Dritte Halbzeit 01/2014

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Ausgabe 1 / 2014 DRITTE HALBZEIT www.andrinunterwegs.ch UNTERWEGS IN SACHEN FUSSBALL ERSTE AUSGABE INHALT: WM – Fluch oder Segen? Groundhopping in Tschechien + Österreich Unterwegs auf der Insel

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Groundhopper- und Fussballmagazin eines jungen Schweizers.

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Ausgabe 1 / 2014

dritte Halbzeitwww.andrinunterwegs.ch

Unterwegs in sachen FUssball

erste AusgAbe

inhalt:wM – Fluch oder segen?

groundhopping in tschechien + Österreich

Unterwegs auf der insel

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Inhalt dieser Ausgabe

Aktuelles aus der

Fussballwelt

Groundhopping

Blickfang

Ausblick

Merchandise

Einleitung Auf die Idee eines E-Papers bin ich vor etwas mehr als zwei Wochen gekommen, das Ganze entstand darum relativ kurzfristig aus einer spontanen Idee heraus. Die Idee kam mir gerade als ich vor den Eingangstüren zum St. James Park in Newcastle stand, dem wohl schönsten Fussballstadion Englands. Da hier im Norden Englands und auch in weiten Teilen der Erde ja bekanntlich Sommerpause herrscht, musste man sich an diesem Tage mit einer Stadionfüh-rung begnügen.

Keine Pause, oder nur eine ganz kurze, gönnt sich jedoch „Andrin Unterwegs“, der mit der in-novativen Idee einer eigenen kleinen Zeitschrift die neue Saison lancieren will.

Das Magazin „Dritte Halbzeit“ wird jeweils am Quartalsende erscheinen und wird voraussicht-lich erstmals nur als E-Paper erhältlich sein. Die erste Ausgabe gibt es gratis, in Zukunft wird das Ganze für einige Franken zu erwerben sein, sodass man durch einen kleinen Beitrag die grosse Arbeit dieses Projektes unterstützen kann.

Thematisiert wird in der „Dritten Halbzeit“ neben dem Hauptaugenmerk Groundhopping auch Aktuelles aus der Fussballwelt, sowie Berichte abseits vom runden Leder. Das Ziel wird es sein, ein innovatives Magazin mit vielen Berichten und Infos zu erstellen, welches zum weiter-lesen anregt und als Alternative zu anderen Fussballmagazinen dienen soll.

Wie immer bei „grossen“ Projekten ging es auch dieses Mal nicht ohne fremde Hilfe, darum möchte ich vor allem Luigi Altieri und Andrin Schenk danken, die das Ganze durch ihre Hilfe überhaupt erst ermöglicht haben.

Zum Schluss bleibt noch Ihnen als Leser selbst zu danken, in der Hoffnung, sie auf den folgen-den Seiten mit spannenden Geschichten und Informationen zudecken zu können.

Im Namen von andrinunterwegs.ch,

Andrin Brändle

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Das zweite Quartal 27 Spiele, 96 Tore, durchschnittlich 4'320 Zuschauer und jede Menge neue Erfahrungen. Das

zweite Quartal war aber viel mehr als das. In der letzten Zeit hat sich einiges verändert, vieles ist

professioneller geworden und auch die Spielbesuche wurden häufiger. Eines der vielen High-

lights im letzten Quartal war sicherlich die Reise nach Tschechien im April dieses Jahres. Die vier

besuchten Spiele begeisterten jeweils auf ihre eigene Weise und Tschechien wird auch in Zu-

kunft wohl ein Land bleiben, welches zumindest fussballtechnisch gerne angesteuert wird.

Auch konnten vereinzelt Grounds im Nachbarland Österreich abgehakt werden. Viele davon sind

ganz in der Nähe der Grenze, über die Ostern wurde jedoch erstmals die Hauptstadt von Öster-

reich besucht und somit auch ein Spiel der Wiener Stadtliga. Das Hauptaugenmerk in Österreich

liegt jedoch weiterhin auf dem nahegelegenen Vorarlberg, der mit ein paar schmucken Grounds

zu gefallen weiss.

Positiv in Erinnerung bleiben wird auch der Tagesausflug nach Karlsruhe mit dem packenden

Spiel zwischen dem KSC und der Eisern Union aus Berlin, welches das Heimteam schlussend-

lich knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte.

