Danke

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DANKE!

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Zunächst dachten wir, dass es ein Scherz ist. Ein schlechter, wohl gemerkt. Dann haben wir den Ernst der Lage erkannt. Dann haben wir gedacht, euch fällt doch bestimmt noch etwas ein. Doch eine Weiterführung der Initiative Wissenschaftsjournalismus mit ihren Seminaren, Projekten, Reisen und natürlich der Wissenswerte wird es in der bisherigen Form nicht geben.

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D A N K E !

Teilnehmer Programm-Beirat WISSENSWERTE Konstituierende Sitzung 12. März 2010

Markus Becker, Ressortleiter Wissenschaft, SPIEGEL Online

Uli Blumenthal, Ressortleiter Wissenschaft, DLF

Christian Böhme, Senior Manager Corporate Media Relations, BASF SE

Dr. Veronika Hackenbroch, Redakteurin Wissenschaft, SPIEGEL

Thomas Hallet, Leiter Programmgruppe Wissenschaft, WDR Fernsehen

Christoph Koch, Ressortleiter Wissenschaft, STERN

Nicola Kuhrt, Freie Wissenschaftsjournalistin

Prof. Dr. Annette Leßmöllmann, Professorin für Journalistik mit Schwerpunkt Wissenschaftsjournalismus, Hochschule Darmstadt

Dr. Alexander Mäder, Ressortleiter Wissenschaft, Stuttgarter Zeitung

Dr. Irene Meichsner, Freie Wissenschaftsjournalistin

Dr. Regina Oehler, Leiterin Wissenschaftsredaktion, hr2

Christina Sartori, Redakteurin, WDR 5

Dr. Frank Stäudner, Leiter Kommunikation, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Prof. Holger Wormer, Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus, TU Dortmund

Dr. Ingrid Wünning Tschol, Leiterin Bereich Wissenschaft und Forschung, Robert Bosch Stiftung

Zunächst dachten wir, dass es ein Scherz ist. Ein schlechter, wohl gemerkt. Dann haben wir den Ernst der Lage erkannt. Dann haben wir gedacht, euch fällt doch bestimmt noch et-was ein. Doch eine Weiterführung der Initiative Wissenschaftsjournalismus mit ihren Semina-ren, Projekten, Reisen und natürlich der Wis-senswerte wird es in der bisherigen Form nicht geben.

Wir wollten uns nicht nur einfach verabschie-den, uns allen war nach einem besonderen Wort des Dankes an euch. Viel haben wir zu-sammen erlebt, bewegt, erfahren und vielleicht auch geändert. An Strukturen, Sichtweisen wie auch der persönlichen Biographie. Mancher wäre heute nicht da, wo er ist, hätte er nicht die typische Portion Förderung/Anregung der

EditorialInitiative erfahren. Ein paar Eindrücke der zu-rückliegenden Jahre haben wir in diesem Heft für euch gesammelt. Schnappschüsse, Erinne-rungen und kleine Berichte aus allen Winkeln der Welt, von Borneo bis Bottrop.

Wir sind gespannt, wie es weiter gehen wird mit dem Wissenschaftsjournalismus. Um die Beibehaltung der Qualität werden wir uns je-denfalls weiterhin bemühen.

Die Herausgeber

November 2011

Corinne: Jan und ich sind dem Weltall ganz nah. Denn im Studio sind zwei, die schon einmal dort waren. Holger Hettwer und Franco Zotta, vor kurzem noch auf der internationalen Raumstation ISS. Willkommen an Bord. Eine Frage vorab: Bringen Sie sich manchmal auch ein Souvenir mit? Ne handvoll Sternenstaub oder nen Asteroiden oder so?

Holger: Wir sammeln kleine Kometen, die wir mit unseren Weltraum-Casher einfangen. Kleines Hobby von uns.

Franco: So ein kleines Kometen-Quartett. Das haben wir.

Jan: Die sind ja später auch mal richtig was wert, so als als Sammelobjekt. - Jetzt aber zum Gewinnspiel: Sie wissen ja, wie das läuft. Es zählt die Geschwindigkeit und auch die Richtigkeit der Antworten. Wer zuerst antwortet und richtig liegt, der bekommt von uns einen Stern.

