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Die Internet-Protokollwelt Wintersemester 2017/18
Prof. Jochen Seitz 1
Die Internet-Protokollwelt7. QUALITY OF SERVICE IM INTERNET
Übersicht
Quality of Serive, QoS
Integrated Services, IntServ
Differentiated Services, DiffServ
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Dienstgüte – Quality of Service, QoS„Quality of Service is the collective effect of service performance,
which determine the degree of satisfaction of a user of the service”
ITU-T Recommendation E.800
Von der Zufriedenheit des Benutzers hängt die Güte des Dienstes (QoS) ab – jedoch fehlt die technische Überprüfbarkeit
Notwendig:
◦ Dienstgüteparameter qualitative Eigenschaften eines Dienstes
◦ Dienstklassen Grad der Garantien
◦ Dienstverträge zu garantierende QoS-Parameter, deren Werte und Grad der Einhaltung (Dienstklasse)
◦ Dienstgütemechanismen Maßnahmen zur Einhaltung von Dienstverträgen
◦ Management der Dienste Verwaltung und Reservierung von Ressourcen
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Dienstgüteparameter (QoS-Parameter)Leistungsorientierte Dienstgüteparameter
◦ Verzögerung:
Ende-zu-Ende-Verzögerung (Delay)
Schwankung der Ende-zu-Ende-Verzögerung (Jitter)
◦ Durchsatz:
minimaler/mittlerer/maximaler Durchsatz(in [bit/s] oder [Pakete/s])
maximaler Burst (Länge, Dauer)
ZuverlässigkeitsorientierteDienstgüteparameter
◦ Medienabhängige Fehlerraten:
z. B. Bitfehlerrate des Übertragungsmediums
◦ Ressourcenabhängige Fehlerraten:
z. B. Paketverlustraten in den Warteschlangen der Zwischensysteme
Funktionale Dienstgüteparameter
◦ Sicherheit
◦ Gruppenkommunikation (Multicast)
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RessourcenRessourcen◦ Netzwerkressourcen
Übertragungskapazität (Bandbreite, Kanäle)
Übertragungszeit
◦ Systemressourcen auf Zwischen- und Endsystemen
Pufferspeicher
Rechenzeit
Reservierung von Ressourcen◦ durch Ressourcenmanagement
Verwaltung von Ressourcen
Belegung,
Überwachung,
Freigabe, ...
Verteilung der Reservierungsnachrichten durch Reservierungsprotokolle
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Dienstklassen (QoS-Klassen)Deterministische Klasse
◦ exakte Einhaltung vorgegebener Schranken der QoS-Parameter
◦ Ressourcenreservierung exklusiv für einen Nutzer
keine Konflikte möglich, aber „Besetztfall” (keine Ressourcen mehr übrig)
Statistische Klasse
◦ Wahrscheinlichkeit für die Einhaltung vorgegebener Schranken: Verzögerung für 95% der Pakete unter 100ms
◦ Überbuchung von Ressourcen
Konflikte möglich (je höher die Wahrscheinlichkeit der Garantie, desto geringer sind Ressourcenkonflikte)
Bestmögliche Klasse
◦ keinerlei Garantien für Dienstgüteparameter
◦ keinerlei Ressourcenreservierung
Konflikte „vorprogrammiert”
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Dienstgüte – VereinbarungAngabe der Dienstgüte:◦ Quantitativ,
d. h. nachprüfbar durch Messung
Angabe eines Mittelwerts
Angabe eines Toleranzintervalls
◦ Qualitativ, d. h. relativ, eventuell nachweisbar durch Vergleich, beeinflusst durch subjektive, menschliche Wahrnehmung
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Dienstgüte im InternetInternet zunehmend Teil der Unternehmensinfrastruktur
◦ Virtuelle Private Netze, VPN
◦ Allgemein verfügbare Kundenschnittstelle (z. B. Home-Banking)
◦ Multimediales Internet (MP3, Voice over IP, Streams, Spiele, ...)
