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HEIMAT FRONT Die üringer im Ersten Weltkrieg AUSSTELLUNGEN 2014 – 2015

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HeimaTfronTDie Thüringer im Ersten Weltkriega u s s T e l l u n g e n 2 0 1 4 – 2 0 1 5

as voranstehende Zitat stammt von dem Thüringer Rudolf Görlach. In diesem verarbeitet er die Erlebnisse, die er in der Schlacht von Verdun gemacht hat. Görlach selbst war Sanitätsoffizier und insgesamt drei »Höllenmonate« in Verdun.

Görlach steht dabei sinnbildlich für die Soldatengeneration des Ersten Weltkriegs. Der Krieg wurde als »philanthropische Kulturmission« und »Abenteuer« angesehen. Die wirkliche Situation an der Front war allerdings eine andere. Der Erste Weltkrieg gilt daher auch als erster industrialisierter Massen­krieg. Neun Millionen Tote sind der traurige Beleg.

Doch der Krieg tobte nicht nur an der Front. Auch die Zivil­bevölkerung war Teil der allumfassenden Kriegsmaschinerie. Der Verlust von Familienangehörigen und Freunden, die kriegsbedingten materiellen Einschnitte, Hunger – um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Im Jahr 2014 werden die Museen der Städte und Gemeinden, Apolda, Arnstadt, Erfurt, Gera, Großbreitenbach, Jena, Hohenfelden, Saalfeld, Schönau, Weimar, Eisenach, Hildburghausen, Nordhausen und Zeulenroda mit vielfältigen Ausstellungen dokumentieren, dass der Erste Weltkrieg nicht nur auf fernen Schlachtfeldern stattfand sondern auch in Thüringen allgegenwärtig war. Im Zentrum steht dabei sowohl die Wirkung des Krieges auf die Städte und Regionen Thüringens, als auch das Wirken der Thüringer im Krieg.

(…) und habe ich nichts und bin ich ein Krüppel, alle Leiden der Welt, die mir noch begegnen können, sind nichts gegen das Erleben dieser Wochen.

D

In Christian Morgensterns Gedicht Die Schwestern streiten Glocke und Kanone um die Vorherrschaft. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor einhundert Jahren bietet Anlass, dieses außergewöhnliche archaische »Geschwisterpaar« einmal näher zu betrachten. Glocken begleiten das menschliche Leben – sie verkünden die christliche Botschaft, ertönen bei Taufen, Hoch zeiten und Beerdigungen, mahnen an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Kanonen bringen Zerstörung und Tod. Die Glockengießer beherrschten auch den Kanonenguss. Bereits die im Mittelalter gebräuchliche Berufsbezeichnung des Stück­ und Glockengießers verweist auf diese außergewöhn­liche Ambivalenz. Auf Gießerwappen, Porträts und in Katalogen warben die Gießer parallel mit der Abbildung von Glocken und Kanonen : den Symbolen für Frieden und Krieg aus einer Hand. Seit dem 15. Jahrhundert ließen Landesherren im Kriegs­fall Turmglocken zu Kanonen umschmelzen. Im Ersten Weltkrieg wurden etwa 65 000 deutsche Glocken zur Metall reserve ein geschmolzen.In Friedenszeiten wurden Kanonen zu Glocken umgegossen. So dienten 1711 erbeutete türkische Kanonen als Glockenspeise für die große Glocke des Wiener Stephansdomes. Der Apoldaer Hofglockengießer Franz Schilling vermerkte in den 1890er Jahren unter der verschmolzenen Metallmenge etliche »Pfund Kanonen«. Seit 2002 läutet in der Dessauer Innenstadt eine Glocke, die aus vier Tonnen Waffenschrott gegossen wurde.Bei Christian Morgenstern spricht die Glocke zur Kanone : »… wird mich erst der Rechte läuten, wird es deinen Tod bedeuten.«

