Emotionale Balance ob - herafera.at · Als Coach und KinesiologIn ist man gefordert, die eigenen...
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Diplomarbeit zur Erlangung des Diploms
Dipl. Coach und Dipl. Balance Kinesiologin im Lehrgang 6 über das Thema
„Emotionale Balance“
eingereicht am 15.12. 2011
bei Balance Akademie
Andritzer Reichsstrasse 50
8045 Graz
von
Mag. Susanne Petz
Steinäckerstrasse 16/3
8052 Graz
Betreuer:
Robert Ulrich
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 2
Abstract Als Coach und KinesiologIn ist man gefordert, die eigenen Gedanken und Gefühle kennen
zu lernen. Ein klarer Geist im Gespräch und Empathie in der Begegnung mit dem Kunden
sind wichtig. Unterdrückte Emotionen haben das Potential sowohl gedankliche Leistungen
zu beeinträchtigen als auch das Eingehen auf andere Menschen unmöglich zu machen.
Bis vor Beginn der Ausbildung habe ich mein Leben mit dem Kopf gemeistert. Gefühle
haben nicht allzu große Aufmerksamkeit erhalten, mein Panzer hat mir gute Dienste
geleistet. Ich dachte immer, dass mich Gefühle bei meinen Vorhaben nur ablenken würden.
Jetzt weiß ich, dass das Zulassen von Gefühlen und der Einsatz von Emotionen die Würze
des Lebens sind und dass sie meine Persönlichkeit und meine fachlichen und kognitiven
Fähigkeiten erst richtig zum Ausdruck bringen.
Meine Diplomarbeit richtet sich an alle Menschen, die mit Herz und Verstand erfolgreich
sein möchten.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich primär mit der Handhabung von Emotionen um
einerseits einen Zustand der inneren Balance zu erreichen und andererseits als Ressource
für gewünschte Ergebnisse. Vorangestellt wird ein theoretischer Teil (Kap. 2), in dem die
Grundlagen über Emotionale Intelligenz erläutert werden. Im Hauptteil werden Methoden
beschrieben, wie man sich selbst täglich zu einem ausgeglichenen emotionalen Zustand
verhelfen kann (Kap. 3). Danach werden Methoden erläutert, wie man Emotionen als
Ressource einsetzen kann (Kap. 4). Schließlich erfolgt eine kurze Erläuterung was Balance
Kinesiologie in diesem Zusammenhang beitragen kann (Kap. 5). Im Anhang befindet sich
ein Gefühlewortschatz, der das Benennen von Gefühlen unterstützen kann (Anhang I).
Zusammenfassend sei gesagt, unterdrückte Emotionen beeinträchtigen unser
Leistungsvermögen. Es liegt an uns Blockaden zu lösen, Emotionen in Balance zu bringen
und sie kraftvoll einzusetzen. Die beschriebenen Methoden sind ein konkretes Werkzeug
zur Selbsthilfe.
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 3
1 Inhaltsverzeichnis
ABSTRACT 2
2 EMOTIONALE INTELLIGENZ 4 2.1 EINLEITUNG 4 2.2 ANATOMIE VON EMOTIONEN 4 2.3 ENERGIE VON EMOTIONEN 5 2.4 WICHTIGE KOMPETENZEN 6 2.4.1 DIE EIGENEN EMOTIONEN KENNEN 7 2.4.2 EMOTIONEN HANDHABEN 8 2.4.3 EMOTIONEN IN DIE TAT UMSETZEN 10 2.4.4 EMPATHIE 11 2.4.6 UMGANG MIT BEZIEHUNGEN 12
3 EMOTIONALER STRESSABBAU 13 3.1 GEWALTFREIE KOMMUNIKATION 13 3.2 ENT-‐ETTIKETTIEREN 14 3.3 EMOTIONAL BALANCING 15 3.4 GEHIRNBALANCE 19
4 EMOTIONEN ALS RESSOURCE 21 4.1 KRAFTQUELLEN BEWUSST AKTIVIEREN 21 4.2 HELP 22 4.3 DAS BESTMÖGLICHE SELBST 24
5 BALANCE KINESIOLOGIE ZUR ERKENNUNG UND BEHEBUNG VON EMOTIONALEN DISBALANCEN 25
6 ANHANG I: GEFÜHLEWORTSCHATZ 28
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 4
2 Emotionale Intelligenz In diesem Kapitel werden zunächst die Grundlagen über Emotionen erarbeitet.
2.1 Einleitung Die emotionale Intelligenz ist eine Metafähigkeit, von der es abhängt, wie gut wir unsere
sonstigen Fähigkeiten zu nutzen verstehen. Dazu gehören Fähigkeiten wie die, sich selbst
zu motivieren und auch bei Enttäuschungen weiterzumachen; die eigenen Stimmungen zu
regulieren und zu verhindern, dass Trübsal einem die Denkfähigkeit raubt; sich in andere
hineinzuversetzen. Emotional geschickte Menschen sind eher zufrieden und erfolgreich
und sie beherrschen jene inneren Einstellungen, die ihrer Produktivität förderlich sind. Wer
nicht eine gewisse Kontrolle über sein Gefühlsleben hat, muss innere Kämpfe ausfechten,
die seine Fähigkeit zu konzentrierter Arbeit und zu klarem Denken sabotieren. (Goleman,
2011)
2.2 Anatomie von Emotionen
Emotionen haben in unserer evolutionären Vergangenheit eine große Rolle gespielt. Sie
waren entscheidend dafür, ob man überlebt hat oder nicht.
Die Wurzel des Wortes „Emotion“ ist movere, lateinisch für „bewegen“, wobei das Präfix
„e“ „hinbewegen“ bedeutet, was darauf hinweist, dass unseren Handlungen immer
Emotionen zugrunde liegen. So strömt bei Zorn Blut zu den Händen, was es erleichterte
zur Waffe zu greifen oder den Feind zu schlagen. Der Impuls ist „Kämpfen“. Bei Furcht
fließt Blut zu den großen Skelettmuskeln, vor allem in die Beine, und sorgte dafür, dass
man leichter fliehen konnte.
Im Laufe von Jahrmillionen der Evolution hat sich das Gehirn weiter entwickelt und
verfeinert. Eine wesentliche Verfeinerung ist das limbische System, es ermöglichte Lernen
und Gedächtnis. Damit sind auch die vielen Nuancen des Gefühlslebens entstanden:
Ein visuelles Signal gelangt von der Retina zuerst zum Thalamus, wo es in die Sprache des
Gehirns übersetzt wird. Der größte Teil der Botschaft geht dann zum visuellen Kortex, wo
diese analysiert und auf ihre Bedeutung und Reaktionsangemessenheit hin abgeschätzt
wird. Ist diese Reaktion emotional, dann läuft ein Signal zum Mandelkern und aktiviert die
emotionalen Zentren. Ein kleinerer Anteil des ursprünglichen Signals gelangt aber vom
Thalamus direkt zum Mandelkern. Diese Transmission erfolgt schneller und erlaubt eine
raschere Reaktion. Auf diese Weise kann der Mandelkern eine Reaktion auslösen, noch
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DIPLOMARBEIT 5
bevor wir ganz verstanden haben, was vor sich geht. Das heißt, es können emotionale
Reaktionen und emotionale Erinnerungen entstehen, ohne irgendeine bewusste, kognitive
Beteiligung. Der Mandelkern kann Erinnerungen und Reaktionsmuster enthalten, die wir
umsetzen, ohne recht zu wissen, warum. Emotionen sind also oft nicht frei gewählt. Sie
basieren auf Konditionierungen und unbewussten Mustern aus der Vergangenheit.
