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Chemisches Zentralblatt. 1919 Band IV. Nr. 1. 2. Juli. (Techn. Teil.) I. Analyse. Laboratorium. E. Eudickar und K. Heneky, Über die Messung von Oberflächentemperaturen. Beschreibung von Oberflächeneieinenten zur Messung von Oberfliichentempp., welche auf der von Hencky (vgl. Gesuudheitsingenieur 41. 89; C. 1918.1. 956) angegebenen Anordnung beruhen. (Gesuudheitsingenieur 42. 125—26. 22/3. Berlin-München.) B orinski . K. Sohorlemmer, Über neue Filter. Yf. berichtet über einige vorläufige Verss. betreffend die Brauchbarkeit der von R. Zsigmondy und W. Bachmann (Ztschr. f. anorg. u. allg. Ch. 103. 119; C. 1918. ü . 430) angegebenen, durch Eintrocknen gewisser Kolloide erhaltenen Membranfilter zur Filtration von Gcrbstofflsgg. (Colle- gium 1919. 46—51. 1/2. Mitteilung aus dem Laboratorium der Firma Jucker & Co., chemische Fabrik in Haltingen in Baden.) Lauffmann. E. Czakö, Über eine chinesische Urform des Bunsenbrenners. Der Yf. be- schreibt einen chinesischen Brenner, bei dem die Öffnung der Gaszuleitungsröhre aus Bambus unter einem hohlen, konischen Stein endet, so daß das strömende Erd- gas seitlich Verbrennungsluft ansaugt. (Chem.-Ztg. 43. 94. 22/2. Karlsruhe i. B.) J ung . _ R. C. M errill und Cläre Olin Ewing, Eaboratoriumsapparat zum schnellen Verdampfen. Das Prinzip des App. beruht darauf, daß durch Watte filtrierte und auf 60° erwärmte Luft über die zu verdampfende Fl. geblasen wird, wodurch ein äußerst schnelles Verdampfen gewährleistet wird. (Journ. Ind. and Engin. Chem. 11. 230. März 1919. [30/12. 1918.] Washington D. C., Pharmakognost. Lab. d. Bureau of Chemistry d. U. S. Dept. of Agriculture.) Grimme. Gilbert Levy, Technik der Zellzählung in Cerebrospinalflüssigkeiten nach dem Verfahren des Zentrifugierens. Die durch Zentrifugieren gewonnene Zellmasse wird nach Homogenisieren durch Verreiben in so viel etwa gleiche Tröpfchen ge- teilt, als ccm Fl. zentrifugiert wurden. Die Zahl dor in einem Gesichtsfelde ge- fundenen Zellen wird dann mit dein Quadrate derjenigen Zahl multipliziert, die angibt, wie oft der Durchmesser eines Tröpfchenpräparates das Gesichtsfeld ent- hält. (C. r. soc. de biologie 82. 17—20. 11/1. fipernay, Centre hospitalier, Lab. de Bacteriol.) Spiegel. J. Mawas, Neues Verfahren zur Färbung des Eisens in den Geweben. Ein- wirkung des Natriumälizarinmonosulfonats auf anorganisches Eisen. Das genannte Salz, Alizarinrot S, färbt in 0,5%ig. wss. Lsg. Fe in mit Formol u. ungesäuertem A. vorbehaudelten Schnitten bei nachfolgender Entw. mit W., das Spuren CaCl, enthält, schwarzbraun, zugleich die Zellkerne rotviolett bei rosa Grundfärbung. Der entstandene Eisenalizarinlack ist unL, die Färbung der Schnitte beständig. Gewisse Muster (von Purpurin verhalten sich ebenso wie Alizarinrot S. (C. r. soc. de biologie 82. 78—79. 25/1. Lab. d’ophthalraologie de la XVIII. region.) Spiegel . I. 4. 1

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Chemisches Zentralblatt.1919 Band IV. Nr. 1. 2. Juli.

(Techn. Teil.)

I. A nalyse . L a b o ra to riu m .

E. E u d ic k a r und K . H eneky, Über die Messung von Oberflächentemperaturen. Beschreibung von Oberflächeneieinenten zur Messung von Oberfliichentempp., welche auf der von H e n c k y (vgl. Gesuudheitsingenieur 41. 89; C. 1918 .1. 956) angegebenen Anordnung beruhen. (Gesuudheitsingenieur 42. 125—26. 22/3. Berlin-München.)

B o r in s k i .K. Sohorlem m er, Über neue Filter. Yf. berichtet über einige vorläufige Verss.

betreffend die Brauchbarkeit der von R. Z sig m o n d y und W . B a c h m a n n (Ztschr. f. anorg. u. allg. Ch. 103. 119; C. 1918. ü . 430) angegebenen, durch Eintrocknen gewisser Kolloide erhaltenen Membranfilter zur Filtration von Gcrbstofflsgg. (Colle­gium 1919. 4 6 —51. 1/2. Mitteilung aus dem Laboratorium der Firma J u c k e r & Co., chemische Fabrik in H altingen in Baden.) L a u ffm a n n .

E. Czakö, Über eine chinesische Urform des Bunsenbrenners. Der Yf. be­schreibt einen chinesischen Brenner, bei dem die Öffnung der Gaszuleitungsröhre aus Bambus unter einem hohlen, konischen Stein endet, so daß das strömende Erd­gas seitlich Verbrennungsluft ansaugt. (Chem.-Ztg. 43. 94. 22/2. Karlsruhe i. B.)

J u n g ._ R. C. M e rr ill und C läre O lin E w in g , Eaboratorium sapparat zum schnellen

Verdampfen. Das Prinzip des App. beruht darauf, daß durch W atte filtrierte und auf 60° erwärmte Luft über die zu verdampfende Fl. geblasen w ird, wodurch ein äußerst schnelles Verdampfen gewährleistet wird. (Journ. Ind. and Engin. Chem. 11. 230. März 1919. [30/12. 1918.] W ashington D. C., Pharmakognost. Lab. d. Bureau of Chemistry d. U. S. Dept. of Agriculture.) G rim m e.

