CSI Magazin

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Edito „Pray for my brothers and sisters!“ Werte Leser, Liebe Freunde von CSI, „Please pray for my brothers and sisters in South-Sudan,“ so lautete der Aufruf des Bischofs Macram Max Gassis während seinem Aufenthalt in Luxemburg vor einigen Wochen. Wenn man die Nachrichtenlage über den Süd- Sudan überblickt, wird einem schnell klar, dass es schwierig ist, einen wahren Überblick zu erhalten. Immer wieder werden Verhand- lungen unterbrochen, neu aufgenommen und verschoben. Viel liest man über die Ursachen des Konflikts, die Kampfhandlungen und Hilfs- maßnahmen, die gestartet werden. Weniger einfach ist es, sich ein konkretes Bild über die Lage der Bevölkerung zu machen. Auch wenn globale Aussagen in der Presse ihren Nieder- schlag finden, so sind konkrete Beispiele, die das Schicksal der Menschen wiederspie- geln, rar. Ich möchte diese Tatsachen mit einer Polemik der letzten Tage in Luxemburg verknüpfen: die Unterbringung von Flüchtlingen. Zu diesem Zweck hat eine Gemeinde ein Haus erworben. Die Äußerungen auf diversen Internetseiten zu dieser Nachricht sprechen Bände. Deutlich wird, dass viele sich nicht für das Schicksal dieser Menschen interessieren. Doch niemand verlässt so ohne weiteres sein Haus und sein Dorf, um dann in Luxemburg oder anderswo, in einer Aufnahmestruktur oder einem Camping ohne Erlaubnis zu arbeiten zu leben. Niemand tut sich so etwas freiwillig an! Diese Flücht- linge, unter ihnen Menschen aus Irak, Afgha- nistan und anderen Krisengebieten, zeigen uns, was unsere Schwestern und Brüder in Süd-Sudan momentan erleiden. Ich möchte Sie einladen, sich offener mit der Flüchtlings- problematik zu befassen. Vielleicht durch per- sönlichen Kontakt zu erfahren, welches Unglück es für viele ist, als Flüchtling in einem fremden Land zu leben. Begleiten wir diese Menschen, und alle, die in den Krisengebieten dieser Welten leben, mit unserem Wohlwollen und unserem Gebet. Und dies vielleicht gerade dann, wenn wir diese Gebiete auf dem Weg in unseren schönen Sommerurlaub überfliegen! Patrick de Rond Vize-Präsident Hrsg.: Chrëschtlech Solidaritéit International (CSI) asbl – ONG agréée Februar 2009 Editeur: CSI asbl, ONG agréée Entwécklung duerch Bildung Juli 2012 de Magazin Kooperatioun Eng-Welt-Erzéiung Mënscherechter Afrikanische Rhythmen im städtischen Konservatorium Ein Ereignis reich an Überraschungen, Talent und Emotionen Am Samstag, den 16. Juni – dem Tag des afrikanischen Kindes – lud CSI Lëtzebuerg zu einem Konzert der überraschenden Art ein. Unter dem Motto „Allers-retours en musique“ wurde in Zusammenarbeit mit Viktor Kraus kurzerhand eine übliche Schüleraudition zu einem Konzert mit afrikanischen Einflüs- sen umgewandelt. Hintergrund dieser Idee ist ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche in Belleville, einem armen Stadtteil von Ouagadougou (Burkina Faso), welches CSI unterstützt. Während der letz- ten Projektreise wurden diese Jugendlichen und auch Kinder bei ihren musikalischen Darbietungen gefilmt. Diese Aufzeichnungen dienten dann anschließend als Inspiration für die Perkussionsspieler und ihren Musiklehrer. So wurde den Schülern von Viktor Kraus – außerhalb der normalen Musik- stunden – das Djembé spielen beigebracht und afrikanische Stücke wurden einstudiert. Außerdem wurden die Zuschauer mit zwei Tanzeinlagen überrascht. Zunächst trat ein Tanzschüler von Nathalie Moyen auf. Der Schüler burkinischer Herkunft führte eine Choreographie zu den Tönen eines afrika- nischen Stückes auf. Später tanzten dann zwei der Schüler ihre Version eines Tanzes der Animateure von Belleville. Die Perkussionsschüler boten einen hervorragenden Einblick in die Musik der afrikanischen Welt. Die Klavierschüler von Iglika Marinova und Marco Kraus begeisterten die Zuschauer mit klassi- schen und europäischen Klängen. Unter anderem wurden Stücke von Debussy, Bach und auch eine brillante Interpretation des „Liber- tango“ von Astor Piazzolla dargeboten. Einige hervorragende Eigenkomposi- tionen der Kinder rundeten das Pro- gramm ab. Im Rahmen dieses Konzertes wurde auch das Ausbildungsprojekt für die Jugendlichen von Belleville, sowie das Nachfolgeprojekt mit den Salesia- nern vorgestellt.