(Goleman, 2011)
2.3 Energie von Emotionen
Emotionen sind nicht nur elektrochemische Reaktionen im Zentralnervensystem, sie gehen
auch einher mit Empfindungen energetischer Art. Jedes Mal, wenn wir eine Emotion
erleben, kommt es zu einem gewissen Maß an Energie, die sich aufbaut und danach
verlangt, auch wieder freigesetzt zu werden. Emotionen stehen für eine Energie, die
Richtung, Bewegung, Handeln braucht, unabhängig von der Ursache. Emotionen zu
durchleben, ist eine Seite, sie auszudrücken und die Energie zirkulieren und sie auflösen zu
lassen, die andere. Alle Emotionen verleihen der Empfindung eine zweite Bedeutung und
sorgen dafür, dass diese mit einem Handlungsimpuls geladen wird. Dieser kann z.B. in
Weinen oder Lachen bestehen. Emotionen treiben uns auch an, aktiv zu werden: ihnen
Ausdruck zu geben, Vermeidungsverhalten, Konfrontation etc.
Emotionen sind die Ladung, die unser Denken dem erlebten Gefühl verleiht. Diese Ladung
resultiert aus unserem Unterbewusstsein, das die Situation oder das Gefühl mit einer
mutmaßlichen Gefahr in Verbindung bringt. Emotionen sollten integriert und losgelassen
werden. Integration bedeutet Annahme des Gefühls ohne seine Ladung. Ein Gesetz des
emotionalen Gleichgewichts ist es zu akzeptieren, was einem widerfährt, ohne aus dem
Blick zu verlieren, was wir tun können, um etwas zu verändern.
Emotionen wirken sich unmittelbar auf den Energiefluss im Körper aus.
Wie die traditionell chinesische Medizin belegt, wirken bestimmte Arten von Emotionen
auf verschiedene Meridiane und Organe. Wird mit den Emotionen nicht auf angemessene
Weise umgegangen, so werden sie zu einer Form von unkontrollierter, zerstörerischer
Energie. Unaufgelöste Emotionen oder Gefühle verhalten sich wie freie radikale Energie.
Sie beeinflussen Zellen, Gewebe und Organe. So kann z.B. Frustration, mit der über lange
Zeit nicht angemessen umgegangen wird, zu Gallensteinen oder Erkrankungen der
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Gallenblase führen. Chronische Angstzustände und Sorgen wirken sich auf den
Magenmeridian aus und können Magengeschwüre, Gastritis etc. auslösen.
Emotionen sind energetischer Natur und wenn diese Energie nicht ihren entsprechenden
Weg nimmt, kann sie sich gegen uns wenden.
Jede einzelne Emotion hat eine Hauptresonanz mit der energetischen Schwingungsrate
eines Organs. Das hat zweierlei Auswirkungen:
1. Wenn das Organ durch einen Stressor geschwächt wird, so wird der/die
Betreffende anfälliger dafür, die entsprechenden Emotionen zu verspüren.
2. Eine Person, die energetisch nicht auf angemessene Weise mit einer bestimmten
Emotion umgeht, wird das entsprechende Organ schwächen.
Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, seine Emotionen so zu erkennen, anzuerkennen,
zu akzeptieren und mit ihnen zu arbeiten, dass sie nicht unterdrückt werden. Dann werden
Emotionen zur führenden Kraft, die uns zum Erfolg führen.
(Martina, 2008)
2.4 Wichtige Kompetenzen
Das Gefühlsleben ist ein Bereich, der genau wie Rechnen oder Lesen mit mehr oder
weniger Können gehandhabt werden kann und der spezifische Kompetenzen erfordert.
Diese sind in fünf Bereiche gegliedert:
1. Die eigenen Emotionen kennen. Selbstwahrnehmung – das Erkennen eines
Gefühls, während es auftritt – ist die Grundlage der emotionalen Intelligenz.
2. Emotionen handhaben. Gefühle so handzuhaben, dass sie angemessen sind, ist
eine Fähigkeit, die auf der Selbstwahrnehmung aufbaut.
3. Emotionen in die Tat umsetzen. Emotionen in den Dienst eines Ziels zu stellen,
ist wesentlich für unseren Erfolg.
4. Empathie. Zu wissen, was andere fühlen – eine weitere Fähigkeit, die auf der
emotionalen Selbstwahrnehmung aufbaut – ist die Grundlage der
Menschenkenntnis.
5. Umgang mit Beziehungen. Die Kunst der Beziehung besteht zum großen Teil in
der Kunst, mit den Emotionen anderer umzugehen.
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2.4.1 Die eigenen Emotionen kennen
Es geht darum sich der eigenen Gefühle in dem Augenblick, da sie auftreten, bewusst zu
werden. „Es ist Wut, was ich empfinde“.
Die grundlegende Kompetenz für dieses Bewusstsein ist Achtsamkeit. Jon Kabat-Zinn
definiert Achtsamkeit so:
„Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: absichtlich, im
gegenwärtigen Moment und nicht urteilend“.
Der Unterschied ist der, ob man beispielsweise ungeheuer wütend auf jemanden ist oder ob
man den selbstreflexiven Gedanken hat „Es ist Wut, was ich empfinde“, während man
wütend ist.
Nach John Mayer gibt es unter den Menschen charakteristische Stile des Umgangs mit den
eigenen Emotionen:
Achtsam. Menschen dieses Typs nehmen ihre eigenen Stimmungen wahr. Wenn sie in
schlechte Stimmung geraten, grübeln und quälen sie sich nicht damit, und sie kommen
schnell davon los. Ihre Achtsamkeit hilft ihnen, mit ihren Emotionen fertigzuwerden.
Überwältigt. Menschen dieses Typs fühlen sich oft von ihren Emotionen überflutet,
fühlen sich ihnen hilflos ausgeliefert, so als seien sie Sklaven ihrer Stimmungen. Sie
sind anfällig für sprunghafte, heftige Stimmungswechsel, und da sie nicht sonderlich
auf ihre Gefühle achtgeben, verlieren sie sich in ihnen, statt eine gewisse Übersicht zu
behalten. Sie tun kaum etwas, um eine schlechte Stimmung loszuwerden, weil sie
denken, auf ihr Gefühlsleben keinen Einfluss zu haben.
Hinnehmend. Menschen dieses Typs sind sich über ihre Gefühle meistens im klaren,
neigen aber auch dazu, ihre Stimmungen hinzunehmen, und versuchen sie daher nicht
zu ändern. Diejenigen, die meistens in guter Stimmung sind, haben wenig Anlass sie zu
ändern; die anderen, die anfällig sind für schlechte Stimmungen nehmen sie hin, tun
nichts um sie zu ändern, obwohl sie darunter leiden. Dieses Muster findet man bei
depressiven Menschen.
Emotional stumpf. Emotionale Stumpfheit wird von Psychiatern auch als
„Alexithymie“ bezeichnet. „a“ für Mangel, „lexis“ für Wort und „thymos“ für Gefühl.
Alexithymiker haben Schwierigkeiten mit der Beschreibung von eigenen oder fremden
Gefühlen und ein stark eingeschränktes Gefühlsvokabular. Es fällt ihnen schwer
zwischen den einzelnen Emotionen sowie zwischen Emotionen und körperlichen
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Empfindungen zu unterscheiden; es kann sein dass sie von einem flauen Gefühl im
Magen, von Herzklopfen, Schwitzen berichten, aber nicht wissen dass sie Angst
empfinden. Es wird „somatisiert“, also körperlicher Schmerz mit emotionalem
Schmerz verwechselt.