G ilb e rt L ev y , Technik der Zellzählung in Cerebrospinalflüssigkeiten nach dem Verfahren des Zentrifugierens. Die durch Zentrifugieren gewonnene Zellmasse wird nach Homogenisieren durch Verreiben in so viel etwa gleiche Tröpfchen ge­teilt, als ccm Fl. zentrifugiert wurden. Die Zahl dor in einem Gesichtsfelde ge­fundenen Zellen wird dann mit dein Quadrate derjenigen Zahl multipliziert, die angibt, wie oft der Durchmesser eines Tröpfchenpräparates das Gesichtsfeld ent­hält. (C. r. soc. de biologie 82. 17—20. 11/1. fipernay, Centre hospitalier, Lab. de Bacteriol.) S p ie g e l .

J . M aw as, Neues Verfahren zur Färbung des Eisens in den Geweben. E in ­wirkung des Natriumälizarinmonosulfonats a u f anorganisches Eisen. Das genannte Salz, Alizarinrot S, färbt in 0,5%ig. wss. Lsg. Fe in mit Formol u. ungesäuertem A. vorbehaudelten Schnitten bei nachfolgender Entw. mit W ., das Spuren CaCl, enthält, schwarzbraun, zugleich die Zellkerne rotviolett bei rosa Grundfärbung. D er entstandene Eisenalizarinlack ist unL, die Färbung der Schnitte beständig. Gewisse Muster (von Purpurin verhalten sich ebenso wie Alizarinrot S. (C. r. soc. de biologie 82. 78—79. 25/1. Lab. d’ophthalraologie de la XVIII. region.)

Sp ie g e l .I. 4. 1

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2 I . A n a l y s e . L a b o b a t o b iu m . 1919. IV.

3?. T schaplow itü, JRauchanalyse und Wasserbestimmung. W enn bei Rauchgas- unterss. die zu den Verbrennungsstoffen, bezw. zu den Flammen hinzutretende Luft­menge gemessen -werden soll, ist eine Best. der Luftfeuchtigkeit erforderlich. H ier­bei werden gewöhnlich bedeutende Fehler gemacht, wenn man sich der Hygro­meter oder der AuGUSTschen Psychrometer bedient. Bessere W erte ergeben die sehr gleichmäßig arbeitenden AssMANNschen Aspirationspsychrometer; auch der PETTEBSONsche App. ist verwendbar. Am meisten zu empfehlen ist der Schlcuder- psychrometer, dessen Zahlen, mit den jEl.iNEKschen Tafeln bestimmt, vollkommen genaue Bestst. der Luftfeuchtigkeit ergeben. Man darf sich auch der bequemeren Haarinstrumente bedienen, nur müssen sie einer öfteren (wöchentlich wenigstens einmaligen) Kontrolle unterzogen und ihre Angaben, nach denen des Schleuder­psychrometers korrigiert werden. Soll für eine längere Heizungsperiode der Ge­samtfeuchtigkeitsgehalt der Verbrennungsluft festgestellt werden, so muß die Schwefel- säureabsorptionsmethode angewendet werden. (Gesundheitsingenieur 42. 131—32. 22/3. Leipzig, Hyg. Inst. d. Univ.) B o b in s k i .

E le m e n te u n d a n o r g a n isc h e V e rb in d u n g e n .

Hermann Koelscb, B eitrag zur Kenntnis der SulfatfäTlung bei Gegenwart von Fe-Ionen. D er Vf. hat die Barinmsulfatrückstände von 800 S-Bestst. in Röstblende, bei denen die Fe-Ionen vor der Fällung entfernt waren, und von etwa 500 Bestst., bei denen die Fällung in Ggw. von Fe-Ionen ausgeführt worden w ar, untersucht. Den größten Fehler verursacht offenbar das Mitreißen von BaCl,. Ein weiterer erheblicher Fehler liegt in der Reduktion des BaSO< zu BaS. Der Mehrgehalt des stark eisenhaltigen Rückstandes an P b , Cu und Zn beweist, daß die Fällung bei Ggw. von Fe-Ionen das Mitreißen anderer Metalle begünstigt (Chem.-Ztg. 43. 117. 8/3.) J u n g .

I. M. Kolthoff, D ie jodometrische Bestimmung der Chlorsäure. D er Einfluß der Temp. ist bei der vorliegenden Rk. sehr groß. Die Reaktiouskonstante be­trägt bei 30° 0,00000146, bei 100’ 0,0011. HCl w irkt sehr viel stärker beschleu­nigend als H ,S 0 4. Die Jodid- und Chloratkonzentrationen sind von wenig Einfluß, die Säurekonzentration beherrscht den Verlauf. Molybdat wirkt beschleunigend, aber störend, da es katalytisch die Einw. des Luftsauerstoffs auf H J begünstigt. W egen dieser Kebenrk. liefert die direkte Best. in stark Baurer Lsg. zu hohe E r­gebnisse. Das Verf. nach RüPP ist vorzuziehen, doch genügt die Zugabe des

-anderthalbfachen Volumens der Lsg. an konz. HCl und von 100 ccm l% ig . KJ. Mit weniger Reagens kommt man aus, wenn man die Chloratlsg. mit 10 ccm 4-n. HCl und 500 mg Ferrosulfat kocht, darauf bei 50’ K J zugibt und mit Thiosulfat titriert, wobei gegen Ende der Rk. noch einmal kurz erwärmt werden muß. (Pharm. W eekblad 56. 460—65. 12/4. 1919. [Okt. 1918.] Utrecht, Pharmaz. Lab. der Univ.)

H a k t o g h .Hermann Mende, Vereinfachung der Arsenbestimmung im Ferromolybdän und

in anderen Legierungen. Der Vf. empfiehlt das von O. B i n d e r (Chem.-Ztg. 42. 619; C. 1919. H. 320) angegebene Verf. zur As-Best, in Legierungen, das er mit Erfolg bei Rohkupfer, deren Legierungen, Zinn-, Antimon und Bleilegierungen an­gewandt hat. (Chem.-Ztg. 43. 95. 23/2. [13/1.] Dresden-N.) J u n g .

