Die Presse: Management 50+

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DIEPRESSE.COM 14./15. MÄRZ 2009 Viel können und noch mehr wollen: Lernen in der dritten Karrierephase Manager 45+. Erfahrene Führungskräfte suchen Sinn, Werte und die Gelegenheit zum Austausch. n Jüngere mögen schneller un- terwegs sein, aber Ältere kennen den Weg – so besagt die Redensart. Dennoch löst das eigene Älterwer- den bei Führungskräften viele Fragen aus, zu deren Beantwor- tung Weiterbildungsangebote hilf- reich sein können. Das bestätigt auch Michaela Kern, Leiterin des College Leader- ship am Wifi Management Forum und freie Trainerin. Sie sieht drei typische „Benchmarks“ in einer Managementkarriere, drei Schei- telpunkte, an denen nach Orien- tierung gesucht wird: der erste beim Berufseinstieg, der zweite Anfang oder Mitte 30, wenn man sich etabliert hat, und der dritte zwischen Ende 40 und Anfang 50. „Diese dritte Gruppe steht wirt- schaftlich gut da“, sagt Kern. „Noch mehr als alle anderen stellt sie die Frage nach dem Sinn.“ „Manager fragen sich in dieser Phase oft, wem sie wirklich ver- antwortlich sind“, sagt Michael Schmelczer, Direktor des Swiss Management Center (SMC). „Sind es die Aktionäre, sind es die Mit- arbeiter? Ist Wachstum um jeden Preis ein Ziel?“ Im Rahmen des Studiums zum Doctor of Business Administration (DBA), den das SMC ab Herbst auch in Wien an- bietet, können Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene solche Fragen mit dem theoretischen In- put der Hochschule bearbeiten. Unterschiedliche Gruppen Der Doctor of Business Adminis- tration (DBA) baut im angelsäch- sischen Modell auf dem Master of Business Administration (MBA) oder einem anderen Masterstu- dium auf und ist im Unterschied zum PhD betont praxisnah. „Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jah- ren. Unsere Teilnehmer suchen den Erfahrungsaustausch unter- einander“, sagt Schmelczer. Im College Leadership, das mit einem Diplom abgeschlossen wird, lernen Ältere und Jüngere gemein- sam. „Gemischte Altersgruppen sind sinnvoll, weil auch im Unter- nehmen keine Altersgruppe unter sich bleibt“, sagt Kern. Die Teilneh- mer inspirieren einander: „Jüngere sind frecher und unverfrorener, da- von können sich Ältere anstecken lassen. Ältere wiederum werfen nicht so schnell die Flinte ins Korn.“ Neue Ziele finden Es geht aber immer auch darum, Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen. Denn wer bereits viel erreicht hat, der sucht auch in der dritten Phase der Karriere nach Herausforderungen außerhalb der „Comfort Zone“. Mit dem Begriff „Work-Life-Balance“ haben Kern und Schmelczer jedoch keine rech- te Freude. „Wer nach Work-Life- Balance sucht, ist zumeist hoch- gradig frustriert“, sagt Schmelczer, und Kern ergänzt: „Man soll und kann die beiden Bereiche nicht trennen. Denn man lebt ja auch, während man arbeitet.“ Vollblutführungskräfe treibt eher der Wunsch nach mehr Autonomie, sagt Schmelczer: „Vie- le wollen sich neu orientieren, entweder im Unternehmen oder außerhalb. Es ist unsere Aufgabe, sie dafür fit zu machen. Die Ent- scheidung, wie es für sie weiter- gehen soll, können und wollen wir ihnen aber nicht abnehmen.“ Kern ergänzt: „Man kann nur darauf achten, fit für die Führung zu blei- ben. Diejenigen, die zu uns kom- men, wissen das.“ KRU Drei Phasen (Neu-)Orientierung ist für Füh- rungskräfte beim Berufseinstieg, dann mit Mitte 30 und schließlich Ende 40 ein wichtiges Thema. Perspektiven Entweder im Austausch unter- einander oder mit Jüngeren wird das eigene Führungsverhalten reflektiert und theoretisch abge- sichert. Auch die Entscheidung über weitere berufliche Ziele wird dadurch vorbereitet. Auf einen Blick Ende 40 wollen viele Manager ihr Führungsverhalten überdenken und sich neue Ziele setzen. [Mammamaart/istockphoto.com] Master your challenges. s. Jetzt für Herbst 2009 bewerben! part-time Dieses MBA Programm vermittelt Ihnen profunde General fach- oder branchen- u.a. in: · · · Englisch 18 Monate plus Master These Berufsbegleitend pmba@ +43 1 31336 4816 t/pmba BUCHTIPP Manage- ment 50 praktische Modelle Mikael Kroge- rus und Ro- man Tschäp- peler haben 50 Managementtheorien, die man kennen sollte, für ein kleines Arbeitsbuch zusammengetragen und ins handliche Moleskine- Format verpackt. Wer strate- gische Entscheidungen treffen muss, findet hier eine Vielzahl von Anregungen und Modellen, um die ewigen Fragen zu beant- worten: Wie motiviere ich mich und mein Team? Wie arbeite ich effizienter? Der Leser ist eingela- den, die interessantesten Ideen auch gleich auszuprobieren. Krogerus/Tschäppeler, 50 Er- folgsmodelle, Verlag Kein & Aber, www.keinundaber.ch Überflieger Unbekannte Ursachen des Erfolges Bestsellerautor Malcolm Glad- well erforscht in seinem neuen Buch, wieso bestimmte Talente zu „Überfliegern“ werden und ande- re, nicht weniger begabte, nicht so weit kommen. Und er zeigt, dass außergewöhnlicher Erfolg ohne gute Startbedingungen, Fleiß und gezielte Förderung kaum zu ha- ben ist. Erfolg, mit anderen Wor- ten, ergibt sich „aus einer stetigen Akkumulation von Vorteilen“. Malcolm Gladwell, Überflieger, Campus Verlag, www.campus.de Controlling: In der Krise mehr Aufgaben [kru] Eine Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management – in Deutschland hat erhoben, dass die Arbeitsbelastung für Control- ler in Unternehmen, die von der aktuellen Krise besonders betrof- fen sind, um bis zu zwei Stunden pro Tag gestiegen ist. Teilweise wurden sogar zusätzliche Kapazi- täten geschaffen. Auch der Ein- fluss des Controllings auf Ent- scheidungen des Managements wächst. Weiterbildungen für Con- troller: das Programm „Certified Controller“ an der Limak in Linz, das am 23. April startet, oder der Professional MBA der WU Execu- tive Academy, der im Herbst be- ginnt, beide in Kooperation mit dem Österreichischen Controller Institut. www.limak.at www.executiveacademy.at General Management: MBA von TU Wien und Donau-Uni feiert Jubiläum [kru] Bereits zum zehnten Mal startet im Oktober der General Management MBA von TU Wien und Donau-Universität Krems. Das Kerncurriculum des ersten Studienjahres wird in Wien abge- halten, die Vertiefung des Gene- ral-Management-Wissens kann entweder weiterhin berufsbeglei- tend in Wien oder als Vollzeit- programm an einer Partneruni- versität absolviert werden. Am 26. März informiert das Continu- ing Education Center der TU Wien ab 18 Uhr über inhaltliche und organisatorische Fragen. Anmel- dung erbeten unter gm-mba@tu- wien.ac.at. Nähere Informationen auf der Homepage. http://gm-mba.tuwien.ac.at IN KÜRZE DIE WICHTIGSTEN WEITERBILDUNGSMELDUNGEN K 2 FOKUS: WEITERBILDUNG FÜR MANAGER