21. sep Tember — 30. Dezember 2014

Die ehernen »Schwestern«. Glocken und Kanonen

glockenmuseumsTaDTmuseum apolDa

DiensTag – sonnTag 10 – 18 uHr

erwacHsene 2 ,50 euro erm ässigT 1,50 euro

glockenmuseum / sTaDTmuseum

baHnHofsTrasse 41

99510 apolDa

Telefon 0 36 44 . 5 15 25 70

glockenmuseum @ apolDa .De

glockenmuseum-apolDa .De

Abtransport der Kirchenglocken

Glockenfriedhof in Innsbruck Gießerwappen

Der Erste Weltkrieg wurde nicht allein auf den Schlachtfeldern geführt : Bevor die Armeen in den Krieg zogen, war es zunächst ein »Krieg der Geister«. Die Wucht des Krieges wurde durch die Wortgewalt nationalistischer Argumente vorbereitet. Intellektuelle und Künstler Europas ließen sich anstecken von der Kriegseuphorie, blenden von den Bildern, die sie oft selbst erzeugten. Die Plakate richteten sich an die deutsche Bevölkerung. Sie sollte von der Wichtigkeit und Richtigkeit des Krieges überzeugt werden. Das Vermitteln von Stolz, Mitgefühl und Kampf bereit­schaft waren das Ziel der Kriegspropaganda. Zu Beginn des Krieges dominierten Motive, die der nationalen Geschlossenheit dienten, Siegeszuversicht vermittelten und das feste Bündnis der Mittelmächte Deutschland und Österreich ­Ungarn unterstrichen. Gegen Kriegsende appellierten immer mehr Plakate an den Durchhaltewillen der Bevölkerung. Die stadtgeschichtliche Sammlung des Schlossmuseums Arnstadt enthält einen großen Plakatbestand, der u. a. auch die Zeit des Ersten Weltkrieges widerspiegelt. Propagandaplakate, Plakate zu Kriegsanleihen, Bekanntmachungen, Aufrufe, Verordnungen und Fotos sind der Ausgangspunkt für die Frage : Wie wurde der Krieg »beworben«, welche Propagandastrategien und ­ziele verfolgt ?

Tägl icH 9.30 – 16 .30 uHr

erwacHsene 6 ,00 euro erm ässigT 3 ,50 euro

scHulkl assen 10,00 euro pro kl asse

scHlossmuseum arnsTaDT »neues pal a is«

scHlosspl aTz 1

99310 arnsTaDT

Telefon 0 36 28 . 60 29 32

scHlossmuseum @ kulTurbeTrieb . arnsTaDT.De

w w w. arnsTaDT.De

1. augusT — 26. okTober 2014

Das Grauen hinter schönen Bildern. Von der »Ästhetik des Krieges«

scHlossmuseum arnsTaDT »neues palais«

Anlässlich des einhundertsten Jahrestages des Ausbruchs des Ertsen Weltkriegs bringt das Volkskunde Museum in Erfurt Menschen zum Sprechen, die ansonsten stumm bleiben und der Vergessen heit anheimfallen würden.Eine solche Person ist der 1884 im thüringischen Bad Lieben­stein geborene Fabrikarbeiter Ernst Friedrich Heller. Ernst Heller gehört nicht zur großen Schar derer, die begeistert in den Krieg zieht. Dennoch beugt er sich als pflichtbewusster Staatsbürger seiner Einberufung im Mai 1915 ohne Ausflüchte. Gefallen am Kriegshandwerk findet er nicht. In seinen Gedanken ist er immer bei seiner Familie. Man ist, schreibt er am 1. Juli 1916, so dick satt Krieg, wenn es nur mal erst anders wäre. Zu diesem Zeitpunkt hat Ernst Heller nur noch wenige Wochen zu leben : Am 12. August 1916 erliegt er seinen Verletzungen, die er in der mörderischen Schlacht an der Somme erlitten hatte.Dieses individuelle Schicksal wird eingebettet in die politische Geschichte des Ersten Weltkriegs – gestützt auf amtliche Quellen sowie in starkem Maße auf private Dokumente und Hinter­lassenschaften.

