibt und auch Teiler-
folge erzielt werden. Der Weg ist sicher
steinig und lang.
Wie sieht das hierarchisch weiter oben aus, nimmt da die Zufriedenheit automatisch zu?Erwiesenermaßen ist die Zufriedenheit
über den Arbeitsplatz in den Führungs-
ebenen besser. Aber oft habe ich aber
das Gefühl, viele Führungspersonen
kämpfen permanent gegen unsichtba-
re Mächte, trauen sich nicht zu, Dinge
zu verändern. Aber wer, wenn nicht die
Führungskräfte, soll dann die Dinge
verändern? Obamas „Yes, we can!“ hat
da schon seine Berechtigung.
Aber wo können Manager das eigent-liche Führen lernen?
Die Ausbildung in unsere Gesellschaft
konzentriert sich auf die Fachebene und
Führungspositionen werden meist eben-
so aus diesem Blickwinkel besetzt. Lear-
ning bei doing ist definitiv zu wenig und
zu spät. Kein Leistungssportler könnte
mit so wenig Training, wie unsere Füh-
rungskräfte aufweisen, erfolgreich sein.
Ebenso besteht kaum Bewusstsein für
eine strategische, wertebasierende Kul-
turentwicklung in Unternehmen. Für
beide Themen gibt es entsprechende
Ausbildungsangebote.
Begleitend zum Buch gibt es von Ihnen auch Seminare zum Thema Employer Branding. Finden sich darunter auch Handelsmanager?
Leider noch nicht, aber was nicht ist,
kann ja noch werden.
Herr Reitterer, vielen Dank für das Ge-spräch.
Christian Reitterer: „Die jungen Mitarbeiter ha-ben andere Werte als die Generation davor. Da spielt das Geld nicht mehr diese lebenswichti-ge Rolle. Und das Firmenauto auch nicht.“
2|2013 CASH 41
lichkeiten (29 %) herauskristallisiert.
„Während Männer eher das Gehalt als
Motiv für den Wechsel angeben, sind
Frauen eher auf Grund der fehlenden
Anerkennung, des schlechten Betriebs-
klimas oder der fehlenden Möglichkeit,
sich beruflich weiterentwickeln zu kön-
nen, zum Wechsel geneigt“, fasst Mag.
(FH) Barbara Riedl-Wiesinger, Country
Manager & Sales Director Monster
Worldwide Austria GmbH, die Aussagen
der Befragten zusammen.
51 % ohne WeiterbildungIm Fokus der Studie, im Rahmen
derer also 1.000 österreichische Erwerbs-
tätige (davon 489 unselbstständig Er-
werbstätige; Anm. d. Red.) ab 16 Jahren
in persönlichen Gesprächen zu ihrer
Zufriedenheit mit ihrem Job und der
damit in Zusammenhang stehenden
Wechselbereitschaft befragt wurden,
stand dieses Mal aber auch die Weiter-
bildungsbereitschaft von Herr und Frau
D ie aktuelle Erhebung des IMAS-Ins-
tituts, die im Auftrag des bekannten,
privatwirtschaftlichen Online-Karriere-
portals Monster Worldwide Austria
durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass
die Anzahl der Wechselwilligen weiter-
hin stabil ist. Denn genauso wie bei der
ersten Befragung im April des Vorjahrs
(siehe CASH 10/2012) gab auch dieses
Mal fast jeder Fünfte (19 %) an, in den
letzten Monaten über einen Jobwechsel
nachgedacht zu haben. Konstant geblie-
ben ist auch, dass mehr als ein Drittel
derjenigen, die sich beruflich verändern
wollen, sogar wöchentlich mit dem Ge-
danken an einen neuen Arbeitsplatz
liebäugelt.
Die Motive der potenziellen Job-
wechsler sind mannigfaltig; als Haupt-
grund hat sich aber auch dieses Mal ein
zu niedriges Gehalt (45 %), gefolgt vom
Wunsch nach beruflicher Weiterent-
wicklung (33 %), der Lust auf etwas Neu-
es (32 %) und fehlenden Aufstiegsmög-
Österreicher. Das Ergebnis: Auch wenn
47 Prozent der unselbstständig Erwerbs-
tätigen in den letzten beiden Jahren an
Fortbildungskursen teilgenommen ha-
ben und sich knapp jeder Zweite – da-
runter vor allem jüngere Personen und
Personen mit höherer Bildung – zumin-
dest vornimmt, sich in den nächsten
zwei Jahren weiterzubilden, waren im-
mer noch 51 Prozent der unselbststän-
dig Erwerbstätigen in den letzten beiden
Jahren an keiner Weiterbildung im Beruf
oder außerhalb des Arbeitsplatzes be-
teiligt. Ebenfalls aufhorchen lässt, dass
ein Drittel die Teilnahme an einer Wei-
terbildung in den kommenden Jahren
kategorisch ausschließt.
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Keine lust aufs lernenDie Mehrheit der Österreicher ignoriert lebenslanges Lernen und fast ein Fünftel liebäugelt auch trotz Krise mit einem Jobwechsel. So lauten die Schlüsselergeb-nisse der repräsentativen Monster Jobwechsler Studie 2013/1, die nun zum zweiten Mal in Folge die Stim-mungslage unter den unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich abbildet.Autorin: MichAELA SchELLnEr
Monster Jobwechsler Studie 2013/1Karriere
die Studie • Methode: „Facte-to-face“-Inter-views, MTU (Mehr-Themen-Umfrage)
• Sample-Größe: n=1.022; repräsen-tativ für die österreichische Bevöl-kerung ab 16 Jahre (Schwankungs-breite: +/- 3,16 bei einem Signifikanzniveau von 95,45 %); davon n=489 (48 %); repräsenta-tiv für die unselbstständig Er-werbstätigen ab 16 Jahre
• Feldzeit: 29. Oktober bis 13. November 2012
• Studienleitung: DDr. Paul Eiselsberg, IMAS International
42 2|2013 CASH
Nur 26 Prozent der Beschäftigten in Un-
ternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern
haben an Schulungen oder Kursen teil-
genommen; in Betrieben mit über 1.000
Mitarbeitern lag der Wert bei 53 Prozent.
Riedl-Wiesinger: „Bedenklich ist, dass
gerade in KMUs, die eine tragende Säu-
le der heimischen Wirtschaft darstellen,
die Weiterbildung offensichtlich einen
geringeren Stellenwert besitzt.“ Ver-
mehrte Weiterbildungsmaßnahmen
könnten – so die Vermutung der Coun-
try Managerin – dazu beitragen, gut
qualifizierte Mitarbeiter an die Konkur-
renz zu verlieren, wovor vor allem klei-
nere und mittlere Unternehmen Angst
hätten. •
Kein nutzen im lebenslangen lernen
Diejenigen, die sich zukünftig nicht
weiterbilden wollen, sehen in erster Li-
nie keinen Nutzen im lebenslangen
Lernen. 46 Prozent betonen, dass es
derzeit nicht notwendig ist, 17 Prozent
sind mit ihrer Ausbildung zufrieden und
12 Prozent geben Zeitmangel als Haupt-
motiv an (siehe Grafik unten). Für DDr.
Paul Eiselberg, Senior Research Director
IMA International, sind diese Ergebnis-
se mehr als bedenklich: „Der demogra-
fische Wandel wirft auch Fragen nach
der volkswirtschaftlichen Zukunftsfä-
higkeit Österreichs im internationalen
Wettbewerb und damit verbundenen
Wirtschaftswachstum, der für die sozi-
alen Systeme notwendig ist, auf. Denn
die Trendbeobachtungen des IMAS zei-
gen mit aller Deutlichkeit, dass der
Wunsch nach Gewohntem und Vertrau-
tem erheblich größer ist als das Bedürf-
nis nach Neuerungen und notwendigen
Reformen. In dieser schwindenden Fort-
schrittsdynamik besteht nicht nur für
die wirtschaftliche Behauptung Öster-
reichs ein enormes Risiko.“
Kmus haben aufholbedarfWas die Studie außerdem noch ans
Licht bringt: Die Anzahl an Weiterbil-
dungen am Arbeitsplatz steigt deutlich
mit steigender Anzahl an Mitarbeitern.
0 10 20 30 40 50
gründe, die gegen die Weiterbildung sprechen (22 %=100 %)(Unselbstständig Erwerbstätige + Weiterbildung in den letzten zwei Jahren)
Frage: Sie haben gesagt, dass Sie für die kommenden Jahre keine Weiterbildung planen. Welche von diesen Aspekten sind für Sie der Hauptgrund, keine Weiterbildung zu planen? (gestützt)
Quelle: Monster Jobwechsler Studie 2013/1
Weil es derzeit nicht notwendig ist
Weil ich mit meiner Ausbildung zufrieden bin
Weil ich keine Zeit dafür habe
Weil ich gerade eine längere Weiterbildung hinter mich gebracht habe
Weil ich nichts Passendes gefunden habe
Weil es meine privaten Lebensumstände derzeit nicht zulassen (zB kl. Kinder)
Weil ich gerade im Job aufgestiegen bin
Weil ich es mir nicht leisten kann
Weil mein Betrieb es nicht zulässt
Weil mein Lebenspartner dagegen ist
Weiterbildung in den letzten beiden Jahren (n=489; 48 %=100 %)Frage: Haben Sie in den letzten zwei Jahren an einem Weiterbildungskurs für Ihre berufliche Weiterentwicklung teilgenommen, entweder inner-halb der Firma oder privat am BFI, dem WIFI, der Volkshochschule, mit Humboldt oder einem anderen Institut?
Ja, am Arbeitsplatz (%) Ja, außerhalb vom Arbeitsplatz (%)
Nein, nicht teilgenommen (%) Keine Angabe (%)
UNSELBSTSTÄNDIGE INSGESAMT 35 16 51 2BILDUNGVolks-, Hauptschule* 26 8 63 4Weiterführende Schule ohne Matura 34 13 56 1Matura, Universität 42 25 36 4UNTERNEHMENSGRÖSSEbis 100 Mitarbeiter 26 18 59 1101–300 Mitarbeiter* 31 19 49 3301–1.000 Mitarbeiter* 47 14 42 4über 1.000 Mitarbeiter* 53 15 36 4
* Richtwerte, da die Zahl der Befragten unter 80 liegt; Quelle: Monster Jobwechsler Studie 2013/1
46
17
12
6
6
5
3
3
1
0
2|2013 CASH 43
Lehrlingsstammtisch HenkelKarriere
Gut ausgebildete Lehrlinge sind die Basis jeder erfolgreichen Unterneh-
mensentwicklung. Die besten der Jungen stellt CASH in Serie vor. In dieser
Ausgabe entführt uns Laurin Kment als angehender Mechatroniker hinter
die Kulissen des Wiener Industrieunternehmens Henkel. Autorin: SABINE SPERK
44 2|2013 CASH
tüchtig, tüchtigNachdem das Lernen an sich ja nicht
zu Laurins Lieblingsbeschäftigungen
zählte, hat es auch in der Berufsschule
ein wenig gedauert, bis sich das geändert
hat. „Anfangs war ich in der Berufsschu-
le nur „anwesend“, wie ich es aus dem
Laurin Kment hat die sechste Klasse
des Gymnasiums bereits abgeschlos-
sen – nachdem es mit den Noten aller-
dings nicht ganz so rosig ausgesehen
hat, wollte er die Schulbank nicht bis
zur Matura weiter drücken. Sein wahres
Interesse galt immer schon einer hand-
werklichen Tätigkeit, weshalb er sich
für die Lehre zum Mechatroniker – einer
Kombination aus Mechanik und Elekt-
ronik bzw. Elektrotechnik – entschieden
hat. Nach seinen Bewerbungen bei der
OMV und bei Henkel ist er heute froh,
dass es die zweite Dienststelle geworden
ist, mit der er – nach eigener Aussage
– „vollauf zufrieden ist“. Nach zwei Be-
werbungsgesprächen war es auch schon
so weit, Laurin lernte am Begrüßungstag
das seit 1927 am selben Standort befind-
liche Wiener Unternehmen Henkel von
innen kennen und es wurde festgelegt,
in welcher Abteilung – nämlich der Elek-
trowerkstatt – er seine Lehre beginnt.
Am Standort Wien Erdberg wurden im
Jahr 2012 übrigens 250.000 Tonnen
Wasch- und Reinigungsmittel (Flüssig-
waschmittel, Weichspüler, Handge-
schirrspülmittel und Waschpulver) her-
gestellt, wobei der Exportanteil bei 75
Prozent liegt.
alles hängt zusammenDer 19-Jährige hat bei Henkel bereits
die „Stationen“ E-Werkstatt, Flüssigpro-
duktion, Pulverproduktion sowie
Schlosserei durchlaufen und ist derzeit
wieder in der Elektro-Werkstatt be-
schäftigt. „Man lernt irrsinnig viel, wenn
man so herumkommt wie ich bei Hen-
kel. Die Maschinen für die verschiede-
nen Produktionen sind hoch kompli-
ziert. Innen drinnen sind sie ähnlich,
aber eben nicht gleich. Da muss man
sich schon einiges an Wissen aneignen,
um sich damit auszukennen.“ Die Arbeit
in der Schlosserei hat Laurin dabei ge-
holfen, sich auch mit den mechanischen
Aspekten der Maschinen besser auszu-
kennen. „Mein Job ist jedenfalls sehr
abwechslungsreich und es gibt nichts,
das ich nicht gerne lerne. Es ist einfach
viel zu tun“, erklärt der ehrgeizige Lehr-
ling und ergänzt: „Ich hätte auch die
Lehre zum Elektrobetriebstechniker
machen können, aber der Beruf des
Mechatronikers hat mich mehr ange-
sprochen, weil er zukunftsorientiert ist
und immer komplizierter wird. Nach
der Lehre gibt es einige Fortbildungen
in dem Bereich, wo man sich dann im-
mer weiter spezialisieren kann.“
Mit dem Innenleben von Abfüllanlagen ...
... und Schaltkästen kennt sich Laurin bereits bestens aus.
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laurin kment – der steckbrief
... Mechatroniker in spe • Jahrgang: 1993 • Sternzeichen: Krebs • Stärken: arbeitet gerne im Team, kommt aber auch gut allein zurecht, ist interessiert, freundlich, kommunikativ.
• Hobbys & Interessen: Freunde treffen, Schi fahren, Fußball, Judo, American Football, Computer.
Das sagt Laurin über seine Zukunft: „Ich möchte nach der Lehre weiterhin bei Henkel arbeiten und mich außerdem über weitere Fortbildungen im Bereich Mechatronik erkundigen. Es kann nur noch interessanter werden.“
2|2013 CASH 45
des hat er bereits „erledigt“: „Ich woh-
ne in einer WG, habe den A- und
B-Führerschein und fahre ein Motorrad,
das ich gemeinsam mit meinem Vater
hergerichtet habe. Das Rumbasteln war
echt super, mechanische Dinge mag ich
einfach.“ Seine Freizeit verbingt der
Lehrling gerne gemeinsam mit einem
festen Freundeskreis, wobei er einen
dieser Freunde bereits seit der Volks-
schule kennt. Sportlich betätigt er sich
im Moment zwar nicht, hat aber für ein
paar Jahre Football gespielt und Judo
trainiert. Ganz untätig ist er dennoch
nicht – seinen derzeitigen braunen
Teint hat er vom Schiurlaub mit seinen
Freunden. •
bestimmt und zielstrebig, was sich vor
allem in seinem beruflichen Ehrgeiz
widerspiegelt: „Nach der Lehre werde
ich natürlich bei Henkel weiter arbei-
ten, mich aber auch über Fortbildungen
erkundigen. Ich glaube, es kann nur
noch interessanter werden.“ Privat ist
keine Rede mehr von „zuhause auszie-
hen“ oder „Führerschein machen“, bei-
Gymnasium gewohnt war. Doch nach
einiger Zeit hab’ ich begriffen, dass es da
um etwas geht, das mich interessiert.
Seither habe ich lauter Einser“, verrät er
etwas verlegen und meint weiter: „Das
Verständnis für die Theorie wächst mit
meiner Praxis.“ Bei seiner Lehrabschluss-
prüfung im Februar 2014 wird er ein Fach-
gespräch und eine praktische Prüfung
absolvieren, bei welcher er Schaltkästen
verdrahtet, Steuerungen programmiert
und sein Können in der Metallbearbei-
tung unter Beweis stellt. Lehrlingsaus-
bildner Freddy Pazderka, Leiter der Elek-
triker-Werkstätte, hat selbst bei Henkel
gelernt und ist seit 1988 im Unternehmen.
Er ist neben den Facharbeitern in der
Werkstatt die erste Anlaufstelle für Lau-
rin und die anderen Lehrlinge. „Bei uns
gibt es den Leitsatz ‚Nicht verzagen, Fred-
dy fragen‘. Er nimmt sich immer für uns
Zeit und macht ganze Sessions, wenn wir
etwas nicht verstehen oder wo nicht sat-
telfest sind.“ Neben bester Betreuung
bietet Henkel seinen Lehrlingen und Mit-
arbeitern ein günstiges und – nach Lau-
rins Aussage – ausgezeichnetes Mittag-
essen in der hauseigenen Kantine. Zu
Weihnachten winkt außerdem ein „Goo-
diebag“ mit „vielen brauchbaren Produk-
ten von Henkel“.
jung, aber erwachsenTrotz seines jungen Alters von 19
Jahren wirkt Laurin schon sehr selbst-
Hier testet der Lehrling in der Werkstatt einen Motor.
Lehrlingsstammtisch HenkelKarriere
Leiter der Elektriker-Werkstätte und Lehr-lingsausbildner Freddy Pazderka hat selbst bei Henkel gelernt.
nachgefragt bei: Dr. Peter truzla, Personalleiter Österreich henKel cee Wie viele Lehrlinge bildet Henkel derzeit aus? 31 Lehrlinge in insgesamt 9 verschiedenen Lehrberufen: Industriekauffrau/-mann, Mechatroniker/in, IT-Techno-loge/in, Elektrotechniker/in, Metalltechniker/in Maschi-nenbautechnik, Chemieverfahrenstech-niker/in, Chemielabortechniker/in, Ver-packungstechniker/in und Koch/Köchin. Unsere derzeit 12 weiblichen Lehrlinge werden in den Berufen Industriekauffrau, Chemieverfahrenstechnikerin, Chemie-labortechnikerin und Verpackungstech-nikerin ausgebildet. In den letzten 20 Jahren hat Henkel zirka 250 Lehrlinge ausgebildet.Was sind thematische Bestandteile der Henkel-Lehrlingsakademie? Kommunikation, Teamwork, Soziale Kom-petenz, Zeitmanagement und ein Unter-
nehmensplanspiel. Dazu gibt’s noch ein spezielles Englisch-Sprach-training.Warum ist es für Henkel wichtig, Lehrlinge auszu-bilden? Gut qualifizierte techni-sche und gewerbliche
Fachkräfte sind am Arbeitsmarkt schwer zu finden. Außerdem haben die Lehrlinge nach Ende der Berufsausbildung bereits eine intensive Kenntnis der innerbetrieb-lichen Abläufe und Prozesse und sind daher eins zu eins am Arbeitsplatz ein-setzbar. Schulabgänger wie z.B. von der HAK oder HTL müssen erst längerfristig eingeschult werden. Zudem verpflichtet uns auch der Nachhaltigkeits-Fokus – im Sinne unserer gesellschaftlichen Verant-wortung – dazu, eine derartige Ausbildung als bedeutendes Wiener Industrieunter-nehmen anzubieten.
46 2|2013 CASH
Des
Mo
nats
hanDel
Knisterknaster knabberfrischDie Fastenzeit kann schon was. Da kann man endlich
Spezialitäten wiederentdecken, die man viele Jahre nicht
mehr genossen hat – aus welchen Gründen auch immer.
Wir von CASH-Hit des Monats-Testteam zogen also un-
mittelbar nach dem verwichenen Faschingsdienstag aus,
um die Menschen da draußen nach ihren aschermitt-
wöchentlichen kulinarischen Gepflogenheiten zu fragen.
Klar war da der Fisch in allen seinen Facetten mehrfach
zugegen, ebenso das gekochte Karotterl, der Erdapfel und
die obligate Erbsenkolonie. Erst ganz zum Schluss hin,
als die Luft schon ein wenig schwarz wurde und der
Aschermittwoch zum Valentinstag hinüberkippte, wurden
wir fündig. Jetzt nicht unbedingt bei Schokiherzen, Bon-
bonnieren & Co, sondern bei ganz kleinen Minimini-
Schnitten aus spitzem Hause. Diese hatten rund ums
leckere, schlanke Schnittchen eine ei gar feine Cola-
Creme gelegt und mittendrin lauter kleine Knallerbsen,
also knisterndes Popping Candy, wie die Süßwarenex-
perten so gerne zu sagen pflegen.
Kaum abgebissen und ein Stückchen von der Cola-Knister-
Waffel zwischen Gaumen und Zunge geschoben, eröffne-
te sich uns ein Geschmacksfeuerwerk sondergleichen, mit
dem wir sicher auch für den Rest der Fastenzeit ganz viel
Freude haben werden.
FFM-Fact Finding MissionProduktname: Spitz Cola-Knis-ter WaffelProduktkategorie: Gefüllte WaffelnInhalt: 1 Stück pro PackungProduzent: S. Spitz GesmbHGmundner Straße 27 4800 Attnang-PuchheimTel. +43 (0)7674 616-626www.spitz.at
Weitere Informationen:Mag. Julia Mittermair, MBATel.: +43 (0)7674 [email protected]
Autor: WIlly ZWerger
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2|2013 CASH 47
MultichannelingCoverstory
erfolgsrezept mit Zukunft48 2|2013 CASH
Im Rahmen des hochinteressanten
Seminars „Multichannel-Kompass für
den Handel“ in den Räumlichkeiten des
Handelsverbands warfen die beiden
Referenten Kai Hudetz (ECC – E-Com-
merce Center) und Lukas Kerschbaum
(hybris Austria GmbH) die Frage auf „Ist
Multichannel nur ein Phantom, das
durch die Gänge schleicht oder doch ein
Erfolgsrezept?“.
Gleich zu Beginn ein launiges Bei-
spiel für die Unsicherheit und Angst
der stationären Händler. „Viele statio-
näre Händler fragen mich immer wie-
der ganz verzweifelt, wann der Online-
handel nun endlich vorbei ist“, erzählt
Seminarleiter Kai Hudetz, Geschäfts-
führer und Mitbegründer des ECC –
E-Commerce Centers am Institut für
Handelsforschung in Köln. „Dass der
Internethandel in Österreich allerdings
boomt, zeigt unsere Studie ,Internet-
handel in Österreich‘. In den vergange-
nen Jahren betrug die durchschnittliche
Wachstumsrate knapp 40 Prozent, mit
stark steigender Tendenz“, so Hudetz.
Der Kunde will heute ein optimales
Einkaufserlebnis – jederzeit an jedem
Ort, online ebenso wie offline. Oft sind
VerkäuferInnen heute mit Kunden kon-
frontiert, die durch ihre Internetrecher-
chen besser über Produktangebote
informiert sind als das Verkaufsperso-
nal selbst.
online keine handelskonzentration
Die Bedeutung der Online-Shopper
erklärte Hudetz anhand einer Ver-
gleichsstatistik mit 2006 und heute.
Während vor knapp sieben Jahren 54
Prozent der Bevölkerung auch online
einkauften, waren es 2012 bereits 74
Prozent, wobei knapp 30 Prozent davon
bereits Mobile Nutzer sind, also jene,
die mit dem Tablet oder mit dem Smart-
phone einkaufen. Sieben Prozent beträgt
aktuell der Anteil des Internethandels
am gesamten Einzelhandelsumsatz,
subtrahiert man die im Online-Einkauf
(noch) nicht ganz so beliebten Lebens-
mittel, erhöht sich der Anteil am Ein-
zelhandelsumsatz sogar auf 13 Prozent.
Somit beträgt laut IFH Köln-Statistik der
E-Commerce-Umsatz in Österreich ak-
tuell 3,2 Milliarden Euro.
Interessant dabei ist, dass es bisher
in Österreich – völlig konträr zum LEH
– zu keiner Konzentration der Online-
händler gekommen ist. Denn die Top-
10-Onlineshops machen gerade einmal
ein Drittel des Umsatzvolumens, die
Top 50 etwas mehr als die Hälfte und
drei Umsatzviertel teilen sich bereits
einhundert Anbieter.
