Editorial Politik Wirtschaft Kooperation Kultur
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Oktober-Dezember
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Frohe Weihnachten!
Die Adventszeit in Deutschland ist voller
Licht und spezieller Gerüche. Hier zeigen
wir zwei typische Weihnachtsmärkte, die in
diesen Wochen stattfinden..
Kein Kind soll allein aufwachsen
Kinder wieder in ihre Familien
einzugliedern ist das Ziel des
Bundesministerium für Wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),
der Sozialverwaltung von Tarija und der
Organisation SOS-Kinderdorf .
1. Editorial
2. COP 23: Klima von Fidschi bis Bonn
3. 25 Jahre duale Berufsausbildung in Bolivien
4. Warum ist Lithium so wichtig für Bolivien?
5. Informationstechnologie erleichtert den
Anschluss an das Abwassersystem
6. Familienwiedereingliederung in Tarija
7. Wein und Singani aus Tarija
8. Neue Kartoffelsorten für höheres Einkommen
9. Wie steht es um Boliviens Naturschutzgebiete?
10. Kommunikation statt Konfrontation
11. Zauberhafte Weihnachtsmärkte im Dezember
12. Theater: Auf der Suche nach Luther
13. Musik Bach und Luther im Himmel
14. Blanca Wiethüchter: Über das Leben schreiben
oder das Schreiben leben
15. DIES: Internationalisierung im Bildungsbereich
> Inhalt
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wir möchten Sie zu einer virtuellen Tour durch den
Weihnachtsmarkt in Nürnberg einladen und so die
festliche Stimmung zum Jahresende mit Ihnen teilen.
Diese Ausgabe des Boletíns widmet einen Artikel der
Beteiligung Boliviens an der UN-Weltklimakonferenz COP
23 in Bonn sowie einen anderen der Feierlichkeiten
anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Dualen
Berufsausbildung in Bolivien.
Im Bereich der deutsch-bolivianischen
Entwicklungszusammenarbeit möchten wir Ihnen die
Erfahrungen mit verschiedenen Projekten näherbringen:
Wie steht es um Boliviens Naturschutzgebiete und welche
produktiven Projekte widmen sich ihrem Erhalt? Wie
können Ressourcen bei der Produktion von Wein und
Singani in Tarija effizient genutzt werden? Welche
Fortschritte gibt es in den Maßnahmen rund um die
Schwerpunkte Wasser und Abwasser und Ländliche
Entwicklung und Umwelt?
Wichtige Themen dieser Ausgabe widmen sich der Arbeit
der Deutschen Welle Akademie mit der Zivilgesellschaft
im El Alto sowie der Bemühungen des SOS-Kinderdorfs
um eine Wiedereingliederung der Kinder in ihre Familien.
Die Gastbeiträge im kulturellen Bereich konzentrieren sich
auf Theater und Musik: Die Künstler erzählen uns von
ihren kreativen Erfahrungen im Rahmen des
Reformationsprogramms Martin Luther. Und wenn wir von
Poesie und Prosa sprechen, so freuen wir uns Ihnen
mitteilen zu können, dass es in Zusammenarbeit mit der
Kulturstiftung Banco Central de Bolivia und der Familie der
deutsch-bolivianischen Dichterin Blanca Wiethüchter
ermöglicht wurde, ihr gesamtes Werk zu veröffentlichen.
Abschließend berichtet uns die Katholische Universität
San Pablo über die große Bedeutung der
Internationalisierung der Hochschulausbildung.
Das neue Jahr 2018, für das wir Ihnen viel Gesundheit,
Glück und Segen wünschen, klopft an die Tür. Lasst es
uns mit guten Vorsätzen beginnen und auf die
bolivianisch-deutsche Freundschaft anstoßen!
Ihr Botschafter Matthias Sonn
Liebe Leserinnen und Leser,
> Editorial
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Die diesjährige UN-
Weltklimakonferenz COP 23 fand
vom 6.-17. November unter der
Präsidentschaft der Republik
Fidschi in Bonn statt. Bolivien war
mit Umwelt- und Wasserminister
René Ortuño, Vizeministerin für
Umwelt und Biodiversität Cinthia
Silva und weiteren Vertretern der
Ministerien für Umwelt und Wasser,
der Plurinationalen Behörde der
Madre Tierra und dem Netzwerk
Pazinde an der Konferenz
vertreten. In Bonn ging es vor allen
darum, Maßnahmen zur Erreichung
der in Paris vereinbarten Klimaziele
zu konkretisieren, die Interessen
der vom Klimawandel besonders
betroffenen Inselstaaten und -
regionen wie Fidschi in den
Mittelpunkt zu stellen und die
Zivilgesellschaft stärker mit
einzubeziehen. Der Ausstieg der
USA aus dem Pariser
Klimaabkommen stellt uns vor
neue Herausforderungen. Auf der
Konferenz ging es deshalb auch
um die Bildung neuer Allianzen, um
besonders betroffene Länder im
Kampf gegen die Folgen des
Klimawandels zu stärken. Im
Hinblick darauf wurde auch über
finanzielle Unterstützung für die
Länder des globalen Südens
gesprochen. Außerdem wurde auf
ein gemeinsames Regelwerk
hingearbeitet, das auf dem
nächsten Weltklimagipfel COP 24
im kommenden Jahr in der
polnischen Stadt Katowice
verabschiedet werden soll.
