„Der Markt für IT Beratung und IT Service in Deutschland“ · Einkauf. Darüber hinaus...
Transcript of „Der Markt für IT Beratung und IT Service in Deutschland“ · Einkauf. Darüber hinaus...
Lünendonk®-Studie 2013
„Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“
Eine unabhängige Analyse führender IT-Dienstleister sowie Anwenderunternehmen
Eine unabhängige Marktanalyse der Lünendonk GmbH
mit fachlicher Unterstützung von
Mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Peter Buxmann
(Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management,
Technische Universität Darmstadt)
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
2
Inhaltsverzeichnis
VORWORT ........................................................................................................................................................ 4
METHODIK ........................................................................................................................................................ 6
MANAGEMENT SUMMARY – DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK ................................... 11
MARKTENTWICKLUNG UND PROGNOSEN................................................................................................. 16
KUNDEN UND NEUKUNDEN DER IT-DIENSTLEISTER ............................................................................... 25
IT-AUSGABEN UND EXTERNE IT-PROVIDER IN DEN KUNDENUNTERNEHMEN ..................................... 27
BUDGETVERTEILUNG DER IT-ABTEILUNGEN (MAKE OR BUY) .............................................................. 30
DIE ROLLE DER IT UND IHR WERTBEITRAG .............................................................................................. 33
ZIELE, TECHNOLOGIEN UND RESTRIKTIONEN DER IT-ABTEILUNGEN ................................................. 36
IT-INVESTITIONEN UND TECHNOLOGIETRENDS ....................................................................................... 39
EINSATZBEREICHE DER IT-BERATUNGS- UND IT-SERVICE-UNTERNEHMEN ...................................... 51
NEARSHORE-/OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI IT-PROJEKTEN ............................................................... 57
PERSONALSTRUKTUR DER IT-BERATUNGS- UND SERVICE-UNTERNEHMEN ...................................... 61
AUSWAHL VON IT-BERATUNGS- UND IT-SERVICE-UNTERNEHMEN ..................................................... 71
AUSWAHLPROZESS UND VERTRAGSFORMEN ZUR ZUSAMMENARBEIT MIT
IT-DIENSTLEISTUNGEN ................................................................................................................................. 74
THESEN ZUR ZUKUNFT DER IT .................................................................................................................... 79
FAZIT ............................................................................................................................................................... 81
SONDERKAPITEL – TU DARMSTADT: ABHÄNGIGKEITEN UND MACHTAUSNUTZUNG IN IT-
OUTSOURCING-BEZIEHUNGEN ................................................................................................................... 84
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
3
UNTERNEHMENSPROFILE DER PARTNER ................................................................................................. 89
Accenture ......................................................................................................................................................... 90
arvato Systems ................................................................................................................................................. 91
Capgemini ........................................................................................................................................................ 92
TU Darmstadt .................................................................................................................................................. 93
Lünendonk GmbH .......................................................................................................................................... 94
ANHANG: ERLÄUTERUNGEN ZU AUSGEWÄHLTEN ANALYSIERTEN ANBIETERUNTERNEHMEN ...... 95
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
4
Vorwort
Mario Zillmann, Leiter
Professional Services,
Lünendonk GmbH
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die vorliegende Lünendonk®
-Studie 2013 „Führende
IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen in
Deutschland“ – zu zwei wesentlichen Teilmärkten
der Informationstechnik – stellt eine der umfas-
sendsten Informationssammlungen in Deutschland
zu diesem Themenkomplex dar. Sie enthält zahlrei-
che und tief gehende Kennzahlen, Auswertungen
und Interpretationen zum IT-Dienstleistungssektor.
Die Studie basiert zum einen auf den Ergebnissen
der als Marktbarometer geltenden IT-Beratungs- und
IT-Service-Listen von Lünendonk. Sie vereint in
sich alle relevanten Daten und Informationen, die in
jedem einzelnen Marktsegment seit 30 Jahren ein-
mal pro Jahr per Fragebogen-Recherche, aber we-
sentlich auch durch kontinuierliche Beobachtung
und Analyse der Unternehmen sowie zahlreiche
Analysten- und Expertengespräche erhoben werden.
Zum anderen werden die Angaben der Anbieter
durch eine erstmals parallel durchgeführte Befra-
gung von 50 großen Anwenderunternehmen für IT-
Beratung und IT-Service ergänzt.
Bei den Anbietern handelt es sich um in Deutsch-
land tätige unabhängige Dienstleister, die jeweils
mehr als die Hälfte ihrer Umsätze mit IT-
Dienstleistungen (ohne Hardware- und Software-
Verkäufe) erzielt haben. Bei den Anwendern handelt
es sich mehrheitlich um Großunternehmen und Kon-
zerne, die signifikante Ausgaben für externe IT-
Dienstleistungen verzeichnen.
Die IT-Industrie ist ein Wachstumssektor, welcher
derzeit einen Wandlungsprozess durchlebt. Dabei
entwickelt sich die IT von einem überwiegend als
Kostenfaktor wahrgenommenen Bereich zu einem
Wertschöpfungsfaktor.
Grundsätzlich werden IT-Dienstleistungen in fast
allen Abteilungen eines Kundenunternehmens er-
bracht. Dabei rückt die IT immer näher an die Kern-
prozesse heran. Die Informationstechnologie ist
inzwischen der Enabler sämtlicher Geschäfts-
prozesse, von den Verwaltungsprozessen, wie HR
und Finanzen, bis hin zu den operativen Prozessen,
wie Produktion, Logistik, Vertrieb, Marketing und
Einkauf.
Darüber hinaus ermöglicht die IT den Unternehmen
die Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäfts-
modelle wie den Vertrieb von Produkten über das
Internet, die Software-gestützte Entwicklung von
Fahrzeugen und ihrer Komponenten, die rasend
schnelle Auswertung großer Datenberge ebenso wie
die Umwälzung ganzer Branchen (etwa den Medien),
indem Inhalte über mobile Endgeräte dem Kunden
jederzeit zugänglich gemacht werden.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
5
UNTERSUCHTE ANBIETERGRUPPEN
IT-Dienstleistungen werden grundsätzlich in „run
the business“ und „change the business“ unterglie-
dert.
Während sich run-the-business-Leistungen überwie-
gend auf den Betrieb und die Weiterentwicklung der
IT-Infrastruktur sowie der Anwendungsumgebung
richten, geht es bei change-the-business-Leistungen
darum, die Geschäftsprozesse an veränderte Bedin-
gungen wie Internationalisierung, neue Produktli-
nien und Vertriebskanäle oder den Einsatz moderner
Technologien wie Social Media, Business Analytics
oder Cloud anzupassen, zu beschleunigen oder auch
zu modernisieren. Dies geschieht in der Regel mit-
hilfe von IT-Beratungsmethoden, Best Practices
sowie der Auswahl und dem Einsatz moderner IT-
Technologien und Anwendungen.
Daneben müssen die IT-Anwendungen und
-Systeme, mit denen das operative Geschäft unter-
stützt wird, betreut und weiterentwickelt werden. Zu
der Betreuung zählt vor allem, Störungen in den IT-
Prozessen entweder frühzeitig zu erkennen oder bei
Fehlermeldungen der Anwender die Störungen
schnellstmöglich abzustellen.
IT-Dienstleister sind in beiden Leistungsarten tätig.
Dabei haben sich einige auf Beratungs- und Verän-
derungsprojekte oder reine Betriebsleistungen spezi-
alisiert, während andere ein breites Portfolio von
Management- und IT-Beratung, Systementwicklung-
und -implementierung bis hin zum Betrieb von Re-
chenzentren anbieten.
Da das Wettbewerbsumfeld für Beratungs- und
Systementwicklungsprojekte sich stark von dem der
Betriebsleistungen unterscheidet, hat Lünendonk den
IT-Markt in Deutschland in drei Anbietergruppen
aufgeteilt:
• Lünendonk definiert Anbieter, die mehr als 60
Prozent ihres Umsatzes mit IT-Beratung, Soft-
ware-Entwicklung und Systemintegration, also
change-the-business, erwirtschaften, als „IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen“.
• Anbieter, welche sich schwerpunktmäßig mit dem
Betrieb von Rechenzentren und Anwendungsum-
gebungen sowie Wartungs- und Support-Leis-
tungen beschäftigen, werden als „IT-Service-
Unternehmen“ eingestuft.
• Eine dritte Gruppe bilden Business Innovation/
Transformation Partner (kurz BITP), die in dieser
Studie nicht separat analysiert werden. Gesamt-
dienstleister bieten in ihrem Leistungsportfolio ei-
nen kunden- und projektspezifischen Mix aus Ma-
nagement- und IT-Beratung, Realisierung, Out-
sourcing und Business Process Management
(BPM) beziehungsweise Business Process Out-
sourcing (BPO) an. Hierzu gibt es allerdings die
separate Lünendonk®
-Liste „Führende Business
Innovation/Transformation Partner in Deutsch-
land“.
Diese Ausprägungen von IT-Dienstleistern werden
von Lünendonk seit Jahren separat analysiert. Eben-
falls gibt es für alle drei Kategorien Lünendonk®
-
Listen, in denen die 25 nach Umsatz in Deutschland
führenden Anbieter respektive zehn BITP-Anbieter
transparent gerankt werden.
Wir wünschen Ihnen nun eine angenehme und vor
allem nützliche Lektüre!
Herzliche Grüße
Mario Zillmann,
Leiter Professional Services, Lünendonk GmbH
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
6
Methodik
SAMPLE DER UNTERSUCHTEN
IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-
UNTERNEHMEN
Die Befragung der Anbieter von IT-Beratung und
Systemintegration umfasst 65 Unternehmen, die im
Jahr 2012 jeweils mehr als 60 Prozent ihrer Umsätze
mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung
und Systemintegration erwirtschaftet haben. Darun-
ter befinden sich auch die 25 Unternehmen, die 2012
die höchsten Inlandsumsätze in Deutschland erzielt
haben (Top 25). Diese 25 nach Umsatz in
Deutschland führenden Anbieter sind in der
Lünendonk®-Liste „IT-Beratung und Systemintegra-
tion“ veröffentlicht.
Zusammen mit weiteren 40 mittelgroßen und klei-
nen Anbietern stellt dieses Sample ein realistisches
Abbild der IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Angebotsseite dar, wobei die größeren Anbieter
gewollt überrepräsentiert sind, da sie einen Großteil
des Marktvolumens ausmachen. Zusammen vereinen
alle von Lünendonk analysierten IT-Berater
Umsätze in Deutschland von über 10,5 Milliarden
Euro.
SAMPLE DER UNTERSUCHTEN
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
Die Befragung der Anbieter von IT-Services umfasst
34 Unternehmen, die im Jahr 2012 jeweils mehr als
50 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Dienstleistungen,
wie beispielsweise Outsourcing, ASP, RZ-Services,
Maintenance und Schulung erwirtschaftet haben.
Hier wurde angestrebt, die heterogene Struktur der
Anbieter in dem Sample abzubilden. Die IT-Service-
Unternehmen sind in der Regel größer als die IT-
Beratungs-Unternehmen.
Fast 60 Prozent erzielen einen Umsatz von jeweils
mehr als 100 Millionen Euro. Zusammen erreichte
ihr Umsatz in Deutschland 2012 ein Volumen von
18,9 Milliarden Euro.
__________________________________________
29,4 Milliarden Euro erwirtschaften
die von Lünendonk untersuchten
IT-Beratungs- und IT-Service-
Unternehmen in Summe im Jahr
2012.
Das vergleichbare Marktvolumen
für IT-Services lag laut Branchen-
verband Bitkom 2012 bei 34,9
Milliarden Euro. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
SAMPLE DER UNTERSUCHTEN
ANWENDERUNTERNEHMEN
Die Befragung der Anwender von IT-Dienst-
leistungen umfasst 50 überwiegend große Unter-
nehmen. Etwa drei Viertel der analysierten Anwen-
derunternehmen sind Großunternehmen mit über
einer Milliarde Euro Gesamtumsatz pro Jahr. Unter
den betrachteten Kundenfirmen befinden sich zwölf
Dax-Konzerne und sechs Firmen aus dem M-Dax.
Die Verteilung der Branchen ist breit gefächert. Den
größten Anteil an den Studienteilnehmern (7) bilden
Verantwortliche für den Einkauf von IT-
Dienstleistungen in Banken. Jeweils vier Befragte
kommen aus den Branchen „Chemie, Pharma“,
„Handel“, „Konsumgüter“, „Verkehr, Logistik“ und
„Sonstige Industrien“.
GÜLTIGKEIT DER ERGEBNISSE
Die zahlreichen Auswertungen beziehen sich nicht
nur auf die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2012.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
7
Vielmehr wurden die teilnehmenden Unternehmen
zudem gebeten, Aussagen zu Trends und Thesen zu
bewerten, die das Jahr 2013 und die weitere Zukunft
des Marktes bis 2020 beeinflussen.
Die Befragung der Anbieter und Anwender wurde
zwischen Februar und April 2013 durchführt.
Aussagen zu Prognosen über Investitionen, Ge-
schäftsentwicklungen und Marktthemen berück-
sichtigen daher bereits Erfahrungswerte aus 2013.
Außerdem wurden für die Bewertung der Zahlen,
Daten, Fakten und Einschätzungen der Beratungs-
und Service-Unternehmen nur bei der Lünendonk
GmbH und ihrem Knowledge Tank mögliche
Bewertungen von Ergebnissen und Entwicklungen
vorgenommen. Auf Basis dieser kontinuierlichen
Marktanalyse lassen sich Einschätzungen und
Interpretationen ableiten, die anderweitig nicht
möglich oder wenig valide wären.
Die Lünendonk GmbH baut ihre Rankings, Studien
und Marktstichproben auf klaren, nachweisbaren
und nachvollziehbaren Daten und Fakten auf. Weder
wir noch unsere Kunden schätzen zu viele Schätz-
zahlen. Daher finden Sie in den meisten Übersichten
nur wenige, einzeln gekennzeichnete Positionen, an
denen wir bedauerlicherweise mit fundierten Schätz-
zahlen operieren müssen. Dies basiert gelegentlich
auch auf Vorgaben der Unternehmen, die aus unter-
schiedlichen Gründen keine offiziellen Angaben
publizieren dürfen.
In der vorliegenden Studie werden die Antworten
der Teilnehmerunternehmen nicht unternehmensbe-
zogen, sondern nur als statistische Gesamtauswer-
tungen wiedergegeben. Ausnahmen bilden – wie mit
den Studienteilnehmern vereinbart – die Angaben zu
den Umsatz- und Mitarbeiterzahlen.
UMSATZGRÖßENSTRUKTUR DER STUDIENTEILNEHMER
IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 1: Gut ein Drittel der analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen, welche
sich mit ihren Unternehmensdaten an der Lünendonk®
-Studie beteiligt haben, gehören zur Spitzengruppe der
Anbieter in Deutschland. In Summe kommen die Studienteilnehmer aus allen Unternehmensgrößenklassen.
28%
20%
18%
17%
17%
bis 25 Mio. Euro
über 25 bis 50 Mio. Euro
über 50 bis 100 Mio. Euro
über 100 bis 250 Mio. Euro
über 250 Mio. Euro
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
8
UMSATZGRÖßENSTRUKTUR DER DER STUDIENTEILNEHMER
IT-SERVICE – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 2: Ein Drittel der teilnehmenden IT-Service-Anbieter erwirtschaftete im Jahr 2012 mehr als 250
Millionen Euro Umsatz.
UMSATZGRÖßENSTRUKTUR DER BEFRAGTEN ANWENDERUNTERNEHMEN
RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 3: Die Mehrheit der Auftraggeberunternehmen, die sich an der Studie beteiligt haben, sind
Großunternehmen mit mehr als eine Milliarde Euro Umsatz beziehungsweise bei den befragten Banken die
Bilanzsummen.
16%
6%
39%
12%
27%
bis 500 Mio. Euro
über 500 Mio. bis 1 Mrd. Euro
über 1 bis 5 Mrd. Euro
über 5 bis 10 Mrd. Euro
über 10 Mrd. Euro
Davon :
12 Unternehmen aus dem Dax-30
6 Unternehmen aus dem M-Dax
24%
15%
28%
3%
9%
21%
bis 50 Mio. Euro
über 50 bis 100 Mio. Euro
über 100 bis 250 Mio. Euro
über 250 bis 500 Mio. Euro
über 500 bis 1000 Mio. Euro
über 1 Mrd. Euro
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
9
BRANCHEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
ANZAHL DER NENNUNGEN – ABSOLUTE UND RELATIVE VERTEILUNG
Abbildung 4: Die befragten Anwenderunternehmen kommen aus den verschiedensten Wirtschaftssektoren.
Am häufigsten haben sich Banken beteiligt.
Branche Anzahl Anteil
Banken 7 14%
Chemie, Pharma 4 8%
Handel 4 8%
Konsumgüterindustrie 4 8%
Verkehr, Logistik 4 8%
Sonstige Industrien 4 8%
Automobilindustrie 3 6%
Gesundheitswesen 3 6%
Versicherungen 3 6%
Energie 2 4%
Telekommunikation, IT 2 4%
Maschinenbau 1 2%
Elektrotechnik 1 2%
Sonstige Dienstleistungen 8 16%
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
10
GRÖßENKLASSEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
SELBSTEINSCHÄTZUNG DER ANBIETER – ANTEILE DER NENNUNGEN – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 5: In der Eigenwahrnehmung sehen sich die befragten Kundenunternehmen mehrheitlich als
Großunternehmen sowie dem gehobenen Mittelstand zugehörig.
MITARBEITER DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 6: Die Anzahl der Mitarbeiter in den untersuchten Anwenderunternehmen spiegelt die
Eigenwahrnehmung der Größenklassen wider. Sechs Kundenunternehmen beschäftigen mindestens 50.000
Mitarbeiter.
n = 50
22,0%
14,0%
24,0%
28,0%
12,0%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
bis 2.500 über 2.500 bis 5.000
über 5.000 bis 10.000
über 10.000 bis 50.000
über 50.000
n = 50
40,0% 44,0% 16,0%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Großunternehmen Gehobener Mittelstand Mittelstand
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
11
Management Summary – Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
MARKTENTWICKLUNG
IT-Beratung und Systemintegration
• Die Nachfrage nach Leistungen der IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen ist 2012 um
11,5 Prozent im Vergleich zu 2011 gestiegen. Für
das laufende Jahr 2012 erwarten die von Lünen-
donk befragten IT-Beratungsunternehmen durch-
schnittlich 8,5 Prozent höhere Umsätze als 2012.
• Top-Themen für das Umsatzwachstum 2013 und
Kundeninvestitionen sind aus Sicht der IT-
Beratungshäuser „Grafical User Interface“, also
bedienerfreundliche Anwendungen, und die Opti-
mierung der IT-Infrastruktur.
• Weiterhin rechnen sie mit IT-Projekten in den
Einsatzgebieten „Services/Kundendienste“, „In-
formationstechnologie“ und „Logistik/Supply
Chain“. Die höchsten Technologieinvestitionen
erwarten die IT-Berater in „Business Analytics“,
„Mobile Enterprise“ sowie „Mobile Apps“.
IT-Service
• Die Umsätze der von Lünendonk analysierten IT-
Service-Unternehmen mit Schwerpunkt auf dem
Betrieb und der Weiterentwicklung der IT-
Umgebung sind 2012 im Durchschnitt um 7,6
Prozent gewachsen. Für das laufende Geschäfts-
jahr rechnen sie mit einem Anstieg ihrer eigenen
Umsätze um 3,8 Prozent.
• Top-Themen für die Umsatzentwicklung sind aus
Sicht der IT-Serviceunternehmen die Optimierung
der „Prozesse/Services/Anwendungen“ der Kun-
denunternehmen. Hier rechnen sie mit einer sehr
starken Nachfrage. Ein ebenfalls wichtiges Inves-
titionsthema ihrer Kunden sind 2013 „Daten“, also
die Verbesserung der Datenhaltung, verbunden
mit einer effizienten Integration von Unterneh-
mensdaten und externen Informationen in das Ma-
nagement Reporting.
• In diesem Zusammenhang erwarten die IT-
Service-Unternehmen für 2014 hohe Investitionen
ihrer Kunden in die Technologiethemen „Big Da-
ta“ und „Cloud Services“. 2013 sind „Mobile
Enterprise“, „Mobile Apps“ und „IT-Security“ die
Top-Themen, bei denen sie hohe Investitionen ih-
rer Kunden prognostizieren.
Big Data ist 2013 sowohl aus Sicht der IT-
Beratungs- als auch der IT-Service-Unternehmen
noch kein Top-Thema, wird es aber ihrer Meinung
nach 2014 werden.
IT-Anwenderunternehmen
• Die erstmals im Rahmen dieser Lünendonk-Studie
befragten IT-Verantwortlichen aus großen Kun-
denunternehmen rechnen für das laufende Jahr
2013 mit einem Anstieg ihrer Budgets für IT-
Projekte um 0,9 Prozent. Betriebskosten für die
IT-Umgebung sind in diesem Wert nicht inkludiert.
• 2014 werden die IT-Projektbudgets dagegen vo-
raussichtlich um 1,7 Prozent steigen – nahezu eine
Verdoppelung im Vergleich zu 2013. Dabei wird
die Hälfte der Projektbudgets sowohl 2013 als
auch 2014 extern ausgeschrieben werden.
• Die befragten IT-Manager rechnen 2013 und 2014
vor allem mit Investitionen in die Optimierung der
„Prozesse/Services/Anwendungen“ und „Daten“.
• „Virtualisierung“ und „IT-Security“ sind diejeni-
gen Technologiethemen in die 2013 am stärksten
in den analysierten Kundenunternehmen investiert
wird. 2014 werden hohe Investitionen in „Mobile
Enterprise“ erwartet.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
12
VERTEILUNG DER UMSÄTZE DER
IT-DIENSTLEISTER
Marktsektoren
• Die höchste Nachfrage nach den Leistungen der
Anbieter von IT-Beratung und IT-Service kommt
aus „Banken“ und der „Automobilindustrie“. Die-
se beiden Branchen haben eine besonders hohe
Prozesskomplexität und Informationstechnologie
stärker als andere Branchen in ihre Produkte inte-
griert.
• Für IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen ebenfalls eine sehr wichtige Kun-
dengruppe sind Telekommunikations- und IT-
Unternehmen. Die Energiebranche macht mit
durchschnittlich 9 Prozent Umsatzanteil ebenfalls
einen großen Block aus.
• Neben Banken und dem Automobilsektor erwirt-
schaften die befragten IT-Service-Unternehmen
vergleichsweise hohe Umsatzanteile in den Bran-
chen Handel und Gesundheitswesen (jeweils 9,5
Prozent durchschnittlicher Umsatzanteil).
Leistungsspektrum
• 62 Prozent ihres Umsatzes erzielen die von Lü-
nendonk untersuchten IT-Beratungs- und Sys-
temintegrations-Unternehmen in ihrem Kernge-
schäft (IT-Beratung, Individual-Software-Ent-
wicklung, Software-Einführung und Systemin-
tegration). Umsatzstarke IT-Beratungsunter-
nehmen erzielen auch signifikante Umsätze mit
Applikations-Outsourcing und Managementbera-
tung.
• IT-Service-Unternehmen sind dagegen noch sehr
stark auf den Betrieb und die Weiterentwicklung
der IT-Landschaft (run-the-business) fokussiert.
Bei IT-nahen Projekten in den Anwenderunter-
nehmen zur Prozessgestaltung, der Konzeption ef-
fizienter Geschäftsprozesse und Einführung von
Technologien werden IT-Service-Unternehmen
nur marginal beauftragt. Da IT-Budgets immer
stärker für Veränderungsprojekte an der Schnitt-
kante zwischen Business und IT (change-the-
business) vergeben werden und bei Betriebsleis-
tungen seit Jahren hoher Kostendruck herrscht,
sind IT-Service-Unternehmen gefordert, sich neu
auszurichten.
ANWENDEPERSPEKTIVE: IT-PROJEKTE
WERDEN PARTNERSCHAFTLICH UMGESETZT
• Die Rolle der IT hat sich in den letzten Jahren
stark verändert. In der internen Wahrnehmung vie-
ler befragter Kundenunternehmen hat sich der
Fachbereich IT mittlerweile als Business Partner
etabliert.
• Die befragten IT-Managern sind in diesem Kon-
text auch der Auffassung „IT-Projekte werden
immer häufiger gemeinsam durch die IT und die
jeweiligen Fachbereiche geplant und gesteuert“.
Aus Sicht von 32,0 Prozent der Befragten trifft
dieses Statement voll zu (+2) und weitere 52,0
Prozent sind der Meinung, diese Form der fachbe-
reichsübergreifenden Zusammenarbeit treffe größ-
tenteils zu.
• In Zusammenhang mit der Bedeutung von IT-
Technologien als Enabler von Prozessoptimie-
rungsprojekten oder neuen Geschäftsmodellen hat
aus Sicht der Mehrheit der befragten IT-Manager
auch die Rolle des CIO im Unternehmen an Ge-
wicht gewonnen. Interessant ist ebenfalls, dass IT-
Investitionen in den untersuchten Kundenunter-
nehmen sehr oft partnerschaftlich von der IT und
dem Business getroffen werden.
WAHRNEHMUNG DER IT IN DEN BEFRAGTEN
ANWENDERUNTERNEHMEN
• Das Ziel hin zu einer internen Wahrnehmung der
IT als bedeutendem Wertschöpfungsfaktor ist al-
lerdings nach Auskunft der befragten IT-Verant-
wortlichen noch nicht erreicht. Kein befragter IT-
Manager ist der Meinung, die IT nehme in seinem
Unternehmen derzeit eine vollständig wertstei-
gernde Rolle ein. Aus Sicht von 42,0 Prozent der
befragten IT-Manager hat ihre IT-Abteilung eine
„eher wertsteigernde Rolle“. Eine „eher kostenori-
entierte Rolle“ spielt die IT in 20,0 Prozent der
analysierten Kundenunternehmen, während sie in
6,0 Prozent der untersuchten Unternehmen noch
eine „kostenorientierte Rolle“ einnimmt.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
13
• Interessant ist ebenfalls, dass 4,2 Prozent der be-
fragten IT-Manager der Meinung sind, dass der
Vorstand ihren Fachbereich in einer „wertstei-
gernden Rolle“ wahrnehme, während keiner der
IT-Manager diese Rolle für sich in Anspruch ge-
nommen hat. Allerdings sind knapp 42 Prozent der
Meinung, der Vorstand nehme die IT „neutral“
wahr, also weder wertsteigernd noch kostenorien-
tiert. Für die CIOs bedeutet dies, ihre internen
Marketing-Anstrengungen weiterzuführen. Nur
ein Viertel der IT-Verantwortlichen vermutet, dass
der Vorstand in ihrer Abteilung eine zumindest
„eher kostenorientierte Rolle“ sieht.
ZIELE UND RESTRIKTIONEN DER
IT-ABTEILUNGEN
• „Wachstum, Expansion“ steht an erster Stelle der
am häufigsten genannten Geschäftsziele der be-
fragten CIOs und IT-Einkaufsverantwortlichen, in
denen die IT mitwirkt. So erfordert der Aufbau
neuer Produktionsstätten oder Vertriebsniederlas-
sungen die IT-Anbindung und Vernetzung an die
Unternehmensprozesse. Die „Prozessoptimierung“
in Bezug auf die Geschäftsprozesse zählt derzeit
ebenfalls zu den Top-Themen, in welche die IT in
hohem Maße involviert ist.
• Die „Kostenoptimierung“ sowie die Optimierung
der IT-Prozesse sind ebenfalls Projekte, welche
ohne IT-Bezug nicht umgesetzt werden können.
• An den wichtigsten Geschäftszielen mit IT-Bezug
wird deutlich, dass die Informationstechnologie
einen bedeutenden Faktor für den Geschäftserfolg
darstellt. IT-Beratungs- und IT-Service-
Unternehmen müssen ihre Marktpositionierung
entsprechend anpassen.
• Die zwei bedeutendsten Technologiethemen pas-
sen zu den Geschäftszielen. „Standardisierung und
Konsolidierung“ der IT-Landschaft sowie „Big
Data/Analytics“ sind aus Sicht der Befragten die
Top-Technologiethemen für ihr eigenes Unter-
nehmen. „Mobile“ ist aus Sicht der befragten IT-
Verantwortlichen derzeit die drittwichtigste Tech-
nologie. Während durch „Standardisierung und
Konsolidierung“ die Komplexität der IT-
Landschaft reduziert wird und damit die Produkti-
vität gesteigert sowie Betriebskosten reduziert
werden, fällt „Big Data/Analytics“ sowohl in die
Unternehmenssteuerung als auch in die intelligen-
te Vermarktung der Produkte und Dienstleistun-
gen.
• Der größte Behinderungsfaktor in IT-Abteilungen
der untersuchten Großunternehmen und Konzerne
ist das „Budget“. Diese Top-Position überrascht
nicht. Viele der befragten CIOs und IT-Einkaufs-
verantwortlichen gaben an, dass die IT intern noch
eher als Kostenfaktor denn als Wertschöpfungs-
faktor gesehen wird. Diese Wahrnehmung hängt
auch mit ihren Aufgaben zusammen. Je stärker
sich die interne IT mit dem Betrieb der IT-
Infrastruktur und der Applikationen beschäftigt,
desto mehr Ressourcen (Budget, Personal) fehlen
für strategische IT-Aufgaben und die Mitwirkung
in Projekten der Fachbereiche.
