Die demografische Entwicklung in Thüringen - 1. Thüringer ... · Die demografische Entwicklung in...
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Die demografische Entwicklung in Thüringen - 1. Thüringer Forum Bodenmanagement -
Ministerialdirigent Andreas Minschke Leiter der Abteilung Strategische Landesentwicklung, Kataster- und Vermessungswesen
Erfurt, 12. November 2013
Demografischer Wandel - ein komplexer Prozess
Faktoren des demografischen Wandels
veränderte Bevölkerungszahl Schrumpfung/
Wachstum
veränderte Bevölkerungsstruktur
(Unterjüngung/ Überalterung)
Internationalisierung und Individualisierung
Wirkung räumlich, zeitlich und in den Auswirkungen differenziert
Zu- und Wegzüge
Wanderung
2
Bevölkerungsentwicklung: 1990-2012
3
-80
-70
-60
-50
-40
-30
-20
-10
0
10
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
1.00
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Wanderungssaldo
natürlicher Saldo
Gesamtsaldo
Natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung 1990-2012
Hrsg.: TMBLV (2013), Quelle: TLS (2013)
• Bevölkerungsrückgang um rd. 390.000 EW • Abwanderungswelle und Geburteneinbruch nach der Wiedervereinigung • seit 2009 sinken die Wanderungsverluste und die natürliche Bevölke-rungsentwicklung dominiert • Altersdurchschnitt: 37,9 Jahre 46,5 Jahre
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Entwicklung der Geburten Geburtenentwicklung in Thüringen 1980 bis 2030
(ab 2010 Prognosewerte der 12. kBV)
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
45.000
1980 1990 2000 2010 2020 2030
Demografisches Echo
Quelle: TLS (2011)
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Bevölkerungsprognose bis 2030 (12. kBV)
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Bevölkerungsprognose bis 2030 (12. kBV)
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Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung von 2009 bis 2030 (12. kBV)
-40
-35
-30
-25
-20
-15
-10
-5
0
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10
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Landkreise, kreisfreie Städte
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Entwicklung der Altersstruktur bis 2030 (12. kBV)
Hrsg.: TMBLV (2011), Quelle: TLS (2011)
Alterspyramide 2010 und 2030 Altersstruktur in Thüringen 2010 und 2030
-
300.000
600.000
900.000
1.200.000
1.500.000
2010 2030 2010 2030 2010 2030
0 bis unter 20 Jahre 20 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter
Per
sone
n
+ 31%
- 36%
- 18%
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Der demografische Wandel betrifft nahezu alle Bereiche der Daseinsvorsorge
Verwaltung
Bildung / Kinderbetreuung
Wirtschaft
Verkehrs- mobilität
Gesundheit und Soziales
Technische Infrastruktur
Bauen und Wohnen Ehrenamt
Kommunal- wirtschaft
Versorgung
Immobilien- wirtschaft
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Thesen der Thüringer Demografiepolitik
1. Die Gestaltung des Demografischen Wandels ist eine ressortübergreifende Aufgabe mit Prozesscharakter.
2. Es gibt keine Patentrezepte!
3. Die Zukunft bringt einen Wettbewerb der Regionen.
4. Das Zentrale-Orte-System wird als Konzept der Sicherung der Daseinsvorsorge in allen Landesteilen gestärkt.
5. Neuorganisation der Versorgung mit Infrastruktureinrichtungen.
6. Flexible Förderpraxen.
7. Thüringen muss sich noch schneller und konsequenter als attraktives Zuwanderungsland aufstellen.
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Dialog mit dem Bund Demografiestrategie des Bundes
Länderübergreifend Mitteldeutsche Demografie-Initiative
Ressortübergreifend Thüringer Demografiestrategie - IMAG Demografischer Wandel
Demografiepolitik als gemeinsame Gestaltungsaufgabe
Koordination, Kooperation, Kommunikation
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Serviceagentur Demografischer Wandel • Qualifizierte Information und Sensibilisierung
- Beratung auf Anfrage
- Bereitstellung von Informationsangeboten
- Vorträge vor Ort
• Schnittstelle Landespolitik zur lokalen Ebene (Gesprächskreis der „Kommunalen Demografiebeauftragten“)
• Eigene Projekte
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Thüringer Demografieratgeber • Gemeinsames Projekt der Serviceagentur Demografischer Wandel und der
Regionalen Planungsstelle Nordthüringen
• Handlungsorientierte, nutzerfreundliche Ergänzung des Demografieberichts für die kommunale Ebene
• Spezifische Auswirkungen
• Handlungsoptionen
• Beispiele
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Kommunale Demografiebeauftragte
• Schnittstelle zwischen Landespolitik und der lokalen bzw. regionalen Ebene mit Vertretern − der kreisfreien Städte und Landkreise, − des Innenministeriums, − der vier regionalen Planungsstellen, − des Thüringer Landkreistags und − des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen.
• Zwei Treffen pro Jahr
• AG Kleinräumige Bevölkerungsprognosen 15
Thüringer Zentrum für interkommunale Kooperation (ThüZIK)
• Beratung der Thüringer Kommunen zu interkommunalen Kooperationen,
• Erstellung von Informationsmaterial zu Grundlagen, Möglichkeiten und Best-Practice-Beispielen zu interkommunalen Kooperationen,
• strategische Öffentlichkeitsarbeit,
• Vorbereitung und Durchführung von Informationsveranstaltungen.
