DAS BESONDERE AN DER HYPNOSE - klinikschuetzen.ch · HYPNOSE • kein Gründervater – aus...
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DAS BESONDERE AN DER HYPNOSE:
Technik? Bewusstseinsveränderung? Beziehung? Kommunikation?
Animalität? Ressourcensuche?
Dr.med. J. Philip ZindelRheinfelder Tage „Psychosomatik“, 17. März 2017
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HYPNOSE
• kein Gründervater– aus Urzeiten, Heiltrancen entstanden– zahllose bedeutende Therapeuten und Forscher
• keine Definition– verschiedenste Sichtweisen, je nach Theorie– der jeweiligen Kultur angepasst– dem jeweiligen Zweck angepasst
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EINE KLEINE BILDERSAMMLUNG...
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BILD 1
DIE LANDLÄUFIGENVORSTELLUNGEN
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Bild 1: landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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MACHT... UNGLAUBLICH... SPEKTAKEL...
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BILD 2
AUTOGENES TRAINING
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Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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2. AUTOGENES TRAINING
• I.H. Schultz• 1932• aus Hypnose entwickelt• nicht nur Entspannungstechnik• als Psychotherapiemethode
anerkannt (D, A)
• „bionome“ Psychotherapie• streng abstinent (keine
Fremdsuggestion)
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2. AUTOGENES TRAINING
• GRUNDSTUFE– Technik mit 6 standardisierten, suggestiven
Körperwahrnehmungsübungen zur systematischen Entspannung
– mehr als nur Entspannung (Veränderung des Bewusstseinszustands)
• ANALYTISCHE OBERSTUFE– Autogene Bilder analytisch ausgewertet (H. Wallnöfer)– „bionome Psychotherapie“– strenge Abstinenz
• VORAUSSETZUNG:– gute, genügende Ressourcen des Patienten– Disziplin, Eigenmotivation
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BILD 3
TECHNISCHEASPEKTE
DER HYPNOSE
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Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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3. TECHNISCHE ASPEKTE
INDUKTIONSTECHNIKEN→ ZUR HYPNOSE
• Augenfixation, Fokussierung• Entspannung• 3 D, Safe-place• Verwirrung• ...
• direkte Suggestionen• indirekte Suggestionen
• pacing-leading10
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3. TECHNISCHE ASPEKTE
THERAPEUTISCHE TECHNIKEN→ IN DER HYPNOSE
• Altersregression / -progression• suggestive Ich-Stärkung• Hypnoanalyse• Verhaltenstherapie in Hypnose
– Exposition in Hypnose– Desensibilisierung
• „ericksonianische“ Strategien• Symptomgestaltung• ...
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BEISPIEL :
DIE SYMPTOMGESTALTUNG IN HYPNOSE
1. Induktion
2. Symptom wahrnehmen, „einkreisen“
3. Gestalt geben– Grösse, Form, Farbe, Klang,
Geruch, Temperatur,...
4. Gestalt verändern lassen– grösser, kleiner, heller,
dunkler, kühler, etwas ganz anderes...
– ... Überraschungen zulassen 12
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BILD 4
BEDEUTUNG DER BEZIEHUNG
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Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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4. HYPNOSE UND PSYCHOSE: BEZIEHUNG
• Suggestion wirkt kaum• Beziehung im Zentrum
– Partizipation– Übergangssubjekt– strukturierende symbiotische Beziehung
• Was in der Hypnose für Psychotiker gilt, gilt umso mehr für alle Anderen
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DIE HYPNOTISCHE BEZIEHUNG:
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4. DIE HYPNOTISCHE BEZIEHUNG
EINE EINMALIGE BEZIEHUNG !
• Nähe• Sicherheit• Indifferenz zum Therapeuten
– „Gleichgültigkeit“, „Anonymität“, keine Übertragung
– kein inneres sich Fragen: „Was denkt er von mir?“
• ermöglicht Loslassen• Freiheit, sich inneren Bildern zu öffnen
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4. DIE HYPNOTISCHE BEZIEHUNG
„THERAPEUTISCHER BRUTKASTEN“17
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4. DIE HYPNOTISCHE BEZIEHUNG
ZWEI EBENEN DER ARBEIT MIT HYPNOSE
1. Beziehungsebene (Induktion in die Hypnose)– direkte Arbeit an der Nähe
• oft nicht nötig• zentral z.B. bei Borderline
– Arbeit am Abschied in vivo
2. inhaltliche Ebene (in der Hypnose)– z.B. Symptomgestaltung– z.B. Arbeit an Bildern zu Abschied
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BILD 5
ERLEBNISORIENTIERTER KOMMUNIKATIONSMODUS
Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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„ Es ist jetzt wunderbares Wetter !“
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5. ERLEBNISORIENTIERTER KOMMUNIKATIONSMODUS
Beim Kaffee: Plaudern über das Wetter...
„ Es ist jetzt wunderbares Wetter !“
→ ergibt Diskussion, Argumentieren : einverstanden? - nicht einverstanden?
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5. ERLEBNISORIENTIERTER KOMMUNIKATIONSMODUS
Augen zu → stellen Sie sich einen Strand vor, Sand, Wellen, Möwen...