Es gibt wie gesagt zwei Ebenen der Emotion, eine bewusste und eine unbewusste.
Emotionen, die unterhalb der Bewusstseinsschwelle gären, können unsere
Wahrnehmungen und Reaktionen mächtig beeinflussen, auch wenn wir von ihrem Wirken
nichts ahnen.
Insgesamt empfinden Frauen positive wie negative Emotionen stärker als Männer.
(Goleman, 2011)
Im Anhang I befindet sich eine Gefühlesammlung, die beim Benennen der Gefühle
unterstützen kann.
2.4.2 Emotionen handhaben
Das Ziel ist Ausgeglichenheit, nicht Unterdrückung der Gefühle. Jedes Gefühl hat seinen
Wert und seine Bedeutung. Erstrebenswert ist die angemessene Emotion, das den
Umständen entsprechende Gefühl.
Beispiel: Man fährt auf der Autobahn und ein anderes Fahrzeug schneidet so, dass sich
eine gefährliche Situation ergibt. Reflexartig denkt man: „So ein Trottel! Fast hätte er mich
gerammt! Dem zeig ichs aber!“ Fährt hinten knapp auf, betätigt die Lichthupe und hupt
womöglich. Der Körper macht für den Kampf bereit, das Herz hämmert, die
Gesichtsmuskel verkrampfen sich. Statt sich so immer mehr in die Wut hineinzusteigern,
könnte man der Situation auch so begegnen: „Der hat es aber eilig, übersieht mich glatt“.
Es geht darum sich angemessen zu ärgern. (Goleman, 2011)
Das, was andere sagen oder tun, ist Auslöser für unsere Gefühle, aber nie die Ursache.
Unsere Emotionen kommen aus unserer Entscheidung, wie wir das, was andere sagen oder
tun, aufnehmen wollen; und sie entstehen aus unseren jeweiligen Bedürfnissen und
Erwartungen in der aktuellen Situation.
Wenn z.B jemand zu spät zu einer Verabredung kommt und wir die Bestätigung brauchen,
dass wir ihm etwas bedeuten, dann fühlen wir uns vielleicht verletzt. Wenn wir stattdessen
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das Bedürfnis haben, unsere Zeit sinnvoll und konstruktiv zu verbringen, sind wir
vielleicht frustriert. Wenn wir andererseits das Bedürfnis nach einer stillen halben Stunde
haben, dann sind wir unter Umständen sogar dankbar für die Verspätung und ärgern uns
keineswegs. So wird deutlich, dass nicht das Verhalten des anderen, sondern unser eigenes
Bedürfnis unser Gefühl hervorruft. Wenn wir mit unseren Bedürfnissen in Kontakt sind, ob
es jetzt Bestätigung, Sinnhaftigkeit oder Stille ist, dann sind wir mit unserer Lebensenergie
verbunden. Wir mögen dann starke Gefühle haben, aber wir ärgern uns nicht. Dieser Ärger
entsteht aus lebensentfremdenden Gedankenmustern, die von unseren Bedürfnisses
abgetrennt sind. Sie zeigen uns, dass wir in unseren Kopf gegangen sind, um jemanden zu
analysieren und zu verurteilen, anstatt unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was wir
brauchen und nicht bekommen.
Äußert sich jemand uns gegenüber negativ, ob verbal oder non-verbal, dann haben wir vier
Möglichkeiten darauf zu reagieren:
1. Uns selbst die Schuld geben: Wenn wir uns dafür entscheiden, es persönlich zu
nehmen, akzeptieren wir das Urteil des anderen. Die Wahl dieser Möglichkeit geht
stark auf Kosten des Selbstvertrauens.
2. Anderen die Schuld geben: Wenn wir den anderen die Schuld geben, ist unser
Gefühl wahrscheinlich Ärger.
3. Unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen: Indem wir unsere
Aufmerksamkeit auf unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse lenken, können wir
zum Ausdruck bringen was wir brauchen.
4. Die Gefühle und Bedürfnisse der anderen wahrnehmen: Wenn wir uns für die
vierte Wahlmöglichkeit entscheiden, werden wir uns nie ärgern. Wir merken, wie
Ärger einfach nicht vorhanden ist in jedem Moment, den wir ganz präsent bei den
Gefühlen und Bedürfnissen des Gesprächspartners sind.
Im Kern jeder Emotion findet sich ein Bedürfnis, das nicht erfüllt ist. So kann die Emotion
sehr wertvoll sein, wenn wir sie als Wecker nehmen, der uns aufweckt – um zu realisieren,
dass wir ein unerfülltes Bedürfnis haben und dass unsere Art zu denken dessen Erfüllung
unwahrscheinlich macht.
(Rosenberg, 2009)
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Tiefen und Höhen verleihen dem Leben Würze, müssen aber ausgeglichen sein. Es geht
nicht darum, dass man negative Emotionen meiden muss, um zufrieden zu sein, sondern
darum, dass man stürmischen Gefühlen nicht erlaubt, alle angenehmen Stimmungen zu
verdrängen. So wie sich im Geist ein ständiges Gemurmel von Hintergrundgedanken
findet, so gibt es auch einen konstanten emotionalen Hintergrund. Man befindet sich stets
in dieser oder jener Stimmung. Wenn man die Stimmungen eines Menschen über Wochen
und Monate ermittelt, ergibt sich ein Gesamtbild seines Wohlbefindens. Wie im Kapitel
„Anatomie der Emotionen“ erwähnt, haben wir kaum Einfluss darauf welche Emotion uns
erfasst und wann. Ein emotional gesunder Mensch hat allerdings Möglichkeiten schlechte
Stimmungen auszugleichen. Siehe nachfolgende Kapitel.
Eine sehr bekannte Art und Weise mit Emotionen umzugehen ist sie zu unterdrücken
indem man sich einen Panzer zulegt. Der Körper reagiert meist mit Veränderungen in der
Physiologie, etwa durch ein Vorschieben der Schultern, einem Hohlkreuz, steifen
Gelenken, Muskelverspannungen etc. Energetisch wird das Unerwünschte dadruch
gestärkt. Wenn man gegen etwas Widerstand leistet, das man bereits fühlt, wird dem
Energie zugeführt! Je mehr wir versuchen, unsere Gefühle zu unterdrücken, desto mehr
Blockaden erschaffen wir, desto mehr Turbulenzen entstehen in Form von Ängstlichkeit,
Unzufriedenheit, Frustration etc. Der emotionale Panzer ist ein Versuch uns selbst zu
betäuben, um unangenehmen Gefühlen aus dem Weg zu gehen.
Das Gegenteil davon wäre verletzlich zu sein. Verletzlichkeit bedeutet Gefühle zu
akzeptieren, sich gut zu fühlen damit, sich schlecht zu fühlen. Emotionen und Gefühle
können unser Leben bereichern, wenn wir im Gleichgewicht bleiben.
(Martina, 2008)
2.4.3 Emotionen in die Tat umsetzen
So wie emotionale Verstimmungen die geistige Aktivität beeinträchtigen können, kann die
Mobilisierung von Gefühlen wie Begeisterung, Eifer und Zuversicht zu Höchstleistungen
anspornen. Emotionen beinträchtigen oder fördern die Nutzung unserer geistigen
Fähigkeiten. So spielt die Zuversicht oder Hoffnung eine mächtige Rolle im Leben.
