Effizientes lesen - Lesegeschwindigkeit steigern

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Lesegeschwindigkeit im Studium steigern.

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Effizientes Lesen –

Lesegeschwindigkeit steigern

Abschlussarbeit im Fach Lern- und Arbeitstechnik

Erstellt von:

Stefan Martens und Michael Herzog

Klasse WIVZ 1.5

Eingereicht bei:

Prof. Claude Wagner

Ort, Datum

Olten, Dezember 2011

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Abschlussarbeit LAT S. Martens / M. Herzog

Effizientes Lesen – Lesegeschwindigkeit steigern

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ................................................................................................................................. 3

2 Effizientes Lesen ...................................................................................................................... 3

2.1 Schnelles Lesen ................................................................................................................ 3

2.2 Textverständnis ................................................................................................................. 3

2.3 Lesebremsen .................................................................................................................... 4

2.3.1 Innere Stimme ............................................................................................................ 4

2.3.2 Konzentration ............................................................................................................. 4

3 Das Auge beim Lesen .............................................................................................................. 4

3.1 Augenbewegungen und Blickspanne ................................................................................ 4

3.2 Zusammenspiel Auge / Hirn .............................................................................................. 5

4 Basistechniken für effizientes Lesen ........................................................................................ 5

4.1 Vermeidung von Regression ............................................................................................. 5

4.2 Blickspannenerweiterung .................................................................................................. 6

4.3 Lesehilfe ............................................................................................................................ 6

5 Selbstversuch ........................................................................................................................... 6

6 Schlusswort .............................................................................................................................. 7

7 Ehrlichkeitserklärung ................................................................................................................ 7

8 Literaturverzeichnis .................................................................................................................. 8

8.1 Bücher............................................................................................................................... 8

8.2 Internetquellen .................................................................................................................. 8

8.3 Fachzeitschriften ............................................................................................................... 8

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1 Einleitung

Im Rahmen unseres Studiums an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten, Studiengang

Wirtschaftsinformatik Vollzeit, müssen wir im Fach „Arbeits- und Lerntechnik“ in einem Team eine

Abschlussarbeit über ein beliebiges Thema aus dem Bereich „Lehren“ und „Lernen“ schreiben. Wir

haben uns nach reiflicher Überlegung für das Thema „Effizientes Lesen – Lesegeschwindigkeit

steigern“ entschieden.

In unserer Abschlussarbeit haben wir folgende Punkte genauerer betrachtet:

- Was bedeutet effizientes Lesen?

- Welche Funktion übernimmt das Auge beim Lesen?

- Mit welchen Techniken können wir unsere Lesegeschwindigkeit steigern?

Diese Fragen haben wir mit theoretischem Wissen aus diversen Fachquellen und mit einem

Selbstversuch beantwortet.

2 Effizientes Lesen

Effizientes Lesen ist weit mehr als nur einen Text in möglichst kurzer Zeit zu lesen. Das schwierige

an dieser Aufgabe ist, das Gelesene gleichzeitig auch zu verstehen. Geschwindigkeit ist also

zunächst einmal nicht alles.

2.1 Schnelles Lesen

Die Lesegeschwindigkeit definiert sich über die Anzahl der gelesenen Wörter pro Minute. Bei

einem durchschnittlich geübten Leser liegt der Schnitt zwischen 200 und 300 Wörter in der Minute.

Mit Übung und der richtigen Technik kann man durchschnittlich 1‘000, bis zu 3‘000 Wörter in der

Minute aufnehmen und verstehen (Süddeutsche, 2011)

2.2 Textverständnis

Ziel des Effizienten Lesens ist nicht nur, eine höhere Geschwindigkeit zu erlangen, sondern auch

eine Abnahme des Textverständnisses zu vermeiden.

So sollte man nach dem Lesen eines Textes (unabhängig ob schnell oder langsam) in der Lage

sein, relevante Informationen aus dem Kopf zusammenzufassen oder Fragen zum Text

beantworten zu können.

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„Das jeweilige Leseverständnis ist nicht zuletzt abhängig von Vorwissen, das heißt dem

allgemeinen Weltwissen und dem Sprachwissen, das beispielsweise Textsortenwissen umfasst“

(vgl. Merz – Medien und lesen, 2008 (6))

2.3 Lesebremsen

2.3.1 Innere Stimme

In der Schule wird Kindern beigebracht, nicht schneller zu lesen, als sie sprechen können.

Dadurch wird die Lesegeschwindigkeit auf die Sprechgeschwindigkeit begrenzt, obwohl das

menschliche Gehirn mehrere 1000 Wörter pro Minute aufnehmen könnte (vgl. Backwinkel / Sturtz,

2002, S. 26). Unter der inneren Stimme verstehen wir in diesem Zusammenhang das

Nachsprechen des gelesenen Wortes in Gedanken. Diese Methodik verlangsamt das Lesen

extrem. Auch wenn es zu Beginn ein komisches Gefühl sein mag, sollte diese Stimme

weggelassen werden (vgl. Backwinkel / Sturtz, 2002, S. 28).