Franco: Einen Stern oder einen Kometen?Corinne: Einen Stern, diesmal einen Stern.Holger: Sterne nützen uns nichts.

FLUG 1600Moderation: Corinne Benzing und Jan Friese

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Max Mustermann

01Susan Schädlich

Die „Initiative Wissenschaftsjourna-lismus“ steht und stand für Qualität. Mit Eurem „Zeug“, lieber Franco, lieber Holger, konnte man einfach immer was anfangen. Lehrreiche Workshops, gute Gespräche. Und von der Etablierung der „Wissens-werte“ ganz zu schweigen. Was lag also näher, als für eine monatelange Tour durch Neuseeland und Austra-lien genau darauf zurückzugreifen? Auch wenn es nur der Wissenswerte-Leinenbeutel war, der mich fast ein halbes Jahr zuverlässig begleitet hat. Aber auch der ein echtes Qualitäts-produkt. ;-)

Wie gesagt: mit Eurem „Zeug“ konnte man was anfangen. Egal ob an Rhein und Ruhr oder am anderen Ende der Welt. Danke dafür.“

„ Andere träumen davon. Franco, Holger und ihre Mitstreiter machen es einfach. Sie schaffen eine „Marke“. Durch und durch positiv besetzt natürlich.“

Marc Scheloske

Mit ANTIK verbinde ich dank euch nicht „alt“. Viel mehr: Neustart. Und Ab-schluss. Und vielleicht: Betten, die für meine stattlichen 1,73 zu kurz sind.

Martina Preiner

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Von Null auf Knall Urknall-Experiment glückt: Neue Galaxien im Wissenschaftsjournalismus-Raum entstanden. Was Sie über den Big Bang wissen solltenDeutschland, 2002 bis 2011. Ein interdiszipli-näres Forscherkonsortium aus Redakteuren und Mentoren betritt Neuland: Unter redaktio-nellen Laborbedingungen sollen aus Wissen-schaftlern Schreiber werden. Ohne Zweifel ein ehrgeiziges Experiment, das nun erfolgreich zu Ende geht.Im Rahmen dieses sogenannten »Mento-ringprogramms für junge Wissenschaftler«, simulierten jeweils 12 journalistisch völlig unerfahrenen Probanden einen Punkt verdich-teter Wissenschaftsmaterie, die von Chemie über Biologie und Psychologie bis Tiermedizin reicht. Zwar zischte und rauchte es in den Ver-suchsräumen im Mediapark Köln zunächst. Doch Franco Zotta und Holger Hettwer vom Langzeitlichen Beobachtungs- und Betreu-ungsdienst Bielefeld-Dortmund gelang es, die Versuchspersonen durch regelmäßiger Zugabe

von Seminaren, Rhabarberschorle und Kami-nabenden kontrolliert auf Fachkurs zu bringen und deren Position im Kosmos des Wissen-schaftsjournalismus zu stärken. Diesem unermüdlichen Einsatz verdankt die Versuchsreihe ihren Erfolg: In insgesamt vier Durchläufen entstanden viele neue Schreiber-Universen – etwa das Zweigestirn »Wortbo-ten«, das seither in der nördlichen Hemisphäre bei Bremen zu beobachten ist und langsam, aber stetig expandiert. Dieses und viele andere Beispiele bestätigen die lang vermutete, aber anfangs durchaus umstrittene Annahme: »Der nachhaltige Spagat zwischen Wissenschaftler und Journalist kann gelingen. Ein Meilenstein wissenschaftsjournalistischer Experimen-tiergeschichte“, finden die Ex-Mentees Fan-ni Aspetsberger und Cornelia Reichert, die herzlichst Danke sagen und zugleich fordern, Zotta und Hettwer »alsbald für den alternativen Nobelpreis zu nominieren«.

Cornelia Reichert & Fanni Aspetsberger

Die CARieristen in New York

Holger Hettwer vor dem Besuch der heiligen Hallen

„Nicht alles wissen dieje-nigen, die wissen“Ein wunderbares, bescheidendes Motto für die Arbeit der Initiative Wissenschaftsjournalismus.Danke.

Volker Stollorz

Warum Daten Jour-nalisten ganz schön ins Schwitzen brin-

gen können

Eine meiner aller-schönsten Erinne-rungen bleibt eine Reise in die traum-hafte Basilicata -

mit meinen Freund Franco Zotta.