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Blick auf die europäische Ebene: ADAPT2DC
• Entwicklung von kostengünstigen Optionen und politischen
Handlungsempfehlungen für das Management von Infrastruktur
• Anstoß innovativer Pilotprojekte, um die Verwaltung zukunftsfähig zu machen − Telemedizin: Kostensenkung durch moderne Kommunikationsmittel im
Gesundheitsbereich − Bedarfsplanung für Kindertagesstätten
• Thüringer Pilotaktion im Saale-Orla-Kreis − Demografie-Coaching in Kooperation mit der Region Oberfranken
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Blick auf die europäische Ebene: EURUFU
• Ansätze zur Gestaltung des Bevölkerungsrückgangs in ländlichen Regionen
• Thematischer Schwerpunkt ist die Sicherung öffentlicher Versorgungs- und Infrastrukturangebote
• Europäische Plattform zum Erfahrungsaustausch
• Thüringer Pilotaktion im Kyffhäuserkreis zum Thema ambulante medizinische Versorgung − Ausbildung mobiler Arzthelfer/-innen zur Unterstützung von Hausärzten − Erreichbarkeitsstudie von Hausarztpraxen
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Demografische Themenjahre
Ressortübergreifende Bearbeitung zentraler Themen des demografischen Wandels unter Federführung des TMBLV.
2011: Entwicklungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft
2012: Die Zukunft der Kommunalwirtschaft
2013: Fachkräftesicherung - soziale Teilhabe - Bildungsgerechtigkeit
2014: Bauen für die Zukunft
Begleitung durch mehrere Veranstaltungen, darunter eine überregionale „Thüringer Demografiekonferenz“, sowie durch eine ausführliche Betrachtung im Rahmen einer Sonderveröffentlichung.
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Demografiebericht
• neuer Ansatz: praktikables Arbeitsmaterial für Wirtschaft, Verwaltung, Vereine, Verbände sowie politische Verantwortungsträger bei der Sicherung der Daseinsvorsorge und der Gestaltung des Demografischen Wandels; hohe Aktualität und erhöhte Praxisnähe
• drei Teile:
− Teil 1: fortlaufend aktualisierter Standardteil
− Teil 2: zentrale von der demografischen Entwicklung betroffene gesellschaftliche Handlungsfelder
− Teil 3: jährliche Sonderveröffentlichung zu thematischen Schwerpunkten der demografischen Themenjahre
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Zentrale Themen mit teilweise innovativen Ansätzen des Landesentwicklungsprogramms 2025 (LEP 2025) • auf die tatsächliche Situation bezogene Entwicklungs- und handlungs-
orientierte Raumstrukturen • Schutz und Erhaltung von Kulturerbestandorten mit besonderer
Umgebungsbedeutung • Trotz teilweise ungleicher Regionalentwicklung Gewährleistung gleich-
wertiger Lebensverhältnisse in allen Landesteilen • Mittelzentren als Ankerpunkte und Impulsgeber in allen Landesteilen zur
Gewährleistung gleichwertiger Lebensverhältnisse sowie zur Sicherung der Daseinsvorsorge
• territorialer Zusammenhalt, d. h. keine zusätzliche Verstärkung der raumstrukturellen Unterschiede
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Zentrale Themen mit teilweise innovativen Ansätzen des LEP 2025 (Fortsetzung)
• Aufwertung der Grundzentren durch Bestimmung im LEP, eine direktere Einbindung der Kommunen sowie eine Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit
• Stadt und Land als Einheit • Landesweit einheitliche Steuerung des großflächigen Einzelhandels • Sicherung der Standortgunst Thüringens durch Entwicklungskorridore • Ausbau der erneuerbaren Energien durch technologieoffene Mengen-
vorgaben für erneuerbare Energie in Thüringen und in den Planungsregionen
• Stärkung der Regionalplanung durch klare Arbeitsaufträge
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Raumstrukturgruppen und -typen
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Mittelzentrale Funktionsräume
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Thüringer Demografiestrategie Kabinettbeschluss vom 18. Dezember 2012 Konzeptionelle Eckpunkte:
- Demografiestrategie als fortzuschreibendes Handlungskonzept zur Gestaltung des demografischen Wandels im Freistaat Thüringen
- Zeithorizont bis zum Jahr 2030 - Gliederung orientiert sich nicht am Ressortprinzip, sondern es erfolgte eine
Definition von Handlungsfeldern - Einbeziehung der gesellschaftlich relevanten Akteure
Handlungsfelder: I. Leitlinien für ein demografiefestes Thüringen II. Der zukunftsfähige Staat III. Stadt und Land IV. Familie und Arbeit V. Generationenmiteinander VI. Daseinsvorsorge VII. ZUKUNFT Thüringen 2030
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Herausforderungen im Immobilienmarkt • Demografischer Wandel • Gestaltung der Energiewende • Finanzierung der Anpassungsprozesse
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Entwicklung der Anzahl der Haushalte in Thüringen 1997-2011 (indiziert: 1997=100)
0
20
40
60
80
100
120
140
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Haushalte insgesamt 1-Personen-Haushalte 2-Personen-Haushalte
3-Personen-Haushalte ab 4-Personen-Haushalte Einwohnerzahl
1-Personen-HH
2-Personen-HH
3-Personen-HH
ab 4-Personen-HH
Datenquelle: TLS (20113), Mikrozensus
Anzahl HH
Bevölkerung.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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