Aber:
◦ Fehlende Unterstützung für Anwendungsanforderungen (Durchsatzgarantie, Echtzeitanforderung, begrenzte Verzögerungsschwankung, etc.)
◦ Ressourcenmangel im Internet, insbesondere an den Netzübergängen
◦ Erfolg der Paketweiterleitung abhängig von der aktuellen Netzlast
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Einfache Maßnahmen für Dienstgüte„Unendliche” Übertragungskapazität
◦ Beliebige(?) Steigerung der Kapazität durch Verwendung spezieller Übertragungstechniken (beispielsweise WDMA)
◦ Problem: Stauung an Netzübergängen mit unterschiedlichen Kapazitäten, dadurch keine Voraussage bezüglich Verzögerung und Jitter
Einfache Prioritäten◦ Berücksichtigung unterschiedlicher Anforderungen durch unterschiedliche Priorisierung
◦ Problem: keine Ressourcenreservierung, also keine Garantie
Adaptive Applikationen◦ Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten im Netz
◦ Mehr Intelligenz in den Anwendungen
◦ Problem: Mindestmaß an Dienstgüte muss garantiert werden
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„Traditionelle” AnwendungenKein hartes Zeitlimit für die Auslieferung der Daten
◦ Daten werden durch lange Verzögerungszeiten nicht unbrauchbar
◦ Anwendungen können mit heutigem Internet gut auskommen
◦ Andere Bezeichnung: elastische Anwendungen
Verzögerungsanforderungen unterschiedlicher elastischer Anwendungen können beliebig
stark variieren
◦ Interaktiv (z. B. telnet) – wenig tolerant gegenüber Verzögerungen
◦ Interaktiv mit Bursts (z. B. ftp) – tolerant gegenüber Verzögerungen in der Dateiübertragungsphase
◦ Asynchron (z. B. E-Mail) – sehr tolerant gegenüber Verzögerungen
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Echtzeit-AnwendungenHarte zeitliche Anforderungen an die Auslieferung der Daten
◦ Audio- und Videoströme
◦ Fabrikautomatisierung (Industrie 4.0)
Spezielle Eigenschaften von Audio-/Videoanwendungen
◦ Zu spät eintreffende Daten werden wie verlorengegangene behandelt
◦ Nutzung redundanter Information, um Datenverluste auszugleichen
◦ Erhöhung dieser Redundanz durch spezielle Codierung und Fehlerbehandlung
◦ Adaptivitätsmöglichkeiten:
Verzögerungsadaptivität
Ratenadaptivität
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Aktivitäten bei der Bereitstellung von Dienstgüte Dienstgütespezifikation und -abbildung
◦ Dienstvertrag (Service Level Agreement, SLA)
◦ Keine standardisierten QoS-Parameter
◦ Unterschiedliche QoS-Parameter in verschiedenen ISO/OSI-Schichten
Dienstgüteaushandlung, Zugangskontrolle und Ressourcenreservierung◦ Unterschiedliche Beteiligte
Dienstgüteüberwachung, -aufrechterhaltung und -richtlinien◦ Policies
◦ Benachrichtigung der Kommunikationspartner, wenn QoS nicht mehr aufrecht erhalten werden kann
Dienstgüteneuaushandlung und -adaption
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Bereitstellung von Dienstgüte
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Wegewahl
Warteschlangen &Bedienstrategien
Daten-pakete
KlassifiziererVerkehrsmeterVerkehrsformer
Ressourcen-verwaltung
Reservierungs-protokolle
Zugangs-kontrolle
BenutzerkontenPreismodellAbrechnung
Signali-sierung
DienstvertragGewünschte Dienstgüte muss spezifiziert werden:
◦ qualitative oder quantitative Aussagen durch den Dienstbenutzer
◦ Gleichzeitig Charakterisierung des Verkehrs durch den Dienstbenutzer
◦ Überprüfung der geforderten Güte durch den Diensterbringer
◦ Angebot einer Dienstgüte unter Berücksichtigung der geäußerten Wünsche und der momentanen Auslastung: Dienstvertrag oder Verkehrsvertrag
Einhaltung der so ausgehandelten Dienstgüte
◦ strikt bei deterministischen Klassen
◦ mit eventuellen kurzzeitigen Verletzungen bei statistischen Klassen
Dienstanbieter muss Nachweis über seine Zugeständnisse führen
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VerkehrsmeterVerkehrsmeter begutachten Datenströme
◦ Überprüfung der Konformität mit dem Verkehrsvertrag, keine aktive Beeinflussung des Datenverkehrs
◦ Eingabe:
Verkehrsprofil (Datenstrom, Dienstgüteparameter, Dienstklasse)
◦ Ausgabe:
Konformitätsaussage
Binäre Entscheidung
Mehrere Konformitätsklassen
◦ Beispiele:
Token Bucket (überprüft Senderate und Burst)
Leaky Bucket (zusätzlich noch Verkehrsformung)
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T
Verkehrsmeter: Beispiel Token Bucket„Eimer” mit maximaler Füllung B Token
Token-Ankunftsrate R [Token/s]
Überwachung der Einhaltung einer Rate R [byte/s] mit einer Toleranz (Burst) B
◦ Pakete sind konform, wenn bei Paketankunft noch genügend Token im Eimer vorhanden sind(1 byte = 1 Token)
◦ Sind zu wenige Token da, werden Pakete als nicht konform markiert
◦ Es erfolgt keine Pufferung, bis genügend Token vorhanden sind
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T
T
TTT
konform
nichtkonform
TokenBucket
T
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VerkehrsformerVerkehrsformer beeinflussen aktiv die Charakteristik des Verkehrs:◦ Ziel: Wiederherstellung von Konformität bzw. eines bestimmten Verkehrsmusters
◦ Beispiele:
Verkehrsglätter
Verwerfer
Degradierer
ordnet Paketen eine niedrigere Dienstkategorie zu
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Verkehrs-glätter
Verwerfer
Degra-dierer
Verkehrsformer: Beispiel Leaky Bucket„Eimer” mit maximaler Füllung B [byte]
Pakete werden in den Eimer gefüllt und „tröpfeln“ mit der Rate R [byte/s] aus dem Eimer heraus (undichter Eimer)
Neben Überwachung der Einhaltung einer maximalen Rate R und einer Toleranz (Burst) B zusätzlich Glättung des Ausgangsstromes auf die Rate R:◦ Ein Paket der Länge L byte wird gesendet, wenn L byte aus
dem Eimer getropft sind
◦ Hat ein neu ankommendes Paket kein Platz mehr im Eimer, wird es verworfen
◦ Pakete werden somit so lange verzögert, bis das Senden konform zur Rate ist
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LeakyBucket
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KlassifikationselementeKlassifizierer identifizieren Datenströme aus der Menge aller Pakete:
◦ Zuordnung Paket Verkehrsprofil
◦ Arten von Klassifizierern:
Klassifizierer für aggregiertes Verhalten (Aggregate Classifier)
Viele Datenströme werden gleich behandelt
Sehr einfache und schnelle Klassifikation
Klassifizierer anhand mehrerer Paketkopffelder (Multi-Field Classifier)
Kombination eines oder mehrerer Paketkopffelder wie IP-Adressen, IP-Protokollfeld, Port-Nummern, ...
