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1Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
Krebs und Charakter
Gibt es eine „Krebspersönlichkeit“?
Dr. Gerald Mackenthun, Berlin
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Gibt es eine Krebspersönlichkeit?Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
• 340 000 Krebs-Neuerkrankungen• 810 000 Sterbefälle jährlich in Deutschland• davon 200 000 Krebstodesfälle
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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• Körper ist „Spiegel der Seele“• Krebs als Symbol für alles „Bösartige“ und
„Asoziale“ • Krebs als Folge eines chronisch falschen
Lebensstils• Krebs als Strafe
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Krebs und EmotionKrebs und Emotion• Galenus: fröhlich – schwermütig• 18. Jhdt: Missgeschick, Mühe, Sorgen• 19. Jhdt.: Tod des Gatten – seelischer
Schmerz – Depression – Erschöpfung – Entbehrung
• 20. Jhdt.: Tod nahestehender Person – Umgang mit diesem Verlust
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Lydia Temoshok – „Typ C“Lydia Temoshok – „Typ C“
• emotional verschlossen• umgänglich• fehlerhafte
Stressbewältigung• Konfliktvermeidung• unausgesprochene
Bedürfnisse und Gefühle• führen zu Depression
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Lydia Temoshok – „Typ C“Lydia Temoshok – „Typ C“Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Abbildung: Entwicklung des Typ C-Coping-Stils nach Temoshok
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Lydia Temoshok – „Typ C“Lydia Temoshok – „Typ C“Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Abbildung: Typ C-Bewältigungsstil und Krebsfolgen (Temoshok 1987)
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Alexithymie-SyndromAlexithymie-Syndrom• Unvermögen, Gefühle hinreichend
wahrzunehmen und auszudrücken
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Arnold Schwarz 1994Arnold Schwarz 1994Mammakarzinom• Verleugnung und Verdrängung (Bacon et al. 1952+, Morris 1975-)• Verminderter oder übermäßiger Ausdruck von Ärger und Wut (Bacon et al. 1952+,
Greer, Morris 1975)• Opferbereitschaft (Bacon et al. 1952+)• Sexuelle Zurückhaltung (Renneker 1963-, Wheeler u. Caldwell 1955+, Trotnow u.
Pauli 1976+, Pauli u. Trotnow 1973+, Greer u. Morris 1975+)• Gestörte Mutterbeziehung (Tarlau u. Samalheiser 1951+, Bacon et al. 1952+,
Reznikoff 1955+, Renneker et al. 1963+)• Erhöhte Extraversion (Coppen u. Metcalfe 1963+, Greer u. Morris 1975-)• Erniedrigter Neurotizismus (Beck et al. 1975-, Nemeth u. Mezei 1963+)• Masochistische Charakterstruktur (Bacon et al. 1952+, Renneker et al. 1963+)• Neigung zu Depression (Greer, Morris 1975-, Schonfield 1975-, Lakomy 1987-,
Drunkenmöller 1974+, Achte u. Vaukhonen 1971+)• Religiöse Gebundenheit (Trotnow u. Pauli 1976)• Vermehrte Verlusterlebnisse (Neumeyer et al. 1980+, Cheang u. Cooper 1985+,
Muslin et al. 1966-, Lakomy 1987)
Quelle: Schwarz, S.5 u. 6
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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ZwischenergebnisZwischenergebnis
• Fast alle Aussagen sind umstritten• Sie treffen auch auf andere Erkrankungen zu• Psychischer Beitrag zu Krebs scheint gering
(3 % ?)• Was sind bestehende Persönlichkeitszüge und
was Reaktion auf die Krebsdiagnose?• Problem der „rückblickenden“ Studien
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Schwarz-BefragungSchwarz-BefragungGibt es eine Krebspersönlichkeit?
KrebsverdächtigerBefund
PräbioptischeBefragung
Präkanzerose
MaligneErkrankung
BenigneErkrankung
Nachbefragung
KrebsverdächtigerBefund
PräbioptischeBefragung
Präkanzerose
MaligneErkrankung
BenigneErkrankung
Nachbefragung
Quelle: Schwarz 1994
383 Probanden
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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KrankheitsverarbeitungKrankheitsverarbeitung
• Verleugnung• Vermeidung• Identifizierung• Verschiebung• Akzeptanz• Verkehrung ins Gegenteil• Psychotherapie gegen Krebs?
