Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit · Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit Summit...
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Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit
Summit Industrie 4.0, Wien, 12. Dezember 2016
JProf. Dr. Melanie Arntz Dr. Terry Gregory Dr. Ulrich Zierahn
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim
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Agenda
1. Die (neue) Angst vor der Automatisierung
2. Automatisierungsrisiken für Beschäftigte
3. Folgen für die Beschäftigung?
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Agenda
1. Die (neue) Angst vor der Automatisierung
2. Automatisierungsrisiken für Beschäftigte
3. Folgen für die Beschäftigung?
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Droht uns das „Ende der Arbeit“?
Der Spiegel,3.9.2016 Der Spiegel,17.4.1979
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Droht uns das „Ende der Arbeit“?
Der Spiegel,3.9.2016 Der Spiegel,17.4.1979
„Die Experten sind in zwei Lager gespalten. Die einen behaupten, daß die Flut schnell ansteigt und in 20 Jahren 80 Prozent der Arbeitsplätze vernichtet. Die anderen sind der Ansicht, dieses Ergebnis werde erst später erreicht.“
„Demnach arbeiten 47 Prozent der Beschäftigten in den USA in Berufen, die in den nächsten 10 bis 20 Jahren mit einiger Wahrscheinlichkeit automatisiert werden können“
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Agenda
1. Die (neue) Angst vor der Automatisierung
2. Automatisierungsrisiken für Beschäftige
3. Folgen für die Beschäftigung?
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Studie von Frey/Osborne (2013) 47% der Jobs in den USA sind automatisierungsgefährdet
0%
5%
10%
15%
20%
Automatisierungswahrscheinlichkeit
47% der Beschäftigten
Anteil der Beschäftigten
Quelle: Frey und Osborne (2013), Arntz, Gregory und Zierahn (2016)
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Es kommt auf die konkreten Arbeitsplätze an Berufsbasierter Ansatz (Frey/Osborne)
Neue Technologien ersetzen ganze Berufe Alle Beschäftige der selben Berufsgruppe haben gleiches Risiko
Arbeitsplatzbezogener Ansatz (Arntz/Gregory/Zierahn)
Selbst Beschäftige in „gefährdeten“ Berufen üben oft schwer automatisierbare Tätigkeiten aus
Bündel von Tätigkeiten variieren nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb von Berufen
Automatisierungsrisiko auf der Ebene von Arbeitsplätzen analysieren
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Automatisierungsrisiken auf Basis von Arbeitsplätzen Nur 9% der US Jobs sind automatisierungsgefährdet
0%
5%
10%
15%
20%
Automatisierungswahrscheinlichkeit
USA: BerufsbasiertUSA: ArbeitsplatzbasiertÖsterreich: Arbeitsplatzbasiert
Anteil der Beschäftigen
Quelle: Arntz, Gregory und Zierahn (2016)
47% der Beschäftigten 9% der Beschäftigten 12% der Beschäftigten
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Automatisierungsrisiken in OECD Länder
0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14%
SüdkoreaEstland
FinnlandBelgien
JapanPolen
SchwedenIrland
DänemarkFrankreich
USAAlle Länder
KanadaItalien
NiederlandeTschechienNorwegen
Ver. KönigreichSlovakeiSpanien
ÖsterreichDeutschland
Anteil der Arbeitsplätze mit hohem Automatisierungsrisiko
Quelle: Arntz, Gregory und Zierahn (2016)
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Automatisierungsrisiko sinkt in der Bildung Evidenz für Österreich
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Grundbildung
Sekundarbildung I
Sekundarbildung II
Postsekundäre Bildung
Praxisorientierte tertiäre Bildung
Tertiäre Bildung, erste Stufe
Tertiäre Bildung, Forschungsqualifikation
Anteil automatisierbarer Arbeitsplätze
Automatisierbarkeit nach Bildung
Quelle: Arntz, Gregory und Zierahn (2016)
Beispiel: Etwas mehr als 50 % der Beschäftigten mit Sekundarstufe I haben ein „hohes Automatisierungsrisiko“
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Agenda
1. Die (neue) Angst vor der Automatisierung
2. Automatisierungsrisiken für Beschäftige
3. Folgen für die Beschäftigung?
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Wie gefährdet sind diese Arbeitsplätze?
