Demenz - die unbekannte Krankheit - WDR · Demenz, die durch Lewy-Körperchen im Gehirn ausgelöst...
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Quarks & Co | Demenz – die unbekannte Krankheit | 25.03.2014 http://www.quarks.de
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Demenz Die unbekannte Krankheit
Jedes Jahr wird in Deutschland bei rund 250.000 Menschen die Diagnose Demenz gestellt. Doch was steckt hinter der Krankheit des Vergessens? Woher
kommt sie? Und was kann man dagegen tun?
Innenansichten
Der Demenzfragebogen
Alzheimer
Die Alzheimersche Erkrankung
Entstehung von Alzheimer
Demenz ist nicht gleich Demenz
Therapien gegen das Vergessen
Ein Stadtteil füer Menschen mit Demenz
Musiktherapie
Demenz – wo gibt es Hilfe
Redaktion: Wolfgang Lemme
Chefautor: Tilman Wolff
Autoren: Katharina Adick, Hanno Charisius, Jens Hahne, Mike Schaefer, Silvio Wenzel
Assistenz: Ursula Heidtmann
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Innenansichten Leben mit Demenz
Im höheren Alter kann man Dinge nicht mehr so gut erinnern – Namen zum
Beispiel.
Das ist aber ganz normal. Auffällig ist es, wenn man regelmäßig sehr wichtige
Dinge, auf die man sich konzentriert hat, vergisst. Dann könnte es sich um eine Demenz handeln. Fast 250.000 Menschen bekommen jedes Jahr in Deutschland
diese Diagnose. Erste Anzeichen liegen vor, wenn im Alltag Dinge nicht mehr klappen, beispielsweise der Umgang mit Geld oder die örtliche Orientierung.
Herbert Löffler hat schon vor einiger Zeit die Diagnose Alzheimer-Demenz erhalten. Im Film sehen Sie die bewegende Geschichte, wie er und seine Familie
mit der fortschreitenden Krankheit leben und ihren Alltag meistern.
Filmautor: Silvio Wenzel
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Linktipp:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft – Gedächtnissprechstunden
http://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/gedaechtnissprechstunden.html Hier finden Sie eine sehr umfangreiche und ständig aktualisierte Liste der in
Deutschland angebotenen Gedächtnissprechstunden. Ganz sicherlich finden Sie
auch eine in Ihrer Nähe.
Lesetipp:
„Wie war das noch mal? – Lernen, vergessen und die Alzheimer-Krankheit“
Autor: Markus Weih
Verlagsangaben: Huber Verlag, Bern, 2011 ISBN: 978-3456849515
Sonstiges: 255 Seiten, 24,95 Euro
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Der Demenz-Fragebogen Ein Schnelltest der Washington University, St. Louis, Missouri
Leider gibt es bisher keinen einfachen Labortest mit dem sich eine beginnende Demenz feststellen lässt. Deshalb haben Forscher der Washington Universität in
St. Louis, Missouri, einen Test entwickelt, der schnell Auskunft geben soll, ob ein
Patient möglicherweise eine Demenz entwickelt. Allerdings schränken die Forscher ein, dass ihr Test nicht ausreicht, um eine Diagnose zu erstellen, sondern
nur Hinweise auf frühe Veränderungen im kognitiven Apparat eines Patienten geben kann. Die Ursachen für diese Veränderungen können aus den bekannten
Demenzerkrankungen resultieren, wie etwa einer Alzheimer-Erkrankung, einer vaskulären Demenz, einer sogenannten frontotemporalen Demenz oder einer
Demenz, die durch Lewy-Körperchen im Gehirn ausgelöst wird.
In ihrem Test bitten die Forscher ihre Patienten oder deren Angehörige um Auskunft zu diesen 8 Punkten:
1. Urteilsvermögen:
Wurden Veränderungen festgestellt im Urteilsvermögen des Patienten?
Insbesondere bei finanziellen Entscheidungen, bei der allgemeinen Entscheidungsfindung und beim Denken allgemein.