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CSI-Magazin vom Juli 2012

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Edito

„Pray for my brothers and sisters!“

Werte Leser,Liebe Freunde von CSI,

„Please pray for my brothers and sisters in South-Sudan,“ so lautete der Aufruf des Bischofs Macram Max Gassis während seinem Aufenthalt in Luxemburg vor einigen Wochen. Wenn man die Nachrichtenlage über den Süd-Sudan überblickt, wird einem schnell klar, dass es schwierig ist, einen wahren Überblick zu erhalten. Immer wieder werden Verhand-lungen unterbrochen, neu aufgenommen und verschoben. Viel liest man über die Ursachen des Konfl ikts, die Kampfhandlungen und Hilfs-maßnahmen, die gestartet werden. Weniger einfach ist es, sich ein konkretes Bild über die Lage der Bevölkerung zu machen. Auch wenn globale Aussagen in der Presse ihren Nieder-schlag fi nden, so sind konkrete Beispiele, die das Schicksal der Menschen wiederspie-geln, rar. Ich möchte diese Tatsachen mit einer Polemik der letzten Tage in Luxemburg verknüpfen: die Unterbringung von Flüchtlingen. Zu diesem Zweck hat eine Gemeinde ein Haus erworben. Die Äußerungen auf diversen Internetseiten zu dieser Nachricht sprechen Bände. Deutlich wird, dass viele sich nicht für das Schicksal dieser Menschen interessieren. Doch niemand verlässt so ohne weiteres sein Haus und sein Dorf, um dann in Luxemburg oder anderswo, in einer Aufnahmestruktur oder einem Camping ohne Erlaubnis zu arbeiten zu leben. Niemand tut sich so etwas freiwillig an! Diese Flücht-linge, unter ihnen Menschen aus Irak, Afgha-nistan und anderen Krisengebieten, zeigen uns, was unsere Schwestern und Brüder in Süd-Sudan momentan erleiden. Ich möchte Sie einladen, sich offener mit der Flüchtlings-problematik zu befassen. Vielleicht durch per-sönlichen Kontakt zu erfahren, welches Unglück es für viele ist, als Flüchtling in einem fremden Land zu leben. Begleiten wir diese Menschen, und alle, die in den Krisengebieten dieser Welten leben, mit unserem Wohlwollen und unserem Gebet. Und dies vielleicht gerade dann, wenn wir diese Gebiete auf dem Weg in unseren schönen Sommerurlaub überfl iegen!

Patrick de Rond Vize-Präsident

Hrsg.: Chrëschtlech Solidaritéit International (CSI) asbl – ONG agréée Februar 2009Editeur: CSI asbl, ONG agréée Entwécklung duerch Bildung Juli 2012

