Einführung in die Erdneuzeit (Känozoikum 65.5 Millionen Jahre - … · 2017. 11. 8. ·...
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Einführung in die Erdneuzeit (Känozoikum 65.5 Millionen Jahre - heute)
Der Chicxulub-Impakt beendete Abrupt die Kreidezeit
5. großes Massenaussterben, denen
u.a. die Dinosaurier zum Opfer fielen
Mit der als K-T-Ereignis bezeichneten globalen Katastrophe beginnt die
Erdneuzeit, d. h. die letzten 1.4 % der Erdgeschichte …
- drittgrößtes Massenaussterben der Erdgeschichten (es überlebten nur wenige
unspezialisierte höhere Landtiere, deren Gewicht meist unter 20 kg lagen)
- ökologische Katastrophe, bei der (bis auf wenige Ausnahmen) fast alle Ökosysteme
zerstört oder maßgeblich in Mitleidenschaft gezogen wurden
- in den Meeresfaunen waren vom Aussterben hauptsächlich große Meeresreptilien
und die Ammoniten betroffen Klimaänderung, Änderung der Chemie des
Meerwassers
- nach der Katastrophe standen nach einer relativ langen Übergangszeit (10 bis
15 Millionen Jahren), wo das „Landleben“ nur mehr schlecht als recht herum-
dümpelte, viele ökologische Nischen offen, die zu einer außergewönlichen
Radiation der
- Säugetiere - Vögel – Insekten – Blütenpflanzen – und Gräsern führte
-> Es beginnt das Zeitalter des Paläogens (Alttertiär)
Anmerkungen zur Übergangsepoche Kreidezeit - Paläogen
Neuere Untersuchungen der Säugetierstammbäume haben ergeben, daß
die Säugetiere nicht unmittelbar von dem Massenaussterbeereignis profitierten.
Sie waren vielmehr genauso betroffen wie z.B. die Dinosaurier. Nur relativ
wenige kleine und unspezialisierte Arten überlebten den KT-Impakt.
Die klimatischen und anderweitigen Umweltbedingungen waren nach dem
KT-Impakt lange Zeit sehr ungünstig weil neben dem abrupten Klimawandel
auch der ausgedehnte Trapp-Vulkanismus (Dekkan-Trapps) die Lebens-
bedingungen verschlechterte.
Erst mit dem Ausklingen des Trapp-Vulkanismus in Indien verbesserte sich das
Klima und erst dann begann die beobachtete Radiation der Säugetiere
und Vögel im Paläozän.
Die Radiation der Säugetiere und Vögel sowie der angiospermen Landpflanzen
setzte erst lange Zeit nach dem KT-Impakt ein
Das Zeitalter des Känozoikum – die Erdneuzeit
Pleistozän: 1.8 Millionen bis vor 12.000 Jahren
Pliozän: 5.3 – 1.8 Millionen Jahre
Miozän: 23 – 5.3 Millionen Jahre
Oligozän: 40 – 23 Millionen Jahre
Eozän: 55.8 – 40 Millionen Jahre
Paläozän: 65.5 – 55.8 Millionen Jahre
Verteilung der Kontinente und Ozeane im mittleren Paläogen
Verteilung der Kontinente und Ozeane im mittleren Neogen
Verteilung der Kontinente und Ozeane während der letzten Eiszeit
Wichtigste geologische Ereignisse während des Känozoikums
- endgültige Separation von Nordamerika und Eurasien
- Schließung der Tethys
- Separation der Antarktis
- Separation von Australien
Orogenesen
- Auffaltung des Himalaya (Miozän)
- Entstehung des alpidischen Gebirgsgürtels durch Kollision der afrikanischen
Platte mit der eurasischen Platte
- Laramidische Orogenese Nordamerikas (70 – 30 Millionen Jahre)
Weitere geologische Ereignisse
- ausgedehnter Trapp-Vulkanismus in Westindien (Dekkan- Trapps)
- Schließung des Isthmus von Panama im Pliozän (vor ca. 4 Mill. Jahren)
- Öffnung der Drake-Passage zwischen Südamerika und Antarktika
- Entstehung des ostafrikanischen Grabensystems
- mehrmalige Vereisung der nördlichen Kontinente im Pleistozän
Klimageschichte des Känozoikums
Die Klimageschichte der Erdneuzeit lässt sich anhand verschiedenster Klima-
indikatoren sehr gut rekonstruieren:
- Auswertung der ozeanischen Sedimentation in ungestörten Bereichen der Weltmeere
- Isotopenzusammensetzung der Kalkschalen von Mikroorganismen
- Verbreitung der Ökosysteme über die Erde
- Klimarelevante geologische Strukturen (z. B. glaziale Serien)
Zu Beginn des Eozäns lag die mittlere Temperatur um 10° - 12° höher als heute
- keine Vereisung, Großbritannien Zustände wie heute in Malaysia,
- Sumpfwälder bis in den Bereich von Spitzbergen (Braunkohle!)