Sehr komplizierte und aufwändige Klassifikation
◦ Informationen für die Klassifikation werden in der Vermittlungseinrichtung gespeichtert
Verkehrsprofile
Reservierungsdaten
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Warteschlangen und BedienstrategienWarteschlangen speichern Pakete
◦ Wie sie ankommen (First In First Out)
◦ Nach Priorität (verschiedene Warteschlangen)
◦ Nach Dringlichkeit (Earliest Deadline First)
Bedienstrategien bestimmen die nächste Warteschlange
◦ Reihenfolgefestlegung der exklusiven Ressourcennutzung (Bandbreite, Speicher) in Abhängigkeit von einem Scheduling-Algorithmus, z. B.:
Round Robin
Simple Priority Queueing
Weighted Fair Queueing
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Scheduler
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Scheduling-AlgorithmenZiel: einfache Implementierung◦ Für alle Dienstklassen
◦ Problem: In schnellen Netzen nur sehr wenig Zeit für die Bearbeitung einzelner Dateneinheiten(bei 1 Gbit/s ATM müssen ca. 2.358.490 Pakete/s bearbeitet werden)
◦ Speicheranforderungen zur Zustandshaltung möglichst gering
◦ Zugriffsgeschwindigkeit auf den aktuellen Zustand möglichst effizient
Anforderungen bei best-effort Diensten:◦ Fairness: gleichmäßige Verteilung aller Ressourcen gemäß steigenden Anforderungen, aber nur so viele
Ressourcen wie benötigt
◦ Absicherung: keine Beeinträchtigung von (fairen) Kommunikationsvorgängen durch andere Kommunikationsvorgänge, die ein höheres Datenaufkommen haben
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Aggregierung von DatenströmenZusammenfassen mehrerer Datenströme hinsichtlich der Bedienreihenfolge
◦ Vorteil: reduzierte Zustandshaltung
Wichtiges Argument in großen Netzen
◦ Vorgehensweise
Einteilung der Datenströme in Klassen
Aggregierte Betrachtung der Klassen
◦ Problem
Datenströme innerhalb einer Klasse nicht voneinander abgesichert
Fairness und Absicherung dann nur noch zwischen den Klassen und nicht mehr innerhalb einer Klasse
Keine festen Garantien mehr für einzelne Ströme innerhalb einer Klasse
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RessourcenverwaltungProbleme:◦ Beschränkte Ressourcen
Übertragungskapazität
Pufferkapazität
Rechenzeit
Konkurrenz der Anwendungen um gemeinsam zu benutzende Ressourcen
Aufgaben:◦ Regelung von Ressourcenzugang und -nutzung
Ansätze:◦ Reservierung „on demand”
◦ Langzeit-Reservierung
◦ Vor-Reservierung
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Dienstgüteaushandlung bei MulticastZusätzliche Problematik durch Konflikte bei der Dienstgüteaushandlung für mehrere Empfänger:
Konfliktauflösung beim Sender:
◦ Abweisung des Verbindungsaufbauwunsches
◦ Ablehnung eines einzelnen Empfängers
◦ Aufbau der Multicast-Verbindung mit unterschiedlicher Dienstgüte
Filterung des Datenstroms
Hierarchische Codierung der Daten
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Empfänger 2(min 5Mbit/s; max 10Mbit/s)
Empfänger 1(min 20Mbit/s; max 40Mbit/s)[1;50]
Sender(min 1Mbit/s; max 50Mbit/s)
Router
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Dienstgütearchitekturen im InternetEinführung von Dienstgütemechanismen schwierig und teuer:
◦ Änderung der Router im Internet teuer
◦ Reservierung von Netzwerkressourcen aufwändig
◦ Abrechnung der genutzten Dienste unklar
◦ Skalierbarkeit unklar
Anforderungen seitens der Anwendungen und der Anwender werden aber immer relevanter
Bislang mehrere Ansätze:
◦ IP Type of Service
◦ Stream Transport Protocol Version 2, ST2
◦ Integrated Services, IntServ
◦ Differentiated Services, DiffServ
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Dienstgüte in IPv4IP-Basiskommunikationsdienst (Wiederholung):
◦ Verbindungslos und unzuverlässig
◦ Abschnittsweise Weiterleitung, speichervermittelt
◦ „Best Effort”-Diensterbringung
Entwurfsprinzipien:◦ Keine Zustandsinformationen in den Zwischensystemen
◦ Datenstrom-spezifische Informationen in den End-Systemen (Fate Sharing)
◦ Einfaches und schnelles Netz mit intelligenten Endsystemen
Dienstgüte nur im „Type-of-Service”-Feld beschrieben
Auf dieser Basis keine Garantien möglich
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VorrangVerzö-gerung
Durch-satz
Zuver-lässigk.