Neben den offiziellen Veranstaltun-
gen gab es auch dieses Jahr
wieder zahlreiche Side Events und
Treffen der Zivilgesellschaft zum
Thema Klimawandel. Wissen-
schaftliche, politische und religiöse
Stiftungen und Organisationen
waren zahlreich vertreten, um
gemeinsam zu diskutieren, zu
demonstrieren und auf Missstände
aufmerksam zu machen. Zu einer
dieser Veranstaltungen reiste auch
eine bolivianische Delegation des
Naturschutzgebietes TIPNIS
(Territorio Indígena y Parque
Nacional Isiboro-Sécure) an. Im
Rahmen des von Unwelt-
organisationen organisierten
Tribunals über die Rechte der
Natur trug sie ihre Anklage gegen
die bolivianische Regierung vor.
Dieser wirft sie die Verletzung der
Rechte der Mutter Natur (madre
tierra) vor, nachdem sie dieses
Jahr den Status des TIPNIS als
Naturschutzgebiet stark
eingeschränkt hatte.
COP 23: Klima von
Fidschi bis Bonn
> Politik
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Im Dezember 2017 feierte die Formación
Profesional Dual (FPD – duale Berufsausbildung)
in Bolivien ihr 25-jähriges Bestehen.
Die duale Ausbildung ist ein System, um
Menschen in Berufen und Handwerken
auszubilden, in denen die Auszubildenden im
Unternehmen vorwiegend eine praktische
Ausbildung erhalten. Diese wird dann in der
Berufsschule durch theoretische Grundlagen
ergänzt.
Dieses Ausbildungsmodell trägt zum Erfolg der
deutschen Wirtschaft bei und stärkt Unter-
nehmen durch hochqualifiziertes Personal,
das die Wettbewerbsfähigkeit auf dem
internationalen Markt sichert. Darüber hinaus
führt es zu einer Senkung der Ausbildungskosten
für den Staat, da private Unternehmen einen
großen Teil dieser Kosten übernehmen. Auch
dank dieses Ausbildungsmodells ist Deutschland
heute das Land der Europäischen Union mit der
niedrigsten Jugendarbeitslosenquote.
Im Jahr 1992 entschied die Deutsch-
Bolivianische Industrie- und Handelskammer
zusammen mit der Deutschen Schule Mariscal
Braun, dieses erfolgreiche deutsche Modell der
höheren Bildung auch in Bolivien einzuführen.
Das Programm startete mit 15 Auszubildenden,
alle von der Deutschen Schule, und zehn
Unternehmen, welche die Vorteile und die
Bedeutung dieser Ausbildung für die Wirtschaft
des Landes im Allgemeinen erkannt hatten. In
Bolivien wurde anfangs nur der Abschluss „Groß-
und Außenhandelskauffrau/-mann“ angeboten,
dem 1997 die Ausbildungsrichtung
„Industriekauffrau/-mann“ folgte. Bisher haben
288 Azubis in insgesamt 88 Unternehmen ihre
Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Weitere Infos zur dualen Berufsausbildung in
Bolivien finden Sie auf der Website der AHK.
25 Jahre duale
Berufsausbildung
in Bolivien
> Wirtschaft
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Warum ist Lithium so wichtig für Bolivien?
> Wirtschaft
Der Salar de Uyuni ist weltweit der Ort mit dem größten
Lithiumvorkommen. Dieses Leichtmetall spielt vor allem
als Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien eine zentrale
Rolle in der Energie- und Mobilitätswende. Der Abbau der
im Salar de Uyuni konzentrierten Lithiumreserven bietet
Bolivien eine zusätzliche Einkommensquelle, sowie die
Möglichkeit zur Entwicklung nachgelagerter Industrien,
wie z.B. die Herstellung eigener Batterien.