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Artikel ueber Weiterbildungsangebote fuer Manager 50+

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DIEPRESSE.COM 14./15. März 2009

Viel können und noch mehr wollen: Lernen in der dritten KarrierephaseManager 45+. Erfahrene Führungskräfte suchen Sinn, Werte und die Gelegenheit zum Austausch.

n Jüngere mögen schneller un­terwegs sein, aber Ältere kennen den Weg – so besagt die Redensart. Dennoch löst das eigene Älterwer­den bei Führungskräften viele Fragen aus, zu deren Beantwor­tung Weiterbildungsangebote hilf­reich sein können.

Das bestätigt auch Michaela Kern, Leiterin des College Leader­ship am Wifi Management Forum und freie Trainerin. Sie sieht drei typische „Benchmarks“ in einer Managementkarriere, drei Schei­telpunkte, an denen nach Orien­tierung gesucht wird: der erste beim Berufseinstieg, der zweite Anfang oder Mitte 30, wenn man sich etabliert hat, und der dritte zwischen Ende 40 und Anfang 50. „Diese dritte Gruppe steht wirt­schaftlich gut da“, sagt Kern. „Noch mehr als alle anderen stellt sie die Frage nach dem Sinn.“

„Manager fragen sich in dieser Phase oft, wem sie wirklich ver­antwortlich sind“, sagt Michael Schmelczer, Direktor des Swiss Management Center (SMC). „Sind es die Aktionäre, sind es die Mit­arbeiter? Ist Wachstum um jeden Preis ein Ziel?“ Im Rahmen des Studiums zum Doctor of Business Administration (DBA), den das SMC ab Herbst auch in Wien an­bietet, können Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene solche Fragen mit dem theoretischen In­put der Hochschule bearbeiten.

Unterschiedliche GruppenDer Doctor of Business Adminis­tration (DBA) baut im angelsäch­sischen Modell auf dem Master of Business Administration (MBA) oder einem anderen Masterstu­dium auf und ist im Unterschied zum PhD betont praxisnah. „Das

Durchschnittsalter liegt bei 42 Jah­ren. Unsere Teilnehmer suchen den Erfahrungsaustausch unter­einander“, sagt Schmelczer.