0 0
0 3 4 5 6 7 bit1 2
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Integrated Services ArchitectureArchitektur für integrierte Dienste (Mitte der 90er Jahre)
◦ Unterstützung multimedialer Anwendungen
◦ Abkehr vom zustandslosen Router
Zustand je Datenstrom in jedem Router
Besondere Behandlung der Pakete wie in Verkehrsprofil abgelegt
Erhalten der Robustheit durch „Soft State”-Reservierung über spezielles Reservierungsprotokoll
◦ Ergänzung der bestehenden Internet-Architektur
◦ Integration gruppenkommunikationsbasierter Anwendungen
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Das Signalisierungsprotokoll RSVPZiel:
◦ Signalisierung von Reservierungsanforderungen in IP-basierten Netzen Resource Reservation Protocol, RSVP
◦ Datentransfer weiterhin über IP
Konzept:
◦ Empfängerbasierte Signalisierung von Reservierungsanforderungen für unidirektionalen Datenfluss
◦ Unterstützung heterogener Dienstqualität bei Multicast
◦ Soft States
Periodische Erneuerung der Zustandsdaten durch Endsysteme
Keine Quittung für die Reservierung an den Empfänger
Kein expliziter Abbau der Reservierung erforderlich, da Zeitgeber zugeordnet sind, nach deren Ablauf die jeweilige Reservierung gelöscht wird
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RSVP – Ablauf
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PATH
RESV
RESV = Reservation
RSVP-Router
RSVP-Router
Probleme der Integrated Services ArchitectureSkalierbarkeit
◦ Jeder Router verwaltet Zustandsinformation (Qualitätsparameter, Sender- und Empfängeradressen) pro
Datenstrom
◦ Paketweiterleitung wird durch die Klassifizierung jedes einzelnen Pakets komplexer
◦ Leistung des Routers sinkt bei großer Anzahl von Reservierungen
Frei wählbare Qualitätsparameter
◦ Router muss eine sich dynamisch ändernde Anzahl von Dienstgüteparametern unterstützen
◦ Paket-Scheduling ist daher komplex und nicht so leistungsstark
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Differentiated Services1997 erste Vorschläge, um skalierbare Dienstgüte im Internet bereitzustellen (D. Clark, V. Jacobson)
Vorläuferdokument „A Two-Bit Architecture” (RFC 2638)
Anfang 1998 Arbeitsgruppe „Differentiated Services” in der IETF
Ziele:◦ Qualitativ bessere, anwendungsunabhängige Dienste mittels einfacher, skalierbarer Mechanismen
(Keep It Simple and Stupid)
◦ Reduktion der Komplexität im Netzinnern: weniger Zustände, weniger Funktionalität
◦ Kompatibilität zu existierenden Anwendungen und Endsystemen
Vorgehensweise:◦ Aggregation des Verkehrs im Netzinnern zu Dienstklassen
◦ Aggregierte Klassifikationszustände, einfache Paketklassifizierer
◦ Komplexere Funktionen (Klassifizierung, Markierung, Überprüfung) nur an Netzgrenzen
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Differentiated Services im ÜberblickIN – Interior Node
BN – Boundary Node
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DS-Domäne A
DS-Domäne B
DS-Region
Sender Empfänger
DS-Grenzknoten(Boundary Node)
DS Innerer Knoten(Interior Node)
Eingangs-knoten
Ausgangs-knoten
BNBN
BNBN
ININ
IN
BNBN
BN
BN
IN
IN IN
IN
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Differentiated Services – DiensteEnde-zu-Ende Dienste
Spezifikation über SLA
Kombination aus den PDBs
Domänenweites Weiterleitungsverhalten
Per-Hop Behavior, PHB + verkehrsbeeinflussende Maßnahmen
Abschnittweises Paketweiterleitungsverhalten
Paketbearbeitung innerhalb eines Knotens
Bestimmte Warteschlangenmechanismen
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Dienstspezifikation
Per-Domain Behavior(PDB)