2. Hobbies:
Hat sich das Interesse an Hobbies oder der Freizeitgestaltung verändert?
3. Wiederholungen:
Wiederholt sich der Patient häufig? Werden dieselben Fragen immer wieder gestellt oder dieselben Aussagen und Geschichten öfter wiederholt?
4. Geschicklichkeit:
Hat sich der Umgang mit technischen Geräten verändert, beispielsweise mit Werkzeugen, aber auch der Umgang mit Computern, Computerprogrammen,
Musikanlagen oder auch Telefonen (inkl. Mobiltelefon)?
5. Vergesslichkeit:
Wird das korrekte Datum (Monat oder Jahr) vergessen?
6. Finanzen:
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Hat sich etwas im Umgang mit finanziellen Angelegenheiten verändert? Beispielsweise im Gebrauch von Bankkarten, Überweisungen etc., beim
Begleichen von Rechnungen oder Steuerangelegenheiten?
7. Verabredungen:
Werden Verabredungen und Treffen eingehalten?
8. Häufigkeit: Gibt es täglich Probleme beim Nachdenken und Erinnern?
Bei ihrem Test fragen die amerikanischen Forscher gezielt nach den
Veränderungen, die Patienten an sich selbst festgestellt haben. Dazu befragen sie aber auch Angehörige und Verwandte, ob diese die gleichen Beobachtungen
gemacht haben. Aber, um es ganz deutlich noch einmal zu sagen, dieser Test
kann nur erste Anhaltspunkte geben, eine Diagnose kann und sollte nur ein entsprechend ausgebildeter Mediziner stellen.
Linktipp:
Unter http://alzheimer.wustl.edu/ ist die Webseite der Alzheimer-Forscher der Washington University School of Medicine in St. Louis zu finden, unter dem
Kapitel CDR & AD8 ist der Fragebogen (englisch) der Wissenschaftler aufgeführt mit einer ans Fachpublikum gerichteten Anleitung zur Auswertung.
Wissenschaftler und Mediziner, die sich mit der Diagnose von Demenz beschäftigen, können den Fragebogen unter Nennung der Autoren nutzen, für
kommerzielle und andere Zwecke gilt diese Erlaubnis nicht (siehe: http://knightadrc.wustl.edu/About_Us/AD8_Permission.htm )
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Alzheimer Erklärungsversuche für ein sonderbares Krankheitsbild
Vor über 100 Jahren entdeckte Alois Alzheimer bei seiner Patientin Auguste Deter eine schwere Demenz. In ihrem Gehirn hatten sich merkwürdige Ablagerungen
gebildet. Woher sie kamen, warum es so viele waren und in welchem
Zusammenhang sie zur Krankheit der Patientin standen, war für Alois Alzheimer ein Rätsel. Selbst heute gibt es noch keine eindeutige Erklärung zu diesem
Krankheitsbild. Im Film erfahren Sie, welche verschiedenen Theorien die Forscher entwickelt haben und was es mit den merkwürdigen Amyloid-Ablagerungen auf
sich hat.
Filmautorin: Katharina Adick
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Die Alzheimersche Erkrankung Der Verlauf
Etwa zwei Drittel aller Demenz Diagnosen lauten auf eine Alzheimersche Erkrankung. Auch wenn man den tatsächlichen Auslöser der Krankheit noch nicht
kennt, ist Medizinern und Forschern doch der Verlauf der Krankheit bekannt. Die –
wahrscheinlich durch sogenannte Beta-Amyloide verursachten – Beeinträchtigungen und Schädigungen bestimmter Gehirnareale Gehirns führen
zu einer Reihe von Symptomen aus denen Ärzte auf den Fortschritt der Krankheit schließen können.