Mehr als die Hälfte der Onlinehänd-
ler sitzen jedoch im Ausland, knapp 20
Prozent sind Katalogversender, 15 Pro-
zent stationäre Händler mit eigenem
Onlineshop und 10,5 Prozent reine In-
ternethändler im Inland. 4,7 Prozent
nutzen den di-
rekten Vertrieb
und kaufen
über die diver-
sen Online-Platt-
formen direkt beim
Hersteller.
amazon klar vorneÜberlegen in Führung bei den be-
liebtesten Onlineshops in Österreich ist
Amazon mit einen Österreich-Umsatz
von 204,4 Millionen Euro. An zweiter
Stelle rangiert Universal-Versand mit
80 Millionen Euro vor dem Otto-Versand
mit 55 Millionen Euro und Neckermann
mit 34,4 Millionen euro Umsatz. Danach
folgen Eduscho, Conrad, Weltbild, Bon-
prix und Quelle, was darauf zurückzu-
führen ist, dass diese Statistik aus dem
Jahre 2011 stammt. Detail am Rande:
Auch in Deutschland führt Amazon mit
einem Umsatz von 3,433 Milliarden Euro
ganz überlegen das Ranking der Online-
shops an. Auf Rang zwei finden wir den
Otto-Versand und auf Rang drei Necker-
mann.
kaum fmcg-artikelSieht man sich genauer an, was die
Konsumenten im Internet kaufen, so fällt
auf, dass man Medikamente, Elektro-
werkzeuge oder anderen technische Pro-
dukte wie Fernseher und Laptops lieber
stationär einkauft, geht es um Dienst-
leistungen wie Hotels oder Flüge buchen
bzw. um Filme, DVDs, Musik und Bücher
kaufen ist statistisch betrachtet der On-
linehandel wieder vorne. Sortimentsmä-
ßig hat ganz klar Fashion& Accessoires
die Nase vorne vor Unterhaltungselekt-
ronik, Freizeit&Hobby sowie
Wohnen&Einrichten. Fast Moving Con-
sumer Goods (FMCG) nehmen dabei ge-
nauso wie Gesundheit&Wellness, Büro&
Schreibwaren sowie Schmuck&Uhren
eine eher unbedeutende Rolle ein.
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Es sind einerseits die Details, die die Abstimmung zwischen stationärem Handel, Kataloggeschäft und Onlineshop so mühsam machen und andererseits der dafür geforderte Überblick. CASH hat diesbe-züglich ein Seminar besucht.Autor: wIlly zwErgEr
2|2013 CASH 49
beide welten verbindenEine weitere Kernaussage aus Hu-
detz’ Ausführungen ist die Tatsache,
dass der stationäre Handel vor allem in
Kleinstädten und auf dem Land zuse-
hends unter Druck gerät, dass immer
mehr kleine Geschäfte zusperren müs-
sen, dass es jedoch gerade die kleinen
Outlets samt mitunter völlig neuen
Konzepten sind, die im urbanen Bereich
punkten. Nichtsdestotrotz wandern im-
mer mehr Umsätze vom stationären
zum Online-Handel, wobei Hudetz ganz
klar Vorteile bei jenen Händlern sieht,
die diese beiden Welten optimal mitei-
nander verbinden können.
Gemeinsam mit der hybris GmbH
hat der ECC Handel eine weitere Studie
durchgeführt, die über eintausend In-
ternetnutzer ab 16 Jahren zum Thema
Multichannel-Verhalten befragte, reprä-
sentativ quotiert nach Alter, Geschlecht,
Bildung und Nettoeinkommen. Um die
verstärkte Nutzung des mobilen Inter-
nets und dessen Wirkung auf die ein-
zelnen Vertriebskanäle untersuchen zu
können, wurde zusätzlich eine Refe-
renzgruppe von 500 Smartphone-Nut-
zern unter 30 Jahren befragt.
internet wichtige infoquelleGrob zusammengefasst kann man
sagen, dass zwischen den einzelnen
Vertriebskanälen intensive Wechselwir-
kungen vorherrschen, dass rund 27 Pro-
zent der Bestellungen in Onlineshops
eine Informationssuche in stationären
Geschäftsstellen vorausgeht, umgekehrt
informieren sich 23 Prozent online, um
dann den Kauf im stationären Outlet
abzuwickeln. Die Bedeutung der Print-
Kataloge in diesem Spiel der Kanäle
nimmt zwar generell ab, ist jedoch noch
lange nicht am Ende. In vielen Branchen
gilt der Katalog nach wie vor als wich-
tiger Erstimpulsgeber und somit Info-
quelle Nummer 1. So informieren sich
zum Beispiel 19,5 Prozent der Befragten
im Katalog, um dann stationär einzu-
kaufen und 28,5 Prozent um dann im
Internet zu shoppen.
71,2 Prozent der befragten Internet-
User nutzen Suchmaschinen als Infor-
mationsquelle, 44,8 Prozent Online-
shops selbst oder Shopping-Plattformen,
30 Prozent Preisvergleichsseiten, 29,1
Prozent Hersteller-Websites und 25,2
Prozent die Homepages von stationären
Händlern. Inte-
resant dabei:
Bewertungs-
plattformen wer-
den nur von 14,8
Prozent der User und
soziale Netzwerke gar
nur von 4,5 Prozent
angewählt.
Wie wichtig jedoch die Informati-
onsquelle Internet für einen etwaigen
Kauf im stationären Handel ist, zeigt
auch folgende Statistik: Kommt ein Kon-
sument internetinformiert in ein Outlet,
um dort einzukaufen, gibt er durch-
schnittlich 340,70 Euro aus, kommt er
uninformiert, sind es lediglich 86,40
Euro.
mobile commerce wird radikal zulegen
Ein Vertriebskanalvergleich beschei-
nigt als Asset des stationären Handels
neben der sofortigen Produktverfügbar-
keit auch noch die Möglichkeit, die Din-
ge live zu sehen und auch anzugreifen.
In Onlineshops kann man sehr gut die
Produkte selbst und auch deren Preise
vergleichen sowie sich rund um die Uhr
informieren bzw. öffnungszeitenunab-
hängig einkaufen. Und ein Printkatalog
komprimiert sämtliche Infos am besten,
optimal für schnelles, komprimiertes
Entscheiden.
Wobei ein Trend laut Hudetz unüber-
sehbar ist, nämlich jener, sich immer
öfter mit mobilen Geräten zu informie-
ren, zu kaufen und auch zu bezahlen.
Hudetz: „Wir haben ganz klar feststellen
können, dass Multichannel bereits nor-
malität geworden sind und die Konsu-
menten die Kanäle situativ wechseln.
Online werden die meisten Kaufimpul-
se ausgelöst, unabhängig davon, wo
dann schlussendlich eingekauft wird.
Käufe in Onlineshops stellen zumeist
schöne Zusatzumsätze dar. Ich bin zu-
dem sicher, dass Tablets und Smartpho-
nes das Konsumentenverhalten weiter
radikal verändern werden und der
Einzelhandel darauf reagieren muss.“
V.l.: Seminarleiter Kai Hudetz, Handelsverbands-Geschäftsführerin Patricia Mussi und Ko-Refe-rent Lukas Kerschbaum
Multichannelingcoverstory
50 2|2013 CASH
beliebte gutscheineVorausssetzung für eine erfolgreiche Multichannel-Stra-
tegie ist grundsätzlich einmal die Integration des E-Com-
merce in die Abteilung Marketing&Vertrieb sowie die Einhal-
tung einiger Basics bei Onlineshops. Hudetz: „Hiezu gehören
eine klare und übersichtliche Website-Gestaltung, ein opti-
miertes Sortiment im attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis,
umfangreiche Serviceaktivitäten, mehrere Bezahlverfahren
sowie mehrere Versand- und Lieferoptionen.“
Händler, die mit Gutscheinen, Coupons und Kundenkarten
arbeiten, sollten wissen, dass die Konsumenten, und hier
wieder die Frauen intensiver als die Männer, Gutscheine be-
vorzugen, die sowohl online als auch im stationären Handel
einlösbar sind. Erst an zweiter Stelle in der Belibtheitsskala
kommen Kundenkarten, mit denen man Punkte sammeln und
diese dann einlösen kann. Auch hier gilt: Das soll sowohl on-
line als auch direkt im Outlet möglich sein. Rang drei nehmen
Coupons ein, die man in beiden Kanälen einlösen kann. Wobei
die Konsumenten, allerdings eher die Männer als die Frauen,
der Idee einer Internetanzeige über die verfügbaren Waren im
stationären Handel sehr wohl etwas abgewinnen können.
abstimmung gefragtInteressant ist auch der Cross-Channel-Servicebereich im
Zusammenspiel der Vertriebskräfte. Denn die User präferie-
ren ganz klar die Möglichkeit, online zu bestellen und die
Ware dann im Geschäft zurückzugeben bzw. umzutauschen
(46,1 %). Alle anderen Serviceleistungen – wie zum Beispiel
eine gemeinsame Bestellhistorie für Onlineshop und Laden-
geschäft oder zusätzliche Infos zu Produkten im Geschäft
über das Scannen von Codes oder die Bestellung im Online-
shop aber die Abholung im Geschäft – sind den befragten
Usern nicht wirklich wichtig.
Sehr wohl genutzt werden jedoch im stationären Handel
QR-Codes zur Vertiefung von Informationen jedweder Art
und kostenfreis WLAN – hier merkt man eindeutig die Tendenz
zu mobilem E-Commerce.
Wobei ein Punkt ebenfalls sehr wichtig ist: die Harmoni-
sierung zwischen Onlineshop und gedrucktem Katalog. Hudetz
dazu: „Wichtig dabei ist eine Verknüpfung zwischen Online-
shop und Katalog, ob nun das Sortiment in beiden Welten
ident ist oder nicht, ist eine rein strategische Frage. Auch was
die Preisgestaltung betrifft, wobei ich persönlich nur dazu
raten kann, hier keine Unterschiede zu fahren.“
Selbstverständlich sollten Marketingkonzepte kanalüber-
greifend abgestimmt werden, die Kommunikation vereinheit-
licht und eher eine Harmonisierungsstrategie gefahren wer-
den denn eine Differenzierungsstrategie.
nicht zu ignorierenAbschließend stellte Hudetz drei Thesen für die Entwick-
lung von Multichanneling auf: „Erstens werden die Online-
Umsätze zu Lasten des stationären Handels weiter stark
steigen, vor allem die unter 30-Jährigen nutzen immer öfter www.ankerbrot.at
www.facebook.at/ankerbrot.AG
Goldpinzedinkelpinze
nusskrAnz
Aus der Anker osterbAckstube
das Internet zum Kauf, wobei es gerade diese Zielgruppe ist,
die ganz gezielte Shopper sind, also beide Welten für den
Erwerb ganz bestimmter Produkte nutzen.“ Liegen die Inter-
net-Umsätze 2012 in Österreich bei 3,7 Milliarden Euro, so
werden sie 2015 mit großer Wahrscheinlichkeit an der 5-
Milliarden-Grenze knabbern und damit rund 8 Prozent des
gesamten Handelsumsatzes ausmachen.
Hudetz’ zweite These besagt, dass sich Mobile Commerce
durchsetzen wird, dass man sich hinkünftig die gesamte
Shoppingwelt auf’s Smartphone holen wird können und dass
das Smartphone zum praktikablen Bindeglied zwischen sta-
tionärem und Onlinehandel werden wird. Und: Smartphones
avancieren zusätzlich immer öfter zum Kommunikationska-
nal mit der eigenen Zielgruppe.
Hudetz’ dritte These: „Das Internet wird regional.“ So hat
heute bereits jede dritte Anfrage auf Google einen ortsbezoge-
nen Bezug, Services wie zum Beispiel Googles Local Shopping
machen online abrufbar, in welchen Läden bestimmte Waren
vor Ort physisch verfügbar sind. „Womit als Fazit bleibt“, so
Hudetz, „Multichannel-Management wird für nahezu alle
stationären Unternehmen ein wichtiges Thema, ist von diesen
nicht mehr zu ignorieren.“ Denn aktuell sind erst 15,2 Prozent
der heimischen stationären Händler auch mit einem Online-
shop vertreten. Da ist noch jede Menge Luft nach oben. •
2|2013 CASH 51
Leserservice
Nichts verschenken: Sparen beim Einkauf von indirektem BedarfEntscheider im Handel sind stets auf der Suche nach Wegen
für ein besseres Geschäftsergebnis. Oft stehen dabei Sorti-
mentsanpassung oder Personalabbau ganz oben auf der Agen-
da. Aber es geht auch einfacher und verträglicher: Viel sparen
und verbessern lässt sich im indirekten Einkauf, auch bekannt
als Einkauf von Nichthandelsware oder technischer Einkauf.
Der indirekte Einkauf ist im Handel ein großer Kostenblock:
Er umfasst im Durchschnitt rund ein Sechstel des Umsatzes im
filialisierten Handel; bei Discountern liegt der Anteil niedriger.
Häufig handelt es sich um komplexe und somit auch teure
Waren und Dienstleistungen, deren Einkaufsvolumen durch
die Menge von Filialen nochmals wächst. Ob Ladenbau, Filial-
drucker, Sicherheitsdienste oder Marketing – die Beschaffung
dieser Waren und Dienstleistungen wird meist stiefmütterlich
behandelt. Die alte Kaufmannsweisheit, dass im Einkauf der
Segen liegt, scheint für die indirekte Beschaffung nicht zu gel-
ten. Eines steht fest: Ihre Handelsware kaufen die meisten
Unternehmen deutlich professioneller ein.
Dabei lassen sich im indirekten Einkauf des Handels durch-
schnittlich rund zwölf Prozent ohne Qualitätsverluste einspa-
ren. Das Sparpotenzial entspricht einer Margenverbesserung
von bis zu zwei Prozent. Sieht man sich das indirekte Einkaufs-
volumen genauer an, so zeigen sich rasch die größten Hebel
zum Sparen. Sie liegen im Einkauf von Bau, Technik, Einrich-
tung (bis zu 18 Prozent Einsparungen möglich), IT und Tele-
kommunikation (bis zu 18 Prozent), Facility Management (bis
zu 16 Prozent) sowie Marketingleistungen (bis 15 Prozent).
Manager im Handel verschenken also eine Menge Geld, wenn
sie den indirekten Einkauf nicht verbessern.
Wie können nun Handelsmanager konkret ihren Einkauf von
Nichthandelsware optimieren? Der erste Schritt heißt „Trans-
parenz schaffen“: Wie groß und woraus genau setzt sich das
indirekte Einkaufsvolumen des Handelsunternehmens zusam-
men? Erst wenn das geklärt ist, werden systematische Einspa-
rungen überhaupt möglich. Fehlende Transparenz ist nicht
selten eine große Hürde – nach einer Studie schätzen denn
auch drei Viertel der befragten Handelsmanager ihren indirek-
ten Einkauf um 50 Prozent zu niedrig ein.
Um die Sparpotenziale im Einkauf der indirekten Bedarfe auf
Dauer zu sichern, ist eine klare Zuordnung der Gesamtverant-
wortung im Top-Management hilfreich. Eine weitere Voraus-
setzung liegt in der Organisation. Oft kauft jeder Fachbereich
und jeder Standort für sich solche Nichthandelsware ein, doch
besser geschieht dies zentral. Ein zentraler Bereich für den Ein-
kauf von Nichthandelsware innerhalb der Beschaffungsabtei-
lung kann Bedarfe bündeln. Dafür werden in einer Beschaf-
fungsoffensive zunächst alle indirekten Einkaufsbedarfe der
Fachabteilungen detailliert abgefragt, einschließlich eines
Forecasts. So sinkt schon einmal die Zahl der spontanen Ein-
zelbestellungen. Mit Hilfe des Forecasts können die Zentralein-
käufer für Nichthandelsware dann in Zusammenarbeit mit
den Fachabteilungen umfangreiche Ausschreibungen durch-
führen und mit einem Ausschreibungskalender den indirekten
Einkauf über das gesamte Jahr steuern.
Zurzeit sind die Unterschiede im Entwicklungsstand der Ein-
kaufsorganisation im Handel noch enorm: Während einzelne
Unternehmen ihren Einkauf von Nichthandelsware bereits so
professionell organisieren wie die Beschaffung von Handels-
ware, ist das Thema bei der Mehrheit der Handelsunterneh-
men kaum auf dem Radar. Gehen Sie also auf Schatzsuche in
Ihrem Unternehmen, durchforsten Sie in einer Beschaffungs-
offensive systematisch den indirekten Einkauf auf Einspar-
und Verbesserungsmöglichkeiten. Es lohnt sich.
Rudolf Trettenbrein,
Managing Director Austria der Unternehmensberatung
Inverto AG
Nähere Informationen zum Thema finden Sie online unter http://
www.inverto.com/referenzen/branchen/handel.html
Zum uNtErNEhmEN INVErtO AG
Rudolf Trettenbrein leitet die österreichische Niederlassung der Inverto AG in Wien. Inverto ist eine international tätige Unternehmensberatung, die ihre Kunden in allen Fragen des strategischen Einkaufs und des Supply Chain Managements unterstützt. Mit rund 120 Mitarbeitern in neun Niederlas-sungen weltweit sowie eigener E-Sourcing-Technologie gehört Inverto in Europa zu den führenden Spezialberatungen auf diesem Gebiet.
Rudolf Trettenbrein
52 2|2013 CASH
INDUSTRIE
Eckes-Granini
Pago-Werk in Klagenfurt wird geschlossen
Der neue Eigentümer Eckes-Granini will Pago hin-
künftig von der oberösterreichischen Österreich-
Niederlassung aus mitbetreuen und schließt mit
Jahresende das Pago-Werk in Klagenfurt aus Ren-
tabilitätsgründen. Pago wird zwar ins Produktport-
folio von Eckes-Granini integriert, doch die Zukunft
findet ohne die österreichischen Mitarbeiter statt.
Die Abfüllung wird auf Werke in Frankreich und
Spanien sowie auf strategische Partner in Österreich
aufgeteilt. Für Eckes-Granini Vorstandsvorsitzenden
Thomas Hinderer ist der Kauf der österreichischen
Traditionsmarke jedenfalls „ein großer Schritt bei
der Umsetzung unserer internationalen Wachs-
tumsstrategie. Wir setzen damit auf ein im Frucht-
saftgeschäft einzigartiges Geschäftsmodell: Dieses
baut auf die internationale Premiummarke Granini sowie starke lokale Marken
mit einer führenden Position in vielen Ländern. Der Kauf von Pago ist dabei ein
weiterer Meilenstein.“ Hinderer möchte mit Pago nicht nur die Marktposition in
Österreich, Frankreich und Spanien weiter ausbauen, sondern auch Zugang zu
den Märkten in Italien, Kroatien und anderen in Südost-Europa erhalten.
Für die 110 Mitarbeiter am Standort Klagenfurt werden gemeinsam mit dem
Betriebsrat Sozialpläne ausgearbeitet.
Recheis
Erfolge mit Vollkorn und „Goldmarke“
Recheis blickt auf ein erfreuliches Jahr 2012 zurück und verzeichnet mit einem
Plus von acht Prozent große Zuwächse im Bereich der Recheis Marke. Damit
konnte der Tiroler Teigwarenspezialist seinen Marktanteil (32 % lt. Nielsen,
Wert, YTD 2012, KW 52) weiter ausbauen und erneut als Marktführer ins Jahr
2013 starten. Umsatzmäßig legte das Unternehmen um fünf Prozent zu und
erwirtschaftete 29,5 Millionen Euro. Toll entwickelt hat sich Recheis insbe-
sondere mit der „Goldmar-
ke“ (+ 4 %) und im Vollkorn-
segment (+58,4 %).
Um diesen Weg weiterhin
erfolgreich weiterzugehen,
setzt Recheis 2013 auf einen
noch authentischeren, kla-
reren und österreichischeren
Werbeauftritt sowie Sorti-
mentserweiterungen in den
Bereichen „Variation“, „Gold-
marke“ und „bewusste Er-
nährung“. Zudem liegt der
Fokus auf den Vorbereitun-
gen des Jubiläumsjahres
2014, in dem Recheis sein
125-jähriges Bestehen feiert.
ExpRESSfINDER 59 Markenartikelverband 62 franz Ernstbrunner/WKO 65 Biofach/Vivaness 66 Würstel
72 Eis 76 Eiskaffee
80 ISM 88 Süßwaren-News 90 Sonnenkosmetik 93 Insektizide 96 Trends 98 Zu guter Letzt
ZITaT DES MONaTS
„Wenn eine neue Technologie nicht vermarktet werden kann,
ist sie keine Innovation.“
BoB McDonalD,PräsIDenT unD ceo
von ProcTer & GaMBle
eckes-Granini vorstandsvorsit-zender Thomas Hinderer schließt das Klagenfurter Pago-Werk aus rentabilitätsgründen.
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Das Geschäftsführerduo rund um Martin Terzer und stefan recheis freut sich über die schöne Performance.
2|2013 CASH 53
INDUSTRIE | NEWS
PRoDUcT LINE
Seit rund einem Jahr be-haupten sich die Vös-
lauer-Mineralwasser-sorten „prickelnd“ und „ohne“ im mar-kanten 4 x 1-Liter-Pack erfolgreich im österreichischen
Handel. Ab März 2013 ist auch Vöslauer „mild“ als 4er-PET-Flaschen-Pack erhältlich.
Der jüngste Neuzu-gang im Marmo-rette-Sortiment von Dr. Oetker heißt Haselnuss-Schoko-Pudding
mit Sahne. Ab März 2013 gesellt sich die in frühlingsfri-schem Grün-Weiß gehaltene Sorte zu den lilafarbenen bzw. blauen Verpa-ckungen der bestehenden Sorten Schoko-Pudding mit Sahne und Pud-ding Vanille-Geschmack mit Sahne.
Ab März 2013 gibt es von Müller zwei neue
Sorten vom Jo-ghurt mit der
Ecke in kleinen Be-chern. Dabei handelt
es sich um „Die Prinzessin auf der Kicher-Erbse“ (Erdbeer-Joghurt mit schokolierten Knusper-Erbsen) und „Westernabenteuer“ (Bananen-Joghurt und schokolierte Knusper-Munition).
Mestemacher präsentiert jetzt erstmals ein Bio Hafer + Roggen Brot. Zwei Scheiben à 50 g dieses kleinformatigen Bio Brotes enthalten 1,2 g des löslichen Ballaststoffs Betaglucan. Um die posi-tive Wirkung zur Aufrechterhaltung
eines normalen Cho-lesterinspiegels zu erzielen, ist eine tägliche Aufnahme von 3 g Betagluca-nen erforderlich.
Top Spirit
Neue Premium-Marken im Portfolio
Die Schlumberger-Tochter Top Spirit hat ihr Vertriebsportfolio um die Marken Evan
Williams, Brugal Rum und Tequila Cabrito erweitert und kompensiert damit den
Wegfall der Marken aus dem Haus Beam. Die Destillerie Evan Williams wurde 1783
als erste kommerzielle Destillerie Kentuckys gegründet und steht heute im Eigentum
der Heaven Hill Destilleries, der größten im Familienbesitz befindlichen Destillerie
der USA. Ab sofort im heimischen Handel erhältlich ist Evan Williams Straight Ken-
tucky Bourbon Whiskey, kurz: Evan Williams Black Label, und zwar in den Flaschen-
größen 700, 200 und 50 Milliliter. Eben-
falls in Österreich erhältlich ist nunmehr
Evan Williams 1783. Brugal Rum kommt
aus der Dominikanischen Republik. Für
die Qualität des Produktes bürgt die Fa-
milie Brugal mit ihrem Namen. Brugal
Rum ist in den Sorten Brugal Anejo und
Brugal Blanco Especial im LEH erhältllich.
Tequila Cabrito schließlich ist der Num-
mer 1 Premium Tequila aus Mexiko. Er
wird vom Familienunternehmen Casa
Centinela hergestellt, das auf eine mehr
als 100-jährige Geschichte zurückblickt
und aktuell in der fünften Generation
geführt wird. Tequila Cabrito ist in den
Sorten Blanco und Reposado allerdings
exklusiv der Gastronomie vorbehalten.
