Entwässerung von Regen- und...
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Entwässerung von Regen- und Abwasser
Entwässerung –Anwendungsbereich der jeweiligen Regelwerke
Quelle: DIN 1986-100
Arten der Abwässer
Schmutzwasser:
– Hausabwässer aus Sanitär- und Wirtschafsräumen, Arbeitsräumen und Fäkalien
– Gewerbe- und Industrieabwässer unterschiedlicher Qualität aus verfahrenstechnischem gebrauch, bei dem in der Regel noch eine Zwischenreinigung erfolgen muss.
Regenwasser:
– Niederschlagswasser in stark schwankender Menge und Reinheit. Das ggf. ohne Reinigung direkt in den Vorfluter abgeleitet wird oder versickern kann.
Mischwasser:
– Mischwasser entsteht beim Zusammenleiten von Schmutz- und Regenwasser in eine gemeinsame Kanalisation
Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen
Quelle: DIN 1986-100
Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen
Quelle: DIN 1986-100
Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen
Quelle: DIN 1986-100
Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen
Quelle: DIN 1986-100
Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen
Quelle: DIN 1986-100
Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen
Quelle: DIN 1986-100
Sinnbilder für die schematische Darstellung von Entwässerungsanlagen
Quelle: DIN 1986-100
Bezeichnung der Leitungsteile
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Bezeichnung der Leitungsteile
AL Anschlussleitung: Leitung vom Geruchverschluss bis zur weiterführenden Leitung bzw. zur Abwasserhebeanl.
EAL Einzelanschlussleitung: Leitung zur Aufnahme eines Entwässerungsgegenstandes
SAL Sammelanschlussleitung: Leitung zur Aufnahme mehrerer Einzelanschlussleitungen
VL Verbindungsleitung: Leitung von der Ablaufstelle bis zum Geruchverschluss des Entwässerungsgegenstandes
Bezeichnung der Leitungsteile
FL Fallleitung: Senkrechte Leitung, ggf. mit Verziehung, die das Abwasser einer Grund- oder Sammelleitung zuführt
SFL Schmutzwasserfallleitung: Leitung für Schmutzwasser
RFL Regenwasserfallleitung: Leitung für Regenwasser
Bezeichnung der Leitungsteile
LL Lüftungsleitung: Verlängerung der Fallleitung über Dach zur Be- und Entlüftung der Fallleitung
SL Sammelleitung: Liegende Leitung zur Aufnahme des Abwassers von Fall- und Anschlussleitungen, die nicht
im Erdreich oder in der Bodenplatte verlegt ist
GL Grundleitung: Im Erdreich oder unzugänglich in der Boden-platte verlegte Leitung, die das Abwasser in der Regel
dem Anschlusskanal zuführt.
AK Anschlusskanal: Kanal zwischen dem öffentlichen Abwasser-kanal und der Grundstücksgrenze bzw. der ersten
Reinigungsöffnung auf dem Grundstück
Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs
Lageplan M 1: 1.000 mit folgenden Eintragungen
• Maßstab, Nordpfeil, Lage und Flurstücksnummer des Baugrundstücks und der benachbarten Grundstücke mit Angabe der Eigentümer und – soweit vorhanden – der Straße und Hausnummer
• Vorhandenen und geplante bauliche Anlagen mit Angabe der Nutzung, Geschosszahl, Dachform, Höhenlage des Erdgeschossfußbodens zur Straße und zum Baugrundstück
• Lage, Anordnung und Abmessung der vorhandenen, geplanten oder zu beseitigenden Entwässerungsanlagen, Führung der Abwasserleitungen außerhalb der Gebäude mit lichter Weite und Fließrichtung sowie die Sohlenhöhe der Anschlussstelle an den weiterführenden, in der Regel öffentlichen Kanal
• Lage der vorhandenen oder geplanten Brunnen, Sickeranlagen, Revisionsschächte usw., soweit nicht in größerem Maßstab dargestellt
Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs
Quelle: Daniels, Gebäudetechnik
Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs
Grundriss des Kellergeschosses M 1: 100
Eintragung aller Entwässerungsgegenstände, Absperrschieber, Rückstauverschlüsse,
Hebeanlagen, Kontrollschächte, usw.