Automatisierungsrisiken dürfen nicht mit Beschäftigungseffekten gleichgesetzt werden:
1. Langsame Diffusion von Technologien
2. Flexibilität von Beschäftigten
3. Schaffung neuer Jobs
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Wie gefährdet sind diese Arbeitsplätze?
Automatisierungsrisiken dürfen nicht mit Beschäftigungseffekten gleichgesetzt werden:
1. Langsame Diffusion von Technologien
2. Flexibilität von Beschäftigten
3. Schaffung neuer Jobs
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Verbreitung von 4.0 Technologien Deutschland: IAB-ZEW-Arbeitswelt-4.0-Betriebsbefragung 2016
Quelle: Arntz, Gregory, Jansen und Zierahn (2016)
31.4%
15.0%
2.1%
33.9%
17.6%
Wir haben uns noch nicht mit derNutzung solcher Technologien beschäftigt.Wir setzen uns bereits mit der Nutzungsolcher Technologien auseinander.Wir planen derzeit die Anschaffung solcherTechnologien.
Wir nutzen bereits solche Technologien.
Die Nutzung dieser Technologien ist zentralerBestandteil unseres Geschäftsmodells.
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Wie gefährdet sind diese Arbeitsplätze?
Automatisierungsrisiken dürfen nicht mit Beschäftigungseffekten gleichgesetzt werden:
1. Langsame Diffusion von Technologien
2. Flexibilität von Beschäftigten
3. Schaffung neuer Jobs
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Beschäftigte passen sich an den digitalen Wandel an Veränderung der Tätigkeiten an deutschen Arbeitsplätzen 1979-1999
Quelle: Spitz-Oener (2006)
-10
-5
0
5
10
15
Nicht-RoutineAnalytisch
Nicht-RoutineInteraktiv
RoutineKognitiv
RoutineManuell
Nicht-RoutineManuell
zwischen Berufen
innerhalb von Berufen
Veränderung zurückzuführen auf Anpassungen:
Beispiel „Nicht-Routine Analytisch“: 85 % (15%) der aggregierten Veränderung sind auf Veränderungen innerhalb von Berufen (zwischen Berufen) zurückzuführen
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Wie gefährdet sind diese Arbeitsplätze?
Automatisierungsrisiken dürfen nicht mit Beschäftigungseffekten gleichgesetzt werden:
1. Langsame Diffusion von Technologien
2. Flexibilität von Beschäftigten
3. Schaffung neuer Jobs
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Positiver Nettoeffekt der Digitalisierung Veränderung der Beschäftigung in Europa 1999-2010 (Mio Jobs)
Nicht-Lohneinkommen wird konsumiert:
Quelle: Gregory, Salomons, Zierahn (2016)
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Automatisierungsrisiken werden überschätzt jeder 10. anstatt jeder 2. Arbeitsplatz automatisierbar
Automatisierungsrisiken nicht gleich Beschäftigungseffekte Positiver Nettoeffekt der Digitalisierung
Empirische Evidenz: jobschaffende Effekte > jobzerstörende Effekte
Aber: Stehen vor großen Herausforderungen Wie können geringqualifizierte Beschäftigte unterstützt werden? Wer ist an den Gewinnen der Digitalisierung beteiligt?
Fazit: Kein Ende der Arbeit, aber Veränderungen!
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Anhang
Wie ändert sich die Arbeitswelt im Zuge von Industrie 4.0?
Erste Ergebnisse
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Hypothese 1: Tätigkeitswandel weniger Routine-, mehr abstrakte Tätigkeiten
Quelle: Arntz, Gregory, Jansen und Zierahn (2016)
0 .1 .2 .3 .4 .5
Routine-Tätigkeiten
0 .1 .2 .3 .4 .5
Manuelle Tätigkeiten
0 .1 .2 .3 .4 .5Veränderungsindex
Abstrakte Tätigkeiten
Büro- und Kommunikationsmittel
nein jaBetrieb hat in den letzten 5 Jahren in 4.0 Technologien investiert?
0 .1 .2 .3 .4 .5
Routine-Tätigkeiten
0 .1 .2 .3 .4 .5
Manuelle Tätigkeiten
0 .1 .2 .3 .4 .5Veränderungsindex
Abstrakte Tätigkeiten
Produktionsmittel
nein jaBetrieb hat in den letzten 5 Jahren in 4.0 Technologien investiert?