20. november 2014 — 12 . apri l 2015

Für Kaiser, Gott und Vaterland ? Das kurze Leben des Ernst Heller (1884 – 1916)

museum für THüringer volkskunDe erfurT

DiensTag – sonnTag 10.00 – 18 .00 uHr

erwacHsene 6 ,00 euro erm ässigT 4 ,00 euro

scHulkl assen fre i

museum für THüringer volkskunDe erfurT

Juri - gagarin ring 140 a

99084 erfurT

Telefon 03 61 . 6 55 56 07

volkskunDemuseum @ erfurT.De

Gera am Vorabend des Ersten Weltkriegs : Residenz eines der kleinsten Länder des Deutschen Reiches, des Fürstentums Reuß jüngerer Linie, zugleich ein florierender Industriestandort und nach Erfurt die größte Stadt Thüringens.Von der anfänglichen Kriegsbegeisterung blieben im Jahr 1918 nur trotzige Durchhalteparolen. Die ersten Kriegsgefangenen und öffentlich ausgestellte Beutekanonen wurden anfangs noch siegessicher bestaunt. Bedingt durch die Kriegsproduktion gab die örtliche Textilindustrie ihre führende Position an den Maschinenbau ab. Die 1915 eingeführten Beschränkungen der Lebensmittelversorgung und deren Verschärfung im Lauf des Krieges führten 1917 zu sogenannten Lebensmittelunruhen in der Stadt. Propaganda, Kriegsanleihen, die Nagelung von Kriegswahrzeichen oder die Beschlagnahme von Kirchen glocken bildeten zunehmend Mittel zur Verlängerung des Krieges.Am Ende des Krieges standen schließlich die November­revolution und die damit eingeleiteten politischen Umwälzungen. Auch in Gera dankte der Landesherr Heinrich XXVII. am 10. November 1918 ab, aus dem Fürstentum entstand ein Volksstaat.

1. apri l — 27. sep Tember 2015

Krieg und Nachkrieg. Gera 1914 – 1918 – 1920

sTaDTmuseum gera

erwacHsene 4 ,00 euro

erm ässigT 2 ,50 euro

scHulkl assen fre i

sTaDTmuseum gera

museumspl aTz 1

07545 gera

Telelefon 03 65 . 8 38 14 71

sTaDTmuseum @ gera .De

w w w.gera .De

Zum einhundertsten Jahrestag des Ersten Weltkrieges be­schäftigt sich das Wald­Kreativ Museum mit den Geschehnissen in Großbreitenbach und Umgebung während dieser Zeit. Am 3. August vor 100 Jahren wurden die ersten Einberufenen – damals noch mit Musik – am Bahnhof verabschiedet. Bereits am 6. August war das erste Todesopfer unter ihnen.So soll den 133 Toten und Vermissten gedacht werden, die ihr Leben für ihr Vaterland geopfert haben – wo sie gekämpft haben und wo sie gefallen sind. Sind sie auf einem Soldaten­friedhof bestattet oder gibt es keine Informationen über ihren Verbleib ? Und wie erging es den Menschen in Großbreitenbach und Umgebung. Wie haben sie die Zeit erlebt ? Welche Opfer mussten an der Heimatfront erbracht werden ?Zu diesem denkwürdigen Anlass rückt auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen vom Ersten Weltkrieg wieder in den Mittel­punkt. Restauriert und wieder mit den ursprünglich ange­brachten Tafeln mit den Namen der Toten versehen, wird Ihnen mit dem Trompetensignal »Last post« am 3. August 2014 am Kriegerdenkmal gedacht.