I. M. Kolthoff und E. H. Vogelenzang, D ie jodometrische Chromsäurebestim­mung. Die Reaktionsgeschwindigkeiten zwischen Chromsäure und Jodwasserstoff verhalten sich wie die Konzentrationen des Bichromats oder Jods, oder wie die Quadrate der Wasseistoffkonzentrationen. Kaliumbichromat ist als Titerursnbstanz

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1919. IV. I . A n a l y s e . L a b o r a t o r iu m . 3

brauchbar. Bei der jodometrischen Cbromsäurebest. kann sofort nach Zugabe der Reagenzien titriert werden, falla die Säurekonzentration mindestens 20 ccm 4-n. HCl auf 100 ccm Fl. beträgt. Anderenfalls wird leicht ein Mehrwert gefunden, der nicht auf die Einw. des Luftsauerstoffs auf H J zurückzuführen is t Die nicht näher be­kannte Nebenrk., bei der Chromsäure u. Thiosulfat eine Rolle spielen, wird durch direktes Licht und noch bedeutend mehr durch die gleichzeitige Anwesenheit von Molybdat begünstigt. Dieses beschleunigt also die Nebenrk. u. verzögert anderer­seits die Rk. zwischen Chromsäure und H J. Ferrosalze wirken in stark saurer Lsg. verzögernd, in schwach saurem Medium aber positiv katalytisch. Die Temp. übt fast keinen Einfluß auf [die Reaktionsgeschwindigkeit aus. Auch sehr verdd. Lsgg. können mit genügender Empfindlichkeit titriert werden. Doch ist die ab­sichtliche Verdünnung von Lsgg. zwecklos, da die Schärfe der B. dadurch nicht vergrößert wird. (Pharm. W eekblad 56. 514—24. 19/4. 1919. [Nov. 1918.] Utrecht, Pharmaz. Lab. der Univ.) H a b t o g h .

B e s ta n d te i le v o n P fla n ze n u n d T ieren .

I. M. K o lth o ff , Der Nachweis to n Nebenalkaloiden in Chininsalzen. Die Methode von K e b n e b und W e l l e r ist sehr umständlich und gibt nur genügende Ergebnisse, wenn das P räparat keine anorganischen Verunreinigungen enthält, die die Löslichkeiten stark modifizieren. Genaue Einhaltung einer Temp. von 15° ist beim Filtrieren erforderlich. Bei geringen Mengen von Nebenalkaloiden wächst die Titerziffer nicht in einfachem Verhältnis dazu. Der Endpunkt ist nicht leicht erkennbar. Die Löslichkeit von Chininsulfat beträgt bei 18° in W . 1,820 g/1, in 0,002-n. Na,SO* 1,580 g , in 0,02-n. Na,SO* 1,110 g , in 0.10-n. Na,SO* 0,610 g , in 0,02-n. NaCl 2,45 g , in 0,1-n. NaCl 3,32 g. W erden Chininbisulfat oder -chlorid nach Vorschrift neutralisiert, so bilden die entstandenen anorganischen Salze er­hebliche Fehlerquellen, so daß die Methode sich nur für die Unters, von Chinin- sulfat eignet. Einfacher ist in diesem Falle, 0,5 g Chininsulfat mit 250 mg Na,SO* u. 10 ccm W . 1 Minute langsam zu kochen, umschütteln und 24 Stdn. bei weniger als 18° stehen lassen, durch Glaswolle filtrieren und mit 3 Tropfen 4-n. NaOH V, Stde. auf dem W asserbade erwärmen. 2°/0 Cinchonidin geben sofort N d., 1% erst nach 12 Stdn.

Bei anderen Salzen versagt auch dieser W eg. Die Nitroprussidrk. zeigt nur 5*/„ Cinchonidin an u. ließ sich in keiner W eise verschärfen. Die Chromafmethode nach DE VßlJ hat eine Empfindlichkeit von 1% , die sehr stark mit der Konzen­tration der H-Ionen schwankt. Natriumacetat erhöht die Löslichkeit des krystalli- nischen Chininchromats beträchtlich, sie beträgt: in reinem V T. 3 X 10~4 mol. —239 mg Chininchromat -f-2aq. im Liter, in Lsg. Ph“ s 1 X 10“ 4 mol. —550 mg/1, in p h —4 15 X 10~4 mol. —1194 mg/1. Zur Unters, von Bisulfat werden 0,5 g zweckmäßig mit 20 ccm 2-n. Na-Acetat bis zur Klärung gekocht und nach Zugabe von 3 ccm 100/0ig. Kaliumchromat nach der Vorschrift von d e V b i j behandelt.

Chinin wird zunächst mit 3 ccm n. 11,SO* und 20 ccm 2-n. Na-Acetat u. dann wie vorhin geschildert behandelt. (Pharm. W eekblad 56. 451—59. 12/4. [Febr.] Utrecht, Pharmaz. Lab. der Univ.) H a b to g h .

A. Grigaiit und F r. Guerin, Genaues Ter fahren zu r Bestimm ung to n H arn­stoff in geringen Blutmengen. Das Verfahren unterscheidet sich von demjenigen von F o l i n und D e n i s mittels Sojaurease und direkter Neßlerisierung durch An­wendung der Urease in wirksamer Form (Suspension von 1 g gebeuteltem Soja­mehl [Maschennummer 45] in 100 g dest. W asser mit 0,4 g reinem NaH,PO*), eine» einfacheren und schnelleren Prozesses zur Enteiweißung (Beimengung der gleichen

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4 I I . A l l g e m e in e c h e m is c h e T e c h n o l o g ie . 1 9 1 9 . 1 Y .

Menge 20°/o'g- Lsg- von Trichloressigsäure) und einer stärker alkal. NESZLERschen Lsg. (C. r. soc. de biologie 82. 25—27. Ambulaucc ckirurgicale automobile de P i e r r e D u v a l , Lab. de Ckimie.) S p ie g e l .

II . A llgem eine cliem isclie T echnologie.

'William Jackson Pope, DU Zukunft der reinen und angewandten Chemie. Rede des Präsidenten auf der Generalversammlung der Chemical Society. (Ckem. News 117. 265—6S. 16/8. [21/3.*] 1918.) J u n g .