• Der Fachkräftemangel in der IT ist ebenfalls ein
wichtiger Faktor, welcher die Umsetzung von IT-
Projekten behindert. Für externe IT-Dienstleister
bedeutet dies einerseits einen Anstieg der Projekt-
anfragen, und andererseits die Notwendigkeit, IT-
Fachkräfte stärker als bisher zu rekrutieren und
dabei auch auf Nearshore und Offshore zu setzen.
• In engem Zusammenhang mit den Technolo-
giethemen Cloud, Mobile und Big Data folgt als
weitere wichtige Restriktion der befragten IT-
Abteilungen „Datenschutz/Security/Rechtliche
Anforderungen“. Vor allem in Bezug auf Cloud-
Projekte sind derzeit rechtliche Rahmenbedingun-
gen im Umgang mit personenbezogenen Daten
noch nicht vollständig geregelt.
ANTEIL VON NEARSHORE UND OFFSHORE IN
DEN PROJEKTEN DER ANBIETER
• Bei Projekten in den IT-Themen „Software-
Entwicklung“, „Wartung/Support/Helpdesk“ und
„Testmanagement“ setzen nur die umsatzstarken
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unter-
nehmen in hohem Maße auf Nearshore- und Offs-
hore-Ressourcen. Die Leistungserbringung von
IT-Dienstleistungen außerhalb Deutschlands hat
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
14
sich folglich noch nicht in hohem Maße durchge-
setzt und nimmt bei Projekten der analysierten
Anbieterunternehmen eher einen geringen Anteil
ein.
• Dagegen haben umsatzstarke IT-Service-
Unternehmen hohe Anteile von Near- und Offsho-
re-Leistungen bei „Wartung/Support/Helpdesk“.
Bei „Testmanagement“ und „Desktop Manage-
ment“ setzen umsatzstärkere und international
aufgestellte Anbieter eher auf Nearshore und
Offshore als Projektmix.
GRÖßE DER BELEGSCHAFT DER
IT-DIENSTLEISTER
• 2012 haben 11,4 Prozent mehr Mitarbeiter für IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
gearbeitet. Damit fällt der Mitarbeiterzuwachs fast
genauso hoch aus wie das Umsatzwachstum. Hier
wird deutlich, dass das IT-Beratungsgeschäft sehr
stark von den Beratern abhängt, die Projekte ak-
quirieren und umsetzen. 75.680 Mitarbeiter waren
2012 bei den 65 untersuchten IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Da-
mit ergibt sich in der Summe ein absoluter Mitar-
beiterzuwachs der an der Studie beteiligten Unter-
nehmen gegenüber 2011 um rund 11.345.
• Die 34 IT-Service-Anbieter, die in diese Studie
einbezogen wurden, hatten 2012 insgesamt rund
103.508 fest angestellte Mitarbeiter. 2011 waren
91.388 Mitarbeiter beschäftigt. Dies entspricht ei-
nem Anstieg der Belegschaft von 5,5 Prozent im
arithmetischen Mittel.
• Aufgrund von Industrialisierungseffekten, bedingt
durch Technologien wie Virtualisierung, Cloud
oder IT Service Management, wird der Betrieb
von Rechenzentren und Applikationen immer
mehr standardisiert und automatisiert. Die Be-
triebskosten der IT-Umgebung sinken in diesem
Zusammenhang. IT-Service-Unternehmen sind ge-
fordert, auf solche Technologien zu setzen, um
wettbewerbsfähig zu bleiben und marktfähige
Preise anbieten zu können. Dass durch Industriali-
sierung und Automatisierung für bestimmte Auf-
gaben weniger Personal benötigt wird, ist nach-
vollziehbar. Entsprechend ist 2012 die Belegschaft
der IT-Service-Unternehmen deutlich niedriger
gestiegen als die der IT-Beratungs- und Systemin-
tegrations-Unternehmen, bei denen stärker Bera-
tertagessätze verkauft werden.
AUSWIRKUNGEN DES FACHKRÄFTEMANGELS
AUF DIE ANBIETER
• Rund vier von fünf Teilnehmern (79,1%) aus dem
Kreis der IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen bezeichnen die Gewinnung von
Mitarbeitern als „sehr schwierig“ oder „schwierig“.
Nur 6,4 Prozent empfinden diese Aufgabe als
„weniger schwierig“ oder „gar nicht schwierig“.
• Für 68,9 Prozent der teilnehmenden IT-
Beratungsunternehmen hat sich der Arbeitskräf-
temangel zu einem „sehr großen Problem“ oder
„großen Problem“ entwickelt. Nur 4,9 Prozent se-
hen darin „kein Problem“, wobei sich allerdings
26,2 Prozent unentschieden äußern, was auf ein
eher geringes Problemempfinden hindeutet.
• Die Teilnehmer, deren Tätigkeitsschwerpunkt IT-
Services sind, sehen das Personalknappheitsprob-
lem als etwas weniger gravierend an. Zwar emp-
finden immerhin 70,0 Prozent von ihnen die Ge-
winnung von qualifizierten IT-Fachkräften als
„sehr schwierig“ oder „schwierig“, aber 16,7 Pro-
zent haben keine Probleme damit. 13,3 Prozent
sagen „neutral“. Der Mittelwert beträgt 0,87.
• Auch die Frage, ob der Arbeitskräftemangel ein
Problem für das eigene Unternehmen darstellt,
wird von den IT-Service-Unternehmen weniger
oft mit Ja beantwortet. 61,3 Prozent sehen darin
ein Problem, der Rest ist unentschieden oder be-
trachtet die Situation nicht als Problem.
ANTEIL VON FRAUEN AN DER BELEGSCHAFT
DER ANBIETER
• Im Durchschnitt beschäftigten die untersuchten
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unter-
nehmen 15,9 Prozent Frauen im Jahr 2012. Für
das laufende Jahr haben sich die teilnehmenden
Unternehmen eine deutliche Steigerung des Frau-
enanteils vorgenommen. Er soll 2013 im Durch-
schnitt bei 16,6 Prozent liegen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
15
• Eine interessante Beobachtung ist, dass die 25
nach Inlandsumsatz führenden IT-Beratungs- und
Systemintegratoren einen deutlich höheren Frau-
enanteil haben als die kleineren Unternehmen.
Während der Frauenanteil bei den Top 25 im sta-
tistischen Mittel 21,0 Prozent beträgt, liegt er bei
den übrigen untersuchten Anbietern mit 13,6 Pro-
zent deutlich darunter.
• Der Frauenanteil unter den IT-Experten der IT-
Service-Unternehmen liegt mit durchschnittlich
18,3 Prozent über demjenigen der untersuchten
IT-Beratungsfirmen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
16
Marktentwicklung und Prognosen
IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION
Die 65 Teilnehmer in diesem Segment der Lünen-
donk®
-Studie wurden gefragt, wie sie die aktuelle
und zukünftige Entwicklung des IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Marktes in Deutschland quanti-
tativ einschätzen.
Für das laufende Jahr 2013 werden von drei Viertel
der Teilnehmer Wachstumsraten von „über 0 bis 5
Prozent“ genannt. 16,0 Prozent rechnen mit einem
Wachstum des Marktes von „über 5 bis 10 Prozent“,
und nur fünf Prozent glauben an ein Marktwachstum
von „über 10 Prozent“ im Jahr 2013.
Immerhin 4,0 Prozent der Unternehmen gehen von
einer Marktstagnation oder einem Marktrückgang
aus.
Im Durchschnitt ergeben die Prognosen für 2013
eine Wachstumsrate von 5,0 Prozent. Der Zentral-
wert (Median) von 4,0 Prozent liegt unter dem ein-
fachen Mittelwert und relativiert diesen.
__________________________________________
Prognose Marktwachstum 2013 für
IT-Beratung und Systemintegration:
5% ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Mittelfristig, das heißt für den Zeitraum 2013 bis
2018, sehen die Studienteilnehmer die Entwicklung
des IT-Beratungs- und Systemintegrations-Marktes
ein wenig zurückhaltender. So prognostizieren 89,0
Prozent einen Wachstumspfad im Bereich „über 0
bis 5 Prozent“ p.a., gut jeder Zehnte (11,0%) rechnet
mit einem jährlichen Marktwachstum von „über 5
bis 10 Prozent“, und kein Anbieter erwartet jährliche
Wachstumsraten von „über 10 Prozent“. Allerdings
prognostiziert auch keiner der Studienteilnehmer für
den Zeitraum 2013 bis 2018 p.a. einen stagnierenden
Markt oder einen durchschnittlichen Marktrückgang.
Als einfaches Mittel ergeben sich jährliche Markt-
wachstumsraten von 4,4 Prozent p.a. Der Median
(Zentralwert) von 4,0 Prozent zeigt, dass der Mittel-
wert im Wesentlichen die Meinung der Mehrheit der
Teilnehmer wiedergibt.
Erneut erfragte Lünendonk auch die Einschätzung
der langfristigen Perspektiven (2018 bis 2020) durch
die Anbieter von IT-Beratung und Systemintegration.
Sehr deutlich (85,0%) liegt auch hier der Schwer-
punkt der Schätzungen zwischen „0 und 5 Pro-
zent“ per anno. Die übrigen 15,0 Prozent rechnen
mit einem Marktwachstum von „5 bis 10 Prozent“.
Die Mittelwerte weichen kaum von der mittelfristi-
gen Prognose (2013 bis 2018 p.a.) ab und belaufen
sich auf 4,5 Prozent pro Jahr. Der Median ist mit 4,4
Prozent nahezu auf gleichem Niveau.
Diese Werte zeigen, dass die Anbieter mittel- und
langfristig von einem Wachstumspfad um 4 bis 5
Prozent pro Jahr ausgehen, was in diesem längeren
Zeitraum immerhin fast einer Steigerung des Markt-
volumens um 50 Prozent entsprechen würde.
Die 65 Teilnehmer an der diesjährigen Studie über
die IT-Beratungs-und Systemintegrations-Branche in
Deutschland erzielten 2012 einen Gesamtumsatz
(einschließlich Auslandsumsätze deutschstämmiger
Unternehmen) von 12,2 Milliarden Euro.
Seit zwei Jahren berücksichtigt die Lünendonk
GmbH auch anteilige IT-Beratungs- und Systemin-
tegrations-Umsätze großer Technologieunternehmen
wie IBM, T-Systems und Hewlett-Packard. Diese
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
17
Unternehmen werden sowohl vom Wettbewerb als
auch von Kundenunternehmen als relevante Anbie-
ter gesehen beziehungsweise beauftragt und weisen
Umsatzanteile für IT-Beratung und Systemintegrati-
on in dreistelligen Millionen-Euro-Volumina aus.
Die Umsatzveränderungen der einzelnen Unterneh-
men, die von plus 69,8 Prozent bis minus 18,2 Pro-
zent reichen, resultieren nicht immer aus Mehr- oder
Mindergeschäft, sondern sind auch das Ergebnis
anorganischem Wachstums oder struktureller Ver-
änderungen.
ENTWICKLUNG DER UMSÄTZE
Insgesamt mussten 16 Prozent der IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen, die in die
Studie einbezogen wurden, für 2012 einen Rückgang
der Umsätze melden. Dazu kommen noch 6 Prozent
mit stagnierendem Umsatz. Das bedeutet, dass mehr
als ein Fünftel der Studienteilnehmer im Jahr 2012
kein Umsatzwachstum erzielten konnte. Insgesamt
weisen 43,0 Prozent zweistellige Umsatzzuwächse
auf. Ein gutes Drittel (35,0%) aller Unternehmen
steigerte seine Umsätze einstellig.
Bei zwei Unternehmen lässt sich wegen fehlender
vergleichbarer Vorjahreswerte keine Umsatzverän-
derung errechnen.
Der Zentralwert (Median), der mit 6,9 Prozent dra-
matisch niedriger ist als der einfache arithmetische
Mittelwert (11,5%) zeigt, dass einige Unternehmen
mit sehr hohen Umsatzzuwächsen den Mittelwert
verzerren.
__________________________________________
Umsatzentwicklung der IT-
Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen 2012: 11,5% ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
(EFFEKTIV) SOWIE UMSATZPROGNOSEN LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 7: Die Geschäftsentwicklung 2012 verlief für die analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrati-
ons-Unternehmen sehr unterschiedlich. Bei der Hälfte der untersuchten Anbieter haben sich die Umsätze
zwischen minus 15,8 Prozent und plus 3,9 Prozent verändert. Die Aussichten für die kommenden Jahre sind
nach Meinung der Befragten eher verhalten.
20,0%
2,0%
7,8%
8,5%
20,0%
-15,0%
8,6%
8,6%
69,8%
-18,2%
6,9%
11,5%
-50% -30% -10% 10% 30% 50% 70% 90%
Maximum
Minimum
Median
Mittelwert
Gesamtumsatzveränderung 2012 (effektiv)
2013 (Prognose)
2013 bis 2018 p.a. (Prognose)
n = 63
n = 54
n = 50
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
18
Das Jahr 2012 bescherte durchschnittlich vier von
fünf Unternehmen des Marktsegments IT-Beratung
und Systemintegration ein positives Geschäftsjahr.
Die Studienteilnehmer konnten also überwiegend
einen Zuwachs der Gesamtumsätze verbuchen.
Die Erwartungen für die Zukunft bleiben daher
weiter optimistisch: Die Unternehmen gehen davon
aus, im laufenden Jahr 2013 bei den Umsätzen im
Durchschnitt um 8,6 Prozent zulegen zu können. Der
Zentralwert (Median) für die Wachstumsrate 2013
liegt mit 8,6 Prozent auf exakt gleicher Höhe und
bestätigt somit den Mittelwert.
Für die Jahre 2013 bis 2018 prognostizieren die
Unternehmen ebenfalls einen hohen durchschnittli-
chen jährlichen Zuwachs ihrer Umsätze (8,5%). Der
Zentralwert für die Zuwächse in den Jahren 2013 bis
2018 (7,8% p.a.) liegt allerdings für diesen Zeitraum
deutlich unter dem Mittelwert.
ENTWICKLUNG DES IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-MARKTES IN DEUTSCHLAND
PROGNOSEN DER ANBIETER – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 8: Die Mehrheit der befragten IT-Beratungshäuser rechnet mit einer konservativen Marktentwick-
lung von zwischen 0 Prozent und 5 Prozent.
4%
75%
16%
5%
89%
11%
85%
15%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
negativ bis 0% über 0 bis 5% über 5 bis 10% über 10%
2013
2013 bis 2018 p.a.
2018 bis 2020 p.a.
n = 57
n = 54
n = 48
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
19
TOP-25-LISTE: FÜHRENDE IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN IN
DEUTSCHLAND RANKING NACH IN DEUTSCHLAND BILANZIERTEM UMSATZ 2012
Abbildung 9: TOP 25 der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland 2012. Das
Ranking der führenden Anbieter erfolgt nach dem in Deutschland fakturierten Umsatz.
Unternehmen
Umsatz in Deutschland
in Mio. Euro
Mitarbeiterzahl
in Deutschland
Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der
Mehrheit ihres Grund- und Stammkapitals
in Deutschland)
2012 2011 2012 2011 2012 2011
1. T-Systems, Frankfurt am Main *) 1)
1.442,0 1.394,0 4.850 4.730 2.060,0 1.991,0
2. IBM Global Business Services, Ehningen*) 2)
1.390,0 1.300,0 7.300 7.100
3. Accenture GmbH, Kronberg *) 2)
1.176,0 1.114,0 5.495 5.610
4. Capgemini Deutschland Holding GmbH, Berlin 2)
796,0 758,0 5.517 5.439
5. msg systems AG (Unternehmensgruppe), Ismaning 3)
391,5 331,8 3.465 3.195 540 451,0
6. Atos IT GmbH / Atos Solutions & Services GmbH, München *) 1) 4)
360,0 k.A. 2.500 k.A.
7. Allgeier SE, München 5)
343,0 310,8 2.850 1.646 423,0 378,8
8. Hewlett-Packard Deutschland Service, Böblingen *) 1)
342,0 332,0 1.100 1.050
9. CSC Deutschland Solutions GmbH, Wiesbaden *)
335,0 352,0 2.672 2.496
10. Arvato Systems Group, Gütersloh6)
272,8 237,0 1.524 1.299 308,5 265,0
11. CGI GmbH / Logica Deutschland GmbH & Co. KG, Düsseldorf 7)
260,0 250,0 2.500 2.470
12. Steria Mummert Consulting AG, Hamburg 244,0 237,8 1.672 1.664
13. ESG Elektroniksystem- und Logistik-Gruppe, Fürstenfeldbruck 230,0 225,0 1.170 1.175 240,0 237,0
14. C1 Group, Hamburg *) 8)
210,0 200,0 1.390 1.270 210,0 200,0
15. NTT Data Deutschland GmbH, München 9)
197,0 180,0 1.296 1.322
16. BTC Business Technology Consulting AG, Oldenburg 178,4 162,5 1.646 1.550 195,8 179,6
17. Itelligence AG, Bielefeld 156,9 147,6 1.012 860
18. Infosys Limited, Frankfurt am Main *) 10)
155,0 k.A. 870 k.A.
19. Materna GmbH (Gruppe), Dortmund 135,6 136,3 1.240 1.191 153,0 155,5
20. All for One Steeb AG, Filderstadt 11)
134,9 72,2 537 360
21. Mieschke Hofmann und Partner GmbH, Ludwigsburg 126,7 94,1 821 641 130,0 96,0
22. Tieto Deutschland GmbH, Eschborn *)
115,0 136,0 840 925
23. Adesso AG (Gruppe), Dortmund 97,5 85,4 986 752 120,5 106,0
24. SQS Software Quality Systems AG, Köln 90,0 84 751 692 210,0 189,0
25. GFT Technologies AG (Gruppe), Stuttgart 12)
88,0 145,0 273 289 230,7 272,4
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
20
WEITERE IN DIE LÜNENDONK®-STUDIE EINBEZOGENE UNTERNEHMEN (1/2)
NACH IN DEUTSCHLAND BILANZIERTEM UMSATZ 2012
Abbildung 10a: Die Liste der weiteren teilnehmenden Unternehmen stellt kein Ranking mehr dar, sondern
eine Abfolge relevanter Player am Markt nach Inlandsumsatz.
Unternehmen
Umsatz in Deutschland
in Mio. Euro
Mitarbeiterzahl
in Deutschland
Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der
Mehrheit ihres Grund- und
Stammkapitals in Deutschland)
2012 2011 2012 2011 2012 2011
CellentAG, Stuttgart 86,3 85,0 650 639 104,5 90,0
Seven Principles AG (Gruppe), Köln 85,2 85,9 653 626 97,5 98,9
Ciber AG, Heidelberg 81,8 76,6 505 450
Reply Gruppe, Gütersloh 80,0 85,0 550 550
S + P Lion AG, Heddesheim 64,5 53,1 545 461 66,5 54,6
Avanade Deutschland GmbH, Kronberg 59,0 46,0 232 211
ConetGroup, Hennef 57,6 44,6 378 310 57,6 44,6
Sycor GmbH (Gruppe), Göttingen 13)
54,1 34,8 380 270 59,3 41,2
Top itservices AG, Unterhaching 53,9 48,2 332 284 55,4 48,7
Senacor Technologies AG, Schwaig bei Nürnberg 48,3 40,6 186 163 49,3 41,9
Inconso AG, Bad Nauheim 46,5 38,7 395 341 51,6 42,1
ckc Group, Braunschweig 37,5 36,8 455 448 38,1 37,5
Opitz Consulting Gruppe, Gummersbach 35,3 35,9 355 360 36,9 37,0
AbatAG, Bremen 31,0 24,3 197 157 32,5 25,4
ISO-Gruppe, Nürnberg 30,3 29,8 350 345 34,3 33,0
ConVista Consulting AG, Köln-Rheinauhafen*)
29,7 26,2 248 223 61,9 50,2
MT AG, Ratingen 29,0 31,0 180 202 29,0 31,0
Devoteam GmbH, Weiterstadt 26,9 26,8 291 276
Acando GmbH, Hamburg 26,6 24,1 289 279 37,7 34,4
Alegri International Group, München 26,5 26,5 203 200 26,5 26,5
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
21
WEITERE IN DIE LÜNENDONK®-STUDIE EINBEZOGENE UNTERNEHMEN (2/2)
NACH IN DEUTSCHLAND BILANZIERTEN UMSATZ 2012
Abbildung 10b: Die Liste der weiteren teilnehmenden Unternehmen erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit.
Unternehmen
Umsatz in Deutschland
in Mio. Euro
Mitarbeiterzahl
in Deutschland
Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der
Mehrheit ihres Grund- und
Stammkapitals in Deutschland)
2012 2011 2012 2011 2012 2011
Realtech AG, Walldorf 26,2 27,7 257 244 39,8 39,2
Salt Solutions GmbH, Dresden 26,2 23,6 331 311 28,2 24,3
BluecaratAG, Köln 25,3 21,8 95 88 25,3 21,8
LM IT Services AG, Osnabrück 22,8 20,7 121 112 23,9 21,3
SNP AG, Heidelberg 22,0 21,5 240 200 27,2 26,6
Iteratec GmbH, Unterhaching 20,7 19,2 130 110 22,0 20,0
Consol* Consulting & Solutions Software GmbH, München 20,0 20,0 180 180 20,5 20,5
ConsistSoftware Solutions GmbH, Kiel 19,4 20,9 200 200
IKOR Management- und Systemberatung Gruppe, Oberhausen 17,1 16,1 139 123 17,6 16,1
Valtech GmbH, Düsseldorf 14)
15,0 10,0 80 40
Infomotion GmbH, Frankfurt am Main 14,4 12,6 125 118 15,9 13,8
IVU Informationssysteme GmbH, Norderstedt 12,1 11,9 65 59 12,1 11,9
Comline AG, Dortmund 11,1 10,7 104 97 11,1 10,7
CDI Concepts Development Integration AG, Dortmund 7,0 5,0 36 28 7,0 5,0
Mayato GmbH, Berlin 5,3 3,8 45 35 5,6 4,0
ACG Automation Consulting Group GmbH, Frankfurt am Main 5,0 5,0 25 25 5,0 5,0
Okadis Consulting GmbH, Eschborn 4,4 3,1 18 17 4,4 3,1
TelenetGmbH, München 3,6 2,6 23 29 3,7 2,9
Insentis GmbH, Geisenheim 3,0 3,0 15 15 3,0 3,0
Ardour Consulting Group GmbH, Darmstadt 1,8 2,2 9 11 1,8 2,2
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
22
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
UMSATZENTWICKLUNG
Die 34 Unternehmen, die für diese Marktstichprobe
zum Thema IT-Service ausgewertet wurden, verei-
nigen einen Gesamtumsatz (einschließlich der Aus-
landsumsätze deutschstämmiger Unternehmen) von
fast 22 Milliarden Euro auf sich. Sie stellen eine
Auswahl typischer Unternehmen dieses Marktseg-
ments dar, ohne dass Vollständigkeit angestrebt wird.
Die Umsatzwerte reichen von 8 Milliarden Euro am
oberen Rand bis 7 Millionen Euro am unteren Rand.
Die Unternehmen, die sehr unterschiedliche Histo-
rien, Strukturen und Funktionsschwerpunkte aufwei-
sen, melden für 2012 im Durchschnitt einen Zu-
wachs der in oder von Deutschland aus erwirtschaf-
teten Gesamtumsätze um 7,6 Prozent. Die individu-
ellen Wachstumsraten liegen zwischen minus 16
Prozent und plus 77 Prozent.
Der deutlich niedrigere Zentralwert (Median) von
3,9 Prozent zeigt, dass sich die Extremwerte nicht
ausgleichen und das Geschäft sich insgesamt weit
weniger positiv entwickelte.
Immerhin haben allerdings 24 der 34 Unternehmen
2012 ein Umsatzwachstum erzielt. Acht Unterneh-
men mussten rückläufige Umsätze in Kauf nehmen.
Bei einem Unternehmen stagnierte der Umsatz. Das
durchschnittliche Gesamtumsatzwachstum im Jahr
2012 (7,6%) wurde von fast drei Viertel der Unter-
nehmen getragen, weil nur diese einen nennenswer-
ten Zuwachs ihrer Umsätze vorzuweisen hatten.
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN RECHNEN MIT
UMSATZPLUS VON 3,8 PROZENT IM JAHR 2013
Das für das Jahr 2013 geplante Durchschnittswachs-
tum von 3,8 Prozent ergibt sich aus einer breiten
Spanne individueller Wachstumsraten.
Der Zentralwert (Median) liegt bei 2,8 Prozent. Das
deutet darauf hin, dass einige wenige Befragungs-
teilnehmer mit hohen Wachstumsraten rechnen.
Für den Zeitraum 2013 bis 2018 sagen die IT-
Service-Unternehmen im Durchschnitt höhere jähr-
liche Zuwachsraten von immerhin 5,4 Prozent vo-
raus. Diese durchschnittliche Prognose wird von
einer relativ breiten Basis der beteiligten Unterneh-
men getragen: Der Zentralwert (Median) der prog-
nostizierten Umsatzzuwächse liegt mit 5,0 Prozent
p.a. sehr nahe beim einfachen arithmetischen Mit-
telwert (5,4% p.a.).
MARKTPROGNOSEN
Die Marktprognosen der 34 an der Studie beteiligten
IT-Service-Anbieter ergeben für das Jahr 2013 im
Durchschnitt eine Wachstumsrate von 3,7 Prozent.
Der deutlich niedrigere Zentralwert (Median) von
3,0 Prozent stützt den Mittelwert nur bedingt.
Mittelfristig, das heißt für den Zeitraum 2013 bis
2018 p.a., sehen die Studienteilnehmer die Entwick-
lung des IT-Service-Marktes insgesamt zuversichtli-
cher. Als einfaches arithmetisches Mittel ergibt sich
für diese Jahre im Durchschnitt 4,1 Prozent p.a. Der
wiederum deutlich niedrigere Median (Zentralwert)
von 3,0 Prozent bestätigt jedoch auch diesen Mittel-
wert nur bedingt.
Erneut fragte Lünendonk die IT-Service-Unter-
nehmen auch nach ihren Vorstellungen hinsichtlich
der langfristigen Marktentwicklung 2018 bis 2020
p.a. Die Erwartungen sind etwas zurückhaltender,
wenn es um diesen fernen Zeitraum geht. Der Mit-
telwert der Prognosen ergibt jährliche Zuwachsraten
von 3,4 Prozent, der Median (3,5%) liegt hier in der
Größenordnung des Mittelwertes.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
23
ALPHABETISCHE LISTE DER EINBEZOGENEN IT-SERVICE-UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND
Abbildung 11: Alphabetische Liste der teilnehmenden IT-Service-Unternehmen
Unternehmen
Umsatz in Deutschland
in Mio. Euro
Mitarbeiterzahl
in Deutschland
Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der
Mehrheit ihres Grund- und
Stammkapitals in Deutschland)
2012 2011 2012 2011 2012 2011
Aareon AG, Mainz 117,8 115,8 717 675 165,2 159,5
Acadon AG, Krefeld 5,9 5,7 90 93 7,0 7,6
Arago Institut für komplexes Datenmanagement AG, Kronberg 7,7 4,0 60 45 8,5 4,8
Atos IT GmbH / Atos Solutions & Services GmbH, München*) 1) 2)
1.330,0 k.A. 7.000 k.A.
Bayer Business Services GmbH, Leverkusen *)
882,0 816,0 2.493 2.554 1.093,0 1.103,0
Bitmarck Holding GmbH, Essen 265,0 255,0 1.343 1.224 265,0 255,0
Brain Force Software GmbH, München 38,3 38,0 343 350
Computacenter AG & Co. OHG, Kerpen *)
1.510,0 1.407,0 4.870 4.700
Controlware GmbH (Gruppe), Dietzenbach 150,0 139,0 485 460 159,0 146,0
Cora-IT GmbH, Berlin 8,0 9,5 200 220 8,0 9,5
Datagroup AG, Pliezhausen3)
145,2 107,8 1.400 1.100 146,2 108,6
Dimension Data Germany AG & Co. KG, Oberursel 200,0 180,0 500 450
Fidelity Information Services Kordoba GmbH, München*)
95,0 94,0 317 320
Fiducia IT AG, Karlsruhe 727,9 708,1 2.979 2.935 727,9 708,1
Finanz Informatik GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 1.421,9 1.449,0 4.932 5.077 1.424,5 1.453,0
FIS Informationssysteme und Consulting GmbH, Grafenrheinfeld 32,8 30,0 372 329 40,9 37,3
Freudenberg IT KG, Weinheim*)
90,0 85,0 430 450 136,0 115,0
GAD eG (Gruppe), Münster 715,7 699,0 1.721 1.670 715,7 699,0
Gisa GmbH, Halle 84,2 76,7 580 500 84,2 76,7
gkv informatik, Wuppertal 226,3 208,8 810 780 226,3 208,8
H&D International Group (Hönigsberg & Düvel Datentechnik GmbH),
Gifhorn82,8 77,5 1.499 1.514 84,9 79,0
Hewlett-Packard Deutschland Services , Böblingen*) 1)
1.458,0 1.414,0 4.100 4.370
IBM Global Technology Services, Ehningen*)
2.640,0 2.600,0 11.200 10.900
Info AG, Hamburg4)
100,8 94,4 732 654 112,4 101,6
Lufthansa Systems AG, Kelsterbach*)
445,0 455,0 2.600 2.700 609,0 599,0
Pan DacomNetworking AG (Gruppe), Dreieich 49,0 53,0 260 280 49,0 53,0
Science + Computing AG, Tübingen 30,0 30,0 269 257 30,0 30,0
SupplyOn AG, Hallbergmoos 30,9 26,7 106 92 30,9 26,7
SVA System Vertrieb Alexander GmbH, Wiesbaden 176,5 136,5 260 200 178,0 138,0
Tata Consultancy Services Deutschland GmbH, Frankfurt am Main*) 5)
143,0 112,0 706 650
TDS AG, Neckarsulm*)
157,0 146,0 1.300 1.270
T-Systems, Frankfurt am Main*) 1) 6)
5.400,0 5.573,0 24.100 20.700 7.956,0 7.963,0
TUI InfoTec GmbH, Hannover 47,4 58,0 331 380 66,7 79,0
Unisys Deutschland Gruppe, Sulzbach/Ts. 88,0 93,0 312 310
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
24
ENTWICKLUNG DES IT-SERVICE-MARKTES IN DEUTSCHLAND
PROGNOSEN DER ANBIETER – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 12: Die Mehrheit der befragten IT-Service-Anbieter rechnet mit einem Marktwachstum von maxi-
mal fünf Prozent pro Jahr.