Das Interesse an der Industrialisierung des Lithiums
begann sich 2009 zu konkretisieren. Die deutsche Firma
K-Utec Salt Technologies unterstützt die nationale
Bergbaugesellschaft von Bolivien (COMIBOL) bei der
Lithiumgewinnung in Uyuni. Im Jahr 2015 wurde diese
Firma von der bolivianischen Regierung ausgewählt, um
das Design einer Lithiumkarbonat-Anlage für 30.000
Tonnen Lithiumkarbonat in Batteriequalität zu konzipieren.
Das Unternehmen berät darüber hinaus Bolivien bei der
Entwicklung von Kathodenmaterialien
(Batteriekomponenten) zur Herstellung von nationalen
Lithiumbatterien.
Dieser Beginn der Industrialisierung des Lithiums
veranlasste das deutsche Institut für Postfossile Logistik
(PFL) aus Münster und die Hochschule Bochum, einen
Prototyp eines Elektroautos namens BOmobil zu
entwerfen. Ziel des Projekts ist die Implementierung von
Produktionsstrukturen für die Herstellung von 200
Elektrofahrzeugen pro Jahr in Bolivien. Dieses Projekt ist
eine Kooperation mit der Bolivian Electromotive Industries
(BOSELIN) und findet in enger Zusammenarbeit mit der
bolivianischen Universität Valle (UNIVALLE) in
Cochabamba statt. Gleichzeitig wird ein
Ausbildungskonzept entwickelt, das Fachkräfte in einem
dualen System, vor Ort und in Deutschland, ausbilden
soll.
Der Abbau des Lithiums ist ein wichtiger Schritt für
Bolivien, er stellt aber das Land auch vor soziale und
ökologische Herausforderungen. Es ist wichtig, Konzepte
der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes zu
berücksichtigen, um negative Folgen für das Land zu
vermeiden.
Von: Michael Mechlinski, [email protected] Rohstoffsicherheit und Energiewendepolitik – Lithium & Co.
Energierelevante Rohstoffe aus Bolivien / KAS-Workshop am
6.12.2017 in La Paz
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In weniger als einem Jahr werden zusätzlich
15.000 Familien in Santa Cruz Zugang zum
Abwassersystem haben. Im Rahmen eines
Projekts der Behörde für fachtechnische
Unterstützung für Wasserversorger (SENASBA -
Servicio Nacional para la Sostenibilidad de
Servicios en Saneamiento Básico) werden
16.000 Anschlüsse im Stadtbezirk Plan 3000
gelegt werden. Vom Programm für nachhaltige
Trinkwasser- und Sanitärversorgung in
Stadtrandgebieten (PERIAGUA) entworfene
digitale Anwenderprogramme helfen, diesen
Prozess zu beschleunigen. Das bolivianische
Programm PERIAGUA wird von der deutschen
und niederländischen Entwicklungs-
zusammenarbeit unterstützt.
Verschiedene von PERIAGUA entwickelte
Informationstechnologien erleichtern den Zugang
zu benötigten Informationen für die Anschlüsse
an das Abwassernetz. Katastererhebungen,
Einwohnerverzeichnisse und Karten können nun
schnell und präziser generiert werden. Als Teil
der fachlichen Beratung bildet das Programm
Datenerheber- und -erheberinnen des SENASBA
weiter, um auf effiziente und zuverlässige Weise
Daten zu ermitteln. Diese Beratung und die
Informationssysteme tragen dazu bei, Tausenden
Personen einen schnellen Anschluss an das
Abwassernetz zu verschaffen.
Gegenwärtig leben mehr als 350.000 Menschen
im Plan 3000. Die Mehrheit von ihnen migrierte
vor Jahrzehnten aus verschiedenen Regionen
des Landes auf der Suche nach besseren
Lebensbedingungen. Obwohl der Plan 3000 sich
mittlerweile zu einer Chance für ein besseres
Leben entwickelt hat, fehlt es in verschiedenen
Stadtteilen noch immer an einigen
Basisdienstleistungen. Die Abwasserentsorgung
ist eine davon. Die gemeinsame Arbeit von
PERIAGUA und SENASBA kommt etwa der
Hälfte der Einwohner dieses Bezirkes zugute.
Seit 2013 unterstützt PERIAGUA die
Sektorinstitutionen. Die Beratung leistet einen
Beitrag, damit alle Bolivianer über Basisdienst-
leistungen von guter Qualität verfügen.
Informationstechnologie erleichtert den
Anschluss an das Abwassersystem
> Kooperation
SENASBA und PERIAGUA arbeiten gemeinsam, um einen
angemessenen Zugang zur Abwasserentsorgung in Santa
Cruz de la Sierra zu gewährleisten.