„ Es ist jetzt wunderbares Wetter !“
→ KEIN ArgumentierenAnregung , ein eigenes Bild des schönen Wetters
innerlich zu kreieren → entsprechende Stimmung
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Konversation
„wach“
- dual (ja-nein)
- argumentativ
- aussenweltbezogen
- theoriebezogen
- defizitorientiert
- Aktivität bewusst
- wenig überraschend
nach Induktion
„hypnotisch“
- global, bildhaft
- kreativ
- innenweltbezogen
- erlebnisbezogen
- ressourcenorientiert
- Aktivität unbewusst
- überraschend
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5. ERLEBNISORIENTIERTER KOMMUNIKATIONSMODUS
HYPNOSE:
„NICHT-ARGUMENTATIVER ZUSTAND“
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EINE RHETORISCHE FRAGE…?
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5. ERLEBNISORIENTIERTER KOMMUNIKATIONSMODUS
IN HYPNOSE ARBEITEN IST SINNVOLL …
→ führt direkt zu eigenen therapeutischen Erfahrungen(erlebten Einsichten)
→ hilN aus dem Sumpf des Argumentierens heraus
→ führt zu neuen Entdeckungen über sich selbst
→ akOviert direkt blockierte Ressourcen
→ „direkte Kommunikation mit dem Unbewussten“
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BILD 6
KONSEQUENTES EXPLORIEREN
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Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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6. KONSEQUENTES EXPLORIEREN
• ALLES, was ich tue, sage, nicht tue, nicht sage... ist ein konsequentes Explorieren des (Unbewussten des) Patienten
• genaues, unvoreingenommenes Beobachten– der Reaktionen des Patienten– der eigenen Reaktionen, Phantasien– wird zur Basis der nächsten Intervention
• erkannt und anerkannt werden → inneres Wachstum
• jede Suggestion ist im Grunde eine neugierige Frage an das Unbewusste
• so hat Hypnose nichts mit (persönlicher) Macht zu tun
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BILD 7
KONTROLLGEWINN
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Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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7. KONTROLLGEWINN
• Arbeit mit Hypnose ist immer ein Kontrollgewinn
• Verschiebung des Ortes der Kontrolle
• Loslassen = Erweiterung der Kontrolle: Überblick
• Gewinn an Vertrauen
• sich auf sich selber zentrieren
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BILD 8
ANIMALISCHE BEZIEHUNG
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Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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8. ANIMALISCHE BEZIEHUNG
Hypnose… oder die Kunst, eine artgerechte Beziehung
aufzubauen…
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8. ANIMALISCHE BEZIEHUNG
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8. ANIMALISCHE BEZIEHUNG
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8. ANIMALISCHE BEZIEHUNG
• begegnen sich zwei Menschen (Tiere), so passiert immer etwas: « Magnetismus »
• dies geschieht nicht auf der « geistigen » Ebene der menschlichen « Exklusivität », sondern: « animalisch »
• „Der animalische Magnetismus“F.A. MESMER (1734-1815):
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8. ANIMALISCHE BEZIEHUNG
ANIMALITÄT UND HYPNOSE
• wir Menschen sind „Säugetiere plus“– körperlich, ethologisch
• Hypnose führt uns in unsere Animalität– Augen zu, Entspannung, Vegetativum: animalische
Funktionen– Träumen: animalische Funktion– dominanter Beschützer (Leithengst): animalische
Funktion
• rationales Denken, komplexes Planen– spezifisch menschlich
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BILD 9
AUSSERGEWÖHNLICHER BEWUSSTSEINSZUSTAND ?
Bild 1: Landläufige Vorstellungen
Bild 2: Autogenes Training
Bild 3: technische Aspekte
Bild 4: hypnotische Beziehung
Bild 5: erlebnisorientierte Kommunikation
Bild 6: konsequentes Explorieren
Bild 7: Kontrollgewinn
Bild 8: animalische Beziehung
Bild 9: Bewusstseinszustand
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9. HYPNOSE UND BEWUSSTSEINSZUSTAND
1. wir leben immer in einem Bewusstseinszustand.2. dieser ist ständig in Veränderung begriffen
– wach/schläfrig, fokussiert/offen, Zeit-/Raum-Gefühl, intro-/extravertiert,...
– permanente Anpassung von Innenwelt an Aussenwelt3. emotionale Zustände sind mit entsprechendem
Bewusstseinszuständen verbunden4. Bewusstseinszustände:
– (situations-) adäquat– inadäquat bis hin zu pathologisch (z.B. traumatische
Trance)
5. Hypnosetherapie:– inadäquate Bewusstseinszustände erkennen und mit
passenden Ressourcen korrigieren
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TAKE-HOME MESSAGES
Hypnose ist nicht ein „Machtinstrument“ sondern:
– Kommunikation mit dem Nicht-Rationalen (Animalischen)– Zusammenarbeit mit Patient– Ausweg aus Argumentieren– Arbeit in vivo der Beziehung (Thema Nähe) – Brutkasten– Explorieren– Kontrollgewinn für den Patienten– Suche nach adäquaten Bewusstseinszuständen und
Ressourcen
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VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT !
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