Darbo
Export bringt Umsatzplus
Dank der erfolgreichen Expansionsstrategie konnte
Österreichs führender Konfitüren- und Honig-Anbie-
ter Darbo seinen Umsatz trotz schwieriger Rahmen-
bedingungen im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent
auf 117,22 Millionen Euro steigern und die hohen
Marktanteile bei Konfitüre (59,7 % lt. Nielsen, LEH
total exkl. Hofer/Lidl, Wert, Jahr 2012) sowie Honig
(37,2 %) ausbauen bzw. verteidigen. Ausschlaggebend
für die erfreuliche Performance ist die anhaltend stei-
gende Exportquote von 46,5 Prozent (+3,7 Prozentpunkte). Vorstandsvorsitzender
Mag. Martin Darbo: „Besonders erfolgreich waren wir 2012 in Deutschland, Europas
größtem Konfitürenmarkt. Dort konnten wir unseren Marktanteil auf 2,5 Prozent
steigern und im vergangenen Jahr erstmals mehr Holunderblütensirup als im
Inland verkaufen. Großes Potenzial für unsere qualitativ hochwertigen Produkte
sehen wir aber auch in den Exportmärkten Russland, Italien, Schweden und
Schweiz.“ Dennoch kämpft das Tiroler Familienunternehmen mit anhaltend hohen
Rohwarenpreisen. „Die meisten Obstsorten, Honig und vor allem Zucker waren in
den letzten Jahren von hohen Preissteigerungen betroffen – das stellt die gesam-
te Branche weiterhin vor hohe Herausforderungen“, zeigt sich Darbo betroffen.
Seinen Optimismus will er sich davon aber nicht verderben lassen und kündigt
für Sommer 2013 einige Produktinnovationen an.
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Freuen sich über neue Premium-Marken im Portfolio: Top Spirit Marketingdirektor Ver-triebsmarken Florian Czink (l.) und Geschäfts-führer Herbert Emberger
54 2|2013 CASH
product line
Die neue Sorte Vitalis Weniger süß Knusper Himbeere von Dr. Oetker kombiniert die belieb-te Frucht Himbeere mit köstli-chen Knusper Crunchies. Die geschmacklich ausgewogene Mischung mit 54 Prozent Voll-kornhaferflocken, Weizenkeimen, Him-beeren und Honig schmeckt dabei nicht nur super-knusprig, sondern enthält auch 30 Prozent weniger Zucker als andere Knusperfrüchtemüslis.
Ab sofort sind neben der Kikkoman natürlich gebrauten Sojasauce, der Sojasauce mit 43 Prozent weniger Salz, die Teriyaki Marinade & Sau-ce und die Sukiyaki Wok-Sauce (Stir-fry) in der praktischen Groß-flasche erhältlich. Kikkoman re-agiert mit der Einführung weiterer Saucen in großen Gebinden auf die rege Nachfrage in der heimischen Gastrono-mie sowie generell auf die stetige Ab-satzsteigerung im Food-Service-Bereich.
Haas kommt mit zwei bayri-schen Senfspezialitäten – dem klassischen Hausmachersenf und dem Urbayrischen Weiß-wurstsenf mit Kren. Beide Senf-spezialitäten werden aus bes-ten Zutaten zubereitet und schmecken besonders gut zu Weißwürsten, Leberkäse und zu allen Gerichten, für die man süßen Senf ver-wendet.
Hotwagner startet für die heimischen Feinkosttheken eine Reinert Bärchen-wurst-Offensive. Wie aus einer aktuel-len EMNID-Umfrage hervorgeht, ist die Bärchenwurst die Kinderwurst mit dem höchsten Verbrauchervertrauen. Die Bärchen Extrawurst kommt nun neu in der 800-Gramm-Pa-ckung als Thekenware ohne Enden und wird mit einer besonderen Promotion werblich unterstützt.
niemetz
Schwedenbomben im Produktionshoch
Der Wiener Süßwarenhersteller
Niemetz, der Anfang Februar In-
solvenz anmelden musste, kann
sich im Moment über eine her-
vorragende Auftragslage freuen.
Dennoch, die Passiva belaufen
sich laut Alpenländischem Kredi-
torenverband (AKV) auf insge-
samt fünf Millionen Euro, etwa 70
Gläubiger und 66 Dienstnehmer
sind betroffen und haben die
Möglichkeit, ihre Forderungen bis
26. März zu stellen. Der Sanie-
rungsplan sieht eine 20-Prozent-
Quote vor. Dank eingefädelter Factoring-Finanzierung läuft die Produktion wieder
auf Hochtouren, täglich werden rund 350.000 Stück der süßen Bomben hergestellt.
Geschäftsführer Steve Batchelor will die Sanierung des Traditionsbetriebs allein
stemmen und Niemetz ohne externen Partner in eine positive Zukunft führen. Nam-
hafte, potenzielle Interessenten gäbe es allerdings. Walter Heindl, Geschäftsführer
des gleichnamigen Süßwarenproduzenten: „Ja, die Schwedenbombe würde grund-
sätzlich gut in unser Sortiment passen; Gespräche mit den Eigentümern hat es al-
lerdings noch nicht gegeben.“ Als weiterer Interessent tauchte in den letzten Wochen
neben Heindl und dem Schaumrollenkönig Guschlbauer immer wieder Manner auf.
Laut Pressesprecherin Mag. Karin Steinhart sei man dort von der Schwedenbombe
begeistert, habe jedoch ebenfalls noch keine Gespräche mit Niemetz geführt.
Ankerbrot
Betriebsstandort zurückgekauft
Nach jahrelangen Querelen rund um die Ankerbrot-Produktionsstätte in Wien-
Favoriten, die bis zum Ausgleich der Traditionsbäckerei im Jahr 2003 zurückreichen,
kam man nun zu einer Einigung. Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags am 21.
Dezember 2012 ist den Ankerbrot-Gesellschaftern gemeinsam mit einem Banken-
konsortium rund um Bank Austria, Erste Bank, Oberbank, Bawag und der Raiffeisen
Bank International der Rückkauf der Liegenschaft gelungen. Das Closing (der
Vertragsabschluss) fand am 29. Jänner 2013 statt.
„Der Rückkauf der Liegenschaft und die Entscheidung für Wien-Favoriten als Un-
ternehmensstandort sprechen im Sinne der Kontinuität unseres Wiener Traditi-
onsunternehmens eine klare Sprache“, zeigt sich Ankerbrot-Geschäftsführer Peter
Ostendorf zufrieden, der sich gleichzeitig bei den involvierten Banken sowie der
Stadt Wien für ihre Bemühungen bedankte. 2012 konnte Ankerbrot trotz schwie-
rigem Marktumfeld und hoher Rohstoffpreise ein zufriedenstellendes Betriebser-
gebnis erzielen. Durch die abgeschlossene Redimensionierung des Filialnetzes und
die damit einhergehende Effizienz-
und Produktivitätssteigerung sowie
die Implementierung des neuen
Filialkonzepts blickt Ankerbrot laut
eigenen Angaben optimistisch ins
Jahr 2013.
Da war die Welt noch in Ordnung: Steve A. Batchelor (GF Niemetz), Ursula Niemetz (Mehrheitseigentümerin Nie-metz) und Christoph Oberhauer (Verkaufs- und Marke-tingleiter) bei den Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag der Schwedenbombe.
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2|2013 CASH 55
INDUSTRIE | NEWS
PRoDUcT-lINE
Ab März 2013 erwei-tert Corny sein „Corny nussvoll“-Sortiment um die neue Ge-schmacksr ichtung
„dreierlei nuss & kara-mell“. Wie schon die anderen beiden Sorten „mandel & weiße schokolade“ sowie „erdnuss & vollmilch“ punktet die Innovation mit einem Nussanteil von 50 Prozent und kombiniert die
Nussklassiker Erdnuss, Mandel und Haselnuss mit Karamell.
Storck wartet zur heurigen Ostersaison mit einem viel-fältigen Sortiment, Son-
derofferten, auffälligen De-kopaketen sowie TV-Werbung auf. Darunter findet sich auch
der „merci-Osterhase“, der sich in einem von der Arbeiterkammer durchgeführten Osterhasen-Ge-schmackstest sogar den ersten Platz
sichern konnte.
„Mango & Passi-onsfrucht“ und
„ L i m e t t e n Cheesecake“ heißen
die zwei neuen GÜ-Produkte, die ab April 2013 in den österreichischen Han-delsregalen zu finden sind. Letztgenann-te Sorte überrascht mit der Kombinati-on aus peruanischer Limettencreme und Mascarpone Cheesecake auf einem Biskuitboden, der mit indonesischem Palmenblüten-Zucker hergestellt wird.
Mit dem neuen „Zipfer Orangen Radler mit Lemongras“ bringt die Brau Union eine einmalige 100-prozentig natürli-che Mischung aus bestem Zipfer Bier, echtem Orangenfruchtsaft und fri-schem Lemongras auf den Markt. Das
Biermix-Getränk hat einen Alkoholgehalt von nur zwei Prozent und schmeckt ohne künstliche Süßungs-mittel weniger süß und natürlich fruchtig.
Heinz
Neo-Besitzer Buffett hat Appetit auf Ketchup
Quasi nebenbei
schluckte Börsen-
guru Warren Buf-
fett mit seiner
Investmentgesell-
schaft Berkshire
Hathaway sowie
3G Capital das 140
Jahre alte Traditi-
onsunternehmen
Heinz. Kolportier-
ter Kaufpreis: 28
Milliarden Dollar.
3G ist im Übrigen Mehrheitsaktionär der Fastfood-Kette Burger King und hat somit
mit Lebensmitteln jede Menge Erfahrung. Was auch auf Berkshire Hathaway zutrifft,
hat der Finanzinvestor doch bei der seinerzeitigen Übernahme des Kaugummi-
Produzenten Wrigley durch Mars die Hände im Spiel. Die weiteren Schritte: Wenn
Aktionäre und Wettbewerbsbehörden dem Deal zugestimmt haben, will man Heinz
von der Börse nehmen und ohne weitere Mitbesitzer weiterführen. Heinz hat
weltweit 32.000 Mitarbeiter und setzt im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Ketchup,
Saucen, Suppen und anderen Fertiggerichten 10,7 Milliarden Dollar um.
Yuu’n Mee
Mangroven-Aufforstung wird 2013 fortgesetzt
Der Seafood-Experte Yuu’n
Mee bekennt sich seit jeher
zu nachhaltiger Aufzucht von
Garnelen in Thailand. Diese
werden in streng kontrollier-
ten Aquakulturen im Landes-
inneren gezüchtet und dürfen
nicht auf Mangrovengebieten
betrieben werden – der Schutz
der Mangrovenwälder ist für
Yuu’n Mee ein ebenso wich-
tiger Bestandteil des Quali-
tätsprogramms wie die kon-
trollierte Antibiotikafreiheit
und Erntefrische der Garnelen. Daher setzt das Unternehmen mit seinem eigens
kreierten Mangroven-Wiederaufforstungsprojekt ein klares Zeichen in puncto
Nachhaltigkeit und pflanzt in erodierten Landstrichen an der Küste Thailands
Mangroven an. Seit Beginn der Offensive konnten bereits 53.500 Pflanzen aufge-
zogen sowie im Wiederaufforstungsgebiet Samut Sakhon eingepflanzt werden –
2013 sollen weitere 37.000 Mangrovenbäume gepflanzt werden. Der Fünf-Jahres-Plan
des Projekts sieht vor, dass auf dem 16 Hektar großen Gebiet rund 131.000 Mang-
roven aufgezogen werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Yuu’n Mee-Projektseite: www.mangrovenprojekt.at
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56 2|2013 CASH
Berglandmilch
Ziegenkäse von Schärdinger
Ziegenkäse ist ein wachsendes
Marktsegment, in das nun auch
die Berglandmilch unter der
Marke Schärdinger ein-
steigt. Zu diesem
Zweck hat man Tiro-
ler Ziegenbauern unter
Vertrag genommen, deren angelie-
ferte Ziegenmilch im Werk Wörgl verarbeitet wird. Konkret
erfolgt der Markteinstieg aus eigener Produktion mit einem
halbfesten, würzig-kräfigen Ziegen-
schnittkäse (erhältlich als 1-kg-
Viertellaib und als 200-g-Stück)
und dem Frischkäse Schärdinger
Rollino mit Ziegenmilch und feinen
Kräutern.
Apropos Tirol: Die Berglandmilch-
Marke Tirol Milch hat mit Hansi Hin-
terseer nun ein neues Testimonial.
Nachdem der ehemalige Skirennläu-
fer und Schlagermusiker bereits in
Deutschland die Werbetrommel für
Käse von Tirol Milch rührt, setzt man demnächst auch in
Österreich auf „Hinterseer-Charme“.
ARGE Heumilch
Mehr Absatz, mehr Umsatz
Der Absatz von
Heumilch-Pro-
dukten in Öster-
reich hat sich 2012
um fast acht Pro-
zent auf 41.000
Tonnen erhöht.
Die weiße Palette
legte dabei um
mehr als acht Pro-
zent auf nahezu
36.000 Tonnen zu,
der Käsebereich
um rund ein Pro-
zent auf 4.500
Tonnen. Andreas Geisler von der ARGE Heumilch: „Damit
entwickelte sich die Heumilch deutlich besser als der
Gesamtmarkt. Der Absatz von Molkereiprodukten insge-
samt sank im Vorjahr um 0,5 Prozent, während Heumilch-
Produkte um acht Prozent zulegten. Beim Umsatz betrug
die Steigerung 12,6 Prozent.“
ARGE Heumilch-Obmann Karl Neuhofer (r.) und Heumilch-Koordinator Andreas Geisler
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INDUSTRIE | NEWS
TEchNIk NEWS
Der Barcodedruck- und Etikettenspezia-list Sato hat jetzt ein neues Whitepaper mit dem Titel Data Capture Solutions and Labelling (Da-
tenerfassung und Etikettierung) veröf-fentlicht, in dem Einzelhändler nützli-che Hinweise zur Verbesserung ihrer Geschäftsabläufe finden. Die Verfüg-barkeit innovativer, durchgängiger Lösungen für die Datenerfassung und Etikettierung ermöglicht Einzelhänd-lern eine intelligentere Organisation ihrer Betriebsabläufe, eine bessere Bestandsverwaltung, eine Verringe-rung des Warenschwunds, einen effek-tiveren Vertrieb und eine schnellere Reaktion auf Marktentwicklungen.
Das RFID-Unter-nehmen Enso De-tego bietet eine Asset-Manage-ment-Lösung, die ein transparentes
Nachverfolgen von Mehrwegtransport-einheiten über verschiedene Erfas-sungspunkte der Lieferkette erlaubt. Mit dieser Lösung für Transportbehälter können Kunden die Verwaltung ihrer Güter bei Transport und Lagerung effi-zienter gestalten. Dank der besseren Transparenz von wiederverwendbaren Paletten, Containern, Behältern, Plas-tikkisten oder Karren wissen die Kunden genau, wie viele Mehrwegtransportein-heiten im Umlauf sind und wo sich die-se befinden.
Mettler Toledo hat ein Handbuch über die Konstruktion und Anwendung von Wägezellen und -modulen für Tanks, Silos, Behälter, Container und Band-
systeme herausgegeben. Das Nachschlagewerk ver-mittelt die Grundlagen für die Entwicklung, Fertigung und Installation kunden-spezifischer Lösungen.
BonbonBall 2013
Miss Bonbon kommt aus Mauritius
Der 64. BonbonBall, der heuer am 8. Februar 2013 wie ge-
wohnt im ausverkauften Wiener Konzerthaus über die
Bühne ging, gilt nicht nur als Pflichttermin für Naschkatzen
und Schokotiger, sondern auch als Garant für eine süße,
ausgelassene und unterhaltsame Veranstaltung. Rund 4.000
Gäste feierten diesmal unter dem Motto „Circus Circus“
und kamen, um der besten Tanzmusik zu lauschen, 3.750
Tombola-Preise zu gewinnen und das absolute Highlight
des Abends – die Wahl zur Miss Bonbon – mitzuerleben.
Diese entschied heuer die 26 Jahre alte Géraldine Julie Chlub-
na aus Mauritius für sich. Ball-Organisator Heinz Alphonsus
freute sich mit der jungen Dame, die es vor vier Jahren der
Liebe wegen nach Wien verschlagen hat: „Erstmals konnte
man sich auch über Facebook direkt für das Finale der
Bonbonwahl qualifizieren – und diese Kandidation hat dann auch prompt gewonnen.
Ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich ein traditioneller Wiener Ball auch im moder-
nen Kommunikationsalter einen fixen Platz sichern kann.“ Der Tradition entsprechend
wurde die Siegerin mit Manner Schnitten aufgewogen, die von Manner in der Regel
verdoppelt und dann für einem wohltätigen Zweck gespendet werden. Durch den
Abend führte wie gewohnt Moderator Dominic Heinzl. Der 65. BonbonBall findet am
28. Februar 2014 statt.
SIG combibloc
combidome, die Flasche aus Karton
Mit combidome präsentiert SIG Combibloc jetzt
die Flasche aus Karton. Die Verpackungsinnovati-
on combidome verbindet das Beste einer Karton-
packung und das Beste einer Flasche miteinander.
combidome sieht aus wie eine Flasche und ist
durch die Formgebung, die Stabilität und das Aus-
gießverhalten auch genauso bequem zu handha-
ben. Und zusätzlich bietet combidome alle bewähr-
ten und unverwechselbaren Vorzüge einer
Kartonpackung, wenn es um den Produktschutz,
ökologische und auch wirtschaftliche Aspekte geht.
Die gesamte Packung – vom Boden bis einschließ-
lich des Domes, der ihr ihre unverwechselbare
Flaschenform und ihren Namen gibt – wird aus
einem Kartonverbund hergestellt. Die schlanke,
stabile combidome-Packung liegt ausgesprochen
gut in der Hand. Die Packung besteht aus zwei Teilen: aus einem Packungskörper,
der vom Boden bis einschließlich des Domes aus Kartonverbund besteht, und dem
Verschluss domeTwist. In der combidome-Füllmaschine werden beide Komponen-
ten zur fertigen Packung zusammengesetzt, aseptisch befüllt und sicher verschlos-
sen. Der praktische Single-Action-Drehverschluss domeTwist ist mittig auf dem
Dome der Packung platziert und leicht zu öffnen. Der Innendurchmesser des
Verschlusses ist mit 28 mm besonders groß − daher lassen sich Getränke hervor-
ragend ausgießen und auch bequem direkt aus der Packung trinken.
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Das Beste aus zwei Welten: Sig combidome
58 2|2013 CASH
als Wahlkampagne zu sehen, wobei im
Falle der Markenartikelhersteller die
Wahl (des Konsumenten) beinahe täg-
lich stattfinde. „Der fundamentale Un-
terschied zur politischen Wahlwerbung
der einzelnen Parteien liegt jedoch da-
rin, dass wir eine gemeinsame Kampa-
gne von miteinander durchaus manch-
mal in hartem Wettbewerb stehenden
Herstellermarken mit einem gemeinsa-
men Ziel, nämlich das Markenbewusst-
sein zu stärken, zustande bringen“.
Laut dem Langzeit-Partner bei der
Umsetzung und kreativen Ausführung
– Demner, Merlicek & Bergmann-Mas-
termind Mariusz Jan Demner – bieten
Markenhersteller durch ihre laufenden
Innovationen Freude, Auswahl und Ori-
entierung für den Kunden. Als grafisches
Element der Kampagne dient die
Der Fokus der Kampagne liegt laut
Günter Thumser, Präsident des Mar-
kenartikelverbands und Präsident Hen-
kel Central Eastern Europe GmbH, dar-
in, „dem Konsumenten klar vor Augen
zu führen, was es für sein Leben und für
seinen Alltag bedeuten würde, wenn es
die eine oder andere Marke nicht mehr
geben würde. Im täglichen Leben setzt
man vieles als selbstverständlich und
beinahe naturgegeben voraus, ohne sich
Gedanken zu machen, was es für mich
bedeutet, wenn ich plötzlich kein Auto
oder Handy zur Verfügung habe oder die
Strom- bzw. Gasversorgung in meiner
Wohnung ausfällt. Der Wert von Ge-
wohntem wird einem erst dann be-
wusst, wenn man das Gewohnte infra-
ge stellt.“ Die Markenartikel-Kampagne
sei laut Thumser in gewisser Weise auch
Sprechblase, das Produkt tritt sozusagen
in einen direkten Dialog mit dem Kon-
sumenten. Allein durch Stichworte wie
„Was wäre deine Lieblingsbluse ohne
meine Waschkraft“ ist die Hersteller-
marke bereits erkennbar.
aktive beteiligung österreichischer firmen
An der 17. Markenartikel-Kampagne
nahmen heuer 24 Mitgliedsfirmen des
MAV mit insgesamt 30 Marken teil (Ver-
gleich zum Vorjahr: 21 Firmen, 28 Mar-
ken). Österreichweit wurden 8.100 Pla-
kate affichiert und waren im Kampag-
nenzeitraum insgesamt elf TV-Spots im
ORF und (heuer erstmals) bei den Pri-
vatsendern unter dem gewohnten Titel
„Achten Sie auf die Marke“ on air. Das
alljährliche Gewinnspiel unter „www.
achten-sie-auf-die-marke.at“ wurde
heuer auch für Mobile Devices optimiert.
Der Gesamtbruttowert der Kampagne
konnte gegenüber dem Vorjahr um mehr
als zehn Prozent auf 2,9 Millionen Euro
gesteigert werden. Die Gesamtwerbein-
vestitionen der österreichischen Mar-
kenartikelindustrie betrugen im Jahr
2012 rund 730 Millionen Euro und „liegen
damit signifikant über den Werbeinves-
titionen des Handels.“ •Foto
: MAV
Wahlkampagne der markenUnter dem Motto „Was wäre der Alltag ohne Mar-ken? – Die Marke im Wahljahr 2013“ startete An-fang Februar die heuer bereits zum 17. Mal in Folge durchgeführte Kampagne des Markenarti-kelverbands. Diesmal geht es um die Bewusstma-chung, wie sehr Herstellermarken das Leben der Konsumenten bereichern.Autorin: SABINE SPERK
Markenartikelverband inDustrie
V.l.n.r.: Ernst Klicka (Ge-schäftsführer des Markenarti-kelbverbands), Peter Filz-maier (Politikwissenschaftler Institut für Strategieanaly-sen), Günter Thumser (Präsi-dent des Markenartikelver-bands/Präsident Henkel Central Eastern Europe GmbH) und Mariusz Jan Dem-ner (Demner, Merlicek & Bergmann)
2|2013 CASH 59
Im BlIckpunkt | 60 Jahre BIlla
Adve
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konsumenten am ort der kaufentscheIdung InformIeren
Bereits vor Jahren hat BILLA sich dazu entschieden, seine
Verantwortung als größter Lebensmittelversorger des Landes
noch stärker wahrzunehmen. So stellt BILLA, neben dem
Angebot von hochwertigen Lebensmitteln im Einstiegsseg-
ment, seit 2007 kostenlose Gesundheitsbroschüren, die in
Zusammenarbeit mit angesehenen Experten umgesetzt wer-
den, mit Hintergrundwissen zu bewusster Ernährung am POS
zur Verfügung: Seit Anfang des Jahres gibt es neben zahlrei-
chen anderen Broschüren zum
Thema „gesunder Lebensstil“
zum Beispiel ganz aktuell die
Diabetes Broschüre „Rund um
Diabetes. Wie der richtige Le-
bensstil vorbeugt und hilft“ in
allen Filialen. Denn es gilt die
Konsumenten an dem Ort, an
dem sie selbst über „gesund“
oder „ungesund“ entscheiden,
bestmöglich zu informieren.
onlIne-Welt und apps von BIlla Sämtliche Informationen, die Kunden in den Geschäften
finden, können auch online nachgeschlagen werden. Unter
der Rubrik „Ernährung“ auf der BILLA Website finden Inte-
ressierte umfassende Informationen zu Warenkunde, Eti-
ketteninformationen, einen E-Nummern- sowie Ernährungs-
Test und alle POS Angebote in digitaler Form. Mit der BILLA
App haben Ernährungsbewusste unter der Rubrik „Besser
Leben“ alle Ernährungstipps und gesunde Rezepte stets bei
der Hand.
eatcard, BIlla eIgenmarke und healthy choIces Darüber hinaus hat BILLA eine Eat Card entwickelt, wel-
che als Ergänzung zu den Broschüren und Online-Informa-
tionen eine Orientierungshilfe für eine ausgewogenere Er-
nährung darstellt. Die Eatcard zeigt an, welche
Nährstoffanteile ein Produkt enthält. Auch bei der Einführung
der Nährwertkennzeichnung der BILLA Eigenmarke im Jahr
2011 hat BILLA darauf geachtet auf einen Blick aufzuzeigen,
ob viele oder wenige gesundheitsrelevante Stoffe in einem
Produkt enthalten sind. Ebenso sollen die Healthy Choices
im Kassabereich, die sich durch einen geringen Fettgehalt
sowie hochwertige und gesunde Rohstoffe auszeichnen, das
gesunde Naschen erleichtern.
supermarkt als lernzone für kInder Unter dem Namen BILLA4Kids bietet BILLA auch gesunde
Produkte für Kinder an. Diese sollen Spaß machen und gleich-
zeitig das Bewusstsein für gesunde Ernährung der „kleinen“
Konsumenten stärken. Kindergerecht aufbereitete Informa-
tion rund um gesunde Lebensmittel bietet BILLA im Kinder-
magazin „Frisch gekocht für Kids“.
supermarkt als kompetenzzentrum für gesunde ernährung
60 2|2013 CASH
Lieber Herr Hensel, liebe Frau Neumayer,lieber Herr Siess,lieber Herr Hornsteiner!