ENTWICKLUNG DES IT-SERVICE-MARKTES IN DEUTSCHLAND
PROGNOSEN DER ANBIETER – LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 13: Nach Einschätzung der analysierten IT-Service-Anbieter liegt das jährliche Marktwachstum
2013 bis 2018 im Durchschnitt bei maximal 4,1 Prozent.
0%
87%
13%
0%0%
87%
9%4%5%
86%
10%
0%0%
20%
40%
60%
80%
100%
negativ bis 0 % über 0% bis 5% über 5% bis 10% über 10%
2013
2013-2018 p.a.
2018-2020 p.a.
n = 23
n = 23
n = 21
3,7%
4,1%
3,4%
3,0% 3,0%
3,5%
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
2013 2013 bis 2018 p.a. 2018 bis 2020 p.a.
Mittelwert
Median
n = 23 n = 23 n = 21
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
25
Kunden und Neukunden der IT-Dienstleister
In wettbewerbsintensiven Märkten ist es unverzicht-
bar, neben der Pflege bestehender Kunden auch
regelmäßig neue Kunden zu gewinnen, um Beschäf-
tigung und Wachstum zu sichern. Lünendonk fragte
in diesem Jahr erneut nach der Zahl der gesamten
und neuen Kunden und nach den Umsatzanteilen,
die mit Neukunden erzielt werden.
ANBIETER VON IT-BERATUNG UND
SYSTEMINTEGRATION
Für die IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen, die ihre Kundenzahl genannt haben,
ergibt sich eine Durchschnittszahl von 461 Kunden,
mit denen sie im Jahr 2012 gearbeitet haben.
Die Bandbreite der genannten Zahlen reicht von acht
bis 5.000 Kunden. Der Zentralwert (Median) liegt
bei nur 181 Kunden, was auf einige hohe Extrem-
werte am oberen Ende hinweist. Für die Neukun-
denzahl ergibt sich ein Mittelwert von 59. Die Ext-
remwerte reichen von 0 bis 360 Neukunden. Die
prozentualen Anteile der Neukunden an der Ge-
samtkundenzahl schwanken bei den einzelnen Un-
ternehmen zwischen 0,0 Prozent und 54,2 Prozent.
Der einfache arithmetische Mittelwert beträgt 19,8
Prozent, der Median 19,1 Prozent.
Entsprechend den Anteilen der Neukunden an der
gesamten Kundenzahl variieren auch die Umsatzan-
teile des Neukundengeschäfts am Gesamtumsatz.
Die Bandbreite reicht von 1 Prozent bis etwa 25
Prozent. Der einfache arithmetische Mittelwert liegt
bei 10,3 Prozent, der Median bei 9,5 Prozent.
Im laufenden Jahr 2013 soll der Umsatzanteil des
Neukundengeschäftes kräftig steigen. Die Erwartun-
gen der Teilnehmer ergeben für 2013 einen durch-
schnittlichen Anteil am jeweiligen Gesamtumsatz
von 12,7 Prozent, wobei der Median bei 10,0 Pro-
zent verharrt, was auf einige besonders ambitionierte
Befragungsteilnehmer schließen lässt.
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
Die untersuchten IT-Service-Unternehmen haben
2012 mit 636 Kunden im arithmetischen Mittel
zusammengearbeitet. Im Durchschnitt der analysier-
ten Anbieter wurden 53 Neukunden hinzugewonnen.
Da IT-Service-Unternehmen schwerpunktmäßig für
den Betrieb der IT-Umgebung (Infrastruktur, Netze,
Applikationen) verantwortlich sind, liegen die Um-
sätze pro Kunden tendenziell höher als bei IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen.
So reicht die Bandbreite der Kundenzahl von sechs
bis 2.750 Kunden. Der Anteil der Neukunden an der
Anzahl der aller Bestandskunden betrug 2012 10,3
Prozent.
Neukunden machen 8,4 Prozent des Umsatzes der
analysierten IT-Service-Unternehmen aus. Die Hälf-
te der Anbieter, die Angaben zu den Neukunden
gemacht haben, kommt auf Umsatzanteile mit Neu-
kunden bis zu 7 Prozent. Das Maximum liegt bei 35
Prozent.
Die im Vergleich zu den IT-Beratungs- und Sys-
temintegrations-Unternehmen niedrigeren Umsatz-
anteile mit Neukunden hängen zum Teil mit dem
Geschäftsmodell der IT-Service-Unternehmen zu-
sammen. Während IT-Beratungen überwiegend im
Projektgeschäft tätig sind und ihre Leistungen über
Tagessätze abrechnen, schließen IT-Service-
Unternehmen mit ihren Kunden mehrjährige Verträ-
ge über den Betrieb der IT-Prozesse ab und sind nur
teilweise im IT-Projektgeschäft tätig. Die erzielten
Umsätze sind meistens Fixpreise während der Ver-
tragslaufzeit, welche die IT-Service-Unternehmen
anteilig pro Jahr verbuchen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
26
Ein weiterer Grund für den geringeren Umsatzanteil
mit Neukunden ist ein hoher Wettbewerbsdruck
unter den IT-Service-Unternehmen – insbesondere
für Standard-Services – sowie sinkende Preise infol-
ge Skaleneffekte im Betrieb der IT-Prozesse.
NEUKUNDEN DER IT-BERATUNGS- UND SERVICE-UNTERNEHMEN
LAGEPARAMETER – ANTEILE DER NEUKUNDEN AN ANZAHL DER KUNDEN IN PROZENT
Abbildung 14: Knapp 20 Prozent der IT-Anwender im Jahr 2012 waren neu gewonnene Kunden bei den IT-
Beratungen. IT-Service-Unternehmen kommen auf einen Neukundenanteil von 10 Prozent.
UMSATZ DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN MIT NEUKUNDEN
LAGEPARAMETER – ANTEIL DES UMSATZES MIT NEUKUNDEN AM GESAMTUMSATZ DER
UNTERNEHMEN IN PROZENT
Abbildung 15: Zehn Prozent des Umsatzes der analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen kam 2012 von Neukunden. IT-Service-Unternehmen erzielten 8,4 Prozent ihrer Umsätze im
statistischen Mittel mit Neukunden.
19,8% 19,1%
0,0%
54,2%
10,3% 10,0%
,0%
25,2%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Mittelwert Median Minimum Maximum
IT-Beratung und Systemintegration
IT-Service
n = 54
n = 25
35,0%
0,0%
7,0%
8,4%
25,0%
1,0%
9,5%
10,3%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%
Maximum
Minimum
Median
Mittelwert
IT-Beratung und Systemintegration
IT-Service
n = 50
n = 46
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
27
IT-Ausgaben und externe IT-Provider in den Kundenunternehmen
ENTWICKLUNG DES BUDGETS FÜR IT-PROJEKTE IN IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 16: In den Budgetprognosen der Anwender sind Betriebskosten für die IT-Umgebung und Allge-
meinkosten wie Personal und Abschreibungen nicht enthalten. Die Prognosen beziehen sich auf reine IT-
Projekte.
Der Geschäftserfolg der IT-Beratungs- und IT-
Service-Unternehmen hängt wesentlich von den
Budgets und Ausgaben für IT-Projekte in ihren
Kundenunternehmen ab. Darüber hinaus auch davon,
wie viele Projekte und IT-Betriebsleistungen extern
ausgeschrieben werden.
Die Gegenüberstellung der Budgetplanungen der
befragten IT-Anwender und den Umsatzerwartungen
der analysierten IT-Dienstleister zeigt auf den ersten
Blick eine große Diskrepanz.
Während die Anbieter für das laufende Jahr 2013
mit durchschnittlichen Steigerungen ihrer Umsätze
zwischen 3,8 Prozent (IT-Service-Unternehmen) und
8,6 Prozent (IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen) rechnen, planen die Kunden im
Durchschnitt Budgetsteigerungen für IT-Projekte
von 0,9 Prozent.
In den prognostizierten Investitionsplanungen der
Kundenunternehmen werden allerdings die Be-
triebskosten für die IT-Landschaft (run-the-business)
sowie Software-Lizenzen nicht berücksichtigt, son-
dern nur Projekte zur Optimierung der IT-Prozesse.
Die Anbieterprognosen inkludieren dagegen auch
die Einnahmen vom Betrieb der Applikationen und
Infrastrukturen. Ein direkter Vergleich beider Prog-
0,0%
0,0%
1,7%
0,9%
0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0%
2014 (Prognose)
2013 (Prognose)
Mittelwert
Median
n = 45
n = 43
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
28
nosen ist daher nicht möglich. Der Anstieg des Pro-
jektbudgets bei den befragten Kunden bei einer
gleichzeitig begrenzten Verfügbarkeit von Projekt-
mitarbeiter mit speziellem IT-Know-how, wird dazu
führen, dass ein signifikanter Anteil der Projekte
extern ausgeschrieben wird. Dies bestätigen auch
Entscheider für den Einkauf von IT-Dienstleistungen
in sehr großen Auftraggeber-Unternehmen. Folglich
scheinen die Prognosen der Anbieter für die Markt-
entwicklung voraussichtlich eintreffen.
Für das Jahr 2014 liegen die Planungen der Anwen-
der hinsichtlich der Budgets für IT-Projekte mit
durchschnittlich 1,7 Prozent deutlich höher als für
2013.
Der Blick auf die Angaben der einzelnen Anwen-
derunternehmen zeigt, dass eine ganze Reihe von
ihnen gar keine neuen IT-Projekte plant und nach
Fertigstellung bereits laufender Projekten niedrigere
Budgets, also negative Veränderungen ausweist.
Soweit die teilnehmenden Anwenderunternehmen
positive Budgetveränderungen nennen, ergeben
diese für 2013 im Durchschnitt über 8 Prozent Stei-
gerung, für das Jahr 2014 sogar rund 10 Prozent.
ANZAHL DER EINGESETZTEN IT-PROVIDER
Die Frage, ob IT-Anwender mit vielen oder wenigen
großen IT-Partnern zusammenarbeiten, die eventuell
auch Spezialisten im Unterauftrag beschäftigen,
wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Vor allem
Großunternehmen und Konzerne haben in den letz-
ten Jahren die Anzahl ihrer IT-Beratungs- und IT-
Service-Unternehmen deutlich reduziert.
Unter den Stichworten ‚Lieferantenkonsolidie-
rung‘ und ‚Third Party Management‘ werden immer
öfter nicht-strategische IT-Lieferanten und IT-
Freelancer in die Steuerung durch einen spezialisier-
ten Dienstleister überführt. Die Anzahl der IT-
Dienstleister, mit denen direkte Vertragsbeziehun-
gen bestehen, nimmt folglich ab. Darüber hinaus
werden strategische Lieferanten gestärkt, indem
immer mehr IT-Services an sie vergeben werden.
Bei den Ergebnissen der Befragung zu diesem Tat-
bestand muss daran erinnert werden, dass es sich bei
den ausgewählten Anwenderunternehmen überwie-
gend um sehr große Unternehmen handelt. So be-
schäftigen etwa zwei Drittel der analysierten An-
wenderunternehmen mehr als 5.000 Mitarbeiter.
Die Anzahl der IT-Dienstleister korrespondiert mit
der Größe des Unternehmens, da beispielsweise
Großunternehmen naturgemäß mehr IT-Projekte
durchführen als vergleichsweise kleinere Unterneh-
men. Ebenfalls hat die Organisation der IT-
Abteilung Einfluss auf das Make-or-Buy-Verhältnis.
Die Anwender setzen im laufenden Jahr 2013 im
Durchschnitt 37 Provider für IT-Beratung und IT-
Services ein. Der auffällig niedrigere Median von
zehn Providern zeigt, dass die betrachteten Unter-
nehmen unterschiedliche Sourcing-Strategien ver-
folgen. So haben einige der analysierten Dax-
Unternehmen weniger als zehn IT-Provider, wäh-
rend andere mit über 50 IT-Partnern zusammenar-
beiten.
Bei Betrachtung der Planungen der Anwender für
die Jahre 2014 und 2015 scheint der Weg allerdings
künftig weiter in Richtung Konsolidierung der IT-
Provider zu gehen, denn die Mittelwerte der Befra-
gung ergeben 30 (2014) und 25 (2015) Provider pro
Anwenderunternehmen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
29
EINSATZ VON IT-BERATUNGS- UND IT-SERVICE-PROVIDERN
LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN
Abbildung 17: Die befragten IT-Abteilungen werden in den nächsten Jahren mit weniger IT-Dienstleistern
direkt zusammenarbeiten. Die Hälfte der befragten Kundenunternehmen gab an, mit maximal zehn IT-
Dienstleistern zusammenzuarbeiten.
12
11
10
25
30
37
0 5 10 15 20 25 30 35 40
2015 (Prognose)
2014 (Prognose)
2013
Mittelwert
Median
n = 43
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
30
Budgetverteilung der IT-Abteilungen (Make or Buy)
Ein kritischer Erfolgsfaktor für die Geschäftspla-
nungen der IT-Anbieter besteht darin, in welchem
Maße die Kunden bei der Umsetzung ihrer Projekte
auf externe Ressourcen zurückgreifen.
VERTEILUNG DER BUDGETS 2013 UND 2014
Die befragten Anwenderunternehmen vergeben
2013 ihre Budgets für IT-Projekte im Durchschnitt
zu 49,2 Prozent intern und zu 50,8 Prozent extern.
Dabei gibt es bei einzelnen Unternehmen beträchtli-
che Unterschiede in der Make-or-Buy-Strategie. So
reichen die internen Budgetanteile von 95,0 Prozent
im Maximum bis 0,0 Prozent im Minimum. Zwei
Unternehmen haben angegeben, ihr gesamtes
Budget für IT-Projekte an externe Dienstleister zu
vergeben. Aufwendungen für den Betrieb der IT-
Umgebung (run-the-business) wurden auch bei die-
ser Frage nicht berücksichtigt, sondern ausschließ-
lich die Budgets für Veränderungsprojekte (change-
the-business).
Für das Jahr 2014 sind keine gravierenden Verände-
rungen bei der Verteilung der Budgets geplant. Rein
rechnerisch soll der interne Anteil leicht auf 50,3
Prozent ansteigen. Die Vielzahl parallel geplanter
und umzusetzender Projekte, deren oft komplexe
Technologie sowie eine nicht ausreichende Zahl von
qualifizierten internen IT-Fachberatern lässt offen,
ob der interne Budgetanteil tatsächlich steigen wird.
Gespräche mit IT-Verantwortlichen deuten darauf
hin, dass vor allem bei internationalen IT-Projekten
sowie bei Prozessveränderungsprojekten verstärkt
auf externe Ressourcen zurückgegriffen wird respek-
tive zurückgegriffen werden muss.
VERTEILUNG DER IT-PROJEKTBUDGETS DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN (MAKE OR BUY)
RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 18: IT-Projekte werden zu etwa gleichen Teilen durch interne und externe Ressourcen durchge-
führt. Vom IT-Gesamtbudget wird die Hälfte extern ausgeschrieben.
50,8% 49,7%
49,2% 50,3%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2013 (Prognose) 2014 (Prognose)
intern
externintern
+1,1%
n = 38 n = 38
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
31
VERTEILUNG DER BUDGETS FÜR
DIENSTLEISTUNGEN
Die Verteilung der Budgets für IT-Dienstleistungen
ergibt für 2013 einen klaren Schwerpunkt bei „Be-
trieb der IT-Infrastruktur“. Etwa ein Drittel (30,3%)
des gesamten IT-Budgets entfällt hierauf.
Den zweitgrößten Anteil am IT-Budget hat der „Ap-
plikationsbetrieb“ (20,4%) noch vor der „Applikati-
onsentwicklung“ (18,5%).
Auf „IT-Consulting (Architektur, Planung, Steue-
rung, etc.)“ entfallen nach Angabe der befragten
Anwenderunternehmen 10,4 Prozent des Budgets;
„Software-Einführung“ nimmt im Durchschnitt 10,2
Prozent in Anspruch. In das „Innovations-
budget“ fließen schließlich 9,1 Prozent des gesamten
IT-Budgets.
NUTZUNGSMODELLE FÜR APPLIKATIONEN
Von großem Interesse für die IT-Provider ist das
Lizenzmodell der bei den Anwendern existierenden
Applikationen. Dazu hat Lünendonk die IT-
Verantwortlichen gefragt, welchen Anteil einzelne
Nutzungsmodelle an der Gesamtzahl der Applikati-
onen haben.
Im laufenden Jahr 2013 dominiert nach Auskunft der
befragten Anwenderunternehmen eindeutig der
Betrieb erworbener Software auf eigener Hardware,
also das Modell „On Premise“. Der Mittelwert der
Anteile dieses Modells liegt bei 69,8 Prozent, der
Median sogar bei 90 Prozent, was darauf schließen
lässt, dass wenige Unternehmen nur geringe „On-
Premise“-Anteile haben.
An zweiter Stelle der verwendeten Sourcing-
Modelle liegt 2013 mit 13,6 Prozent „Cloud“. Hier
zeigt sich bereits eine vergleichsweise hohe Adapti-
on von Cloud Computing beim Betrieb von Applika-
tionen. Ähnlich sieht es für 2013 bei dem Modell
„On Demand“ aus. Während der Mittelwert von 9,8
Prozent einen häufigen Einsatz vermuten lässt, deu-
tet der Median von 0,0 Prozent auf eine hohe Nut-
zung bei wenigen Anwendern hin, was auch der
Maximalwert von 95,0 Prozent bestätigt.
__________________________________________
2014 planen die befragten CIOs,
rund 19 Prozent ihrer IT-Umgebung
aus der „Cloud“ zu beziehen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Die Betrachtung der Planungen der befragten An-
wender für das Jahr 2014 zeigt einen klaren Trend
zur schrittweisen Ablösung der „On-Premise“-
Modelle. Der Anteil von „Cloud“ soll auf 18,6 Pro-
zent steigen, während sich der durchschnittliche
Anteil von „On Demand“ auf 11,5 Prozent erhöht.
Entsprechend geht der Anteil von „On-Premise“-
Modellen auf 64,0 Prozent zurück.
Die Planungen der IT-Verantwortlichen zeigen einen
Zusammenhang zwischen Projekten zur Standardi-
sierung, Konsolidierung und Virtualisierung der IT-
Umgebung und der sukzessiven Überführung ein-
zelner oder kompletter Applikationen in die Cloud.
Welche Variante des Cloud Computing (Private,
Hybrid oder Public) für den Applikationsbetrieb
genutzt wird, wurde nicht ermittelt.
Einzelgespräche mit CIOs lassen aber – vor allem
bei geschäftskritischen Anwendungen wie SAP oder
Business Analytics – auf eine überwiegende Nut-
zung des Private-Cloud-Modells schließen, wogegen
bei Standardanwendungen wie CRM oder Unified
Communications meist Public-Cloud-Modelle vor-
herrschen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
32
GRUNDLEGENDES NUTZUNGSMODELL FÜR APPLIKATIONEN
RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 19: Der Anteil von „Cloud“ als Sourcing-Modell wird aus Sicht der befragten IT-Manager im
kommenden Jahr 2014 zunehmen.
6,8% 5,9%
9,8% 11,5%
13,6%18,6%
69,8%64,0%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
2013 2014 (Prognose)
On Premise
Cloud
On Demand
Sonstiges
n = 46 n = 44
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
33
Die Rolle der IT und ihr Wertbeitrag
ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN BUSINESS UND IT
SKALA VON +2 = „TRIFFT VOLL ZU“ BIS -2 = „TRIFFT NICHT ZU“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 20: Die IT rückt immer näher an das Business – und umgekehrt. In nahezu allen der befragten
Kundenunternehmen sind Fachbereiche und IT in IT-Projekte involviert. Auf die Höhe der IT-Budgets haben
Fachbereiche aus Sicht der befragten IT-Manager allerdings eher selten Einfluss.
Die Rolle der IT hat sich in den letzten Jahren stark
verändert. In der internen Wahrnehmung vieler Un-
ternehmen hat sich der Fachbereich IT mittlerweile
als Business Partner etabliert. Dabei wird er vor
allem in Projekte zur Optimierung der Geschäftspro-
zesse eingebunden, welche von den Fachbereichen
und der IT oftmals partnerschaftlich geplant und
umgesetzt werden. Denn effiziente, weil automati-
sierte und damit produktive Geschäftsprozesse oder
neue Geschäftsmodelle auf Basis moderner Techno-
logien wie Social Media, Cloud und Big Data er-
möglichen es den Unternehmen, ihre Positionierung
zu halten oder auszubauen.
Der Anteil der Projekte in den Unternehmen, die IT-
Know-how erfordern, ist in den letzten Jahren konti-
nuierlich angestiegen. In einigen Branchen wie Lo-
gistik oder Finanzwesen ist die IT der bestimmende
Wertschöpfungsfaktor, aber gleichzeitig auch der
kritische Faktor für den Geschäftserfolg. In diesen
und auch in anderen Branchen sind CIOs längst
Sparringspartner für das Business und sorgen mit
Innovationen für den Erfolg neuer Strategien.
__________________________________________
Business drives IT
and IT drives Business! ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Lünendonk hat die IT-Verantwortlichen aus den 50
untersuchten Anwenderunternehmen gefragt, wie sie
derzeit die Zusammenarbeit zwischen dem Business
und der IT beschreiben. Dazu hat Lünendonk die
4,1%
4,2%
22,4%
8,0%
20,4%
14,6%
32,0%
10,2%
25,0%
30,6%
52,0%
53,1%
58,3%
52,0%
26,5%
16,7%
24,5%
26,0%
16,3%
27,1%
10,0%
22,4%
31,3%
14,3%
10,0%
8,2%
4,0%
36,7%
22,9%
8,2%
4,0%
2,0%
2,0%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Die Fachbereiche sind für die Höhe des IT-Budgets verantwortlich.
Die Fachbereiche legen je nach Projekt individuelle Service Level Agreements mit der IT fest und überwachen diese hinsichtlich Zeit,
Qualität und Inhalt.
In den einzelnen Fachbereichen fungieren IT-Koordinatoren als Bindeglied zwischen IT und Business.
Die Fachbereiche legen Schwerpunktthemen und Projekte für IT-Investitionen fest.
IT-Investitionen werden von der IT gemeinsam mit den jeweiligen Fachbereichen festgelegt.
Das Verständnis für die Rolle des CIO hat in der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen.
IT-Projekte werden immer häufiger gemeinsam durch die IT und die jeweiligen Fachbereiche geplant und gesteuert.
+2 (trifft voll zu) +1 (trifft größtenteils zu) 0 (neutral) -1 (trifft weniger zu) -2 (trifft nicht zu)
n = 48
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
34
Befragten gebeten, sieben Aussagen über die Zu-
sammenarbeit zwischen der IT und den Fachberei-
chen zu bewerten. Die Skala der Antworten reichte
von -2 = „trifft nicht zu“ bis +2 = „trifft voll zu“.
IT-PROJEKTE WERDEN PARTNERSCHAFTLICH
UMGESETZT
Die höchste Zustimmung unter den befragten IT-
Managern fand „IT-Projekte werden immer häufiger
gemeinsam durch die IT und die jeweiligen Fachbe-
reiche geplant und gesteuert“. Aus Sicht von 32,0
Prozent der Befragten trifft dieses Statement voll zu
(+2) und weitere 52,0 Prozent sind der Auffassung,
diese Form der fachbereichsübergreifenden Zusam-
menarbeit treffe größtenteils zu.
In Zusammenhang mit der Bedeutung von IT-
Technologien als Enabler von Prozessoptimierungs-
projekten oder neuen Geschäftsmodellen hat aus
Sicht der Mehrheit der befragten IT-Manager auch
die Rolle des CIO im Unternehmen an Gewicht
gewonnen. Interessant ist, dass IT-Investitionen sehr
oft partnerschaftlich von der IT und dem Business
getroffen werden.
Die Nähe der IT zu den Zielen und Aufgabenstel-
lungen der Fachbereiche zeigt sich daran, dass laut
60 Prozent der Befragten die Fachbereiche Schwer-
punkthemen für IT-Investitionen festlegen und es in
über der Hälfte der analysierten Anwenderunter-
nehmen IT-Koordinatoren bei Business-/IT-
Projekten gibt.
Diese Bewertungen durch die befragten CIOs und
IT-Manager zeigen, dass Geschäftsprozesse und
Strategien stärker als früher von der Informations-
technologie abhängen. Auch wird die IT heute im
täglichen Arbeitsalltag durch Themen wie Facebook
und andere Social Media Tools oder den Siegeszug
der Tablets und Smartphones im Berufsalltag stärker
wahrgenommen. CIOs, die sich und ihre Mitarbeiter
als Partner der Fachbereiche und des Top Manage-
ment positionieren (und weniger als reiner Betreiber
der IT-Umgebung), stärken ihre interne Position und
die Gestaltungsmöglichkeiten. Denn neue Ge-
schäftsmodelle wie Online-Portale für Vertrieb und
Kundenkommunikation oder Bezahlen via Smart-
phone mit Near Field Communication (NFC) kön-
nen ohne eine leistungsstarke IT-Abteilung nicht
umgesetzt werden.
EIGENBILD/FREMDBILD
Das Ziel hin zu einer internen Wahrnehmung der IT
als bedeutenden Wertschöpfungsfaktor ist allerdings
nach Auskunft der befragten IT-Verantwortlichen
noch nicht erreicht.
Kein Befragter ist der Meinung, die IT nehme in
seinem Unternehmen derzeit eine vollständig wert-
steigernde Rolle ein. Aus Sicht von 42,0 Prozent der
befragten IT-Manager hat ihre IT-Abteilung eine
„eher wertsteigernde Rolle“. Eine „eher kostenorien-
tierte Rolle“ spielt die IT in 20,0 Prozent der analy-
sierten Kundenunternehmen, während sie in 6,0
Prozent der untersuchten Unternehmen noch eine
„kostenorientierte Rolle“ einnimmt.
Interessant ist, dass 4,2 Prozent der befragten IT-
Manager der Meinung sind, dass der Vorstand ihren
Fachbereich in einer „wertsteigernden Rolle“ wahr-
nehme, während keiner der IT-Manager diese Rolle
für sich in Anspruch genommen hat. Allerdings sind
knapp 42 Prozent der Meinung, der Vorstand nehme
die IT „neutral“ wahr, also weder wertsteigernd
noch kostenorientiert. Für die CIOs bedeutet dies,
ihre internen Marketing-Anstrengungen weiterzu-
führen. Nur ein Viertel der IT-Verantwortlichen
vermutet, dass der Vorstand in ihrer Abteilung eine
zumindest eine „eher kostenorientierte Rolle“ sieht.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
35
BEWERTUNG DER AKTUELLEN UND ZUKÜNFTIGEN ROLLE DER IT DURCH DIE
IT-ANWENDERUNTERNEHMEN SKALA VON +2 = „WERTSTEIGERNDE ROLLE“ BIS -2 =
„KOSTENORIENTIERTE ROLLE“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 21: Die Rolle der IT wird künftig in den Anwenderunternehmen immer bedeutender. Mehr als 75
Prozent der Anwenderunternehmen schreiben der IT künftig mindestens eine „eher wertsteigernde Rolle“ zu.