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Primitiva hatte sechs Geschwister. Um bessere
Überlebenschancen für die restliche Familie zu
ermöglichen, brachte ihr Vater sie in ein Kinderheim.
Dort lebte Primitiva, seitdem sie sieben Jahre alt war.
„Das Kinderheim war abgeschlossen. Keiner kam rein.
Es gab keinen, der sich um uns kümmerte oder uns
danach fragte, was mit uns los war. Und alles, was uns
passiert war, wollten wir vergessen. Es gab eine Lücke,
die keiner füllen konnte. Wir alle wollten Liebe erfahren.
Einige waren stärker als andere, aber ich versank in der
Trauer.“
Dies ist eine der vielen Aussagen, die die Leere
wiederspiegeln, die viele Heimkinder fühlen. Viele
haben eine Familie, aber auch tiefe seelische Löcher,
weil sie von ihnen getrennt leben. Diese Löcher werden
nie gefüllt. Primitiva ist heute eine erwachsene Frau und
erinnert sich noch immer mit Schmerz an ihre Kindheit.
Auch wenn die Situation vieler Familien nicht die beste
ist, können Unterstützung zur Überwindung der Armut
und offenerer Zugang zu Gesundheitsdiensten
Vernachlässigung der Kinder verhindern.
Unter dieser Prämisse haben das Bundesministerium
für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ), die Sozialverwaltung von Tarija und die
Organisation SOS-Kinderdorf im Jahr 2016 ein Projekt
zur Wiedereingliederung dieser Kinder in ihre Familien
gestartet.
In der ersten Etappe wurden Räume für Dialog, die
Tätigkeiten und Kompetenzen im Rahmen der
Aufnahmeprozesse und Wiederherstellung des Rechts
der Kinder in einer Familie zu leben, analysiert. In dieser
Phase wurde mit 114 Familien und 139 Kindern
zusammengearbeitet; insgesamt wurden zehn Kinder
wieder in ihre Familien eingegliedert und dieser Prozess
auch danach noch überwacht.
Die Suche der Familien der Kinder wurde in fünf
Departements, 15 Gemeindebezirken, 30 ländlichen
Gemeinden und neun Distrikten durchgeführt.
Gleichzeitig wurden auf institutioneller Ebene 99
Beamte fortgebildet.
Dieses Projekt zeigt deutlich die Notwendigkeit sich
zusammenzuschließen, damit kein Kind ohne die Liebe
einer Familie aufwächst. Und vor allem, damit die
Geschichten wie die, an die sich Primitiva traurig
erinnert, immer weniger werden.
Weitere Infos zu den SOS-Kinderdörfern in Bolivien hier.
„Kein Kind wird geboren, um allein aufzuwachsen“
– Familienwiedereingliederung in Tarija
> Kooperation
Von: Lourdes Andrade, [email protected]
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*Singani ist hochprozentiger Weinbrand, der
aus der Rebsorte Muscat d’Alexandrie
gewonnen wird.
Es ist durchaus möglich, einen guten Wein
und Singani* mit weniger Wasser und
elektrischer Energie herzustellen. Ab 2018
werden dies zehn Weinkellereien von Tarija
durch die erstmalige Verwendung eines
Nachhaltigkeitsprotokolls beweisen. Das
Protokoll enthält Richtlinien für eine
effiziente Nutzung der Ressourcen im
Weinbau. Dazu kommen Praktiken der
gesellschaftlichen Verantwortung. Diese
Instrumente sind Teil der fachlichen
Beratung eines Projektes der
Dreieckskooperation zwischen Bolivien,
Argentinien und Deutschland zur
Unterstützung von Winzern aus Tarija.
„Die Idee ist, die Produktion effizienter zu
gestalten und dabei unsere Qualität
beizubehalten oder sogar zu verbessern.
Dies bietet uns die Chance, neue Märkte
zu erschließen und wettbewerbsfähiger zu
werden“, erklärt der Önologe Erich
Kohlberg, Produktionsleiter der
Weinkellerei Bodegas y Viñedos La
Cabaña. Außer Kohlberg haben sich u.a.
auch die Häuser Aranjuez, Casa Grande
und Los Parrales dieser Initiative
verpflichtet. Ein Prosit auf die
bolivianischen Weine und Singanis!
Mit weniger
wird besser
produziert
> Kooperation
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Die Kartoffel ist eine grundlegende
Zutat im Speiseplan der Bolivianer.