3 . augusT — 19. november 2014

1914 – 1918 Krieg und Heimat in Großbreitenbach

THüringer walD-kreaTiv museum

DiensTag – fre iTag 10.00 – 16 .00 uHr

sa msTag – sonnTag 13 .00 – 16 .00 uHr

erwacHsene 2 ,00 euro erm ässigT 1,50 euro

THüringer walD -kreaT iv museum

myl iussTrasse 6

98701 grossbre iTenbacH

Telefon 03 67 81 . 4 18 15

info @ sTaDT- grossbre iTenbacH .De

w w w.sTaDT- grossbre iTenbacH .De

Der 1890 in Wintersdorf bei Altenburg geborene Alfred Ahner zeigte schon früh seine künstlerische Begabung. Zwischen 1905 und 1910 absolvierte er eine Lehre in einer lithographischen Kunstanstalt in Gera. Es folgten Studien in München und Stuttgart, die er wegen seiner Einberufung im Herbst 1914 frühzeitig beenden musste. Alfred Ahner wurde Sanitätssoldat an der Westfront. Anfangs sah er im Krieg die Möglichkeit, neue künstlerische Eindrücke zu gewinnen. Doch unter dem Eindruck seiner Erlebnisse an der Front wandelte er sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Was er sieht und was ihn bewegt, hält Ahner auf künstlerische Weise fest. Zwischen 1914 und 1919 entstehen zahlreiche Zeichnungen in Skizzenbüchern und auf Feldpostkarten. Mit Bleistift und Kohle skizziert er z.B. Soldaten im Granat­feuer, Verwundete, Sanitätssoldaten und Operationen auf dem S chlachtfeld. Ergänzt wird die Ausstellung durch Zeichnungen und Bilder späterer Jahre, die aber noch auf den Eindrücken der Erlebnisse Ahners im Ersten Weltkrieg basieren, so z.B. seine Karikatur des Kriegsgottes Mars.

m ärz : sa msTag b is sonnTag 11 – 17 uHr

ab apri l : Tägl icH von 10 – 18 uHr

erwacHsene 5 ,00 euro erm ässigTe 4 ,00 euro

scHulkl assen 1 euro pro scHüler

THüringer fre i l icHTmuseum HoHenfelDen

im Dorfe 63

99448 HoHenfelDen

Telefon 03 64 50 . 3 02 85

info @ fre i l icHTmuseum-HoHenfelDen .De

w w w.THueringer- fre i l icHTmuseum-HoHenfelDen .De

6 . m ärz — 3 . augusT 2014

»… dass dieses Morden bald ein Ende hat« Der Maler Alfred Ahner im 1. Weltkrieg

THüringer freilicHTmuseum HoHenfelDen

Bei der Konstituierung der »Heimatfront« im »Geist von 1914« wird den Universitätsstädten eine besondere Rolle zugesprochen. Am 14. August 1914 beklagte der weltberühmte Gelehrte Ernst Haeckel im Jenaer Volksblatt den Kriegsausbruch als »eine der größten Katastrophen der ganzen Weltgeschichte« und verdammte zugleich »Englands Blutschuld am Weltkriege«. Angst ergriff die gesamte Stadt, als im Herbst 1915 in Jena eine Thyphus­Epidemie ausbrach. Das Essen wurde knapp, 1916 die Lebensmittelkarten eingeführt. Trotz allem scheint die »Heimatfront« lange Zeit geschlossen hinter der Reichsführung zu stehen. Aber schon zu Ostern 1916 trafen sich Jugendliche aus ganz Deutschland in der Zwätzengasse 16 mit Karl Liebknecht zur illegalen »Osterkonferenz der Jugend«.Die Ausstellung im Stadtmuseum Jena fragt deshalb unter anderem : Wie lange hielt, wann und woran zerbrach der im »August erlebnis« von 1914 scheinbar entstandene Konsens aller Bevölkerungsschichten ? Welche spezifischen Ausprägungen hatte dieser Konstituierungs­ wie Zerfallsprozess an einem Rüstungsstandort wie Jena ? Und wie ging es einer Mutter oder einem Schulkind damals tatsächlich, im ersten großen Krieg des 20. Jahrhunderts, mitten in Thüringen ?