de MagazinKooperatioun • Eng-Welt-Erzéiung • Mënscherechter

Afrikanische Rhythmen im städtischen Konservatorium

Ein Ereignis reich an Überraschungen, Talent und EmotionenAm Samstag, den 16. Juni – dem Tag des afrikanischen Kindes – lud CSI Lëtzebuerg zu einem Konzert der überraschenden Art ein. Unter dem Motto „Allers-retours en musique“ wurde in Zusammenarbeit mit Viktor Kraus kurzerhand eine übliche Schüleraudition zu einem Konzert mit afrikanischen Einfl üs-sen umgewandelt. Hintergrund dieser Idee ist ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche in Belleville, einem armen Stadtteil von Ouagadougou (Burkina Faso), welches CSI unterstützt. Während der letz-ten Projektreise wurden diese Jugendlichen und auch Kinder bei ihren musikalischen Darbietungen gefi lmt. Diese Aufzeichnungen dienten dann anschließend als Inspiration für die Perkussionsspieler und ihren Musiklehrer. So wurde den Schülern von Viktor Kraus – außerhalb der normalen Musik-stunden – das Djembé spielen beigebracht und afrikanische Stücke wurden einstudiert. Außerdem wurden die Zuschauer mit zwei Tanzeinlagen überrascht. Zunächst trat ein Tanzschüler von Nathalie Moyen auf. Der Schüler burkinischer Herkunft führte eine Choreographie zu den Tönen eines afrika-nischen Stückes auf. Später tanzten dann zwei der Schüler ihre Version eines Tanzes der Animateure von Belleville.

Die Perkussionsschüler boten einen hervorragenden Einblick in die Musik der afrikanischen Welt. Die Klavierschüler von Iglika Marinova und Marco Kraus begeisterten die Zuschauer mit klassi -schen und europäischen Klängen. Unter anderem wurden Stücke von Debussy, Bach und auch eine

brillante Interpretation des „Liber-tango“ von Astor Piazzolla dargeboten. Einige hervorragende Eigenkomposi-tionen der Kinder rundeten das Pro-gramm ab.

Im Rahmen dieses Konzertes wurde auch das Ausbildungsprojekt für die Jugendlichen von Belleville, sowie das Nachfolgeprojekt mit den Salesia-nern vorgestellt.

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CSI-Magazin - CSI vor Ort in Luxemburg

Bischof Macram Max Gassis

Der Bischof gemeinsam mit Abbé Ferdy Fischer.

Bischof Macram Max Gassis kämpft für die Würde seines Volkes

Grillfest mit dem Bischof in Bettembourg.

VON CHRISTOPHE LANGENBRINK (LW)

Die Augen nicht verschließen Bischof Macram Max Gassis aus der sudanesischen Diözese El Obeid ist ein unermüdlicher Mahner. Auch wenn er selbst – wie er sagt – kein politischer Streiter zu sein vermag, so will er doch mit Nachdruck auf die Missstände in seinem Land und insbesondere auf die katast-rophale Lage in den Nuba-Bergen hinweisen. Seinen Appell richtet er an die europäische und an die internationale Gemeinschaft: „Ihr dürft die Augen vor der Situation im Sudan nicht verschließen!“

Auf Einladung der „Christian Solidarity International“ (CSI) Anfang Juni , die regelmäßig Projekte im Südsudan fördert, erklärt der enga-gierte Bischof mit klaren Worten die fast aussichtslose Lage zwischen den Machthabern in Karthum und den Nubas, der schwarzafrikani-schen Bevölkerung aus dem Nuba-Gebirge.

Verfolgung der Nicht-Muslime Bereits zum vierten Mal besucht Bischof Gassis Luxemburg und ist immer wieder erfreut über die große Gastfreundschaft, die ihm im Kreis der CSI wiederfährt. Seine Besuche dienen nicht dazu, die Spendenbereitschaft anzuregen, sondern die bestehende Partner-schaft unter Freunden auszubauen. Dass er es dabei nicht versäumt, auf die desolate Lage der Menschen im Einzugsbereich seiner Diözese hinzuweisen, ist nichts Anderes als seine christliche Pfl icht. Denn die Einwohner im Nuba-Gebirge leiden unter den derzeitigen politischen Umständen. Und sie leiden nicht erst seit gestern. Seit mehr als 20 Jahren schwelt der Konfl ikt zwischen den Regierungstruppen und der schwarzafrikanischen Bevölkerung. Immer wieder begehen die Trup-pen des Generalleutnants Umar Hasan Ahmad al-Baschir schwere Menschenrechtsverletzungen gegen die dort lebende Bevölkerung, die der Bischof persönlich bezeugen kann.

Der Grund für diese „Grausamkeiten“, wie es Bischof Gassis nicht anders ausdrücken kann, ist eine Pipeline die durch die Nuba-Berge führt. Sie transportiert Erdöl aus dem unmittelbar südlich angrenzen-den Fördergebiet am Gazellenfl uss mit dem Zentrum in der Region Abyei nach Port Sudan am Roten Meer.