Ferner alle Fall-, Sammel- und Grundleitungen für Schmutzwasser, Regenwasser und
Mischwasser bis zum Anschluss an den öffentlichen Kanal, mit Angabe der Nennweiten,
Werkstoffe, Reinigungsöffnungen und eventuellen Revisionsschächten.
Grundriss der einzelnen Geschosse M 1:100
Schematische Darstellung der Grundrisse mit Eintragung aller Entwässerungsgegenstände,
der Fall- und Anschlussleitungen mit Angabe der Nennweite und Werkstoffe.
Bestandteile eines Entwässerungsgesuchs
Schnitte M 1: 100
Schematische Darstellung der Gebäude mit Wänden und Geschoss-decken. Angaben der
Fall- und Lüftungsleitungen mit den zugehörigen Anschlussleitungen und
Entwässerungsgegenständen.
Quelle: Daniels, Gebäudetechnik
Anordnung und Verlegung der Leitungen
• Aus Gründen der Inspizierbarkeit und der einfacheren Sanierungs-möglichkeit sollten im
Gebäude verlegte Grundleitungen vermieden und stattdessen als Sammelleitungen
verlegt werden. Dies gilt nicht für Gebäude ohne Kellerräume – hier sollten die
Grundleitungen möglichst geradlinig aus dm Gebäudebereich herausgeführt werden.
• Richtungsänderungen von Grund- und Sammelleitungen dürfen nur mit Bögen ≤ 45°
ausgeführt werden. In liegenden Leitungen dürfen nur Abzweige ≤ 45° eingebaut
werden. Doppelabzweige in liegenden Leitungen sind unzulässig.
• Reduzierungen der Rohrnennweite in Fließrichtung sind unzulässig.
• Größere Höhenunterschiede in Grundleitungen sind als Abstürze in Verbindung mit
besteigbaren Schächten auszuführen.
Lüftungsleitungen
Lüftungsleitungen dienen dazu, …
– den Druck in Fallleitungen abzubauen, der durch verdrängte Luft in der Leitung entstehen kann
– einer Fallleitung Luft aus dem Freien zuzuführen, um die Entstehung eines Unterdrucks im gerade benützten Fallstrang zu vermeiden
– Kanalgase ins Freie abzuziehen.
Jede Fallleitung sowie Grund- und Sammelleitungen, die an keine Fallleitungen angeschlossen sind, sind mit einer Hauptlüftung über Dach zu führen. Lüftungsschächte und Schornsteine dürfen dafür nicht genutzt werden.
Oberkante der Dachausmündung von Leitungsleitungen:
– bei Dachneigungen bis 15°: ≥ 15 cm über Dachhaut
Lüftungsleitungen
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Lüftungsleitungen
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Schmutzwasserleitungen - Fremdeinspülung
Benachbarte Anschlussleitungen sind so zu verlegen, dass Fremdein-spülungen vermieden werden.
Für Anschlussleitungen, bei denen mit Fremdeinspülungen aus Klosett-becken gerechnet werden muss, sollten die Maße nach der folgenden Abbildung [Fall a) und Fall b)] eingehalten werden.
Für den Anschluss von gegenüberliegenden Klosetts gilt Fall c).
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Die Mindestweite von Fallleitungen beträgt DN 70, bei Anschluss eines WC-Beckens DN 100. Beim Übergang in eine Grund- oder Sammelleitung ist eine Reinigungsöffnung vorzusehen.
Bei Fallleitungen die nicht länger als 10 m (1 bis 3 Geschosse) sind, kann die Umlenkung in die liegende Leitung mit einem Bogen ausgeführt werden.