VERMUTETE BEWERTUNG DER AKTUELLEN ROLLE DER IT DURCH DEN VORSTAND
SKALA VON +2 = „WERTSTEIGERNDE ROLLE“ BIS -2 = „KOSTENORIENTIERTE ROLLE“ – RELATIVE
HÄUFIGKEIT
Abbildung 22: Aus Sicht der Befragten kommt der IT bei den Vorständen eine im Vergleich eher geringe
Bedeutung zu. 25,0 Prozent vermuten seitens des Vorstands sogar eine „eher kostenorientierte Rolle“ oder
„kostenorientierte Rolle“.
n = 50
42,0% 32,0% 20,0% 6,0%
aktuell
24,0% 52,0% 10,0% 14,0%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
zukünftig
+2 (wertsteigernde Rolle) +1 (eher wertsteigernde Rolle) 0 (neutral) -1 (eher kostenorientierte Rolle) -2 (kostenorientierte Rolle)
4,2%
29,2% 41,6% 16,7% 8,3%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
+2 (wertsteigernde Rolle) +1 (eher wertsteigernde Rolle) 0 (neutral) -1 (eher kostenorientierte Rolle) -2 (kostenorientierte Rolle)
n = 48
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
36
Ziele, Technologien und Restriktionen der IT-Abteilungen
WICHTIGSTE BUSINESS-ZIELE DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH (MAXIMAL 3) – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 23: Die wichtigsten Business-Ziele aus Sicht der befragten CIOs und IT-Einkaufsverantwortlichen
sind „Wachstum, Expansion“ und „Prozessoptimierung“. Hier wird deutlich, dass die IT sehr häufig an der
Schnittkante zwischen Geschäftsprozessen und IT tätig ist.
Zur Betrachtung der Nachfrage nach IT-Leistungen
ist eine Analyse der Themen, Herausforderungen
und Zielsetzungen notwendig, vor denen die unter-
suchten Anwenderunternehmen derzeit stehen – in
Zusammenhang mit der Informationstechnologie.
Lünendonk hat dabei drei Bereiche unterschieden:
• Business-Ziele
• Technologiethemen
• Restriktionen
Pro Kategorie sollten die Befragten jeweils ihre drei
wichtigsten Themen angeben. Die Antworten wur-
den in freier Assoziation abgegeben und später zu
Themen-Gruppen zusammengefasst.
TOP-BUSINESS-ZIELE
Wenig überraschend steht „Wachstum, Expansion“
an erster Stelle der am häufigsten genannten Ge-
schäftsziele, in denen die IT mitwirkt. So erfordert
der Aufbau neuer Produktionsstätten oder Vertriebs-
niederlassungen die IT-Anbindung und Vernetzung
10
2
2
4
4
5
6
6
8
11
11
17
19
0 5 10 15 20
Sonstiges
IT-Outsourcing
Compliance/Security
Collaboration/Standortübergreifende Zusammenarbeit
Big Data/Busines Analytics/Realtime Analytics
Erweiterung des Angebotsspektrums
Umsatz, Gewinn, Deckungsbeitrag steigern
IT-Standardisierung und Konsolidierung
Orientierung am Kunden/ Kundenbindung und -gewinnung
Optimierung der IT-Landschaft/IT-Prozesse
Kostenreduktion/-optimierung
Prozessoptimierung
Wachstum, Expansion
n = 31
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
37
an die Unternehmensprozesse. 19 Antworten entfie-
len auf dieses Thema.
Die „Prozessoptimierung“ in Bezug auf die Ge-
schäftsprozesse zählt derzeit ebenfalls zu den Top-
Themen, in denen die IT in hohem Maße involviert
ist (17 Nennungen). Den dritten Rang der wichtigs-
ten Business-Ziele teilen sich „Optimierung der IT-
Landschaft/IT-Prozesse“ und „Kostenreduktion/
-optimierung“ mit je elf Nennungen.
Auf die übrigen genannten Business-Ziele entfielen
jeweils weniger als zehn Nennungen.
TOP-TECHNOLOGIETHEMEN
Einig sind sich die befragten IT-Manager bei ihren
wichtigsten Technologiethemen. Die Nennungen
entsprechen in hohem Maße den derzeit laufenden
IT-Projekten sowie den aktuellen Trendthemen in
der IT.
Die zwei bedeutendsten Technologiethemen sind
daher „Standardisierung und Konsolidierung“ der
IT-Landschaft sowie „Big Data/Analytics“. Jeweils
19 Nennungen entfielen hierauf.
„Mobile“ folgt auf dem dritten Rang der wichtigsten
Technologien aus Sicht der CIOs. Hierunter fallen
vor allem die Subthemen „Bring your own Device“
(BYOD) und die Anbindung mobiler Endgeräte an
die Unternehmensprozesse und vice versa.
Auf „Cloud“ entfielen elf Nennungen. Aus Sicht von
neun Befragten gehört die „Einführung und Opti-
mierung von IT-Anwendungen“ ebenso zu den der-
zeit wichtigsten Technologiethemen.
WICHTIGSTE TECHNOLOGIETHEMEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH (MAXIMAL 3) – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 24: Jeweils mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen nennen als wichtigste Technolo-
giethemen „Big Data/Analytics“ sowie „Standardisierung und Konsolidierung“.
9
2
2
5
6
6
6
9
11
18
19
19
0 5 10 15 20
Sonstiges
IT-Service-Management
Customer Relationship Management
Online-Prozesse
Virtualisierung
Security
IT-Strategie (IT-Architektur, neue Technologien etc.)
Einführung und Optimierung von IT-Anwendungen
Cloud
Mobile
Standardisierung und Konsolidierung
Big Data/Analytics
n = 35
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
38
TOP-RESTRIKTIONEN
Gefragt nach den wichtigsten Behinderungsfaktoren
ihrer Arbeit, gaben alle befragten IT-Manager
„Budget“ an. Diese Top-Position überrascht nicht.
Die Ergebnisse des vorangegangenen Kapitels haben
gezeigt, dass die IT intern in einigen Unternehmen
noch eher als Kostenfaktor denn als Wertschöp-
fungsfaktor gesehen wird.
Diese Wahrnehmung hängt auch mit ihren Aufgaben
zusammen. Je stärker sich die interne IT mit dem
Betrieb der IT-Infrastruktur und der Applikationen
beschäftigt, desto mehr Ressourcen (Budget, Perso-
nal) fehlen für strategische IT-Aufgaben und die
Mitwirkung in Projekten der Fachbereiche.
Der Fachkräftemangel in der IT schlägt sich auch in
den Antworten der Befragten zu den Top-
Restriktionen nieder. 18 Antworten entfielen auf die
Kategorie „Personal (Anzahl/Qualifikation)“. In
diesem Zusammenhang antworteten weitere fünf
Befragte, dass ihnen die Zeit für die Planung und
Umsetzung von IT-Projekten fehle.
In engem Zusammenhang mit den Technologiethe-
men Cloud, Mobile und Big Data folgt als drittwich-
tigste Restriktion der befragten IT-Abteilungen „Da-
tenschutz/Security/Rechtliche Anforderungen“. 17
Nennungen entfielen hierauf. Vor allem in Bezug
auf Cloud-Projekte sind derzeit rechtliche Rahmen-
bedingungen im Umgang mit personenbezogenen
Daten noch nicht vollständig geregelt.
Auf die übrigen genannten Restriktionen entfielen
jeweils weniger als sieben Nennungen.
WICHTIGSTE RESTRIKTIONEN DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH (MAXIMAL 3) – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 25: Die Budgetierung der IT und der Fachkräftemangel sind bei den Anwenderunternehmen die
bedeutendsten Behinderungsfaktoren.
8
5
5
6
6
17
18
24
0 5 10 15 20 25 30
Sonstiges
Zeit für Planung und Umsetzung von IT-Projekten
Komplexität der IT-Prozesse
Marktlage
Interne Prozesse und Abstimmungen
Datenschutz/Security/Rechtliche Anforderungen
Personal (Anzahl, Qualifikation)
Budget
n = 35
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
39
IT-Investitionen und Technologietrends
IN DIESEN LEISTUNGSEBENEN WERDEN IT-INVESTITIONEN ERWARTET
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – PROGNOSE 2013 – MITTELWERTE – SKALA VON +2 =
„SEHR STARK“ BIS -2 = „GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 26: Gravierend unterschiedlich schätzen Anwender und IT-Dienstleister im Jahr 2013 die Investi-
tionen bei „Grafical User Interface“ ein.
INVESTITIONEN NACH LEISTUNGSBEREICHEN
Für die IT-Dienstleister ist die Kenntnis der bei den
IT-Anwenderunternehmen geplanten Investitionen
von größter Wichtigkeit.
Inwieweit decken sich die Einschätzungen dieser
Planungen durch die IT-Beratungs- und Systemin-
tegrations-Unternehmen und die IT-Service-
Unternehmen mit denen der befragten IT-
Anwenderunternehmen?
Die IT-Dienstleister sollten anhand der Skala (+2 =
„sehr stark“ bis -2 = „gar nicht“) ihre Erwartungen
für 2013 bewerten. Die IT-Anwender wurden gebe-
ten, mit derselben Skala ihre Investitionsplanungen
für 2013 einzustufen.
Die Gegenüberstellung der Durchschnittswerte für
die vier ermittelten Leistungsebenen von IT-
Technologien („Prozesse/Services/Anwendungen“,
„Daten“, „Infrastruktur“, „Grafical User Interface“)
zeigt einige markante Unterschiede, aber auch Über-
einstimmungen.
Relativ einig sind sich IT-Dienstleister und IT-
Anwender bei der Leistungsebene „Daten“, wobei
IT-Berater hier für 2013 deutlich geringere Investiti-
onen erwarten.
Ähnlich verhält es sich bei der Leistungsebene „Inf-
rastruktur“, wobei hier die IT-Berater deutlich höhe-
re Prognosen hinsichtlich der Investitionsbereit-
1,23
0,81
0,54
-0,02
1,20
0,87
0,57
0,41
-0,13
0,41
1,05
1,11
-2 -1 0 1 2
Prozesse/Services/Anwendungen
Daten
Infrastruktur
Grafical User Interface
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 61
n = 29
n = 47
gar nicht sehr stark
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
40
schaft der IT-Anwender im Jahr 2013 äußern als IT-
Service-Unternehmen und IT-Anwender.
Einig sind sich die IT-Service-Unternehmen und IT-
Anwender, dass 2013 sehr hohe Investitionen bei
„Prozesse/Services/Anwendungen“ erfolgen werden.
Anders bewerten die befragten IT-Berater die Pro-
jektlage in diesem Bereich und rechnen tendenziell
mit einer schwachen Nachfrage.
Genau umgekehrt verhält es sich bei der Leistungs-
ebene „Grafical User Interface“. Die IT-Berater
erwarten hier im Jahr 2013 bei den Anwendern sehr
hohe Investitionen, die IT-Service-Unternehmen
immerhin hohe Investitionen, allerdings sehen die
IT-Anwender hierin überhaupt keine Priorität.
Die Einschätzungen der Investitionen im Jahr 2014
liegen bei den IT-Beratern bei allen vier Leistungs-
ebenen im Durchschnitt höher als für 2013 und im
positiven Bereich. Auffällig ist, dass die befragten
IT-Beratungs-Unternehmen für 2014 bei ihren Kun-
den mit sehr hohen Investitionen in „Prozes-
se/Services/Anwendungen“ rechnen (Mittelwert:
1,2).
Das gilt auch für die IT-Service-Unternehmen, die
im Durchschnitt 2014 bei den vier Leistungsebenen
hohe oder sehr hohe Investitionen der Anwenderun-
ternehmen erwarten.
Die IT-Anwender liegen für 2014 bei „Daten“ und
„Prozesse/Services/Anwendungen“ mit ihren Plänen
im Durchschnitt unter denen für 2013. Bei „Infra-
struktur“ befinden sie sich leicht darüber. Auch bei
„Grafical User Interface“ planen sie geringe Investi-
tionen, wenn auch im sehr niedrigen positiven Be-
reich.
IN DIESEN LEISTUNGSEBENEN WERDEN IT-INVESTITIONEN ERWARTET
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – PROGNOSE 2014 – MITTELWERTE – SKALA VON +2 =
„SEHR STARK“ BIS -2 = „GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 27: Für 2014 prognostizieren sowohl IT-Anwender als auch IT-Dienstleister hohe Investitionen
bei „Prozesse/Services/Anwendungen“.
1,30
0,70
0,50
0,10
1,20
1,10
0,70
0,60
1,20
1,30
0,40
0,20
-2 -1 0 1 2
Prozesse/Services/Anwendungen
Daten
Infrastruktur
Grafical User Interface
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 29
n = 47
gar nicht
n = 61
sehr stark
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
41
IN DIESEN UNTERNEHMENSBEREICHEN WERDEN 2013 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS-2 =
„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 28: IT-Dienstleister erwarten für das laufende Jahr 2013 deutlich stärkere Investitionen für Ser-
vices und Kundendienste als deren Kundenunternehmen. Die Anwender bewerten die Investitionen nahezu
neutral.
INVESTITIONEN NACH
UNTERNEHMENSBEREICHEN
In welchen Unternehmensbereichen werden IT-
Anwenderunternehmen 2013 und 2014 Investitionen
tätigen und wie hoch werden sie sein? Dazu befragte
Lünendonk die IT-Dienstleister und die IT-
Anwender nach ihren Einschätzungen (Skala von +2
= „sehr stark“ bis -2 = „gar nicht“).
Nach Einschätzung der IT-Dienstleister werden im
Bereich „Services/Kundendienste“ 2013 die höchs-
ten Investitionen getätigt. Diese Erwartung stimmt
nicht mit den Plänen der IT-Anwender überein, die
hierfür im Durchschnitt eher geringe Investitionen
(0,16) vorsehen. Dieser deutliche Unterschied in der
Bewertung kann damit zusammenhängen, dass die
Verantwortung für After-Sales-Projekte in vielen
untersuchten Anwenderunternehmen nicht in der IT,
sondern in den Fachbereichen verankert ist und die
IT-Verantwortlichen entsprechende Projekte nicht
oder nur rudimentär planen.
Ähnlich starke Unterschiede zwischen den Erwar-
tungen der IT-Dienstleister und den Plänen der IT-
Anwender zeigen sich bei den Bereichen „Logis-
tik/Supply Chain“, „Unternehmensstrategie“ „Pro-
-0,16
0,47
-0,20
-0,29
0,35
0,02
0,05
0,36
0,32
0,63
0,16
0,28
0,48
0,24
0,54
0,21
0,52
0,14
0,57
0,67
0,89
0,97
-0,15
0,03
0,03
0,16
0,27
0,31
0,34
0,46
0,65
0,82
0,92
-2 -1 0 1 2
Human Resources
Corporate Finance
Marketing
Forschung & Entwicklung
Einkauf/Beschaffung
Produktion/Fertigung
Unternehmensstrategie
Vertrieb
Logistik/Supply Chain
Informationstechnologie
Services/Kundendienste
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 28
n = 41
n = 58
gar nicht sehr stark
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
42
duktion/Fertigung“ und „Forschung & Entwicklung“.
Hier rechnen die befragten IT-Manager mit ver-
gleichsweise geringen Investitionen. Diese Differen-
zen lassen sich ebenfalls teilweise auf die Zustän-
digkeit der Non-IT-Fachbereiche für diese Fachthe-
men zurückführen.
__________________________________________
CIOs planen 2013 vor allem Projek-
te zur Optimierung der Unterneh-
mens-IT sowie des Finanzwesens.
2014 sind „Vertrieb“ und „After Sa-
les“ Top-Themen für IT-Investi-
tionen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Einig sind sich Anbieter und Anwender, dass in den
Unternehmensbereichen „Einkauf/Beschaffung“,
„Corporate Finance“, „Informationstechnolo-
gie“ und „Vertrieb“ Investitionen beabsichtigt res-
pektive durch die Anbieter vermutet werden. Dabei
planen die befragten Anwender etwas konservativer
als die Anbieter. Die konservativeren Angaben der
Anwender stehen sicher auch im Kontext mit inter-
ner Budgetvergabe und Investitions- und Projektpri-
oritäten.
Bei den Unternehmensbereichen „Human Re-
sources“ und „Marketing“ sind sowohl bei den IT-
Dienstleistern als auch bei den IT-Anwendern die
Erwartungen beziehungsweise die Planungen für
Investitionen im Jahr 2013 sehr gering.
Für das Jahr 2014 prognostizieren die IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen in allen Un-
ternehmensbereichen höhere Investitionen der An-
wender. Die Ausnahme bildet der Bereich „Unter-
nehmensstrategie“, in dem allerdings auch für 2013
kaum Investitionen vermutet werden.
Ähnlich sieht es bei den IT-Service-Unternehmen
aus: Steigende Durchschnittswerte für die Investiti-
onserwartungen für 2014 herrschen in allen aufge-
führten Unternehmensbereichen vor, mit Ausnahme
von „Corporate Finance“, wo sich ein leichter Rück-
gang ergibt, und von „Einkauf/Beschaffung“, wo der
Durchschnittswert sich gegenüber 2013 kaum ver-
ändert.
Deutlich anders ist das Bild bei den Planungen der
IT-Anwenderunternehmen für die Investitionen in
den Bereichen im Jahr 2014. Bei „Informationstech-
nologie“, „Corporate Finance“, „Logistik/Supply
Chain“ sinken die Mittelwerte gegenüber 2013. Bei
„Einkauf/Beschaffung“ bleiben sie dagegen gleich.
Höhere Investitionen sind bei den Sparten „Ver-
trieb“ und „Services/Kundendienste“ geplant. Die
Mittelwerte der Prognosen für die übrigen fünf Un-
ternehmensbereiche liegen im sehr niedrigen oder
im negativen Bereich, das heißt, die hierfür im Jahr
2014 geplanten Investitionen sind nicht signifikant.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
43
IN DIESEN UNTERNEHMENSBEREICHEN WERDEN 2014 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS -2 =
„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 29: IT-Anwenderunternehmen prognostizieren für das Jahr 2014 kaum Investitionen in „For-
schung & Entwicklung“. Innerhalb der Skala wird dieser Unternehmensbereich im Durchschnitt sogar nega-
tiv bewertet.
-0,10
0,40
-0,20
-0,30
0,40
0,00
0,10
0,50
0,30
0,60
0,30
0,00
0,20
0,10
0,30
0,30
0,40
0,40
0,60
0,80
0,89
0,97
0,50
0,40
0,30
0,70
0,20
0,60
0,20
0,70
0,70
1,00
1,20
-2 -1 0 1 2
Human Resources
Corporate Finance
Marketing
Forschung & Entwicklung
Einkauf/Beschaffung
Produktion/Fertigung
Unternehmensstrategie
Vertrieb
Logistik/Supply Chain
Informationstechnologie
Services/Kundendienste
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 26
n = 39
n = 58
gar nicht sehr stark
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
44
INVESTITIONEN NACH TECHNOLOGIETHEMEN
Bei welchen Technologiethemen werden 2013 und
2014 Investitionen der IT-Anwenderunternehmen
fließen?
Anhand einer Skala (+2 = „sehr stark“ bis -2 = „gar
nicht“) sollten die IT-Dienstleister bei 14 Technolo-
giethemen den Umfang geplanter Investitionen beur-
teilen.
Die IT-Anwenderunternehmen sollten anhand der-
selben Skala ebenfalls ihre Investitionspläne für die
Technologien einstufen, damit ein direkter Vergleich
zwischen der Anbieter- und der Nachfrageseite mög-
lich wird.
Bei allen 14 abgefragten Technologiethemen liegen
die Erwartungen der IT-Dienstleister höher als die
Planungen der IT-Anwender. Dies verwundert nicht,
da Anbieter tendenziell optimistischer sind als Kun-
den. Diese Beobachtung gilt nicht nur in der IT,
sondern auch in nahezu allen Wirtschaftssektoren.
Besonders hohe Abweichungen kommen bei den
Technologiethemen „Mobile Apps“, „Big Data“,
„Cloud Services“, „Realtime Analytics“, „Business
Process Outsourcing“ und „Konvergenzlösungen
(ICT)“ vor.
Bei sechs der 14 Technologiethemen liegen die
Mittelwerte der Planungen der IT-Anwender sogar
im negativen Bereich, was bedeutet, dass sie dort
2013 nicht oder nur rudimentär investieren wollen.
Relativ hohe Übereinstimmung bezüglich der ge-
planten Technologieinvestitionen besteht bei „Busi-
ness Analytics“, „Mobile Enterprise“, „Security“,
„IT Service Management“ und „Social Media“.
Extrem hohe Erwartungen bezüglich der Investitio-
nen der IT-Anwender in Technologiethemen im Jahr
2014 haben die IT-Beratungs- und Systemintegrati-
ons-Unternehmen. Bei acht der 14 Technologiethe-
men liegen die Mittelwerte der Erwartungen 2014
zum Teil deutlich über den Mittelwerten für 2013.
Die durchschnittliche Bewertung aller 14 abgefrag-
ten Technologiethemen steigt von 0,50 (2013) auf
0,80 (2014), wobei bei sechs der Themen die Mit-
telwerte gegenüber 2013 sogar gleich bleiben. Spit-
zenreiter der Investitionserwartungen der IT-Berater
für 2014 sind „Big Data“ (1,26), „Business Analy-
tics“ (1,24) und „Mobile Enterprise“ (1,24).
Auch die IT-Service-Unternehmen haben hohe Er-
wartungen an das Jahr 2014, was die Investitionen
der Anwender in die Technologiethemen betrifft.
Bei zwölf der 14 Technologien steigen die Mittel-
werte der Erwartungen, wenn auch nicht so extrem
wie bei den IT-Beratern. Bei den IT-Service-
Unternehmen liegen für 2014 „Mobile Enterpri-
se“ (1,29), „Cloud Services“ (1,23), „Mobile
Apps“ (1,19), „Big Data“ (1,14) und „Securi-
ty“ (1,13) an der Spitze.
Die befragten IT-Anwenderunternehmen gehen ihre
Investitionsplanungen für 2014 etwas konservativer
an als die IT-Dienstleister. Von den sieben Techno-
logien, deren Mittelwerte für 2013 im positiven
Bereich liegen, steigen bei fünf die Mittelwerte für
2014 an, bei zwei sind sie leicht rückläufig.
Für diese Technologien sind 2014 im Durchschnitt
die höchsten Investitionen geplant: „Mobile Enter-
prise“ (0,61), „Security“ (0,60) und „Business Ana-
lytics“ (0,41).
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
45
IN DIESEN TECHNOLOGIETHEMEN WERDEN 2014 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS -2 =
„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 30: Die Investitionserwartungen liegen bei allen von Lünendonk zur Wahl gestellten Technolo-
giethemen bei den analysierten IT-Dienstleistern über den Plänen der Anwender.
-0,60
-0,03
0,29
-0,20
0,00
0,34
-0,43
0,60
0,05
0,05
-0,28
0,33
0,61
0,41
0,30
0,57
0,68
0,52
0,78
0,93
0,79
1,13
1,23
0,90
1,14
1,19
1,29
0,79
-0,02
0,31
0,60
0,43
0,40
0,47
0,98
0,79
0,91
0,72
1,26
1,14
1,24
1,24
-2 -1 0 1 2
BYOD
Digitalisierung
Social Media
Konvergenz (ICT)
BPO
IT Service Management
Realtime Analytics
Security
Cloud Services
Online-Prozesse
Big Data
Mobile Apps
Mobile Enterprise
Business Analytics
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 58
gar nicht sehr stark
n = 27
n = 39
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
46
LEBENSZYKLUSPHASEN DER
TECHNOLOGIETHEMEN
Die einzelnen Phasen der Lebenszyklen aktueller
Technologiethemen überlappen sich je nach Investi-
tionsentscheidung und -zeitpunkt der Anwender oder
nach Reife der Technologie selbst. So werden sogar
reife Technologien wie CRM oder Business Intelli-
gence zwar seit Jahren standardisiert eingesetzt, aber
es finden sich immer wieder Unternehmen, die dort
Pilotprojekte initiieren.
Die IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unter-
nehmen, die IT-Service-Anbieter und die ausge-
wählten IT-Anwender wurden gefragt, in welcher
von vier Phasen sich bei ihren Kunden respektive in
ihrem Unternehmen sechs ausgewählte Technolo-
giethemen befinden. Dabei waren Mehrfachnennun-
gen aus einsichtigen Gründen möglich.
ZUR BEWERTUNG STANDEN FOLGENDE
TECHNOLOGIEN…
• Big Data
• Mobile Anwendungen
• IT-Security
• Cloud Services
• ERP (Enterprise Resource Planning)
• Konvergenzlösungen (ICT)
…UND FOLGENDE LEBENSZYKLUSPHASEN:
• Pilotprojekt
• Roll Out
• Standardisierung
• Konsolidierung.
In einer relativ frühen Lebenszyklusphase befindet
sich nach Auskunft der IT-Dienstleister „Big Data“.
Hauptsächlich handelt es sich um Pilotprojekte oder
Roll-Out-Projekte. Nur jedes zehnte Projekt ist in
der Standardisierungsphase. Einen anderen Blick-
winkel haben die IT-Anwenderunternehmen. Im-
merhin befinden sich nach ihrer Einschätzung mehr
als die Hälfte ihrer Big-Data-Projekte in der Stan-
dardisierungs- und Konsolidierungsphase, was auf
einige „Early Adopter“ zurückzuführen sein könnte.
Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass Anbie-
ter und Anwender unterschiedliche Definitionen von
Big Data haben. Mit einigen Ausnahmen – wie der
Überwachung von unstrukturierten Maschinen- und
Anlagendaten oder zur Steuerung von Verkehrsflüs-
sen – wird Big Data als junge Technologie in Unter-
nehmen eher punktuell eingesetzt und ist vielfach
noch nicht in der Phase, dass mehrere Big-Data-
Systeme standardisiert werden können.
Bei „Mobile Anwendungen“ liegen IT-Dienstleister
und -Anwender mit ihren Einschätzungen nicht so
weit auseinander. Etwa 35 bis 50 Prozent sehen die
Projekte in der Pilotphase, wesentlich mehr IT-
Anbieter als IT-Anwender sortieren die Projekte
allerdings in der Roll-Out-Phase ein. Bei den Phasen
Standardisierung und Konsolidierung liegen die
Einschätzungen wieder nahe beieinander im Bereich
bis maximal knapp einem Drittel.
Völlig einig sind sich IT-Dienstleister und IT-
Anwender beim Thema „IT-Security“. Wenige Pro-
jekte befinden sich in den Pilot- und Roll-Out-
Phasen, mehr als zwei Drittel in der Phase Standar-
disierung und rund ein Viertel sogar bereits in der
Konsolidierungsphase.
Weit auseinander gehen die Meinungen von IT-
Beratern, IT-Service-Anbietern und IT-Anwender-
unternehmen bei der Technologie „Cloud Services“.
Die angestammten Anbieter dieser Technologie, die
IT-Service-Unternehmen, sehen die Technologie
ganz überwiegend in den Phasen Pilotprojekt
(29,6%), Roll Out (59,3%) und Standardisierung
(44,4%).
IT-Berater und IT-Anwender sind hier skeptischer.
Jeweils rund 60 Prozent von ihnen ordnen die Cloud
Services der Pilotphase zu. In den Standardisie-
rungs- und Konsolidierungsphasen sehen die IT-
Berater und IT-Anwender nur 14,3 Prozent respekti-
ve 32,4 Prozent.
Beim Technologiethema „Konvergenzlösungen
(ICT)“ herrscht Einigkeit. Rund ein Viertel der Pro-
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
47
jekte befindet sich in der Pilotphase, knapp die Hälf-
te in der Standardisierungsphase und maximal ein
Viertel in der Konsolidierungsphase.
Die „reifste“ der zur Auswahl stehenden Technolo-
gien ist „Enterprise Resource Planning“ (ERP). So
sehen es auch die IT-Dienstleister und IT-Anwender.
Kaum noch Projekte befinden sich in der Pilotphase,
vergleichsweise viele in der Roll-Out-Phase und –
zumindest nach Ansicht der IT-Dienstleister – rund
80 Prozent in der Konsolidierungsphase. Die IT-
Anwender sortieren die meisten ihrer ERP-Projekte
in die Standardisierungsphase ein.
Die hohe Zahl von SAP-Roll-Out-Projekten resul-
tiert zum Teil aus dem Auf- und Ausbau internatio-
naler Standorte und der dazugehörigen Anbindung
an die ERP-Systeme, vor allem durch Unternehmen
aus dem gehobenen Mittelstand. So sind nahezu alle
befragten Großunternehmen und Konzerne dabei,
ihre ERP-Systeme an bereits existierenden internati-
onalen Standorten zu standardisieren oder zu konso-
lidieren. Dagegen richten große mittelständische
Unternehmen sukzessive ihre Geschäftsaktivitäten
international aus, weshalb sie sowohl Standardisie-
rungsprojekte der bestehenden IT-Landschaft durch-
führen als auch gleichzeitig ERP-Systeme ausrollen.
LEBENSZYKLUSPHASEN VON BIG DATA VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 31: Aus Sicht der Anbieter werden „Big-Data“-Themen meist noch als Pilotprojekte durchgeführt.
n = 30
n = 54
n = 24
75,9%
33,3%
11,1%1,9%
83,3%
29,2%
12,5%
0,0%
40,0%
13,3%
20,0%
33,3%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
48
LEBENSZYKLUSPHASE VON MOBILEN ANWENDUNGEN VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 32: 69,0 Prozent der IT-Service-Anbieter sehen „Mobile Anwendungen“ in der Roll-out-Phase.
LEBENSZYKLUSPHASE VON IT-SECURITY VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 33: Bei „IT-Security“ sind sich Anbieter und Anwender einig. Jeweils die Mehrheit sieht IT-
Security-Projekte in der Standardisierungsphase.
n = 50
n = 54
n = 26
5,6%
18,5%
72,2%
25,9%
11,5%
23,1%
69,2%
26,9%
6,0%8,0%
82,0%
16,0%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 46
n = 60
n = 29
35,0%
56,7%
31,7%
6,7%
37,9%
69,0%
17,2%
6,9%
47,8%
21,7%
28,3%
10,9%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
49
LEBENSZYKLUSPHASE VON CLOUD SERVICES VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 34: „Cloud Services“ werden bisher kaum in der Konsolidierungsphase angesiedelt.