Doch sei dies nicht der einzige Grund, der zu blutigen Auseinander-setzung führe, meint der Geistliche, dessen Diözese sich auch bis in die Nuba-Berge erstreckt. Vielmehr seien die furchtbaren Handlungen der Regierung gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung ethnisch und religiös motiviert. In der Tat ist der muslimisch geprägte Macht-haber Al-Baschir seit den 1980er-Jahren ein Verfechter der islamisch-fundamentalistischen Strömung, die gezielt gegen die christlich-ani-mistisch südlichen Landesteile vorgeht, um den Einfl ussbereich des islamisch dominierten Nordens zu vergrößern.

Islamisch dominierter Norden Für den Bischof Gassis ist klar, dass Al Baschir, gegen den beim Internationalen Strafgerichtshof ein Haftantrag läuft, Menschen aus religiösen und ethnischen Gründen ermorden lässt. Die Situation verschlimmere sich rapide und es vergehe kein Tag ohne eine neue Gräueltat, berichtet der sichtlich betroffene Bischof.

Für ihn führen die Umstände unweigerlich zum Krieg. Die internatio-nale Gemeinschaft weiß um die Menschenrechtsverletzungen und

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CSI-Magazin - CSI vor Ort in Luxemburg

hat ausreichend Beweise dafür. Aber sie nehme sie kaum zur Kennt-nis. Gelegentlich verweisen westliche Diplomaten auf die Schwierig-keiten eines bürgerkriegsähnlichen Konfl ikts, den nur die Sudanesen selbst lösen könnten: „Doch an wen sollen sich die Nubas wenden? Etwa an die eigene Regierung unter der Führung des Tyranns Al-Baschir?“, fragt Bischof Gassis. Al-Baschir stamme von einer alten, sehr einfl ussreichen Familie im islamisch dominierten Norden Sudans ab. Daher würde auch seine tiefe Abneigung gegen Schwarzafrikaner herkommen. Denn arabische Muslime würden sich nie mit Schwarz-afrikanern vermischen und sehen die Nubas nicht als gleichwertig an. Die ländlich geprägten Nubas, die mehrheitlich Bauern sind, werden systematisch von den Regierungstruppen aus dem Norden unter-drückt. „Sie schrecken vor keinen Gräueltaten zurück, um ihre Vision eines islamisch geprägten Sudans durchzusetzen. Die internationale Gemeinschaft darf nicht wegschauen!“, so der Bischof.

Gerne verweist der engagierte Theologe auf die sich überschlagen-den Ereignisse in Syrien: „Sehen Sie, was in Syrien passiert. Ein Regime gerät ins Wanken, weil die Aufmerksamkeit der internationa-len Gemeinschaft nicht nachlässt und täglich die Missstände anpran-

gert.“ Auch im Sudan gäbe es schwere Menschenrechtsverletzungen: „Die Welt muss davon erfahren“, sagt Gassis.

Sein Einfl uss sei zwar bescheiden im Vergleich zu den Möglichkeiten der westlichen Gemeinschaft. Trotzdem versucht er mit seinem Krankenhaus, das auch dank Luxemburger Spenden aufgebaut wurde, täglich Leben zu retten und ein wenig Hoffnung zu geben. Denn die Rolle der Kirche ist es zunächst, Liebe zu schenken – unabhängig von der Herkunft: „Unter den dortigen Bedingungen ist es nicht immer leicht. Aber Liebe ist nunmal keine Tugend der Schwachen. Liebe bedeutet Stärke und Mut.“

Mut, Stärke und Liebe sind genau die Synonyme, die Bischof Macram Max Gassis beschreiben und die ihn nicht müde werden lassen, sich für die Würde seines Volkes weiter zu engagieren.

Nach der Messe in Roodt/Syre.

Der Bischof während des Interviews mit Christophe Langenbrink (LW) und Patrick de Rond (CSI).

Anhaltende Menschenrechtsverletzungen in den sudanesischen Nuba-Bergen

Die Kinder im Südsudan brauchen unsere Unterstützung.