Die sogenannte asymptomatische Phase, also die Phase in der sich noch keine Symptome zeigen, das Gehirn aber bereits geschädigt wird, kann möglicherweise
mehrere Jahrzehnte dauern. Es finden bereits Veränderungen im Gehirn statt aber es sind noch keine Auswirkungen zu beobachten. Mediziner glauben heute, dass
es notwendig wäre, bereits in dieser Phase mit einer Behandlung zu beginnen und
weltweit hat die Suche nach Behandlungsansätzen begonnen, noch gibt es aber keine Therapien.
Kennzeichnend für das erste frühe Stadium der Krankheit sind leichte kognitive
Einschränkungen. Die Merkfähigkeit lässt nach, Betroffene vergessen Namen und Telefonnummern und können sich schlechter konzentrieren. Sie haben
Schwierigkeiten beim Formulieren von Sätzen, bestimmte Wörter zu finden, erste Orientierungsprobleme tauchen auf.
Auch das Interesse an Hobbies und anderen Freizeitbeschäftigungen lässt nach.
Grund dafür sind Schädigungen in den Gehirnarealen, die fürs Denken und Planen zuständig sind.
Oft wirken Betroffene in dieser Phase bedrückt. Sie reagieren mit Kummer, Angst
und Scham auf ihre Veränderung, in dieser Phase ist Alzheimer schwer von einer
Depression zu unterscheiden. Es gibt ein Unterscheidungsmerkmal: Während Depressive eher über ihre Situation lamentieren, neigen Demenzpatienten dazu,
ihre Ausfälle zu überspielen.
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Sprache und Sprachverständnis leiden im mittleren Stadium immer mehr:
Unterhaltungen werden schwieriger, nicht nur wegen Wortfindungsstörungen und verdrehtem Satzbau, sondern auch weil die Betroffenen ständig den roten Faden
verlieren. Der Alltag ist nur noch mit Schwierigkeiten zu bewältigen, Autofahren geht nicht mehr, Zeitpunkte werden durcheinander gebracht, selbst in der eigenen
Wohnung wird die Orientierung bald unmöglich.
Nach dem Kurzzeitgedächtnis schwinden nun auch Inhalte aus dem Langzeitspeicher. Aber Erinnerungen aus der Kindheit tauchen wieder auf. Auch
die Persönlichkeit des Patienten verändert sich. Manche Menschen werden
nervös und argwöhnisch bis misstrauisch, es kann zu aggressiven Ausbrüchen kommen, wahrscheinlich als Reaktion auf die zunehmende Orientierungslosigkeit.
All das macht es schwierig, die Patienten zu pflegen.
Bereits der Übergang zum späten Stadium ist von heftigen Stimmungswechseln und Unruhe geprägt. Das Zeitgefühl ist fast vollkommen verloren gegangen,
genauso wie der Orientierungssinn. Aber bald erlaubt der Körper ohnehin keine Ausflüge mehr. Viele Patienten leiden unter einer verstärkten Muskelspannung und
steifen Gelenken. Treppensteigen, Körperpflege, Essen – all das wird allmählich unmöglich. Die Sprache geht weiter verloren, bald ist keine verbale
Kommunikation mehr möglich. Manche Patienten reagieren aber noch auf
Gerüche oder Musik, insbesondere wenn Erinnerungen aus der Jugend damit verknüpft sind. Der Appetit geht verloren.
In der Regel macht sich Alzheimer erst im Alter jenseits der 60 Jahre bemerkbar.
Es gibt aber auch Alzheimer-Formen, mit einem früheren Krankheitsausbruch (ab 40 Jahre). Die dafür verantwortlichen genetischen Mutationen werden in der Regel
vererbt. Auch Menschen mit Down-Syndrom erkranken häufig und in verhältnismäßig jungen Jahren an Alzheimer. Wahrscheinlich ist die dritte Kopie
des Amyloid-Gens, das auf dem Chromosom 21 liegt, dafür verantwortlich.