Aber auch die kleinen Grounds hatten ihren eigenen Reiz, wie verschiedene Besuche in der Re-

gion, so zum Beispiel das Paul-Grüninger-Stadion, bewiesen haben.

Das Paul-Grüninger-Stadion war dann auch Standort für das Interview mit dem St. Galler Tag-

blatt, welches sicherlich auch zu den persönlichen Highlights im letzten Quartal zu zählen gilt. Ei-

nige weitere bildliche Impressionen zum 2. Quartal sind in der Kategorie Blickfang zu finden.

Einen Dank an all diejenigen, die in irgendeiner Weise im letzten Quartal mit mir zu tun gehabt

haben.

Der SC Brühl bei seinem Heimspiel gegen den FC Sion II

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Zweifel im Land des Fussballs Thema Nummer 1 im

Moment ist sicherlich

die Fussball-WM in

Brasilien, die seit ge-

raumer Zeit auch in

den Medien präsent

ist. Viel mehr als der

Fussball selbst, stan-

den jedoch die De-

monstrationen und

der nur schleppend

vorangehende Bau

der Stadien, im Mit-

telpunkt. Jetzt wissen

wir, dass zumindest

gegen aussen hin

alles geklappt haben

soll. Die Spiele fin-

den in den pompö-

sen Stadien vor vol-

len Rängen statt und

das Publikum ist bes-

tens gelaunt. Doch

wie sieht es hinter

dieser Fassade im

Land des Fussballs

aus?

Lustenauer Aufstiegsjubel

Aktuelles aus der Fussballwelt

Brasiliens Formkrise

Viele sind sich nämlich sicher, dass die Bevölkerung in Brasi-lien nicht wie sie glaubt, vom Grossanlass profitiert, sondern vielmehr ausgenutzt wird.

Korruption und gewaltsame Umsiedlungen seien nur ein klei-ner Teil von einer WM, die beim genauen Hinschauen einen faden Beigeschmack mit sich führt. Wie sich Roberto Mora-les, ein Kritiker der Weltmeisterschaft in seinem Heimatland, sicher ist.

Rio de Janeiro, wo am 13. Juli das WM-Final ausgetragen wird und wo auch in zwei Jahren die Olympischen Spiele ausgetragen werden, weist ein enormes Wohnungsdefizit auf, ganz zu schweigen vom ungenügenden Bildungsangebot und den sanitären Einrichtungen wie zum Beispiel Spitäler, die lebenswichtig sind. Auch das öffentlichen Verkehrsnetz ist in schlechtem Zustand oder schlicht nicht vorhanden.

Die Menschen werden aus den Favelas vertrieben und statt-dessen in Sozialwohnungen weit ausserhalb von Rio ver-

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frachtet, verborgen von den Touristen, die momentan zuhauf in das Land strömen. Es wird ein Rio ohne Armut vorgetäuscht, ein Rio, wie es nicht möglich ist. Die Regierung plädiert indes auf Sicherheit als Hauptgrund für die gewaltsamen Räumungen.

Ein weiterer Punkt der dazukommt, ist der in Brasilen vorherrschende Nord-Süd-Konflikt, der

durch die WM und die damit verbundenen Stadienbauten hauptsächlich im Norden des Landes,

wieder ins Zentrum rückt.

Fehleinschätzungen prägten die Vorbereitungen

Das eine WM viel kostet ist ja bekanntlich nichts Neues, die Frage der (verlorengegangenen)

Verhältnismässigkeit stellt sich aber definitiv dann, wenn in Brasiliens Hauptstadt ein Stadion für

663 Millionen Euro errichtet wird, welches nach dem Grossanlass von keinem lokalen Verein

genutzt wird. In der Arena von Sao Paolo, in der das Eröffnungsspiel stattfand, verzichtete man

Zeitgründen sogar auf eine Dachkonstruktion auf beiden Hintertorseiten. Auch in Manaus sieht

man sich neben den klimatischen Verhältnissen mit ähnlichen Problemen konfrontiert.

Fehlendes Fingerspitzengefühl

Es fehlt die Sensibilität bei der Vergabe, wie die Beispiele Polen und Ukraine (EURO 2012) und

Südafrika (WM 2010) eindrücklich bewiesen haben. Der Gipfel dieser „Ahnungslosigkeit“ ist je-

doch sicherlich die Vergabe für die Weltmeisterschaft 2022 in den Öl-Staat Qatar. Inzwischen

sehe die FIFA ihren Fehler jedoch ein, es sei nun aber jedoch menschlich, Fehler zu begehen

und sonst könnte die WM ja immer noch im Winter ausgetragen werden. Vom Abschneiden der

Gastgeber ganz zu schweigen, die im Moment auf Rang 100 der FIFA-Weltrangliste fungieren.