„Ohne ein gewis-ses Mentoring-programm wäre dieses Foto nicht entstanden - Vie-len Dank für die-ses Sprungbrett“

Michael Stang

0101 Hanno Charisius* sagt DANKE!* Analysiert immer noch euer Netzwerk...

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Lieber Franco, lieber Holger,

in der wissenschaftsjournalistischen Landschaft Deutschlands hat Euer Wirken Spuren hinterlassen: „nichts ist geblieben so, wie’s war“…Sicher, es wäre noch viel mehr zu tun. Da bleibt die Hoff nung, dass es einen Weg gibt, auf dem Ihr Euer Engage-ment fortsetzen könnt. Schließlich „bleibt auch nichts so, wie’s grad ist“, und das mag manchmal tröstlich sein … oder Mut machen … oder zur Ent-spannung beitragen.Euch für manche Gespräche, für Eure Beharrlichkeit beim Verfolgen der Zie-le und für das Öff nen mancher Türen, durch die engagierte junge Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler den Weg in den Wissenschaftsjour-nalismus gefunden haben – ja sogar in Fernsehredaktionen! – herzlichen Dank.

Christiane Götz-Sobel

Gründliche Einsicht

Ein Mensch sah jedes Mal noch klar:

Nichts ist geblieben so, wie‘s war.

Woraus er ziemlich leicht ermisst:

Es bleibt auch nichts so, wie‘s grad ist.

Ja, heut schon denkt er unbeirrt:

Nichts wird so bleiben, wie‘s sein

wird.(Eugen Roth)

„Guckt mal, mit Eurer Hilfe konnte ich aus diesem Regen-wald auf Borneo berichten - ein tolle Erfahrung!! Vielen, vielen Dank dafür, auch für Seminare, Wissenswerte und überhaupt alles!!!!!!!!!!“

Alexandra Hostert

Christina sartori

Mut zur Lücke

Herbst 2005 in New York, 17 Journalisten und drei Begleiter: Die US Akademie der Initiative Wissen-schaftsjournalismus - damals hieß das „Qualifi-zierungsprogramm Wissenschaftsjournalismus“. Auf dem Programm stehen NY, Boston und das MIT, Dinner Talks, ein Besuch der New York Times, der Science Redaktion, des Whitehead Instituts, etc etc. Ein Programm, vollgepackt mit interes-santen Gesprächspartnern, wichtigen Orten – und leckerem Essen. Dann geschieht es: An einem Abend in New York wird eine Lücke sichtbar, eine Lücke in dem engen Zeitplan. Man könnte sich ausruhen, ein bißchen Schlaf nachholen, aber Holger weiß es besser: er weiß – woher auch im-mer – von einem Konzert der Presidents oft the United States, in einem Club, mitten in der Stadt: Das Konzert ist phantastisch: Wir trinken Bier aus Plastikbechern, die Raucher gehen für jede Ziga-rette in die Raucher-Lounge und wir lassen uns von der lauten Musik das Gehirn durchpusten: Theorie und Praxis des Wissenschaftsjournalis-mus falten sich ganz klein im Hinterkopf zusam-men und machen Platz für die Songs. Eine Denk-pause.

Frühling 2011 in Berlin, 10 Journalisten und drei Begleiter: Der CAR Workshop für Freie Journa-listen der Initiative Wissenschaftsjournalismus. Vollgepackt mit einem Express-Seminar in Excel, Tabellen und Statistiken, eindrucksvollen Grafi-

ken und einem Dinner Talk mit Experten. Aber wieder macht sich eine Lücke breit: ein freier Abend in Berlin: In einer Bar mit Blick aus dem mindestens 10. Stock, mit lauter Musik und coo-len Cocktails. Plötzlich rede ich mit Franco über etwas ganz anderes, als die Möglichkeiten und Grenzen des Daten-Journalismus. Die Perspek-tiven von CAR machen sich ganz klein … und am Ende stehen neue Erkenntnisse ganz anderer Art. Ein Impuls.Ob USA Akademie, CAR Workshop und Sum-mer School oder WissensWerte: Sie gaben mir Denkanstöße, Zeit zu reflektieren, Möglichkei-ten Neues auszuprobieren, Gelegenheit Wis-sen zu vertiefen: Erstklassig! Einmalig! Und nur möglich durch Holger und Franco, die nicht nur durch hervorragende Planung der Seminare, sondern auch durch ihre Offenheit und Neu-gierde, durch ihre Bereitschaft sich auseinander zu setzen so bereicherten.