Hoffnung bedeutet mehr als bloß die sonnige Ansicht, dass alles irgendwie gut ausgehen
wird. Hoffnung wird vielmehr definiert als „die Überzeugung, dass man sowohl den
Willen als auch die Möglichkeit hat, seine Ziele zu erreichen, worin sie auch bestehen
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mögen.“ Hoffnungsvolle Menschen sind fähig sich selbst zu motivieren; sie sind überzeugt
so einfallsreich zu sein, dass sie Wege finden werden, ihre Ziele zu erreichen; in
bedrängter Lage beruhigen sie sich damit, dass es schon wieder besser werden wird; sie
sind so flexibel, dass sie den einen oder anderen Weg finden, ihre Ziele zu erreichen oder
die Ziele zu wechseln, wenn das eine unmöglich wird. Aus der Sicht der emotionalen
Intelligenz bedeutet Hoffnung haben, einer erdrückenden Angst angesichts schwerer
Herausforderungen oder Rückschläge nicht nachzugeben. Optimisten such den Grund des
Scheiterns nicht bei sich, sondern in der Situation. Was die Menschen über ihre
Fähigkeiten denken, wirkt sich stark auf diese Fähigkeiten aus. (Goleman, 2011)
2.4.4 Empathie
Die Grundlage der Empathie ist Selbstwahrnehmung; je offener wir für unsere eigenen
Emotionen sind, desto besser können wir die Gefühle anderer deuten. Emotionen werden
selten in Worte gefasst sondern hauptsächlich non-verbal ausgedrückt. Wenn die Worte
eines Menschen nicht mit dem Klang seiner Stimme, seiner Körperhaltung oder anderen
nonverbalen Äußerungen übereinstimmen, liegt die emotionale Wahrheit in dem wie er es
sagt, und nicht in dem was er sagt. (Goleman, 2011)
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2.4.6 Umgang mit Beziehungen
Die Kunst der Beziehung besteht zum großen Teil in der Kunst, mit den Emotionen
anderer umzugehen: die Gefühle eines anderen zu erkennen und in einer Weise zu handeln,
die diese Gefühle beeinflusst. Wir schicken bei jeder Begegnung emotionale Signale aus,
die sich auf unser Gegenüber auswirken. Emotionale Intelligenz schließ ein, dass man
diesen emotionalen Austausch zu steuern weiß. Der Grad an emotionaler
Übereinstimmung, die Menschen in einer Begegnung empfinden, spiegelt sich darin, wie
eng ihre körperlichen Bewegungen während des Gesprächs aufeinander abgestimmt sind.
Diese Synchronisation erleichtert das Senden und Empfangen von Stimmungen. Die
Geschicklichkeit diese Synchronisation herbeizuführen, ist ein Erfolgsfaktor.
(Goleman, 2011)
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DIPLOMARBEIT 13
3 Emotionaler Stressabbau
In diesem Kapitel werden Methoden zum Handhaben von Emotionen vorgestellt. Ziel ist
es die Emotionen so zu erkennen, anzuerkennen und zu akzeptieren, dass sie nicht
unterdrückt werden. Die nachfolgend angeführten Methoden eignen sich zur täglichen
Anwendung und zur Anwendung bei konkreten Problemsituationen.
3.1 Gewaltfreie Kommunikation Eine Möglichkeit seine Emotionen zum Ausdruck zu bringen, ist das Modell der
Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg. Dabei legt man das
Augenmerk auf konkrete Handlungen, die man beobachtet und die das Wohlbefinden
beeinträchtigen. Dann eruiert man wie man sich fühlt, in Verbindung mit dem, was man
beobachtet. In weiterer Folge erschließt man seine Bedürfnisse, Werte, Wünsche usw., aus
denen diese Gefühle entstehen. Schließlich folgt eine konkrete Handlung, um die wir
bitten, damit sich unsere Situation verbessert. Die vier Komponenten der GFK sind
demnach 1. Beobachtung, 2. Gefühle, 3. Bedürfnisse, 4. Bitten.
1. Beobachtungen:
Zuerst beobachtet man, was in einer Situation tatsächlich geschieht: Was hören wir
andere sagen, was sehen wir, was andere tun? Die Kunst besteht darin, unsere
Beobachtungen dem anderen ohne Beurteilung oder Bewertung mitzuteilen – einfach
zu beschreiben, was jemand macht, und dass wir es entweder mögen oder nicht.
2. Gefühle:
Als nächstes sprechen wir aus, wie wir uns fühlen, wenn wir diese Handlung
beobachten. Fühlen wir uns verletzt, erschrocken, froh, amüsiert, irritiert usw.?
Um Gefühle auszudrücken ist es hilfreich Wörter zu benutzen, die spezifische Gefühle
benennen statt Wörter, die vage oder allgemein sind. Wenn wir z.B. sagen, dass wir
ein gutes Gefühl haben, dann kann das Wort gut bedeuten, dass wir aufgeregt,
erleichtert oder glücklich sind. Sehr häufig verwenden wir das Wort fühlen, ohne
damit wirklich ein Gefühl auszudrücken. Z.B. „Ich habe das Gefühl, dass du nicht fair
zu mir bist.“ Oder „Ich habe das Gefühl, mein Chef manipuliert mich“. Oder „Ich
fühle mich unzulänglich als Coach“. Es ist zu unterscheiden zwischen Wörtern, die
wirkliche Gefühle ausdrücken, und Wörtern, die beschreiben, was wir darüber denken,
wie wir sind. Es ist auch darauf zu achten, ob es sich um eine Interpretation des
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Verhaltens anderer handelt als um eine klare Aussage über unsere Gefühle. Z.B. „Ich
fühle mich ignoriert“. Das eigentliche Gefühl könnte sein Erleichterung, weil man
Zeit für sich hat, oder man fühlt sich verletzt, weil man dazugehören möchte. Im
Anhang befindet sich ein Gefühlskatalog zum Ausbau unseres Gefühlswortschatzes.
3. Bedürfnisse:
Im dritten Schritt sagen wir, welche unserer Bedürfnisse hinter diesen Gefühlen
stehen.
4. Bitten:
Das vierte Element bezieht sich darauf, was wir vom anderen wollen, so dass die
Situation besser wird. Was kann er oder sie konkret tun, um unsere Situation zu
verbessern?
Beispiel:
Eine Mutter drückt ihrem Sohn gegenüber aus:
„Felix, ich ärgere mich, wenn ich deinen Schlafanzug auf der Couch liegen sehe und noch
zwei Socken verstreut auf dem Boden, weil ich im Wohnzimmer Ordnung brauche.
Würdest du bitte deinen Schlafanzug und deine Socken in dein Zimmer tun?“
(Rosenberg, 2009)
3.2 Ent-‐Ettikettieren Diese Methode eignet sich zum Verabschieden einzelner Gefühle.
Benenne das Gefühl. Siehe auch Anhang Gefühlswortschatz.
Schreibe den Begriff auf ein imaginäres Ettikett, das du auf das Gefühl klebst.
Gewinne Klarheit darüber, ob du bereit bist, das Gefühl wirklich loszulassen, ohne es
loswerden zu wollen.
Ziehe das Ettikett mit der Benennung langsam ab, klebe es auf und lass es davon wehen.
Loslassen können wir nur, was wir anzunehmen bereit sind. Das heißt, jedes unbedingte
„Loslassen-Wollen“ eines Gefühls verhindert, dass wir es wirklich loslassen können.
(Balance Akademie, 2011)
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3.3 Emotional Balancing
Jedes emotionale Unbehagen stellt auch ein
Ungleichgewicht der Polarität in den
Meridianen dar. Durch Klopfakupressur von
bestimmten Meridianpunkten kann wieder
Balance hergestellt werden. Das
Meridianklopfen ist eine Art der
Selbstentkoppelung und dient auch der
Soforthilfe bei Stress auslösenden Gedanken,
Gefühlen, Situationen. Diese Methode wirkt direkt auf das limbische System des Gehirns,
in welchem Emotionen und emotionale Problemzustände gespeichert sind.