Schön, dass Sie hier vorbeischauen.Wir wollten Sie nur daran erinnern, dass Sie mit unseren Medien die Konsumenten genauso gut erreichen, wie wir Sie mit dieser Anzeige.
Liebe GrüßeIhre ORF-Enterprise
PS: Wir gratulieren BILLA zum 60-jährigen Jubiläum!
Franz Ernstbrunner/Außenwirtschaft AustriaINDUSTRIE
Ständig auf Trab
CASH: Herr Ernstbrunner, manche Mit-glieder der Wirtschaftskammern fragen sich auch heute noch, wo denn deren Leistung wirklich greifbar wird. Sind die Unternehmen, die auf den Messen als Gruppenaussteller präsentieren, mit Ihrer Dienstleistung zufrieden?
Franz Ernstbrunner: Es ist immer schwie-
rig, seine eigene Leistung zu lo-
ben. Aber wir sind voll davon
überzeugt, dass man uns nicht
vorwerfen kann, dass wir lang-
sam oder bürokratieorientiert
sind. Ich freue mich sehr über das
positive Feedback von den Unter-
nehmen nach einer Messe, das bestätigt
dann immer unsere Überzeugung.
Sie machen das Messegeschäft nun schon seit mehr als zwanzig Jahren. In dieser Zeit ist die Abteilung Außen-wirtschaft Austria, zu der Ihre Gruppe gehört, immer internationaler gewor-den und immer mehr Unternehmen wollen bzw. müssen im Export erfolg-reich sein. Wie hat sich denn der Run auf die Gruppenausstellungen entwi-ckelt?
Sehr gut. Die Abteilung Außenwirtschaft
Austria macht im Jahr rund eintausend
Veranstaltungen, im Messebereich sind
es zirka hundert. Das ist eine sehr große
Herausforderung für uns und auch, dass
das Spektrum an Messen, die potenziell
interessant für uns sind, weltweit größer
wird. Wir müssen genau überlegen und
sondieren, wo wir dabei sein wollen und
was wir den interessierten Unternehmen
überhaupt anbieten.
Nach welchen Kriterien entscheiden Sie?
Wir prüfen, ob es realistisch ist, dass
man als Österreicher auf dieser oder
jener Messe überhaupt Erfolgsaussich-
ten hat. Oder beispielsweise, ob es rea-
listisch ist, dass man nach einmaliger
Präsenz auf einer Messe reüssieren
kann. Das ist übrigens ein sehr wichtiger
Punkt: Generell sollte jede Messe als
langfristiges Projekt betrachtet werden.
Und es gibt Märkte, von denen wir wis-
sen, dass eine einmalige Präsenz als
Aussteller völlig sinnlos ist.
Wo ist das der Fall?In Japan. Die Japaner haben zeitaufwän-
dige Entscheidungsprozesse. Außerdem
brauchen Sie dort als Aussteller Visiten-
karten und Flyer in japanischer Sprache
und eigentlich auch einen Dolmetscher.
Das ist ein großer Aufwand, der prak-
tisch nichts bringt, wenn man nicht
bereit ist, ein zweites Mal präsent zu
sein.
Sind sprachliche Barrieren generell ein Thema für die österreichischen Aus-steller?
Nein, generell nicht, weil man mit Eng-
lisch meistens sehr gut durchkommt,
beispielsweise auch in China. Problema-
tisch wird es hin und wieder mit Fach-
besuchern aus den romanischsprachi-
gen Ländern.
Sie haben gesagt, man sollte die Mes-se als langfristiges Projekt betrachten. Ist das nicht immer der Fall?
Leider nicht immer. Die Entscheidung,
auf eine Messe zu gehen, bringt und zieht
viele Arbeitsschritte mit sich, das wird
manchmal etwas übersehen. Der Auf-
wand reicht von der Vorbereitung auf die
Messe über die aktive Präsenz am Mes-
sestand bis hin zur Nachbearbeitung der
Messekontakte. Und die sollte es ja reich-
lich geben, bei manchen Ausstellern sind
das bis zu 200 Kontakte.
Welche Arbeitsschritte können Sie denn den Gruppenausstellern abnehmen?
Einerseits wickeln wir die organisatori-
schen Details für den Messeauftritt im
Rahmen der Gruppenausstellung ab. Wir
sind auf diese Projektabwicklung wirk-
lich spezialisiert. Andererseits können
wir die Unternehmen durch unsere Au-
ßenwirtschaftscenter über die jeweili-
gen Märkte mit tief gehenden Daten
versorgen. Das umfasst beispielsweise
auch, welche Kriterien in bestimmten
Ländern für einen Markteintritt über-
haupt geltend sind.
Die Aufarbeitung von
Messekontakten liegt
aber naturgemäß in
der Hand der Ausstel-
ler selbst.
Und Ihre Aussage zur „aktiven Präsenz“ am Messestand – was meinen Sie damit konkret?
Man darf sich hinter den Messetischen
nicht verstecken, sondern muss die Be-
sucher aktiv ansprechen.
Aktive Ansprache – das muss ja auch für Sie ein sehr wichtiges Thema sein,
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Mag. Franz Ernstbrunner ist Projektleiter Internatio-nale Messen in der Wirtschaftskammer Österreich/Au-ßenwirtschaft Austria. Keiner kommt an ihm vorbei, wenn er als Unternehmer an einer Gruppenausstellung teilnehmen will. Wenn Ernstbrunner nicht gerade auf der ISM, der Gulfood oder der Anuga ist, dann gibt es für ihn in seinem Büro nur eine Aufgabe: die Vorberei-tung der nächsten Messe. Interview: SIlVIA MEISSl
„Wir sind dort, wo es für unsere
Kunden interessant ist.“
AufgeschnAppt Neue Exportförderung
Mit 1. April 2013 tritt die neue Ex-portförderung für WKO-Mitglieder in Kraft. Es ist dies die Fortsetzung der Internationalisierungsoffensive des BM für Wirtschaft, Familie und Jugend in Kooperation mit der WKO unter dem Slogan „go internatio-nal“.
• Für Gruppenaussteller in Euro-pa gilt bis 31. März 2013: 30 % plus 10 % Regionalzuschuss plus 10 % für Erstaussteller
• Für Gruppenaussteller in Über-see: 20 % plus 15 % für Erst-aussteller
2|2013 CASH 63
denn Sie müssen Ihre Gruppenstände ja voll bekommen. Wie hat sich denn die Buchungslage entwickelt?
Ja, natürlich gehe ich aktiv auf die Un-
ternehmen zu und ich bin mit der Be-
teiligung an den
Messen eigentlich
sehr zufrieden.
Spüren Sie kei-ne Auswirkun-gen der unsi-cheren Wirtschaftslage? Sparen die Unterneh-men nicht?
Die Entscheidung, an einer Messe als
Gruppenaussteller teilzunehmen, wird
sicherlich durch unsere organisatori-
schen Serviceleistungen und finanziel-
le Förderungen, die für WKO-Mitglieder
gelten, erleichtert. Aber dass sich jeder
trotzdem überlegt, wie und wo er seine
knappen Budgets investiert, ist klar. Fest
steht, dass die Entscheidung für eine
Messeteilnahme immer später getrof-
fen wird. Das bringt dann andererseits
wiederum die Problematik, dass der
Gruppenstand bereits ausgebucht sein
kann.
Wahrscheinlich wird man bei der PLMA (Handelsmarken-Messe in Amster-dam, Anm. d. Red.) nicht lange zö-gern dürfen. Wie groß ist da seitens der österreichischen Unternehmen das Interesse?
Sehr groß, aber übrigens nicht nur sei-
tens der Aussteller, sondern auch sei-
tens der Fachbesucher, die zu neunzig
Prozent branchenbezogene Händler
sind. Die PLMA gehört jedenfalls zur
Leitmesse in diesem Bereich. Wer Eigen-
marken produzieren will, muss da dabei
sein. Dort gibt es praktisch keine Streu-
verluste.
In welchen Ländern sollten sich denn österreichische Unternehmen unbe-dingt mit ihren Marken präsentieren?
Das ist in allen Ländern wichtig, spezi-
ell aber beispielsweise in Übersee wie
etwa auf der Fancy Food in New York.
Wo gibt es denn für Gruppenausstel-
lungen aus Ihrer Sicht noch sogenann-te weiße Flecken? Worüber denken Sie nach?
Es gibt noch viele Möglichkeiten, nicht
nur im Hinblick auf neue Länder, son-
dern auch mit der Frage verknüpft: Wel-
che Messethemen könnten interessant
sein? In den GUS-Staaten könnte das
beispielsweise die Lebensmitteltechno-
logie und -verpackung sein. Wir schau-
en uns die Messen am Indischen Sub-
kontingent an, in Südafrika, in Südame-
rika, zum Beispiel in Brasilien usw. Und
wir beobachten die Performance von
deutschen, italienischen, französischen
und spanischen Unternehmen. Wenn
sie in die jeweiligen Märkte gehen, dann
ist das ein Gradmesser für uns für wei-
tere Überlegungen.
Glauben Sie, dass Messen generell an Bedeutung gewinnen oder verlieren? Auf manchen Weltleitmessen wie der Anuga oder der ISM fehlen doch einige große Konzerne.
Ich glaube, dass
Messen an Bedeu-
tung gewinnen,
und das speziell
für klein- und
mittelständische
Unternehmen, de-
nen die Heimmärkte manchmal schon
zu eng geworden sind. Die Messe lebt
aus meiner Sicht nicht nur von der Dy-
namik der Großen, sondern von jener
der vielen kleineren und mittleren ex-
portorientierten Unternehmen. Sie sind
es auch oft, die die Fachbesucher mit
Innovationen wirklich überraschen.
Herr Ernstbrunner, vielen Dank für die-ses Gespräch.
Franz Ernstbrunner: „Wer mit seinem Messeauftritt Erfolg haben will, muss sich darüber im Klaren sein, das ist ein langfristiges Projekt.“
Franz Ernstbrunner/Außenwirtschaft AustriaINDUSTRIE
GRUppENaUSSTEllUNGMesse-Highlights
Anuga/Köln, ISM/Köln, Sial/Paris, Alimentaria/Barcelona, Gulfood/Dubai, Hofex/Hongkong, Food&Hotel Asia/Singapur, Food&Hotel China/Shanghai, Foodtex/Japan, Fancy Food/New York, Fine Food Australia/Sidney
Weitere Details: www.go-international.at www.wko.at/aussenwirtschaft/Messenwww.advantageaustria.org
„Die allgemeine Wirtschaftslage ist keine
Bremse für die Gruppenausstellungen.“
64 2|2013 CASH
Einkäufer auf der Suche nach biozerti-
fizierten Produkten aus dem Segment
Fisch und Meeresfrüchte fündig bzw.
konnten einen Einblick in die Welt der
feinen Röstaromen werfen.
Aber auch in puncto Naturkosmetik
und Wellness hielt die mit 208 Ausstel-
lern kleine „BioFach-Schwester“ Viva-
ness etliche kreative Neuprodukte und
inspirierende Konzepte bereit. So gab es
diesmal mit der Sonderfläche Breeze
sogar eine eigene Trendplattform für die
natürliche Schönheitspflege.
91 österreichische AusstellerÖsterreich, laut AMA Marketing so-
gar Weltmeister in Sachen Bio-Land-
Rund 100.000 Produkte in geprüfter
Bio-Qualität, angeboten von 2.396
Ausstellern (2012: 2.420) aus 86 Ländern
– diese Zahlen machten das Messe-Duo
BioFach/Vivaness auch 2013 wieder klar
zur Weltleitmesse für Bio-Produkte. Hin-
zu kamen 41.500 Fachbesucher (2012:
40.315), die diesmal von 13. bis 16. Feb-
ruar 2013 nach Nürnberg reisten.
Sie konnten sich heuer erstmals neu
z.B. in einer eigenen „Erlebniswelt Käse“
informieren. In dieser fanden sich 200
verschiedene Käsesorten, präsentiert in
einer beispielhaften Käsetheke. Weiters
gestaltete man bereits zum zweiten Mal
die beiden Ausstellungsbereiche Fish
Market und Coffee Tasting. Hier wurden
wirtschaft, ist auf der BioFach traditio-
nell mit einem starken Ausstellerfeld
vertreten. Konkret beteiligten sich heu-
er 91 Haupt- und Mitaussteller, von de-
nen 47 bei der Gruppenausstellung der
Wirtschaftskammer Österreich (WKO)
vertreten waren. Ein vergleichsweise
starkes Kontingent mit 58 Ausstellern
stellte diesmal auch Rumänien. Schließ-
lich war der aufstrebende südosteuro-
päische Bio-Produzent heuer Land des
Jahres.
Parallel zu der Schau gab es 2013
aber auch wieder den BioFach und Vi-
vaness Kongress. Mit 180 Einzelveran-
staltungen (inklusive Firmenvorträge)
und 7.500 TeilnehmerInnen wurde hier
eine einzigartige Wissenplattform
rund um das Thema Bio-Produkte kon-
zipiert. •
Die nächste BioFach/Vivaness findet
von 12. bis 15. Februar 2014 auf dem
Gelände der NürnbergMesse statt.Foto
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Egal, ob Käse-, Wein- oder Naturkosmetikproduzenten – auf der BioFach/Vivaness in Nürnberg, der weltgröß-ten Gesamtschau von Bio-Waren, gab sich die interna-tionale Bio-Szene auch heuer wieder ein beeindru-ckendes Stelldichein. Autor: StEFAN PiRKER
BioFach/Vivaness iNDustrie
Bio-Gipfeltreffen
2|2013 CASH 65
der letzten Jahre an der Vormachtsstel-
lung der Frankfurter, deren Anteil von
2005 bis heute zwar um rund sechs
Prozent auf nunmehr 35,7 Prozent ge-
sunken ist, die aber dennoch das Ran-
king in Sachen „beliebteste Würstel“
überlegen anführen. Auf Platz zwei
folgen mit 19 Prozent die klassischen
Bratwürste, Dritte sind die Krainer,
knapp gefolgt von den Berner Würsteln.
Wobei der SB-Anteil von 86,7 Prozent
im Jahr 2008 auf mittlerweile knapp 92
Prozent gestiegen ist. Eher überra-
schend niedrig ist der Bio-Anteil im
Das Würstelland Österreich rühmt sich zurecht, europaweit die mit Abstand vielfältigste Band-breite anbieten zu können. Und: Würstel avancie-ren zusehends vom Billigprodukt zur hochpreisi-gen Spezialität.Autor: Willy ZWerger
WürstelINDUSTRIE | MaRkTREpoRT
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er... nur die Wurst hat zwei
rund 18.200 Tonnen Würstel werden
laut RollAMA pro Jahr allein im LEH
gekauft, Hofer und Lidl mit eingerech-
net. Immerhin entspricht diese Menge
einer Summe von etwas mehr als 119
Millionen Euro, was sowohl für die Pro-
duzenten als auch für die Handelsketten
selbst einen durchaus attraktiven Um-
satzanteil darstellt.
Nichts geändert hat sich im Laufe
66 2|2013 CASH
teln, Rostbratwürsteln und Käsekrai-
nern vertreten, über die andere Fleisch-
waren-Eigenmarke Holzbauer vertreibt
man Berner Würstel und Käsekrainer.
Neu im Portfolio der Tann-Range: die
Grillzwerge. Mehr darüber in der April-
Ausgabe von CASH im Rahmen unse-
res Marktreports zum Thema Grillen.
BergerWelche mitunter enorme Bedeu-
tung die klassischen Würstel mit all
ihren geschmacklichen Ausprägungen
für die Produzenten haben, zeigt ein
kleiner Sortiments-Check quer durch’s
Land. Der Sieghartskirchner Schinken-
Bio-Land Österreich. Demnach findet
man mengenmäßig gerade einmal 2,2
Prozent Bio-Würstel im LEH-Angebot,
das sind wertmäßig 3,6 Prozent.
reweMit Ja! Natürlich ist die Rewe jedoch
sehr wohl sehr stark in der Bioschiene
vertreten, hat sie doch in ihren Vertriebs-
schienen Billa, Merkur und Adeg die
beliebtesten Würstelklassiker im Port-
folio – Frankfurter, Knacker, Käsekrainer,
Landbratwürstel, Weißwürste, Berner
Würstel und Burenwurst.
Darüber hinaus gibt es im Preisein-
stiegssegment Frankfurter und Berner
Würstel der Marke clever und eine brei-
te Range – angefangen von Puten-Frank-
furtern über scharfe Debreziner bis zu
Käsekrainern – unter Hofstädter.
Auch die Spar ist über ihren firmen-
eigenen Fleischbetrieb Tann und die
gleichnamige Marke mit Frankfurtern,
Debrezinern, Wernberger Rostbratwürs-
SIEGERWÜRSTEL
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w.ra
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Die Radatz Würstel – immer was Feines.
In bester Bio-Qualität bei der Rewe: die Ja! Natürlich Weißwürste
die typischen würstelkäufer
Laut RollAMA sind die eifrigsten Würstelkäufer junge Familien mit Kind, denn im-merhin haben von dieser Zielgruppe 90,7 Prozent pro Trimester mindestens einmal Würstel gekauft. Knapp danach folgen ältere Familien mit 90,4 Prozent, junge Fa-milien mit einem älteren Kind (86 %) und junge Familien ohne Kind (81,1 %).
INDUSTRIE | MaRkTREpoRT Würstel
spezialist Berger sieht seine Frankfurter
umsatzmäßig nach der klassischen Ex-
trawurst bereits auf Platz zwei, die De-
breziner immerhin an sechster Stelle.
Verkaufs- und Marketingleiterin Gaby
Kritsch: „Wir produzieren weit über eine
Million Kilo Frankfurter pro Jahr und
dürfen uns immer wieder über Top-
Platzierungen sowie Auszeichnungen
bei den unterschiedlichsten Verkostun-
gen und Wettbewerben freuen.“
Ganz wichtig für Berger und Kritsch
ist bei der Erzeugung von Würsteln die
Verwendung von Naturdärmen, im Spe-
ziellen Schafsaitlingen, für die kleinka-
librigen Sorten wie eben Frankfurter &
Co. Gaby Kritsch mit Details: „Besonders
ist auch, dass wir für unsere traditionel-
len Frankfurter zu 100 Prozent frische
Rohstoffe aus eigener standardisierter
Zerlegung verwenden, welche eine mo-
derne Räuchertechnologie mit umwelt-
schonendem Kühlverfahren durchlau-
fen und tagesfrisch hygienisch
einwandfrei verpackt werden.“
Konsumentenseitig ist das Kriterium
für den Wiederkauf neben dem Ge-
schmack vor allem der knackige Biss in
Kombination mit qualitativ hochwerti-
gen Ingredienzen. Das heißt, die Brät-
konsistenz darf weder zu weich noch
zu fest sein. Denn ganz wichtig ist, dass
man all jene Würstelsorten, die man
prinzipiell in der Pfanne zubereitet,
ebenso am Grill braten kann,
und dass man all jene
Würstel, die ins heiße Was-
ser gehören, richtig zu be-
reitet – lesen Sie mehr
darüber im Kasten „So
kocht man Frankfurter
richtig“.
HoTwagNERProkurist Fried-
rich Janich von
H o t w a g n e r
kann in Sa-
chen Würstel
mit bestem
Gewissen auf
den Erfolg der
W i e s e n h o f
Bruzzzler auch in Österreich verweisen:
„Sie sind, und das obwohl sie zu 100
Prozent aus Geflügelfleisch bestehen,
bereits die bekannteste und meistge-
kaufte Bratwurst in Deutschland. Und
auch in Österreich konnten wir 2012
den Bruzzzler-Umsatz um 30 Prozent
nach oben schrauben.“ 2013 wird nicht
nur massiv geworben – mit POS-Maß-
nahmen, Verkostungen, Plakatwerbung
und Zeitungsinseraten –, sondern es
werden auch neue Sorten gelauncht.
„So zum Beispiel die Piratenfeuer-
Bruzzzler mit Madagaskar Curry“, er-
zählt Janich. Und: „Die Österreicher im
Dienste von Werder Bre-
men, wo Wiesenhof
ja Hauptsponsor ist,
werden dabei im Mit-
telpunkt stehen.“
Auch unter der Mar-
ke Hotwagner hat Janich
einiges an Würsteln an-
zubieten, allen voran die
beiden „Exklusiv-Produkte“
Berner Würstel und „Hans
Moser’s Burenwurst“.
HüTTHalERFür Florian Hütthaler vom
gleichnamigen Fleischwaren-
produzenten aus Schwanenstadt
war die vielfach für Unmut sorgende
Preiserhöhung bei den bereits erwähn-
ten Schafsaitlingen eher ein Segen denn
ein Fluch: „Speziell der Klassiker Frank-
furter gewinnt wieder mehr an Aner-
kennung. Jahrelang wurde diese Pro-
duktgruppe auch von den Herstellern
als Billigsortiment verschleudert. Dabei
wurden Qualitäten verändert und die
Produkte haben zwar dem österreichi-
schen Kodex entsprochen, jedoch nicht
der erwarteten österreichischen Quali-
tät. Seit der kräftigen Rohstofferhöhung
im Vorjahr und der massiven Preiser-
höhung des Schafsaitlings sind die Qua-
litäten der österreichischen Hersteller
wieder gestiegen und besonders regio-
Leopold Trünkel Ges.m.b.H. Wiener WurstspezialitätenA-1030 Wien, Baumgasse 66, Telefon +43 1 799 15 52-0, Fax: +43 1 799 15 52-39, E-Mail: [email protected] www.truenkel.at
Trünkel’s Wiener SacherwürstelDer Klassiker mit dem AMA-Gütesiegel!
Hans Moser zu Ehren gibt es von Hotwagner sogar eine eigene Burenwurst.
nale Qualitäten gefragt.“ Neu im Hüttha-
ler-Portfolio: Frankfurter und Debreziner
im Gulaschsaft, Bratwürstel mit
Sauerkraut und Currywurst.
KrainerFür Franz Krainer aus dem stei-
rischen Wagna sind die Würstel
„auch deshalb so beliebt, weil sie den
Convenience-Gedanken perfekt er-
füllen – schnell, einfach, praktisch
und gut. Somit liegen Würstel voll im
Trend.“ Dazu komme, so Krainer, dass
man sich kaum ein Kinderfest
oder eine Grillparty ohne Würstel
vorstellen könne. Dass im Hause
Krainer seit mehr als 50 Jahren
die gleichnamigen Würstel – mit
und ohne Käse – Tradition haben,
liegt auf der Hand, genauso wie
die Philosophie dahinter: ehrliche
Produkte herstellen.
Egal, ob es sich um besagte
Krainer, Käsekrainer, Bratwürstel
oder Berner Würstel handelt, pro-
duziert werden sie ausschließlich
aus österreichischen und natürlichen
Zutaten, veredelt einzig und allein mit
traditionellen, handwerklichen Metho-
den wie Pökeln und Räuchern. „Alles
selbstverständlich mit dem AMA-Güte-
siegel und der Bio-Zertifizierung ausge-
stattet“, erklärt Krainer nicht ohne Stolz.
Sein persönliches Würstel-Highlight ist
der im Vorjahr gelaunchte „heiße Feger“,
ein – wie er meint – einzigartiges Würs-
tel, das vor allem jene erfreut, die gerne
gut und scharf essen.
LandhofBei der Linzer Vivatis-Tochter Land-
hof ist man produktionstechnisch ganz
bewusst auf Würstel spezialisiert. Mar-
ketingleiterin Sandra Minarik: „Wir ha-
ben eine eigene Anlage für die kontinu-
ierliche Fertigung von Würsteln. Von der
Füllung bis zur Räucherung läuft alles
vollautomatisch und somit auch sehr
hygienisch ab, es können in kürzester
Zeit Großmengen hergestellt werden.