2.3.2 Konzentration

Die Konzentration hoch zu halten und Ablenkungen zu minimieren (bzw. auszublenden) ist ein

wesentlicher Faktor zum Erfolg. Gehen wir davon aus, dass wir uns motiviert, interessiert und

organisiert an unseren Arbeitsplatz begeben, gibt es eigentlich nur noch zwei Faktoren, die unsere

Konzentration stören können.

Enthält der Text, den wir lesen, viele Fremdwörter, welche wir nicht verstehen, bilden sich

Verständnislücken und die Konzentration leidet. ,,Ein glatter Informationsfluss, der nicht durch die

lauernde Angst etwas nicht zu verstehen gehindert wird, ist für wirksames Lesen eine

Notwendigkeit“ (Buzan, 2002, S.151). Hier kann mit speziellen Wortschatzübungen, welche den

Grundwortschatz erhöhen, Abhilfe geschaffen werden.

Der zweite zu beachtende Faktor sind die Pausen. Wenn nach ca. 30 bis 40 Minuten die

Konzentration nachlässt, nimmt sich das Gehirn eine Auszeit. Pausen zum richtigen Zeitpunkt

fördern die Konzentration in der Arbeitsphase.

3 Das Auge beim Lesen

3.1 Augenbewegungen und Blickspanne

Das Auge gleitet nicht fliessend über die Zeilen. Deutlich wird dies, wenn man eine Person beim

Lesen beobachtet. Das Auge bewegt sich in kleinen Sprüngen und bleibt einen kurzen Augenblick

stehen. „Unsere Augen können den Text nur dann aufnehmen, wenn sie an einer Textstelle für

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einen Moment stehen bleiben. Dieser kurze Augenblick wird ,,Fixierung“ genannt‘‘ (Backwinkel /

Sturtz 2002, S. 54). Wissenschaftliche Untersuchungen haben aufgezeigt, dass die Fixierungszeit

ca. 20 bis 30 Zehntelsekunden dauert und diese nicht zu beeinflussen ist. Somit können wir die

Lesegeschwindigkeit nur über die Verringerung von Fixierungen erreichen. Bohlen und Forster

(vgl. Bohlen / Forster 2008, S.26) nehmen an, dass jedes Wort einmal fixiert wird, wobei längere

Wörter mehrere Fixierungen benötigen und zwei kürzere Wörter auch in einer Fixierung

aufgenommen werden können. Hier setzt die Technik der Blickspannenerweiterung an (siehe

Basistechniken).

3.2 Zusammenspiel Auge / Hirn

Das Zusammenspiel zwischen Augen und Gehirn ist derart komplex, dass wir im Rahmen dieser

Abschlussarbeit nur einen kleinen Einblick liefern können. Das Auge als Sinnesorgan nimmt

Eindrücke (beim Lesen sind dies Wörter) auf und das Gehirn verarbeitet und interpretiert diese.

Die Augen sind aber durch ihren anatomischen Aufbau und die Lesefähigkeiten ihres Benutzers in

ihrer Funktion beim Lesen limitiert. Das Gehirn ist allerdings in der Lage, eine weitaus grössere

Datenflut, als sie ihm vom gewöhnlichen Leser geliefert wird, zu bewältigen. Diese Diskrepanz

lässt sich durch Training der richtigen Techniken und dem Wissen um den Prozess der

Augenbewegungen zum Teil verringern.

4 Basistechniken für effizientes Lesen

4.1 Vermeidung von Regression

Regression und Zurückspringen (vgl. Buzan 2002, S. 142) bzw. bewusste Regression und

unbewusste Regression (vgl. Bohlen / Forster 2008, S. 101) meint dasselbe, wurde von den

Autoren aber unterschiedlich benannt. Im folgenden Text wird nur noch die Bezeichnung

bewusste und unbewusste Regression verwendet, um die Leserlichkeit des Textes nicht unnötig

zu erschweren.

Bewusste wie unbewusste Regression haben voneinander unabhängige Ursachen. Die bewusste

Regression ist ein gewolltes Zurückkehren zu Wörtern, Sätzen und Absätzen um das

Leseverständnis zu steigern. Buzan (vgl. Buzan 2002, S. 142) merkt an, dass das wiederholende

Lesen von Material wenig Veränderung im Textverständnis des Lesers bewirkt und eine reine

Kopfsache sei. „Es ist weniger eine Sache des Verstehens als eine Sache des Vertrauens in das

Können des eigenen Gehirns“ (Buzan 2002, S. 142).

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Die unbewusste Regression geschieht zu gerade gelesenen Wörtern und Textstellen. Sie stellt

sich ungewollt bei Müdigkeit, Konzentrationsmangel und generell gedanklicher Ablenkung ein (vgl.

Bohlen / Forster 2008, S. 101).

Beide Gewohnheiten führen zu einer Steigerung der Fixierungen pro Zeile und einer Abnahme

unserer Lesegeschwindigkeit. Dies gilt es zu verhindern, indem wir bewusste Regressionen als

Teil unserer Lesetechnik verbannen und unbewusste Regressionen unter Verwendung einer

Lesehilfe reduzieren (siehe Lesehilfe).