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Le dialogue interreligieux vécu par la fraternité de Taizé au Bangladesh

Wie die Zeit vergeht! Jetzt sind schon über fünf Monate seit meiner Ankunft in Bujumbura vergangen und ich sitze wieder im kalten Luxemburg im Regen. Es ist schon erstaunlich und erschreckend, wie schnell der Freiwilligendienst in Burundi, den ich dank CSI absolvieren durfte, in die Ferne rückt, sobald man sich wieder an das Leben in Luxemburg gewöhnt hat. Da stellt sich einem natürlich die Frage, was einem diese Zeit schlussendlich gebracht hat. Es waren jedenfalls fünf sehr erlebnis- und lernreiche Monate. Die Arbeit in der Schule und in verschiedenen anderen Projekten hat mir erlaubt, bekannte Tätigkeiten in einem neuen Umfeld zu entdecken. Zum Einen gibt dies einem die Möglichkeit, diese Tätigkeiten von einem anderen Standpunkt aus kritisch zu betrachten, und zum anderen fördert es die Kreativität, da man nicht auf die gleichen Hilfsmittel wie in Europa zurückgreifen kann. Doch auch das Neue und Exotische hilft, den Horizont zu erweitern. Ich fand es unglaublich inspirierend, die Lebensfreude und das kulturelle Leben dieser Leute hautnah zu erleben. Auch wenn nicht alles schön war, so waren es meiner Ansicht nach wertvolle Erfahrungen. Armut, Hungersnöte und Flüchtlingslager sind keine schönen Dinge, doch gehören sie der bitteren Realität vieler afrikanischer Länder an. Das Elend mit eigenen Augen zu sehen ist dabei nicht vergleichbar damit, es auf dem heimischen Fernseher zu verfolgen. Man erkennt die Komplexität dieser Probleme viel besser, wenn man an Ort und Stelle ist. Anfangs mag einen ein Gefühl der Ohnmacht überfallen, doch gibt einem die engagierte Arbeit mutiger Organisationen und Leute, wie der ONG Maison Shalom, wieder Hoffnung. Doch wäre diese Arbeit ohne die Unterstützung aus unseren Ländern nicht möglich. Daher will ich CSI und allen anderen in Burundi tätigen Organisationen, und ihren Mitstreiten und Unterstützern, im Namen der Burundier einen aufrichtigen Dank aussprechen. Das Leben im Burundi besteht jedoch nicht nur aus Elend. Es gibt wunderschöne Landschaften, eine interessante Tierwelt, Feste, Tänze, Sportbegeisterung, das alltägliche Leben ... Das dortige Leben auf das Elend zu begrenzen, wäre schlicht ungerecht. Wir müssen all diese positiven Dinge auch erkennen und dem burundischen Volk helfen, ihre Prob-leme in den Griff zu bekommen, damit diese positiven Aspekte überwiegen und ihre Vision eines friedlichen Burundis Wirklichkeit werden kann. Im Grunde ist es nämlich ein friedliches und warmherziges Volk und es war eine Freude mit diesen Menschen zusammenzuleben und ihre Freude und ihr Leid teilen zu dürfen. Bisher habe ich die Entscheidung diesen Freiwilligendienst zu absolvieren noch keine Sekunde bereut und würde es sofort noch mal tun! Ich kann auch jedem nur raten, einen längeren Abstecher in ein sogenanntes „Entwicklungsland“ zu wagen. Man macht unglaublich wertvolle Erfahrungen und erhält einen anderen Blick auf das Leben in unserer Gesellschaft. Verschiedene Dinge unseres Lebens in Europa lernt man schätzen, andere betrachtet man kritischer als zuvor. Doch Spuren wird meine Zeit im Burundi hinterlassen, auch wenn sie in die Ferne rückt ...An dieser Stelle möchte ich mich dann noch einmal herzlich bei CSI und der ONG Maison Shalom für diese fünf unvergesslichen Monate bedanken, da dieser Freiwilligendienst ohne die Hilfe dieser beiden außergewöhnli-chen Organisationen in der Form nicht machbar gewesen wäre und möchte jeden dazu aufrufen, sie bei ihrer edlen Arbeit zu unterstützen. Außerdem möchte ich dem SNJ danken, die es mir aufgrund ihres Programms für Freiwilligendienste und ihrer fi nanziellen Unterstützung erlaubten, diesen Traum zu verwirklichen. Vielen Dank!