Schmutzwasserfallleitungen
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Bei mehr als 3 Geschossen ist die Fallleitung oberhalb des zulaufseitigen Bogens einer Verziehung auf eine Höhe von mindestens 2 m von Anschlüssen freizuhalten.
Anschlüsse an die liegende Leitung sind mit einem Abstand von 1 m zur lotrechten Leitung vorzunehmen.
Wird diese Anschlussstrecke < 2 m, ist eine Umgehungsleitung einzubauen.
Schmutzwasserfallleitungen
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Grundleitungen
• frostsichere Verlegung
• Mindest-Erdeckung über den Grundleitungen 15 cm, dies ergibt eine Sohlentiefe von ca.
40-45 cm unter OKF Kellergeschoss.
• Streifenfundamente können rechtwinklig oder schräg durchfahren werden. Die Rohre
müssen durch entsprechende Dämmstoffum-mantelungen geschützt werden, damit sich
Bauwerkssetzungen nicht auf die Grundleitungen auswirken.
• Bei Verlegung parallel zu den Fundamenten ist der Druckausbreitungs-winkel der
Fundamente zu beachten!
• Verfüllung der Rohrgräben mit Sand und Mittelkies in ca. 25 cm dicken Lagen,
gleichmäßig verdichtet.
• Die Nennweite einer Grundleitung muss mindestens DN 100 betragen.
Die lichte Weite des Anschlusskanals wird von der
örtlichen Behörde festgelegt
(im Allgem. ≥ DN 150).
Falls das Gefälle bis zum Kanalanschluss nicht
ausreicht, kann in Verbindung mit einem
Revisionsschacht ein äußerer Absturz vor-gesehen
werden.
Anschlusskanal
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Nahe der Grundstücksgrenze sind
Reinigungsöffnungen anzuordnen, die in
Schächten unterzubringen sind.
Diese Revisionsschächte können
innenliegend im Keller, nahe der
Außenwand oder im Freien ange-ordnet
werden.
Anschlusskanal
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Bemessungsgrundlage - Schmutzwasserabfluss
= der gesamte Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde [l/s]
= der Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde [l/s]
= der Dauerabfluss, in Liter je Sekunde [l/s]
= der Pumpenförderstrom, in Liter je Sekunde [l/s]
pcwwtot QQQQ
totQ
wwQ
cQ
pQ
Bemessungsgrundlage - Schmutzwasserabfluss
= der Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde [l/s]
= Abflusskennzahl, ergibt sich aus Gebäudeart und Abflusscharakteristik
= Summe der Anschlusswerte, in Liter je Sekunde [l/s]
wwQ
K
DUKQww
DU
Anschlusskennzahl
Quelle: DIN 1986-100
K
Anschlusswert und Nennweite Einzelanschlussleitungen
Quelle: DIN 1986-100
DU
Unbelüftete Anschlussleitungen
- das Mindestgefälle beträgt 1 cm/m
- Leitungslänge < 4 m
- innerhalb eines Fließweges maximal drei 90°-Umlenkungen
- Höhendifferenz zwischen einem Anschluss an einen Entwässerungsgegenstand und der
Rohrsohle im Anschlussabzweig an die Fallleitung darf 1 m nicht überschreiten.
- kann eine der vorstehenden Bedingungen nicht erfüllt werden, muss die
Einzelanschlussleitung belüftet werden.
Quelle: DIN 1986-100
Belüftete Anschlussleitungen
- das Mindestgefälle beträgt 0,5 cm/m
- die Leitung darf nicht länger als 10 m sein
- die Höhendifferenz zwischen einem Anschluss an einen Entwässerungsgegenstand und
der Rohrsohle im Anschlussabzweig an die Fallleitung darf 3 m nicht überschreiten.