Und trotzdem widerstehen nur die Wenigsten der Verlockung dieser Grossveranstaltungen und

sind dann eben doch glücklich, wenn ihr Land in einem grossen Stadion irgendwo mitten im Re-

genwald dem Ball nachrennt. Zu denen gehören zugegebenermassen auch ich und einer weiss

dass ganz genau und darum sind ihm auch alle Mittel recht. Sepp Blatter.

WM der Überraschungen

Sportlich gesehen hat die erste Phase der WM sicherlich einige Überraschungen mit sich ge-

bracht, die zeigen, dass die Spitze näher zusammengerückt ist und auch dass andere Länder in

den letzten Jahren nicht geschlafen haben.

Trotzdem sehen einige das frühe Ausscheiden der Spanier bereits als Vorbote für eine lange

Durststrecke was den spanischen Fussball betrifft. Bei den „Three Lions“ hingegen ist man sich

fast schon gewöhnt, dass das von Stars gespickte Team nur ungenügend abschneidet. Ganz

anders sieht es bei Costa Rica aus, die sich in der „Todesgruppe“ mit schnellem und engagier-

tem Fussball in die Herzen der Zuschauer gespielt haben. Wer weiss, vielleicht können die Rot-

Blauen auch in der KO-Phase als Spielverderber auftreten. Auch Kolumbien mit Falcao-Ersatz

James Rodriguez darf man nicht unterschätzen.

Es wird auf jeden Fall spannend zu beobachten sein, wie sich diese torreiche WM entwickelt,

zumal noch nie ein europäisches Team auf südamerikanischem Boden die Trophäe in die Höhe

stemmen konnte.

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Groundhopping

Hier die Berichte über drei Spiele, die im letzten Quartal sicher zu den High-lights zählten, was Groundhopping be-trifft. Als erstes wohl das grösste Highlight aus dem letzten Quartal, das Prager Derby zwischen Sparta und Slavia, welches auf den Rängen sicherlich genau so viel bot wie auf dem Rasen.

Dann ein weiterer Bericht aus Tsche-chien, genauer ge-sagt aus Brno, von wo auch das Titelbild der diesmaligen Aus-gabe stammt. Zbro-jovka Brno traf im letzten Spiel der Sai-son auf den FK Jablonec.

Der Schluss macht der Bericht zwischen dem VfB Hohenems und dem FC Dorn-birn, welche sich bei strömendem Regen in einem packenden Final des Vorarlber-ger Cups gegenüber-standen.

Choreo der Sparta Fans beim Prager Derby

AC Sparta Prag – SK Slavia Prag (12.04.14) Am Morgen gegen acht noch verschlafen im Bett gelegen fragten wir uns, wer da draussen denn bereits schon zum Singen aufgelegt war. Das traditionelle Derby ist doch erst nachmittags um drei. Und trotzdem waren es wie erwartet die Slavia Fans, die sich vor unserem Hotel, das zeitgleich auch ihr Stadion ist, trafen um gemeinsam anzustossen und sich einzusingen. Später sollten sie gemeinsam den langen Weg zum Stadion des Erzrivalen zu Fuss hinter sich bringen. Zum 281. Mal treffen die beiden Mannschaften aufeinander und die ganze Stadt versinkt einmal mehr im Fussballfieber. Zu favorisieren gilt es heute die Heimmannschaft, die überle-gen an der Spitze der Liga steht, während die SK Slavia mit nur einem Punkt vor den Bohemians Prag 1905, unmittelbar mit dem Abstieg zu kämpfen hat.

Wenn es sich lohnt in Tschechien Fussballer zu werden, dann sicherlich um einmal für eines der beiden Teams im Derby in diesem Hexenkessel einzulaufen. Wahnsinnig diese Stimmung! Bis auf eine Ecke ist heute als Gelb-Rot-Blau und

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die Hälfte der Zuschauer ist bei Anpfiff des Spiels nicht mal auf den Rängen, da so ein Andrang herrscht und trotzdem ist die Stimmung ohrenbetäubend. Es scheint ganz so, als ob sich die Stimmung auf die Spieler übertragen habe, denn beide starten schwungvoll in diese Affiche und kommen in der Anfangsphase zu ihren ersten Torchancen. In der 23. Minute hat der Slavia Kee-per erstmal seine liebe Mühe mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Zwei Zeigerumdrehun-gen später exakt die gleiche Szene und auch diesmal pariert der Schlussmann den Ball nur mit grösster Mühe. Das Führungstor liegt in der Luft.