Franz Zamba, D as Schwitzen von Warmwasserkesseln bei Braunkohlenfeuerung. Die Bedingungen für die Kondensation des in der Braunkohle enthaltenen W . an den Heizrohren von W arm Wasserkesseln werden rechnerisch verfolgt und daraus die Abhilfemaßnahmen entwickelt. (Gesundheitsingenieur 42. 135— 37. 29/3. Graz.)

S c h r o t h .C. H. Borrmann, Waschen von Flüssigkeiten m it Flüssigkeiten. Die von

R a s c h ig (vgl. Ztschr. f. angew. Ch. 31. 183; C. 1918. H. 922) empfohlene Kon­struktion zur Auslaugung von Pli. dürfte in vielen Fällen zu Mißerfolgen führen, weil auf die Änderung der physikalischen Eigenschaften der in der Kolonne ver­kehrenden Fll. keine Rücksicht genommen wird. D er Vf. verweist auf seinen früher veröffentlichten Aufsatz (vgl. Ztschr. f. angew. Ch. 28. 377; C. 1915. II. 1029). (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 46—48- 11/2. 1919. [1/11- 1918.] Essen-Ruhr.)

J u n g .P. M. Grempe, Kieselgur für chemisch-technische Zwecke. Der Vf. bespricht

Kieselgur in seiner Verwendung als Isoliermaterial, als Mittel zum Aufsaugen von Fll., zu Unterlagen und leichten Steinen, zum Filtrieren, Schutzüberzügen für Glas- gefäße usw. (Chem.-techn. Ind. 1919. Heft 12. 3—5. 25/3.) J u n g .

W. de Haas, Kleinkühlanlagen fü r Haushalt und Gewerbe■ Der Vf. behandelt die Kleinkühlanlagen und beschreibt den „Autofrigor“ der Firma E s c h e r , W y s s u n d C ie ., der, durch einen Drehstrommotor angetrieben, als Kältemittel Methyl­chlorid benutzt u. an jedem Eisschrank angebracht werden kann. (Technik u. Ind.1918. 154—57. Mai 1918. Männedorf.) J u n g .

F., Über das Verhalten der Salzsoole in Kühlmaschinenverdampfern. Die Sätti­gung der Salzlsg. darf niemals über den kryohydratischen Punkt hinausgehen. F ür Kochsalz steigt der Gefrierpunkt dann wieder sehr schnell, so daß hier besonder* Vorsicht geboten ist. F ü r Chlormagnesium ist diese Gefahr nicht so groß, weil hier schon bei mäßigen Konzentrationen die Gefrierpunkte tiefer liegen, als in den Kühlanlagen von Brauereien erforderlich ist. Es wird auszugsweise eine Tabelle von A l t e n k i r c h (Ztschr. f. ges. Kälte-Ind. 1918. H eft 12) für Cklormagnesiumlsg. wiedergegeben, aus der hervorgeht: Be., D., Salzgehalt in °/o 4er Lsg., Salzgehalt in lOOTln. W., Gefrierpunkt, spezifische W ärme, W ärmeinhalt von 1 Liter. (Wchschr. f. Brauerei 3 6 . 125—26. 3/5.) R a m h ste d t .

F. Cuischmann und andere Sachverständige, Merkblatt für Ärzte über Ver­giftungen beim Arbeiten m it nitrierten Kohlenwasserstoffen der aromatischen Keihe, unter besonderer BerücJcsichtigung der Dinitrobenzolvergiftung. (Bearbeitet im Kaiser­lichen Gesundheitsamt.) Die Neigung zu Erkrankungen durch m -Dinitrobenzöl zeigt beträchtliche persönliche Verschiedenheit; vorzugsweise erkranken körperlick schwächliche Personen, Unterernährte, Übermüdete, Personen mit organischen und

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1 9 1 9 . I V . III. E l e k t r o t e c h n ik . 5

Stoffwechselkrankheiten und Rekonvaleszenten. Bei akuten Erkrankungen macht sich Herabsetzung der Widerstandsfähigkeit auch gegenüber den bereits einver­leibten Giftmengen bemerkbar. Die Disposition wird durch Ausschweifungen und Alkoholgenuß, Arbeitsantritt bei nüchternem Magen, Erschöpfung erhöht, der Ein­tritt des Giftes durch die H aut durch Verletzungen u. Erkrankungen dieser, aber auch schon durch starke Schweißbildung erleichtert. Überstehen einer Dinitro- benzolvergiftung steigert in der Regel die Empfänglichkeit für sie. Außer durch die H aut, selbst in ganz unverletztem Zustande, wird das Gift in Staub- oder Dampfform auch durch die Atmungs- und Verdanungsorgane aufgenommen. Die Wrkg. äußert sich in Schädigung des Blutfarbstoffs, B. von Methümoglobin, Zer­störung der roten Blutkörperchen und Schädigungen parenchymatöser Organe, be­sonders der Leber.

F ür die Behandlung kommen nach Entfernung aus dem Arbeitsraum kühle Bäder, Eiuw. frischer Luft (bei Cyanose Einatmung von 0 ,) , gegebenfalls reich­licher Aderlaß u. Infusion von NaCl- oder RiNGEitscher Lsg., bezw. alkal. Salzlsg., bei schwacher Herztätigkeit Excitantien (mit Ausschluß von A.) in Betracht. Die Prognose ist, mit Ausnahme der mit Leberschrumpfung einhergehenden chronischen Erkrankungen, günstig, zeitweiliger oder dauernder Ausschluß von der Dinitro- benzolarbeit aber in gewissen Fällen notwendig. — Im Anschluß daran werden Vergiftungen mit M ononitrobem ol, die infolge Kenntnis der Gefahren nur noch selten sind, D i- und Trinitrotoluol, Trinitroanisol und Pikrinsäure besprochen. (Ztschr. f. d. ges. Schieß- u. Sprengstoffwesen 13. 245—47. Juli. 268—69. Aug. 1918.)