Sammelanschlussleitung
Sammelanschlussleitungen sind nach folgenden Tabellen und unter Berücksichtigung der folgenden Anwendungsgrenzen zu bemessen:
Quelle: DIN 1986-100
Fallleitung
Fallleitungen sind nach der nachstehenden Tabelle zu bemessen:
Quelle: DIN 1986-100
Bemessung von Sammel- und Grundleitungen
Für Planungen ohne Festlegung der Rohrwerkstoffe können Nennweiten unter Verwendung der folgenden Bemessungstabelle ermittelt werden:
Quelle: DIN 1986-100, Anhang A
Bemessung Regenentwässerungsanlagen
Regenwasserabfluss
000.10
),( TDrACQ
= Regenwasserabfluss in l/s
= Abflussbeiwert, abhängig von der Art der Niederschlagsfläche
= wirksame Niederschlagsfläche in m²
= Berechnungsregenspende in l/(s*ha), ermittelt auf statistischer Grundlage
Q
C
A
),( TDr
),( TDr
Ermittlung Regenspende),( TDr
Quelle: DIN 1986-100
Abflussbeiwert
Quelle: DIN 1986-100
C
Dachfläche
Quelle: DIN 1986-100
A
RR BLA
= die wirksame Dachfläche in Quadratmetern [m²]
= die Trauflänge [m]
= die horizontale Projektion der Dachtiefe von der Traufe bis zum First
A
RL
RB
Dachrinnen
Die Entwässerungsleistung von Dachrinnen ist abhängig von deren
• Größe (Querschnittsfläche)
• Form (halbrund, Kastenform, Sonderformen)
• Länge
• Gefälle
• Verlauf (Richtungsänderungen)
Dachrinnen - Abflussvermögen
RLNL FFSFQQ
= Abflussvermögen der Dachrinne [l/s]
= das Nenn-Abflussvermögen der Dachrinne [l/s]
= Sicherheitsfaktor 0,9 [-]
= Dachrinnen-Abflussbeiwert, abhängig von der Rinnenlänge [-]
= Richtungsänderungsfaktor [-]
LQ
NQ
SF
LF
RF
Dachrinnenmaße
Quelle: DIN 1986-100
Für Dachrinnen mit oder ohne Gefälle, deren Verhältnis von Länge L und Sollwassertiefe Wgrößer as 50 ist, ist das Abflussvermögen QL mit dem zugehörigen Abflussbeiwert FL zumultiplizieren.
Dachrinnenabflussbeiwert FL
Quelle: DIN EN 12056-3
Regenwasserfallleitung
Quelle: DIN EN 12056-3
Beispiel Berechnung Rinnendimensionierung
Pultdach in Köln [r 5,5 = 312 l /(s*ha)]
Dachneigung: 45°
Sparrenlänge 10 m,
Trauflänge 15 m
Gefälle: 0 mm/m, 1 Fallrohr am Rinnenende
1. Schritt: Berechnung der Regenspende
2. Schritt: Wahl einer passenden Rinne
3. Schritt: Prüfung durch Berechnung des Abflussvermögens der Rinne
Beispiel Berechnung Rinnendimensionierung
Berechnung der Regenwasserabfluss
Q = (r 5,5 (Köln) / 10.000) x 1,0 x (wirksame Dachfläche)
= (312 l / (s*ha) / 10.000) x 1,0 x (15 m x 10 m x cos 45°)
= 312 l / (s*m²) x 106,07 m²
= 3,31 l/s
000.10
),( TDrACQ
Beispiel Berechnung Rinnendimensionierung
Wahl einer passenden Rinne
gewählt aus Tabelle: halbrund Rinne, Nenngröße 400 mm
(QL muss größer als der Regenwasserabfluss sein)
Prüfung durch Berechnung des Abflussvermögens der Rinne
= 5,14 l/s * 0,9 * 0,9 * 1,0
= 4,16 l/s
Das Abflussvermögen der Rinne ist mit 4,16 l/s auch nach Einrechnung von FL und FR noch größer als der Regenwasserabfluss (= 3,31 l/s). Die Rinne ist somit ausreichend dimensioniert.
RLNL FFSFQQ