4.2 Blickspannenerweiterung

Die Technik der Blickspannenerweiterung nutzt das vorhandene periphere Sehen des

menschlichen Auges. Ein Mensch hat einen horizontalen Blickwinkel von ca. 160° bis 180°. „Die

meisten Menschen nutzen nur eine Blickspanne von ca. einem Grad aus. Das entspricht bei

normalem Leseabstand von 30cm knapp einem Zentimeter. Dieser eine Zentimeter reicht aus, drei

und vierbuchstabige Wörter mit einem Blick (Fixierung) aufzunehmen“ (Bohlen / Forster 2008, S.

38). Für rationelles Lesen ist dieses eine Grad Blickspanne aber nicht ausreichend. Um die

Fixierungen auf drei bis vier Wörter auszudehnen, muss die Blickspanne auf 12° erweitert werden.

Dies entspricht bei normalem Leseabstand von 30 cm ca. acht Zentimetern (vgl. Bohlen / Förster

2008, S.26).

4.3 Lesehilfe

Wenn Kinder das Lesen lernen benutzen sie intuitiv einen Finger als Lesehilfe. Sie handeln

unbewusst, umso die Aufmerksamkeit und Konzentration zu erhalten (vgl. Buzan, S. 70).

Was Kinder intuitiv tun, können wir uns bewusst zu eigen machen. Hierfür, eignen sich ein Bleistift,

eine Stricknadel oder ein Essstäbchen. Die Lesehilfe wird unter der Zeile gleichmässig mitgeführt.

Diese „Sofort-Technik“ entspannt die Augen und ermöglicht gleichzeitig das Zurückspringen und

die Regression zu vermeiden. Zudem wird die Lesegeschwindigkeit durch die Fliessbewegung der

Lesehilfe erhöht (vgl. Buzan, S. 72).

5 Selbstversuch

Für uns beide war von Anfang an klar, dass wir unsere Abschlussarbeit und das darin vorgestellte

theoretische Wissen anhand eines Praxistests nachprüfen werden. Als erstes führten wir einen

Test durch, der unsere Leseleistung in Wörter pro Minute (wpm) und das Textverständnis

dokumentierte (vgl. Buzan 2002, S.6). Nach drei Wochen und dem Abschluss unserer Arbeit

führten wir einen weiteren Test durch (vgl. Buzan 2002, S.236). Bereits nach dieser kurzen

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Zeitspanne war bei uns beiden eine signifikante Steigerung der Lesegeschwindigkeit bei

gleichbleibendem Textverständnis zu verzeichnen.

Selbstversuch Lesegeschwindigkeit: vor der Arbeit und nach Anwendung der vorgestellten Techniken.

6 Schlusswort

Nach Abschluss unserer Arbeit und der Auswertung unserer Selbsttests kommen wir zu dem

Schluss, dass unter Anwendung der angesprochenen Basistechniken eine signifikante Steigerung

der Lesegeschwindigkeit, ohne markante Abnahme des Textverständnisses zu erzielen ist.

Wir raten allen Studierenden, welche mit grossen Informationsmengen in beschränkten

Zeiträumen zu tun haben, sich mit dem eigenen Leseverhalten auseinanderzusetzen und die

vorgestellten Basistechniken anzuwenden. Die eingesparte Zeit kann sinnvoll in andere Bereiche

des Studiums investiert werden.

7 Ehrlichkeitserklärung

Die Autoren der vorliegenden Abschlussarbeit, Stefan Martens und Michael Herzog, bestätigen,

dass sie die Arbeit eigenständig (ohne Mithilfe Dritter) und ausschliesslich unter Verwendung der

angegebenen Quellen verfasst haben.

Michael Herzog Stefan Martens

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Michi

Stefan

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8 Literaturverzeichnis

8.1 Bücher

Backwinkel, Holger / Sturtz, Peter (2002): Schneller lesen: Zeit sparen, das Wesentliche erfassen,

mehr behalten, 2. Auflage, Freiburg im Breisgau: Haufe.

Bohlen, Fred N. / Forster, Gabriele A. (2008): Effizient lesen: Eine systematische Hilfe für alle, die

zu viel zu lesen haben, 7. aktualisierte Auflage, Renningen: expert verlag.

Buzan, Tony (2002): Speed Reading: schneller lesen – mehr verstehen – besser behalten, 8.

aktualisierte Auflage, Landsberg; München: mvg.

8.2 Internetquellen

sueddeutsche.de (16.09.2011): „Lesen mit doppelter Geschwindigkeit 1000 Wörter pro Minute“

URL: http://www.sueddeutsche.de/karriere/lesen-mit-doppelter-geschwindigkeit-woerter-pro-minu

te-1.1118560

[Stand: 08.12.2011]]

8.3 Fachzeitschriften

Hans-Dieter Kübler und Cornelia Rosebrock (2008): Medien und lesen: Forschungsstand und –

perspektiven. In: Merz – Medien und lesen, 2008 (6)