Partie 2 – 2e cercle : un dialogue de vieBeaucoup sont tentés d’éviter la discussion. N’est-ce pas mieux d’en rester simplement à un travail commun ? Or, il ne peut en être ainsi. Nous sommes des êtres de pensée et nos vies sont structurées par la pensée. C’est la raison pour laquelle on va devoir entrer tôt ou tard dans un dialogue de la pensée. Des personnes ayant expéri-menté le dialogue de vie voudront relire leurs actions et leurs expériences à partir de leur intelligence et voir s’il existe une base qui puisse structurer l’unité qu’ils ont perçue en travaillant ensemble. Il est probable que ce dia-logue mette à l’épreuve notre foi. Cette épreuve ne doit pas tant provoquer émoi ou indignation que nous donner d’approfondir les enseignements de notre communauté de foi. Comprendre ne signifi e pas accepter ou adopter, mais simplement reconnaître. Les échanges conduiront à des différends et à des démarcations. Mais ils aideront aussi à identifi er les points de rencontre possibles. Idéalement, le dialogue de la pensée est lié au dialogue de vie - les activités entreprises ensemble aideront à garder l’équilibre entres et les points communs. …(Extrait du livre « Dialoguer et partager avec des croyants d’autres religions » de Frère Johannes)

Einsatz für Menschenrechte gefordert

Luxemburg – Die EU verlangt von Pakistan mehr Einsatz für Menschenrechte. Vor allem zum Schutz von Minderheiten und Religions-freiheit brauche es weitere Anstrengungen, erklärten die EU-Außenminister in Luxem-burg. Darüber hinaus ermutigten sie die Verantwortlichen des Landes zu politischen und wirtschaftlichen Reformen. Die Minister verwiesen auf die großen Herausforderun-gen im Bereich der Sicherheit und auf die Opfer, die Pakistan im Kampf gegen Terroris-mus und Extremismus gebracht habe. Zugleich appellierten sie an die pakistani-schen Behörden, sich dieser Herausforde-rung mit neuer Kraft zu stellen.

Strafgerichtshof besser unterstützen

Den Haag – Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Internationalen Strafgerichts-hofs fordert Amnesty International (AI) alle Regierungen auf, die Arbeit des Gerichts wirksam zu unterstützen. „Die Existenz eines Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat weltweit denjenigen Hoffnung gegeben, die Opfer von schwerwiegenden Menschen-rechtsverletzungen geworden sind“, sagte AI-Völkerstrafrechtsexpertin Leonie von Braun in Berlin. „Diese Hoffnung kann nur dann in Erfüllung gehen, wenn die Mitgliedstaaten den Gerichtshof politisch und fi nanziell unter-stützen, so dass dieser Recht sprechen und die Opfer angemessen entschädigen kann.“ Der Gerichtshof verfolgt besonders schwere Verbrechen, die die internationale Gemein-schaft als Ganzes berühren wie Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

ImpressumHerausgeber: Chrëschtlech Solidaritéit International (CSI) asbl ONG agréée 140, rue Adolphe Fischer / L-1521 LuxemburgTel. 26.64.93.89.20 / Fax. 26.64.93.89.24 / E-Mail: [email protected]: IBAN LU27 1111 0868 8772 0000 (Spenden sind steuerlich absetzbar)Erscheinungsweise: monatlich (Aufl age: 1.100)Redaktion:Sybille Gernert, Bob Kirsch, Stéphanie Clemen, Christophe Langenbrink und Pierre DielissenNachrichten und Bildmaterial: CSI, Katholische Nachrichtenagentur (KNA) und LWGraphische Gestaltung: Schmekies Medien & Druckerei, Konz (D)Gedruckt auf umweltzertifi ziertem Papieraus 100% Altpapier. (RecyLux Matt)Redaktionsschluss: jeweils zum Monatsende · Der Nachdruck von Ar tikeln dieses Heftes ist unter Angabe von Quelle und Zustellung von zwei Belegexemplaren ausdrücklich erwünscht.Danke für Ihre Spenden und Ihre Gebete.

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