Autor: Hanno Charisius
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Lesetipp:
Praxishandbuch Demenz
Verlagsangaben: Mabuse-Verlag, Frankfurt
ISBN: 978-3-86321-038-0
Sonstiges: 37,90 Euro
Das Praxishandbuch Demenz gibt Pflegerinnen und Pflegern, aber auch
Medizinern wertvolle Hinweise auf das Erleben der Krankheit aus der Sicht der Patienten und schildert in exemplarischen Fallstudien die möglichen
Verlaufsformen einer Demenz. Darüber hinaus werden Stichpunkte zu spezifischen Problemen der unterschiedlichen Stadien einer Demenz gegeben, ebenso wie
Tipps zum Umgang mit Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Im Vorwort zum „Praxishandbuch Demenz“ schreibt der Alzheimer Forscher Prof. Dr. Konrad
Beyreuther, dass „Lebensqualität und Krankheit sich nicht ausschließen müssen“
– auch nicht bei Menschen, die unter einer Demenz leiden. Dazu soll auch das Praxishandbuch Demenz beitragen, das sich an Praktiker und informierte Laien
wendet.
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Entstehung von Alzheimer Neue Theorie geht von gefalteten Proteinsträngen aus
Eine neue Theorie zur Entstehung von Alzheimer setzt bei den Amyloid-Strängen im Gehirn von Alzheimer-Patienten an. Irgendetwas bringt einzelne Stränge dazu,
sich merkwürdig zu verformen und zu falten. Die falsch gefalteten Proteinstränge
scheinen weitere Stränge dazu zu bringen, sich ebenfalls falsch zu falten und die Nervenzellen zu schädigen. Fest steht: Alzheimer ist nicht ansteckend. Im Film
erfahren Sie, wie Forscher versuchen den Faltungsprozess der Amyloid-Stränge zu stoppen.
Filmautorin: Katharina Adick
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Linktipps:
Der Biochemiker
https://www.dzne.de/standorte/muenchen/forschergruppen/haass.html Am Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen forschen Prof. Dr.
Christian Haass und seine Kollegen an den zellulären Mechanismen zur
Veränderung der Amyloide im Gehirn bei Alzheimer und sie untersuchen dabei Gemeinsamkeiten mit anderen Erkrankungen wie Parkinson, amyotropher
Lateralsklerose oder Frontoraler Degeneration.
Der Pathologe http://www.neuropathologie.med.uni-
muenchen.de/mitarbeiter/professoren/giese_armin/giese/index.html
Wie die falsche Faltung verhindert werden kann, ob etwa durch bestimmte Substanzen eine Fehlfaltung der Proteine aufgehoben werden kann, erforschen
Prof. Armin Giese und seine Kollegen.
Der Arzt http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-und-Poliklinik-fuer-
Neurologie/de/Klinik/Neurologische_Poliklinik/Kognitive_Neurologie/Forschung/dia
n/index.html Der Neurologe Dr. Felix-Müller-Sarnowski und seine Kollegen suchen Menschen,
in deren Familien Demenzen oder psychiatrische Erkrankungen häufig und in
relativ jungem Alter (unter 65 Jahren) auftreten. In ihrer Untersuchung, der sogenannten DIAN – Studie, geht es um die Früherkennung von Alzheimer, also im
symptomfreien Stadium. Die Erkenntnisse aus dieser Studie sind wichtig, um die neuen Behandlungsansätze zu testen – denn sie alle wirken nur im Frühstadium.
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Demenz ist nicht gleich Demenz Vergesslichkeit kann behandelbar sein
Vor einigen Jahren bemerkte die Familie von Rosalie Seep Veränderungen bei ihr. Sie wurde vergesslich, begann merkwürdig zu laufen und hatte Probleme, ihre
Blase zu kontrollieren. Ein Neurologe diagnostizierte eine Depression und
beginnende Demenz. Er verordnete Antidepressiva. Doch der Facharzt übersah wichtige Symptome. Demenz, Gangstörung und Inkontinenz wurden immer
schlimmer. Verzweifelt wechselte Frau Seep den Neurologen. Nun entdeckten die Ärzte bei einer Untersuchung eine merkwürdige Ansammlung von Nervenwasser
in den Hirnkammern von Frau Seep. Was hatte es damit auf sich? Im Film sehen Sie die bewegende Geschichte von Frau Seep und wie ihr mit Hilfe einer
Operation geholfen werden konnte.