(Balance Akademie, 2010)
Beim Emotional Balancing nach Dr. Roy Martina werden positive Glaubenssätze
(Affirmationen) mit dem Klopfen der Meridianpunkte und einer speziellen Atmung
kombiniert. Das Atmen funktioniert wie folgt: Atme durch die Nase tief ein, so schnell und
tief wie möglich, atme langsam durch den Mund aus.
Beginne jede Sequenz, indem du dich auf die Emotion oder auf die belastende Situation
einstimmst. Bestimme dann den aktuellen Belastungsgrad, auf einer Skala von 0 bis 10,
wobei 10 „sehr starke Belastung“ bedeutet.
Klopfe dann den primären Gleichgewichtspunkt und sprich gleichzeitig die angegebene
Affirmation. Atme schnell und tief ein und langsam aus. Wiederhole den Vorgang für den
sekundären Gleichgewichtspunkt.
Beende jede Sequenz, indem du den Belastungsgrad erneut feststellst.
Lt. Martina gibt es sieben primäre Emotionen, die sich am stärksten auf unseren
Energiefluss auswirken. Alle anderen Emotionen stehen mit diesen grundlegenden sieben
Emotionen in Verbindung.
1. Angst:
Angst ist der alles beherrschende emotionale Zustand, der Lebensenergie entzieht.
Angst rührt von einer auftauchenden Gefahr für unser Leben her.
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Verwandte Hauptemotionen: Unsicherheit, Unentschlossenheit
Sekundär verwandte Emotionen: Misstrauen, Argwohn, Verzweiflung
Primärer Gleichgewichtspunkt: Ni27 – beidseits unter der Mitte des Schlüsselbeins
Sekundärer Gleichgewichtspunkt: B12 – über den Augenbrauen
Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, mitsamt meiner
Angst und Unsicherheit.“
Organe: Blase, Nieren
2. Wut:
Wut vernebelt unsere klare Sicht und unser logisches Denken und bringt uns dazu,
übereilte, impulsive Entscheidungen zu treffen.
Verwandte Hauptemotionen: Frustration, Gereiztheit
Sekundär verwandte Emotionen: Enttäuschung, Eifersucht, Rage, Verbitterung,
Nachtragen, sich missbraucht fühlen, nicht loslassen können
Primärer Gleichgewichtspunkt: Le14 – unter der Brust
Sekundärer Gleichgewichtspunkt: Gb11 - Schläfe
Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, mit meiner Wut
und meiner Frustration.“
Organe: Leber, Gallenblase
3. Verletztheit:
Verletztheit kann dazu führen, dass wir uns einen Panzer zulegen, uns unzulänglich,
einsam, schuldig, deprimiert, wertlos fühlen. Wir können lernen, dieses Gefühl
loszulassen und zu erkennen, dass die Handlungen anderer für uns ein Weg sind, mehr
über uns selbst in Erfahrung zu bringen.
Verwandte Hauptemotionen: Verletzlichkeit, emotionale Instabilität
Sekundär verwandte Emotionen: Übersensibilität, Verlassenheitsgefühl, Einsamkeit,
Unterdrücken von Emotionen, Übererregung, Schuldgefühle, Scham, Enttäuschung.
Primärer Gleichgewichtspunkt: He9 – kleiner Finger
Sekundärer Gleichgewichtspunkt: Dü3 – Außenkante Hand
Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, mit meiner
Verletztheit, und ich verzeihe es mir selbst und ... , dass wir das hervorgerufen
haben.“ (Namen der Person einsetzen, von der man sich verletzt fühlt)
Organe: Herz, Dünndarm
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4. Sorgen:
Sorgen bringen uns dazu eine Menge Energie zu verlieren. Sie wirken sich langfristig
auf unser Selbstwertgefühl aus.
Verwandte Hauptemotionen: Ängstlichkeit, geringes Selbstwertgefühl
Sekundär verwandte Emotionen: Abhängigkeit, Co-Abhängigkeit, das Gefühl keine
Kontrolle zu haben, Misstrauen, Angst vor der Zukunft, Ekel und Abscheu,
Besessenheit von etwas, Nervosität, Unglücklichsein, Angst davor etwas zu verpassen
Primärer Gleichgewichtspunkt: Ma1 – unter den Augen
Sekundärer Gleichgewichtspunkt: MP21 – unter der linken Achsel
Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, auch wenn ich
besorgt oder ängstlich bin oder mein Selbstwertgefühl im Keller ist.“
Organe: Magen, Milz, Bauchspeicheldrüse
5. Trauer:
In sehr traumatischen oder akuten intensiven Belastungssituationen überwältigt uns
vielleicht eine starke und massive Trauer, bei der wir uns vielleicht sehr schwer tun,
sie loszulassen. So kann sie zu einem „posttraumatischen Stresssyndrom“ führen, da
wir diese Emotionen unterdrücken.
Verwandte Hauptemotionen: Starrheit
Sekundär verwandte Emotionen: Traurigkeit, Niedergeschlagenheit,
Verlorenheitsgefühle, Sehnsucht, Verlangen, Verlust des Glaubens,
Hoffnungslosigkeit, Unbeweglichkeit, Weinen, Verteidigungshaltung, Festklammern
an Regeln, Perfektionismus, Schuldgefühle
Primärer Gleichgewichtspunkt: Lu11 – Daumen
Sekundärer Gleichgewichtspunkt: Di1 - Zeigefinger
Primäre Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, mit
meinem Kummer und Verlustgefühl.“
Sekundäre Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, mit
meiner Starrheit und meinen Schwierigkeiten loszulassen.“
Organe: Lunge, Dickdarm
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6. Stress:
Stress hat damit zu tun, wie wir mit dem umgehen, was uns begegnet. Wogegen wir
uns wehren, das bleibt bestehen, was wir unterdrücken, verfolgt uns ewig. Der beste
Weg ist: Handeln, soweit wir Dinge ändern und steuern können; integrieren, indem
wir das akzeptieren was wir nicht ändern oder steuern können; alle Anspannung lösen,
die das ungehinderte Fließen hemmt.
Verwandte Hauptemotionen: Unterdrückung von Emotionen
Sekundär verwandte Emotionen: Leben in der Erinnerung, Verwirrung,
Unterdrückung von Wut, Gefühl der Leere, Unsicherheit, Probleme mit
Konzentrationsvermögen und Gedächtnis.
Primärer Gleichgewichtspunkt: GG26 – unter der Nase
Sekundärer Gleichgewichtspunkt: KG24 – unter der Unterlippe
Primäre Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, mit
meinem Stress.“
Sekundäre Affirmation: „Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, selbst
wenn ich meine Emotionen unterdrücke.“
Organe: Immun-/endokrines System
7. Übererregtheit, nervliche Labilität:
Bei großer Aufregung kann es passieren, dass wir die Verbindung zu unserem Fühlen
verlieren, was zu dessen Unterdrückung führen kann.
Verwandte Hauptemotionen: Unterdrückung der Sexualität
Sekundär verwandte Emotionen: Stimmungsschwankungen, Wahnvorstellungen,
Unentschlossenheit, Verwirrung, Libidoverlust, Figidität, Impotenz, Erschöpfung,
Schock, akutes Trauma.