Ein lieber Gruß von Christina Sartori

Aus dem Fotoalbum eines Medien-Doktors und Datenjournalismus-Fans....Markus Anhaeuser

Esther Steinmeier, Re-dakteurin beim Westfa-len-Blatt, stieß bei einem Seminar im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zur Initiative Wissenschaftsjournalis-mus. Schon in der Vorstel-lungsrunde bestach sie durch äußerst versiertes mediales Arbeiten. Esther schaff t es, alles in handli-che PPP zu bringen...

Esther Steinmeier

Anette Leßmöllm

ann

 

Von der Nanofleckparkourzwillingsfor-schung bis zur Robotermarihuanaleiden-schaft, lieber Franco, lieber Holger, Ihr habt die Arbeit der hr2-Wissenschaftsre-daktion bereichert, mit Mentees, Ideen, Fragen, Know-how, mit anscheinend un-ermüdlichem Elan und Eurer wunderbaren Frische und Herzlichkeit

Dafür dankt Euch Regina Oehler

ich musste ziemlich suchen, bis ich ein passendes Foto für euer Abschieds-Jahrbuch gefunden habe. Warum ich ausgerechnet dieses ausgesucht habe? Weil ich erst einmal laut lachen musste, als es mir in die Hände gefallen ist. Weil ich spontan an eine große Portion Bratkartoffeln denken musste, serviert ungefähr um drei Uhr nachts in einer ranzigen Kölner Kneipe von einer groß-

artigen Wirtin.

Weil ich an einen langen, lustigen Abend mit euch denken musste und dann gleich an eine große Menge weiterer langer lustiger Abende. Immer ohne Kamin, aber dafür mit tollen Gesprächen, interessanten Menschen und leckerem Essen! Vielen, vielen Dank an euch beide – nicht nur für die Abende, sondern für das ganze Mento-ringprogramm. Und dafür, dass ihr mir alles zugetraut habt. Ohne euch wäre ich heute nicht

da, wo ich bin! Ihr wart klasse.

Tinka

Die Bilder entstanden während dem Seminar „Wissenschaft Online 2011“ in

Dortmund. Dabei verletzte sich erst ein Teilnehmer beim Gruppen foto am ers-

ten Tag, am zweiten Tag musste dann der Hund der Teilnehmerin versorgt wer-

den. Wir waren sehr froh, dass wir eine aus gebildete Ärztin unter den Teilneh-

mern hatten.

Sehr genial war auch noch das Kamingespräch mit Lars Fischer. Bei der Diskussion,

ob man als Journalist twittern solle oder nicht, zückte er sein iPhone und gab

folgenden glorreichen O-Ton von sich: „Gebt mir den Namen oder die DOI von

irgendeinem Paper und ich habe es noch vor dem Essen!“

Gordon bleibt nur noch zu sagen: „Vielen Dank für glorreiche Momente und hochwertige Seminare!“

„... dankeschön, und dankeschön auch ...!...Und vor allem: VIELEN DANK!!! nochmal...!! Das war total super!...“ (Mentee). Besser kann ich es auch nicht sagen. Also, lieber Franco und Holger, dieser Dank gilt Euch! Irene

Es war einer dieser unvergesslichen „ Kamin“-Abende in Köln.

Er begann im Restaurant und wurde, nach dessen Schließung, in einer Kneipe fortgesetzt.

Lieber Holger, lieber Franco,herzlichen Dank für eine lehrreiche Zeit, den ein oder anderen fröhlichen Abend, die stets offenen Türen und Ohren sowie die großartige Unterstützung auf dem Weg in den Journalismus.

Alles Gute wünscht Euch Maren Peters

Die drei Christinas im ProPublica-Hochhaus in New York bei der schönen und inspirierenden Car-Reise nach New York

und Missouri im Oktober 2011....