Dieses ist dann in der 29. Minute Tatsache, jedoch nicht durch einen Weitschuss sondern durch eine halbhohe Hereingabe die von David Lafata zum 1:0 in die Maschen gedroschen wird. Vor der Pause dann die Ausgleichschance für die Gäste, ihr Stürmer umspielt zwar den Torwart, wird aber im letzten Moment vom Verteidiger gestört und so kann der Ausgleich verhindert wer-den.

Von den beiden Fanlagern gibt es richtig starken Dauersupport, was auch manch einen Zu-schauer auf der Gegentribüne aus der Sitzschale reisst. Erstaunlich ist, dass beide Fanlager grösstenteils auf Fahnen verzichten, dafür gibt es diverse Choreo- und Pyroaktionen beider Teams während des Spiels.

Nach dem Seitenwechsel ist es erneut das Heimteam, welches sich die erste Chance erarbeitet. Doch die Aktion in der 51. Minute wird durch den berühmten „Pass zuviel“ vertan. In der 53. Mi-nute machen es die Spartaner besser, denn der Ball kommt nach einem gekonnten Pass in den Rücken der Abwehr, wo Josef Husbauer zur Stelle ist und mit einem abgelenkten Schuss un-haltbar für den Torwart zum 2:0 trifft. Die Gäste stemmen sich nun aber vehement gegen die drohende Niederlage, sie sind nun seit 5 Spielen ohne Sieg und kommen in der 67. Minute zu einer guten Chance aufs Anschlusstor, der Ball fliegt aber knapp daneben.

In der 76. Minute wird es dann aber erneut laut in der mit 19’089 Zuschauer ausverkauften Ge-nerali Arena, als die Nummer 9 der Sparta, Bořek Dočkal, in guter Position angespielt wird und ins weite Eck zum 3:0 trifft. In der letzten Spielminute fehlte den Gästen dann aber nur ein paar Zentimeter zum Ehrentreffer, als ein Freistoss aus grosser Distanz knapp über den heimischen Kasten fliegt. So bleibt es aber beim klaren Sieg für den Prager Arbeiterverein.

Die Generali Arena ist im Norden der Stadt, leicht erhöht zu finden. Sie ist ein Doppeldecker, bei dem die Haupttribüne jedoch ein bisschen anders daherkommt als die drei anderen Tribünen. Die beiden Fansektoren sind diagonal von einander, leicht neben dem Tor versetzt, anzufinden. Speziell sind die beiden unterschiedlichen Ecken auf der Gegentribüne.

Slavia Fans im Gästesektor

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Gute Aussicht beim Spiel zwischen dem FC Brno und den Gästen aus Jablonec, die sich in der Gambrinus Liga gegenüberstanden.

FC Brno – FK Jablonec (31.05.14) Der Monat Mai sollte gleichzeitig mit der Gambrinus Liga in Tschechien abgeschlossen werden und so war der Ausflug nach Brünn, hinter Prag die zweitgrösste Stadt in Tschechien, an die-sem Tage geplant. Bei sonnigen Bedingungen ging es kurz nach Mittag von Wien aus in Rich-tung Brünn, oder eben Brno, wie die Stadt auf Tschechisch heisst. Und dass auch beim Hoppen nicht immer alles wie gewünscht laufen kann, erfuhren wir am eigenen Leibe, als wir kurz nach der Grenze zu Tschechien vom Schaffner, wie man bei unse-ren Nachbarn so schön sagt, kontrolliert wurden und sich herausstellte, dass ich Hirsch ledig-lich die Platzreservierung anstatt die E-Tickets ausgedruckt hatte. Fast dachten wir, die Reise sei für uns bereits in Břeclav (Lundenburg) zu Ende, am Schluss schaffte man es jedoch tat-sächlich noch, in den wenigen Minuten während des Haltes in der Bahnhofshalle drei Zugti-ckets auf Tschechisch zu erwerben. Es ging also weiter, jedoch ärgerlich das Geld, welches man hier wegen mir in den Sand gesetzt hatte.

