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Apple schafft ein neues StatussymbolMit einer Apple Watch fr 11.000 Euro wagt das Unternehmen den Schritt in die Modebranche, in der die Technik egal ist. Die grte berraschung war jedoch eine andere. VONPATRICK BEUTH9. Mrz 2015 21:04 Uhr

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Apple-CEO Tim Cook und die Apple Watch| Robert Galbraith/Reuters

Das Wichtigste zuerst: Ein Erdentag hat ab sofort nur noch 18 Stunden. Die Abschaffung des 24-Stunden-Rhythmus verkndete Apple-CEO Tim Cook am Montag, als er neue Details zur Apple Watch bekannt gab. Die Batterie der Smartwatch halte einen ganzen Tag, versprach er. Und fgte hinzu: "18 Stunden bei normaler Nutzung."

Kurz zu den anderen zentralen Zahlen des Events: Ab dem 24. April wird die Apple Watch in Deutschland erhltlich sein, und zwar mit 38 und 42 Millimeter groem Gehuse. 399 Euro wird die Apple Watch Sport kosten, sie hat ein Gehuse aus Aluminium und ein Kunststoffarmband. Die einfach nur Apple Watch genannte, etwas hochwertigere Version aus Edelstahl, kostet 649 bis 1.249 Euro, je nach Gre und Armband. Die Apple Watch Edition genannte Luxusausfhrung aus 18-kartigem Gold wird 11.000 bis 18.000 Euro kosten. Sie wird zumindest anfangs nur in (nicht genannter) begrenzter Zahl und nur in ausgewhlten Apple Stores verkauft.

Vorbestellungen sind ab dem 10. April mglich, dann knnen Interessierte das Gert auch in den Apple Stores ausprobieren. Sie werden dann feststellen, dass sie ziemlich viel darauf herumdrcken und -wischen mssen, wenn sie sie "normal nutzen" wollen. Das groe Versprechen von Wearables die weitgehend berhrungslose Benutzung eines Computers erfllt die Apple Watch ebenso wenig wie alle anderen Smartwatches, die es bisher gibt.

Apple-Chef Tim Cook hat in San Francisco die Apple Watch vorgestellt. Ab 24. April soll die Uhr in mehreren Varianten erhltlich sein. Es ist das erste komplett neue Produkt des Konzerns seit fnf Jahren. Dass trotzdem ziemlich viele Menschen manche glauben: mehr als sieben Millionen die Apple Watch schon in den ersten drei Monaten kaufen werden, darber sind sich die meisten Analysten und Journalisten einig. (Seltene Ausnahme: hier.) Zum Vergleich: Der aktuelle Marktfhrer Samsung hat im gesamten vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Smartwatches verkauft.

Warum so viele Menschen Apples erste (richtige) Smartwatch kaufen drften, hat ganz verschiedene Grnde. Apple hat whrend der heutigen Veranstaltung ein paar mgliche genannt nur nicht den einen zwingenden.

Apps, die es auf anderen Smartwatches nicht gibtDie naheligendsten Grnde sind die Apps, die ab dem jetzt verfgbaren iOS 8.2 ber einen separaten Store verteilt werden. Die Apple Watch kann vieles von dem, was andere Smartwatches auch knnen: das Wetter anzeigen, Termine, Eilmeldungen und Social-Media-Benachrichtigungen einblenden oder die Musikwiedergabe auf dem gekoppelten Smartphone steuern. Sie zeigt auerdem die Herzfrequenz und andere Fitnesswerte an. Darber hinaus hat Apple eine Vielzahl von Unternehmen fr exklusive Smartwatch-Apps gewonnen. Shazam zum Beispiel, um Musik zu erkennen, den Fahrdienst Uber sowie Hotels, deren Zimmertren die Apple Watch ffnen kann. Auch Flugtickets kann sie in Form von Barcodes anzeigen. Dazu kommen Apples eigene Ideen, die das Unternehmen bereits im September vorgestellt hatte. So knnen Nutzer sich mit der Apple Watch eines Bekannten verbinden und ihm eine Skizze aufs Display schicken, die sie selbst mit dem Finger zeichnen.

Ein strkerer Druck auf das Display ffnet die zahlreichen Optionen fr das Ziffernblatt. Dieser force press ist eine neue Art der Interaktion mit einer Smartwatch. App-Entwickler drften schon bald entsprechende Anwendungen programmieren, zum Beispiel Spiele.

Eine echte Killer-App gab es am Montag nicht zu sehen. Die Apple Watch ist eine Verlngerung des iPhones 5 oder 6, nicht mehr und nicht weniger. Statt das iPhone aus der Tasche zu ziehen und darauf herumzuwischen, sollen Apple-Watch-Besitzer eben auf das kleine Display am Handgelenk und den kleinen Button am Gehuse drcken, beziehungsweise an der Krone drehen. Einige Aktionen lassen sich immerhin mit der Sprachsteuerung ber Siri vornehmen, solange die Apple Watch per Bluetooth oder WLAN mit dem iPhone verbunden ist. Selbst Telefonate lassen sich damit fhren, was dann ebenso albern aussehen drfte wie bei allen anderen Smartwatches, mit denen das mglich ist.

Seite 2/2: Apples Schritt zum ModeunternehmenPraktisch ist die Apple Watch vor allem in Verbindung mit dem Bezahldienst Apple Pay. Es drfte tatschlich noch etwas schneller gehen, mit der Uhr zu bezahlen, als mit dem iPhone. Relevant ist das bisher vor allem fr die USA, wo mittlerweile 700.000 Geschfte das System untersttzen. In Deutschland wurde Apple Pay noch nicht eingefhrt.

Wasserdicht ist die Apple Watch nur begrenzt. Ein paar Tropfen schaden ihr nicht, ins Wasser springen sollte man mit ihr nicht.

Manchen werden all diese Funktionen und Eigenschaften ohnehin mehr oder weniger egal sein. Apple hat loyale und finanzkrftige Fans, die 399 oder mehr Euro fr eine Apple Watch brig haben und sie einfach haben wollen, weil es sie gibt. Sie knnte durchaus zu einem Statussymbol werden, so wie es Smartphones lngst sind. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass es so viele Variationen von Gehuse- und Armbandausfhrungen gibt.

Ein Sonderfall ist die Edelversion aus Gold, mit der Apple ein neues Geschftsmodell aufbaut. Bisher war es so: Mehr Speicher im iPhone kostet mehr Geld, so wie ein Macbook mit einem greren Display mehr kostet als ein kleineres Modell. Aber in der Apple Watch ist die Technik immer die gleiche, nur beim ueren haben Kunden die Wahl. Mit der 11.000-Euro-Variante verkauft Apple erstmals ein reines Luxus- und Modeprodukt, wagt also den Schritt vom Technik- zum Modeunternehmen.

Quasi als Gegenentwurf prsentierte Apple am Montag ein Software-Framework namens ResearchKit. Pharmaunternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen knnen damit Apps entwickeln, die ihnen helfen, Daten fr medizinische Studien zu sammeln. Der Vorteil: Die Teilnehmerzahlen sind im besten Fall riesig, weil es so viele iPhone-Nutzer auf der Welt gibt. Mitmachen ist natrlich freiwillig: Wer mag, kann in den Apps kurze Tests absolvieren, um Daten etwa fr die Parkinson-Forschung zu erheben. Apple selbst knne die Daten nicht sehen, teilte das Unternehmen mit. Die vielleicht grte berraschung des Abends: ResearchKit wird ein Open-Source-Projekt und damit potenziell plattformunabhngig.