„Ich gab neulich ein Interview. Einer Journalistin. Sie wollte meine Meinung über die neuste Literatur wissen. Ich antwortete ausweichend, dass ich noch keine Zeit gefunden hätte, sie zu lesen, weil es mir schwerfalle, mich abends mit der neusten Literatur abzugeben, wenn ich den ganzen Tag selber neuste Literatur produziert habe. Das schrieb die Damen nicht. Sie schrieb: Dürren-matt liest keine Bücher. Man fällt im-mer wieder herein. Man nimmt an, Journalisten könnten schreiben, weil sie Journalisten sind. Aber sie sind oft Jour-nalisten, weil sie nicht schreiben kön-nen. Sie schreiben, wie jemand zeichnet, der nicht zeichnen kann. Man ist froh, wenn zwischen dem Geschriebenen und dem, was man sagte, eine gewisse Ähnlichkeit festzustellen ist.“ (Friedrich Dürrenmatt)

Journalisten haben nicht immer einen guten Stand - dass diese Einschätzung besser

geworden ist, haben wir im Sektor Wissenschaft besonders euch zu verdanken.

Ich persönlich ringe zwar noch ein wenig mit FD, aber auch das werde ich schaffen.

Denn wenn ihr etwas könnt, dann motivieren. Die Idee, einen echten Hau-den-Lukas

auf die Wissenswerte 2008 zu importieren, um damit der Freien-Studie den nötigen

Nachdruck zu verleihen, habt ihr klaglos akzeptiert – für ungewöhnliche Ideen seit ihr

ja schließlich immer zu haben!

Ich kann nur danke sagen! Ich werde die Initiative, ich werde euch vermissen.

Nicola Kuhrt

Lieber Holger, lieber Franco

Massachusetts InstItute of technology

Genetische Basis des SAUJUT-Syndroms

Abstract/Einleitung Das SAUJUT-Syndrom (Spitzenmäßiges und AUßerordentliches Wissen-schaftsJoUrnalismus-Organisations-Talent) ist eine seltene, unheilbare und mit viel alltäglichem Müh-sal verbundene Erkrankung. Es befällt in der Regel Personen zwischen dem 32 und 48 Lebensjahr, die urplötzlich ihre gesamte Arbeitskraft unter den Dienst eines absurden, delusionären Ziels („qualitativ hochwertiger Wissenschaftsjournalismus“) stellen, weshalb der volkswirtschaftliche Schaden kaum zu überschätzen ist. Die Patienten bilden sich beispiels-weise ein, dass sie mit völlig fremden Wissenschafts-journalisten Reisen in ferne Länder unternehmen oder ihnen den sinnvollen Gebrauch von Computern für die Recherche erklären müssten. Mitunter steigern sie sich sogar in ihrer Selbstaufgabe in die Illusion hinein, jedes Jahr hunderte von Wissenschaftsjour-nalisten zwei, drei Tage lang bewirten und beschulen zu müssen. Zu typischen Anzeichen gehört, dass die Erkrankten Anfahrtswege von 1,5 h auf sich nehmen, um ihrem suchtartigen Drang nachzugehen; dass sie in einem verzweifelten Kampf gegen notorische Zeitnot mehrere Armbanduhren tragen; und, ganz typisch, dass sie sich selbst kryptische Nachrichten auf den Anrufbeantworter sprechen, um der mit dem Syndrom langfristig einhergehenden Demenz entge-genzuwirken.

In einem Versuch, den genetischen Ursachen dieses als besonders schwer einzustufenden neuro-logischen Syndroms auf die Spur zu kommen, haben wir zwei Individuen (HH und FZ) übereinstimmend mit den Richtlinien des uninformed consent zwei DNA-Proben entnommen und einer genomweiten SNP-Analyse unterzogen (Single Nucleotide Po-lymorphisms). Obwohl es sich lediglich um eine Fallstudie handelt, legen die Ergebnisse nah, dass erbliche Faktoren wesentlich zum SAUJUT-

Syndrom beitragen, Umwelteinfl üsse insbesondere von Arbeitgeber- und Wissenschaftsjournalisten-Seite die Penetranz der Mutationen aber erheblich beeinfl ussen.