Sp ie g e l .Koelsch, Gesundheitsschädigungen bei Arbeiten m it Trinitrotoluol. Reines T ri­

nitrotoluol ist unter gewerbehygienischen Gesichtspunkten als ungiftig zu bezeichnen. Akute gelbe Leberatrophie, die bei Arbeiten mit technischem Material festgestellt wurde, ist höchstwahrscheinlich die W rkg. von verschiedenen, zurzeit noch un­bekannten chemischen Körpern, die zum Teil auf unreine Rohprodd., zum Teil auf Unregelmäßigkeiten beim Nitrierprozeß zurückgeführt werden dürften. (Ztschr. f. d. ges. Schieß- u. Sprengstoffwesen 13. 265—67. Aug. 1918. München.) S p ie g e l .

m . E lek tro tech n ik .

P. Max Grempe, Chemisch-technische Isoliermittel. Die Unters, von Schnetzer- drähten in Braunkohlenbergwerken Nordböhmens u. in einer Stearinfabrik führten zu dem Ergebnis, daß die Schnetzermasse sauren Gruben wässern und Fettsäure­dämpfen besser widersteht als der Bleimantel. (Chem.-techn. Ind. 1919. Heft 11. 1—3. 18/3. Berlin-Friedenau.) J u n g .

Wilhelm Wender, Gerthe i. W ., A u f die Spitze elektrischer Glühbirnen auf­zukittende Schutzkappe, gekennzeichnet durch einen mit einer Durchbohrung für den D urchtritt der Spitze versehenen Ring und einen mit demselben verbundenen, zweckmäßig mit ihm aus einem Stück bestehenden, die Spitze schützenden Bügel. (D.R.P. 311872, Kl. 21 f vom 5/3. 1918, ausgegeben 26/4. 1919.) M ai.

Siemens-Schnckert'Werke, G. m. b. H., Siemensstadt b. Berlin, Glühkathoden­röhre m it besonderem Heizkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromwege für den Betriebsstrom und den Heizstrom getrennt sind, und dem Heizkörper ein so großer elektrischer W iderstand gegeben ist, daß der Heizstrom wesentlich geringer wird, als er bei unmittelbarer elektrischer Heizung der glühenden Kathode selbst »ein würde. — Der Heizkörper ist neben der Kathode angeordnet u. während des

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6 IY . W a s s e r ; A b w a s s e r . 1919. IY.

Betriebes dauernd eingeschaltet. (D.E..P. 312014, Kl. 21g vom 4/8. 1915, aus- gegeben 28/4. 1919.) M ai.

Reiniger, Gebbert & Schall, Akt.-Ges., Berlin, Einrichtung enm Betrieb elek­trischer Entladungsrohren m it zwei oder mehreren Stromkreisen nach Pat. 311425 mit zwei oder mehreren Transformationsgeräten, von denen mindestens eines mit einem zweckmäßig regelbaren W iderstand im Stromwege seiner Primärwicklung betrieben w ird, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenschluß zu einem Teile der Primärwicklung eines der Transformationsgeräte durch je eine Primärwicklung eines anderen Transformationsgerätes, gegebenenfalls in Hintereinanderschaltung mit einem regelbaren W iderstande, gebildet wird. (D.R.P. 312135, Kl. 21g vom 12/1. 1917, ausgegeben 15/5.1919; Zus.-Pat. zu Nr. 311425; C. 1919. ü . 736.) M a i.

Heinrich Junkmann, Frankfurt a. M., Einrichtung zur Verhinderung des Lockerns und der unbefugten Entnahme von Glühlampen oder Körpern, die in ähn­licher W eise befestigt werden, mittels eines im Isolierring untergebrachten Sperr- teils nach Pat. 304422, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrband im Isolierring beweglich u. auf seiner Außenseite mit einem oder mehr Klemmkeilen ausgerüstet ist, die entweder einseitig oder beiderseitig klemmend wirken. — Beim Schrauben der Lampe zieht sich das Sperrband zusammen und klemmt die Lampe fest, wenn nicht die Federenden durch einen Schlüssel gelüftet werden. Die Einrichtung kann auch bei Sicherungspatronen u. dgl. benutzt werden. (D.R.P. 312229, Kl. 21f vom 3/7. 1918, ausgegeben 14/5. 1919; Zus.-Pat. zu Nr. 304422.) M a i.

IV . W asser; A bw asser.

Fritz Bergwald, Über Grundwasserbewegung und Berechnung von Grundwasser­ergiebigkeiten bei Absenkungsanlagen. Es werden Formeln angegeben für die Ab­senkung des Grundwasserspiegels durch einen Längskanal (Drainage oder Stollen), die Absenkung des Grundwasserspiegels durch einen Brunnen, aus dem das W. mittels Pumpen befördert w ird, die Absenkung durch einen artesischen Brunnen. Man erhält nach der angeführten Berechnungsweise zwar nur angenäherte W erte, die jedoch gestatten, wichtige Anhaltspunkte für die Ergiebigkeiten von Grund­wasserströmen abzuleiten. Allerdings kommt man bei der Unsicherheit der Gesetze der Grundwasserströmung sicherer durch Verss., als durch Rechnungen zum Ziele. (Gesundheitsingenieur 42. 147—49. 5/4. Berlin-Friedenau.) B o r i n s k i .

Abel Wolman und Linn H. Enslow, Chlorabsorption und die Chlorierung von Wasser. Bericht über die in Maryland gesammelten Erfahrungen mit der Trinkwasserreinigung durch Chlorierung. (Journ. Ind. and Engin. Chem. 11. 209 bis 213. März 1919. [27/9. 1919.] Baltimore, Maryland, Dept. of Health.) G rim m e.

Robert Meldrum, Nachweis und Bestimmung von Blei in Wasser. Teil I. Die colorimetrische B est von Blei in W asser mit HjS wird beschrieben. A lsVer-

•gleichslsg. muß man ein bleifreies Muster derselben Wasserprobe verwenden, da man bei Anwendung von destilliertem W . oder einer anderen Probe eine ganz andere Intensität der Färbung erhält. (Chem. News 117. 49—50. 1/2.) J u n g .

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1919. IV. V . A n o r g a n is c h e I n d u s t r i e . 7

V. A norgan ische In d u s tr ie .

A lfred H. W h ite , Der gegenwärtige S tand der Stickstoffixierung. Sammel­referat über die wichtigsten Verff. zur Fixierung des Luftstickstoffs nebst Angaben zur Herst. reinen Stickstoffs und Wasserstoffs. (Joum. Ind. and Engin. Chem. 11. 231—37. März [16/1.*J. W ashington D. C., Abt. f. techn. Unterss., Salpeterabtcil. d. Ordnance Dept.) G r im m e .