- aufgrund des Meeresanstieges wurde Europa von Asien getrennt (Turgai-Straße)
- sprunghafte Radiation der Säugetiere und der angiospermen Pflanzen setzte ein
- Grassavannen entstanden
Danach sank die Jahresmitteltemperatur mit einer ausgedehnten Wärmeperiode
zu Ende des Oligiozäns bis Mitte Miozän
Eiszeiten
Treibhausklima
Erste Vereisungen
in N-Hemisphäre
Miozän-Warmzeit
Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt
- ab dem mittleren Paläozän begannen die Säugetiere alle während des
KT-Impaktes freigeräumten ökologischen Nischen zu besiedeln. Die
meisten neuen Familien entwickelten sich dabei aus ursprünglich
insektenfressenden Arten die aus der Kreidezeit stammten und die
Massenextinktion überlebt hatten
- Kloakentiere überlebten nur in Australien
- Beuteltiere überlebten nur in Australien (und Nord- u. Südamerika)
- Plazentatiere
- Entwicklung der Fledermäuse
- erste Nagetiere
- erste Primaten (lemurenartige Halbaffen, mittl. Paläozän)
- Ur-Huftiere (sowohl Pflanzenfresser als auch Raubtiere)
Die eigentliche Radiation der Säugetiere erfolgte im Eozän Riesenformen
(Rüsseltiere, Wale, Radiation der Huftiere: Paarhufer, Unpaarhufer)
Parallelentwicklungen in der Tier- und Pflanzenwelt
Radiation der angiospermen (bedecktsamigen) Pflanzen
Parallelentwicklung zwischen Bedecktsamern (Blütenpflanzen) und Insekten
(Bestäubung)
Entstehung der Gräser
Insbesondere Huftiere begannen im Eozän die in den teilariden Gebieten (Savannen)
Gräser als Nahrungsquelle zu nutzen
- Umbau des Verdauungssystems (Wiederkäuer)
- Anpassung des Gebisses (zum Abweiden der relativ harten Gräser)
Anpassungsleistung der Gräser
- permanentes Nachwachsen bei Verbiß
- Windbestäubung
Auf diese Weise entstanden im Eozän ausgedehnte Grasland-
schaften die von einer Vielzahl von Säugetierarten besiedelt wurden
Paraceratherium
Diatryma
Die Erdneuzeit in Deutschland
Tertiäre Ablagerungen sowie Zeugnisse des tertiären Vulkanismus sind in
Deutschland weit verbreitet:
Vulkangebiete: Hegau
Westerwald
Spessart
Odenwald
Siebengebirge
Vulkaneifel
Rhön
Intraplatten- Oberlausitz / Böhmisches Mittelgebirge
vulkanismus Kaiserstuhl ,Vogelsberg (Mittel- und Osthessen, 15 Mill.a)
Braunkohle: Niederlausitz
Oberlausitz
Leipziger Tieflandsbucht
Niederrheinische Bucht
Wichtige Fundstellen: Messel / Geiseltal
Das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken – Zeugen eines Impaktes
Entstehung und Evolution des Menschen seit dem Ende des Miozän
Paläontologische Befunde – phylogenetische Evolution – Entstehung der Kultur