Primärer Gleichgewichtspunkt: 3E3 – Handrücken außen
Sekundärer Gleichgewichtspunkt: KS9 – Mittelfinger
Primäre Affirmation: „Ich fühle mich ausgeglichen und bin in der Lage, in Würde
mit allen Herausforderungen umzugehen, die mir begegnen.“
Sekundäre Affirmation: „Ich spüre eine tiefe Liebe zu mir selbst und akzeptiere
meine unterdrückten Gefühle über meine Sexualität.“
Organe: Herzbeutel und neuroendokrines System (Dreifacher Erwärmer)
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 19
Anmerkung: Es gibt viele Gründe unsere Sexualität zu unterdrücken, die nicht unmittelbar
mit Sex zusammenhängen. Männer neigen dazu ihre weiblichen Anteile zu unterdrücken,
Frauen neigen dazu ihre männlichen Anteile zu unterdrücken.
(Martina, 2008)
Ist die Belastungsintensität noch nicht auf 0, hat es sich bewährt im Anschluss an die
Entstressung eine Gehirnbalance durchzuführen.
3.4 Gehirnbalance
Die Gehirnbalance aktiviert unterschiedliche Gehirnbereiche, dazu gehören die linke und
rechte Gehirnhälfte wie auch Bereiche, die Gefühle regulieren, und solche, die für
Imagination und inneren Dialog zuständig sind. Die Gehirnbalance sorgt dafür, dass das
Klopfen, welches Stress reduziert und ein angenehmes Gefühl ausgelöst hat, überall im
Gehirn und in anderen Teilen des Körpers und des Geistes nachhallt bzw. sich dort verteilt.
Klopfe fortlaufend den Gleichgewichtspunkt 3E3 auf dem Handrücken zwischen dem
kleinen Finger und dem Ringfinger, während du gleichzeitig folgende Schritte ausführst:
• Augen schließen.
• Augen öffnen.
• Augen 360 ° im Uhrzeigersinn drehen und dabei eine Melodie summen
• Augen 360 ° gegen den Uhrzeigersinn bewegen und dabei eine Reihe beliebiger
Zahlen multiplizieren, wie beispielsweise 12 x 2 = 24, 18 x 3 = 54 usw.
• Wieder die Augen 360 ° im Uhrzeigersinn bewegen und dabei eine Melodie summen.
Ist die Belastungsintensität noch immer nicht auf 0 empfehle ich das vertikale
Augenscrollen und das erweiterte Augenscrollen durchzuführen.
Augenscrollen
Beim Augenscrollen klopfst du ununterbrochen den Gleichgewichtspunkt 3E3 auf dem
Handrücken und wanderst dabei mit deinen Augen langsam und gleichmäßig vom Boden
aufwärts bis zur Decke. Klopfe weiter und halte dabei am höchsten Punkt die Position des
Blickes einige Sekunden lang. Senke dann die Augenlider, während der Blick nach oben
gerichtet bleibt. Atme tief ein. Dann höre auf zu klopfen und atme mit geschlossenen
Augen aus. (Gallo, 2009)
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 20
So effektiv diese Techniken auch sind, manchmal sinkt die Belastungsintensität nicht, ganz
gleich wie lange du die Punkte auch klopfst. Das kann auf eine emotionale Blockade
hinweisen. In diesem Fall ist es sinnvoll eine kinesiologische Sitzung in Anspruch zu
nehmen, siehe Kapitel 5 .
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 21
4 Emotionen als Ressource
In diesem Kapitel werden Methoden beschrieben, wie man Emotionen kraftvoll einsetzen
kann.
4.1 Kraftquellen bewusst aktivieren
Jeder Mensch hat in seinem Leben schon viele kraftvolle, glückliche oder zufriedene
Momente erlebt. Die positive Gefühlsqualität hat ihren Ursprung jedoch nicht nur in der
von außen einwirkenden Situation. Vielmehr ist es die Fähigkeit in uns, die
Wahrnehmungen in positive Gefühle und Emotionen verwandelt. Diese positiven Kräfte
gehen uns in bestimmten Situationen nicht etwa verloren, wie man manchmal befürchten
könnte, sondern man kommt nicht automatisch an sie heran. Kraftquellen kann aber jeder
Mensch in sich abrufen; niemand muss passiv darauf warten, dass eine äußere Situation sie
auslöst.
Wir entscheiden, in welcher Verfassung wir in eine bestimmte Situation hineingehen
möchten und lösen vor Beginn unseres Auftritts eine positive Verfassung in uns aus. Wir
warten nicht ab, was die Situation mit uns macht, sondern wir machen etwas mit der
Situation. Die nachfolgende Methode ist ein pro-aktiver vorbereitender Ansatz von Cora
Besser-Siegmund & Harry Siegmund.
• Überlege, welche Ressource du für eine bestimmte Situation brauchst.
• Bestimme einen „Erfolgsschalter“: Finger, Daumen, großer Zeh usw.
• Denke nun an eine vergangene Situation, in der du genau die Ressourcen hattest,
welche du dir für die zukünftige Situation wünscht: Gelassenheit, Begeisterung, Mut,
Wachsamkeit, Reaktionsschnelligkeit, Humor, Distanz usw. Es ist vollkommen egal,
in welcher konkreten Situation das war. Entscheidend ist nicht, was du gemacht hast,
sondern wie, also mit welcher inneren Aktivierung du die Situation gemeistert oder
erlebt hast.
• Suche den besten Moment heraus, den du ab jetzt fokussierst.
• Bestimme einen positiven Ich-Satz, der deine Wahrnehmung von dir selbst auch heute
treffend beschreibt. Z.B. „Ich kann sehr durchsetzungsstark sein.“ Oder „Ich schaffe
das“.
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 22
• Benenne die Emotion, die auf den Gesamtzustand zutrifft: Begeisterung, Freude,
Zufriedenheit, Leichtigkeit usw.
• Ordne dieser Emotion einen Level of Hapiness zu, auf einer Skala von 0 bis 10.
• Mache einen Bodyscan und nimm wahr, wo im Körper du dieses positive Gefühl
spürst und wie es sich im Körper anfühlt.
• Kreuze nun die Unterarme über dem Brustkorb, sodass die Hände beide Schultern
berühren. Nun kannst du mit beiden Händen die Schultern abwechselnd klopfen.
Führe das Klopfen durch, bis der Level of Happiness nicht mehr zu steigern ist.
• Spüre das gute Gefühl, denke an den positiven Ich-Satz und wackle jetzt zum
Verankern mit dem „Erfolgsschalter“.
• Denke an die zukünftige Situation und benutze dabei deinen Erfolgsschalter. Auf diese
Weise kann dein Unbewusstes schon jetzt das zukünftige Ereignis mit einer inneren
Kraftquelle in Verbindung bringen.
• Wiederhole das Klopfen und verankere das positive Erlebnis, indem du weiterhin mit
dem Erfolgsschalter wackelst.
• Wenn du die Situation „live“ erlebst, setze den Erfolgsschalter gezielt ein.
(Siegmund, 2010)
4.2 HELP
Der Healing Energy Light Process (HELP) ist eine Methode von Fred P. Gallo entwickelt,
mit deren Hilfe man sich bestimmte Emotionen zunutze machen kann, um alles zu
erreichen, was man sich vornimmt:
1. LOH festlegen. Ziel bewusst machen. Ein Ziel kann zum Beispiel sein,
Selbstvertrauen und Wohlbefinden steigern, persönliche Beziehungen verbessern usw.
2. Überkreuzübung durchführen: Beine in der Höhe der Fußknöchel übereinander
schlagen, und zwar das linke über das rechte. Arme vor dem Körper ausstrecken,
sodass sich die Handinnenflächen berühren. Hände nun so drehen, dass die Daumen
nach unten weisen und die Handrücken sich berühren. Die rechte Hand über die linke
legen und die Finger ineinander verschränken. Die verschränkten Hände in einem
Halbkreis zunächst nach unten, dann in Richtung Bauch und dann zur Brust drehen
und sie unterhalb des Kinns auf der Brust ablegen.