In Brno angekommen kümmerten wir uns erst einmal um die Nahrungsaufnahme, ehe ein we-nig Sightseeing in der Grossstadt betrieben wurde, da noch viel Zeit vor dem Spiel zu Verfü-gung stand. Besonders die Kathedrale St. Peter und Paul bietet hier einen guten Anhalts- und Aussichtspunkt.

Ein paar Fotos später sass man dann aber doch im Tram Richtung Stadion Srbská, welches im Norden der Stadt zu finden ist. Tickets gab es hier für 45 Kronen (laut Umrechner genau 2 Franken) natürlich für einen Sitzplatz auf Höhe der Mittellinie. Und nach einem Monat Absenz

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durfte man sich auch wieder die heissgeliebte Klobasa zu Gemüte führen.

Das Spiel dann naja, ziemlich schwacher Kick, aber wer guten Fussball sehen will muss defini-tiv nicht nach Tschechien. Das einzige Tor (1:0) fiel in der 72. Minute durch Jan Malik, der per Kopf traf und passend zum Spiel quatschte mich genau in dieser Szene ein Einheimischer an und somit verpasste ich den einzigen Treffer des Tages. Naja, was solls!

Viel eher besticht nämlich das Stadion, auch wenn sich heute lediglich 2862 Zuschauer im In-nern eingefunden haben. Alt und vergammelt, Tschechien-like halt. Eine überdachte Hauptri-büne und rund herum ein rotes Oval mit Sitzschalen und Stehtraversen. Sehr schön!

Fantechnisch war heute leider auch nicht viel los, abgesehen von einem Typ, der sinnlos eine Pyro zündete und sich dabei lediglich umdrehte, was nicht nur doof aussah, sondern auch ext-rem unnötig war, denn weder der Ordner der direkt neben ihm stand, noch sonst jemand schien dies zu stören.

Zum Schluss dann das eigentliche Highlight, als die Spieler aufgrund des Saisonendes ihre Tri-kots und Ersatzhosen verschenkten und Marc, einer meiner Begleiter, und ich doch tatsächlich eine Hose fingen. Wer kann in der Schweiz schon sagen, er besitze eine match-worn Hose ei-nes tschechischen Fussballers. Das Spezielle an der Sache war meine Hose, den sie stammte vom Slowaken Marek Kaščák, der von Spartak Trnava gekommen ist und eigentlich wollten wir an diesem Tage das Spiel ebendieser Mannschaft verfolgen, entschieden uns dann aber auf-grund des Stadionumbaus in Trnava für die Tschechien-Variante mit Brno. Sachen gibts!

Die Haupttribüne in Brno

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Die volle Tribüne im Herrenriedstadion beim Finale des Vorarlberger Cups.

VfB Hohenems – FC Dornbirn (04.06.14) Abgesehen vom Abstecher nach Tschechien nun also bereits die vierte Partie in Österreich,

dieses Mal jedoch wieder am anderen Ende des Landes, im Vorarlberg. Dort stand nämlich

das Finale des Vorarlberger Cups bevor und die spannende Affiche zwischen dem VfB Ho-

henems und dem FC Dornbirn wollte man natürlich nicht verpassen. Anpfiff sollte um 19 Uhr

im Herrenriedstadion von Hohenems sein und ebenso pünktlich wie wir war auch das schlech-

te Wetter vor Ort, denn es regnete bei Ankunft wie aus Kübeln. Erst da wurde man sich be-

wusst, wie Glück man wettertechnisch in der letzten Hopping-Zeit gehabt hat.

Einlass wurde einem für einen angemessenen Preis von 4 Euro gewährt und sogleich wurde

die einzige Tribüne vor Ort angesteuert, die sich dann auch als sehr voll erwies. Trotzdem,

zwei Plätze für mich und meinen Begleiter wurden schlussendlich noch gefunden und man

wartete gespannt auf das Duell zwischen dem Meister der Landesliga und dem Regionalliga-

vertreter aus der Messestadt.

Die Hausherren wollen heute eine äusserst erfolgreiche Saison mit dem Gewinn des Cups

und der damit verbundenen Qualifikation für den Hauptcup krönen, für die Gäste sah es zu-

mindest auf dem Papier nach einer machbaren Aufgabe aus. Spannung war also garantiert

und dementsprechend gross der Zuschaueraufmarsch, mit ganzen 1500 Zuschauern, die

sich auf die Tribüne oder unter einen der diversen Festpavillons zwängten.