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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KrebsursachenKrebsursachen• 35 % - Nahrung (Gepökeltes, Geräuchertes, Gegrilltes, Fett) - Magen-
und Darmkrebs • 30 % - Rauchen – Lungenkrebs• 10 – 15 % - Viren – Zervix • 10 % - genetische Faktoren - Auge, Darm, Brust, Eierstöcke • 7 % - Sexualität – Zervix- und Gebärmutterkrebs• 4 % - berufliche Exposition (Asbest) – z.B. Lunge• 3 % - Alkohol - Speiseröhre und Leber • 3 % - Sonnenlicht – Hautkrebs • 2 % - Luft- und Wasserverunreinigung• 1,5 % - ionisierende Strahlung – Radon – Lungenkrebs• 0,5 % - Haushalts-Chemikalien • 0,5 % - Strahlenbelastung durch die Medizin• kleiner 0, 1 % - künstliche Radioaktivität
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Aufbau der ZelleAufbau der ZelleGibt es eine Krebspersönlichkeit?
Quelle: DKFZ 2002
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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KrebsentstehungKrebsentstehungGibt es eine Krebspersönlichkeit?
Äußere Einflüsse(Rauchen, Alkohol, Sonne, Radon, Viren etc.)
Gesunde Zelle Kranke Zelle
Spontane Mutation
Mutation auf Grund äußerer Einflüsse
Genveränderung
Reparaturmechanismen der Zelle(DNA-Reparaturenzyme, Onko-Gene, Tumorunter-drückungs-Gene, Zellselbstmord/Apoptose)
Immunsystem(Tumorunterdrückungs-System Makrophagen, Lymphozyten und Mastzellen)
Signal-übertragung(Botenstoffe, Kontaktsignale)
Tarnung
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
MetastasierungMetastasierung
• Lösen vom Primärherd • Eindringen in Blutgefäße • Transport im Blutstrom • Gewebeeinnistung • Nahrungs- und Blutgefäßversorgung
organisieren
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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Warum gerade ich?Warum gerade ich?Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
Dr. Gerald Mackenthun, Urania Berlin, 14. April 2003
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LiteraturempfehlungLiteraturempfehlung• Greaves, Mel: Krebs - der blinde Passagier der Evolution.
Springer Verlag, Berlin-Heidelberg 2002 • Nesse, M. Randolph und Williams C. George: Warum wir krank
werden, Die Antworten der Evolutionsmedizin. C. H. Beck Verlag, München 1997
• Schwarz, Reinhold: Die Krebspersönlichkeit, Mythos und klinische Realität. Schattauer Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1994
• Spektrum der Wissenschaft: Verständliche Forschung: Krebs - Tumoren, Zellen, Gene. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg 1992, 4. Aufl.
• Meerwein, Fritz: Einführung in die Psycho-Onkologie. Hans Huber Verlag, Bern 1991, 4. korrigierte Aufl.
Gibt es eine Krebspersönlichkeit?
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Kategorie Ursache / Auslöser
Wirkung Beeinflussbar? Gegenmittel
Bakterien Bilharzia Blasenkrebs Ja Sauberes Trinkwasser
Helicobacter pylori
Magenkrebs Ja Medikament
Viren Papilloma Gebärmutterhals Ja Kondome
Hepatitis B/C Leber Ja Kondome / reine Spitzen
Epstein-Barr Nasopharyngeal ? ?
HIV Karposi-Sarkom Ja Kondom / reine Spritzen
speziell bei Kindern
Infektionen? (verminderter Schutz vor I.)
Leukämie ? ?
Anhang: Krebsfördernde Einflüsse auf Zellen 1
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Anhang: Krebsfördernde Einflüsse auf Zellen 2
Kategorie Ursache / Auslöser
Wirkung Beeinflussbar? Gegenmittel
Lebensgewohn-heiten
Alkohol Speiseröhre Ja Vermeiden / Reduzieren
Nikotin Lunge, Blase etc. Ja Vermeiden / Reduzieren
Kurze Stillzeit / vermehrte Zyklen
Brustkrebs Möglicherweise Östradiol & Progesteron
Zu wenig trinken Blase Ja Mehr trinken
Sonnen-einstrahlung
Haut Ja Vermeiden / Reduzieren
Umwelt und Beruf
Radon Lunge Ja Belüftung
Asbest Lunge / Mesotheliom
Ja Vermeiden
Lebensmittel Aflatoxine ? Ja Vermeiden