Ganz wichtig bleiben dennoch die Qua-
lität der Rohstoffe, die Rezepturen an
sich und die Sorgfalt der Herstellung.“
Auch beim Highlight des Landhof-Würs-
absolut steirisch
1 0 6 9 1 6 5 2
1 0 6 9 1 6 5 2
Würstelconvenience auf höchstem Niveau: die LeGourmet-Range von Hütthaler
Sie zählen zweifelsohne zu den beliebtesten und g’schmackigsten Würstelsorten: die Käse-krainer.
2|2013 CASH 69
INDUSTRIE | MaRkTREpoRT Würstel
Rande: Die Firma Messner gilt als die
Wiege der namensmäßig so umstritte-
nen Krainer. Der Urgroßvater des heu-
tigen Chefs Alfred Messner war der
Erste, der dokumentiert diese regionale
Spezialität aus dem heutigen Nachbar-
land importiert und für den steirischen
Gaumen adaptiert hat. Noch heute wird
die Krainer nach dieser Rezeptur gefer-
tigt. Das Spezielle daran: Die Wurst hat
eine grobstückige Magerfleischeinlage.
RaDaTzEin Fünftel der Gesamtmenge ma-
chen die Würstel beim Wiener Fleisch-
betrieb Radatz aus. Firmenboss Dr. Franz
Radatz ist dieses Segment ganz beson-
ders wichtig: „Die Erwartungshaltung
des Kunden soll im Idealfall übertroffen
werden. Es ist darauf zu achten, dass
nur beste Fleischqualität verwendet
wird, die mit der richtigen Gewürzab-
stimmung und anderen Zutaten scho-
nend geräuchert und gegart, hygienisch
verarbeitet und sorgsam verpackt zu
einem hochwertigen, sicheren Produkt
vollendet wird.“
Als Highlight in der Radatz Würstel-
Range sieht Verkaufsleiter Johann Pich-
ler die Käsekrainer, „nicht nur weil sie
bereits 1969 von unserem ehemaligen
Verkaufsleiter Helmut Brandl zusam-
men mit unserem wichtigsten Kunden
entwickelt wurde, sondern weil sie heu-
te DER Vertreter der Wiener Würstel-
standkultur ist und auch die junge Ge-
neration für sich begeistern kann.“
Was Radatz zusätzlich auszeichnet,
sind die Spezialitäten ausserhalb der
telsortiments, den Berner Würsteln,
wurde eine ganz spezielle Technologie
zur Anwendung gebracht. Minarik: „Wir
haben dafür eine eigene Wickelmaschi-
ne, eine für Aromaschutzpackungen mit
verlängerter Frische und wir packen
zusätzlich eine spezielle Landhof Berner
Würstel Sauce mit hinein. Damit sind
wir übrigens auch im Export nach
Deutschland und Italien stark.“
Das Besondere ist aber auch die Sor-
tenvielfalt, mit der Landhof mittlerwei-
le nicht nur österreichweit punktet. Da
gibt es Berner Würstel in den unter-
schiedlichsten Geschmacksrichtungen
und Größen, da gibt es die Klassiker
Frankfurter Sacher Würstel, Bratwürste,
Käsekrainer, Hot Dogs, Burenwürste und
noch vieles mehr. Ja selbst die Weight
Watchers finden innerhalb der „Weil ich
will“-Range ihre Lieblingswürstel.
MESSNERRund ein Drittel des Umsatzes wer-
den beim Stainzer Unternehmen Messner
mit der Würstelrange gemacht, was die
Steirer auch jetzt wieder in der abgelau-
fenen Ballsaison eindrucksvoll zu spüren
bekamen, sind die Messner-Würstel doch
laut Nielsen die mit Abstand beliebtesten
im Süden Österreichs – als im südlichen
Burgenland, in der Südsteiermark und in
Kärnten. Auch Messner verwendet aus-
schließlich österreichische Rohstoffe,
verzichtet völlig auf Geschmacksverstär-
ker, Farbstoffe und künstliche Aromen.
Und Messner hat neben dem Standard-
programm auch noch einige weitere
Würstelschmankerl auf Lager – wie zum
Beispiel die Wild-Frankfurter, die Oster-
krainer mit Original Holzspeil oder die
Breinwurst mit Buchweizen. Detail am
klassischen Hauptrange, wie etwa die
griechischen Bratwürstel mit echtem
Feta, die deftigen Ottaktinger Bierbrat-
würstel mit dunklem Ottakringer oder
auch die knackigen Bratwurstschne-
cken, die Radatz für McDonald’s produ-
ziert. Neu hinzu kommen heuer die
„Scharfen Berner Würstel“ mit Chili.
TRüNkElMit einer Steigerung von 15 Prozent
im LEH und 20 Prozent in der Gastrono-
mie konstatiert auch Michael Trünkel die
zunehmende Bedeutung des Segments
Würstel. Besonders erfreulich: „Wir wa-
ren heuer mit unseren Original Wiener
Sacherwürstel praktisch auf allen großen
Bällen vertreten.“ Wobei man bei Trünkel
großen Wert darauf legt, dass man über
die den Sachwürstel anhaftende Gold-
medaille sofort sehen kann, von wem
das Original ist. Hier matcht man sich
zwar mit dem Wiener Neustädter Tradi-
So kochT MaN fRaNkfURTER RIchTIgUm aufgesprungene und somit ge-schmacklich ausgelaugte Frankfurter oder Debreziner zu vermeiden, gilt es einige Grundregeln zu beachten:
• Wasser zum Kochen bringen, • Topf vom Herd nehmen, • Würstel hineingeben. • Zugedeckt rund 6–8 Minuten zie-hen lassen.
• Sind größere Mengen an Würsteln über eine längere Zeitstrecke hin-weg zuzubereiten, so sollte man das Wasser permanent bei unge-fähr 80 Grad sieden, jedoch kei-nesfalls kochen lassen.
Nur echt mit dem Holzspeil: die Osterkrainer von Messner
Ein definitives Gustostückerl: die Original Wiener Sacherwürstel von Trünkel
Neu bei Radatz: die Chili-Berner
70 2|2013 CASH
vorstehenden Grillsaison wieder für
Furore sorgen werden.
WindischDer Erfinder der Sacherwürstel aus
Wiener Neustadt produziert rund 30
verschiedene Würstelsorten und sieht
sich als kompromissloser Qualitätspro-
duzent mit hart erarbeiteter Sonderstel-
lung am Markt. Stefan Windisch: „Heut-
zutage ist vor allem bei Produkten wie
Frankfurter, Extrawurst oder Leberkäse
der Preisdruck dermaßen hoch, dass
primär bei der Qualität eingespart wird.
Dank moderner Würzmethoden kann
das Produkt jedoch ohne Weiteres sehr
gut schmecken, was jedoch auf der Stre-
cke geblieben ist, ist die Güte der Roh-
stoffe. Leider wird darauf - und ich in-
kludiere da jetzt auch die Nutztierhaltung
- seitens des Konsumenten viel zu we-
nig wert gelegt. Der Wert eines Produk-
tes wird heutzutage leider nicht mehr
geschätzt.“ •
tionsfleischer Windisch, der die Sacher-
würstel vor rund 20 Jahren gemeinsam
mit dem damaligen Sacher-Chefkoch
quasi erfunden hatte, doch mit dem
Zusatzwording Original Wiener Sacher-
würstel samt Goldmedaille assoziiert
man die etwas längeren und vor allem
edleren Frankfurter so ziemlich aller-
orts mit dem Wiener Fleischbetrieb.
Doch die Sacherwürstel sind bei
Weitem nicht die einzigen Würstel im
bestens bewährten Trünkel-Portfolio.
Denn neben normalen Frankfurtern,
Käsekrainern und Burenwürsten pro-
duziert man scharfe Debreziner, Weiss-
würste und etliche mehr, sowie seit rund
einem Jahr auch eine hervorragende
Currywurst, „für die uns“, so Michael
Trünkel, „sogar die Deutschen benei-
den.“
WiesbauerGanz auf das ungarische Original
setzt der Wiener Wurstspezialist und
Würstelvollsorti-
menter Wiesbauer
mit seinen „Puszta
Debreczinern“ aus
der firmeneigenen
Manufaktur Dunahus
in Gönyü. Geschäfts-
führer Thomas
Schmiedbauer: „Die
genau abgestimmte Kombination von
süßen und scharfen Paprika gewähr-
leistet das abgerundete Geschmackser-
lebnis dieser qualitativ hochwertigen
und würzigen Würstelspezialität.“ Neu
und somit exakt am Punkt der Zeit ist
die 170 Gramm-singlepackung, die es
nunmehr neben der klassischen Vier-
telkilo-Packung gibt. Ebenfalls etwas
ganz Besonderes sind die „Wiener Ba-
con Würstel“, die vor allem in der be-
www.landhof.at
LANDHOF Grillkäse im Speckmantel
LANDHOF Grillkäse mit Putenschinken
Grillgenuss.Echt. Guter.Echt. Guter.
NEU!
Das Original aus Ungarn: die Puszta Debrecziner von Wiesbauer
heimischen Konsumenten den Tiefkühl-
truhen der Handelsketten inklusive den
Diskontern Hofer und Lidl, was eine be-
achtliche Steigerung von immerhin 4,2
Prozent gegenüber 2011 bedeutet. Inter-
Eis im LEH gekauft, scheint bei den Ös-
terreicherinnen und Österreichern
zweifelsohne immer beliebter zu werden.
Nicht weniger als Eiscreme im Wert von
136 Millionen Euro entnahmen 2012 die
essant nicht nur für Statistiker: Öster-
reich ist nach jahrelanger Stagnation nun
bei einem Pro-Kopf-Verbrauch an Spei-
seeis jenseits der 7 Liter angelangt. Das
ist zwar im Vergleich mit den skandina-
vischen Ländern, die durchschnittlich
mehr als 12 Liter konsumieren, nach wie
vor relativ wenig, aber weitaus mehr, als
die südeuropäischen Länder wie Spani-
en (5 l), Griechenland (5,5 l) oder Italien
(6,1 l) konsumieren. Detail am Rande: Die
Neuseeländer lassen sich rund 29 Liter
pro Schleckermäulchen und Jahr schme-
cken und die Amerikaner fast 27 Liter. Foto
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Mit einer Fülle an Innovationen starten auch heuer wieder die Eisproduzenten in die neue Sai-son. Highlight für viele Fans: Das Tschisi kommt wieder. Einziger Wermutstropfen: Das beliebte Nimm2-Eis wurde aufgelassen.Autor: WIlly zWERgER
EisINDUSTRIE | MaRkTREpoRT
Nicht nur für Schleckermäulchen
72 2|2013 CASH
fasst kann man sagen, dass Eskimo mit
einer neuen Magnum-Edition namens
„5 Kisses“ sowie mit drei Magnum Be-
cher-Varianten punkten wird, dass man
für die Kids-Produkte mit Haribo zusam-
menarbeitet und dass sowohl die neuen
Cornettos als auch die neuen Cremissi-
mo-Varianten wieder alle Geschmacks-
stückeln spielen werden.
Nestlè schöllerNestlé Schöller, mit einem Marktan-
teil von 38 Prozent nach Eskimo die
Nummer 2 im Out-of-Home-Bereich,
war mit dem Eisgeschäft 2012 durchaus
zufrieden, vor allem auch darum,
weil es an vielen Wochenenden
sehr schönes Wetter gab. Dennoch
konnte man auch im Retailbereich
zulegen und mit einem Plus von 10,1
Prozent eindrucksvoll mehr als der
Gesamtmarkt wachsen. Geschäfts-
führer Hannes Wieser: „So konnten
wir im Bereich Multipackungen unseren
Generell kann man sagen, dass die
Eis-Saison 2012 im März einen durchaus
schönen Start hatte, der April eher ver-
regnet, der Mai ziemlich verhalten, aber
der Sommer wetterbedingt sehr schön
und somit umsatzstark war.
sparIn Österreichs Lebensmittelhandel
spielen auch beim Eis neben den wenigen
Markenartiklern immer öfter und immer
mehr die Eigenmarken der Handelsket-
ten eine gewichtige Rolle. Spar Konzern-
sprecherin Mag. Nicole Berkmann über
das abgelaufene Eisjahr: „Wir können
zurecht sagen, das Eisgeschäft lief bom-
big, quasi eisbombig. Wir sind sowohl
mit der allgemeinen Marktentwicklung
als auch mit der Entwicklung der Eigen-
marken sehr zufrieden.“ Das habe, so
Berkmann weiter, mit Sicherheit auch
damit zu tun, dass die Spar einerseits
die Eisproduktion zurück nach Österreich
geholt hat – das Deutschlandsberger Un-
ternehmen Valentino produziert das
gesamte Spar-Eis – und andererseits im
Premiumbereich typisch österreichische
Kreationen in Zusammenarbeit mit Cho-
colatier Josef Zotter und Haubenköchin
Johanna Maier auf den Markt gebracht
hat. Berkmann: „Derzeit sind wir die Ein-
zigen, die flächendeckend Eis aus Öster-
reich anbieten, was unsere Kundinnen
und Kunden sehr schätzen. Auch sind
wir die Ersten mit Fairtrade in der Eigen-
marke.“
Über definitive Neuigkeiten wollte
Berkmann noch nichts verraten, nur so
viel: „Wir werden wieder sehr viele Neu-
heiten bringen, sowohl im Premium-
Bereich als auch in der Spar Qualitäts-
marke und werden diese zum Launch
im Flugblatt, unseren eigenen Medien
wie zum Beispiel Spar Mahlzeit und auf
unseren Homepages bewerben.“
zielpuNktGroßen Jubel über das Eisgeschäft im
Vorjahr gibt es auch bei Zielpunkt, konn-
te man doch das allgemeine Plus im LEH
(4,2 %) toppen und um 5,6 Prozent wach-
sen, im Eigenmarkenbereich sogar um
84,1 Prozent, während der gesamte Eis-
Eigenmarkenbereich im LEH „nur“ um
21,1 Prozent wachsen konnte. Dennoch,
im heurigen Jahr wird es seitens Ziel-
punkt keine neuen Eigenmarkenkreati-
onen geben, das momentane Sortiment
sei mit den acht Multipacks und dem 2,5
Liter Wanneneis der Preiseinstiegsmar-
ke „Jeden Tag“ stark genug.
Sieht man sich generell die aktuellen
Eistrends an, so sind drei Tendenzen
offensichtlich: Eis wird immer mehr zum
Ganzjahresprodukt, Eis funktioniert her-
vorragend in Kooperation mit bestens
bekannten Marken wie Milka, Oreo, Ha-
ribo, Daim oder Toblerone und Eis will
zusehends Beilagen – Keks- und Schoko-
Stückchen, Nüsse, Saucen und attrakti-
ve Dekos, aber dazu später.
eskimoEinmal abgesehen davon,
dass der Marktführer nach 13
Jahren Abstinenz nicht zuletzt
auch aufgrund heftiger Face-
book-Interventionen das legen-
däre Tschisi wieder auflegt, konn-
te Eskimo seine Absätze im LEH um
0,6 Prozent steigern. Warum der Zuwachs
im Vergleich mit dem Gesamtmarkt
(+4,2 %) 2012 doch relativ gering ausfiel,
erklärt Mag. Rebecca Widerin, bei Unile-
ver Strategische Leiterin Eskimo: „Neue
Player, die Eigenmarken der Handelsket-
te sowie etliche Kooperationen mit bes-
tens bekannten Brands haben den Markt
breiter gemacht, wobei wir vor allem bei
den Vorratspackungen zulegen konn-
ten.“ Ebenfalls ein Umsatzplus konnte
Eskimo im Super-Premium-Bereich er-
zielen, also bei Magnum & Co. Was Wi-
derin besonders freut,
ist mit 62,5 Prozent
der nach wie vor
sehr hohe Markt-
anteil im Retail-
geschäft.
Über die Inno-
vationen 2013 ha-
ben wir ja in unserer
Jänner-Ausgabe (Seite
118) bereits detailliert be-
richtet, grob zusammenge-
Rebecca Widerin, Eskimo: „Wir konnten 2012 im LEH vor allem bei den Vorratspackungen zulegen.“
Eine der neuen Cremissimo-Kreationen: À la Pfirsich Mascarpone Torte
Das neue, geschlossene Cor-netto heißt Super Blob.
2|2013 CASH 73
INDUSTRIE | MaRkTREpoRT Eis
Markt-
a n t e i l
von 42
Prozent weiter
ausbauen und unsere
Hauptmarke Mövenpick konnte
um 26 Prozent zulegen.“
An Neuigkeiten
wird man heuer in
den Schöller-Truhen
im Haushaltspa-
ckungsbereich eine
neue Premium-Range
der Marke Mövenpick
finden – Mövenpick
Chocolate Creation im
Becher in drei Sorten mit neuer
Technologie: Cremiges Eis und hauch-
dünne Schichten aus knackiger Schoko-
lade. Und: Die heurige Mövenpick-Sorte
des Jahres heißt Banane-Caramel.
Bei den Impuls-Eisen kommen im
Kids-Segment, das immerhin
ein Drittel des Impuls-Mark-
tes ausmacht, drei neue Pro-
dukte: Kaktus 4 Friends – der
beliebte Kaktus mit der Knis-
terspitze jetzt auch im Be-
cher, Pirulo Jungly – Vanilleeis
in Bananenform mit Jel-
ly-Eis-Schale zum
Schälen sowie zum Ki-
nostart Spongebob – Multi-
frucht- und Schokoeis am Stiel.
Weiters werden zwei neue
Stanitzel kommen – die beliebte
Marke Lion als Cone und unter
Mövenpick die Gourmet-Creation
Weiße Schokolade Pistazie und als Er-
gänzung der Macao-Range die Sorte
Creme Pfirsich-Johannesbeere.
HäagEN DazSAngesichts der permanenten Her-
ausforderungen im Jahr 2012 – sehr vie-
le Anbieter inklusive der Eigenmarken
der Handelsketten setzten ebenfalls auf
das beliebte Becherseg-
ment, sodass es zu einem
ziemlich heftigen Ver-
drängungswettbewerb
kam – war man bei Maresi
mit der Performance von
Häagen Dazs zufrieden.
Brand Managerin Tina
Storm: „Wir blicken
positiv in die Zukunft,
sind nach wie vor die
Nummer-2-Premium-
Marke in Österreich und
freuen uns über ein wertmäßiges Seg-
ment-Wachstum laut Nielsen von über
zehn Prozent.“
Mit zwei Sorten will die Kultmarke
2013 die Österreicherinnen und Öster-
reicher begeistern: Banana Chocolate
Brownie – eine Kombination aus Bana-
neneis, Schokosauce und Schokoku-
chenstückchen – und Caramel Buscuit
& Cream – eine Kombination aus Cara-
meleis, Caramelsauce und Keksstück-
chen.
BEN & JERRy’SDie ebenfalls zur
Unilever gehörende
Bio- und Fairtrade-
Marke Ben & Jerry’s
hat bei einem exzessi-
vem Fan-Tasting Mitte
Februar einmal mehr bestätigt bekom-
men, welchen Kultustatus die Marke
bereits hat und wie groß die Begeisterung
der heimischen Fans bereits ist. Gunnar
Widhalm: „Das Geschäftsjahr 2012 war
für Ben & Jerry’s das erfolgreichste seit
Einführung der Marke in Österreich. Wir
konnten unseren Umsatz um einen sehr
hohen, zweistelligen Prozentbetrag stei-
gern und waren damit ganz klarer
Wachstumsführer innerhalb aller Märk-
te in Europa, in denen Ben & Jerrys ver-
trieben wird. Das ist mehr als ein klares
Zeichen, mit welch offenen Armen Ben
& Jerry’s in Österreich aufgenommen
worden ist.“
Klarer Fokus für 2013: die Neuein-
führung der Core-Range. So wurden die
drei neuen Sorten Karamel Sutra, Peanut
Butter Me Up und Blondie Brownie nicht
nur verkostet, sondern regelrecht ver-
schlungen.
Allen drei Sorten
gemeinsam ist der
einzigartige, wei-
che Kern. So be-
steht das Karamel
Sutra aus Karamell-
und Schokoeis samt Schokostücken
und in der Mitte mit weichem Karamell-
kern. Peanut Butter Me Up setzt sich
zusammen aus Vanilleeis mit Erdnuss-
butter-Stücken, Erdnussbuttereis und
einem weichen Kern aus Himbeer-Sau-
ce. Die dritte Innovation im Ben&Jerry’s-
Becher, Blondie Brownie, wiederum be-
steht aus Schokoeis mit dunklen
Brownies, Vanilleeis mit hellen Blondies
und einem Kern aus gesalzenem Kara-
mell.
R&R IcEcREaMDie neuen Sor-
ten aus dem Hause
R&R Icecream in
Osnabrück lesen
sich wie das Who’s
who der Markenartikel. Zudem ist man
bei R&R sicher, dass die Mischung aus
unverwechselbaren Rezepturen, tren-
digen Portionsgrößen und kreativen
Kooperationen mit der Mondelez Inter-
national Unternehmensfamilie (Kraft
Foods) auch heuer wieder ausgezeich-
net bei den Konsumenten ankommen
werden. Für Milka zum Beispiel, stellt
man bei R&R nach dem erfolgreichen
Launch der Vanilla-Minis nun weitere
knusprige Eishörnchen her, und zwar
in der Geschmacksrichtung Karamell
und als trendiges 25-ml-Eishörnchen.
Etwas größer, in der 100-ml-Version
launcht R&R die Milka Eishörnchen
Schokolade & Vanilla, Schokolade & Ha-
selnuss sowie Schokolade & Karamell.
Mit dem neuen Oreo Ice Cream Sand-
wich bedient man das drittgrößte Mul-
tipack-Segment – Eis mit Sahne und
Oreo-Stückchen, wobei den Keksanteil
zwei extragroße Oreo-Kekse bilden.
Zwei neue Sorten
auch bei den
185-ml-Portions-
bechern, deren
Sortiment mittler-
weile acht sorten
umfasst: Milka Ha-
selnuss und Phila-
delphia Cheesecake Lemon. Auch die
Landliebe-Range bekommt mit der Sor-
te Vanille-Brombeere samt feiner Him-
beersauce Zuwachs. •
74 2|2013 CASH
201322013Eskimo Neuheiten
Neu im Sortiment ab KW 6
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EDITION
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PASSIONATE KISS
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EiskaffeeINDUSTRIE | MaRkTREpoRT
Frisch und absatzstark
76 2|2013 CASH
Herstellermarken zufriedenstellend
Aber auch für die Produkte der Mar-
kenartikler, deren Absatz im Vorjahr
ebenso in einem sehr zufriedenstellen-
den Ausmaß gesteigert werden konnte,
wie Spar Konzernsprecherin Nicole Ber-
kmann einräumt, ernten Lob vonseiten
der Händler. So etwa verzeichnete Emmi
Caffé Latte laut Geschäftsführer Gerhard
Frei im Vorjahr einen zweistelligen Men-
genzuwachs. Damit konnte die Marke
ihre Position als klare Nummer 1 unter
den Herstellermarken im Gekühlt-Seg-
ment mehr als bloß erfolgreich vertei-
digen. Spitzenreiter im Ungekühlt-Seg-
ment ist weiterhin Jacobs-Icepresso,
Der Markt für Eiskaffee entwickelte
sich wie schon in den vorangegan-
genen Perioden auch 2012 wieder sehr
positiv. Der klassische Einzelhandel
verzeichnete ein wertmäßiges Plus von
14,6 Prozent, mengenmäßig legte der
Markt sogar um rund 20 Prozent zu. „In
absoluten Zahlen bedeutet dies, dass
der Eiskaffeemarkt erneut auf eine sehr
solide Steigerung auf zirka 35 Millionen
verkaufte Einheiten zurückblicken
kann“, bilanziert Emmi Österreich Ge-
schäftsführer Gerhard Frei nicht unzu-
frieden. Als Wachstumstreiber erwies
sich dabei mit einem wertmäßigen
Wachstum von 21,6 Prozent einmal
mehr das Frische-Segment, das, gemes-
sen am Umsatz, mittlerweile für 79 Pro-
zent des Ready-to-Drink Eiskaffee-Mark-
tes steht.
starke eigenmarkenEntsprechend positiv fällt auch das
Resümee der Händler aus, die bei den
Verbrauchern nicht nur mit Hersteller-
marken, sondern auch mit ihren Private
Labels ordentlich zu punkten verstehen.
Im Gekühlt-Segment halten die Eigen-
marken von Rewe und Spar inzwischen
einen wertmäßigen Anteil von 25 Prozent.
Beide Teilmärkte – gekühlte und unge-
kühlte Produkte – zusammengenommen,
vereinen die Private Labels inzwischen
einen Marktanteil von 27 Prozent Wert
auf sich. Das ist um ein Drittel mehr als
noch im Jahr 2011. Damals lag der wert-
mäßige Anteil der Eigenmarken am Eis-
kaffeemarkt noch bei 18 Prozent.