Trotz konstanter Innovationen sind die
Kartoffelerträge in den letzten Jahren
jedoch gesunken. Gegenwärtig
arbeitet deshalb das bolivianische
Institut für land- und forstwirt-
schaftliche Innovation INIAF
in Zusammenarbeit mit dem
Programm für nachhaltige
landwirtschaftliche Entwicklung
PROAGRO der deutschen und
schwedischen Entwicklungs-
zusammenarbeit daran, diese
Situation zu ändern. So wurde
erfolgreich neues Saatgut in Santa
Cruz eingeführt. Vier neue Sorten –
Cardinal, Única Roja, Pucara und
Marcela – versprechen die Produktion
zu beleben. Im Vergleich zu traditio-
nellem Saatgut sind diese bis zu
zweimal ertragreicher, so dass höhere
Einkommen erzielt werden können.
Neue Kartoffelsorten
für höheres
Einkommen
> Kooperation
Traditionelle Kartoffelsorte Desiré Behandlung der Kartoffelsaat in den Tälern von Santa Cruz
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Der Urwald im Nationalpark Madidi
und die Höhenluft in der Nähe des
Sajamas waren nur zwei von vielen
Eindrücken des KfW-internen
Evaluierungsteams, das im
September die Ergebnisse der
jahrelangen Unterstützung von
neun ausgewählten Schutzgebieten
Boliviens (TIPNIS, Madidi,
Cotapata, Sajama, Tariquía,
Amboró, Apolobamba, Pilón Lajas
und Manuripi) durch die deutsche
Finanzielle Zusammenarbeit (FZ)
untersuchte. Die Gesamtfläche der
Naturschutzgebiete betrug knapp
60.000 km; rund 70.000 Personen
leben in und im Umfeld dieser
Schutzgebiete. Zusammen mit
anderen internationalen Gebern
und der deutschen Technischen
Zusammenarbeit (TZ) hat die KfW
Entwicklungsbank zwischen 2006
und 2013 die Initiative des
bolivianischen Staats Parques con
gente (Parks mit Menschen)
unterstützt. Mit einem Zuschuss
i. H. v. 4 Mio. EUR wurden das
Management der Schutzgebiete
und produktive Projekte in und um
die Schutzgebiete herum finanziert.
Vier Jahre danach suchten die
Experten nach den Langzeit-
wirkungen der Intervention. So
konnte z.B. in den Nationalparks
Madidi und Sajama erfolgreich ein
Gebührensystem implementiert
werden, das heute rund 30-40%
der Parkverwaltungskosten
abdeckt. Insgesamt sind die
Aufsichtsbehörde SERNAP und die
Naturparks aber noch mit großen
Herausforderungen konfrontiert,
was ihre Nachhaltigkeit anbelangt,
vor allem auch aufgrund der
drastisch reduzierten öffentlichen
Mittel für die Schutzgebiets-
verwaltung. Dagegen stehen viele
der produktiven Projekte Jahre
nach der Unterstützung auf
eigenen soliden Beinen, so die
Ecolodge Tomarapi im Sajama-
Nationalpark oder der Café Madidi
aus dem gleichnamigen
Nationalpark.
Wie steht es um Boliviens Naturschutzgebiete?
> Kooperation
Eine Kurzdarstellung der
Evaluierung wird in Kürze auf
der KfW-Website
veröffentlicht. Dort finden
sich auch andere
Evaluierungen der Arbeit der
KfW in Bolivien.
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Der Titicacasee: 3.800 Meter über dem Meeresspiegel.
Der höchstgelegene See der Welt. 8.000
Quadratkilometer groß – die Fläche Korsikas. Oder ein
Fünftel der Fläche der Schweiz. Die weniger schöne
Seite der See-Idylle des größten Süßwassersees
Südamerikas: Für die Bevölkerung um den Titicaca ist
Trinkwasser Mangelware. „Eine Viertelstunde, von 7:30
bis 7:45 Uhr, haben wir täglich Wasser“, sagt eine
Anwohnerin.
Öffentliche Dialoge über Bürgerthemen
Ende Juli 2017: die Hälfte der Bevölkerung Copacabanas
am Ufer des Titicacasees drängt sich in dem Radio-
Sender Copacabana. Das Thema
Trinkwasserversorgung in der Gemeinde lockt das
Publikum in das Studio des Lokalsenders. Es ist eine
Podiumsdiskussion. Die Sendung wird live im Radio
übertragen. Es ist eine von einem Dutzend öffentlicher
Dialogveranstaltungen, die in diesem Jahr im Rahmen
eines Langzeitprojekts der Deutschen Welle Akademie in
dieser Gemeinde und in El Alto in Bolivien stattfanden.
Behandelt werden Themen, die Bürgerinnen und Bürgern
auf den Nägeln brennen. Sechs Radiosender beteiligen
sich. Sie bilden das Netzwerk Aruskipawi – in der
Aymara-Sprache heißt das: „Lass uns miteinander
reden“.