L. H am b u rg e r, E inige Gesichtspunkte über die Stickstofffrage u n d dam it zu ­sammenhängende Probleme. I . Die rechnungsmäßige Diskussion einer thermo­dynamischen Umsetzung zeigt, daß die Anwendung einer großen Anzahl Größen in der angewandten .Thermodynamik, 'solange die Genauigkeit der .Messungen nicht weit größer ist, eine unnötige Komplikation bedeutet, da eine Mehrzahl dieser „Konstanten“ keine physikalische Bedeutung haben. Alle derartigen Berechnungen der Vorgänge im Flammbogen sind prinzipiell unrichtig, da infolge der elektrischen Störungen das MAXWELL-BoLTZMANNsche Gesetz für diesen Fall nicht gilt. Durch die Ggw. von 0 wird nach J. Fp.anck (Physikal. Ztschr. 17. 409; G. 1916. II. 867) die Existenzmöglichkeit freier Elektronen ausgeschlossen. Hierdurch erklären sich die verhältnismäßig hohen Ausbeuten dieser Prozesse im Flammbogen. Die von M a x t e d (Journ. Chem. Soc. London 113. 168; C. 1919. I . 594) gegebene theore­tische Begründung seiner NHj-Syntheso ist unrichtig. Es wirken hier die gleichen Ursachen wie bei der elektrischen Ammoniaksynthese.

Bei der heterogenen Katalyse wird die Katalysatorwirksamkeit in hohem Grade durch Adsorptionsschichten von der Dicke eines Moleküls in positivem oder nega­tivem Sinne geändert, unter Umständen ganz paralysiert. Die Neigung zur B. solch dünner Adsorptionsschichten ist sehr groß. Die „Bekrystallisation“ des K ata­lysators wird von Oberflächenprozessen eingeleitet. Die heterogene Metallkatalyse beruht auf derW rkg. der Oberflächenelektronen des katalytisch wirksamen Metalls. Diese bew irkt auch die B. der dünnen Adsorptionsschichten und erklären den hohen Einfluß, den minimale Verunreinigungen auf die Aktivierung ausüben können. Auf die elektrischen Erklärungsweisen ist die allgemeine Aktivierungstheorie an­wendbar. Zwischen der elektrischen NO-Synthese und allen Elementarsynthesen des NH, besteht ein Zusammenhang. Aus der Kenntnis des Baues der Atome ist die besondere Rolle der Metalle au3 der achten Reihe des periodischen Systems für die heterogene Metallgaskatalyse zu verstehen.

In der Nachschrift wird die allgemeine Anwendungsfähigkeit der elektrischen Erklärungsweise auf die Katalyse gegeben. Katalytische Kreisprozesse und auto­katalytische Umsetzungen werden näher erörtert. Die Rekrystallisation des K ataly­sators wird eingehend betrachtet, u. eine Hypothese des Verhaltens von Schmiede­eisen gegen Ammoniumnitrat aufgcstellt.

In einem Anhang werden die Arbeiten von V e g a r d (Verhandl. Dtsch. Physik. Ges. 19. 328 [1917]) besprochen. Eine ausführliche Tabelle über den Bau der Atome der einzelnen Elemente über die Zahl der Elektronen u. ihrer Kreisbahnen wird gegeben. Der Bau der aufeinanderfolgenden Elemente zeigt ein analoges Bild eines Kernes mit einer zunehmenden Zahl von Elektronenringen. Der äußerste Ring bestimmt die chemischen Eigenschaften. Chemisch verwandte Elemente haben eine analoge Zusammenstellung des äußersten Ringes. (Chem. Weekblad 16. 560 bis 595. 26/4. 1919. [13/7.* 1918.].) I I a r t o g h .

A. T h au , Ersetzung von Weichblei im Ammoniakgewinnungsbetriebe. Eine er­hebliche Ersparnis an Blei läßt sich durch Ausmauerung der Sättiger mit säure-

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8 YI. G l a s , K e r a m i k , Z e m e n t , B a u s t o f f e . 1919. IV.

festen P latten aus Zem ent nach dem Verf. der Firma P a l l e n b e r g z u Dortmund erzielen. D er Eiscnmantel erhält dabei eine ganz dünne Bleieinlage, die nur dazu dient, das Eisen bei U ndiehtheiten der Ausmauerung zu schützen. Die Behälter für die aus dem gewonnenen Salz abtropfende Lauge stellt man meist aus Beton oder Zementmauerwerk h e r , das verputzt, m it h , Asphalt ausge6trichcn und dann verbleit wird. Die Ejektoren werden nur noch aus Bronze, Phosphorbronze oder Kupfer hergcstellt. Die flachen Abtropfpfannen werden in einem Stück aus Kupfer oder Hartblei gegossen; die versuchsweise aus säurefestem, glasiertem Steingut in einem Stück hergestellten Abtropfpfannen sind zwar billig, aber noch zu empfind­lich gegen plötzliche Temperaturschwankungen. F ür Säureleitungen werden naht­lose Schmiedeisen- oder Stahlrohre mit aufgezogenen oder geschwciliten Flanschen und als Flanschdichtungen reine Gummiringe ohne Einlage verwendet. Säure- ventile und -hähne werden aus Steingut, Hartblei oder Phosphorhronze hergestellt. (Glückauf 55. 241—43. 5/4.) B o s e n t h a l .

W. Hüttner, D ie Beseitigung der Endlaugen der Chlorkaliumfabriken in JJorm von Endlaugekalk. Durch Behandeln der Endlaugen der Chlorkaliumfabrikation mit gebranntem K alk läßt sich ein wertvolles Düngemittel, dessen W rkg. in erster. Linie auf der Ggw. der Ätzmagnesia beruht, gewinnen. Vielleicht ist es ratsam, gleich die bei der Chlorkaliumherst. erhaltenen, h. Lsgg. auf Endlaugenkalk zu verarbeiten, wodurch man einen kalihaltigen Düngekalk gewinnt. (Chem.-Ztg. 42. 434—35. 7/9. 1918. W ustrow, Hannover.) J u n g .