Das Eiskaffeegeschäft hat sich im vergangenen Jahr erneut positiv entwickelt. Als Absatztreiber erwies sich einmal mehr das Frische-Segment. Zunehmend im Trend liegen dabei aromatisierte Eiskaffee-Variationen.Autoren: ChriSTiAn PlESChbErgEr, willy ZwErgEr
gerhard Frei, Emmi Österreich: „Der österrei-chische Eiskaffee-Markt zeichnet sich durch eine große Präsenz an Marken und Mitbewer-bern aus.“
nicole berkmann, Spar: „wir erwarten uns weiterhin steigende Absätze im bereich ge-kühlter Kaffeegetränke.“
Vendare Warenhandelsgesellschaft m.b.H. [email protected] | www.vendare.at
Cooler Kaffee-Genuss ...100 % im Trend!
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trendbox eiskaffee
• Der Impulsbereich in Tankstel-len und Bäckereien gewinnt weiterhin an Bedeutung, da das Verkaufskonzept „on the go“ den Lebensstil und somit die Bedürfnisse einer immer mobiler werdenden Gesell-schaft bedient.
• Die beliebtesten Eiskaffee-Sor-ten sind nach wie vor Latte Macchiato und Cappuccino, je-doch erfreuen sich aromatisier-te Eiskaffeegetränke steigender Beliebtheit.
• Im impulsgetriebenen Ready-to-Drink-Segment ist die ge-kühlte Verfügbarkeit zumeist kaufentscheidend. Entspre-chend richtet sich der Fokus auf die Präsentation In-Store bzw. am POS.
Quelle: Handel, Industrie
2|2013 CASH 77
gefolgt von Nescafé
Xpress. Die Marke des
weltweit größten Lebens-
mittelkonzerns schaffte
im Vorjahr einen Umsatz-
zuwachs von 1,2 Prozent und
konnte ihren Marktanteil um
0,5 Prozentpunkte auf nunmehr
12,2 Prozent Wert steigern.
WettbeWerbsdruck steigt stetig
Doch ungeachtet der ohnedies be-
reits recht großen Zahl von Brands in
diesem vergleichsweise kleinen Markt
drängen immer noch neue Player in die
Regale. So zum Beispiel ist der weltweit
führende Anbieter, Röster und Vermark-
ter von Spezialitätenkaffee Starbucks
seit Juni des Vorjahres mit seiner Dis-
coveries-Serie (aus Fairtrade zertifizier-
tem Espresso) bei Merkur, Billa, Spar
und Hofer gelistet und sorgt so dafür,
dass der Wettbewerbsdruck in diesem
dynamischen Markt nicht nachlässt.
Das wiederum animiert die arrivierten
Anbieter, die Eiskaffeesaison mit ge-
zielten Marketingmaßnahmen und
attraktiven Promotions nach Möglich-
keit über die
klassische
Saison von
Juni bis Sep-
tember hin-
aus zu ver-
längern. Nicht
unerfolgreich übri-
gens, wie es scheint.
Emmi jedenfalls gelang es so laut Ge-
schäftsführer Gerhard Frei, den Absatz
auch außerhalb der Sommermonate
auf ein stabiles Niveau auszubauen.
Wohl nicht zuletzt deshalb rechnen
Hersteller wie Händler auch in diesem
Jahr mit weiterhin steigenden Absätzen
bei Eiskaffee. •
EiskaffeeiNdustrie | Marktreport
café+coVerbesserte Rezeptur und neue Verpackung
Mit dem kompletten Relaunch des Eiskaffees in den Sorten „Ice Espresso“ und „Ice Café Latte“ ist café+co ein cooler Coup gelungen. Die verbesserte Rezeptur und die innovative und umweltschonende Verpackung machen die Eiskaffees zum perfekten Begleiter für die warme Jahreszeit, der doppelt erfrischt. Auf diese kühle Erfrischung setzen auch die Nachwuchs-Beauties von Austria’s Next Top Model auf PULS 4. Mit doppelt gutem Gewissen – denn im österreichischen Produkt steckt zu 100 Prozent beste, heimische Alpenmilch und die neue Kartonverpackung schont die Umwelt. In der praktischen Packungsgröße von 230 ml lässt sich der coole Kaffeekick schnell kühlen und leicht mitnehmen: Sowohl als starker Begleiter für zwischendurch in Form des kräftigen und aromatischen „Ice Espresso“ oder als sanfter Energiespender mit mildem Geschmack – als „Ice Café Latte“, dem Klassiker unter den Kaffeespe-zialitäten schlechthin. Nicht nur Models und Kaffeeliebhaber, auch ausgewiesene Kaffeeexperten zeigen sich vom Geschmack des neuen café+co-Eiskaffees begeistert und geben ihm bei Blindverkostungen Bestnoten.
kurz & büNdig
Aromatisierte Kaffees erfreu-en sich immer größerer Beliebtheit. Mit der Lancie-rung des Caffé Latte Cara-mel New York in diesem Jahr will Marktführer Emmi an den Erfolg der Limited Edition Caffé Latte Vanilla Tahiti im Vorjahr anknüpp-fen. Im österreichischen
Handel erhältlich ist die neue Limited Edition ab März.
Ein Klassiker unter den Eiskaffees ist nach wie vor der Wiener Eiskaffee. Geben Sie dazu zwei Kugeln Vanilleeis in ein hohes, kaltes Glas. Übergießen Sie das Eis mit frisch ge-brühtem Filterkaffee
(oder alternativ ein bis zwei Tassen Espresso) und garnieren Sie das Ganze mit einem Schlagoberstopping. Ser-viert wird mit einem langstieligen Löf-
fel und Waffeln.
Die gekühlten Eigenmarken von Rewe und Spar halten mittlerweile einen wertmä-ßigen Anteil von 25 Prozent am Eiskaffeemarkt. Erfolg-reich war Spar 2012 aber auch im Ungekühlt-Seg-ment mit dem S-Budget Wiener Eiskaffee in der 1-l-Packung, der einen Anteil von 7,6 Prozent
(Wert) erzielte.
Für zusätzlichen Wettbe-werbsdruck im dynami-schen Eiskaffeemarkt
sorgt seit dem Vorjahr die Starbucks Discoveries-Se-rie (aus Fairtrade zertifi-ziertem Espresso), die bei Merkur, Billa, Spar und Hofer gelistet ist.
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eiskaffeeTop-Anbieter & Marken
SegmentRTD gekühlt RTD ungekühlt
1. Emmi Jacobs Icepresso2. Private Labels andere Anbieter3. Maresi Nescafé4. andere Anbieter Rauch5. Nescafé Maresi
Quelle: Industrie
78 2|2013 CASH
• Knüpfen Sie an den Riesenerfolg der Emmi CAFFÈ LATTE Vanilla Tahiti Edition an
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Erfolg mit Limited Editions
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Der Becher der unbegrenzten Umsatzmöglichkeiten.
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Das Kommunikationspaket
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Von 27. bis 30. Jänner zeigten sich
Schokolade, Zuckerwaren und
Knabberartikel auf der 43. Internatio-
nalen Süßwarenmesse wieder von ihrer
süßesten Seite und verwandelten das
Messezentrum Köln in ein Eldorado für
Naschkatzen. 35.000 Fachbesucher aus
rund 150 Ländern, Top-Einkäufer aus
dem Handel sowie Süßwaren- und
Knabberartikelhersteller pilgerten nach
Nordrhein-Westfalen, um sich einen
Überblick über Neuheiten und Trends
zu verschaffen, Top-Gespräche zu füh-
ren, Kundenkontakte zu pflegen und
mit neuen potenziellen Partnern ins
Geschäft zu kommen. Die Grundstim-
mung unter den Ausstellern – heuer
waren es 1.402 aus 67 Ländern – war
durchwegs positiv, auch wenn anhal-
tende Preissteigerungen bei Rohstoffen
und Energie sowie der harte Wettbe-
werb im Lebensmittelhandel die Dis-
kussionen anheizten. Deutlich wurde
einmal mehr, dass die Branche wie
schon in den letzten Jahren auch 2013
vor großen Herausforderungen steht
und die verhängten Bußgelder des Kar-
tellamtes gegen elf Süßwarenhersteller
in Höhe von 60 Mio. Euro wegen getä-
tigter Preisabsprachen noch für zusätz-
lichen Druck sorgen. Foto
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Süßes Spitzen-EventDie ISM untermauerte heuer erneut ihre Rolle als weltweit wichtigste Drehscheibe für Business und Innovation in der Süßwarenwirtschaft und prä-sentierte sich dieses Mal noch internationaler als in den Vor-jahren. Gelobt wurden auch das Topgesprächsniveau und die hohe Entscheidungskompe-tenz der Besucher.Autorin: MIchAElA SchEllnER
ISM-nachleseINDUSTRIE
ISM NR. 43
• 1.402 Aussteller aus 67 Län-dern, 82 % Auslandsanteil
• Bruttoausstellungsfläche: 110.000 m2
• 35.000 Fachbesucher aus rund 150 Ländern, 67 % Auslands-anteil, stärkster Besucherzu-spruch aus Belgien, Großbri-tannien, Italien, den Niederlanden, Nordamerika, Japan und dem Nahen Osten
80 2|2013 CASH
Jahr bei 82 Prozent; der Anteil auslän-
discher Besucher belief sich auf hohe
67 Prozent. Die meisten Top-Entschei-
der reisten aus Belgien, Großbritannien,
Lukratives export-GeschäftWährend kleinere Unternehmen –
darunter auch viele heimische Ausstel-
ler (siehe Kasten Seite 82) – die Messe
dazu nutzen, ihre Produkte einem in-
ternationalen Publikum zu präsentie-
ren und große Chancen im lukrativen
Export-Geschäft wittern, reisen promi-
nente große Produzenten erst gar nicht
mehr an. Alfred Ritter, Ferrero, Kraft
Foods, Lindt, Mars, Nestlé oder auch
Storck sind schon seit Jahren nicht
mehr dabei. Im letzten Jahr warf Griess-
on - de Beukelaer das Handtuch und
heuer fehlte beispielsweise mit Bahlsen
ein weiterer bedeutender Marktplayer.
Einige von ihnen setzen inzwischen
bevorzugt auf Hausmessen. Das wie-
derum zeigt, dass die Beteiligung der
deutschen Hersteller weiter zurück-
geht, während sich die Messe immer
weltumspannender präsentiert. Der
Aussteller-Auslandsanteil lag dieses
üßes spitzen-event
Wir lieben und
leben Marken
aufGeschnappt
• „Die diesjährige ISM ist von einem sehr hohen Gesprächsniveau gekennzeichnet.“ • „Ihrer Funktion als Weltleitmesse entsprechend, präsentiert sich die ISM immer weltumspannender. Die internationale Beteiligung nimmt sowohl bei den Besu-chern als auch bei den Ausstellern kontinuierlich zu.“
• „Da wir bereits ein Drittel unserer Umsätze über den Export erzielen, ist die ISM für uns eine der wichtigsten Branchenveranstaltungen, um unsere Produkte auch international ins Gespräch zu bringen.“
• „Wir nützen die Messe in erster Linie dazu, um Neukunden zu gewinnen und um bestehende Partnerschaften zu verstärken.“
• „Angesichts dessen, dass 92 Prozent der Innovationen die hier vorgestellt werden, Flops sind, wäre ein Zwei-Jahres-Rhythmus der Messe sicherlich zu begrüßen.“
2|2013 CASH 81
Italien, den Niederlanden, aus Nord-
amerika, Japan und dem Nahen Osten
an. Eine Entwicklung, die den heimi-
schen Betrieben sehr zugute kommt,
da das Exportgeschäft für diese einen
immer höheren Stellenwert hat und
wesentlich zum Geschäftserfolg bei-
trägt. Wenig überraschend also, dass
die Möglichkeit zum Networken – üb-
rigens ein Leitgedanke der Messe – von
diesen besonders gerne in Anspruch
genommen wird.
Kreatives rahmenprogrammUm den Netzwerkgedanken zu stär-
ken, wartet die ISM jedes Jahr mit einem
Toprahmenprogramm auf und präsen-
tierte heuer Russland als Partnerland.
Gut angekommen ist auch die Sonder-
schau „Sweet Nostalgia“ der KISD Köln
International School of Design, bei der
26 Studierende das Thema Design in
kreativen Produktkonzepten umsetzten.
Zudem bot die ISM ganz neu jungen
Unternehmen mit kleinerem Budget in
der „Newcomer Area“ einen eigenen
Bereich mit hochwertigen Standbau für
einen unkomplizierten Einstieg in die
Messewelt an.
Wie bereits in den letzten Jahren
setzte die ISM auch 2013 auf das „New
Product Showcase“ im Messeboulevard,
wo die Aussteller Vitrinen für die Prä-
sentation ihrer Innovationen buchen
konnten. Dort wurden dieses Jahr 120
Produkte von 84 Unternehmen aus dem
gesamten ISM-Angebot an einer Stelle
gezeigt, die sich in einem direkten Wett-
bewerb der Bewertung von knapp 90
internationalen Journalisten stellten.
Der erste Platz ging an das österreichi-
sche Unternehmen S. Spitz für die Ent-
wicklung einer prickelnden Cola-Knis-
ter- Waffel (Details siehe Seite 85). Den
zweiten Platz belegte das griechische
Unternehmen Hatziyiannikis Dragees
mit gerösteten, mit Steviol-Glykosiden
gesüßten Mandeldragees und auf Platz
drei landete der Traditionsbetrieb Kägi
Söhne aus der Schweiz für seine Waf-
felverpackung mit Jodlermelodie.
vielseitigKeit im foKusWas die Trends angeht, standen
heuer Produkte für Verbraucher mit be-
sonderen Bedürfnissen (laktose- und
glutenfrei, vegan und vegetarisch), fett
und zuckerreduzierte Süßwaren und
Knabberartikel sowie neue Geschmacks-
richtungen quer über alle Kategorien
im Fokus. Auch die Themen Nachhal-
tigkeit und fair gehandelte Produkte
sowie die Kombination von Spielen und
Naschen waren von großer Bedeutung.
Die nächste ISM findet von 26. bis 29.
Jänner 2014 statt. •
Klaus Reingen, Hauptgeschäftsführer des BDSI (Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie), gratuliert dem Spitz-Team rund um Produkt-und Portfolio Managerin Lucia Kroiß, Geschäftsführer Jo-sef Mayer und Division Manager Backwaren Bernhard Stöhr zum ersten Platz im Innovationsranking.
inDustrie ISM-Nachlese
aussenwirtschaft austria förDert „maDe in austria“Die internationale Süßwarenmesse bietet auch für österreichische Anbieter eine hervorragende Plattform, um ihre hochwertigen Spezialitäten einem internationalen Publikum zu präsentieren. Denn neben der Bearbeitung des Heimmarktes spielt der Export für die hiesigen Süßwarenerzeuger eine immer wichtigere Rolle. Auf der ISM 2013 beteiligten sich deshalb insgesamt zwölf hei-mische Aussteller am Gruppenstand der Außenwirtschaft Austria in der Halle 11.2 auf einer Gesamtfläche von 314 Quadratmetern, der von der Wirtschaftskammer Österreich und der Österreichi-schen Handelsdelegation Frankfurt organisiert wurde. Die Teil-nahme wird von der Wirtschaftskammer Österreich gefördert, um auch kleineren Unternehmen die Erstkontaktaufnahme zu lokalen und internationalen Vertriebspartnern, die Betreuung bestehender Kunden sowie die Steigerung ihres Bekanntheits-grads über die Grenzen Öster-reichs hinweg zu erleichtern. Gegen Entrichtung eines mo-deraten Teilnehmerbetrags
übernimmt die Außenwirtschaft Austria die Anmietung der Stand-fläche, die Organisation und Logistik der Messebeteiligung, den Auf- und Abbau sowie die Reinigung der schlüsselfertigen und funktionell ausgestatteten Standfläche, die Marketingaktivitäten vor und während der Messe, die Betreuung während der Veran-staltung, die kostenlose Präsentation des Unternehmens im Ausstellerverzeichnis und auf der österreichischen Wirtschafts-plattform im Ausland advantageaustria.org für zwölf Monate. In Anspruch genommen hat dieses Standard-Leistungspaket auf der ISM 2013 neben den neun Folgeausstellern (Bio-Konditorei Hanauer, BioArt, Feinbäckerei Thurnhofer, Franz Hauswirth, Franz Kastner, Göttinger, Konditorei Haderer, S. Spitz und Salzburg-schokolade) neu Elisabeth Bachler. Ebenfalls – nach kurzer Abs-tinenz in den Vorjahren – mit dabei waren die Unternehmen
Gaber und Pischinger. Die Fir-men Gunz, Kelly, Landgarten, Manner und PEZ waren mit eige-nen Ständen vertreten.
82 2|2013 CASH
Manner
Der traditionsreiche Süßwarenspezialist,
der seit Anfang 2012 für alle Waffel- und
Schnittenprodukte der Marke Manner
ausschließlich UTZ-zertifizierten Kakao
bezieht und bis 2015 rund 30 Millionen
Euro in den Produktionsstandort Wien
investiert, hat auf der ISM unter ande-
rem die ab April erhältliche Produktin-
novation „Casali Coconuts“ präsentiert.
Dabei handelt es sich um flüssig gefüllte Schoko-Kokos-Kugeln
ohne Alkohol im wiederverschließbaren On-the-go-Becher zu 160 g. Die Kugeln
sind vom Produktaufbau her einer echten Kokosnuss nachempfunden und über-
zeugen mit einem flüssigen Kokoskern, der von einer Schicht echter Kokosraspel
in weißer Schokolade und Milchschokolade mit Kakao aus eigener Röstung
umhüllt ist. Ebenfalls einem internationalen Publikum vorgestellt wurden die
Ende des letzten Jahres lancierten
Manner Picknick Sticks in den Sor-
ten „Original“, „Black and White“
sowie „Caramel and Crisp“. Bei
Manner ist man laut Vorstand Dr.
Alfred Schrott trotz nach wie vor
vorhandener Rohstoffschwankungen
mit der Entwicklung des Geschäfts
zufrieden und konnte auch
Marktanteile dazuge-
winnen.
PEZ InternationalAuf der ISM hat das weltweit
tätige Unternehmen PEZ In-
ternational unter seinen zahl-
reichen Innovationen den Klas-
siker „PEZ Pfefferminz zucker-
frei“ im kultigen Retro-Design
vorgestellt, der mit silberfarbe-
nem Spen-
der sowie hochwertigen Metalldosen zum Wiederbefüllen
angeboten wird. Für Abwechslung im Sortiment sorgt dar-
über hinaus die neue „PEZ-Candy-Sorte Mango“. Zudem gibt
es die laktose- und glutenfreien Fruchtgummis „PEZ soft“
jetzt in der Geschmacksrichtung „Tropic Mix“ und mit
neuen Actionspendern in vier Neonfarben. Im klassischen
Bereich bringt PEZ International 2013 auch wieder viele
neue Spender rund um die aktuellsten Lizenzen wie bei-
spielsweise Angry Birds, Monster University, Barbie oder
Super Mario heraus. Und wer etwas ganz Besonderes
verschenken will, kann künftig auf „PEZ – Message for
you“ zurückgreifen. Dafür kooperiert PEZ mit dem Li-
zenzpartner Nici und bietet die Spender mit den drei
Jolly-Mäh-Charakteren mit unterschiedlichen Sprüchen
im Geschenkartikelhandel an.
PRODUCT LINE
Der traditionsreiche S ü ß -warenhersteller Salzburg Schokolade lässt 2013 mit der Sorte „Erdnuss“ der Riegel-Ikone Bobby, die sich seit 46 Jahren auf dem hart umkämpften Rie-gel-Markt behauptet, aufhorchen. Die neue Geschmacksvariante kombiniert Erdnuss-Creme mit einer Hülle aus Crispies und doppeltem Milchschoko-ladeüberzug und ergänzt das beste-hende Bobby-Sortiment (Caramel, Banane und Erdbeer) optimal.
Das Schweizer Familien-unternehmen Ricola mit Firmenhauptsitz in Lau-fen bei Basel konnte seine Marktführerschaft in Österreich 2012 laut eigenen Angaben ein-drucksvoll unterstrei-chen und bietet die Sorte „Mixed Berry“ nun neben dem 75-g-Beutel auch im 50-g-“Böxli“-Format an. Zudem unterstützt das Unterneh-men, das hierzulande auf den Ver-triebspartner Valora Trade setzt, die beerigen Kräuterbonbons erstmals mit einer groß angelegten TV-Kampagne.
Der deutsche Fruchtgummihersteller Trolli, der in Österreich mit Ver-triebspartner Valora Trade kooperiert, schlägt mit „Pingummi“ und „Wat-schel“ ein neues Kapitel auf und bringt Pinguine sowie Enten in 3D-Form auf den Markt. In einem mehrstufigen Her-stellungsverfahren erhalten die Frucht-gummis in den Sorten Himbeer, Erd-beer, schwarze Johannisbeere oder Rote Grütze mit Schnabel, Flügel sowie Schwimmfüßen ihre authenti-sche Form und können sogar stehen.
Autorin: MichAelA SchellneRFo
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iSM-news INDUSTRIE
2|2013 CASH 83
Valora TradeAls Teil des Valora Trade Netzwerks gilt Valora Trade Austria
bereits seit über 40 Jahren als Key Player im österreichischen
Retail Markt. Der führende europäische Distributor
im „Fast Moving Consumer Goods“-Bereich bietet
seinen Partnern maßgeschneiderte Vertriebs- und
Marketinglösungen unter dem Motto „Wir lieben
und leben Marken“ an. Seit Juni 2011 verfolgt das
Vertriebsunternehmen mit Sitz im niederöster-
reichischen Neunkirchen eine neue Strategie
und setzt verstärkt auf ausgewählte Marken.
Dieser klare Fokus brachte bereits erste Erfolge
wie beispielsweise den Ausbau des Marktanteils
von Ricola auf 16 Prozent im stagnierenden
Bonbonmarkt (Nielsen, Bonbons total, LH+DFH,
exkl. Hofer/Lidl, Wert, MAT bis KW 52/2012) oder
die Etablierung von Tutti Frutti als stärkstes
Einzelprodukt am österreichischen Fruchtgummi-
markt (Nielsen, Fruchtgummi total, LH+DFH, exkl. Hofer/Lidl,
Wert, MAT bis KW 44/2012). Top performen auch die Marken
„AriZona“, mit der Valora Trade erstmals ins Beverage-Segment
eingestiegen ist, und „Durgol“. Letztere soll 2013 weiter aus-
gebaut werden.
Rübezahl SchokoladenDas deutsche Unternehmen hat unter der Marke Weseke
Dragees mit „Mandelino“ ein neues Ganzjahres-Dragee-Sor-
timent in den Geschmacksrichtungen „Fleur de Sel Mandel“,
„Espresso Mandel“ und „Stracciatella Mandel“ im Portfolio.
Durch die Übernahme
der Zuckerwarenfab-
rik Reutter bietet Rü-
bezahl im Friedel-
Sortiment zudem
nun auch Fondant-
Produkte wie bei-
spielsweise die
Fondant-Taler
„Friedel Mint
Cremes“ aus haus-
eigener Produktion an. Neues gibt es
aber auch bei der Marke Gubor zu berichten, wo das Unter-
nehmen passend zum Muttertag den
„Liebesapfel“ in den Sorten
Edel-Vollmilch und Edel-
Zartbitter in den Handel
bringt. Dabei handelt es sich
um 18 feine Schokolade-
stückchen in Form von Ap-
felspalten, die zusammen-
gesetzt den Liebesapfel
ergeben.