Material und Methoden Da das SAUJUT-Syndrom ein gewisses Misstrauen gegenüber Ärzten und anderen Wissenschaftlern, namentlich Geneti-kern, mit sich bringt, ist das Einsammeln einer für genetische Analysezwecke geeigneten Gewebepro-be besonders schwierig. Insofern kam anstelle des informed consent das etwas speziellere uninformed consent-Protokoll zum Tragen. Auf einer so genann-ten „Asia Academy“-Reise nach Bangalore, Hydera-bad, Peking und Singapur gelang es, bei tropischen Temperaturen mehrere Liter Schweiß und einige Haare von Testperson HH zu sammeln. Die nötige DNA-Menge von FZ, der sich dieser Reise entzog, musste hingegen mühsam aus den Speichelresten an etwa 200 Cappucino-Tassen mit Hilfe eingeweihter Mitarbeiter gewonnen werden. Die Proben wurden in den von Decodeme- und 23andme-Kits mitgelie-ferten Puffern gelöst und an die Firmen zur Analy-se von über einer Million SNPs geschickt (http://www.23andme.com oder http://www.decodeme.com)

Ergebnisse Nach Analyse von 1.030.000 SNPs bei 23andme sowie 1.000.000 SNPs bei Decodeme stell-te sich heraus, dass die Individuen HH und FZ sich durch eine Reihe besonderer SNP-Varianten von der Norm abheben, die – zusammengenommen – eine gute Erklärungsgrundlage für die Absonderlichkei-ten des SAUJUT-Syndroms liefern. Hier stellen wir die wichtigsten genetischen Varianten vor:

Karberg, S.*1§, Stefansson, K. &, Wojcicki, A. $

*Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, MA, USA; § Journalistenlabor Schnittstelle, Berlin, D; &Decodeme, Reykjavik, Iceland; $23and-me, Mountain View, CA, USA

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Blutgruppe rs8176746rs657152rs7867739

Üblicherweise zeigen diese SNPs die Blutgruppen A, B, AB und 0 an. In diesen beiden Fällen jedoch liegt der extrem seltene Blutgruppentypus WJ vor, der mit gewissen neuropathogenen Zuständen korreliert wird.

Alzheimer rs4420638rs11131000

Der übereinstimmende Genotyp von FZ und HH legt nahe, dass das Risiko, an Alzheimer zu erkranken (oder bereits an Alzheimer erkrankt zu sein) hier um etwa 4 Prozent erhöht ist: Während sonst 6 von 100 Menschen Alzheimer entwickeln, entwickeln 10 von 100 Personen dieses Genotyps die Krankheit. Phänotypische Beobachtungen, nach denen Testperson FZ sich selbst Nachrichten auf den Anrufbeantworter spricht, und FZ und HH in der alltäglichen Arbeit immer wieder auf die Unterstützung und Pfl ege von Mitarbeiterinnen angewiesen waren, bestätigen die genotypische Analyse.

Alcohol Flush Reaction rs671 Aufgrund von Mutationen im Alkohol Dehydrogenase Gen ADH2 kann es zu Überreaktionen auf Alkoholkonsum kommen (Schwindel, Gesichtsrötung, Kopfschmerzen). Die Analyse ergab, dass FZ und HH intakte ADH2-Gene haben. Diverse verdeckte Interventionsstudien mit Wein, Bier und anderen alkoholischen Getränken bei so genannten „Kamingesprächen“ oder „Wissens-Partys“ bestätigen die volle Alkohol-degradierende, enzymatische Kraft von FZ und HH.

Bitter Taste Perception rs713598 FZ ist so genannter „Nicht-Schmecker“ des bitter schmeckenden Stoffs Propylthiouracil, der ähnlich wie Bitterstoffe in Kaffee, Broccoli oder dunklem Bier vorkommt. Damit ist es auch nicht verwunderlich, dass FZ Espresso oder Cappucino schlürfen kann, während HH, ein „Propylthiouracil-Schmecker“, seinen Kaffee in Milch ertränkt (bevorzugt Latte Macchiato), um die Bitterstoffe im Kaffee zu verdünnen.

Obesity Die SNP-Analyse deutet auf ein leicht erhöhtes Obesity-Risiko, dem FZ jedoch, wie berichtet wird, erfolgreich dadurch begegnet, dass er während des Telefonierens im Büro Kilometer um Kilometer zurücklegt.