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Hypothese 2: Strukturwandel der Berufe weniger Fertigungsberufe, mehr Dienstleistungs-, technische/wiss. Berufe
Quelle: Wolter et al. (2015)
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Quelle: Arnold et al. (2016)
Beschäftigtenbefragung: „Die technologischen Neuerungen erfordern eine beständige Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten.“
0%
20%
40%
60%
80%
100%
niedrig mittel mittel-hoch hoch GesamtAusbildungslevel
Hypothese 3: Upskilling Steigender Weiterbildungsbedarf vor allem für Mittel-/Hochqualifizierte
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0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
niedrig mittel mittel-hoch hoch GesamtAusbildungslevel
Beschäftigtenbefragung: „Die technologischen Neuerungen verlangen mir weniger Fähigkeiten und Kompetenzen ab.“
Hypothese 4: Downskilling Sinkende Anforderungen für einige Geringqualifizierte
Quelle: Arnold et al. (2016)
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Hypothese 5: Veränderte Kompetenzanforderungen Arbeitsinhalte werden anspruchsvoller, vielfältiger und komplexer
ProzessknowhowUmgang mit Kunden (Kundenbeziehungsmanagement)
Interdisziplinäre Arbeitsweise
Arbeiten unter hoher geistiger Belastung
Neue Fähigkeiten und Kompetenzen erlernen
Kreativität
UmweltschutzkenntnisseEntwicklung von IT
Multitasking
Handgeschick und Fingerfertigkeit
Kenntnisse in der Anwendung von IT
Führungskompetenz
Arbeiten unter hoher physischer Belastung
Selbständiges Arbeiten
.2
.4
.6
.8
1
nein ja
Betrieb hat in den letzten 5 Jahren in 4.0 Technologien investiert:
Sortiert nach Differenz zwischen ja und nein
Büro- und KommunikationsmittelUmgang mit Kunden (Kundenbeziehungsmanagement)
Neue Fähigkeiten und Kompetenzen erlernen
Interdisziplinäre Arbeitsweise
Prozessknowhow
Entwicklung von IT
Arbeiten unter hoher geistiger Belastung
KreativitätSelbständiges Arbeiten
Handgeschick und Fingerfertigkeit
Führungskompetenz
Arbeiten unter hoher physischer Belastung
Multitasking
Kenntnisse in der Anwendung von IT
Umweltschutzkenntnisse
.2
.4
.6
.8
1
nein ja
Betrieb hat in den letzten 5 Jahren in 4.0 Technologien investiert:
Sortiert nach Differenz zwischen ja und nein
Produktionsmittel
Quelle: Arntz, Gregory, Jansen und Zierahn (2016)
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Kontakt
Dr. Terry Gregory Senior Researcher Arbeitsmärkte, Personalmanagement und Soziale Sicherung Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) L7, 1 68161 Mannheim Deutschland Tel.: +49 621 1235-306 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.zew.de/team/tgr/
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Referenzen
Arnold, Arntz, Gregory, Steffes und Zierahn (2016), Herausforderungen der Digitalisierung für die Zukunft der Arbeitswelt, ZEW policy brief, Nr. 8.
Arntz, Gregory und Zierahn (2016) , The Risk of Automation for Jobs in OECD Countries: A Comparative Analysis, OECD Social, Employment and Migration Working Papers No. 189, Paris.
Arntz, Gregory, Jansen und Zierahn (2016), Tätigkeitswandel und Weiterbildungsbedarf in der digitalen Transformation, IAB,ZEW,acatech.
Bonin, Gregory und Zierahn (2015): Übertragung der Studie von Frey/Osborne (2013) auf Deutschland, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Mannheim.
Frey und Osborne (2013). The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerization? University of Oxford.
Gregory, Salomons und Zierahn (2016). Racing With or Against the Machine? Evidence from Europe, ZEW Discussion Paper, No. 16-053.
Spitz-Oener, A. (2006). Technical change, job tasks, and rising educational demands: looking outside the wage structure. Journal of labor economics, 24(2), 235-270.
Wolter, Mönnig, Hummel, Schneemann, Weber, Zika, Helmrich, Maier, Neuber und Pohl (2015): Industrie 4.0 und die Folgen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft. Szenario Rechnungen im Rahmen der BIBB-IAB Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen. IAB-Forschungsbericht 67, Nürnberg: IAB.