Im College Leadership, das mit einem Diplom abgeschlossen wird, lernen Ältere und Jüngere gemein­sam. „Gemischte Altersgruppen sind sinnvoll, weil auch im Unter­nehmen keine Altersgruppe unter sich bleibt“, sagt Kern. Die Teilneh­mer inspirieren einander: „Jüngere sind frecher und unverfrorener, da­von können sich Ältere anstecken lassen. Ältere wiederum werfen nicht so schnell die Flinte ins Korn.“

Neue ziele findenEs geht aber immer auch darum, Perspektiven für die Zukunft zu gewinnen. Denn wer bereits viel erreicht hat, der sucht auch in der dritten Phase der Karriere nach Herausforderungen außerhalb der „Comfort Zone“. Mit dem Begriff „Work­Life­Balance“ haben Kern und Schmelczer jedoch keine rech­te Freude. „Wer nach Work­Life­Balance sucht, ist zumeist hoch­gradig frustriert“, sagt Schmelczer, und Kern ergänzt: „Man soll und kann die beiden Bereiche nicht trennen. Denn man lebt ja auch, während man arbeitet.“

Vollblutführungskräfe treibt eher der Wunsch nach mehr Autonomie, sagt Schmelczer: „Vie­le wollen sich neu orientieren, entweder im Unternehmen oder außerhalb. Es ist unsere Aufgabe, sie dafür fit zu machen. Die Ent­scheidung, wie es für sie weiter­gehen soll, können und wollen wir ihnen aber nicht abnehmen.“ Kern ergänzt: „Man kann nur darauf achten, fit für die Führung zu blei­ben. Diejenigen, die zu uns kom­men, wissen das.“ KrU

Drei Phasen (Neu-)Orientierung ist für Füh-rungskräfte beim Berufseinstieg, dann mit Mitte 30 und schließlich Ende 40 ein wichtiges Thema.

Perspektiven Entweder im Austausch unter-einander oder mit Jüngeren wird das eigene Führungsverhalten reflektiert und theoretisch abge-sichert. Auch die Entscheidung über weitere berufliche Ziele wird dadurch vorbereitet.

Auf einen Blick

Ende 40 wollen viele Manager ihr Führungsverhalten überdenken und sich neue ziele setzen. [Mammamaart/istockphoto.com]

Master your challenges.s.

Jetzt für Herbst

2009 bewerben!

part-timeDieses MBA Programm vermittelt Ihnen profunde General

fach- oder branchen-u.a. in:

· · ·

Englisch

18 Monate plus Master These Berufsbegleitend

pmba@+43 1 31336 4816

t/pmba

BUchtiPP

Manage-ment 50 praktische ModelleMikael Kroge­rus und Ro­man Tschäp­peler haben 50 Managementtheorien, die man kennen sollte, für ein kleines Arbeitsbuch zusammengetragen und ins handliche Moleskine­Format verpackt. Wer strate­gische Entscheidungen treffen muss, findet hier eine Vielzahl von Anregungen und Modellen, um die ewigen Fragen zu beant­worten: Wie motiviere ich mich und mein Team? Wie arbeite ich effizienter? Der Leser ist eingela­den, die interessantesten Ideen auch gleich auszuprobieren. Krogerus/tschäppeler, 50 Er-folgsmodelle, Verlag Kein & Aber, www.keinundaber.ch

Überflieger Unbekannte Ursachen des ErfolgesBestsellerautor Malcolm Glad­well erforscht in seinem neuen Buch, wieso bestimmte Talente zu „Überfliegern“ werden und ande­re, nicht weniger begabte, nicht so weit kommen. Und er zeigt, dass außergewöhnlicher Erfolg ohne gute Startbedingungen, Fleiß und gezielte Förderung kaum zu ha­ben ist. Erfolg, mit anderen Wor­ten, ergibt sich „aus einer stetigen Akkumulation von Vorteilen“. Malcolm Gladwell, Überflieger, campus Verlag, www.campus.de

controlling: In der Krise mehr Aufgaben[kru] Eine Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management – in Deutschland hat erhoben, dass die Arbeitsbelastung für Control­ler in Unternehmen, die von der aktuellen Krise besonders betrof­fen sind, um bis zu zwei Stunden pro Tag gestiegen ist. Teilweise wurden sogar zusätzliche Kapazi­täten geschaffen. Auch der Ein­fluss des Controllings auf Ent­scheidungen des Managements wächst. Weiterbildungen für Con­troller: das Programm „Certified

Controller“ an der Limak in Linz, das am 23. April startet, oder der Professional MBA der WU Execu­tive Academy, der im Herbst be­ginnt, beide in Kooperation mit dem Österreichischen Controller Institut. www.limak.at www.executiveacademy.at

General Management: MBA von TU Wien und Donau-Uni feiert Jubiläum[kru] Bereits zum zehnten Mal startet im Oktober der General Management MBA von TU Wien

und Donau­Universität Krems. Das Kerncurriculum des ersten Studienjahres wird in Wien abge­halten, die Vertiefung des Gene­ral­Management­Wissens kann entweder weiterhin berufsbeglei­tend in Wien oder als Vollzeit­programm an einer Partneruni­versität absolviert werden. Am 26. März informiert das Continu­ing Education Center der TU Wien ab 18 Uhr über inhaltliche und organisatorische Fragen. Anmel­dung erbeten unter gm­mba@tu­wien.ac.at. Nähere Informationen auf der Homepage.http://gm-mba.tuwien.ac.at

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