Filmautor: Jens Hahne
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Therapien gegen das Vergessen Wein, Kaffee und guter Schlaf
Es heißt: Ein Glas Rotwein am Tag – und das Hirn bleibt gesund. Denn der Stoff Resveratrol soll die Gefäße schützen und die Plaques verhindern. Neuere Studien
besagen aber, dass die dafür nötige Menge Rotwein pro Tag weitaus höher sein
müsste. Nämlich 52 Flaschen. Und so werden auch andere Stoffe und Therapien genannt, wenn es um anti-dementielle Fähigkeiten von Rotwein geht. Im Film
erfahren Sie auch wie wichtig beispielsweise soziale Kontakte, guter Schlaf und Kaffee sind, um das Alzheimer-Risiko zu senken.
Filmautorin: Katharina Adick
Linktipp:
Präventionsforschung
https://www.dzne.de/forschung/forschungsbereiche/populationsstudien.html
Das Deutsche Institut für Degenerative Erkrankungen untersucht mit großen, bevölkerungsbezogenen Studien Zusammenhänge zwischen Lebensumständen
und dem Risiko, Demenzen zu entwickeln.
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Ein Stadtteil für Menschen mit Demenz Einzigartiges Pflegeheim mit offen Türen
In Hogewey bei Amsterdam leben 150 Menschen mit Demenz in einem Pflegeheim, das einem Stadtteil oder einer ganz normalen Wohnsiedlung ähnelt.
Fast alle Türen nach draußen stehen offen, so dass hier jeder jederzeit spazieren
gehen kann, ins Café oder zum Friseur. Das erklärte Ziel von Hogewey ist es, für die Bewohner ein Heimleben zu schaffen, das einem Zuhause gleicht. Mit seiner
einzigartigen Architektur und Struktur will Hogewey Menschen mit Demenz, für die ein Heim oft auch ihre letzte Heimat ist, eine bessere allgemeine Lebensqualität
ermöglichen. Im Film erhalten Sie Einblicke in dieses weltweit einzigartige Pflegeheim und sehen, wie hier Henk und Joe ihr Leben meistern.
Filmautoren: Mike Schaefer, Marion von Haaren, Michael Hoverath
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Linktipps:
Ein Heim wie ein Stadtteil - Interview mit Managerin Yvonne van Amerongen
http://www.tagesschau.de/ausland/demenzdorf100.html Das weltweit einzigartige Pflegeheim für demenzerkrankte Menschen in Hogewey
bei Amsterdam stößt bei Experten in Deutschland auf großes Interesse: Ein
Pflegeheim wie ein Stadtteil. Hier finden Sie ein Interview mit der Mitbegründerin Yvonne von Amerongen, geführt von tagesschau.de
„Stadtteilähnliches“ Pflegeheim Hogewey
http://www.vivium.nl/hogeweyk Kontakt zum Pflegeheim Hogewey, leider nur in niederländischer Sprache.
Stadtquartier für Demente in Alzey
http://bengeo.de/aktuelles-presse/ Nach dem Vorbild des Pflegeheims Hogewey bei Amsterdam sollen auch in
Deutschland Stadtquartier ähnliche Heime für Menschen mit Demenz entstehen. In Nordrhein-Westfalen gibt es Planungen für die Städte Hilden, Emmerich und
Wesel. Weit gediehen ist auch ein entsprechendes Projekt im rheinland-pfälzischen Alzey. Auf der Webseite des Trägers sind Presseberichte zum
Planungsstand zusammengestellt.