Das Spiel zu Beginn ganz flott, der Ball aufgrund des nassen Terrains sehr schnell unterwegs

und dementsprechend viele Fouls und gelbe Karten gab es. So auch in der 12. Minute,

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als Dominik Heidegger nach einem Foul den fälligen Elfmeter zur 0:1 Gästeführung auszunüt-

zen wusste. Das Derby aber in der Folge sehr ausgeglichen und beide Teams überboten sich

mit dem Auslassen von hochkarätigen Chancen und so ging es bis zur 38. Minute, ehe erneut

ein Strafstoss für das zweite Tor des Abends sorgte. Johannes Klammer verwertete gekonnt

zum 1:1.

Der Treffer wurde dann auch gebührend gefeiert, auf der Gegengerade wurden von einigen

Fans des VfB sogar bengalische Fackeln und Rauchbomben in den Vereinsfarben gezün-

det. Die Fans des FCD hatten es sich ebenfalls unter einem Pavillon auf der Gegenseite ge-

mütlich gemacht und fielen durch Papierregen, jeweils beim Intro und den Toren, auf.

Die zweite Halbzeit war bereits relativ alt (74.), als Elvis Alibabic seinen Verein im zweiten An-

lauf mit 1:2 in Führung schoss. Die vermeintliche Entscheidung dann drei Minuten später (77.),

als Manuel Honeck per Kopf zum 1:3 traf. Das Ganze nun eigentlich entschieden, der Favorit

kurz vor Schluss mit zwei Treffern vorne und was jetzt kommt gibt es eben nur im Fussball und

darum lieben wir ihn so!

In der 84. Minute trifft nämlich Manuel Dolischka mit einem scharfen Schuss zum 2:3 An-

schlusstreffer. Der Underdog glaubt nun tatsächlich noch an die Wende! Und wie in einem

Märchen: In der 86. Minute kommen die Emser unter frenetischem Jubel der Zuschauer tat-

sächlich noch zum 3:3 Ausgleich durch Marco Feuerstein. Was für ein Spiel! Was für eine

Rückkehr!

Doch das Spiel ist noch nicht fertig, und als die meisten Hohenemser nach dieser Aufholjagd

wohl bereits in Gedanken beim Penaltyschiessen sind, trifft Dursun Karatay in den letzten Se-

kunden der 93. Minute zum 3:4 für die Gäste. Totenstille auf der Tribüne und ein Stich mitten

ins Herz für den Landesligisten. Aus der Traum vom Pokal, stattdessen wird dieser wenige Au-

Junge Fans feuern ihren VfB Hohenems an—leider vergebens

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Blickfang In dieser Rubrik sind einige Schnappschüsse vom zweiten Quartal zu finden.

Blick auf den Säntis beim Spiel des FC Teufen

„Innentorkamera“ beim FC Hard

Ein Bier auf den Besuch des FC United of Manches-ter in Winterthur!

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Blickfang In dieser Rubrik sind einige Schnappschüsse vom zweiten Quartal zu finden.

Karlsruhe Fans singen des Badner Lied

Heimfans von Viktoria Pilsen mit einer Choreo

Fans der Bohemians Prag feiern den SIeg

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Eckfahne des FC St. Otmars

Ausblick Da zurzeit die nordenglische Grossstadt Newcastle mein Zuhause ist, gibt es zumindest bis Ende Monat dementsprechend vor allem Beiträge aus Nordengland. Zum Schluss des Monats Juli wird man sich noch einige Tage Ferien an der Atlantikküste in Portugal gönnen und wer weiss, vielleicht besteht sogar noch die Möglichkeit, auch dort die eine oder andere Partie mit-zunehmen.

Zurück in der Schweiz ist man dann anfangs August, wo bereits wieder die Meisterschaft ihren Betrieb aufgenommen hat, fokussieren wird man sich jedoch vorerst auf die unteren Ligen, wo Besuche bei interessanten Clubs und schönen kleinen Grounds bevorstehen. Auch der Vorarl-berg wird in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Eine nächste grössere Tour wird wohl im Herbst bevorstehen, wo man wahrscheinlich in Ungarn unterwegs sein wird.