Alle in einer Stimme vereint
In El Alto, der Trabantenstadt von La Paz, eskalieren
Konflikte oft. Die öffentlichen Dialog-veranstaltungen
greifen Bürgerthemen auf wie z.B. der Verkehr in El Alto,
die Arbeitsrechte für Frauen oder die Nutzung des
öffentlichen Raumes. Die Sender konzipieren, planen
und veranstalten die öffentlichen Dialoge abwechselnd
im 14-Tage-Rhythmus, wobei politische Themen, die oft
viel Zündstoff bieten, absichtlich ausgelassen werden.
Auf diese Weise wird ein Ideal dessen erreicht, was
Medien leisten können. Die Direktorin von Radio
Copacabana sagt: „Die Gesellschaft tritt in einen Dialog
mit sich selbst ein“. Eine Woche nach der Veranstaltung
im Juli über Trinkwasser am Titicacasee: Der
Bürgermeister schaltete sich ein, Ministerien aus La Paz
schickten Funktionäre an den See – Dialog und
Kommunikation statt Konfrontation.
Kommunikation statt KonfrontationDW Akademie fördert in El Alto Dialoge über Bürgerthemen
> Cooperación
Por: Patricio Luna, [email protected]
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Nürnberger Christkindlesmarkt
Deutschlands berühmtester und größter
Weihnachtsmarkt zieht jährlich über zwei Millionen
Besucher an, darunter viele Touristen aus aller Welt.
Eingebettet zwischen den historischen Bauwerken der
Nürnberger Altstadt entsteht für vier Wochen eine
Stadt in der Stadt: 180 Holzbuden mit rot-weißen
Dächern reihen sich aneinander, Händler locken mit
Köstlichkeiten und Kunsthandwerk. Mit etwas Glück
treffen Besucher sogar das Christkind. Für jeweils
zwei Jahre wird ein Mädchen aus Nürnberg zur
Repräsentantin des Christkindlesmarktes gewählt.
Unbedingt probieren: Nürnberger Lebkuchen,
Nürnberger Rostbratwurst
Souvenirs: Zwetschgenmännla, Rauschgoldengel
Alles leuchtet und es duftet nach Weihnachten in Deutschlands Städten. Zwei beliebte Weihnachtsmärkte und ihre Besonderheiten. Quelle: www.deutschland.de
Zauberhafte Weihnachtsmärkte im Dezember
> Kultur
Striezelmarkt Dresden
Der Striezelmarkt in der Barockstadt Dresden wird
seit 1434 abgehalten und ist einer der ältesten
Weihnachtsmärkte in Deutschland. „Striezel“ ist ein
anderer Begriff für Stollen, das klassische
Weihnachtsgebäck aus Dresden. Zum Stollenfest
am 9. Dezember backen Dresdner Bäcker einen
fast vier Tonnen schweren Riesenstollen.
Sehenswert: 14 Meter hohe, weltgrößte
erzgebirgische Stufenpyramide auf dem
Striezelmarkt
Unbedingt probieren: Dresdener Christstollen,
Baumkuchen
Souvenirs: Geschnitztes Kunsthandwerk aus dem
Erzgebirge wie Weihnachtspyramiden,
Nussknacker und Räuchermännchen
Impressionen vom
Nürnberger
Christkindlesmarkt
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Eine außergewöhnliche Erfahrung erwartete uns im
gesamten Prozess der Inszenierung des
Theaterstückes Der Traum des Prinzen. Die Studie
zahlreicher Quellen aus Büchern, Dokumentationen
und Studien über Luther erfüllte uns mit großer
Begeisterung und Bewunderung für diesen
Rebellen, dessen Werk bis heute großen Einfluss
hat. Während des Prozesses ereigneten sich einige
erstaunliche Zufälle: zum Beispiel fiel das gesetzte
Datum der Uraufführung unseres Stückes, des
genau auf Luthers Geburtstag! Noch so ein Zufall:
ein Buch über Luthers Gespräche mit dem Teufel
tauchte plötzlich wieder auf, nachdem zehn Jahre
verschollen war. Die Auseinandersetzung mit
diesem Thema bewirkte unmittelbar auch eine
Beschäftigung mit unseren Glauben und führte uns
vor Augen die Bedeutung unserer Aufgabe:
Nämlich die wichtigsten Momente aus dem Leben
von Martin Luther in Szene zu setzen.
Bilder, Melodien, Schatten und Silhouetten bildeten
nach und nach ein Gesamtkonzept, das uns
anspornte, bis wir die perfekte Art unsere
Geschichte zu erzählen gefunden hatten.