Demenzprojekt „Leben in Schaffrath“
http://www.apd.de/gradmann-stiftung-zeichnet-apd-fur-vorbildliches-demenz-
wohnen-aus/
Neben dem Ausbau „stadtteilähnlicher Pflegeheime“ gibt es aber erfreulicherweise auch immer mehr Anstrengungen von Kommunen und Gemeinden, das Leben von
Menschen mit Demenz in den ganz normalen, bereits existierenden Nachbarschaften zu verbessern. In NRW etwa wurden unter dem Titel „Leben in
Schaffrath“ Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz eingerichtet, die eng
mit dem normalen Gemeindeleben drumherum verknüpft werden.
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Musiktherapie Ein Zugang zu Menschen mit Demenz
Menschen mit Demenz mögen Vieles vergessen haben. Doch die Musik ihrer Jugend ist bei vielen noch präsent. Über sie versuchen Therapeuten, Kontakt mit
den Patienten aufzunehmen. Denn: Auch wenn diese Patienten Gesprächen oft
nicht mehr folgen können, ist es möglich, mit ihnen in der Sprache der Musik zu kommunizieren. In der Musiktherapie können Menschen mit Demenz vielfältige
Emotionen ausdrücken und zu positiven Erlebnissen kommen, einfacher und intensiver vielleicht als in ihrem normalen Alltag. Doch wie wirksam ist eine solche
Therapie? Am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe Universität in Frankfurt hat ein Team um den Psychologen und Musikwissenschaftler Arthur Schall in
Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Frankfurt und der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt die Arbeit der Musiktherapeutin Inga Auch-Johannes
akribisch untersucht.
Im Film sehen Sie, wie in einer der seltenen empirischen Studien zur
Musiktherapie ihre Effektivität erforscht wird.
Filmautor: Mike Schaefer
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Linktipps:
Musiktherapie-Forschungsprojekt „Klangbrücken“
http://www.frankfurt-alzheimer.de/fileadmin/downloads/Abschlussbericht-7.pdf Link zum musiktherapeutischen Forschungsprojekt „Klangbrücken“ der
Musiktherapeutin Inga Auch-Johannes, bei dem die Wirkung von Musiktherapie
bei Menschen mit Demenz untersucht wurde. Über zwei Jahre wurden Musiktherapie-Sitzungen der Therapeutin auf Video aufgezeichnet und von
Experten ausgewertet. Einen Teil der Videos wertete Inga Auch-Johannes auch in ihrer Doktorarbeit aus. Der oben verlinkte Abschlussbericht gibt interessante
Einblicke in ihre praktische Arbeit und Erfahrungen.
Literaturliste Musiktherapie mit alten Menschen
http://www.musiktherapie.de/fileadmin/user_upload/medien/pdf/Literaturliste_MT_
alte_Menschen.pdf
Auch wenn sich alle Experten einig sind, dass es bisher noch zu wenig aussagekräftige empirische Studien zur Effektivität von Musiktherapie für
Menschen mit Demenz gibt: Literatur zur Musiktherapie mit alten Menschen gibt es viel, darunter auch viele interessante Fallbeschreibungen. Die „Deutsche
Musiktherapeutische Gesellschaft“ hat eine ausführliche Liste mit Fach- und Hintergrundliteratur in dieser PDF-Datei zusammengestellt.
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Demenz – wo gibt es Hilfe? Linkliste für Betroffene und Angehörige
Menschen, die von Demenz betroffen sind – sei es als Patient oder als Angehöriger – brauchen Information, Beratung, Unterstützung. In Deutschland gibt
es erfreulicherweise Netzwerke, Organisationen und Webseiten, die das Finden
von Angeboten und Ansprechpartnern – vor allem in Wohnortnähe – sehr erleichtern.
Die gute Nachricht ist also: Es gibt tatsächlich viele Unterstützungsangebote für
Menschen mit Demenz, alleine in Nordrhein-Westfalen über 4.000.
Wir haben einige Links zusammengestellt – als ersten Einstieg und ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Wir können allerdings keine Gewähr für die Qualität der
verlinkten Angebote übernehmen.