Auch bei HH ist ein erhöhtes Obesity-Ri-siko in den Genen verankert. HH begegnet dem offenbar mit einer unorthodoxen Me-thode: Mit Hilfe von Schals. Ob die wol-lene Wärme (in verschiedenen modischen oder weniger modischen Farben) allerdings die durchschnittliche Körperwärme und damit den Grundumsatz HHs tatsächlich erhöhen kann, ist in der Forschung heftig umstritten.

Augenfarbe rs12913832 sehr wahrscheinlich blaue Augen (87 % braune Augen, 12% grün, 1 % braun)

Laut Genanalyse wahrscheinlich braune Augen (60 % braune Augen, 22% grün, 18 % blau) Dieses Ergebnis erstaunt, da ange-sichts des manisch verfolgten Arbeitsziels eines „qualitativ hochwertigen Wissen-schaftsjournalismus“ ein größerer Anteil Blauäugigkeit erwartet wurde.

Bluthochdruck rs12413409rs1378942rs17367504rs751891

kein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck feststellbar.

Alle vier SNP-Varianten weisen auf ein erhöhtes Bluthochdruck-Risiko hin. In Verbindung mit den Verwaltungsformu-larien der Universität Dortmund bzw. der Robert-Bosch-Stiftung soll die Kombi-nation genetischer und umweltbedingter Faktoren schon das eine oder andere Mal zu gesundheitlich bedrohlichen Situationen geführt haben.

Merkmal SNP bzw. Gen Patient FZ Patient HH

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Nikotin-Abhängigkeit rs1051730 GG-Genotyp, also ein durchschnittliches Risi-ko, eine Nikotin-Abhängigkeit zu entwickeln. Abhängigkeitserscheinungen scheinen sich bei FZ eher im Zusammenhang mit nichtinvasiven Drogen, insbesondere dem Telefon, zu zeigen.

AA-Genotyp, also ein überdurchschnittli-ches Risiko, eine Nikotin-Abhängigkeit zu entwickeln. Wenn kein Zigarettenkonsum möglich ist, dann macht sich die geneti-sche Veranlagung durch Ersatzhandlungen bemerkbar: Im Fall von HH äußert sich das durch exzessives Annagen diverser Schreibwerkzeuge.

Halbglatze rs2223841rs2180439

Erstaunlicherweise weisen die SNPs sowohl bei HH als auch bei FZ auf kein erhöhtes Risiko hin, frühzeitig eine hohe Stirn zu entwickeln. Die Differenz zu phänotypischen Beobach-tungen (zumindest im Fall von FZ) ergibt sich wohl aus dem arbeitsplatzbedingt häufi gen Haareraufen. Oder aber auch durch körperliches Nacheifern von Philosophen wie Immanuel Kant.

Kaffee-Konsum rs2472297 Sowohl FZ als auch HH weisen den TT-Genotyp auf, der mit hohem Kaffeekonsum korreliert ist – wobei der Kaffeekonsum nur Ausdruck eines übermäßigen Aktivitätsdrangs ist.

Flugangst rs0815 Die Hinweise, dass Flugangst genetische Ursachen haben könnte, verdichten sich. So geht eine Senkung des Serotin-Spiegels möglicherweise mit Angststörungen einher. Tatsächlich weisen FZs Gene auf eine Präferenz zur Bodennähe hin, was angesichts der italienisch-römi-schen Abstammungsgeschichte FZs nicht erstaunt – schließlich heißt es „veni, vidi, vici“, von „venire“ (gehen, kommen) und nicht „volare“ (fl iegen). HHs Genotyp deutet eher auf völlige Angstfreiheit hin,

Muskelleistung rs1815739 Der untersuchte SNP beweist, dass FZ keine Mutation im ACTN3-Gen hat, so dass seine Muskeln in kurzer Zeit mehr Energie in Muskelkraft umsetzen können. Dieser Genotyp fi ndet sich gehäuft in erfolgreichen Sprintern, scheint aber ein Nachteil für Langstrecken zu sein, weil die vorhandene Energiemenge zu schnell umgesetzt wird. Infolgedessen ist HH, dessen ACTN3-Gen defekt ist, eher der Langläufer-Typ, der seine Energie langsamer und dosierter umsetzt.