LEBENSZYKLUSPHASE VON KONVERGENZLÖSUNGEN (ICT) VERGLEICH ANBIETER UND
ANWENDER – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 35: ICT-Projekte befinden sich am häufigsten in der Standardisierung.
n = 37
n = 56
n = 27
58,9%
44,6%
10,7%
3,6%
29,6%
59,3%
44,4%
11,1%
56,8%
16,2%
24,3%
8,1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 31
n = 51
n = 24
29,4%
33,3%
43,1%
11,8%
25,0%
29,2%
50,0%
25,0%
19,4% 19,4%
41,9%
22,6%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
50
LEBENSZYKLUSPHASE VON ENTERPRISE RESOURCE PLANNING
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN
PROZENT
Abbildung 36: Rund 80 Prozent der IT-Anbieter sehen ERP-Projekte in der Konsolidierungsphase. Nur etwa
die Hälfte der IT-Anwenderunternehmen stimmt ihnen hierin zu.
n = 46
n = 54
n = 26
1,9%
11,1%
29,6%
83,3%
3,8%
3,8%
42,3%
76,9%
2,2%
19,6%
50,0%
43,5%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
51
Einsatzbereiche der IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen
LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-BERATUNGS-
UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
Bei den IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen, die sich an dieser Studie beteiligten,
liegt die „IT-Beratung“ als Leistungsart definitions-
gemäß deutlich an der Spitze. Sie macht im Durch-
schnitt 26,5 Prozent des jeweiligen Umsatzes der
befragten Unternehmen aus.
Auf Platz zwei folgt mit 14,0 Prozent „Individual-
Software-Entwicklung“ vor „Systemintegration“ mit
12,3 Prozent. „Standard-Software-Einführung“ liegt
mit 9,2 Prozent auf Platz fünf. Die vier nach Lünen-
donk-Definition für dieses Ranking zugrunde geleg-
ten Leistungsarten summieren sich im Durchschnitt
auf 62,0 Prozent des Umsatzes der einzelnen Unter-
nehmen.
Im weiteren Sinne zählen auch die beiden folgenden
Leistungskategorien zum Portfolio der IT-Bera-
tungs- und Systemintegrations-Unternehmen. Die
„Bereitstellung von IT-Spezialisten“ als Ressourcen-
unterstützung für Kundenprojekte macht 9,3 Prozent
aus und auf die „Managementberatung“ entfallen 5,9
Prozent der Umsätze.
Von steigender Bedeutung ist für die Unternehmen
dieses Marktsegmentes die Leistungsart „Outsour-
cing“ in ihren verschiedenen Varianten (13,1%). So
positionieren sich vor allem große internationale IT-
Unternehmen mit einem ganzheitlichen Leistungs-
spektrum, von der Managementberatung über IT-
Beratung bis hin zum Outsourcing. Vor allem die
Bündelung von Managementberatung, IT-Beratung
und Systemintegration wird immer häufiger von
Kundenunternehmen nachgefragt. IT-Berater sind
daher gefordert, vor allem Fachkompetenzen zur
Optimierung von Organisations- und Prozessstruktu-
ren aufzubauen. Als weitere Tätigkeiten sind die
häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbunde-
nen Aufgaben von Bedeutung:
• „Software-Wartung und -Vertrieb“ (5,5%)
• „Hardware-Wartung und -Vertrieb“ (0,6%)
Die Gegenüberstellung der Daten, die sich aus dem
einfachen und aus dem mit den jeweiligen Umsätzen
gewichteten Durchschnitt ergeben, offenbart deut-
lich höhere Anteile von „Systemintegration“, „Out-
sourcing“ und „Managementberatung“ bei den ge-
wichteten Durchschnittswerten.
Bei der „Individual-Software-Entwicklung“, „Stan-
dard-Software-Einführung“ und „Bereitstellung von
IT-Spezialisten“ liegen hingegen die gewichteten
Werte unter den einfachen arithmetischen Durch-
schnittswerten. Das heißt, dass die zuletzt genannten
Tätigkeiten eher von mittelgroßen Anbietern über-
proportional ausgeübt werden.
Eine Reihe großer IT-Beratungs- und Systemintegra-
tions-Unternehmen weist in beträchtlichem Umfang
Managementberatungs- und Outsourcing-Leistungen
auf. Die Abgrenzung zwischen klassischen Ma-
nagementberatungs-Unternehmen und den IT-
Dienst-leistungs-Unternehmen wird immer schwie-
riger.
Lünendonk hat deshalb auch seit einigen Jahren IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
mit besonders hohen Managementberatungsanteilen
mit deren relevanten Umsätzen zusätzlich in die
separate Liste und Studie für Managementberatung
aufgenommen. Hierzu gehören etwa Accenture,
Capgemini und IBM.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
52
LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE
HÄUFIGKEIT
Abbildung 37: Weniger als drei Prozent des Umsatzes entfallen auf die Leistungsarten „Business Process
Outsourcing“, „Managed Services“, „TK-Services“, „Outsourcing von IT-Infrastruktur“, „Third Party
Management“, „ICT“, „Desktop Management“ und „Hardware-Wartung“.
LEISTUNGSSPEKTRUM IT-SERVICE-ANBIETER
Im Durchschnitt machen IT-Betriebs-Leistungen
(Outsourcing, Managed Services, „Desktop Ma-
nagement/Client Management“, TK-Services und
BPO) rund 48 Prozent des Umsatzes der untersuch-
ten IT-Service-Unternehmen aus.
Realisierungsprojekte, also „Individual-Software-
Entwicklung“, „Standard-Software-Einführung“ und
„Systemintegration“, summieren sich im Durch-
schnitt auf rund 27 Prozent. Das zeigt, dass sich IT-
Service-Unternehmen nicht ausschließlich auf den
Betrieb der IT-Umgebung konzentrieren, sondern
sich auch diversifizieren.
Mit dem Vertrieb von IT-Produkten (Hardware und
Standard-Software einschließlich Wartung) werden
durchschnittlich 13,0 Prozent der Umsätze erzielt.
Der Rest entfällt auf die Bereitstellung von IT-
Experten und auf sonstige Dienstleistungen.
In der Gewichtung der Anteile mit den Umsätzen
zeigen sich einige gravierende Veränderungen.
„Outsourcing von IT-Infrastruktur“, TK-Services,
„Systemintegration“ und „Desktop Management/
Client Management“ nehmen bei größeren IT-
Service-Anbietern einen deutlich höheren Anteil am
Umsatz ein. Das liegt auch daran, dass Outsourcing-
oder Managed-Service-Projekte hohe Auftragsvolu-
mina haben und über längere Zeiträume hinweg
abgeschlossen werden.
Ebenso auffällig sind höhere Anteile der einfachen
Mittelwerte bei „Software-Wartung und -Vertrieb“,
„Hardware-Wartung und -Vertrieb“, „IT-Beratung“,
Managed Services sowie „Bereitstellung von IT-
Spezialisten“. Folglich werden diese zuletzt genann-
ten Leistungen überwiegend von kleineren IT-
Service-Unternehmen übernommen.
2,6%
4,2%
11,1%
12,1%
7,7%
7,5%
18,8%
8,6%
19,6%
3,0%
5,5%
5,9%
6,5%
9,2%
9,3%
12,3%
14,0%
26,5%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
Managed Services (z.B. RZ-Leistungen)
Software-Wartung und -Vertrieb
Managementberatung
Outsourcing von Applikationen
Standard-Software-Einführung
Bereitstellung von IT-Spezialisten
Systemintegration
Individual-Software-Entwicklung
IT-Beratung
Mittelwert
Mittelwert gewichtet
n = 58Kernthemen der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen: 77,2 Prozent Anteil am Umsatz
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
53
LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN 2012
VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE
HÄUFIGKEIT
Abbildung 38: „Outsourcing von IT-Infrastruktur“ wird hauptsächlich von umsatzstarken IT-Service-
Unternehmen angeboten. „Third Party Management im Bereich IT“ steht bei den analysierten IT-Service-
Unternehmen nicht auf der Agenda. Beim Third Party Management übernimmt ein Anbieter die Steuerung
und Abwicklung anderer Agenturen und kleiner Dienstleistungsunternehmen für ein Kundenunternehmen.
11,6%
0,0%
0,2%
0,2%
0,8%
2,6%
1,8%
8,3%
1,6%
19,8%
2,7%
0,7%
9,7%
1,8%
7,0%
10,4%
4,5%
0,4%
0,5%
0,6%
3,1%
3,5%
4,6%
5,8%
5,9%
6,8%
7,1%
7,2%
7,2%
7,4%
8,0%
9,4%
18,0%
0% 5% 10% 15% 20% 25%
Sonstiges
Third Party Mamnagement im Bereich IT
Managementberatung
Kombination IT / Telekomminikation (ICT)
Business Process Outsourcing
TK-Services (Beratung, Installation, Service)
Individual-Software-Entwicklung
Hardware-Wartung und -Vertrieb
Desktop Management / Client Management
Standard-Software-Einführung
Outsourcing von IT-Infrastruktur
Software-Wartung und -Vertrieb
Bereitstellung von IT-Spezialisten
Systemintegration
IT-Beratung
Outsourcing von Applikationen
Managed Services (z.B. RZ-Leistungen)
Mittelwert
Mittelwert gewichtet
n = 24
Kernthemen der IT-Service-Unternehmen: 47,6 Prozent Anteil am Umsatz
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
54
MARKTSEKTOREN DER IT-BERATUNGS- UND
SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
Industrieunternehmen und Finanzdienstleister sind
seit Jahren die wichtigsten Kunden der IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in
Deutschland. Im Durchschnitt erzielen die an der
Studie beteiligten Anbieter 29,8 Prozent mit Indust-
rieunternehmen und 24,7 Prozent ihres Umsatzes mit
Finanzdienstleistern wie „Banken“ und „Versiche-
rungen“.
__________________________________________
Die Nachfrage von Banken und
Versicherungen nach IT-Beratern
und Systemintegratoren machte
2012 knapp 25 Prozent des Volu-
mens dieses Marktsegments aus! ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Separat nach Branchen aufgeteilt, sind „Banken“ mit
einem durchschnittlichen Umsatzanteil von 18,6
Prozent die größte Kundengruppe der IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen in Deutsch-
land. An zweiter Position befindet sich der Markt-
sektor „Automobilindustrie“ mit 13,4 Prozent vor
„Telekommunikation, IT“ (13,3%).
Der Sektor „Energie“ folgt mit 9,0 Prozent, der
„Handel“ mit 7,2 Prozent und „Versicherungen“ mit
6,1 Prozent.
Verschiebungen in der Reihenfolge bringt der Ver-
gleich mit den gewichteten Durchschnittswerten,
welche die jeweiligen Gesamtumsätze der Anbieter
berücksichtigen.
Diese Analyse zeigt, dass „Versicherungen“ eher
umsatzstarke IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen beauftragen. Eine Erklärung hierfür
stellt die Vielzahl komplexer IT-Projekte dar – wie
Business Analytics, Prozesseffizienz, strategische
Neuausrichtung oder die Umsetzung von gesetzli-
chen Vorgaben wie Sepa und Solvency II.
Gefragt sind im Auswahl- und Beauftragungsprozess
daher große Beratungspartner mit einer Vielzahl
erfahrener Fachexperten sowie vorzeigbaren Refe-
renzen in diesen Themen. Diese Anbieter sind nicht
immer die großen internationalen IT-Player. Insbe-
sondere im Versicherungssektor existiert eine Viel-
zahl auf versicherungsfachliche Prozesse speziali-
sierter IT-Beratungs-Anbieter, die große Transfor-
mationsprojekte stemmen.
Auftraggeber aus den bedeutenden Kundenbranchen
„Banken“, „Automobilindustrie“ und „Telekommu-
nikation, IT“ setzen sowohl auf Spezialisten, also
vergleichsweise kleinere IT-Beratungs- und Sys-
temintegrationspartner, als auch auf große internati-
onale IT-Dienstleister.
Kleine und mittelgroße Anbieter werden vor allem
für spezifische und lokale Fachthemen beauftragt.
Geht es um große Transformationsprojekte wie
Systementwicklung und -implementierung, werden
umsatzstärkere Dienstleistungspartner tendenziell
bevorzugt. Dies drückt sich in den einfachen und in
den gewichteten Umsatzanteilen aus.
Bei „Behörden/Öffentlicher Dienst“ und in der
„Konsumgüterindustrie“ liegen die gewichteten
Umsatzanteile ebenfalls höher als das einfache
arithmetische Mittel – allerdings auf einem niedri-
gen Niveau.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
55
DIE WICHTIGSTEN MARKTSEKTOREN DER IT-BERATUNGS-
UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER
DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 39: Geringere Umsatzanteile entfallen auf die Kundenbranchen „Sonstige Dienstleistungen“,
„Verkehr, Logistik“, „Maschinenbau“, „Sonstige Industrie“, „Gesundheitswesen“, „Luft- und Raumfahrt-
industrie“, „Konsumgüterindustrie“ und „Elektrotechnik“.
5,8%
5,0%
11,5%
4,7%
7,6%
12,3%
12,4%
17,0%
4,9%
5,0%
6,1%
7,2%
9,0%
13,3%
13,4%
18,6%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
Behörden, Öffentlicher Dienst
Chemie, Pharma
Versicherungen
Handel
Energie
Telekommunikation, IT
Automobilindustrie
Banken
Mittelwert
Mittelwert gewichtet
n = 57
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
56
MARKTSEKTOREN DER IT-SERVICE-ANBIETER
Bei den IT-Service-Unternehmen liegt 2012 der
Sektor „Banken“ mit einem durchschnittlichen An-
teil am Umsatz von 22,5 Prozent an erster Stelle.
Bei der Gruppe der Industriebranchen ergibt sich ein
Spitzenplatz für die „Automobilindustrie“ (12,3%).
Mit den übrigen Industriebranchen wie „Elektro-
technik“, „Maschinenbau“ oder „Chemie, Phar-
ma“ generieren die untersuchten IT-Service-Unter-
nehmen weniger als 3,0 Prozent ihrer Umsätze. Die
Gesamtheit der Industrie-Segmente kommt auf 23,7
Prozent Umsatzanteil als Marktsektor.
Der Sektor „Handel“ liegt 2012 zusammen mit „Ge-
sundheitswesen“ mit einem Durchschnittsanteil von
jeweils 9,5 Prozent auf Platz drei. Auf Platz fünf
folgt „Verkehr, Logistik“ (9,0%) vor „Telekommu-
nikation, IT“ mit 6,5 Prozent, „Sonstige Dienstleis-
tungen“ mit 6,3 Prozent und „Behörden, Öffentli-
cher Dienst“ mit 5,9 Prozent. Der Blick auf die mit
dem jeweiligen Umsatz gewichteten Anteile zeigt,
dass „Banken“ den Betrieb ihrer IT-Landschaft
(Applikationen, Infrastruktur) überwiegend an große
IT-Service-Anbieter mit umfangreichen Betriebska-
pazitäten vergeben haben.
Dies hat drei Gründe:
• Die IT-Umgebungen der Banken sind hochkom-
plex, massiv geschäftskritisch und erfordern ein
hohes Maß an Betriebsleistungen.
• Banken arbeiten teilweise noch mit einer Vielzahl
an parallel laufenden Kernbanksystemen.
• Unter den untersuchten und umsatzstärksten IT-
Service-Unternehmen sind einige captive IT-
Service-Partner, die ausschließlich für Banken tä-
tig sind. Hierzu gehören Fiducia, Finanz Informa-
tik und GAD.
Die gewichteten Umsätze in den Branchen „Versi-
cherungen“ und „Verkehr, Logistik“ deuten eben-
falls darauf hin, dass die Auftraggeber eher mit gro-
ßen IT-Service-Unternehmen Geschäfte machen,
während „Energie“, „Handel“, „Telekommunikation,
IT“ und „Automobilindustrie“ meist auf mittelgroße
und kleine IT-Service-Anbieter zurückgreifen.
MARKTSEKTOREN DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN 2012 VERGLEICH EINFACHER UND
GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 40: Geringere Umsatzanteile entfallen auf die Kundenbranchen „Energie“, „Versicherungen“,
„Sonstige Industrien“, „Elektrotechnik“, „Konsumgüterindustrie“, „Maschinenbau“, „Chemie, Pharma“
und „Luft- und Raumfahrtindustrie“.
4,6%
4,6%
3,2%
10,7%
8,9%
1,5%
5,2%
44,0%
5,9%
6,3%
6,5%
9,0%
9,5%
9,5%
12,3%
22,5%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%
Behörden, Öffentlicher Dienst
Sonstige Dienstleistungen
Telekommunikation, IT
Verkehr, Logistik
Gesundheitswesen
Handel
Automobilindustrie
Banken
Mittelwert
Mittelwert gewichtet
n = 25
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
57
Nearshore-/Offshore-Kapazitäten bei IT-Projekten
Die Globalisierung hat dem traditionell multinatio-
nalen IT-Software- und -Services-Geschäft eine
neue Dimension beschert. Das Personalkostengefälle
zwischen den Industriestaaten Westeuropas und
Nordamerikas und den Schwellenländern Mittel-
und Osteuropas beziehungsweise Ostasiens hat in
den letzten Jahren zu einer Verlagerung von Ent-
wicklungs- und Wartungsarbeiten geführt.
Bei welchen Aufgaben setzen die führenden IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in
Deutschland inzwischen auf Nearshore-/Offshore-
Kapazitäten?
Grundsätzlich arbeiten große, international tätige IT-
Dienstleistungsanbieter mit einem Global-Delivery-
Modell, also einem Mix aus lokaler Leistungserbrin-
gung sowie Near- und Offshore-Ressourcen. Vor
allem international tätige Kundenunternehmen be-
ziehen ihre IT-Services aus unterschiedlichen Regi-
onen. Dabei geht es neben einem niedrigeren Kos-
tenniveau auch um mit IT-Spezialisten zu besetzen-
de Großprojekte.
Als klassische Offshore-Standorte haben sich Indien
und Südamerika entwickelt, als Nearshore-Regionen
dagegen Ost- und Südeuropa. Allerdings erfordern
internationale Entwicklungs- und Delivery-Struktu-
ren hohe Investitionen und daher eine gewisse Un-
ternehmensgröße und Kundenbasis, damit Near- und
Offshore Center rentabel arbeiten können.
Klassische Nearshore- und Offshore-Themen sind
Testmanagement, Software-Entwicklung und der
Teilbetrieb der Applikations- und Infrastrukturland-
schaft.
Die in dieser Lünendonk®-Studie untersuchten IT-
Beratungs- und IT-Service-Unternehmen haben
mehrheitlich ihren Hauptsitz sowie den Schwerpunkt
ihres Geschäfts in Deutschland respektive bauen das
Auslandsgeschäft schrittweise aus. Die Notwendig-
keit, IT-Leistungen in Niedriglohnländer zu verla-
gern, stellte sich vielen inländischen Anbietern in
der Vergangenheit nicht.
Dagegen sind internationale Entwicklungs- und
Service Center sowie eine globale Projektumsetzung
ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsmodelle
internationaler IT-Dienstleister wie Accenture, HP,
IBM oder Capgemini. Daher ergibt sich bei der
Analyse über alle Unternehmen hinweg ein geringer
Anteil von Near- und Offshore-Leistungen im statis-
tischen Mittel, während diese Anteile bei den 25
nach Umsatz in Deutschland führenden IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
deutlich höher liegen.
Anhand einer Skala (+2 = „sehr hoher Anteil“ bis -2
= „sehr geringer Anteil“) sollten die Befragungsteil-
nehmer die Anteile der Nearshore-/Offshore-
Kapazitäten bei ihren Projekten preisgeben.
Am geringsten sind die Anteile bei Projekten zum
„Desktop Management“. Bei fast drei Viertel
(73,7%) der Teilnehmer haben Nearshore-/Offshore-
Kapazitäten bei diesen Projekten „sehr geringe“ oder
„geringe Anteile“. Außerdem gaben 14,0 Prozent
„neutral“ an, was darauf schließen lässt, dass dieses
Thema für sie nur rudimentär relevant ist. Nur bei
12,3 Prozent sind die Anteile „hoch“ oder „sehr
hoch“. Der Mittelwert von minus 1,16 liegt im Be-
reich „sehr gering“.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
58
ANTEIL NEARSHORE / OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI PROJEKTEN DER IT-BERATUNGS- UND
SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
SKALA VON +2 = „SEHR HOHER ANTEIL“ BIS -2 = „SEHR GERINGER ANTEIL“ – RELATIVE
HÄUFIGKEIT
Abbildung 41: Die Anteile der Near- und Offshore-Kapazitäten in den IT-Projekten sind bei den antworten-
den Unternehmen gering. Das bedeutet, dass der Hauptteil der Leistungen in Deutschland erbracht und nicht
ins Ausland verlagert wird.
Ebenfalls „geringe Anteile“ haben Nearshore-/Off-
shore-Kapazitäten bei Projekten zum „IT Service
Management“. Bei fast zwei Dritteln (64,9%) fallen
die Anteile „sehr gering“ oder „gering“ aus. Neben
17,5 Prozent „neutral“-Stimmen bleiben nur noch
17,6 Prozent, die „sehr hohe“ oder „hohe“ Anteile
angaben. Der Mittelwert von minus 0,90 liegt im
Bereich der „geringen Anteile“.
Auch beim „Betrieb von Rechenzentren“ sind die
Anteile der Nearshore-/Offshore-Kapazitäten nach
Auskunft der teilnehmenden IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen gering. 61,6 Pro-
zent nennen „sehr geringe“ oder „geringe Anteile“.
Für 21,1 Prozent („neutral“) scheinen diese Projekte
keine Rolle zu spielen. Nur bei 17,6 Prozent sind die
Anteile „hoch“ oder „sehr hoch“. Der Mittelwert
von minus 0,90 liegt ebenfalls klar im Bereich „ge-
ringer“ Anteile.
Ähnlich sieht es bei Projekten zum Thema „Testma-
nagement“ aus. Mehr als die Hälfte (55,4%) nennen
„sehr geringe“ oder „geringe“ Anteile. Immerhin
gewichten 30,3 Prozent die Anteile als „hoch“ oder
„sehr hoch“. Der Mittelwert ergibt minus 0,61, also
einen „geringen Anteil“.
Überraschend selten werden Nearshore-/Offshore-
Kapazitäten nach Angaben der IT-Beratungs-
unternehmen auch bei Projekten für „War-
tung/Support/Helpdesk“ eingesetzt. Auch hier ma-
chen die „geringen“ und „sehr geringen Antei-
le“ über die Hälfte (54,4%) aus. Die „hohen“ und
„sehr hohen Anteile“ erreichen aber immerhin 38,6
1,8%
5,3%
8,8%
8,9%
12,3%
13,8%
10,5%
12,3%
8,8%
21,4%
26,3%
22,4%
14,0%
17,5%
21,1%
14,3%
7,0%
17,2%
17,5%
15,8%
7,0%
10,7%
12,3%
19,0%
56,2%
49,1%
54,6%
44,7%
42,1%
27,6%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Desktop Management
IT Service Management
Betrieb von Rechenzentren
Testmanagement
Wartung/Support/Helpdesk
Software-Entwicklung
+2 (sehr hoher Anteil) +1 (hoher Anteil) 0 (neutral) -1 (geringer Anteil) -2 (sehr geringer Anteil)
n = 56
Mittelwert:
-0,24
-0,46
-0,61
-1,16
-0,90
-0,90
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
59
Prozent. Der Mittelwert von minus 0,46 liegt den-
noch ebenso im Bereich „geringer Anteil“.
Eher ausgewogen sind die Anteile bei Projekten zur
„Software-Entwicklung“. Zwar bezeichnet nur gut
ein Drittel (36,2%) der Teilnehmer die Anteile als
„sehr hoch“ oder „hoch“. Aber knapp die Hälfte
(46,6%) nennt „sehr geringe“ oder „geringe Anteile“.
Für die 17,2 Prozent, die „neutral“ angaben, hat die
Software-Entwicklung offensichtlich keine Bedeu-
tung. Der Durchschnittswert liegt mit minus 0,24
trotzdem im Bereich der „geringen Anteile“.
TOP-25-UNTERNEHMEN ARBEITEN ÖFTER MIT
NEAR- UND OFFSHORE-RESSOURCEN
Dass diejenigen IT-Beratungs- und Systemintegrati-
onsunternehmen, die international aufgestellt sind,
eher mit einem Mix aus Onsite- sowie Nearshore-
und Offshore-Ressourcen arbeiten zeigt die Analyse
nach Unternehmensgrößen. So gaben die 25 nach
Umsatz in Deutschland führenden IT-Berater an, in
Projekten wie „Software-Entwicklung“, „Testma-
nagement“ und „Wartung/Support/Helpdesk“ deut-
lich stärker internationale Ressourcen heranzuziehen
als vergleichsweise kleinere und lokal aufgestellte
Anbieter.
ANTEIL NEAR-/OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI PROJEKTEN
NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HOHER ANTEIL“ BIS -2 =
„SEHR GERINGER ANTEIL“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 42: Die „Software-Entwicklung“ nimmt bei den Top 25 einen „hohen Anteil“ an Near-/Offshore-
Kapazitäten ein. Die Verlagerung ins Ausland basiert in der Regel auf den dort niedrigeren Kosten.
-1,44
-1,31
-1,33
-1,00
-0,77
-0,63
-0,56
-0,06
0,06
0,22
0,22
0,61
-2 -1 0 1 2
Desktop Management
IT Service Management
Betrieb von Rechenzentren
Testmanagement
Wartung/Support/Helpdesk
Software-Entwicklung
Top 25
Übrige Unternehmen
sehr geringer Anteil
n = 18
sehr hoher Anteil
n = 38
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
60
NEARSHORE- UND OFFHORE-RESSOURCEN
DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
Es wäre logisch, dass IT-Service-Unternehmen, die
ihren Schwerpunkt im Betrieb von IT-Landschaften
haben, in starkem Maße die Möglichkeiten von
Nearshore-/Offshore-Kapazitäten und damit der IT-
Industrialisierung bei ihren Projekten nutzten.
Die Antworten auf die Fragen bestätigen dies jedoch
nicht. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt in einer
spezifischen Besonderheit des deutschen Marktes.
Von den 34 untersuchten IT-Service-Unternehmen
hat etwa die Hälfte ihren Hauptsitz in Deutschland
und erzielt ihre Umsätze auch nahezu vollständig
mit Kunden in Deutschland. Internationale Dienst-
leistungsstrukturen sind daher entweder nicht not-
wendig oder aus strategischen Gründen nicht er-
wünscht.
So sind unter den von Lünendonk untersuchten IT-
Service-Unternehmen einige ehemalige oder aktuel-
le captive IT-Service-Partner, die überwiegend für
Krankenkassen beziehungsweise Banken wie Spar-
kassen oder Volks- und Raiffeisenbanken tätig sind.
Bei diesen Finanzinstituten und Krankenkassen ist
es von hoher Relevanz, dass die Leistungserbrin-
gung sowie die Datenhaltung in Deutschland erfolgt.
Bei allen sechs aufgelisteten Projektkategorien erge-
ben die Durchschnittswerte überwiegend „sehr ge-
ringe“ oder „geringe Anteile“ der Nearshore-/ Offs-
hore-Kapazitäten.
Im Bereich „Wartung/Support/Helpdesk“ weisen
37,9 Prozent der befragten IT-Service-Unternehmen
„sehr hohe“ und „hohe“ Near- und Offshore-Anteile
auf. Bei Software-Entwicklungsprojekten setzen
34,5 Prozent der analysierten IT-Service-Unter-
nehmen internationale Ressourcen ein, während
beim „Testmanagement“ noch 31,0 Prozent der
Unternehmen Nearshore- und Offshore-Kapazitäten
nutzen.
ANTEIL NEAR-/OFFSHORE-KAPAZITÄTEN BEI PROJEKTEN DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 =
„SEHR HOHER ANTEIL“ BIS -2 = „SEHR GERINGER ANTEIL“
Abbildung 43: Die antwortenden Großunternehmen weisen bei „Wartung/Support/Helpdesk“ „hohe Antei-
le“ an Near-/Offshore-Kapazitäten in Projekten auf.
-1,14
-0,86
-0,83
-0,79
-0,72
-0,55
0,30
-0,60
-1,00
0,20
-0,30
0,80
-2 -1 0 1 2
Desktop Management
IT Service Management
Betrieb von Rechenzentren
Testmanagement
Software-Entwicklung
Wartung/Support/Helpdesk
gewichteter Anteil
ungewichteter Anteil
sehr geringer Anteiln = 28
sehr hoher Anteil
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
61
Personalstruktur der IT-Beratungs- und Service-Unternehmen
GRÖßE DER BELEGSCHAFTEN DER ANBIETER
75.680 Mitarbeiter waren im Jahr 2012 bei den 65
untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der
Summe ein absoluter Mitarbeiterzuwachs der an der
Studie beteiligten Unternehmen gegenüber 2011 um
rund 11.347. Atos und Infosys wurde aufgrund feh-
lender Daten für 2011 nur in die absolute und nicht
in die relative Analyse der Mitarbeiterentwicklung
einbezogen.