,W. Küsel, D ie Beseitigung der Endlaugen der Chlorkalium fabriken. Im An­schluß an den Aufsatz von H ü t t n e r (vgl. vorst. Bef.) regt der Yf. an , den Car-, nallit selbst im feingemahlenen Zustand unter entsprechender Anfeuchtung mit Ätzkalk zu mischen. (Chem.-Ztg. 4 2 . 523. 26/10. [18/9.] 1918. Bernburg.) J u n g .

W. Hüttner, D ie Beseitigung der Endlaugen der Chlorkaliumfabriken. (Vgl. vorst. Bef.) Der Vf. g laubt, daß das P rod., welches bei der Mischung von Kalk mit gemahlenem Camallit entsteht, nicht so gleichmäßig sein dürfte wie der eigent­liche Endlaugenkalk, hält aber den Vorschlag für durchaus beachtenswert. (Chem.- Ztg. 42. 523. 26/10. [September] 1918. Wustrow.) J u n g .

Kohlenersparnisse in der K aliindustrie. Im W erragebiet hat ein Kaliwerk die Verss. zur k. Verarbeitung von carnallitischen Kochsalzen mit Erfolg wieder aufgenommen und auf eine Verarbeitung von 1000 dz Bohsalz eine monatliche Er­sparnis von 270 t Braunkohlen erzielt (Kali 13. 42—43. 15/2.) J u n g .

Gropp, Gasvorkommen in Kaliumsalzbergwerken in den Jahren 1907—1917. Zu­sammenstellung der Gasvorkommen in Kaliumsalzbergwerken in den Jahren 1907 bis 1917 nach den amtlichen Berichten, Erörterung des Entstehens der Gase nach der Literatur und Beschreibung der A rt des Auftretens der Gase. (Kali 13. 33—42, 15/2. Berlin.) J u n g .

V I. G las, K eram ik , Z em ent, Baustoffe.

Treuhand-Vereinigung A-G., Berlin, Verfahren zur Herstellung von Glas­hohlkörpern in einem einzigen Satz von Formen (Vor-, Kopf-, Fertigform) durch Einsaugen von Glasmasse aus einem Behälter unmittelbar in die Vorform u. Auf­blasen der vorgeformten Glasmasse, wobei ein Teil der in der Vorform befindlichen

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1919. IV. VII. D ü n g e m i t t e l , B o d e n . 9

Glasmasse in die Kopfform verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst bei entferntem Mündungsformkern Glasmasse nur in die Vorform gesaugt wird, und daß dann nach dem Aufsetzen der Kopfform nebst Mündungsformkern auf die Vorform durch Saugen in Verbindung mit atmosphärischem Gegendruck die er­forderliche Glasmasse aus der Vorform in die Kopfform gesaugt u. gedrückt wird. Hierdurch wird einmal erreicht, daß ein größerer Ansaugquerschnitt zur Verfügung steht, da während des ersten Saugens der Formquerschnitt nicht durch den Form­kern für die Flaschenmündung verengt w ird, so daß auch bei verhältnismäßig kurzen Ansaugzeiten genügend Glasmasse in die Form gelangen kann, andererseits findet während der Verschiebung der Glasmasse aus der Vorform in die Kopfform eine Verdichtung des Glases statt, so daß beim Fertigblasen ein W erkstück von überall gleichmäßiger W andstärke entsteht. Zeichnung bei Patentschrift. (D.K.P. 311968, Kl. 32a, vom 10/5. 1917, ausgegeben 0/5. 1919.) S c h a r f .

Geteerte Ziegel als Fußbodcnbelag von Fahrtkräumen. Die Verwendung von mit Teer (4 Teile Kreosot, 1 Teil dünnflüssiger Teer) imprägnierten Ziegeln als Fußbodenbelag in Fabrikräumen wird empfohlen. Die Fugen werden wie bei den Holzklotzpflastem vergossen. Nach dem letzten Aufstrich wird die Oberfläche mit hydraulischem Kalk oder Sand bestreut. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 56. 18/2. [7/1.].)

J u n g .Christine Walter, Cöpenick, Verfahren zur Herstellung von Bausteinen u. dgl..

dadurch gekennzeichnet, daß Putzrohr oder ähnliches Gewächs auf passende Länge gebracht, durch D raht o. dgl. in Bündel oder in flacher Form gebunden u. in eine abbindende M. (Zementmörtel, Kalkmörtel, Gipsmörtel) getaucht wird, worauf die Einlage nebst anhaftender M. in Formen gepreßt wird. (D.B.P. 311843, Kl. 80 a vom 0/9. 1916, ausgegeben 2/5. 1919.) M a i.

V II. D üngem itte l, Boden.

Chemische Fabrik Flörsheim Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M., Pflanzen­schutzmittel, bestehend im wesentlichen aus fein gepulvertem, metallischem Alumi­nium, Magnesium oder Zink oder einem Gemisch dieser Metallpulver, gegebenen­falls unter weiterem Zusatze von inerten Pulvern, wie Kieselgur, Kaolin, Talkum, Gips u. a. m. Man kann die Metallpulver auch unter Zusatz von Kolloiden, wie Leim, Gelatine, Casein oder klebenden Stoffen anwenden. (D.K.P. 311883, Kl. 451 vom 7/6. 1917, ausgegeben 3/5. 1919). M a i.

J. A. Stenius, Die Lösungswirhung von verdünnter Citroncnsäurelösung und verdünnter Salpetersäure a u f Bodenphosphate. Auf Grund seiner Verss. folgert Vf., daß verd. Citronensäurelsg. sowohl wie verd. HNO, ein ausgezeichnetes Lösungs­vermögen für Bodenphosphate besitzen, u. daß die gefundene H,PO* der ausnutz­baren entspricht. Bei starkbasischen Böden empfiehlt es sich, einen Überschuß des Lösungsmittels entsprechend der Basizität zu nehmen. Citronensäure wirkte am stärksten in 0,5% ig. Lsg., HNO, in 0,06°/,ig. Lsg., wobei 3 g Boden mit 100 ccm der Säure 1/a Stde. in der Maschine geschüttelt wurden. Lsg. auf 500 ccm verd. und in 200 ccm F iltrat H5P 0 4 bestimmen. Neutrale NH* - Citratlsg. löst weniger gut, und entsprechen die gefundenen W erte nicht der wahren Ausnutz­barkeit. (Joum. Ind. and Engin. Chem. 11. 224— 27. März 1919. [23/8. 1918.] W ooster, Ohio, Landwirtsch. Vers.-Station d. Dept. of Chemistry.) G e m m e .