Schmerzempfi ndlichkeit rs6269 Sowohl FZ als auch HH weisen mit dem Genotyp GG eine deutlich reduzierte Schmerz-wahrnehmung auf. Ein typisches Symptom des SAUJUT-Syndroms, weil es die Träger des Gendefekts in die Lage versetzt, selbst dann noch zu arbeiten und sich selbst kasteiend zu Konferenzen, Seminaren oder Vorträgen zu schleppen, wenn andere schon vor Schmerzen schreien würden.

Merkmal SNP bzw. Gen Patient FZ Patient HH

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Diskussion Die genetische Analyse zweier Patien-ten, bei denen unabhängig voneinander das SAU-JUT-Syndrom festgestellt wurde, hat interessante Hinweise ergeben, welche Gene in die Entwicklung dieser schwer zu diagnostizierenden und bislang noch immer unbehandelbaren Erkrankung involviert sein könnten. So könnte die Kombination von Ge-nen, die u.a. abnormem Kaffee-Konsum, Schmerz-unempfi ndlichkeit, Augenfarbe, Alzheimer und vor allem die merkwürdige WJ-Blutgruppe beeinfl us-sen, charakteristisch für das SAUJUT-Syndrom sein – was allerdings in einer größeren Studie mit mehr SAUJUT-Patienten bestätigt werden müsste.

Die Chancen, in Zukunft viele hundert SAU-JUT-Erkrankte in die genetischen Analysen einbe-ziehen zu können, stehen indes nicht schlecht. Es

scheint so zu sein, dass in den letzten vier Jahren die Zahl der SAUJUT-Patienten drastisch gestiegen ist (womit Kritiker widerlegt sind, dass es sich beim SAUJUT-Syndrom um ein diagnostisches Artefakt bzw. gar Disease Mongering handeln könnte). Noch ist unklar, ob es sich um eine per biologischem Agens (viral oder bakteriell) übertragene Infektion handeln könnte, die die Erkrankung triggert, oder ob womög-lich die Aktivitäten von FZ und HH Umweltbedin-gungen geschaffen haben, die das Syndrom bei gene-tisch vorbelasteten Individuen anstößt. Aufgrund der steigenden SAUJUT-Fälle ist es umso dringender, die Suche nach Therapien zu intensivieren oder zu-mindest geeignete Pfl egemaßnahmen zu entwickeln und zu fi nanzieren, damit Patienten wie FZ und HH mit dem Syndrom besser leben können.

Disclaimer: Die Autoren Steffansson, K., und Wojcicki, A., weisen darauf hin, dass ihre wissenschaftlichen Untersuchungen vor allem der Ausbeutung diffuser Ängste ihrer Kunden dienen, ihr Leben und ihre Gesundheit sei von Genen vorherbestimmt. Autor Karberg, S., weist darauf hin, dass er keinerlei Aktien oder sonstige fi nanzielle Beziehungen zu Firmen wie 23andme und Decodeme hat. Jedoch sei Karberg mitunter etwas zu sehr von den neuen Möglichkeiten der Genomforschung fasziniert, so dass die hier dargestellten Korrelati-onen zwischen den Genvarianten FZs und HHs und ihren absonderlichen Verhaltensweisen möglicherweise hier und da geringfügig überinterpretiert wurden und nicht unbedingt kausale Zusammenhänge widerspiegeln. Im übrigen übernehmen Stefansson, Wojcicki und Karberg keine Garantie dafür, dass es sich bei der untersuchten DNA tatsächlich um Erbgut von FZ oder HH handelte.

Literaturliste und SOM über [email protected]

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Sonja Hunscha

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DANKE! (Initiative Wissenschaftsjournalismus, Holger & Franco Edition)

Technische Universität Dortmund, Erich-Brost-Haus, Erich-Brost-Haus (www.brost.org), Otto-Hahn-Str. 2, 44227 DortmundRedaktion: Nicola Kuhrt, Lisa Niederau et. al.Layout: Janna Lichter, Anna Regelin, Clara HollwegErklärungen zu potenziellen Interessenkonflikten siehe Impressum im Internet.

„DANKE!“ erscheint einmal anlässlich des letzten Abends der Initiative Wissenschaftsjournalismus, Wissenswerte 2011, 22.11.2011© 2011, Kuhrt Kommunikation, Düsseldorf

Sonja Hunscha

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