ZentisDas Familienunternehmen mit Sitz im
deutschen Aachen hat mit den „Edel-
marzipan Perlen“ eine Innovation
entwickelt, die sich durch einen be-
sonders hohen Schokoladenanteil,
ein ausgeglichenes Verhältnis zwi-
schen Marzipan und Schokolade
sowie das „Small-Bite“-Format aus-
zeichnet und im 125-Gramm-Beu-
tel mit Sichtfenster angeboten
wird. Die breite Markteinführung
ist für Weih-
nachten 2013
geplant. Toll
entwickelt hat sich darüber
hinaus die im Vorjahr präsentierte
Range „Zentis Leichte Früchte Stevia“,
weshalb das Unternehmen dem österrei-
chischen Handel heuer attraktive Dis-
plays für den POS zur Verfügung stellt. Im
Jahr 2011 betrug der Konzernumsatz rund
643 Millionen Euro.
KuchenmeisterDas Soester Traditionsunternehmen, das
sich im wichtigen Exportmarkt Öster-
reich über ein 20-prozentiges Umsatz-
plus freut, präsentierte auf der ISM
beispielsweise die 55 g starken „Ro-
sinen Brötchen“ mit 30 Prozent Ro-
sinen-Anteil in der Acht-Stück-Pa-
ckung, die einzeln verpackten
45-g-„Mini-Brownies mit Kakao-
und Schoko-Nips“ oder die mit
Milch- und Kakaocreme gefüllten
„Wickie-Hörnchen“. Mit den „Cin-
namon Rolls“ (20 g) im 10er-Beutel
folgt Kuchenmeister zudem dem Trend zu
kleinstückiger Ware. Neben seinen Innovationen stellte das
Unternehmen in einer Präsentation auch die Bandbreite der
Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit vor und lieferte Grund-
wissen zu Rohstoffen, Auszeichnungen, Logistik und Um-
weltmanagement.
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ISM-NewsINDUSTRIE
84 2|2013 CASH
SpitzFür Spitz, dessen Backwarengeschäft sich vor allem
im Export sehr positiv entwickelt, ist die ISM ausge-
sprochen erfolgreich verlaufen, denn das Unterneh-
men erzielte mit der „Knister-Waffel“ in der Ge-
schmacksrichtung Cola den
ersten Platz im internatio-
nalen Innovationsranking
(siehe Seite 82). Die Kombi-
nation von knuspriger Waf-
fel mit Cola-Creme und
knisterndem Popping Can-
dy sorgt nämlich für ein
prickelndes Geschmackserlebnis und konnte sich
gegen 119 weitere Produkte durchsetzen. Zudem er-
weitert das Unternehmen, das im vergangenen Ge-
schäftsjahr (2012/2013) 238 Millionen Euro Umsatz
erwirtschaftet hat, sein Waffelsortiment um eine
Zartbitter-Range und bringt die aus diversen Waffel-
produkten im Kleinformat bestehende Kinder-Linie
„Spitz for Kids“ heraus. Im Sinne der Nachhaltigkeit
setzt Spitz darüber hinaus im Bereich Rohstoffe auf
„Clean Labelling“ und stellt sein Sortiment dahinge-
hend laufend um.
KellyDer heimische Knabbergebäck-Experte ist
2012 um rund 4 Prozent gewachsen und er-
zielte hierzulande einen Umsatz von 110,1
Millionen Euro. Auch mit dem Messeverlauf
war man laut Marketingdirektorin Mag. Maria
Bauernfried sehr zufrieden und ortete be-
sonders großes Interesse am neuen Premi-
umprodukt „Soletti Bistrello“ in den Ge-
schmacksrichtungen „Olive“ und
„mediterran“. Die je nach Sorte unter-
schiedlich geformten Cracker, für die nur
österreichische, mit dem
AMA-Gütesiegel ausgezeichnete Rohstoffe
verwendet werden, punkten mit besonders
hochwertigen, in den Teig eingearbeiteten
Gewürzstückchen. Weiters vorgestellt wur-
den die neuen „Kessel Chips“ (in einem
Kessel goldgelb und extra knusprig gerös-
tete große, dicke Kartoffelscheiben) von
funny-frisch, die Limited Edition „Kelly’s
Mini Fritts Ketchup-Mayo“ und die neue
Geschmacksrichtung „Sunny Paprika“ der
Sunland Farm Chips.
Pumpernickel
Mestemacher GmbH · 33254 Gütersloh · Telefon + 49 (0) 5241/87 09-0 · www.mestemacher.de
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rezepte
KatjesDer Fruchtgummi- und Lakritz-
spezialist verzeichnet in Öster-
reich im abgelaufenen Ge-
schäftsjahr ein im Vergleich
zum Markt überproportionales
Wachstum sowie steigende
Marktanteile. Für 2013 kon-
zentriert man sich weiterhin
auf den Bereich Veggie, erwei-
tert einerseits die Gesichter-
produkte-Range um das
vegetarische „Grün-Ohr
Bärchen“ und unterstützt
das im Vorjahr eingeführte
Produkt „Pauly & Friends“ von
April bis August mit einem Werbespot. Aufgrund der
im Herbst des Jahres 2011 erfolgten Übernahme des
Zuckerwarenherstellers Lutti, der in Belgien führend
und in Frankreich die starke Nummer zwei am Markt
ist, wird Katjes zudem künftig auch saure Fruchtgum-
miprodukte dieser Marke in Österreich lancieren. Ab-
solutes Highlight dabei sind rosa-blau gefärbte Frucht-
gummis in Fläschenform namens „Bubblizz“.
Bio-Konditorei Klaus HanauerDie Bio-Konditorei rund um Konditormeister Klaus
Hanauer aus Wien erzeugt seit dem Jahr 2008 innova-
tive Dosenkuchen (170 g) mit verschiedenen, vom
Künstler Prof. Franz Basdera gestalteten Schleifen. Die
Produktpalette umfasst dabei hochwertige Müsliku-
chen (Aprikose-Pfirsich, Schoko-Nuss, Zwetschke-
Mandel, Cranberry-Erdbeer), Wiener Sachertorte, Wie-
ner Mozarttorte, Christstollen und Panettone.
Produziert wird nur in Bio-Qualität, künstliche Aromen,
Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Gen-
technik und raffinierter Zucker kommen nicht zum
Einsatz. Darüber hinaus bietet Hanauer auch hand-
gefertigte Tafelschokoladen
in über 40 originellen
Sorten an.
MaestraniDer Schweizer Schokolade- und Confiserie-
Spezialitäten-Anbieter profiliert sich mit
einer Jahresproduktion von 3.500 Tonnen
als Nischenanbieter über seine Qualität
und will die Bekanntheit seiner Marken
Minor, Munz und Maestrani in Öster-
reich weiter steigern. 2012 verzeich-
nete das Unternehmen hierzulan-
de vor allem durch Neulistungen
von Minor-Produkten ein Wachs-
tum. Heuer präsentierte Maestrani
auf der ISM insbesondere das für den
Impulsbereich optimal geeigneten Minor Clas-
sic Pralinés „Minor Classic 5-to-go“ im
wiederverschließbaren Kartonetui
mit Glanzeffekt. Weiters vor-
gestellt wurden die „Munz
Fruchtprügeli“ in den Sorten
Himbeer, Limone und Oran-
ge sowie das „Maestrani
Swiss Golden Heart“ (gefüllt
mit elf Schokoladenherzen) in
Bio-/Fairtrade Qualität.
Heindl/PischingerDer heimische Süßwa-
renhersteller, der erst
kürzlich 9,6 Millionen
Euro in den Ausbau
seiner Firmenzentrale
und die Zusammenle-
gung der beiden Unter-
nehmen Heindl und Pischin-
ger investiert hat, präsentierte
heuer auf der ISM seine jüngs-
te Kreation „Original Wiener
Nougat“ einem internationalen
Publikum. Eine Packung (215 g/355 g) enthält
fünf bzw. sechs Nougat-Spezialitäten mit ei-
nem Mandel- bzw. Haselnussanteil von 35 Prozent, die streng nach
dem Österreichischen Lebensmittelcodex erzeugt werden und von
Vollmilch-Schokolade umhüllt sind. Darüber hinaus stellte die Con-
fiserie mit den „Pischinger Minis“ kleine knusp-
rige Waffelecken in vier unterschied-
lichen Sorten im
wiederverschließba-
ren Snack-Pack so-
wie seine Klassiker
„Pischinger Schoko
Maroni“, „Original Mo-
zart Herzen“ und „Mo-
zart Kugeln“ vor. Foto
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ISM-NewsINDUSTRIE
86 2|2013 CASH
LoackerDer traditionsreiche
Süßwarenhersteller
schloss das Jahr
2012 trotz schwie-
riger Bedingun-
gen am Heim-
markt Italien mit
einem Gesamt-Umsatzwachs-
tum von zehn Prozent ab. Mit einem Wachstum
von 18 Prozent trägt der Export bereits 58 Prozent zum Gesamt-
umsatz bei. In Österreich – einem strategischen Fokusmarkt – konnte die Marke
Loacker um 30 Prozent zulegen und damit den positiven Trend der letzten Jahre
erfolgreich fortsetzen. Neben den klassischen Waffeln legt das Unternehmen, das
im Vorjahr 269,45 Millionen Euro umgesetzt hat, den Schwerpunkt im gesamten
österreichischen LEH auf die Schokoladefeingebäcklinie Gran Pasticceria. Der
Premiumanbieter setzt bei der Herstellung auf die Verwendung natürlicher Roh-
stoffe und verzichtet auf den Einsatz gehärteter Fette.
HuoberMit dem Claim „Die Marke, durch die dreimal die
Sonne scheint“ will der vor über 60 Jahren aus
einer Stuttgarter Bäckerei heraus gegründete
Backbetrieb symbolisch auf die Geschichte des
Brezels und die drei verschiedenen Gesichts-
punkte Ökologie, Soziales und Ökonomie auf-
merksam machen. Seit Beginn der 80er Jahre
kämpft das Unternehmen für die ökologische
Erneuerung der Lebensmittelverarbeitung auf
der Grundlage der biologischen Landwirtschaft
und produziert seit 1996 ausschließlich in Bio-Qualität.
Auf der ISM präsentierte Karl Huober mit „Dinkelstangen“ und „Bre-
zelKinder“ zwei neue Gebäckspezialitäten aus Dinkel, die in Österreich jedoch
noch nicht erhältlich sind.
Camille BlochDer Schokoladehersteller versteht sich als Premium-Her-
steller echter Schweizer Schokolade und produziert seit
über 80 Jahren Schokolade-Spezialitäten für Connais-
seure und Feinschmecker. In Deutschland verzeichnet
das in dritter Generation geführte Familienunterneh-
men bereits ein dynamisches Wachstum im höheren
zweistelligen Bereich; in Österreich arbeitet man der-
zeit am Ausbau der Distribution und der Stärkung
der Markenbekanntheit. Zur ISM hat das Unterneh-
men, das neben den in der Schweiz schon seit Ge-
nerationen bekannten Marken Ragusa – übrigens
auch die Lead Brand in Österreich – und Torino
auch Likör- und Mousse-Schokoladen anbietet,
zwei neue Likörtafeln (Kirsch Noir und Kirsch
mit Zuckerkruste) präsentiert.
PRODUCT LINE
Das zu den be-d e u t e n d s t e n Herstellern von zuckerfreien Bonbons und Toffees zählen-de Unterneh-men Sulá stell-te seinen Gesprächspartnern auf der ISM unter dem Namen „Kräuterharmo-nie“ Kräuterbonbons in den Sorten Holunderblüte, Salbei, Zitronenmelis-se und Kräuter in neuer Rezeptur mit dem Süßstoff Steviolglycosid vor. Zu-dem hat das Unternehmen sein Mini-boxen-Sortiment um die Geschmacks-richtung Cola erweitert. Ebenfalls neu und dem Trend zu Convenience ent-sprechend ist das Konzept „Toffee to Go“, bei dem mit Cremes gefüllte Ka-ramelltoffees in drei Geschmacksrich-tungen in der praktischen Box angebo-ten werden.
Das Traditionsunternehmen WAWI rund um das Marken-Trio Wawi, Nappo und Moritz, das bei einem Jahresumsatz von rund 110 Millionen Euro hält, trat auf der ISM erstmals unter dem neuen Gruppenauftritt „The WAWI Group“ mit einem modernisierten Messestand, einer neu gestalteten Homepage, dem Relaunch der WAWI-Produkte „Schoko-Reis“ und „Schoko-Wölkchen“ sowie
weiteren Innovationen auf. Mit dem neuen Gruppenauftritt will WAWI rund um Vorstand Andreas Nickenig seiner internationalen Ausrichtung auch im Außenauftritt gerecht werden. Mit Schoko-Reis plant das Pfälzer Unter-nehmen auch in Österreich die Umsät-ze anzukurbeln.
2|2013 CASH 87
Autorin: MichAelA SchellnerSüßwaren-newsINDUSTRIE
Kraft Foods/Mondelez International
Lila Ostergrüße
Zu Ostern lässt Milka auch 2013 wieder
mit Innovationen aufhorchen und lan-
ciert mit den „Milka Oster-Freunden“
kleine Schokoladefiguren aus jeweils
einer Schicht Milka Alpenmilch
Schokolade und weißer Milka Scho-
kolade, die einzeln verpackt in Form
von Schmunzelhase, Küken und Schaf
jedes Osternest aufwerten. Weiters neu
und optimal als kleines Mitbringsel geeignet ist das mit lila-
farbenen und weißen Schokolinsen gefüllte „Lustige Oster-Ei“.
Neben diesen beiden Innovationen hat
Milka aber auch seine Klassiker über-
arbeitet und präsentiert die beliebten
Sammlerobjekte „Milka Oster-Tasse“
(gefüllt mit je einem Milka Schmun-
zelhasen 60 g und 20 g, sowie vier
Milka Feine Eier Alpenmilch) und
„Lustige Eierbecher“ (mit Osterhase
oder Osterküken) in neuem Design.
Letztere warten heuer mit einem
hübschen Strand-Outfit auf.
Wrigley
Zielgruppengerecht verpackt
Wrigley hat kürzlich eine Zielgruppenstudie
durchgeführt, die zeigt, dass nach der Mar-
ke vor allem die Art der Verpackung ent-
scheidend zum Kauf beiträgt. Um hier alle
Konsumentenbedürfnisse optimal zu er-
füllen, hat der Kaugummispezialist seine
Innovationen des Jahres 2013 zielgruppen-
spezifisch verpackt und bietet jetzt neu mit
„Orbit Peppermint“ und „Orbit Apple“ zwei
mit jeweils 46 Dragees gefüllte Bottles im
Preiseinstiegssegment an. Damit soll einerseits
das Motto „Essen. Trinken. Orbit kauen.“ weiter untermauert
werden und andererseits On-Top-Umsätze für den Handel
erzielt werden. Ebenfalls in der Bottle gibt es als Ergänzung
zum Einzelpack künftig die Airwaves-Variante „Menthol &
Eucalyptus“. Dem Thema Zahngesundheit entsprechend
ergänzt Wrigley sein Portfolio des Weiteren um eine Blister-
Packung der Sorte „Orbit Professional White Spearmint“, die
ebenso wie die gesamte Orbit White-Range zahnschonendes
Xylit enthält. Ebenfalls neu ist die
Sorte „5 Gum Zephyr“ mit Erdbeer-
geschmack, die die Variante „In-
stinct“ ablöst.
Bahlsen
Unverfälscht hohe Qualität
Im Jahr 2013 zeigt sich Bahlsen
gewohnt innovativ und bringt
ab Mai das Produkt „X-tra
Tasty Caramel“ heraus.
Dabei handelt es sich um eine Komposi-
tion aus knackig-mürbem Keks mit Karamell und Vollmilch-
schokolade, die neben dem Geschmack sowohl mit einer
attraktiven, wiederverschließbaren Verpackung als auch mit
der Verwendung von UTZ-zertifiziertem Kakao punktet. Mit
der Neuheit will der Keksspezialist vor allem eine jüngere
Zielgruppe ansprechen. Besonders jung präsentiert sich auch
die Marke Kornland, die in einem zweijährigen Prozess hin-
sichtlich Positionierung und Optik komplett überarbeitet
wurde. Vom Relaunch erwartet sich
Bahlsen eine weitere Steigerung der
Attraktivität der Kornland Müsli-Rie-
gel, von denen 2012 bereits fünf Sorten
in den Top 10 der meistverkauften
Müsli-Riegel in Österreich (Quelle:
Nielsen, LH total exkl. Hofer/Lidl, Müs-
li- und Cerealienriegel, Wert, aufl. Jahr
KW 52/2012) zu finden waren.
Ritter Sport
Frühlingshafte Abwechslung
Das Waldenbucher Familienunternehmen Alfred Ritter GmbH
& Co. KG lässt 2013 wieder mit
jeder Menge Neuheiten aufhor-
chen. So komplettiert die „Ritter
Sport Sorte des Jahres Kokos“
seit Jahresbeginn das Sortiment
und sorgt mit ihrem fruchtig-
exotischen Geschmack und ihrer
metallic-blauen Verpackung für
Urlaubsfeeling. Um dem
kalten Winter den Garaus
zu machen, bringt Ritter
Sport außerdem mit den li-
mitierten Frühlingssorten
„Cookies & Cream“, „à la
Crema catalana“ und „Ka-
kaosplitter“ Abwechslung
ins Süßwarenregal. Wer sei-
nen Lieben übrigens etwas ganz Besonderes schenken will,
kann seine Lieblingssorte mit einem eigenen Foto und Gruß-
text gestalten.
Weitere Infos: shop.ritter-sport.de
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88 2|2013 CASH
Lindt
Jung & Lifestyle-orientiert
„Hello – Nice to sweet you“, unter diesem Motto
präsentiert sich das neue, an die moderne Coffee-
Shop-Welt angelehnte Lifestyle-Sortiment von
Lindt. Die innovativen Schokoladekreationen
bestechen einerseits mit ihren mehrdimen-
sionalen Rezepturen und andererseits mit
ihrer trendigen Schrift- und Farbgestal-
tung. Denn jedes Produkt setzt auf eine
individuelle Ansprache, begrüßt die
Konsumenten mit der englischen
Anrede „Hello“ und stellt sich mit
einem der Sorte entsprechenden Wortspiel
vor. Die auffällige Sprechblase mit dem
Satz „Nice to sweet you“ unter-
streicht zusätzlich den leicht ver-
spielten Charakter der vielfältigen
Range. Diese umfasst „Ta-
felschokolade“, „Choco-
late Sticks“, die Pralinen
„Chocolate Bits“,
„Thank You“ und
„Sweet Heart“, die Tä-
felchen „Ultra Thin
Chocolates“, „Mini Cho-
colates“ und „Chocolate Balls“.
Griesson - de Beukelaer
Erfrischend trendy
Von März bis August ist die neue Sommervariante „Griesson
Soft Cake der Saison mit Zitrone und weißer Schokolade“
von Griesson - de Beukelaer im Handel erhältlich. Die Limi-
ted Edition kombiniert fruchtige Zitrone mit weißer Schoko-
lade und luftigem Eige-
bäck. Top ist, dass die
jeweils für sechs Mo-
nate erhältlichen Som-
mer- und Winterediti-
onen über die gleiche
EAN verfügen und so-
mit mit wenig Auf-
wand und nur einem
Regalplatz für maximale
Umsätze sorgen. Griesson kauft seit Juli 2012 für Soft Cake
ausschließlich 100 % UTZ-zertifizierten Kakao ein, um die
Kakaobauern bestmöglich zu unterstützen.
Haribo
Schlumpftastisch
Das älteste Linzenzprodukt der Firma
Haribo gibt es jetzt auch im praktischen
175-Gramm-Beutel in der „süßen“ und
ganz neu in der „sauren“ Variante. „die
Schlümpfe“, die bisher nur als Stück-
artikel erhältlich waren, sind nun in
einer verkleinerten, klassischen
Fruchtgummiform in den Ge-
schmacksrichtungen Erdbeere, Him-
beere und Kirsche zu haben. Die
brandneue, „saure“
Variante schmeckt nach Orange,
Zitrone sowie Weichsel und ist
sauer bezuckert. Erhältlich sind
die Neuprodukte im aufmerksam-
keitsstarken Display zu 240 Beu-
teln sowie im attraktiven Boden-
aufsteller zu 60 Beuteln (30 x die
Schlümpfe süß und 30 x die
Schlümpfe sauer).
Storck
Süßes Erfolgspaket
Storck setzte auch im Jahr 2012
wieder auf konsequente Marken-
führung und konnte seine
Marktführerschaft im Pralinen-
markt mit einem Marktanteil
von 25 Prozent (Quelle: Niel-
sen, LH total exkl. Hofer/Lidl,
2012, % MA Absatz, Pralinen
lt. ECR) erneut bestätigen.
Erfolge feierte das Unterneh-
men hier vor allem mit merci Finest Selection
(13,9 %) und Toffifee (8,9 %), die in der Pralinenhitliste auf den
Plätzen 1 und 2 liegen. Ebenfalls erfolgreich entwickelte sich
die im Jahr 2010 eingeführte merci Tafelschokolade 2012 mit
einem Plus von sechs Prozent (Absatz, ex factories 1–12/2012).
Im Bonbonmarkt konnte Storck das Jahr 2012 ebenfalls als
Marktführer beenden; an der Spitze der Bonbonhitparade
stehen nimm2 soft und nimm2 (Bonbons inkl. Kaubonbons,
Absatz, Jahr 2012). Im April erweitert das süße Familienun-
ternehmen seine nimm2 soft-Range um nimm2 soft Brause
und bringt das erste mit Brausepulver gefüllte Kaubonbon
auf den Markt. Auch bei Fruchtgummi wächst das Unterneh-
men als starke Nummer zwei konti-
nuierlich und stellt mit nimm2 Lach-
gummi die sowohl absatz- als auch
umsatzstärkste Marke im Frucht-
gummimarkt (Fruchtgummi, Absatz
k. & Umsatz, Jahr 2012).
2|2013 CASH 89
herzeigbare Erfolge. Entsprechend posi-
tiv ist das Stimmungsbild unter den
Marktteilnehmern, das CASH auf Nach-
frage einfangen konnte. Marktführerin
Der Gesamtmarkt für Sonnenkosme-
tik & Sonnenschutz wuchs im Vor-
jahr im Vergleich zur vorangegangenen
Periode wertmäßig um rund fünf Prozent
auf über 27 Millionen Euro. Den größten
Stellenwert nimmt dabei nach wie vor
die Kategorie Sommerbräunung ein (83,7
%), gefolgt von Après (11,4 %). Auf Selbst-
bräuner, die in der Tabelle allerdings nicht
ausgewiesen sind, entfallen 4,9 Prozent
der Umsätze in dieser Warengruppe.
Nivea ist die klare NUMMer 1Insgesamt bescherte die Saison 2012
Herstellern wie Händlern also durchwegs
Nivea wuchs mit einem wertmäßigen
Plus von 6,7 Prozent sogar stärker als der
Markt und steigerte ihren Marktanteil
auf 50,1 Prozent. Erster Verfolger der Mar-
ke aus dem Haus Beiersdorf und somit
zweitstärkster Player am Sonnenmarkt
sind mittlerweile die Private Labels. Ex-
klusive My von Rewe beträgt ihr Markt-
anteil inzwischen mehr als 20 Prozent.
Kein leichtes Unterfangen also für wei-
tere Anbieter, sich im Feld zu behaupten.
Dass es gelingen kann, zeigt das Beispiel
Piz Buin. Die Marke wuchs laut Herstel-
ler Johnson & Johnson im Vorjahr um
insgesamt 11 Prozent und steigerte ihren
Marktanteil damit auf 8,4 Prozent. Die
eigentliche Domäne von Piz Buin ist aber
nach wie vor das Winter-Segment. Dort
hält die in den 1930er Jahren vom Che-
miestudenten Franz Greiter entwickelte
Marke einen Marktanteil von 24,4 Pro-
zent.
sprays UNd Öle iM treNdVom Trend zu Sonnenschutzölen
profitierte im vergangenen Jahr aber
auch die Marke Hawaiian Tropic aus dem
Haus Energizer. „Hawaiian Tropic hat im
Vorjahr seinen klaren Fokus auf Son-
nenschutzöle fortgesetzt und bietet
mittlerweile ein breites, attraktives An-
gebot in diesem stark wachsenden Seg-
ment“, erklärt die verantwortliche Mar-
keting & Key Account Managerin, Petra
Stoklasek. Darüber hinaus erfreuen sich
aber auch Sprays regen Zuspruchs, und
gar nicht wenige KonsumentInnen grei-
fen laut dm Geschäftsführer Harald
Bauer auch auf die klassische Sonnen-
milch zurück. Vorausgesetzt das Wetter
passt, sollte deshalb auch in diesem Jahr
wieder eine leichte Steigerung der Er-
gebnisse zu schaffen sein. •
Das Sonnenkosmetiksortiment ist im Vorjahr mengen- und wertmäßig deutlich gewachsen. Sprays und Öle liegen im Trend. Gar nicht wenige Konsumenten greifen allerdings auch auf die klassische Sonnenmilch zurück.Autor: ChriSTiAn PleSChberGer
Sonnenkosmetik & SonnenschutziNdUstrie | Marktreport
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soNNeNkosMetikMarktüberblick
lh+DFK exkl. hofer/lidlVerkäufe Wert in Mio. €
2011 2012 ± VJP in %Sommer (Après, Bräunung) 24.306 25.776 6,0Winter 1.252 1.338 6,9Gesamt 25.558 27.114 6,1
Quelle: Industrie
sonne ist gesund
90 2|2013 CASH
NIVEA SUN PROTECT & BRONZE SPRAY kombiniert zuverlässigen Sonnenschutz mit intensiver, langanhaltender Bräune.