3. Mit der Zunge den oberen Gaumen hinter den Schneidezähnen berühren. Langsam
und tief durch die Nase und über das Zwerchfell ein- und ausatmen. Dabei die Augen
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 23
schließen und die Aufmerksamkeit auf die langsame, regelmäßige Atmung richten.
Spüren, wie der Atem über die Fußsohlen in den Körper hinein und durch den Körper
hindurch nach oben strömt. Mit dem Ziel gedanklich in Verbindung bleiben.
4. Vorstellen, wie ein ewiges, heilendes Licht auf den Kopf herabscheint. Dem Licht eine
Farbe beliebiger Wahl geben, eine Farbe mit der Heilung assoziiert wird. Langsam
und tief weiteratmen, das Licht strömt über den Scheitelpunkt in den Körper und
macht eine Reise durch den ganzen Körper. Dabei dringt es mit seinen Strahlen in jede
Zelle und jede Faser des Körpers: vom Scheitelpunkt bis hinunter zu den Schultern,
von dort aus in die Brust und in den Bauch, dann in Arme und Beine, Hände und
Füße. Die Übung ein oder zwei Minuten fortsetzen und die ganze Zeit über gedanklich
mit dem Ziel verbunden bleiben, ohne sich dabei anzustrengen.
5. Jetzt Finger, Arme und Beine wieder lösen. Die Füße nebeneinander auf den Boden
stellen und die Hände in der Form einer Pyramide zusammenführen, wobei sich die
Fingerspitzen, nicht aber die Handinnenflächen berühren. In dieser Haltung verweilen.
Die Zungenspitze bleibt währenddessen am oberen Gaumen hinter den
Schneidezähnen liegen. Dabei langsam und regelmäßig weiteratmen und immer noch
wahrnehmen, wie der Atem über die Fußsohlen in den Körper hineinströmt. Weiterhin
spüren, wie das ewige Licht den ganzen Körper mit einem Leuchten erfüllt und der
Absicht Kraft verleiht, damit das Ziel erreicht werden kann. Ein oder zwei Minuten in
dieser Position verweilen und gedanklich mit dem Ziel verbunden bleiben.
6. Die Pyramidenhaltung auflösen und einfach nur wahrnehmen wie man sich fühlt. Als
nächstes eine Hand auf dem Oberschenkel legen und Zeige- und Mittelfinger der
anderen Hand zwischen und etwas oberhalb der Augenbrauen auf die Stirn (Drittes
Auge) legen. Einmal tief über das Zwerchfell ein- und dann langsam wieder ausatmen.
Laut folgenden Satz aussprechen: „Alle verbleibenden Aspekte dieses Problems
verlassen mein gesamtes Wesen, meinen Körper, meinen Geist und meine Seele“.
7. Die selben zwei Finger sanft unter die Nase legen. Einmal tief über das Zwerchfell ein
und dann langsam wieder ausatmen. Dabei laut folgenden Satz aussprechen: „Alle
verbleibenden Aspekte dieses Problems verlassen mein gesamtes Wesen, meinen
Körper, meinen Geist und meine Seele“. Ausatmen und entspannen.
8. Die selben zwei Finger sanft unter die Unterlippe legen. Einmal tief über das
Zwerchfell ein und dann langsam wieder ausatmen. Dabei laut folgenden Satz
aussprechen: „Alle verbleibenden Aspekte dieses Problems verlassen mein
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 24
gesamtes Wesen, meinen Körper, meinen Geist und meine Seele“. Ausatmen und
entspannen.
9. Alle Fingerspitzen einer Hand auf das obere Drittel des Brustbeins legen und leicht
klopfen, die andere Hand bleibt auf dem Oberschenkel liegen. Einmal langsam und
tief ein- und wieder ausatmen. Dabei laut folgenden Satz aussprechen: „Alle
verbleibenden Aspekte dieses Problems verlassen mein gesamtes Wesen, meinen
Körper, meinen Geist und meine Seele“. Ausatmen und entspannen.
10. Eine Hand auf die Mitte der Brust über das Herz legen und sich mit dem Gefühl von
Liebe, Wertschätzung und Dankbarkeit verbinden. Das Gefühl unmittelbar um das
Herz sammeln lassen und die Aufmerksamkeit auf die Energie richten, die nun fließt,
um die Absicht zu verwirklichen. Folgenden Satz aussprechen: „Ich sende die
heilende Kraft der Liebe, um diese Absicht zu verwirklichen.“
11. Zum Schluss wieder langsam die Umgebung wahrnehmen und das Ausgangsthema
betrachten. Wie hoch liegt der LOH?
(Gallo, 2009)
Diese Übung täglich wiederholen um das Ziel kraftvoll voranzutreiben. Der Einsatz der
Farbbrille in der gewünschten Heilfarbe verstärkt die Wirkung.
4.3 Das bestmögliche Selbst
Diese Methode führt zu einem Anstieg positiver Emotionen und Gefühle, indem man über
sein bestmögliches Selbstbild schreibt. Lt. Gallo soll diese Methode über sechs Wochen
angewendet werden. Meiner Erfahrung nach zeigt sich bereits nach dem dritten Tag eine
positive Wirkung.
• Bestimme deinen allgemeinen LOH.
• Dokumentiere dienen LOH täglich, bevor du in dein Tagebuch schreibst.
• Schreibe nicht länger als fünf Minuten über dein bestmögliches Selbst.
• Als Nächstes verstärke dein bestmögliches Selbst energetisch eine Minute lang,
indem du folgende Behandlungspunkte klopfst: Drittes Auge auf der Stirn, unter
der Nase, unter der Unterlippe, am Thymus.
Diese Methode eignet sich, so wie die anderen auch, hervorragend als Hausübung für
KlientInnen.
EMOTIONALE BALANCE
DIPLOMARBEIT 25
5 Balance Kinesiologie zur Erkennung und Behebung von emotionalen Disbalancen
Jeder Mensch fühlt sich tausendfach im Laufe seines Lebens „getroffen“,
„aufgebracht“ oder „erschüttert“. Nahezu täglich sind wir mal wütend, mal beleidigt
oder erschrocken. Doch sind wir es auch gewohnt, dass „der Ärger verfliegt“, die „Wut
verraucht“ oder dass wir über „den Schreck hinwegkommen“. Mit den in den
vorangegangenen Kapiteln beschriebenen Methoden können viele Emotionen integriert
werden und sich in einen verwertbaren Erfahrungsschatz verwandeln. Die als
unangenehm erlebten Emotionen gelten als verarbeitet, wenn der Körper sich wieder
ausgeglichen bei der Erinnerung an das auslösende Ereignis fühlt. Ist das nicht der Fall,
auch erkennbar durch einen nicht sinkenden Belastungsindex, sprechen wir von einem
resistenten Stress-Imprinting.
Das bedeutet, dass unser Gefühlsgehirn in bestimmten Situationen aufgrund von
seelischen Verletzungen Alarm schlägt, es je nach Art der Gefühle zu Reaktionen in
unterschiedlichen Organen führt. Das Denkhirn kann den „klaren Verstand“ nicht mehr
aktivieren. Solange eine seelische Verletzung nicht gelöst ist, kann man nicht aus
eigener Kraft oder mit Willenskraft eine Veränderung herbeiführen, weil immer der
gleiche Prozess abläuft.