3 . okTober 2014 — 15. m ärz 2015

»Heimatfront«. Eine mitteldeutsche Universitätsstadt im Ersten Weltkrieg

sTaDTmuseumkunsTsammlung Jena

DiensTag / miT T wocH / fre iTag 10.00 – 17.00 uHr

DonnersTag 15.00 – 22 .00 uHr

sa msTag / sonnTag 11.00 – 18 .00 uHr

erwacHsene 4 ,00 euro erm ässigT 3 ,00 euro scHüler fre i

sTaDTmuseum & kunsTsa mmlung Jena

m arkT 7

07743 J ena

Telefon 0 36 41 . 49 82 61

sTaDTmuseum @ Jena .De

100 Jahre Erster Weltkrieg : Die Jahresausstellung 2014 der Klassik Stiftung Weimar wird diese »Urkatastrophe« des 20. Jahrhunderts und die ihr vorausgehenden ideologischen Kontroversen beleuchten. Im Fokus stehen Weimar in der Zeit von 1900 bis 1918 und seine besondere Rolle als »Identifikations­ort der deutschen Kultur«. Wie unter dem Brennglas verdichten sich hier die ästhetischen und kulturpolitischen Konfrontationen, lässt sich die intellektuelle Aufrüstung im Zeichen der Natio­nalisierung der Künste beobachten. Von Harry Graf Kessler bis Fritz Mackensen, von Henry van de Velde bis Ernst von Wildenbruch und von Ernst Haeckel bis Rudolf Eucken, sie alle sind (un­)freiwillige Teilnehmer am »Krieg der Geister« in Weimar.Um diesen Facettenreichtum aufzufächern, zielt die kultur­historisch angelegte Ausstellung auf ein Zusammenspiel unterschiedlicher Perspektiven. Sie unterlegt diese Kunst­, Kultur­ und Mentalitätsgeschichte mit Zeugnissen der Zeit : von Gemälden, Graphik, Plakaten, Fotografien über architek­tonische und plastische Arbeiten bis hin zu literarischer Propaganda, öffentlichen Aufrufen und Feldpostsendungen.Die komplexe Präsentation, die zentrale Fragen nach der deutschen Identität stellt und damit auf noch immer aktuelle Debatten verweist, wird von einem Beraterstab renommierter Fachwissenschaftler begleitet und entsteht in Kooperation mit dem Stadtmuseum Weimar, dem Stadtarchiv Weimar sowie dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar.

1. augusT — 9. november 2014

Krieg der Geister. Weimar als Symbolort der deutschen Kultur vor und während des Ersten Weltkriegs

neues museum weimar

DiensTag – sonnTag 11.00 – 18 .00 uHr

erwacHsene 5 ,50 euro erm ässigT 3 ,50 euro scHüler 1,50 euro

neues museum weim ar

weim arpl aTz 5

99423 we im ar

besucHerinform aTion sTanD Der kl ass ik sT i f Tung we im ar

in Der TourisT- inform aTion m arkT 10 | 99423 we im ar

Telefon + 49 ( 0 ) 36 43 . 5 45 - 4 00 | fa x + 49 ( 0 ) 36 43 . 41 98 16

info @ kl assik-sT i f Tung.De

w w w.kl ass ik-sT i f Tung.De/2014Auszug des 94. Regiments. Feldgottesdienst im Weimarer Schlosshof, 1914 © Stadtmuseum Weimar

Tanzende. Ludwig von Hofmann, um 1906 © Klassik Stiftung Weimar

Zum 100. Jahrestag des Kriegsbeginns zeigt das Stadtmuseum Saalfeld eine Sonderausstellung, die sich erstmals der Geschichte Saalfelds, einer typischen Thüringer Provinzstadt mittlerer Größe, und ihrer Bürger zwischen 1914 und 1918 widmet.

Themen sind : Krieg und Frieden (Kriegsalltag in der Heimat bzw. an der Front ; Täter­Opfer­Problematik, Rolle der Frauen),Begeisterung und Ernüchterung (von der »August­Euphorie« 1914 zur Desillusionierung und zur Revolution 1918 – mit ihren Folgen für Staat, Stadt und Gesellschaft) ; Versorgung und Mangel (der tägliche Kampf der Bürger um Lebensmittel und Grundversorgung ; der immer umfassendere Zugriff des Staates auf kriegswichtige Ressourcen aller Art) ; Gesundheit und Krankheit (Lazarettwesen, medizinische Versorgung der Bevölkerung, Mangelerkrankungen und Seuchen, Kriegs­traumata und Verwundungen, Tod)

Untersetzt werden diese Begriffspaare durch biografische Zeugnisse von Bürgern, deren sehr unterschiedliche Lebenswe­ge und Erinnerungen eine Vielzahl von Aspekten beleuchten.