Linktipps zum Thema Demenz:
Ansprechpartner für Diagnose
http://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/gedaechtnissprechstunden.html Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft / Selbsthilfe Demenz hat unter dem Titel
„Gedächtnissprechstunden“ nach Postleitzahlen sortiert einige Anlaufpunkte für
Beratung und Diagnose gelistet.
Unterstützung und Pflege
http://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/gedaechtnissprechstunden.html
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft / Selbsthilfe Demenz hat hier, auch nach Wohnorten sortiert, verschiedene Angebote nach Kategorien getrennt gelistet:
Ärzte, Beratungsstellen, Betreuungsangebote, Selbsthilfe, Pflegedienste, Kliniken bis hin zu Pflegeheimen.
Wegweiser Demenz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen,
und Jugend
http://www.wegweiser-demenz.de/startseite.html Sehr ausführlicher Webauftritt mit vielen Informationen für Betroffene und
Angehörige, inkl. Ratgeberforen, zahlreichen Links auch zu lokalen Demenz-
Allianzen.
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Demenz-Service Nordrhein-Westfalen
http://www.demenz-service-nrw.de/startseite.html Auf dieser Webseite haben sich verschiedene Organisationen in Nordrhein-Westfalen zur „Landesinitiative Demenzservice NRW“ zusammengeschlossen und
bieten umfangreiche Informationen zu lokalen Anlaufstellen und
Ansprechpartnern, darunter auch Links zu den 13 regionalen Demenzservicestellen in NRW – alles wieder nach Wohnorten gegliedert.
Außerdem gibt es eine sehr ausführliche, in Kapiteln unterteilte Informationsrubrik „Demenz – was tun?“
Informationen des NRW Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege
und Alter
http://www.mgepa.nrw.de/pflege/Ratgeber/index.php
Sehr empfehlenswerte und ausführliche Seite mit zahlreichen Adressen zur Wohn- und Pflegeberatung, wieder nach Postleitzahl sortiert. Informationen für pflegende
Angehörige und auch Informationen zur Wohnungsanpassung bei Demenz (und finanzieller Unterstützung dazu).
Landesstelle Pflegende Angehörige
http://www.lpfa-nrw.de Diese Webseite richtet sich nicht ausschließlich an Angehörige von
Demenzerkrankten, aber selbstverständlich auch an diese. Informationen rund um das Thema Pflege – und wieder Ansprechpartner vor Ort.
Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz
Immer mehr Menschen mit Demenz und deren Angehörige interessieren sich für
ein Leben in einer betreuten Wohngemeinschaft als Alternative zu einem Pflegeheim. Hier mehrere Linktipps für NRW:
http://www.wig-nrw.de
http://www.demenz-wg.de/nrw.htm
http://www.vz-nrw.de/Ambulant-betreute-Wohngemeinschaften-fuer-Menschen-
mit-Demenz
Landesbüro Altengerechte Quartiere
http://www.aq-nrw.de Hier finden Sie Informationen zu Projekten mit altengerechten Quartieren in NRW, die zum Teil auch für Menschen mit Demenz eine Wohnalternative bieten können,
mit Adressen wieder nach Wohnorten sortiert.
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Deutsche Alzheimer-Gesellschaft
http://www.deutsche-alzheimer.de
Die Webseite bietet zahlreiche Informationsmöglichkeiten zum Thema Alzheimer-Demenz, inklusive eines Alzheimer-Telefons.
Alzheimer Forum
http://www.alzheimerforum.de/2/9/1/291inh.html Auch hier werden nach Postleitzahlen sortiert zahlreiche Anlauf-, Beratungs- ,
Behandlungs- und Pflegestellen gelistet.
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Impressum: Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln
Verantwortlich:
Quarks & Co Claudia Heiss
Redaktion: Wolfgang Lemme
Gestaltung: Designbureau Kremer & Mahler, Köln
Bildrechte:
Alle: © WDR
© WDR 2014