Mit der Balance Kinesiologie ist es möglich über ein Austesten der Organe die Gefühle
herauszufinden, welche durch den seelischen Konflikt Stress verursachen. Durch
Ermittlung des genauen Zeitpunktes wann die Gefühle zum ersten Mal aufgetreten sind
und verdrängt wurden und der begleitenden Lebensumstände, kann man sich an den
ursprünglichen Konflikt erinnern. Durch Anwendung einer Stress-Release-Technik
schlägt das Gefühlsgehirn nicht mehr Alarm, sondern es kann eine neue
Nervenverbindung zum Denkhirn aufgebaut werden. Damit hat die seelische
Verletzung keinen destruktiven Einfluss mehr auf den Körper, der Organismus ist
wieder in Balance.
(Balance Akademie, 2010)
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DIPLOMARBEIT 26
Ressume
Emotionen sorgen dafür, dass wir handeln. Unterdrückte Emotionen schränken ein. Wir
unterscheiden zwischen bewussten Emotionen und unbewussten Emotionen. Bewusste
Emotionen kann man steuern, indem man Gefühle zulässt, sie benennt, sich das dahinter
stehende Bedürfnis bewusst macht und angemessen reagiert. Unbewusste Emotionen kann
man „neutralisieren“ indem man für energetische Ausgeglichenheit sorgt. Lässt sich durch
Meridianklopfen keine Balance erzielen, hilft Balance Kinesiologie. Durch Erkennen der
Emotionen von den Menschen die uns begegnen, sind wir in der Lage die Begegnungen zu
steuern. Durch den gezielten Einsatz von Emotionen kann das Leistungsvermögen
gesteigert, das Wohlbefinden erhöht und die persönliche Ausstrahlung verbessert werden.
Ich wende die beschriebenen Methoden fast täglich an. Sie gehören für mich zum
Wohlfühlprogramm wie Sport. Meine Selbstwahrnehmung hat sich um ein Vielfaches
verbessert, was sich auch sehr positiv auf die Fremdwahrnehmung auswirkt. Roy Martina
beschreibt, wir Menschen sind wie Orangen. Drückt man uns zusammen, kommt das raus
was drinnen ist. Ist eine Menge Bitterkeit oder Ärger drin, wird der Saft bitter oder nach
Ärger schmecken. Wir können aber die Bitterkeit durch Freude und Vergnügtsein ersetzen.
Eine der wertvollsten Erfahrungen für mich war: Verletzlichkeit bedeutet Gefühle zu
akzeptieren; sich gut zu fühlen damit, sich schlecht zu fühlen. Dadurch fällt es um Einiges
leichter im Herzen offen zu bleiben.
Insgesamt ist das Wissen um die Handhabung von Emotionen ein sehr wertvolles. Es fühlt
sich gut an emotional ausgeglichen zu sein, es ist eine Wohltat Gefühle und Bedürfnisse
verbal zum Ausdruck zu bringen, es gibt einen Kick sich in Emotionen wie Liebe,
Dankbarkeit und Wertschätzung „zu baden“, es ist spannend wenn sich die Halsmuskulatur
versteift weil sich eine neue Blockade zeigt, es ist beruhigend zu wissen, dass man gute
Coaches und KinesiologInnen kennt, die bei der Lösung unterstützen.
Ein herzliches Dankeschön für die wunderbare Zeit der Ausbildung mit ihren Höhen und
Tiefen. Danke für die achtsame, wertschätzende, liebevolle Betreuung. Danke für die
wundervollen Freundschaften die in dieser Zeit entstanden sind.
EMOTIONALE BALANCE
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Literaturverzeichnis
Balance Akademie, Skriptum für Modul 4: Selbstmanagement, Robert Ulrich und Dr.
Eva Wolfbauer, 2010
Balance Akademie, Skriptum für Modul Kinesiologie I, Claudia Schörgi, MSc, 2010
Balance Akademie, Skriptum für Modul 13: Wahrnehmungsschulung, Ruth Berghofer,
MSc, Johannes Berghofer, 2011
Besser-‐Siegmund, Cora; Siegmund, Harry: wingwave-‐Coaching, Junfermann,
Paderborn, 2010
Gallo, P. Fred: Energetische Selbstbehandlung. Durch Meridianklopfen traumatische
Erfahrung heilen, Kösel, München, 2009
Goleman, Daniel: Emotionale Intelligenz, Deutscher Taschenbuchverlag, München,
2011
Martina, Roy: Emotionale Balance, Koha, Burgrain, 2008
Rosenberg, Marshall B.: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens.
Gestalten Sie Ihr Leben, Ihre Beziehungen und Ihre Welt in Übereinstimmung mit
Ihren Werten, Junfermann, Paderborn, 2009
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6 Anhang I: Gefühlewortschatz Gefühle, wenn sich unsere Bedürfnisse erfüllen
angeregt aufgeregt angenehm aufgedreht ausgeglichen befreit begeistert behaglich belebt berauscht berührt beruhigt beschwingt bewegt eifrig ekstatisch energiegeladen energisch engagiert enthusiastisch entlastet entschlossen entspannt entzückt erfreut erfrischt erfüllt ergriffen erleichtert erstaunt fasziniert freundlich friedlich fröhlich froh gebannt gefasst gefesselt gelassen gespannt gerührt gesammelt geschützt glücklich gutgelaunt heiter
hellwach hocherfreut hoffnungsvoll inspiriert jubelnd kraftvoll klar lebendig leicht liebevoll locker lustig Lust haben mit Liebe erfüllt motiviert munter mutig neugierig optimistisch ruhig satt schwungvoll selbstsicher selbstzufrieden selig sicher sich freuen spritzig still strahlend überglücklich überrascht überschwänglich überwältigt unbekümmert unbeschwert vergnügt verliebt wach weit wissbegierig zärtlich zufrieden zuversichtlich
Gefühle, wenn sich unsere Bedürfnisse nicht erfüllen ängstlich ärgerlich alarmiert angeekelt angespannt voller Angst ärgerlich apathisch aufgeregt ausgelaugt bedrückt beklommen besorgt bestürzt betroffen bitter deprimiert dumpf durcheinander einsam elend empört enttäuscht entrüstet ermüdet ernüchtert erschlagen erschöpft erschrocken erschüttert erstarrt frustriert furchtsam gehemmt geladen gelähmt gelangweilt genervt hasserfüllt hilflos in Panik irritiert kalt kribbelig lasch leblos lethargisch lustlos
miserabel müde mutlos nervös niedergeschlagen perplex ruhelos traurig sauer scheu schlapp schüchtern schockiert schwer sorgenvoll streitlustig teilnahmslos todtraurig tot überwältigt voller Sorgen unglücklich unter Druck unbehaglich ungeduldig unruhig unwohl unzufrieden verärgert verbittert verletzt verspannt verstört verzweifelt verwirrt widerwillig wütend zappelig zitternd zögerlich zornig
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„Nicht-‐Gefühle“ sondern Interpretationen abgeschnitten angegriffen ausgebeutet ausgenutzt
bedroht benutzt beschämt betrogen bevormundet eingeengt eingeschüchtert festgenagelt gequält gezwungen gestört herabgesetzt hintergangen in die Enge getrieben manipuliert mißbraucht mißverstanden nicht beachtet nicht ernst genommen nicht geachtet nicht gehört nicht gesehen nicht verstanden nicht unterstützt nicht respektiert nicht wertgeschätzt niedergemacht provoziert sabotiert übergangen unterbrochen unter Druck gesetzt unterdrückt ungewollt uninteressant unwichtig verlassen vernachlässigt vernichtet vertrieben zurückgewiesen