Per-Hop Behavior(PHB)
PHB-Implementierung
Vergleich Differentiated vs. Integrated Services
Best Effort Integrated ServicesDifferentiated
Services
QoS-Garantie Keine Pro DatenstromAggregierte
Datenströme
Konfiguration KeinePro Sitzung Ende-zu-
EndeZwischen Domänen
Typ der Garantie Keine Soft individuell Aggregiert
Dauer der Garantie
KeineKurzlebig (Sitzung,
Soft State)Langfristig
Zustandshaltung Keine Pro DatenstromPro aggregierter
Reservierung
Signalisierung Keine RSVP Noch nicht definiert
Multicast-Unterstützung
IP-MulticastEmpfängerorientiert,
heterogen
IP-Multicast, sonst keine spezielle Unterstützung
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LiteraturBRAUN, Torsten (1999): IPnG: Neue Internet-Dienste und virtuelle Netze. Protokolle, Programmierung und Internetworking. Heidelberg: dpunkt-Verlag (dpunkt-Lehrbuch).
BRAUN, Torsten; DIAZ, Michel; GABEIRAS, José Enríquez; STAUB, Thomas (2008): End-to-End Quality of Service overHeterogeneous Networks. Berlin, New York: Springer-Verlag.
HARDY, Daniel; MALLEUS, Guy; MEREUR, Jean-Noel (Hg.) (2002): Networks. Internet · Telephony · Multimedia. Berlin: Springer.
ITU-T Recommendation E.800 (09/2008): Series E: Overall Network Operation, Telephone Service, Service Operation and Human Factors - Quality of Telecommunication Services: Concepts, Models, Objectives and Dependability Planning – Terms and Definitions Related to the Quality of Telecommunication Services.
SZIGETI, Tim; HATTINGH, Christina (2005): End-to-End QoS Network Design. Quality of Service in LANs, WANs, and VPNs. Indianapolis: Cisco Press.
VAUGHAN, Collin (2012): Network Quality of Service. New York: Nova Science Publishers (Computer Science, Technology and Applications).
VEGESNA, Srinivas (2001): IP Quality of Service. Indianapolis: Cisco Press.
ZHANG, Ruonan; CAI, Lin; PAN, Jianping (2016): Resource Management for Multimedia Services in High Data Rate Wireless Networks. Cham, Switzerland: Springer.
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WROCLAWSKI, John (1997): The Use of RSVP with IETF Integrated Services. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments, 2210).LI, Tony; REKHTER, Yakov (1998): A Provider Architecture forDifferentiated Services and Traffic Engineering (PASTE). Internet Engineering Task Force (IETF) (Request forComments, 2430).
NICHOLS, Kathleen; BLAKE, Steven; BAKER, Fred; BLACK, David L. (1998): Definition of the Differentiated Services Field (DS Field) in the IPv4 and IPv6 Headers. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments, 2474).
NICHOLS, Kathleen; JACOBSON, Van; ZHANG, Lixia (1999): A Two-bit Differentiated Services Architecture for the Internet. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments, 2638).
NICHOLS, Kathleen; CARPENTER, Brian (2001): Definition ofDifferentiated Services Per Domain Behaviors and Rules for theirSpecification. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request forComments, 3086).GROSSMAN, Dan (2002): New Terminology and Clarifications forDiffserv. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request forComments, 3260).
KOMPELLA, Kireeti; LANG, Jonathan P. (2004): Procedures forModifying the Resource reSerVation Protocol (RSVP). Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments, 3936).AMANTE, Shane; CARPENTER, Brian; JIANG, Sheng (2011): Rationale for Update to the IPv6 Flow Label Specification. Internet Engineering Task Force (IETF) (Request for Comments, 6436).
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