Einführung in die Klimatologie

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Einführung in die Klimatologie Prof. Dr. Otto Klemm 2. Strahlung

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Einführung in die Klimatologie. Prof. Dr. Otto Klemm. 2. Strahlung. Einstrahlung durch die Sonne. Sonne. Die Sonneneinstrahlung ist eine Funktion der Distanz Sonne-Erde. Dabei nimmt die Einstrahlung (pro Flächeneinheit) mit dem Quadrat des Abstandes zur Sonne ab. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Einführung in die Klimatologie

Einführung in die

KlimatologieProf. Dr. Otto Klemm

2. Strahlung

Page 2: Einführung in die Klimatologie

Einstrahlung durch die Sonne

Die Sonneneinstrahlung ist eine Funktion der Distanz Sonne-Erde. Dabei nimmt die Einstrahlung (pro Flächeneinheit) mit dem Quadrat des Abstandes zur Sonne ab.

Sonne

Quelle: Briggs, 1994, Mauser, 2001

Die mittlere Sonneneinstrahlung außerhalb der Atmosphäre ist bei senkrechtem Einfall der Strahlung (Zenitwinkel = 0):

I0 = 1370 W m-2

Page 3: Einführung in die Klimatologie

Quelle: Briggs, 1994, Mauser, 2001

Einstrahlung durch die Sonne

Die von einer Fläche empfangene Strahlung I ist abhängig vom Zenitwinkel :

I = I0 · cos

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Wellenlängen

fig. from NASA ESE 2 (2000)

UV-Strahlung: 100—280 nm UV-C; 280—315 nm UV-B; 315—380 nm UV-A

sichtbares Licht:

380—440 nm violet; 440—492 nm blau; 492—571 nm grün; 571—586 nm gelb;

586—610 nm orange; 610—780 nm rot

Infrarot (“Wärmestrahlung”): 1--100 µm

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52

Bλ λ

1Tλk

hcexp

hcπ2E

Planck

Das Plancksche Strahlungsgesetz beschreibt, wieviel Energie pro

Wellenlängeneinheit ein schwarzer Körper einer gegebenen Temperatur durch

Strahlung in den Halbraum abgibt:

c Lichtgeschwindigkeit: 2.9979 108 m s-1

h Plancksches Wirkungsquantum; 6.626 10-34 J s-1

k Boltzmann Konstante; 1.381 10-23 J K-1

E B spectrale Strahlflussdichte eines schwarzen Körpers

5

2

1Bλ λ

1Tλ

cexp

cE

oder vereinfacht:

Page 6: Einführung in die Klimatologie

Quelle: Kraus, 2000

Spektrum von Sonne und Erde

Ergebnis aus dem

Planckschen

Strahlungsgesetz:

Page 7: Einführung in die Klimatologie

Quelle: Ahrens, 2000

Spektrum von Sonne und Erde

spektrale Strahlflussdichte

- der Sonne (links) bei ca. 6000 K

- der Erde (rechts) bei 288 K

(Erdoberfläche) bzw. 255 K

(Oberkante Atmosphäre)

Das solare Spektrum liegt

zwischen 0.2 µm 4 µm;

das Spektrum der Erde liegt

zwischen 4 µm 50 µm.

Das solare Spektrum wird

„kurzwellig“ genannt,

das Erd-Spektrum „langwellig“

(Grenze bei ca. = 3.5 µm)

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Quelle: VDI 3789 Blatt 2

Spektrum von Sonne und Erde

obwohl die Schwarzkörperstrahlung der (heißen) Sonne bei allen Wellenlängen

höher ist als die Schwarzkörperstrahlung der Erde, ist an der „Oberfläche“ der

Erdatmosphäre auf Grund des Abstandes zur Sonne die Strahlintensität der

Erde größer als die der einfallenden Sonnenstrahlung:

Page 9: Einführung in die Klimatologie

Stefan - Boltzmann

Um den gesamten Strahlungsfluss EB (in Einheit W m-2) eines Körpers zu

erhalten, integriert man über alle Wellenlängen:

λdEE0

BλB

4B TσE

Die „Schwarzkörperstrahlung“ EB ist eine Funktion nur der Temperatur und

kann folgendermaßen beschrieben werden:

Hier ist die Stefan-Boltzmann - Konstante mit = 5.67 10-8 W m-2 K-4.

Page 10: Einführung in die Klimatologie

Kirchhoff

Nicht jeder Körper ist schwarz. Die Emissivität nicht-schwarzer („grauer“)

Körper ist kleiner als die entsprechende Schwarzkörperstrahlung, wobei die

Abweichung von den Schwarzkörpereigenschaften eine Funktion der

Wellenlänge des Lichts ist.

B,EεE

Die Emissivität eines Körpers ist gleich seinem Absorptionsvermögen

bei gleicher Wellenlänge: =

Allerdings kann bei Absorption / Emission eine Wellenlängenverschiebung

gemäß Stefan-Boltzmann stattfinden. Nimmt ein Körper mehr Strahlung auf

als er abgibt, erhöht sich seine innere Energie.