Hier die nächsten Spiele in Tabellenform: (Diese Ansicht ist provisorisch und kann jederzeit än-dern)

Blyth Spartans AFC – Whitley Bay FC (05.07.14)

Horden CW – Billingham Town FC (08.07.14)

Willington AFC – Crook Town (09.07.14)

Consett AFC - Ryton & Crawcrook Albion (11.07.14)

York City – Sheffield Wednesday (12.07.14)

Dundee FC – Manchester City (13.07.14)

Hebburn Town – Sunderland RCA (14.07.14)

Crook Town – Whitley Bay FC (15.07.14)

Spennymoor Town – North Shields FC (17.07.14)

Gateshead FC – Newcastle United II (18.07.14)

Preston North End – Liverpool FC (19.07.14)

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Abseits vom runden Leder Unterwegs auf der Insel

Der Regen bleibt vorerst nur Klischee und somit konnten diverse Sehenswürdigkeiten rund um

Newcastle bei schönem Wetter besucht werden. Zu diesen gehört sicherlich Tynemouth, das

wohl einzige Küstenstadtchen Englands, welches per U-Bahn bequem erreichbar ist. Vor Ort

gibt es neben diversen Fish-and-Chips Läden das Schloss zu besuchen, das jedoch ein relativ

hohes Eintrittsgeld kostete. Neben den antiken

Überresten macht die Aussicht auf das Städtchen

mit seinem Strand dies jedoch wieder wett.

Neben der Küstenregion begeistert Newcastle vor allem durch diverse Shoppingmöglichkeiten, die be-kannteste ist sicherlich das Metrocenter, eine der grössten Shoppingmall in Europa. Ob renommierte Kleidermarken oder Sportladen oder Verpflegungs-möglichkeiten, man findet alles in diesem riesigen Irrgarten von Geschäften.

Die Stadt der Tausend Brücken ist mit seiner geo-grafischen Lage ein idealer Ort als Basis für Ausflü-ge. So ist zum Beispiel das historische Städtchen Durham in nur wenigen Minuten Zugfahrt erreichbar, in dessen Kathedrale diverse Szenen von Harry Pot-ter gedreht wurden oder die kleine und charmante Innenstadt, die etwa so gross wie St. Gallen ist. Die Zugfahrt zurück bietet einem dann auch noch einen Ausblick auf eine weitere Sehenswürdigkeit Nord-englands. Der „Angel of the North“ ist mit der

Der „Angel of the North“

Ausblick auf den Strand und das Städtchen Tynemouth

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Spannweite eines Flugzeugs bereits von weitem zu sehen und zählt zu den höchsten Monu-menten auf der Insel.

Wer das Ganze noch aus unmittelbarer Nähe betrachten will, hat die Möglichkeit, sich ab Newcastle für wenig Geld direkt vor die Skulptur chauffieren zu lassen.

Ein paar weitere Destination oder besser gesagt ein ganzes Land ist von Newcastle ebenfalls bequem erreichbar, nämlich Schottland. Im Land des Whiskeys weiss neben der Metropole Glasgow vor allem die Hauptstadt Edinburgh zu gefallen.

Geschichtlich hat die Stadt an der Nordsee einiges zu bieten und bereits bei der Ankunft und dem Aufstieg aus dem Bahnhof wird dem Besucher klar, was für schöne Bauten in Edinburgh auf ihn warten.

Neben dem Schloss, welches jedoch horrende Eintrittspreise verlangt, gibt es zum Beispiel den Arthur’s Seat, der tafelähnliche Hausberg, der den Besucher nach einem relativ kurzen da-für steilen Aufstieg mit einer grandiosen Sicht über Schottlands Hauptstadt belohnt.

Neben diesem etwas aussergewöhnlichen Ausflugsziel laden diverse Parks zum flanieren ein, wie zum Beispiel der ebenfalls etwas erhöhte Regent Gardens, mit dem nie fertiggestellten Denkmal und einer Aussicht auf diverse Kirchen und Denkmäler.

Ein kulinarischer Abstecher der ebenfalls zu empfehlen ist, ist „The Elephant House“, ein zent-ral gelegenes Kaffee, das zugleich Geburtsort von Harry Potter ist, da die schottische Schrift-stellerin J. K. Rowling grosse Teile der Romane in diesem Kaffee geschrieben hatte. Allgemein ist Harry Potter im Norden stets beliebt und erfreut sich allgemeiner Bekanntheit.

Aussicht vom Arthur‘s Seat über Edinburgh und die Nordsee

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Bild und Text: Andrin Brändle ++ Illustration und Layout: Luigi Altieri ++ Titelblatt: Andrin Schenk