______________________________________________________________________
2012 haben 11,4 Prozent mehr
Mitarbeiter für IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen
gearbeitet. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Die Umsatzentwicklung in dieser Branche ist un-
trennbar mit einer Zunahme der Mitarbeiter verbun-
den, da sie die eigentlichen Produktionsfaktoren in
diesem Geschäft sind.
Industrialisierungs- und Automatisierungseffekte
sind bei Beratungs- und Implementierungsprojekten
nur teilweise möglich, weshalb mittelfristig Umsatz-
und Mitarbeiterwachstum typischerweise parallel
verlaufen. Abweichungen hiervon sind nur kurzfris-
tig durch höhere Kapazitätsauslastung oder länger-
fristig durch den Einsatz externer Ressourcen (z.B.
Nearshore-/Offshore-Kapazitäten) und Industriali-
sierungseffekte möglich, die sich nicht in der eige-
nen Mitarbeiterzahl, sondern nur in der Gewinn- und
Verlustrechnung niederschlagen.
PERSONALSTRUKTUR DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
LAGEPARAMETER – BEZOGEN AUF DIE GESAMTMITARBEITERZAHL – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 44: Der Großteil der Belegschaft in den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
besteht aus Beratern und IT-Experten.
3%
10%
12%
69%
5%
11%
16%
68%
0% 20% 40% 60% 80%
Vertrieb
Management, Verwaltung
Entwickler
Berater, IT-Experten
Mittelwert
Median
n = 39
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
62
Eine wichtige Benchmark-Größe für die Überprü-
fung der eigenen Organisationsstruktur ist das Ver-
hältnis zwischen direkt in Projekten tätigen Mitar-
beitern und denjenigen, die überwiegend Aufgaben
in Management, Support, Verwaltung und Vertrieb
wahrnehmen. Es fällt aber nicht nur bei kleineren
Unternehmen oft schwer, die direkten und indirekten
Funktionen – bezogen auf Personen – genau zu
trennen. Besonders bei Vertriebsaufgaben sind bei
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
häufig Manager ebenso involviert wie erfahrene
Projektleiter und Berater. In einzelnen Fällen muss
davon ausgegangen werden, dass Vertriebspersonal
auch in der für Management- und Verwaltungsper-
sonal genannten Zahl enthalten ist.
Aus den Angaben der Unternehmen unserer Studie
lässt sich ein Personalanteil von durchschnittlich
16,0 Prozent für Management, Verwaltung und
Vertrieb errechnen, wovon 11,0 Prozent auf Mana-
ger beziehungsweise Verwaltungspersonal und 5,0
Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Der Zent-
ralwert (Median) für Management und Verwaltung
liegt bei 10,0 Prozent, der für Vertrieb bei 3,0 Pro-
zent.
Die Schwankungsbreiten der einzelnen Unterneh-
menswerte sind sehr hoch. Bei „Management, Ver-
waltung“ liegt sie zwischen 27,9 Prozent am oberen
und 1,6 Prozent am unteren Rand. Beim „Ver-
trieb“ beträgt der gemeldete Höchstwert 20,5 Pro-
zent, der Minimalwert 0,0 Prozent. In diesem Fall
übernehmen wahrscheinlich das Management oder
die IT-Berater die Vertriebsaufgaben.
Die Verteilung der individuellen Relationen des
gesamten Overhead und des ‚direct staff‘ auf Grö-
ßenklassen zeigt, dass 70 Prozent der Unternehmen
eine Berater/IT-Experten-Quote von über 80 Prozent
und 13 Prozent der Unternehmen von maximal 75
Prozent aufweisen. Der einfache Durchschnitt liegt
bei rund 84 Prozent (Median: 81%).
BELEGSCHAFT DER
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
Die 34 IT-Service-Anbieter, die in diese Studie
einbezogen wurden, hatten 2012 insgesamt rund
103.508 fest angestellte Mitarbeiter. 2011 waren
92.387 Mitarbeiter (exklusive Atos) beschäftigt. Die
Größe der Belegschaft reicht – angesichts der sehr
heterogenen Teilnehmerstruktur – von über 45.100
an der Spitze bis 58 Mitarbeitern am unteren Rand.
__________________________________________
2012 haben 5,5 Prozent mehr
Mitarbeiter für IT-Service-
Unternehmen gearbeitet.
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Aufgrund von Industrialisierungseffekten, bedingt
durch Technologien wie Virtualisierung, Cloud oder
IT Service Management, wird der Betrieb von Re-
chenzentren und Applikationen immer mehr stan-
dardisiert und automatisiert. Die Betriebskosten der
IT-Umgebung sinken in diesem Zusammenhang. IT-
Service-Unternehmen sind gefordert, auf solche
Technologien zu setzen, um wettbewerbsfähig zu
bleiben und marktfähige Preise anbieten zu können.
Dass durch Industrialisierung und Automatisierung
für bestimmte Aufgaben weniger Personal benötigt
wird, ist nachvollziehbar. Entsprechend ist 2012 die
Belegschaft der IT-Service-Unternehmen deutlich
niedriger gestiegen als die der IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen.
Das Geschäft der IT-Service-Anbieter bedingt einen
größeren Overhead für Management, Verwaltung
und Vertrieb als zum Beispiel bei IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen oder bei Manage-
mentberatungs-Unternehmen.
Der rechnerische Durchschnittswert der Manage-
ment-, Verwaltungs- und Vertriebsanteile von 22,2
Prozent liegt deutlich über dem Zentralwert von 17,7
Prozent. Umgekehrt heißt das, dass den IT-Service-
Unternehmen im Durchschnitt rund 78 Prozent ihrer
Mitarbeiter als direkt produktive Ressourcen zur
Verfügung stehen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
63
DIE AUSBILDUNGSRICHTUNGEN VON BERATERN/IT-EXPERTEN DER
IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 45: Die häufigste Ausbildungsrichtung in den IT-Dienstleistungsunternehmen ist das „Informatik-
Studium“. In den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen entfällt hierauf mehr als ein Drittel.
QUALIFIKATIONEN DER IT-FACHKRÄFTE
Im IT-Geschäft sind inzwischen wieder verstärkt
Engpässe auf dem Arbeitsmarkt aufgetreten. In die-
sem Zusammenhang interessiert die Frage, welche
Basis-Ausbildung die Berater der teilnehmenden IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
aufweisen.
Mit 36 Prozent absolvierten die meisten der Berater
beziehungsweise IT-Experten ein „Informatik-
Studium“. 18 Prozent sind studierte Wirtschaftsin-
formatiker. 13 Prozent haben Wirtschaftswissen-
schaften studiert und 11 Prozent Ingenieurwissen-
schaften. Eine naturwissenschaftliche Ausbildung
haben 11 Prozent der Berater. Weitere 11 Prozent
weisen sonstige Ausbildungsrichtungen auf, die
nicht näher spezifiziert wurden. Aus Gesprächen mit
den Studienteilnehmern ging jedoch hervor, dass es
sich hierbei häufig um gelernte Fachinformatiker
sowie Absolventen von Berufsakademien (Duales
Studium) handelt.
Zwar besagt im Beratungsgeschäft die Grundausbil-
dung eines Beraters keineswegs, dass er auch heute
eine entsprechende Tätigkeit ausübt, aber durch die
große Zahl der betroffenen Mitarbeiter bilden diese
Zahlen eine gewisse Richtschnur für die Nachfrage
am Arbeitsmarkt. Auch im IT-Service-Geschäft sind
inzwischen wieder starke Engpässe bei IT-
Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt aufgetreten. Die
IT-Service-Branche klagt über Probleme bei der
Personalbeschaffung – wenn auch nicht so sehr wie
die IT-Beratungsunternehmen.
Mit 27 Prozent haben die meisten der IT-Experten in
den beteiligten IT-Service-Unternehmen ein „Infor-
matik-Studium“ absolviert. Weitere 13 Prozent sind
Wirtschaftsinformatiker. 15 Prozent haben Ingeni-
eurwissenschaften und 12 Prozent Wirtschaftswis-
senschaften studiert. Eine naturwissenschaftliche
Ausbildung haben 9 Prozent der IT-Fachleute. 24
Prozent weisen sonstige Ausbildungsrichtungen auf,
die nicht näher spezifiziert wurden.
27%
15%
13%
12%
9%
24%
IT-Service-Unternehmen
Informatik-Studium Ingenieur-Studium (inklusive Wirtschaftsingenieure)
Wirtschaftsinformatik Wirtschaftswissenschaftliches Studium
Naturwissenschaftliches Studium Sonstige Ausbildung
n = 21
36%
18%
13%
11%
11%
11%
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
n = 53
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
64
REKRUTIERUNG QUALIFIZIERTER IT-FACHKRÄFTE BEI IT-BERATUNGS- UND
SYSTEMINTEGRATIONSUNTERNEHMEN
LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – SKALA VON +2 = „SEHR SCHWIERIG“ BIS -2 = „GAR
NICHT SCHWIERIG“ IN RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 46: Rund 80 Prozent der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen bewerten die Rek-
rutierung qualifizierter IT-Fachkräfte als „schwierig“ bis „sehr schwierig“.
EINFLUSS DES IT-FACHKRÄFTEMANGELS AUF DEN UNTERNEHMENSERFOLG VON
IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONSUNTERNEHMEN
LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – SKALA VON +2 = „SEHR GROßES PROBLEM“ BIS -2 =
„GAR KEIN PROBLEM“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 47: Der Großteil der IT-Berater und Systemintegratoren sieht den Fachkräftemangel in der IT als
„großes Problem“ für den Geschäftserfolg an.
IT-FACHKRÄFTEMANGEL
Die wachsende Relevanz der IT für den Geschäftser-
folg hat auch die Bedeutung externer IT-
Dienstleistungsunternehmen als Partner ihrer Kun-
den enorm gesteigert.
Die Kundenunternehmen befinden sich in einem
Spannungsfeld aus einem massiven Anstieg an IT-
Projekten beziehungsweise Projekten mit IT-Bezug
einerseits und andererseits aus einem spürbaren
Mangel an IT-Fachkräften.
Die Komplexität bestimmter Technologiethemen
wie Big Data, Business Analytics oder Service-
orientierte Architekturen sowie kurze Technolo-
giezyklen haben zur Folge, dass interne IT-
Fachkräfte nicht immer auf dem aktuellen fachlichen
Wissensstand sind.
Externe IT-Dienstleistungsunternehmen sind daher
für die Umsetzung solcher Projekte essenzielle
Wertschöpfungspartner und wichtige Leistungsquel-
len für die Überlebensfähigkeit ihrer Kunden.
35,5% 43,6% 14,5% 4,8% 1,6%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
+2 (sehr schwierig) +1 (schwierig) 0 (neutral) -1 (weniger schwierig) -2 (gar nicht schwierig)n = 62
21,3% 47,6% 26,2% 4,9%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
+2 (sehr großes Problem) +1 (großes Problem) 0 (neutral) -1 (kein Problem) -2 (gar kein Problem)n = 61
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
65
Der Bedarf der IT-Dienstleistungsunternehmen an
qualifizierten Mitarbeitern stößt häufig auf ein unzu-
reichendes Angebot am Arbeitsmarkt.
Generell haben der demografische Wandel sowie
Versäumnisse in der Bildungspolitik der letzten
Jahrzehnte dazu geführt, dass seit einigen Jahren
eine immer größere Lücke zwischen Personalbedarf
und tatsächlichen Stellenbesetzungen klafft. So
fehlten im Jahr 2012 laut dem Branchenverband
Bitkom alleine in Deutschland rund 43.000 IT-
Fachkräfte. 2011 waren es noch rund 38.000 unbe-
setzte Stellen. Die Zahl der unbesetzten Stellen hat
sich innerhalb von drei Jahren um 23.000 mehr als
verdoppelt. Eines der Hauptprobleme ist, dass durch
das altersbedingte Ausscheiden von Mitarbeitern
Stellen nicht komplett neu besetzt werden können.
Rund 18.000 der vakanten Stellen stammen laut
Bitkom aus der ITK-Branche selbst, 15.000 davon
verzeichnen die Anbieter von Software und IT-
Dienstleistungen. Weitere 2.400 IT-Experten werden
von Hardware-Herstellern und Produzenten von
Unterhaltungselektronik gesucht, 600 von Anbietern
von TK-Dienstleistungen.
Die Teilnehmer an der aktuellen Lünendonk®
-Studie
wurden deshalb gebeten, die Probleme bei der Ge-
winnung von qualifizierten IT-Arbeitskräften an-
hand einer Skala (+2 = „sehr schwierig“ bis -2 =
„gar nicht schwierig“) zu beschreiben.
Rund vier von fünf Teilnehmern (79,1%) aus dem
Kreis der IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen bezeichnen die Gewinnung als „sehr
schwierig“ oder „schwierig“. Nur 6,4 Prozent emp-
finden diese Aufgabe als „weniger schwierig“ oder
„gar nicht schwierig“. Die mittlere Bewertung aller
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
liegt bei 1,06.
Diese Sichtweise der Anbieter korrespondiert mit
der angespannten Lage am IT-Arbeitsmarkt. Die
Branche benötigt demnach dringend gut ausgebilde-
te IT-Nachwuchskräfte, um die Vielzahl an an-
spruchsvollen IT-Projekten für ihre Kunden zu be-
wältigen. Aufgrund des Kostendrucks sowie der
Konzentration auf bestimmte Kernaufgaben haben
viele Kundenunternehmen in der Vergangenheit
immer mehr IT-Aufgaben an externe IT-Dienst-
leistungsunternehmen ausgelagert und werden es
auch weiterhin tun.
Dass die Beschaffung von qualifizierten IT-Fach-
kräften schwierig ist, muss nicht bedeuten, dass das
Thema IT-Arbeitskräftemangel für das einzelne
Unternehmen ein Problem darstellt. Deshalb wurden
die Teilnehmer gebeten, zu sagen, ob diese Knapp-
heit für ihr Unternehmen ein „sehr großes“ respekti-
ve „gar kein Problem“ (Skala von +2 bis -2) darstellt.
Für 68,9 Prozent der teilnehmenden IT-Beratungs-
unternehmen hat sich der Arbeitskräftemangel zu
einem „sehr großen Problem“ oder „großen Prob-
lem“ entwickelt. Nur 4,9 Prozent sehen darin „kein
Problem“, wobei sich allerdings 26,2 Prozent unent-
schieden äußern, was auf ein eher geringes Problem-
empfinden hindeutet. Der Mittelwert liegt bei 0,85.
Die Teilnehmer, deren Tätigkeitsschwerpunkt IT-
Services sind, sehen das Personalknappheitsproblem
als etwas weniger gravierend an. Zwar empfinden
immerhin 70,0 Prozent von ihnen die Gewinnung
von qualifizierten IT-Fachkräften als „sehr schwie-
rig“ oder „schwierig“, aber 16,7 Prozent haben keine
Probleme damit. 13,3 Prozent sagen „neutral“. Der
Mittelwert beträgt 0,87.
Auch die Frage, ob der Arbeitskräftemangel ein
Problem für das eigene Unternehmen darstellt, wird
von den IT-Service-Unternehmen weniger oft mit Ja
beantwortet. 61,3 Prozent sehen darin ein Problem,
der Rest ist unentschieden oder betrachtet es nicht
als Problem. Der Mittelwert aus den Antworten
ergibt 0,65.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
66
REKRUTIERUNG QUALIFIZIERTER IT-FACHKRÄFTE BEI IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – RELATIVE HÄUFIGKEIT MIT BEWERTUNGSSKALA VON
+2 = „SEHR SCHWIERIG“ BIS -2 = „GAR NICHT SCHWIERIG“
Abbildung 48: Neben den IT-Beratern und Systemintegratoren bewertet auch der Großteil der IT-Service-
Unternehmen die Rekrutierung qualifizierten Personals als „schwierig“ bis „sehr schwierig“.
EINFLUSS DES IT-ARBEITSKRÄFTEMANGELS AUF DEN UNTERNEHMENSERFOLG VON
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN – RELATIVE HÄUFIGKEIT
MIT BEWERTUNGSSKALA VON +2 = „SEHR GROßES PROBLEM BIS -2 = „GAR KEIN PROBLEM“
Abbildung 49: Die Herausforderung, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, stellt für den Unternehmenser-
folg der IT-Service-Unternehmen ein „großes“ bis „sehr großes Problem“ dar.
ALTER UND FRAUENANTEIL
Erneut wurde auch das durchschnittliche Alter der
Berater und IT-Experten analysiert. Der Mittelwert
der genannten firmenbezogenen Durchschnittswerte
ergibt bei den IT-Beratungs- und Systemintegrati-
ons-Unternehmen 37,6 Jahre. Der Median von 38
Jahren bestätigt diesen Mittelwert. Die unterneh-
mensbezogenen Extremwerte liegen bei 46 Jahren
am oberen Rand und 30 Jahren am unteren Rand.
Es wurde auch wieder analysiert, wie hoch der Frau-
enanteil bei den Beratern und IT-Experten ausfällt.
Der Mittelwert aus den von den IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen genannten Durch-
schnittswerten beträgt 15,9 Prozent. Der etwas höhe-
re Median (17,0%) bestätigt den Mittelwert. Die
Extremwerte liegen bei 35 Prozent (Maximum) und
0,0 Prozent (Minimum). Das heißt, dass bei mindes-
tens einem Unternehmen ein gutes Drittel der Bera-
ter und IT-Experten weiblichen Geschlechts sind
und es auf der anderen Seite auch Unternehmen
ohne IT-Beraterinnen und -Expertinnen gibt.
Für das laufende Jahr haben sich die teilnehmenden
Unternehmen eine deutliche Steigerung des Frauen-
anteils vorgenommen. Er soll 2013 im Durchschnitt
bei 16,6 Prozent (Median: 19,0%) liegen.
33,3% 36,7% 13,3% 16,7%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
+2 (sehr schwierig) +1 (schwierig) 0 (neutral) -1 (weniger schwierig) -2 (gar nicht schwierig) n = 30
16,1% 45,2% 25,8% 12,9%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
+2 (sehr großes Problem) +1 (großes Problem) 0 (neutral) -1 (kein Problem) -2 (gar kein Problem) n = 31
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
67
TOP 25 HABEN HÖHEREN FRAUENANTEIL
Eine interessante Beobachtung ist, dass die 25 nach
Inlandsumsatz führenden IT-Beratungs- und Sys-
temintegratoren einen deutlich höheren Frauenanteil
haben als die kleineren Unternehmen. Während der
Frauenanteil bei den Top 25 im statistischen Mittel
21,0 Prozent beträgt, liegt er bei den übrigen unter-
suchten Anbietern mit 13,6 Prozent deutlich darunter.
_____________________________________________________________________________________________________________________________________________
Weniger als 20 Prozent der
Belegschaft von
IT-Dienstleistungsunternehmen
waren 2012 weiblich.
Im laufenden Jahr 2013 planen die
Anbieter, den Anteil von Frauen
leicht zu erhöhen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Der Frauenanteil unter den IT-Experten der IT-
Service-Unternehmen liegt mit durchschnittlich 18,3
Prozent über demjenigen der untersuchten IT-
Beratungsfirmen. Der niedrigere Median (17,0%)
besagt, dass einige Unternehmen besonders hohe
Frauenanteile aufweisen. Die Extremwerte liegen
bei 36,3 Prozent (Maximum) und 4,0 Prozent (Mi-
nimum). Die Frage nach den Plänen für 2013 ergibt
minimale Steigerungen des Frauenanteils auf 18,5
Prozent (Median: 17,0%).
Der Mittelwert der firmenbezogenen Durchschnitts-
werte für das Alter der IT-Experten bei den IT-
Service-Unternehmen ergibt 40,9 Jahre. Der Median
von 41 Jahren stützt diesen Mittelwert. Die Extrem-
werte liegen bei 48 Jahren am oberen Rand und 34
Jahren am unteren Rand. Die Durchschnittswerte der
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
liegen mit einem Mittelwert von 37,6 und einem
Median von 38 Jahren etwas niedriger.
ANTEIL DER WEIBLICHEN IT-BERATER
VERGLEICH IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION MIT IT-SERVICE – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 50: Der Anteil der weiblichen IT-Berater fällt – ebenso wie im Vorjahr – bei den IT-Service-
Unternehmen höher aus als bei den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen.
16,0% 15,9%16,6%
20,5%
18,3% 18,5%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
2011*) 2012 2013 (Prognose)
IT-Beratung und Systemintegration
IT-Service
n = 49
*) Die Werte für 2011 stammen aus der Befragung im Frühjahr 2012.
n = 56 n = 58 n = 20n = 25n = 22
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
68
ANTEIL DER WEIBLICHEN IT-BERATER IN IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-
UNTERNEHMEN NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 51: Der Anteil weiblicher IT-Berater und -Experten bei IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen fällt bei den Top 25 höher aus als bei den übrigen Unternehmen.
ALTER DER INTERNEN IT-MITARBEITER
Im Rahmen der erstmals ergänzend durchgeführten
Befragung von Anwenderunternehmen wurde auch
das Durchschnittsalter der internen IT-Mitarbeiter
erfasst.
Der Mittelwert aus den unternehmensbezogenen
Durchschnittswerten ergibt ein Alter von 38,7 bei
einem Median von 40 Jahren. Damit sind die Alters-
strukturen der IT-Dienstleister auf ähnlichem Niveau
wie die der großen Anwenderunternehmen. Dabei
haben vier der befragten Anwenderunternehmen ein
Durchschnittsalter zwischen 25 und 30 Jahren, wäh-
rend 19 Unternehmen eine Altersstruktur von über
40 Jahren haben.
FLUKTUATION BEI DEN DIENSTLEISTERN
Lünendonk ermittelte bei der aktuellen Studie erneut
die augenblickliche Fluktuationsrate bei den IT-
Beratern und -Experten in den Anbieterunternehmen.
Wie viel Prozent machen die Austritte bei den IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen –
gemessen an der Anzahl der IT-Berater und -Ex-
perten – aus?
Die Verteilung der Quoten zeigt einen Peak bei
„über 5 bis 10 Prozent“ (55,0%) und zwei etwa
gleich große Häufigkeiten bei „bis 5 Prozent“ und
„über 10 Prozent“. Im Durchschnitt liegt die Fluktu-
ationsrate zurzeit bei nur 8,6 Prozent. Der Median ist
mit 8,0 Prozent etwas niedriger.
Die IT-Service-Unternehmen weisen relativ niedrige
Fluktuationsraten auf. Nach eigenen Angaben be-
trägt der Anteil der Austritte an der Anzahl der IT-
Experten zurzeit im Durchschnitt nur 5,1 Prozent.
Der Median von 4,8 Prozent bestätigt diesen Wert.
19,9%21,0% 20,8%
13,6%
15,3%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
2011*) 2012 2013 (Prognose)
Top 25
Übrige Unternehmen
n = 38
*) Die Werte für 2011 stammen aus der Befragung im Frühjahr 2012.
**) Keine Auswertung in der Befragung 2012
n = 19 n = 40
**)
n = 11n = 18
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
69
INSTRUMENTE DER PERSONALSUCHE
PERSPEKTIVE DER ANBIETER VON IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION UND IT-SERVICE –
MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HÄUFIG“ BIS -2 = „GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 52: Die höchste Bewertung innerhalb der von Lünendonk zur Wahl gestellten Instrumente der
Personalsuche erhält „Jobbörsen/Jobmessen“ von den IT-Service-Unternehmen.
REKRUTIERUNGSINSTRUMENTE DER
IT-DIENSTLEISTER
Die Schwierigkeiten der Beratungsunternehmen,
geeignete Beraterinnen und Berater in der notwendi-
gen Anzahl zu rekrutieren, erfordern hohe Anstren-
gungen in der Personalsuche und -rekrutierung.
Lünendonk wollte bei der aktuellen Befragung des-
halb wiederum wissen, wie die Teilnehmer ihre
Berater rekrutieren.
Auf einer Skala von +2 = „sehr häufig“ bis -2 = „gar
nicht“ sollten die Teilnehmer die Häufigkeiten der
vorgegebenen Rekrutierungswege nennen.
Am häufigsten rekrutieren alle befragten IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
ihre Mitarbeiter über „Empfehlungen durch Mitar-
beiter“ (1,00). Es folgt die „Eigene Homepa-
ge“ (0,97) vor „Jobbörsen/Jobmessen“ (0,82) und
„Hochschulkooperationen“ (0,57).
Selten werden „Personalberater/Headhunter“ (0,23)
und „Direktansprache“ (0,22) eingesetzt. Auch
„Initiativbewerbung“ (0,23) und „Social Medi-
a“ (0,05) spielen eine untergeordnete Rolle.
Gar keine gängigen Rekrutierungswege sind nach
Auskunft der Unternehmen hingegen Mitarbeiter
„von Kunden“ (-1,29), „von Wettbewerbern“ (-0,33)
und „Fachmessen“ (-0,53).
Trotz geringerer Fluktuation ziehen die IT-Service-
Unternehmen bei der Personalsuche alle Register.
Lünendonk wollte bei der aktuellen Befragung auch
wissen, wie die IT-Service-Anbieter ihr Personal
rekrutieren.
n = 58
-0,84
-0,33
-0,23
0,07
0,25
0,29
0,52
0,50
1,25
1,21
0,82
-1,29
-0,53
-0,33
0,05
0,22
0,23
0,23
0,57
0,82
0,97
1,00
-2 -1 0 1 2
Von Kunden
Fachmessen
Von Wettbewerbern
Social Media
Direktansprache
Personalberater/Headhunter
Initiativbewerbung
Hochschulkooperationen
Jobbörsen/Jobmessen
Eigene Homepage
Empfehlung durch Mitarbeiter
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
sehr häufiggar nicht
n = 25
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
70
Anhand einer Skala von +2 = „sehr häufig“ bis -2 =
„gar nicht“ sollten auch die teilnehmenden IT-
Service-Unternehmen die Häufigkeit der vorgegebe-
nen Rekrutierungswege bewerten.
Im Durchschnitt ergibt sich der Weg über „Jobbör-
sen/Jobmessen“ (1,25) als die häufigste Variante.
Mit einem Durchschnittswert von 1,21 folgt dahinter
die unternehmenseigene Homepage, vor „Empfeh-
lung durch Mitarbeiter“ (0,82). Während „Initiativ-
bewerbungen“ (0,52) auch ein beträchtlicher Stel-
lenwert zukommt, sind „Social Media“ (0,07) und
das Überwechseln von Mitarbeitern der Kundenun-
ternehmen (-0,84) und „Von Wettbewerbern“ (-0,23)
ebenso selten wie Personalkontakte auf „Fachmes-
sen“ (-0,33).
REKRUTIERUNGSINSTRUMENTE DER TOP 25
Die eingesetzten HR-Instrumente und Medien der 25
nach Inlandsumsatz führenden IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen bei der Personal-
suche haben eine durchgängig höhere Gewichtung.
Alle von Lünendonk abgefragten Rekrutierungswe-
ge werden von den Top-25-IT-Beratern wesentlich
häufiger genutzt als bei den übrigen Anbietern.
Deutliche Abweichungen finden sich bei der „Eige-
nen Homepage“, der „Initiativbewerbung“ oder bei
der Abwerbung von Mitarbeitern „von Wettbewer-
bern“. Die tendenziell höhere Markenbekanntheit
der nach Umsatz in Deutschland führenden IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
schlägt sich auch im HR-Branding und der Attrakti-
vität als Arbeitgeber nieder, so dass diese drei
Kommunikationskanäle von Bewerbern und Interes-
senten konsequenterweise häufiger genutzt werden.
Vergleichsweise kleinere IT-Berater müssen ihre
Anstrengungen und ihre HR-Budgets deutlich erhö-
hen, um ihre Markenbekanntheit bei Bewerbern zu
erhöhen.
REKRUTIERUNGSWEGE DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HÄUFIG“ BIS -2 = „GAR
NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 53: Die Top25 der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen rekrutieren am häufigsten
über die firmeneigene Homepage.
n = 40
-1,50
-0,80
0,00
-0,60
0,10
0,10
0,10
0,50
0,70
0,90
0,80
-0,90
-0,10
0,20
0,30
0,40
0,50
0,60
0,80
1,00
1,20
1,30
-2 -1 0 1 2
Von Kunden
Fachmessen
Social Media
Von Wettbewerbern
Personalberater/Headhunter
Direktansprache
Initiativbewerbung
Hochschulkooperationen
Jobbörsen/Jobmessen
Empfehlung durch Mitarbeiter
Eigene Homepage
Top 25
Übrige Unternehmen
sehr häufiggar nicht
n = 18
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
71
Auswahl von IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen
Der Auswahl eines IT-Dienstleistungsunternehmens
durch die Kunden liegt meist eine Mischung aus
harten und weichen Kriterien zugrunde. Lünendonk
fragte die Teilnehmer an der diesjährigen Studie,
welche Eigenschaften – nach ihrer Meinung – aus
Kundensicht für die Wahl eines IT-Beratungs- und
Systemintegrations- und IT-Service-Unternehmens
wichtig sind.
Interessant ist die Gegenüberstellung der Sichtweise
der IT-Dienstleister und der Kundenunternehmen. In
der Analyse dieses Vergleichs lässt sich für die An-
bieter ein Eigen- und Fremdbild in Bezug auf ihre
Positionierung im Auswahlverfahren ablesen.