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INDUSTRIE | MaRkTREpoRT Sonnenkosmetik & Sonnenschutz
kURz & büNDIg
Protect & Refresh nennt sich der neue, wasserfeste, nicht fetten-den Nivea Sun Sonnenschutz-Spray mit kühlendem Menthol aus dem Haus Beiersdorf. Für Frauen und Männer, die einen sicheren Sonnenschutz, kom-biniert mit einer angeneh-men Erfrischung bevorzu-gen. Erhältlich ab März.
Die Penaten Wind & Wetter Creme mit Calendula & Panthenol sowie weiteren wertvollen Pflegesubstan-zen wie Wollfett und den Pflegevitminen A und E schützt zarte Babyhaut laut Hersteller Johnson & Johnson zuverlässig vor den Einflüssen rauer und feuchter Witterung.
Neben der Silk Hydration After Sun Lotion mit beruhi-
gendem Aloe Gel kann Energizer dieses Jahr auch im Bereich der
Sonnenschutzlotions mit einer Innovation aufwar-ten. Die neue Formulie-rung der Hawaiian Tropic Protective Sun Spray Lotion sorgt laut Herstel-ler für ein verbessertes Hautgefühl (seidig & leicht) und einen ein-zigartigen Duft.
Das UV-Filter-System des neuen Garnier Ambre So-laire Sensitive Expert+ absor-biert laut Hersteller L’Oréal bis zu 90 Prozent der gefährlichen Strahlen, um die Haut vor ver-frühter Alterung, Sonnen-brand und Langzeitschäden zu bewahren. Erhältlich seit Mitte Februar in Drogerie- und Verbrauchermärkten sowie in Kauf- und Waren-häusern.
bRENNENDE FRagEN aN DIE SoNNEund die Antworten von ExpertInnen
Die Zahl der Gerüchte, die sich um das Thema Sonnenschutz ranken, ist lang. Die Antworten der ExpertInnen der Herstellerplattform Kosmetik transparent sorgen für Klarheit.Mit Sonnencreme werde ich nicht braun?Noch immer haben die meistverkauften Sonnencremes in Österreich höchstens Lichtschutzfaktor 10. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass man mit einem hohen Lichtschutzfaktor nicht braun wird. Doch selbst sehr dunkle, sonnenunempfindliche, vorgebräunte Menschen können sich nur 45 Minuten gefahrlos der Sonne aussetzen. Bei allen anderen Hauttypen beträgt die Eigenschutzzeit nur fünf bis maximal 30 Minuten. Ein entsprechender Sonnenschutz ist gesünder und nachhaltiger.Wie oft sollte ich nachcremen?Etwa sechs Teelöffel (ca. 30 Milliliter) für den ganzen Körper sollten es pro Eincremen sein. Danach mindestens alle zwei Stunden nachcremen, da die Filterwirkung dann verbraucht ist. Auch nach dem Duschen, Schwimmen oder starkem Schwitzen muss der Schutz erneuert werden.Welches Produkt ist das richtige?Reichhaltige Cremes und Öle sind sehr gut für sensible und trockene Haut. Sie ver-sorgen sie mit einer Extraportion Pflege. Bei unreiner Haut verwenden Sie am besten ölfreie Sprays oder mattierende Fluids. So bekommt die Haut zusätzliche Feuchtig-keit, aber kein zusätzliches Fett.Wie wichtig ist der Sonnenschutz in der Tagescreme?Eine Tagescreme mit einem integrierten Lichtschutzfaktor ist sehr empfehlenswert. Mit steigendem Lichtschutzfaktor verringert sich nachweislich die Hautalterung.Kann ich auch durchs Fensterglas einen Sonnenbrand bekommen?Bis zu 80 Prozent der UV-Strahlen dringen durch Glas, aber auch durch Wolken. UVA-Licht tritt sogar ungehindert durch Fensterglas. Autofahrer hinter der Wind-schutzscheibe müssen daher weniger den Sonnenbrand als die vorzeitige Hautalte-rung fürchten. Eincremen ist sinnvoll und für Patienten mit UVA-empfindlichen Hautkrankheiten Pflicht.
Quelle: Kosmetik transparent
Harald Bauer, dm: „Sprays und Öle liegen im Trend. Viele Konsumenten greifen allerdings auch auf die klassische Sonnenmilch zurück.“
Beiersdorf Österreich Geschäftsführer Thomas Witt: „Nivea ist mit mehr als 50 Prozent Marktanteil absoluter Marktführer.“
92 2|2013 CASH
Markt seinen Ausführungen zufolge
zweistellige Zuwachsraten. „Ergo dessen
bewegten sich die Umsätze im Vorjahr
insgesamt nur knapp unter jenen des
Jahres 2011 und damit auf einem abso-
luten Topniveau“, freut sich Koytek.
Hauptverantwortlich für die gute
Umsatzentwicklung aus seiner Sicht
war dabei neben der wetterunabhän-
gigen Warengruppe Motte das Amei-
sen-Segment, mit einem Wertzuwachs
von 13,1 Prozent. Doch auch der Gel-
senmarkt wuchs im Vergleich zum Vor-
jahr und legte um plus 10,9 Prozent
Wert zu.
Der Verkauf von Haushaltsinsektizi-
den und Repellents erwies sich auch
im vergangenen Jahr wieder als recht
einträgliches Geschäft. „Zwar fiel die
durch Spätfröste im Mai geprägte Vor-
saison schlechter aus als in den Jahren
davor, aber der heiße und feuchte Hoch-
sommer mit seinen vielen Tropentagen
machte den Rückgang fast zur Gänze
wieder wett“, zieht Harald Koytek, Mit-
glied der Geschäftsleitung der Niernsee
KG, zufrieden Bilanz. Vor allem die Mo-
nate Juli und August, die von heftigen
Wärmegewittern begleitet waren, be-
scherten dem Haushaltsinsektizide-
LEH gEwinnt, Diskont vErLiErtNutznießer dieser Entwicklung war
in erster Linie der LEH, der seine Um-
sätze um rund drei Prozent zu steigern
vermochte und damit sowohl gegenüber
dem DFH, vor allem aber auch gegen-
über dem Hard-Diskont Boden gutzu-
machen verstand. Letzterer verzeichne-
te bei Haushaltsinsektiziden im Vorjahr
sogar einen massiven Umsatzrückgang
im Ausmaß von rund 20 Prozent. „Mit
ein Grund dafür ist das ganzjährige
Insektizide-Vollsortiment im LH/DFH,
das es ermöglicht, die starken Nachfra-
ge-Saisonschwankungen optimal abzu-
UmsatzfängerTrotz eines insgesamt leicht rückläufigen Gesamt-marktes bescherten Haushaltsinsektizide und Repel-lents Herstellern wie Händlern im Vorjahr neuerlich Topumsätze. Nutznießer dieser Entwicklung war ins-besondere der LEH. Die sich in jüngster Zeit häufende Berichterstattung über Malaria übertragende Stech-mücken in Europa könnten das Geschäft in diesem Jahr weiter beflügeln. Autor: CHRiSTiAN PLESCHBERGER
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HaUsHaLtsinsEktiziDEGesamtmarkt 2012: ca. 30 Mio. Euro
SegmentMarktanteile Vandal*2011 2012
Fliegen 69,5 72,3Gelsen 83,8 85,7Kriechinsektizide 77,5 77,6Motten 70,3 70,6Übrige (Wespen) 64,6 60,7
*) Wert in %; Quelle: Niernsee KG
insektizide & Repellents MarktrEport | inDUstriE
2|2013 CASH 93
INDUSTRIE | MaRkTREpoRT Insektizide & Repellents
federn“, nennt Harald Koytek als Ursa-
che hiefür. Darüber hinaus gewinnen
Baumärkte als Absatzkanal für Haus-
haltsinsektizide und Schädlingsbe-
kämpfungsmittel ihm zufolge von Jahr
zu Jahr mehr an Bedeutung.
INSEkTENSchUTz IST VERTRaUENSSachE
Eine nach wie vor nur untergeordne-
te Rolle spielen bei Haushaltsinsektizi-
den und Repellents dagegen Eigenmar-
ken, von einigen wenigen Ausnahmen
wie z.B. der Qualitätsmarke Profissimo
von dm, einmal abgesehen. „Insekten-
schutz ist Vertrauenssache, daher wer-
den Eigenmarken von den Konsumen-
ten bisher nur eher zaghaft angenom-
men“, erklärt dazu Harald Koytek. Und
er steht mit dieser Ansicht nicht allein.
„Bei einem sensiblen Thema wie der
Bekämpfung von Insekten im Haushalt
spielt das Markenvertrauen für den End-
verbraucher eine große Rolle“, pflichtet
ihm Scotts Celaflor Vice President Cen-
tral Europe Winand Rose an dieser Stel-
le bei.
akTIoNEN wIRkEN NUR bEgRENzTBegrenzt ist bei Haushaltsinsekti-
ziden und Repellents auch die Wirkung
von verkaufsfördernden Maßnahmen,
da Einkäufe, mit Ausnahme von Klei-
dermottenprodukten, vorwiegend be-
darfsbezogen, sprich bei akutem Auf-
treten bzw. Befall, getätigt werden. „Das
richtige Produkt zur richtigen Zeit,
überzeugend in Anwendung und Wir-
kung, zählt hier mehr als der Preis“,
konstatiert Aeroxon Österreich Ge-
schäftsführer Christian Brusvida. Hin-
zu kommt, dass die Kunden verstärkt
auf den Inhalt der Produkte achten, d.h.
darauf, dass die Belastung durch Wirk-
stoffe so gering wie möglich ausfällt.
Ungeachtet dessen geht Brusvida wie
seine Branchenkollegen davon aus,
dass sich der Markt in den nächsten
Jahren weiter positiv entwickeln wird,
da die Sensibilität der Verbraucher ge-
genüber Verunreinigungen, z.B. durch
Schädlingsbefall sowie das Hygienebe-
dürfnis im Allgemeinen weiter im Zu-
nehmen begriffen sind. •
Harald Koytek, Niernsee: „Die Vandal-Produkte konnten 2012 von der starken Konsumenten-Nachfrage neuerlich am meisten profitieren, was einen neuen Rekord-Marktanteil in dieser Periode von 74,5 Prozent Wert bedeutet.“
Winand Rose, Scotts Celaflor: „Die aktuelle Marktentwicklung spiegelt den Wegfall von Schlecker ein Stück weit wider. Der LEH hat da-durch im Segment der Haushaltsinsektizide und Repellents in Wert und Menge gewonnen.“
Christian Brusvida, Aeroxon Österreich: „Die Nutzungsintensität lässt sich durch Aktionen nicht wesentlich steigern. Das richtige Produkt zur richtigen Zeit, überzeugend in Anwendung und Wirkung, zählt mehr als der Preis.“
kURz & büNDIg
Die Joh. Alex. Niernsee KG rich-tet ihr Hauptaugenmerk in die-sem Jahr auf den erst im Vorjahr neu eingeführten Vandal Gelsen-stecker compact (für 45 gelsen-freie Nächte bzw. 15 Tage per-manent, mit Wirkungsanzeige
am Plättchen). Empfohlener Endver-kaufspreis: 9,79–9,99 Euro.
Im Segment Fliege hat sich Nexa Lotte besonders im LEH positiv entwickelt. Im stagnierenden Segment Motte ist Nexa Lotte sogar die einzige Marke mit Um-satzwachstum. Neu in die-
sem Jahr werden u.a. Nexa Lotte Duf-tender Mottenschutz mit Frischeduft sowie Nexa Lotte Duftende Motten-schutz-Säckchen mit Blütenduft einge-führt.
Die Marke Aeroxon konnte das Geschäftsjahr 2012 nach insge-samt schwierigen Wetterverhält-nissen mit einem ausgeglichenen Ergebnis abschließen. Neu in diesem Jahr ist u.a. das Aeroxon Mottenpapier in neuer Optik und mit vereinfachter Handhabung. Im Jubiläumsjahr 2013 (25 Jahre
Fensterfliegen-Falle) ist zudem jeder Packung Fensterfliegen-Falle gratis eine transparente Kurzfalle dazugepackt.
Bei SC Johnson steht 2013 ganz im Zei-chen des Wechsels von Tus zu Raid. Durch die Markenumstellung hat auch die Österreich-Tochter des welt- und europaweit größten Herstellers künftig Zugriff auf das Produktportfolio des Konzerns. Im Hinblick darauf, dass Biozide künftig einer amtlichen Regis-trierung bedürfen kein unerhebliches Asset. Neu in diesem Jahr bringt SC Johnson in Österreich u.a. den Tus/Raid
Gelsenstecker im fla-chen Design gegen Gelsen und Tigermü-cken auf den Markt.
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Das Erfolgs-Sortiment 2013 vom Marktführer
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Einfach in der Anwendung, phänomenal in der Wirkung – das sind die Insekten schutzProdukte von VANDAL.Durch die stetige Forschung und kontinuierliche Weiterent wicklung
des Sortiments ist VANDAL bereits seit vielen Generationen ein Begriff für die sichere und mühelose Bekämpfung von Schädlingen und Lästlingen im Haushaltsbereich. ... wirkt phänomenal2013
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Gelsen
Wespen Ameisen
Fliegen
INDUSTRIE
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INDUSTRIE
RaketenschnellBis zu 800 % mehr Volumen und
vollere Wimpern mit nur einmali-
gem Auftragen – so lautet das Pro-
duktversprechen der neuen
Mascara „The Rocket“ von
Maybelline Jade. Ausschlagge-
bend dafür ist vor allem die
innovative „Ultra-Sonic-Bürs-
te“ mit 300 Präzisionsborsten,
die die Eigenschaften einer nor-
malen Borstenbürste und einer
Elastomer-Bürste vereint. Der har-
te Borstenkern nimmt besonders
viel Textur auf und die weichen Bors-
ten geben in Sekundenschnelle eine
maximale Menge an die Wimpern ab,
ohne diese zu verklumpen. Und dank der Fast-
Glide Formel lässt sich die Mascara auch besonders
leicht auftragen.
L’Oréal, www.maybelline.at
Für Prinzessinnen & FeuerwehrmännerNeu im Portfolio der Maggi „Guten Appetit!“-Suppen sind mit der „Feuerwehr Suppe“
und der „Prinzessinen Suppe“ zwei Varianten für junge Suppenliebhaber. Beide
Suppen wurden auf den sensiblen Geschmack von Kindern abgestimmt und bieten
neben ihren kindgerechten Rezepturen auch Unterhaltung. Denn zusätzlich zu den
auffällig gestalteten Verpackungen, die hübsche Prinzessinnen und lustige Feuer-
wehrmänner zieren, gibt es auf deren Rückseite auch ein spannendes Rätsel zu
entdecken.
Nestlé, www.maggi.at
StresstestBeiersdorf hat mit dem neuen „Nivea Anti-Transpi-
rant Stress Protect“ ein Deo für Männer und Frauen
entwickelt, das mit seinem antimikrobiellen Zink-
komplex sicheren Schutz vor stressbedingtem
Schwitzen bietet. Denn im Gegensatz zum ther-
mischen Schwitzen, wo die ekkrinen Schweiß-
drüsen zur Regulierung der Körpertemperatur
einen völlig geruchsneutralen Schweiß abson-
dern, werden beim stressbedingten Schwitzen
mit dem Anstieg des Adrenalinspiegels die apo-
krinen Schweißdrüsen aktiviert, die den
Schweißgeruch verursachen. Genau hier setzt
das neue Deo an und hält die Achseln auch in
unerwartet stressigen Situationen für 48 Stun-
den trocken.
Beiersdorf, www.nivea.at
Alkoholfrei & naturtrübDer steigenden Nachfrage nach alkoholfreien Bie-
ren wird Gösser mit dem neuen „Gösser NaturGold“
gerecht. Dabei handelt es sich
um das erste unfiltrierte und
damit naturtrübe „Märzen-
bier“, das dank einem neuen,
innovativen Brauverfahren
auch ohne Alkohol gösser-
typisch und vollmundig-bierig
schmeckt. Außerdem hat es
um gut ein Drittel weniger Ka-
lorien als ein vergleichbares
Märzenbier und ist somit auch
für all jene Verbraucher geeignet,
die auf ihre Figur achten.
Brau Union, www.goesser.at
Süße KarotteFür strahlende Augen bei
Groß und Klein sorgt der lus-
tige „Schokokarotten Kar-
tonhase“ von Küfferle. Das
neueste Mitglied im Sorti-
ment wertet nicht nur jedes
Osternest auf, sondern er-
leichtert mit seinem Perso-
nalisierungsfeld auch die
Suche danach. Aber nicht
nur die Optik des farben-
frohen Hasens garantiert
Spaß und gute Laune,
auch der Inhalt – drei süße
Schokokarotten aus origi-
nal Küfferle Vollmilch-
schokolade – lassen die
Herzen von Schokoladeliebhabern garantiert
höher schlagen.
Lindt & Sprüngli, www.lindt.at
FEbR
UaR
2013
96 2|2013 CASH
Aus der DoseUnter dem Namen „Labello Lip Butter“ gibt es
Labello jetzt mit gleichbleibender Qualität,
aber in neuer Form. Die verwöhnende
Lippenpflege wird nämlich neu in klei-
nen Döschen mit 19 ml Inhalt ange-
boten und kann mit dem Finger auf
die Lippen aufgetragen werden. Er-
hältlich ist die Lippenpflege zum Da-
hinschmelzen, die die empfindliche
Lippenhaut mit lang anhaltender Feuch-
tigkeit versorgt, in den Varianten „Vanille
& Macadamia“ sowie „Himbeere Rosé“.
Beiersdorf, www.labello.at
Im Nu genießenDas Importhaus Schenkel bietet den Konsu-
menten mit den neuen Artikeln Steinpilz-
Fond und Braten-Fond unter der Marke „Le
Fond“ zwei praktische Halbfertigprodukte
der deutschen Delikatessenmanufaktur
Englert an, mit denen sich die arbeitsinten-
sive Herstellung eines Fonds umgehen
lässt. Die beiden kräftigen Fonds, die Teil
eines elf delikate Sorten umfassenden
Portfolios sind, müssen nicht mehr ein-
gekocht werden und können im Hand-
umdrehen zu einer feinen Sauce oder
Suppe vollendet werden. Erhältlich im
Glas zu jeweils 200 ml.
Importhaus Schenkel, www.schenkel.at
Gemeinsam starkKornspitz einmal anders lautet die Devise von Meisterbäcker Ölz, der
seine Toast-Range mit dem „Ölz Kornspitz Toast“ um ein vielverspre-
chendes Produkt erweitert hat. Dafür sind nämlich die zwei
stärksten und beliebtesten österreichischen Brot-
marken Ölz (85 % Markenbekanntheit)
und Kornspitz (66 % Marken-
bekanntheit) eine Symbio-
se eingegangen, um den
Verbrauchern et-
was ganz Be-
sonderes zu
bieten. Die
I n n o v a t i o n
bringt den würzi-
gen Kornspitz-Geschmack, der sich übrigens hervorragend beim Toasten
entfaltet, dabei in ein neues Format.
Ölz, www.oelz.com
Rein pflanzlichUm Verbrauchern, die sich gern abwechslungs-
reich ernähren oder bewusst auf herkömmliche
Milch verzichten, einen belebenden Kaffee für
unterwegs anbieten zu können, steigt der ös-
terreichische Marktfüh-
rer für frische Soja-
produkte Joya mit
einem rein pflanzli-
chen Cappuccino
nun in den boomenden
Ready-to-drink-Eiskaf-
feemarkt ein. Die zu 100
Prozent natürliche Inno-
vation verzichtet wie
alle anderen Joya-Pro-
dukte auf den Zusatz von
Aromastoffen, ist garan-
tiert gentechnikfrei und
nur aus österreichischen
Sojabohnen hergestellt.
Mona Naturprodukte, www.joya.info
Inserenten In CAsH
Ankerbrot 51Arge HeumIlCH 100
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2|2013 CASH 97
Live aus den Outlets
Des wiehert dann vielleicht ...
Ja ja, wer den Schaden hat, der
spottet jeder Beschreibung,
sagt ein altes, abgewandeltes Sprichwort. Kein Wunder
also, dass sich so manche Lidl-Kunden auch ihre Späß-
chen mit der Causa Pferdefleisch erlauben. So erin-
nerte eine ältere Dame quasi im Vorübergehen ihren
Göttergatten, er möge doch bitte noch drei Gläser Sugo
Bolognese aus dem Regal mitnehmen und bei ihr ums
Eck ins Wagerl tun. „Owa sicher net“, erlaubte sich der
leicht renitente Herr zu erwidern, „weu wauma daunn
is Glasl aufmochn wiehats uns eppa entgegn ...“ Wo-
rauf die resche Dame kurzerhand selber zum Regal
hirschte, ein Sugoglaserl öffnete, ihm hinhielt und
meinte: „Und, heast wos?“
Thema des Monats
Pfertiggerichte
Einmal abgesehen davon,
dass Pferdefleisch ernäh-
rungsphys io log isch
nachweislich wesentlich
bekömmlicher (weil we-
niger Fett und weniger
Cholesterin) und gesünder (weil mehr Vitamine, Eisen
und Spurenelemente) ist, bleibt es aufgrund der
Falschdeklarationen Betrug. Interessant wäre zu eru-
ieren, wie lange wir schon Pferd anstatt Rindfleisch
essen und wie oft Moslems am Kebabstand bereits
Schweinefleisch genießen haben dürfen. Nur weil
man die DNA vor ein paar Jahren noch gar nicht nach-
weisen konnte.
Buch des Monats
Punktgenau in Bestform
„Mentale Shortcuts sind magische Zauberformeln fürs
Gehirn“, davon ist Thomas Schlechter überzeugt. Der
Erfolgscoach präsentiert mit seinen mentalen Shortcuts
wirkungsvolle Techniken, die das Selbstvertrauen stär-
ken, die Motivation erhöhen, Begeisterung wecken und
Stress bewältigen. Und die Erfolge der von ihm gecoach-
ten Spitzensportler und Manager geben im recht. Das
Buch bietet zwölf Übungen zu den Bereichen Ent-Sorgen,
„Moment of Excellence“, Ego überwinden, Reframing,
Lebensfreude, Begeisterung, Zielsetzung, Konzentration,
Flow. Selbstbewusstsein, Entstressen und Geduld. Die
Übungen sind einfach und auf das Notwendigste redu-
ziert, effektiv, schnell zu erlernen und einprägsam. Aber
vor allem sind sie erfolgreich,
denn sie wirken stimulierend auf
Körper, Geist und Herz.
Thomas Schlechter:
Punktgenau in Bestform
Mit mentalen Shortcuts schneller
besser werden
144 Seiten,
ISBN 978-3-942202-02-2
Blue Wing Verlag
Fundstück des Monats
Auf und zu
Also nur damit das klar
ist: Wenn auf ist, ist auf
und wenn zu ist, ist zu.
Leicht zu erkennen an der
offenen oder eben ver-
schlossenen Türe beziehungsweise am Hinweiszettel.
Wenn dieser da ist, gilt er, wenn nicht nicht.
Das nächste CASH erscheint
am 28. März 2013
Nebenbei bemerkt
Bombensympathie
Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine alte Liebe. Jetzt
nicht unbedingt auf die Liebe selbst bezogen, die ist eine
ziemlich junge und eher aus der Not heraus entstanden,
sondern auf das Alter der Beteiligten bezogen, sind doch
beide Liebenden bereits jenseits der achtzig. Auf der einen
Seite die süßflockige Schwedenbombe mit den zwei Ge-
sichtern und auf der anderen Seite die ebenfalls flüssige,
jedoch dezent in Orange und Zitrone gehaltene Schartner
Bombe. Beide mit hohen Sympathiewerten ausgestattet,
haben sie sich nach all den Jahren der Abstinenz zwar
nicht gesucht, aber dennoch gefunden. Wobei das Zu
guter Letzt-Redaktionsteam der Meinung ist, dass sich da noch weitaus mehr entwickeln
könnte, als nur Sympathiekundgebungen via Medien. Liebe ist ja bekanntlich alterslos
und kennt auch keine Grenzen. Vor allem nicht solche in Form von Kühlschranktüren.
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98 2|2013 CASH
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