Den Ketzerlehrer zu verkörpern setzte voraus, sich
deutlich von allen Personen zu distanzieren, die ich
zuvor verkörpert hatte...und der Herausforderung zu
begegnen, sich so gut es geht an das anzunähern,
was die vielseitige Klarheit des Protestanten
charakterisierte. Es war ohne Zweifel ein
Meilenstein in diesen 44 Jahren, Menschen ein
Leben und eine Stimme zu geben, die Geschichte
geschrieben haben. (David Mondacca)
Mondacca zu leiten ist ein Privileg. Seine Reife und
Fähigkeiten als Schauspieler erlaubten mir, das
wirkliche Wesen Luthers zu zeigen. Eine große
Inszenierung mit mehr als acht Schauspielern,
Bildern, animierten Videos, einer Reihe Metaphern,
einem Live-Chor, zeitgemäßen Verkleidungen und
Objekten erlaubten uns, uns in der faszinierenden
Welt eines Mannes zu verlieren, der Visionär und
Vorreiter seiner Zeit war und dessen Erbe noch
immer die Welt beben lässt. (Claudia Andrade)
Wir möchten unseren Dank der Deutschen
Botschaft La Paz für die Verwirklichung dieses
Projektes aussprechen, unserer Besetzung für ihre
Leistung, und natürlich dem Leben, da es erlaubt,
dass die Kunst unseren Glauben stärkt.
Das Kulturjahr 2017 stand im Zeichen des
Martin Luthers und der 500 Jahre seiner
Reformation
Im Rahmen dieses Jubiläums bereicherten von Januar bis November
2017 viele Konzerte, zahlreiche Diskussionsrunden in Universitäten, eine
Theateraufführung, die Ausstellung #HereIstand sowie die Übergabe der
Playmobil-Figur Martin Luther an den „Playmobil-Sammlerverein Bolivien“
das Kulturprogramm der Botschaft in La Paz sowie der Kulturinstitute in
anderen Städten. Der Einsatzbereitschaft und dem Engagement vieler
Personen ist es zu verdanken, dass so viele Aktivitäten erfolgreich
stattfinden konnten. Henry Villca, David Mondacca und Claudia Andrade
teilen ihre Eindrücke mit uns:
> KulturVon: Claudia Andrade und David Mondacca,
Auf der Suche nach Luther
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Um die Musik Johann Sebastian Bachs verstehen zu
können, müssen wir uns zunächst mit Martin Luther
auseinandersetzen: Luther führte deutsche Choräle und
Konzertmusik in Form von Kantaten, Oratorien und
Passionen in Gottesdiensten ein.
Auch wenn Bach mit dieser Musik in Verbindung
gebracht wird, so hat er doch diese Choräle nicht selbst
komponiert; die meisten der Texte und Melodien wurden
ihm bereits in die Hände gelegt. Bachs Meisterwerk lag
jedoch darin, die Choräle zu harmonisieren und an
seine Kantaten anzupassen.
In Deutschland heißt es, dass der Protestantismus ohne
Bach nicht der Gleiche gewesen wäre. Das Herzstück
des großen liturgischen Repertoires sind die Chöre.
Dies wird uns vor allem bei dem Besuch eines
Gottesdienstes in Deutschland bewusst, wo wir die
Möglichkeit haben, den Chören von Luther und Bach
nicht nur zuzuhören, sondern auch selbst mitzusingen.
Für mich als Spezialist für Interpretation von
Barockmusik ist es etwas Außergewöhnliches, in
deutschen Kirchen die Choräle exakt wie im 17.
Jahrhundert zu singen. Diese Tradition kommt nicht aus
der Mode und das fasziniert mich außerordentlich.
Ein Stück dieser Musik in mein Heimatland Bolivien zu
bringen und sie dort zu interpretieren war ein
wunderschönes Erlebnis! Dank der Unterstützung der
deutschen Botschaft wurde dieses Projekt Realität. So
konnte ich mit jungen Musikern und Sängern das
Studium der Arien und Choräle teilen. Rita Calvo, die
Direktorin der Sinfónik, die nicht nur eine gute Freundin
ist, sondern auch verantwortlich für den Ablauf der
Proben und die Inszenierung war, Herr Weimar
Arancibia, Direktor des Orchesters Sinfónica
Plurinacional, und Beatriz Méndez, Direktorin des
Conservatorio Plurinacional de Música, verantwortlich
für die Chöre, bildeten ein großartiges Team und stellten
ein tolles Ergebnis auf die Beine. Zahlreiche Zuhörer
fanden sich am 20. Oktober in der Kirche in San Miguel
ein, um gemeinsam ein wunderschönes Konzert zu
genießen. In dieser Nacht konnte ich einmal mehr die
Spiritualität und Göttlichkeit in Bachs Musik bestätigt
sehen!