16 mögliche Eigenschaften sollten anhand einer
Skala (+2 = „sehr wichtig“ bis -2 = „unwichtig“)
bewertet werden.
DIE WICHTIGSTEN AUSWAHLKRITERIEN
Der Faktor „Umsetzungskompetenz“ ist aus Sicht
der befragten IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen mit der Note 1,69 das wichtigste
Auswahlkriterium ihrer Kunden. Es folgen „Techno-
logiekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as
a Service, ICT)“ mit 1,66, Branchenkompetenz mit
der Note 1,39, „Preise/Honorare“ mit 1,30 und
„Wirtschaftliche Stabilität (Finanzielle Größe)“ mit
1,05. Diese fünf Eigenschaften werden damit in der
Wahrnehmung der IT-Beratungs- und Systeminteg-
rations-Unternehmen jeweils als „sehr wichtig“ im
Auswahlprozess eingestuft.
Im Mittelfeld der Bewertungen der analysierten IT-
Beratungen liegen „Sozialkompetenz (Change Ma-
nagement, Steuerung der Projektmitarbeiter)“ (0,98),
„Image des Dienstleisters“ (0,94), „Management-
kompetenz“ (0,94) und „Innovationskraft (Entwick-
lung neuer Technologien)“ (0,92). Auch „Größe des
Unternehmens (Personal, Anzahl der IT-
Spezialisten)“ (0,68) und „Angebot verschiedener
Vertrags- und Abrechnungsmodalitäten“ (0,48) sind
nach Meinung der IT-Berater wichtige Eigenschaf-
ten im Auswahlverfahren für die Kunden.
Eher indifferent werden die folgenden Eigenschaften
eingestuft: „Fähigkeit, Dienstleistungen zu Near-
and Offshore-Raten anbieten zu können“ (0,23),
„Zugriff des Kunden auf ‚globales Wissen/Think
Tank‘ des IT-Anbieters“ (0,16) und „Investitionsbe-
reitschaft“ (0,13). Diese Kriterien sind beispielswei-
se dann von hoher Bedeutung, wenn es um internati-
onale Outsourcing- oder Roll-Out-Projekte geht.
Die Eigenschaften „Flexible Abrechnungsmodelle
(Bonus/Malus)“ (0,06) und „Corporate Social
Responsibility“ (-0,29) landen am Ende der Bewer-
tung durch die befragten IT-Beratungen.
Der Vergleich der Antworten auf diese Frage, die
von den IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen, IT-Service-Unternehmen und ausge-
wählten IT-Anwenderunternehmen abgegeben wur-
den, zeigt insgesamt eine große Übereinstimmung.
Die Faktoren „Umsetzungskompetenz“, „Technolo-
giekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as a
Service, ICT)“, „Branchenkompetenz“ und „Prei-
se/Honorare“ liegen bei den drei Gruppen (IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen,
IT-Service-Unternehmen und IT-Anwenderunter-
nehmen) auf den Plätzen eins bis vier. Diese vier
Eigenschaften werden jeweils als „sehr wich-
tig“ eingestuft.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
72
BEWERTUNG VON AUSWAHLKRITERIEN IM IT-DIENSTLEISTUNGS-EINKAUF
MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR WICHTIG“ BIS -2 = „UNWICHTIG“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 58: Die „Umsetzungskompetenz“ wird von allen analysierten Gruppen als wichtigstes Auswahl-
kriterium für den Einkauf von IT-Dienstleistungen bewertet.
Im Mittelfeld der Bewertungen bewegen sich die
Eigenschaften „Wirtschaftliche Stabilität (finanzielle
Größe)“, „Sozialkompetenz (Change Management,
Steuerung der Projektmitarbeiter)“, „Image des
Dienstleisters“, „Managementkompetenz“ und „In-
novationskraft (Entwicklung neuer Technolo-
gien)“ mit Durchschnittsnoten um 0,90, das bedeutet
„wichtig“.
Die Eigenschaften „Fähigkeit, Dienstleistungen zu
Near- und Offshore-Raten anbieten zu können“,
„Flexible Abrechnungsmodelle (Bonus/Malus)“,
„Zugriff des Kunden auf ‚globales Wissen/Think
Tank‘ des IT-Anbieters“, „Größe des Unternehmens
(Personal, Anzahl der IT-Spezialisten)“ und „Corpo-
rate Social Responsibility“ landen mit teilweise
sogar negativen Durchschnittsbenotungen auf den
hinteren Plätzen.
-0,13
0,06
0,65
0,22
0,18
0,31
-0,06
0,80
0,94
0,52
0,76
0,90
1,16
1,24
1,50
1,70
0,07
0,62
0,66
0,33
0,28
0,90
0,47
1,13
1,07
0,90
0,80
1,07
1,14
1,50
1,63
1,86
-0,29
0,06
0,13
0,16
0,23
0,48
0,68
0,92
0,94
0,94
0,98
1,05
1,30
1,39
1,66
1,69
-2 -1 0 1 2
Corporate Social Responsibility
Flexible Abrechnungsmodelle (Bonus/Malus)
Investitionsbereitschaft
Zugriff des Kunden auf "globales Wissen/Think Tank" des IT-Dienstleisters
Fähigkeit, Dienstleistungen zu Near- and Offshore-Raten anbieten zu können
Angebot verschiedener Vertrags- und Abrechnungsmodalitäten
Größe des Unternehmens (Personal, Anzahl der IT-Spezialisten)
Innovationskraft (Entwicklung neuer Technologien)
Managementkompetenz
Image des Dienstleisters
Sozialkompetenz (Change Management, Steuerung der Projektmitarbeiter)
Wirtschaftliche Stabilität (finanzielle Größe)
Preise/Honorare
Branchenkompetenz (Branche des Kundenunternehmens)
Technologiekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as a Service, ICT)
Umsetzungskompetenz
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen n = 47
n = 29
n = 62
unwichtig sehr wichtig
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
73
Gravierende Abweichungen gibt es allerdings bei-
spielsweise bei der Eigenschaft „Größe des Unter-
nehmens (Personal, Anzahl der IT-Spezialisten)“,
die von den IT-Beratern mit 0,68, von den IT-
Service-Unternehmen mit 0,47, von den IT-
Anwender-Unternehmen aber mit minus 0,06, also
als „unwichtig“ eingestuft wird.
Anderseits halten die IT-Anwender und die IT-
Dienstleister die „Investitionsbereitschaft“ der An-
bieter für viel wichtiger (0,65 bzw. 0,66) als die IT-
Berater (0,13).
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
74
Auswahlprozess und Vertragsformen zur Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistungen
Die Dezentralisierung der IT-Infrastruktur in den
Unternehmen einerseits und die bereichsübergrei-
fende Nutzung der Informationen und Systeme an-
dererseits haben die jahrelang vorherrschenden Ent-
scheidungsstrukturen in den Kundeunternehmen ver-
ändert.
Wer entscheidet im Kundenunternehmen über den
Einsatz von IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen? Lünendonk stellte diese Frage 2013
den Anbieterunternehmen erneut. Dabei sollten
diese anhand fünf möglicher Entscheidungsoptionen
bewerten, welche Instanz „immer“ (+2), „häu-
fig“ (+1), „neutral“ (0), „selten“ (-1) oder „nie“ (-2)
an den Entscheidungen beteiligt ist.
Am häufigsten wird immer noch der „CIO/Leiter
IT“ (Mittelwert: 1,26) in den Entscheidungsprozess
einbezogen. 37,1 Prozent aller Befragten sagen
„immer“, 54,8 Prozent „häufig“.
Der am Projekt beteiligte und verantwortliche Fach-
bereich spielt bei den Entscheidungen eine beachtli-
che Rolle (Mittelwert: 0,7). Laut 16,1 Prozent aller
Befragten wird er „immer“, nach 56,5 Prozent „häu-
fig“ am Entscheidungsprozess beteiligt.
Die wiederholte Einbeziehung der Fachbereiche
hängt damit zusammen, dass IT-Berater und Sys-
temintegratoren oft in Projekten arbeiten, die durch
die Fachbereiche und nicht durch die IT verantwor-
tet werden.
IT-Berater sollten im Vertrieb die Buying Center
ihrer Kunden für einzelne Fachthemen genau kennen,
um die richtigen Entscheider zu adressieren.
Der Vorstand beziehungsweise die Geschäftsfüh-
rung sind inzwischen nach Auskunft der Befragten
ebenfalls häufiger in den Entscheidungsprozess über
den Einsatz von IT-Beratungs- und Systemintegrati-
ons-Unternehmen eingebunden – mit der gleichen
Begründung wie bei den Fachbereichen. Darüber
hinaus gelten in vielen Unternehmen Freizeich-
nungsgrenzen für IT-Projekte.
Der Mittelwert aller Antworten ergibt 0,4. Zwar
sagen nur 12,9 Prozent „immer“, aber immerhin
38,7 Prozent „häufig“. Nach Ansicht von 19,3 Pro-
zent sind „Vorstand, Geschäftsführung“ „sel-
ten“ oder „nie“ an den Entscheidungen beteiligt.
Über die Beteiligung des Einkaufs an den Entschei-
dungen über den Einsatz von IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen herrscht noch
ziemlich wenig Klarheit. 26,2 Prozent aller Befrag-
ten wissen es offensichtlich nicht („neutral“), 52,4
Prozent sagen „immer“ oder „häufig“, allerdings
meinen auch 21,3 Prozent „selten“ oder „nie“. Der
Mittelwert von 0,3 bringt diese Ambivalenz zum
Ausdruck, liegt jedoch im Bereich „häufig“.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass zumindest
bei größeren und wichtigen Aufträgen für externe
Berater und Dienstleister in der Regel ein Gremium
für die Auswahl und Entscheidung zuständig ist, das
heißt, es liegt eine Buying-Center-Lösung vor.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
75
ENTSCHEIDER IM KUNDENUNTERNEHMEN ÜBER DEN EINSATZ VON
IT-DIENSTLEISTUNGEN AUS SICHT DER IT-DIENSTLEISTER
SKALA VON +2 = „IMMER“ BIS -2 = „NIE“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 59: Aus Sicht der IT-Dienstleister entscheidet häufig der „CIO/Leiter IT“ über den Einsatz von
IT-Dienstleistungen.
Wer entscheidet im Kundenunternehmen aus Sicht
der der IT-Service-Unternehmen über deren Einsatz?
Am häufigsten ist der „CIO/Leiter IT“ an der Ent-
scheidung beteiligt. 48,4 Prozent aller Befragten
sagen „immer“, 45,2 Prozent „häufig“. 3,2 Prozent
meinen „selten“ und keiner antwortet „nie“.
Dass der CIO häufiger über den Einsatz von IT-
Service-Unternehmen entscheidet als über den von
IT-Beratungs-Firmen, hängt damit zusammen, dass
IT-Service-Anbieter meistens für den Betrieb oder
die Weiterentwicklung der IT-Landschaft (Applika-
tionen, Infrastruktur) herangezogen werden, was
vollständig in die Zuständigkeit des CIO fällt.
„Vorstand, Geschäftsführung“ spielen bei den Ent-
scheidungen nach dieser Befragung ebenfalls eine
wichtige Rolle. Knapp ein Drittel aller Befragten
gibt an, dass „Vorstand, Geschäftsführung“ „im-
mer“ in den Entscheidungsprozess einbezogen seien,
über 48 Prozent meinen dagegen „häufig“.
Der Fachbereich, den die Aktivitäten des IT-Service-
Anbieters (Betrieb der IT-Umgebung) eher selten
direkt betreffen, ist nach Auskunft der Befragten
wenig in den Entscheidungsprozess über den Einsatz
von IT-Service-Unternehmen eingebunden. Der
Mittelwert aller Antworten ergibt 0,7. Nur gut 13
Prozent antworten „immer“, knapp 47 Prozent „häu-
fig“. Der relativ hohe „neutral“-Wert von 40,0 Pro-
zent deutet darauf hin, dass sich auch oft kein be-
stimmter Fachbereich definieren lässt, da sich die
IT-Service-Verträge häufig auf die zentrale IT eines
Kundenunternehmens beziehen.
Über die Beteiligung des „Leiters Einkauf“ an den
Entscheidungen über den Einsatz von IT-Service-
Unternehmen herrscht bei den Betroffenen recht
wenig Klarheit. Über 43 Prozent aller Befragten
wissen es offensichtlich nicht („neutral“), aber be-
reits gut drei Prozent sagen „immer“ und 30,0 Pro-
zent „häufig“. Nur 10,0 Prozent meinen „selten“ und
gut 13 Prozent „nie“. Der Mittelwert von 0,0 bringt
4,9%
12,9%
16,1%
37,1%
47,5%
38,7%
56,5%
54,8%
26,2%
29,0%
14,5%
4,8%
18,0%
17,7%
8,1%
3,2%
3,3%
1,6%
4,8%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Leiter Einkauf
Vorstand/Geschäftsführung
Leiter Fachabteilung (ohne IT)
CIO/Leiter IT
+2 (immer) +1 (häufig) 0 (neutral) -1 (selten) -2 (nie)
n = 59
3,3%
13,3%
32,3%
48,4%
30,0%
46,7%
48,4%
45,2%
43,4%
40,0%
3,2%
3,2%
10,0%
12,9%
3,2%
13,3%
3,2%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Leiter Einkauf
Leiter Fachabteilung (ohne IT)
Vorstand / Geschäftsführung
CIO / Leiter IT
n = 30
Perspektive der IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen
Perspektive der IT-Service-Unternehmen
Mittelwert:
1,3
0,7
0,4
0,3
1,4
0,9
0,7
0,0
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
76
die Ambivalenz zum Ausdruck, dass der Einkauf –
oft für den Lieferanten wenig sichtbar – durchaus
einflussreich im Buying Center mitwirkt.
VERTRAGSFORMEN IN DER ZUSAMMENARBEIT
MIT IT-DIENSTLEISTERN
Das Thema Vertragsformen im Beratungsgeschäft
spielt seit einigen Jahren in der Diskussion eine
immer wichtigere Rolle. Das hängt unter anderem
mit dem sich intensivierenden Wettbewerb zusam-
men, der den Beratungskunden eine stärkere Positi-
on verschafft. Bei den Beratern selbst gibt es zu
diesem Thema verschiedene Lager, die über die
Frage „Wie viel Erfolgsabhängigkeit ist sinnvoll,
nötig und möglich?“ diskutieren.
Die Lünendonk GmbH hat deshalb auch bei der
diesjährigen Befragung alle Studienteilnehmer um
die Bewertung unterschiedlicher Vertragsformen
gebeten. Dabei wurde für die sieben Vertragsvarian-
ten eine Bewertungsskala von -2 = „nicht akzepta-
bel“ bis +2 = „richtig“ vorgegeben.
Die Bewertung der Anbieter hinsichtlich ihrer präfe-
rierten Vertragsformen unterscheidet sich deutlich
voneinander, wenn das Kriterium „Umsatz in
Deutschland“ zugrunde gelegt und unterschiedliche
Umsatzgrößenklassen miteinander verglichen wer-
den.
IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen
Während die Vertragsformen „Abrechnung nach
Aufwand“ und „Festpreisvertrag“ sowohl bei den 25
nach Umsatz in Deutschland führenden IT-Beratern
(Top 25) als auch bei den übrigen untersuchten IT-
Beratern auf große Zustimmung stoßen, gibt es bei
den anderen Vertragsarten deutliche Unterschiede.
„Wertschöpfungspartnerschaften“, also Joint Ven-
tures zwischen Anbieter und Kunden, werden von
den Top 25 mit 0,63 und somit als positiv bewertet,
während kleinere Anbieter solche Modelle tendenzi-
ell ablehnen. Beispiele für eine Wertschöpfungs-
partnerschaft sind gemeinsam vom Dienstleister und
Kunden betriebene Entwicklungszentren für die
Applikationslandschaft, bei denen die Services auch
anderen Unternehmen angeboten werden können.
Joint Ventures finden auch beim Business Process
Outsourcing für Geschäftsprozesse Anwendung, wie
Finanzen, HR, Einkauf und IT.
Die höhere Zustimmung zur „Nutzungsabhängigen
Vergütung (Cloud)“ von 0,50 im Vergleich zu den
übrigen IT-Beratern (-0,38) zeigt, dass die Top-25-
IT-Berater ein breites Leistungsspektrum haben und
auch IT-Services anbieten. On-demand- und Cloud-
Modelle werden als Abrechnungsvariante für IT-
Betriebsleistungen immer wichtiger.
Bei IT-Projekten, die sich hinsichtlich des Projekter-
folgs messen lassen, können Kunden einen Mix aus
fixer und variabler Vergütung vereinbaren. Möglich
sind die beiden Varianten „Bonus/Malus-Verein-
barung“ und „Basishonorar mit Erfolgsbeteiligung“.
Verträge mit Bonus/Malus werden von den Top 25
grundsätzlich positiv gesehen (Mittelwert: 0,3),
während die übrigen Anbieter diese Vertragsform
eher nicht akzeptieren (-0,3).
IT-Service-Unternehmen
Die Betrachtung der Ansichten aller Befragten aus
dem Bereich IT-Service ergibt eine Präferenz für
einen „Festpreisvertrag“ für eine definierte Leistung
(1,23). Diese Vertragsart halten fast 37 Prozent für
„richtig“ und über 53 Prozent für „vertretbar“. Auch
die „Abrechnung nach Aufwand“ mit der Note 1,17
wird voll akzeptiert. Die Verteilung der Voten für
diese Vertragsart beinhaltet zu über 41 Prozent
„richtig“ und zu fast 45 Prozent „vertretbar“.
Eine „Bonus/Malus-Vereinbarung“ wird von den
Teilnehmern als gerade noch „vertretbar“ (0,17)
angesehen. Die Voten für „richtig“ machen knapp
14 Prozent aus, die für „vertretbar“ 31,0 Prozent.
Auch die Vertragsart „Wertschöpfungspartnerschaf-
ten“ wird insgesamt noch knapp positiv bewertet
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
77
(0,14), wobei gut zehn Prozent für „richtig“ und
über 24 Prozent für „vertretbar“ votieren. Allerdings
erhält diese Vertragsform eine sehr hohe „neutral“-
Bewertung von fast 45 Prozent, was darauf schlie-
ßen lässt, dass etliche der Befragten keine konkrete
Vorstellung von dieser Form der Zusammenarbeit
haben.
Die aufgeführte Variante „Basishonorar mit Erfolgs-
beteiligung“ (-0,24) wird negativ bewertet. Etwa
drei Prozent halten sie für „richtig“ und gut 24 Pro-
zent für „vertretbar“, aber fast 35 Prozent haben
keine Meinung zu dieser Vertragsart.
Eine „Erfolgsabhängige Honorierung (100% varia-
bel)“ wird mit der Durchschnittsbewertung von
minus 0,97 klar als problematisch eingestuft.
Die IT-Service-Unternehmen stehen einer „Nut-
zungsabhängigen Vergütung (Cloud)“ positiv ge-
genüber. Der Mittelwert von 0,77 signalisiert zu-
mindest eine positive Grundhaltung. Ein Drittel der
Teilnehmer findet eine solche Vergütungsform
„richtig“, 30,0 Prozent halten sie zumindest für „ver-
tretbar“.
BEWERTUNG DER VERTRAGSFORMEN BEI IT-BERATUNGS- UND
SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „RICHTIG“ BIS -2 = „NICHT
AKZEPTABEL“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 60: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen rechnen meist nach Aufwand ab. „Fest-
preisverträge“ finden ebenfalls vermehrt bei den Top 25 Anwendung.
-1,20
-0,24
-0,29
-0,38
-0,17
1,07
1,61
-0,85
0,05
0,30
0,50
0,63
1,65
1,70
-2 -1 0 1 2
Erfolgsabhängige Honorierung (100% variabel)
Basishonorar mit Erfolgsbeteiligung
Bonus/Malus-Vereinbarung
Nutzungsabhängige Vergütung (Cloud)
Wertschöpfungspartnerschaften
Festpreisvertrag
Abrechnung nach Aufwand
Top 25
Übrige Unternehmen
nicht akzeptabel richtig
n = 19
n = 39
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
78
BEWERTUNG VERSCHIEDENER VERTRAGSFORMEN DURCH DIE
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
SKALA VON +2 = „RICHTIG“ BIS -2 = „NICHT AKZEPTABEL“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 61: Im Vergleich zu den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen bewerten die analy-
sierten IT-Service-Unternehmen den „Festpreisvertrag“ an erster Stelle bei den bevorzugten Vertragsformen.
6,9%
3,4%
10,3%
13,8%
33,3%
41,4%
36,7%
3,4%
24,1%
24,2%
31,0%
30,0%
44,9%
53,3%
13,9%
34,6%
44,9%
31,0%
23,3%
3,4%
6,7%
37,9%
20,7%
10,3%
6,9%
6,7%
10,3%
3,3%
37,9%
17,2%
10,3%
17,2%
6,7%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Erfolgsabhängige Honorierung (100% variabel)
Basishonorar mit Erfolgsbeteiligung
Wertschöpfungspartnerschaften
Bonus/Malus-Vereinbarung
Nutzungsabhängige Vergütung (Cloud)
Abrechnung nach Aufwand
Festpreisvertrag
+2 (richtig) +1 (vertretbar) 0 (neutral) -1 (weniger akzeptabel) -2 (nicht akzeptabel) n = 29
Mittelwert:
1,23
1,17
0,77
0,17
0,14
-0,24
-0,97
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
79
Thesen zur Zukunft der IT
THESEN ZUR ZUKUNFT DER IT IM JAHR 2020
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR
WAHRSCHEINLICH“ BIS -2 = „ÜBERHAUPT NICHT WAHRSCHEINLICH“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 62: Als „unwahrscheinlich“ sehen die IT-Anwenderunternehmen den Einsatz persönlicher Endge-
räte im Unternehmen im Jahr 2020 an.
Den Teilnehmern an den Befragungen der IT-
Beratungs- und Services-Unternehmen sowie den
Anwenderunternehmen wurden sechs Thesen über
die fernere Zukunft (2020) der Branche zur Bewer-
tung vorgelegt. Die Bewertungsskala reiche von +2
= „sehr wahrscheinlich“ bis -2 = „überhaupt nicht
wahrscheinlich“.
Der These, die besagt, dass bis 2020 Desktop-PCs
aus dem Büroarbeitsalltag verschwunden sein wer-
den, stimmen die IT-Dienstleistungs-Unternehmen
weitgehend zu.
Der Mittelwert bei den IT-Beratungs- und Systemin-
tegrations-Unternehmen ergibt 0,73, bei den IT-
Service-Unternehmen 0,60. Die IT-Anwender wei-
sen im Durchschnitt eine deutlich niedrigere Zu-
stimmungsquote auf (0,24).
Die These, dass 2020 Kundenunternehmen ihre IT-
Dienstleistungen über wenige externe Anbieter be-
ziehen werden, findet im Grundsatz Zustimmung bei
den Befragungsteilnehmern. Die Mittelwerte bei den
IT-Beratern von 0,58 und bei den IT-Service-
Unternehmen von 0,70 bestätigen den positiven
-0,64
0,00
-0,26
-0,02
0,48
0,24
-0,07
0,55
0,33
0,13
0,70
0,60
-0,10
0,13
0,31
0,43
0,58
0,73
-2 -1 0 1 2
Mitarbeiter arbeiten im Unternehmen überwiegend mit ihren eigenen persönlichen Endgeräten (BYOD).
Dienstleister aus anderen Marktsektoren (z.B. Internet Companies) sind ernsthafte
Wettbewerber von IT-Dienstleister.
IT-Budgets werden überwiegend von den Fachbereichen (Non-IT) aufgestellt und gesteuert.
Die Kommunikation erfolgt papierlos und ausschließlich über internetbasierte
Kommunikationsplattformen.
Kundenunternehmen beziehen ihre IT-Dienstleistungen über wenige externe Anbieter.
Desktop-PCs sind aus dem Büroarbeitsalltag verschwunden.
IT-Beratungs-Unternehmen IT-Service-Unternehmen IT-Anwenderunternehmen
n = 50n = 29
überhaupt nicht wahrscheinlich sehr wahrscheinlich
n = 60
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
80
Eindruck. Auch die IT-Anwender zeigen hier eine
ähnlich hohe Zustimmungsquote (0,48).
Bei der These, dass im Jahr 2020 die Kommunikati-
on papierlos und ausschließlich über internetbasierte
Kommunikationsplattformen erfolgt, scheiden sich
die Geister. Während die IT-Berater eher zustimmen
(0,43), weisen die IT-Service-Unternehmen mit 0,13
eine sehr geringe Zustimmungsquote auf. Eher abge-
lehnt wird die These (-0,02) dagegen von den IT-
Anwendern.
Auch die These, dass bis zum Jahr 2020 IT-Budgets
überwiegend von den Fachbereichen (Non-IT) auf-
gestellt und gesteuert werden, trifft bei IT-Anbietern
und -Anwendern auf zwiespältige Meinungen.
Die Mittelwerte aus allen Voten hierzu ergeben bei
den IT-Beratern 0,31, bei den IT-Service-
Unternehmen 0,33. Die IT-Anwender halten die
Behauptung für unwahrscheinlich (-0,26).
Bei der These, die besagt, dass 2020 Dienstleister
aus anderen Marktsektoren, etwa Internet Compa-
nies, ernsthafte Wettbewerber von IT-Dienstleistern
geworden sind, herrschen ebenfalls unterschiedliche
Meinungen vor. Die Beurteilung der IT-Berater liegt
im eher indifferenten Bereich (0,13), die der IT-
Service-Unternehmen ist eher positiv (0,55). Die IT-
Anwender stimmen der These im Durchschnitt we-
der zu, noch lehnen sie sie ab (0,00).
Die These, dass bis 2020 Mitarbeiter im Unterneh-
men mit ihren persönlichen Endgeräten (BYOD)
arbeiten, findet keine Zustimmung. Die Mittelwerte
liegen bei allen drei Gruppen im negativen Bereich:
IT-Berater minus 0,10, IT-Service-Unternehmen
minus 0,07, IT-Anwender minus 0,64.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
81
Fazit
Die Nachfrage nach IT-Beratung und IT-Service
wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Dies
begründet sich durch die kurz- und mittelfristigen
Herausforderungen der von Lünendonk befragten
CIOs und IT-Einkaufsverantwortlichen. Ihnen zu-
folge mangelt es an ausreichend qualifiziertem
Fachpersonal für die Vielzahl an parallel laufenden
IT-Projekten. Die Bedeutung der IT hat sich in den
letzten Jahren deutlich erhöht. Geschäftsmodelle wie
Onlinehandel, Logistikdienstleistungen oder Multi-
Channel-Kundenkommunikation sind ohne Informa-
tionstechnologie und den Betrieb durch den IT-
Fachbereich nicht umsetzbar.
Die Verzahnung zwischen Business und IT wird in
den kommenden Jahren aufgrund dieser und weite-
rer Herausforderungen der Unternehmen noch stär-
ker. Die Rolle der IT in den Unternehmen als Part-
ner der Fachbereiche gewinnt an Bedeutung. So
erfordert ein internationales Wachstum auch die
Anbindung neuer Standorte, Produktions- und Lo-
gistikzentren sowie Kooperationspartnern an die
Unternehmensprozesse. Die Effizienzbemühungen
der Unternehmen werden ebenfalls maßgeblich
durch die IT beeinflusst. Durch Automatisierung der
Geschäftsabläufe erhöht sich die Produktivität und
mittels Standardisierung, Konsolidierung sowie
Virtualisierung werden IT-Prozesse beschleunigt
und Betriebskosten reduziert. Folglich steigt in den
Kundenunternehmen die Anzahl der Projekte, in
denen das Business und die IT involviert sind.
Gespräche mit IT-Managern bestätigen, dass immer
öfter Projekte partnerschaftlich von Fachbereich und
IT gemeinsam konzipiert und umgesetzt werden.
Ferner wandern immer mehr Budgets für IT-Themen
in die Fachbereiche. Beispielsweise Projekte in den
Technologiethemen Business Analytics, Big Data,
Social Media, Cloud und Mobile Enterprise werden
derzeit häufig durch die Fachbereiche initiiert und
verantwortet, ebenso wie Projekte, zur Optimierung
der Geschäftsprozesse.
Kundenunternehmen berichten allerdings von einem
gewissen „Projektstau“, hervorgerufen durch die
hohe Anzahl an Projekten, bei gleichzeitig limitier-
ten Ressourcen für ihre Umsetzung. Gerade bei
Projekten an der Schnittkante zwischen Geschäfts-
prozessen und IT mangelt es bereits heute an unter-
nehmensinternen Kapazitäten – eine Situation, die
künftig noch stärker ausgeprägt sein wird.
FOLGEN FÜR DIE POSITIONIERUNG DER
IT-ABTEILUNGEN
Für die IT-Abteilung bedeuten diese Entwicklungen,
sich als Partner der Fachbereiche zu positionieren
und diese bei Business-/IT-Projekten zu unterstützen.
Die Anzahl der Projekte, in die CIOs einbezogen
werden, steigt, ebenso wie der Druck, diese adäquat
umzusetzen.