27. sep Tember 2014 — 18 . Januar 2015

»In manchen Familien wird Not einkehren …« Saalfeld im Ersten Weltkrieg 1914 – 1918

sTaDTmuseum saalfelD im franziskanerklosTer

DiensTag – sonnTag 10 – 17 uHr

erwacHsene 5 ,00 euro erm ässigT 3 ,00 euro

scHulkl assen 1,00 euro pro scHüler

sTaDTmuseum sa alfelD im franzisk anerklosTer

münzpl aTz 5

07318 sa alfelD/sa ale

Telefon 0 36 71 . 5 98 - 4 71

info @ museumimklosTer .De

w w w. museumimklosTer .De

Werkmeister Bernhard Walther, etwa 1915

Frauengruppe bei der Konservenherstellung, 1915

Die Ausstellung im Hörselbergmuseum Schönau will vor allem die Kriegsauswirkungen auf dem Lande zeigen, aber auch die Ursachen und Hintergründe darstellen, die zur Auslösung des Ersten Weltkrieges führten.So waren es doch vor allem die Frauen, die während ihre Männer, Väter und Söhne in den Krieg zogen, zu Hause die Verantwortung für Haus und Hof übernehmen mussten und ihre Kinder erzogen.Nach Euphorie und Kriegestaumel zog der Alltag ein. Der ständige Mangel, nicht nur an landwirtschaftlichen Arbeits­kräften, verbunden mit Missernten führten zur großen Hungers­not. Beschaffungskriminalität und Schwarzhandel waren an der Tagesordnung. Der alltägliche Überlebenskampf und die permanente Überbelastung der Daheimgebliebenen werden in der Ausstellung anhand von Einzelschicksalen dargestellt. Typische Exponate aus dieser Zeit, wie z. B. Nagelkreuz, Lebens­mittelmarken, Plakate, Ehrengefallenenbuch etc. als Zeitzeugen ermöglichen dem Besucher Einblicke in diese Kriegszeit.Am Ende des Ausstellungsrundgangs erwartet den Besucher, welche Auswirkungen dieser Krieg für Deutschland und die Welt hatte (Weimarer Republik / Machtergreifung Hitlers).

18 . m ai — 31. okTober 2014

Heimatfront1. Weltkrieg im ländlichen Alltag

Hörselbergmuseum scHönau

DonnersTag / sonnTag 14.00 – 18 .00 uHr

erwacHsene 2 ,00 euro erm ässigT 1,00 euro

Hörselbergmuseum scHönau

HörselTalsTrasse 39

99848 wuTHa-farnroDa / oT scHönau

Telefon 0 369 21 . 91 50

info @ wuTHa-farnroDa .De

Nachdem das Deutsche Reich am 1. August 1914 die allgemeine Mobilmachung beschloss, begann auch für Zeulenrodas Söhne der Erste Weltkrieg. In den folgenden vier Jahren sollten Männer aus allen sozialen Schichten der Stadt zum Kriegs­dienst gezogen werden. Dies hatte dramatische Auswirkungen auf alle Bereiche des politischen, öffentlichen und sozialen Lebens der Stadt. Die Ausstellung im Städtischen Museum Zeulenroda verfolgt den Ansatz, den Gefallenen der Stadt ihr individuelles Gesicht zurückzugeben, welches diese Männer im hundertfachen anonymen Sterben verloren. Die Grundlage bildet dabei das Buch Tod oder vermisst. Ein Denkmal für Zeulenrodas Opfer im Weltkrieg, welches aus der Feder des ehemaligen Stadt archivars Friedrich Lorenz Schmidt stammt. Schmidt, selbst Weltkriegs­teilnehmer, verzeichnet darin alle Gefallenen Zeulenrodas mit Namen, Geburts­ und Sterbedaten sowie dem Ort ihres Todes im Felde oder Lazarett. Dieses personengeschichtliche Dokument wird durch Photos, Feldpostbriefe und Todesanzeigen aus der lokalen Presse ergänzt. Zudem werden zahlreiche Leih gaben aus Zeulenrodaer Familienbesitz zu sehen sein, wie etwa Tagebücher aus dem Schützengraben, zahlreiche Photos, persönliche Briefe der Frontsoldaten und weitere Egozeugnisse. Auf diese Weise wird dem anonymen Soldaten in Feldgrau seine menschliche Einzigartigkeit zurückgegeben.