Bach und Luther im Himmel
> Kultur
Von: Henry Villca, [email protected]
Oktober-Dezember
2017Editorial KooperationPolitik Wirtschaft Kultur
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So lautet einen Ausschnitt
des Gedichts Reposo der
Autorin Blanca Wiethüchter,
die dieses Jahr am 16.
Oktober 70 Jahre alt
geboren wäre. Mit ihrem
Tod im Jahr 2004 ging der
Welt und vor allem der
Literatur eine große
Künstlerin verloren. Um das
Lebenswerk der Autorin mit
deutschen Wurzeln zu
würdigen, wurden mit
Unterstützung der
Botschaft, der
Kulturistiftung Banco
Central de Bolivia und der
Familie der Dichterin vier
Bücher veröffentlicht, die
die komplette Sammlung
ihrer Werke umfassen.
Blanca Wiethüchter
studierte Literatur in La Paz
und Paris und widmete sich
neben der Veröffentlichung
zahlreicher Schriftstücke
der Forschung und Lehre
an der Universität Mayor de
San Andrés in La Paz. Für
ihre sanften und
tiefgründigen Gedichte und
Prosatexte erhielt die
Autorin zahlreiche
Auszeichnungen; ihre
Werke gehören zum Kanon
der lateinamerikanischen
Literatur.
Ach wenn Blanca
Wiethüchter hauptsächlich
in Spanisch geschrieben
hat, sind das Vaterunser
und das Alphabet für sie
immer deutsch geblieben.
Thomas Mann und Goethe
haben ihre Literatur
beeinflusst und mit ihrem
Leben und ihrem Tod hat
sie uns ein großartiges
Werk vermacht.
Blanca Wiethüchter: Über das Leben schreiben oder das Schreiben leben
> Cultura
In einem Gang der Stille
beginnt die Welt
in einem Geruch nach Feuer
in einem Blatt
in einem Lakenwechsel
in einer Lust, Dinge zu tun
nicht immer notwendige
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Im September hatte ich die Freude, die bolivianische
katholische Universität „San Pablo“ (UCB) im DIES
(Dialogue on Innovative Higher Education Strategies)
Trainingskurs Mangagement of Internationalization
zu vertreten. Dort ging es um die Relevanz der
Internationalisierung der Hochschulbildung. Der Kurs,
an dem 30 Studenten verschiedener Universitäten
aus Asien, Afrika und Lateinamerika teilnahmen, fand
vom 29. August bis 7. September in der Leibniz
Universität Hannover statt. Dies war eine exzellente
Möglichkeit, die Kernelemente zur Schaffung von
Strukturen zur Internationalisierung der Hochschul-
bildung kennenzulernen sowie Räume für akade-
mischen und kulturellen Austausch zu schaffen.
Globalisierung und neue Technologien haben den
Zugang zu Informationen zwischen verschiedenen
Teilen des Planeten ermöglicht und erleichtert.
Deshalb ist es keine Option, sondern eine
Notwendigkeit, sich der Geschehnisse in der Welt
bewusst zu sein. Außerdem ist die Erfahrung dieses
neuen Lebensrhythmus eine Möglichkeit, Bürger zu
formen, die jenseits von Grenzen für das
Allgemeinwohl arbeiten können. Deshalb müssen
Universitäten gemeinsam daran arbeiten, das
akademische Niveau zu verbessern und den
internationalen Austausch an den Universitäten zu
fördern, um die berufliche Bildung der Studenten zu
verbessern.
Der Kurs ist Teil des DIES-Programms, das vom
Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) gefördert und über den
Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)
und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
koordiniert wird. Innerhalb dieses Programms gibt es
zwei weitere Kurse im März und August 2018, die mit
Unterstützung der Leibniz Universität Hannover
sowie der Universitäten Manipal in Indien,
Guanajuato in Mexiko und der kenianischen Jomo
Kenyatta Universität für Landwirtschaft und
Technologie stattfinden werden.
Das Wissen und die Erfahrungen, die ich in diesem
Kurs gesammelt habe, sind für meine Arbeit an der
UCB von immenser Bedeutung. Ich würde dieses
Programm sehr gerne fortführen und so den
größtmöglichen Nutzen aus dem Gelernten ziehen.
Internationalisierung im
Bildungsbereich. Lernen über ein
neues Universitätsmodell
> Kultur
Von: Judith Cristina Valdivia Rivera, [email protected]
Oktober-Dezember
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