Für viele IT-Abteilungen bedeutet dies einen Para-
digmenwechsel, da diese noch schwerpunktmäßig
mit Commodity-Leistungen wie Rechenzentrumsbe-
trieb, User-Helpdesk oder Software-Entwicklung
ausgelastet sind. Aktuell geforderte Skills, Know-
how sowie Ressourcen für die Konzeption und Rea-
lisierung von Projekten an der Schnittkante zwi-
schen Geschäftsstrategie und IT fehlen vielen IT-
Abteilungen. CIOs berichten, dass sie in Zukunft
viel stärker als bisher Mitarbeiter benötigen, die
sowohl die Geschäftsprozesse verstehen, also be-
triebswirtschaftlichen Background haben, als auch
technologische Skills in sich vereinen.
Commodity-Leistungen, also standardisierte und
damit auslagerungsfähige IT-Services, werden ver-
stärkt aus dem Eigenbetrieb der IT-Abteilungen in
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
82
den Betrieb externer IT-Dienstleister übergeben –
entweder durch Managed Services oder Outsourcing.
Dadurch freie Ressourcen können CIOs nutzen, um
sich stärker an das Business zu orientieren.
IT-Manager werden künftig noch größere Anstren-
gungen unternehmen, um qualifizierte Mitarbeiter
für ihre „neuen“ Aufgaben zu rekrutieren und das
Aufgabenfeld „Inhouse-IT“ für Bewerber attraktiver
zu gestalten. Parallel werden externe IT-
Dienstleister zur Ressourcen-Unterstützung der
Projekte herangezogen.
Wird die Inhouse-IT immer stärker in Projekte zur
Veränderung des Business einbezogen, müssen ihr
auch mehr Mittel und Gestaltungsfreiheit zur Verfü-
gung gestellt werden. Das Top Management sowie
die Fachbereiche sind aufgefordert, die IT einerseits
als Wertschöpfungsfaktor wahrzunehmen und ihr
andererseits vielerorts mehr Budget für Innovationen
und Personalkosten bereitzustellen.
Gelingt es nicht, die IT aus der Rolle des Betreibers
der IT-Landschaft zu einem Innovationstreiber zu
entwickeln, verlieren die Unternehmen an Boden im
globalen Wettbewerb. Darüber hinaus wird die IT
immer häufiger für die Steuerung der IT-Beratungs-
und IT-Service-Unternehmen in gemischten Projek-
ten verantwortlich sein – eine Rolle, für die Ma-
nagement Attention erforderlich ist.
FOLGEN FÜR ANBIETER
Für IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen
bedeuten diese Entwicklungen, dass ein signifikanter
Teil der Projekte extern ausgeschrieben werden
muss, um den Umsetzungserfolg einerseits nicht zu
gefährden und andererseits technologische Innovati-
onen in die Kundenunternehmen zu tragen. Die
Auswahl von Dienstleistungspartner erfolgt bereits
vielfach partnerschaftlich von Fachbereich, IT und
Einkauf.
Für IT-Service-Unternehmen ist derzeit die IT der
wichtigste Ansprechpartner im Auswahlverfahren.
Allerdings werden Geschäftsmodelle wie
E-Commerce oder Collaboration-Tools häufig von
den Fachbereichen bei IT-Service-Unternehmen als
Software as a Service eingekauft.
Die Umsatzprognosen der IT-Beratungs- und Sys-
temintegrations-Unternehmen für das Jahr 2013 in
Höhe von 8,6 Prozent scheinen unter diesen Voraus-
setzungen realistisch. Dass immer mehr Projekte
neben IT-Inhalten auch die Fachprozesse der Kun-
denunternehmen betreffen, werden von den IT-
Beratungen immer mehr Kompetenzen erwartet. Zu
den Klassikern im Auswahlverfahren Technologie-,
Branchen- und Umsetzungskompetenz kommen
Methoden und Beraterkapazitäten in der Organisati-
ons- und Prozessberatung. Hinzu kommt, insbeson-
dere bei großen international aufgestellten Kunden-
unternehmen, die Fähigkeit, IT-Leistungen global
anzubieten.
Ebenso werden die IT-Service-Unternehmen, die
ihren Schwerpunkt im Betrieb der IT-Prozesse ha-
ben, in hohem Maße vom Effizienzstreben innerhalb
der IT-Landschaften profitieren.
Allerdings sind die IT-Service-Unternehmen gefor-
dert, sich in der IT-Beratung und Systemintegration
zu verstärken. Denn für Projekte in Themen wie
Mobile Enterprise, Business Analytics oder Anwen-
dungsentwicklung suchen Kunden immer häufiger
Partner, die Konzepte entwickeln, umsetzen und die
Technologien betreiben. In Zukunft rechnet Lünen-
donk damit, dass der Umsatzanteil der IT-Service-
Unternehmen mit IT-Beratung und Systemintegrati-
on von 15,4 Prozent (Stand 2012) deutlich steigt.
ANBIETER BENÖTIGEN STRATEGIEN GEGEN
DEN FACHKRÄFTEMANGEL
Bereits heute berichten Anbieter, dass der Mangel an
gut ausgebildeten IT-Spezialisten sowie Beratern,
die Know-how im Business und in der IT vereinen,
ihren Geschäftserfolg negativ beeinflusst. Neben
Hochschulkooperationen und der Stärkung der Mar-
ke als attraktiver Arbeitgeber werden künftig
voraussichtlich mehr IT-Leistungen im Ausland
erbracht. Solche Nearshore und Offshore-Leistungen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
83
werden heute in den meisten IT-Anwendungsfeldern
mehrheitlich von den führenden IT-Dienstleistern
angeboten, die in internationalen Leistungsverbün-
den internationale Kunden betreuen.
Während IT-Service-Unternehmen durch Industriali-
sierungskonzepte mehr Aufträge umsetzen können,
ohne die Belegschaft in gleichem Maße zu erhöhen,
ist dies für IT-Beratungen nicht möglich. Neuge-
schäft ist für sie entweder durch eine höhere Auslas-
tung der Beratereinsatzquote möglich oder durch
Neueinstellungen von Beratern.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
84
Sonderkapitel – TU Darmstadt: Abhängigkeiten und Machtausnutzung in IT-Outsourcing-Beziehungen
Autoren:
Rabea Sonnenschein, Jasmin Kaiser,
Dr. Thomas Widjaja und Prof. Dr. Peter Buxmann
Die Auslagerung der Unternehmens-IT an externe
Provider ist heute integraler Bestandteil unternehme-
rischer Praxis. Dies ist zum einen mit vielen ökono-
mischen Vorteilen verbunden. Zum anderen gehen
mit IT-Outsourcing aber auch Risiken einher. Insbe-
sondere starke Abhängigkeitsverhältnisse zwischen
Kunden und Providern werden als wesentliches
Risiko in solchen Beziehungen gesehen. Abhängig-
keiten können zu einem Machtvorteil einer Partei
führen, welcher zum Nachteil der schwächeren Par-
tei genutzt werden kann. Ist das Risiko einer Abhän-
gigkeit auf Kunden- oder auf Providerseite höher?
Wie macht sich eine Machtausnutzung für den
Schwächeren bemerkbar?
Inwieweit wirkt sich eine Ausnutzung der Macht auf
die Zufriedenheit der Beteiligten aus und welche
Faktoren können vor der Ausnutzung einer Abhän-
gigkeit schützen? Die Betrachtung des Zusammen-
spiels zwischen Abhängigkeiten und Machtausnut-
zung ist Gegenstand dieses Kapitels. Im Rahmen
einer Untersuchung wurden 48 CIOs von IT-
Anwenderunternehmen zu IT-Outsourcing-
Beziehungen aus Kundenperspektive befragt. Zu den
Teilnehmern zählen elf DAX-30-Konzerne und
sechs M-Dax-Unternehmen.
ARTEN VON ABHÄNGIGKEITEN
Während es noch wenig Forschung zu Abhängigkei-
ten im IT-Outsourcing gibt, reichen ihre Ursprünge
in anderen Wissenschaftszweigen bis in die 1960er
Jahre zurück. Schon die Arbeiten aus dieser Zeit
legen nahe, das Verhältnis zwischen Lieferant und
Abnehmer aus beiden Perspektiven zu betrachten. In
der Literatur wird zwischen zwei Dimensionen un-
terschieden: die gegenseitige Abhängigkeit und die
relative Abhängigkeit. Dabei werden die Abhängig-
keit des Providers gegenüber dem Kunden (AbhProvi-
der) und die Abhängigkeit des Kunden gegenüber
dem Provider (AbhKunde) betrachtet. Die gegenseitige
Abhängigkeit ergibt sich aus der Summe der beiden
Abhängigkeiten (AbhProvider + AbhKunde). Im Falle
einer hohen gegenseitigen Abhängigkeit sind beide
Parteien stark aufeinander angewiesen und die Bar-
rieren hinsichtlich eines Austritts aus der Beziehung
sind für beide hoch. Dies ist häufig bei längerfristi-
gen und intensiven Geschäftsbeziehungen der Fall.
Die relative Abhängigkeit ergibt sich aus der Diffe-
renz der jeweiligen Abhängigkeiten der Unterneh-
men.
Übersteigt die Abhängigkeit des Providers die Ab-
hängigkeit des Kunden, so weist die Beziehung eine
Kundendominanz auf. Ist die Abhängigkeit des
Kunden hingegen größer, handelt es sich um eine
Provider-Dominanz. Ist die relative Abhängigkeit
von null verschieden, ergibt sich daraus ein Macht-
vorteil für die dominantere Partei. Dieser kann zum
Nachteil der abhängigeren Partei genutzt werden.
Im Falle einer Provider-Dominanz ist beispielsweise
denkbar, dass der Provider die vereinbarten Quali-
tätsstandards nicht einhält und/oder einen zu hohen
Preis für seine Leistung einfordert. Befindet sich der
Kunde in einem Machtvorteil, kann er beispielswei-
se versuchen, den Preis für die IT-Leistung zu redu-
zieren oder etwa eine höhere Qualität zu fordern.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
85
ERGEBNISSE DER STUDIE
ABHÄNGIGKEITSVERHÄLTNISSE
Die Teilnehmer wurden zum einen nach der Beurtei-
lung ihrer Abhängigkeit gegenüber dem Provider
befragt. Zum anderen haben sie eine Einschätzung
der Abhängigkeit des Providers ihnen gegenüber
vorgenommen. Beides wurde anhand einer Sieben-
Punkte-Skala bewertet (1 = „sehr niedrig“ bis 7 =
„sehr hoch“). Die Ergebnisse sind in Abbildung 66
grafisch dargestellt. Befinden sich die Punkte auf der
Diagonalen, liegt ein ausgeglichenes Abhängigkeits-
verhältnis vor (AbhProvider = AbhKunde), andernfalls
ein Machtvorteil einer Partei. Je weiter die Punkte
von der Diagonalen entfernt sind, desto größer ist
die relative Abhängigkeit einer Partei. Des Weiteren
lässt sich das Ausmaß der gegenseitigen Abhängig-
keit aus der Grafik ablesen. Befindet sich ein Werte-
paar im hellgrauen Bereich, ist die gegenseitige
Abhängigkeit gering, im dunkelgrauen Bereich ist
sie dagegen am höchsten.
EINSCHÄTZUNG DER ABHÄNGIGKEITSVERHÄLTNISSE AUS KUNDENPERSPEKTIVE
Abbildung 66: Aus Kundenperspektive liegt die Dominanz meist beim Provider.
Quelle: TU Darmstadt
1
2
3
4
5
6
7
1 2 3 4 5 6 7
Kundendominanz
Providerdominanz2
2 2
3
3
2
5
3
2
2
2
2
sehr niedrig
mittelsehr hoch
Abhängigkeit des Kunden
sehr niedrig
mittel
sehr hoch
Ab
hän
gigk
eit
de
s P
rovi
de
rs
Die Zahl und die Größe der Datenpunkte entspricht der Anzahl von Beziehungen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
86
Auffällig ist, dass aus Kundenperspektive ein
Machtvorteil zumeist zu Gunsten des Providers
vorliegt. Während in 35 Fällen eine Provider-
Dominanz besteht, wird in lediglich fünf Outsour-
cing-Beziehungen von einer Kundendominanz aus-
gegangen. In acht Beziehungen ist ein ausgegliche-
nes Abhängigkeitsverhältnis gegeben. Zudem zeigen
die Ergebnisse, dass die Abhängigkeitsvorteile im
Falle einer Kundendominanz eher gering ausfallen.
Die Machtvorteile der Provider nehmen im Gegen-
satz dazu eher hohe Werte an.
MACHTAUSNUTZUNG UND ZUFRIEDENHEIT MIT
DER PROVIDER-LEISTUNG
• Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass 8 Pro-
zent der befragten Anwenderunternehmen mit der
Leistung ihres Providers unzufrieden sind, 67 Pro-
zent sind mäßig zufrieden und 25 Prozent geben
an, voll zufrieden zu sein. Damit ist im Durch-
schnitt eine relativ hohe Zufriedenheit der Kunden
gegeben.
• Im Folgenden wird der Einfluss einer Provider-
Dominanz auf die Kundenzufriedenheit in 35 Fäl-
len betrachtet (siehe Abbildung 67). Des Weiteren
wird unterschieden, ob in den jeweiligen Fällen
aus Sicht der Kunden der Provider seinen Macht-
vorteil nutzt (Abbildung 67, rechts) oder ob dieser
ungenutzt bleibt (Abbildung 67, links). In elf Fäl-
len wurde eine Ausnutzung der Machtposition be-
obachtet, während in 23 Fällen eine Ausnutzung
unterblieb.
• Die Ergebnisse zeigen, dass mit steigender Provi-
der-Dominanz die Zufriedenheit der Kunden ab-
nimmt. Allerdings ist dieser Zusammenhang – oh-
ne gleichzeitige Machtausnutzung – nur schwach
ausgeprägt. Deutlicher wird der negative Zusam-
menhang zwischen Provider-Dominanz und Kun-
denzufriedenheit, wenn der Provider auch tatsäch-
lich versucht, seinen Machtvorteil gegenüber dem
Kunden auszuspielen. In diesen Fällen zeigt sich
mit steigender Provider-Dominanz eine deutlich
geringere Zufriedenheit mit der Provider-Leistung.
KUNDENZUFRIEDENHEIT IN ABHÄNGIGKEIT VON PROVIDER-DOMINANZ UND MACHTAUSNUTZUNG
Abbildung 67: Bei der Zufriedenheit der Kunden ist ein leicht negativer Zusammenhang mit der Provider-
Dominanz festzustellen.
Quelle: TU Darmstadt
1
2
3
4
5
6
7
0 1 2 3 4 5 6
2
2
1
2
3
4
5
6
7
0 1 2 3 4 5 6
3
2
4
3
5
Ohne Machtausnutzung Mit Machtausnutzung
sehr niedrig
mittel sehr hoch
Providerdominanz
Zufr
ied
en
he
itm
itd
er
Pro
vid
erl
esi
tun
g
un-zufrieden
mäßig zufrieden
voll
zufrieden
sehr niedrig
mittel sehr hoch
Providerdominanz
Zufr
ied
en
he
itm
itd
er
Pro
vid
erl
esi
tun
g
un-zufrieden
mäßig
zufrieden
voll zufrieden
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
87
WIE MACHT SICH EINE MACHTAUSNUTZUNG
BEMERKBAR?
Die Teilnehmer konnten auf die Frage, wie sich eine
Machtausnutzung bemerkbar macht, bis zu drei
Antworten geben. Die Antworten wurden für die
Analyse Kategorien zugeordnet. Die am häufigsten
genannten Aspekte zeigt Abbildung 68. Am häufigs-
ten wurde im Falle einer Provider-Dominanz die
Leistungsqualität bemängelt. Kunden beobachten
hier eine abnehmende Produktqualität (z.B. fehler-
hafte Software), eine geringe Innovationsbereitschaft
des Providers und eine Verschlechterung der Dienst-
leistung im Sinne von Termineinhaltung und Reak-
tionsgeschwindigkeit bei Problemen und Anfragen.
Des Weiteren wurde häufig eine Verschlechterung
von Preisen und Konditionen angegeben. Kunden
beobachteten insbesondere bei Neuverhandlungen
eine Machtausnutzung durch ihren Provider. Verträ-
ge inklusive Preis und Konditionen entwickelten
sich zum Nachteil des Kunden. Mangelnde Flexibili-
tät und Kompromissbereitschaft ist ein weiterer
Faktor, durch den sich eine Machtausnutzung aus
Kundenperspektive bemerkbar macht. So können
beispielsweise veränderte Leistungsbedarfe des
Kunden aufgrund mangelnder Flexibilität und Kom-
promissbereitschaft seitens des Providers zu schwie-
rigen Verhandlungen und somit zu einem Nachteil
für den Kunden führen.
ASPEKTE DER MACHTAUSNUTZUNG
Abbildung 68: Eine Machtausnutzung äußert sich häufig in mangelnder Qualität.
Quelle: TU Darmstadt
4
5
7
0 2 4 6 8
Mangelnde Flexibilität und Kompromissbereitschaft
Verschlechterung der Preise und Konditionen
Mangelnde Qualität
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
88
EINFLUSSFAKTOREN ZUR REDUKTION DER MACHTAUSNUTZUNG
Abbildung 69: Ein beiderseitiges Interesse an einer langfristigen und strategischen Ausrichtung der Bezie-
hung verringert das Risiko einer Machtausnutzung.
Quelle: TU Darmstadt
WARUM WIRD EINE MACHTPOSITION NICHT
AUSGENUTZT?
Wie bereits erwähnt, beobachteten Kunden in 23
Fällen, dass Provider auf die Ausnutzung ihrer
Machtposition verzichten. Bei der Betrachtung der
Faktoren, durch die eine Machtausnutzung bei gege-
bener Provider-Dominanz verhindert werden kann,
lassen sich insbesondere vier Aspekte nennen (siehe
Abbildung 69).
Es wurde besonders häufig auf Aspekte hinsichtlich
der Beziehung zwischen den beiden Unternehmen
eingegangen. Ein beiderseitiges Interesse an einer
längerfristigen, strategischen Ausrichtung der Be-
ziehung verringert das Risiko der Nutzung etwaiger
Machtvorteile durch den Provider. Aber auch durch
adäquate Vertragsgestaltung (z.B. Festlegen von
SLAs (Service Level Agreements), Vertragsstrafen)
kann die Gefahr einer Machtausnutzung verringert
werden. Hohe Konkurrenz auf Anbietermärkten
sowie eine aktive Marktbeobachtung und -
bewertung durch den Kunden können den Provider
ebenfalls an einer Machtausnutzung hindern. Der
letzte Aspekt bezieht sich auf das Image des Provi-
ders. So scheinen Provider häufig von der Nutzung
ihrer Dominanzposition abzusehen, um ihren Ruf im
Markt und somit zukünftige Geschäfte nicht zu ge-
fährden.
FAZIT
Die Studie hat gezeigt, dass aus Kundenperspektive
ein Machtvorteil im Rahmen einer IT-Outsourcing-
Beziehung zumeist aufseiten des Providers liegt.
Wenn der Provider seine Macht ausnutzt, macht sich
dies insbesondere durch niedrigere Qualität, schlech-
tere Konditionen sowie mangelnde Flexibilität und
Kompromissbereitschaft bemerkbar. Eine Macht-
ausnutzung kann aber auch verhindert werden. In
lediglich elf von 35 IT-Outsourcing-Beziehungen
mit Provider-Dominanz wurde eine Machtausnut-
zung aufseiten der Kunden wahrgenommen. Die
Ergebnisse zeigen, dass eine langfristige Orientie-
rung, die Vertragsausgestaltung, die aktive Marktbe-
obachtung durch den Kunden, die allgemeine Wett-
bewerbssituation auf dem Providermarkt sowie die
Angst vor Image-Schäden den Provider daran hin-
dern können, seine Machtposition auszunutzen.
5
5
6
12
0 2 4 6 8 10 12 14
Angst vor Image-Schaden
Aktive Marktbeobachtung und Marktkonkurrenz
Vertragliche Basis
Langfristige und strategische Ausrichtung der Beziehung
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
89
Unternehmensprofile der Partner
ACCENTURE
ARVATO SYSTEMS
CAPGEMINI
TU DARMSTADT
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
90
Unternehmensprofil
Accenture
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister
mit 261.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als Partner für große Business-
Transformationen bringt das Unternehmen umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle
Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolg-
reichsten Unternehmen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein.
Accenture erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2012) einen Nettoumsatz von 27,9
Milliarden US-Dollar.
Die Internetadresse lautet www.accenture.de / www.accenture.at / www.accenture.ch.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
91
Unternehmensprofil
arvato Systems
arvato Systems bietet als Systemintegrator neben der Implementierung von Standard-Software maßgeschnei-
derte, branchenspezifische und individuell entwickelte Lösungen. Etwa 2.500 engagierte Mitarbeiter sind an
weltweit 25 Standorten immer in der Nähe der Kunden. Die Stärke des Unternehmens liegt in der intelligen-
ten Kombination aus Systemintegration und Planung, Entwicklung, Betrieb sowie Betreuung von Systemen.
Unsere Kunden schätzen die Verbindung von intensivem Branchen-Know-how, herstellerübergreifendem
technologischem Wissen und echtem Unternehmergeist. Die Vielzahl erfolgreicher Projekte mit namhaften
Unternehmen belegt, wie gelebte Partnerschaft verlässlich und schnell zum Ziel führt.
WIR BIETEN:
• Umfassende IT-Lösungen für Branchen wie Handel, Logistik und Transport, Manufacturing, Medien sowie
Versorgung und Verwaltung
• Kompetenz in Themen wie BPM, Cloud Computing, CRM und E-Commerce
• Know-how in vielen starken Technologien, darunter Microsoft und SAP
• Eine große Bandbreite an Infrastructure Services wie beispielsweise Managed Services sowie ein darauf
aufbauendes Application Management
Darüber hinaus ist arvato Systems in der Lage, gesamte Wertschöpfungsketten zu gestalten. Geschäftsprozes-
se werden in der IT abgebildet und mit den Dienstleistungen der arvato zu einem ganzheitlichen Leistungs-
angebot aus einer Hand zusammen geführt. Diese einzigartige Kombination ermöglicht es, nicht nur maßge-
schneiderte Lösungsvorschläge zu unterbreiten, sondern auch die besten Lösungen professionell, umfassend,
flexibel und pragmatisch im Sinne des Kunden zu realisieren. Mit unserem Angebot sind wir der Wegbereiter
für Ihre erfolgreichen Geschäfte. IT for Better Business.
KEY FACTS
• Umsatz: 308 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2012)
• Mitarbeiter: circa 2.500 weltweit
• Standorte: 25 in zehn Ländern
• Kunden: arvato Systems setzt Projekte für die erfolgreichsten Unternehmen unterschiedlichster
Branchen um. Schwerpunkte des Systemintegrators sind beispielsweise Handel, Logistik
und Transport, Medien, Manufacturing sowie Versorgung und Verwaltung.
• Services: Systemintegration und Infrastructure Services
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
92
Unternehmensprofil
Capgemini
Mit über 125.000 Mitarbeitern in 44 Ländern ist Capgemini einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Gemeinsam mit
seinen Kunden erstellt das Unternehmen Geschäfts- wie auch Technologielösungen, die passgenau auf die
individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. Auf der Grundlage seines weltweiten Liefermodells
Rightshore® zeichnet sich Capgemini als multinationale Organisation durch seine besondere Art der
Zusammenarbeit aus – die Collaborative Business ExperienceTM.
CAPGEMINI CONSULTING
Capgemini Consulting ist die globale Strategie- und Transformationsberatung der Capgemini Gruppe. Die
Leistungen reichen von der Konzeption innovativer Strategien bis zu deren Umsetzung, immer mit einer
klaren Ergebnisorientierung. Im Zuge der umfangreichen Veränderungen von Wirtschaft und Gesellschaft
durch die Digitalisierung begleitet Capgemini Consulting führende Unternehmen und öffentliche
Institutionen bei ihrer individuellen Digital Transformation.
APPLICATION SERVICES
Mit einem globalen Netzwerk von IT-Experten werden ganzheitliche Lösungen basierend auf paketbasierten
oder individuell entwickelten Software-Applikationen erstellt. Die Leistungen reichen von der
prozessorientierten Technologieberatung über die Gestaltung von IT-Architekturen, Implementierung und
Roll-out von Standard-Software bis hin zu Systemintegration und Application Management.
INFRASTRUCTURE SERVICES
Die Geschäftseinheit betreibt und optimiert IT-Systeme für Kunden. Das Portfolio reicht vom Infrastructure
Outsourcing bis hin zum Transformational- sowie Full IT-Outsourcing.
BUSINESS PROCESS OUTSOURCING
Capgemini stellt ein Portfolio an Leistungen zur Verfügung, das von Finance & Accounting, über Customer
Operations Management, Procurement, Supply Chain Management, Assurance Management und Human
Resources bis hin zu Knowledge Process Outsourcing Services reicht.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
93
Unternehmensprofil
TU Darmstadt
Das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik Software Business & Information Management, unter der Leitung von
Prof. Dr. Peter Buxmann, an der Technischen Universität Darmstadt arbeitet in den Forschungsgebieten
Future Internet Economy, Software Business und Information Management.
Dabei steht insbesondere die Entwicklung neuer Strategien und Geschäftsmodelle im Mittelpunkt sowie
Forschungsfragen in den Bereichen Social Media, Standardisierung von IT-Landschaften, IT-Outsourcing
und IT-Risikomanagement.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
94
Lünendonk GmbH
Die Lünendonk GmbH, Gesellschaft für Information und Kommunikation (Kaufbeuren), untersucht und
berät europaweit Unternehmen aus der Informationstechnik-, Beratungs- und Dienstleistungs-Branche. Mit
dem Konzept Kompetenz3 bietet Lünendonk unabhängige Marktforschung, Marktanalyse und Marktberatung
aus einer Hand. Der Geschäftsbereich Marktanalysen betreut seit 1983 die als Marktbarometer geltenden
Lünendonk®-Listen und -Studien sowie das gesamte Marktbeobachtungsprogramm.
Die Lünendonk®
-Studien gehören als Teil des Leistungsportfolios der Lünendonk GmbH zum „Strategic
Data Research“ (SDR). In Verbindung mit den Leistungen in den Portfolio-Elementen „Strategic Roadmap
Requirements“ (SRR) und „Strategic Transformation Services“ (STS) ist Lünendonk in der Lage, ihre Bera-
tungskunden von der Entwicklung der strategischen Fragen über die Gewinnung und Analyse der erforderli-
chen Informationen bis hin zur Aktivierung der Ergebnisse im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen.
KONTAKT
Lünendonk GmbH –
Gesellschaft für Information und Kommunikation
Mario Zillmann
Anschrift: Ringweg 23, 87600 Kaufbeuren
Telefon: +49 (0) 83 41 - 9 66 36 - 0 Telefax: +49 (0) 83 41 - 9 66 36 - 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.luenendonk.de
Anhang: Erläuterungen zu ausgewählten analysierten Anbieterunternehmen
FUßNOTEN IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION
*) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt.
k.A. = keine Angabe
1) Umsätze mit IT-Beratung- und Systemintegration
2) Umsätze enthalten auch die Umsätze mit Managementberatung
3) Ab 2012 inkl. der Umsätze der Plaut AG
4) Konsolidierte IT-Beratung- und Systemintegrations- sowie IT-Service-Zahlen für 2011 in Summe 1.680
Mio. € und 9.200 Mitarbeiter
5) u.a. Übernahme der Tecops personal GmbH 08/2012
6) Übernahme der perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH Leipzig
7) Übernahme von Logica durch CGI 08/2012; Umsatz- und Mitarbeiterzahlen für 2011 und 2012 addiert
8) Verkauf von 6 Gruppenunternehmen an Cognizant Technology Solutions 12/2012 noch nicht
berücksichtigt
9) Vormals Cirquent GmbH
10) Einschließlich Übernahme der Lodestone Management Consultants 10/2012
11) Ab 2012 inkl. der Umsätze der Steeb AG
12) Mitarbeiter ohne vermittelte IT-Fachkräfte; Umsatzveränderung ggü. Vorjahr teilweise bedingt durch
Neuausrichtung
13) Übernahme von mbs-Marketing- und Bildungsservice GmbH und IQ GmbH 01/2012
14) Einschließlich der Übernahme der H2O Media AG
96
FUßNOTEN IT-SERVICE:
*) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt.
k.A.= keine Angabe
1) Ohne die Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Konsolidierte IT-Beratungs- und Systemintegrations- sowie IT-Service-Zahlen für 2011 in Summe 1.680
Mio. € und 9.200 Mitarbeiter
3) Übernahme der Consinto GmbH 02/2012
4) Info AG wurde 2012 von der QSC AG übernommen.
5) Geschäftsjahr 2012/2013
6) Wegen einer Umstrukturierung Abweichung ggü. Vorjahr
IMPRESSUM
Herausgeber:
Lünendonk GmbH
Ringweg 23
87600 Kaufbeuren
Telefon: +49 8341 96 636-0
Telefax: +49 8341 96 636-66
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.luenendonk.de
Autoren:
Heinz Streicher, Principal
Thomas Lünendonk, Senior Advisor
Mario Zillmann, Leiter Professional Services
Ralf Bochtler, Junior Consultant
Gestaltung:
Lünendonk GmbH
Copyright © 2013 Lünendonk GmbH, Kaufbeuren
Alle Rechte vorbehalten