augusT — november 2014

»Ihr seid wieder daheim, wenn das Laub fällt«Zeulenroda im Ersten Weltkrieg

sTäDTiscHes museum zeulenroDa

DiensTag / miT T wocH / fre iTag 9.00 – 16 .00 uHr

DonnersTag 9.00 – 18 .00 uHr

sonnTag 13 .00 – 16 .00 uHr

erwacHsene 2 ,50 euro erm ässigT 1,50 euro

scHulkl assen 1,00 euro pro scHüler

sTäDT iscHes museum zeulenroDa

aum aiscHe sTrasse 30

07937 zeulenroDa-Triebes

Telefon 03 66 28 . 6 41 35

museum @zeulenroDa-Triebes .De

Gross sind die Opfer, die wir bislang schon bringen mussten. Meine Familie hat das Edelste, was sie opfern konnte, schon hingeben müssen, meinen Oheim und Vetter.

Heinrich F. Simon aus Pannes an Pro. Cartellieri, am 19. Januar 1915

Ist unser Leben, das Verhältnis zu anderen Menschen und Lebewe-sen, der Völker untereinander etwas anderes als ein steter erbitterter Kampf? Vernichten sich Menschen nicht auch im Frieden, wohl nicht das Leben, aber die Existenz und das, was das Leben lebenswert macht? Da ist das Unglück wohl oft noch größer, jetzt ist es nur augenfälliger. Ist es denn überhaupt möglich, daß alle untereinander immer im Frieden leben?

Assistenzarzt Dr. Rudolf Theis an seine Ehefrau, 23. Oktober 1915

Ach wie viele ruhen schon in französischer Erde, friedlich neben dem Feind gebettet! Der Tod versöhnt alles.

Paul aus Grand Seille an Unbekannt, 10. Oktober 1914

Wenn ich wieder komme, dann bin ich ein ganz anderer Mensch ; dann wollen wir ein recht glückliches Familienleben führen. Heute haben wir sechs Kameraden zur letzten Ruhe bestattet. Welch trübes Weihnachten für die Angehörigen !

Walter Hagen an der Ostfront an seine Mutter in Altenburg, 21. Dezember 1914

Was ich durchgemacht habe, gönne ich meinem ärgsten Feinde nicht.

Kassenassistent und Buchhalter Harry Wagner aus einem Graben südwestlich

von Reims (Frkr.) an die Direktion der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt,

Filiale Gera, 23. Juli 1918

Unendliche Mühe und Liebe war jahrzehntelang auf ihn verwandt worden, und nun verweste er irgendwo in einem Straßengraben. Wir hätten ihn gern begraben (…).

Gerhard Theodor Bernhard Goepel aus Lansart an seine Eltern in Altenburg,

über einen gefallen französischen Soldaten, 12. Dezember 1914

Jetzt im Kriege erlebt man Sachen, an die man nie geglaubt hätte, daß man dieselben mit durchmachen könnte.

Angestellte Willy Pfister, Creditanstalt Gera, 11. Mai 1915

Herausgeber : Museumsverband Thüringen e.V.

V.i.S.d.P Günter Schuchardt

Redaktion : Holger Nowa

Redaktionsschluss : 31.12.2013

Anschrift : Museumsverband Thüringen

Brühler Str. 37, 99084 Erfurt

Telefon 0361 5513865

E­ Mail: info€museumsverband­thueringen.de

www.museumsverband­thueringen.de

Gestaltung : Atelier Kerzig (ma) Gera

[email protected]

Gefördert durch das Thüringer Ministerium

für Bildung, Wissenschaft und Kultur

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sTaDTmuseum HilDburgHausenDer große Krieg 1914 – 191829. Jun i — 14. augusT 2014

Henry va De velDe museum – Haus scHulenburg geraGrafik 1914 – 1918