All dies gilt auch für Gase.

Page 11: Einführung in die Klimatologie

Kirchhoff

Page 12: Einführung in die Klimatologie

Absorption solarer Strahlung

Atmosphärische Gase absorbieren

die solare Strahlung zum Teil.

Ozon wirkt besonders stark in der

Stratosphäre („Chapman-Cycle“):

Quelle: Seinfeld und Pandis, 1998

Page 13: Einführung in die Klimatologie

Absorption solarer Strahlung

Quelle: Häckel, 1999

Page 14: Einführung in die Klimatologie

Absorption der Ausstrahlung der Erde

aus Kraus, 2000, verändert

Beispiel eines vom Satelliten aus beobachteten Emissionsspektrums der Erde

„atmosphärische Fenster“: 8 µm 9 µm; 10 µm 12 µm

Wellenlänge / µm

Page 15: Einführung in die Klimatologie

Reflexion kurzwelliger Strahlung

Ein Teil der ankommenden Strahlung wird reflektiert.

Das Verhältnis der reflektierten zu eintreffenden Strahlung nennt man Albedo r

Die Albedo wird meist für den solaren Anteil der Strahlung gemessen:

K

K r

r: Albedo der kurzwelligen Strahlung (ca: 4 µm)

K: einfallende kurzwellige Strahlung

K: reflektierte kurzwellige Strahlung

besonders bei Wasseroberflächen

ist die Albedo abhängig vom

Einfallswinkel.

die planetare Albedo der

Atmosphäre ist ca. 30 %

Oberfläche Albedo r

frischer Schnee 0.95

graues Eis 0.60

Boden 0.06 ... 0.25

dicke Wolken 0.70 ... 0.95

dünne Wolken 0.20 … 0.65

städtisches Mittel 0.15

Getreide 0.2

Wald 0.05 .. 0.25

Gras 0.25

tiefes Wasser, hochstehende Sonne

0.05 .. 0.20

tiefes Wasser, tiefstehende Sonne

ca. 0.8

Page 16: Einführung in die Klimatologie

aus Häckel, 1999)

Reflexion kurzwelliger Strahlung

Page 17: Einführung in die Klimatologie

Regimes der Lichtstreuung

Abhängig vom Verhältnis der Größe des Moleküls oder Partikels zur Wellenlänge des Lichts gibt es 3 Regimes:

D « Rayleigh – Streuung, in der Atmosphäre relevant

für Gase und Partikel mit D < 0.03 µm

D Mie – Streuung, für sehr viele Partikel von Relevanz

D » geometrische Streuung, D > 10 µm

Page 18: Einführung in die Klimatologie

Quelle: Finlayson-Pitts und Pitts, 2000

• Rayleigh-Streuung ist proportional zu -4.

Dies führt dazu, dass die kürzeren

Wellenlängen (blau) wesentlich intensiver

gestreut werden als längere (rot).

• Rayleigh-Streuung ist vorwärts / rückwärts

symmetrisch.

• Rayleigh-Streuung führt dazu, dass Licht,

das eine partikelgeladene Atmosphäre

passiert, rötlich erscheint: Der

kurzwelligere blaue Anteil wird effektiver

herausgestreut als der langwelligere rote

Anteil.

Rayleigh-Streuung

Frage: Wann und warum erscheint der Himmel blau?

Mie

Page 19: Einführung in die Klimatologie

E. Schaller, http://alice.luft.tu-cottbus.de

Die durch-

schnittliche

Einstrahlung

beträgt ca.

342 W m-2

Der natürliche

Treibhauseffekt

beträgt 33 K

globale Strahlungsbilanz - Treibhauseffekt

+ 19 - 51 + 32

E H

342 W m-2

%

Page 20: Einführung in die Klimatologie

optische Phänomene .....können hier nicht behandelt werden

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LichtbeugungFata MorganaRegenbogen

Halo...

Page 21: Einführung in die Klimatologie

Die Erde erhält von der Sonne Energie in Form von Strahlung.

Diese Strahlung ist zeitlich variabel und verteilt sich nicht gleichmäßig auf dem Globus.

Gleichzeitig emittiert die Erde Strahlung mit der jeweiligen Temperatur der Oberfläche.

Diese Emission ist in den Tropen am größten und an den Polen am geringsten. Die Tropen sind Gebiete mit positiver Strahlungsbilanz, sie erhalten mehr Strahlung als sie emittieren. Die Pole sind Gebiete mit negativer Strahlungsbilanz, sie geben mehr Strahlung in den Weltraum ab, als sie erhalten.

Die Pole müssen also, damit sie nicht immer kälter werden, von den Tropen Energie bekommen. Wie kommt die Energie also von den Tropen zu den Polen?

Folgerungen für das globale Klima

nach: Mauser, 2001