H. A. Noyes, Genaue Bestimm ung van Bodennitraten m it der Phenoldisulfo- säuremethode. 50 g Boden werden mit 200 ccm W . ’/t Stde. ausgeschüttelt, die Lsg-

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1 0 VIrr. M e t a l l u r g i e ; M e t a l l o g r a p h i e u s w . 1919. IV.

abfiltriert und 5 ccm des klaren F iltrats in kleiner Porzellanschale abgedam pft Gleichzeitig wird eine Vergleiehslsg. (5 ccm KNO„-Lsg., 1 ccm =■ 0,0001 g KNOs) abgedampft. Nach dem Erkalten versetzt man mit 1 ccm Phenoldisulfosäurelsg., hergestellt durch Lsg. von 25 g Phenol in 150 ccm konz. HaS 04, zugeben von

■75 ccm rauchender HaSO<( tropfenweise unter Umschwenken umschütteln und 2 Stdn. auf 100° erhitzen, */« Stde. stehen lassen u. mit 15 ccm k. W. versetzen. Zu­geben von verd. NHa (4—8 °/0 ig) bis zur bleibenden Gelbfärbung u. Vergleich der Reaktionslsgg. im Colorimeter (die Standardlsg. muß auf 100 ccm verd. werden). A uf Grund eingehender Verss. kann Vf. die Methode als sehr genau empfehlen, die Nitrate werden durch W . vollständig herausgelöst, Chloride sind ohne Einfluß auf die Rk. Als Klärmittel bei großem Gehalt an organischen Verunreinigungen oder färbenden anorganischen Bestandteilen des wss. Auszuges hat sich Ca(OH)j sehr gut bewährt. (Journ. Ind. and Engin. Chem. 11. 213—18. März 1919. [15/7.1918.] Lafayettc, Indiana, Landwirtsch.-chem. u. bakt. Lab. d. Pnrdue Vers.-Stat.)

G b im m e .

M. A b ra h am , H. R au sch von T ra u b en b e rg und J . P usch , Über ein Ver­fahren zur Bestim m ung der spezifischen Leitfähigkeit des Erdbodens. Die Kenntnis der spezifischen Leitfähigkeit a des Bodens ist für die Erdungsanlagen von An­tennen von großer Bedeutung. Ihre Best. muß unter den Bedingungen der Praxis erfolgen. Da die Erdungsmittel meist in eingegrabenen Drähten bestehen, die 30—50 cm tief im Boden liegen, muß a auch für solche Stellen des Bodens ge­messen werden. Das Herausnehmen einer Bodenprobe und deren Messung im Versuchsgefäß erscheint nicht einwandfrei. Die theoretische Deutung der Ver­suche vereinfacht sich erheblich unter der Annahme, daß der Erdboden als guter Leiter in dem Sinne auzusehen is t , daß der Verschiebungsstrom gegen den Leitungsstrom vernachlässigt werden kann. Es wird eine aus zwei parallelen Drähten von vernachlässigtem, kleinen W iderstand bestehende Leitung in den H albleiter (Erde) eingegraben u. an ihrem Beginn eine W echselspannung angelegt, welche mit einem ungedämpften Röhrensender erzeugt wird. Das Resultat zeigt, daß der Strom nicht als reine e-Funktion mit der Entiernung vom Erregungspunkt abnimmt, wie es die Theorie verlangt. Dadurch kommt in die so vorgenommene Best. von a ein Element der Unsicherheit. Es wurde daher er noch nach einer zweiten Methode bestimmt, die von diesem Bedenken frei ist. Die auf beide Arten erhaltenen W erte von er stimmen genügend überein, um auch die erste Methode als unbedenklich erscheinen zu lassen. (Physikal. Ztschr. 20. 145—47. 1/4. [16/1.] Lab. d. Ges. f. drahtlose Telegraphie.) B yk.

V III. M eta llu rg ie ; M eta llo g rap h ie ; M eta llv e ra rb e itu n g .

B e rn h a rd Osann, Frischvorgänge bei Schweißeisen und Flußeisen. Bei allen Frischverff. geschieht die Oxydation nicht unmittelbar durch Luftsauerstoff, sondern mittelbar durch Eisensauerstoffverbb.:

a) C + FeaOa = CO + 3 FeO; b) 4C + F e ,0 4 => 4CO + 3Fe;c) C -f- FeO = CO -|- Fe.

Der Vorgang a ist bei allen Frischverff. möglich; die Vorgänge b und c nur bei den Flußeisenverff. Das dabei wirksame FeO wird von Eisen gel. Bei den Schweißeisenverff. ist der Umweg über die Schlacke notwendig. FeO-reiche Schlacke löst F e ,0 4 und Fe^Oj, u. diese wirken frischend auf das fl. Roheisen. (Chem.-Ztg. 43 . 105. 1/3. Bergakademie Clausthal.) J u n g .

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1919. IV. VIII. M e t a l l u r g i e ; M e t a l l o g r a p h i e u s w . 11

0. Mühlhäuser, Über die im Scherben einer Zinkm uffel sich bildenden F arb­stoffe und deren Umwandlung durch die M uffel- und Ofengase. Die Glasur und Schlackenschicht einer Muffel sind für die Verbrennungs- und Muffelgase durch­lässig; durch die Gase entstehen im Scherben Pigmente. Solange sich aus der Beschickung Zinkdampf entwickelt, entsteht durch Reduktion der im Scherben ent­haltenen Titansäure ein niedrigeres Oxyd, daB in Verb. m it FeO einen blauen F arb­stoff liefert. Am Ende der Dest. dringen die Verbrennungsgase tiefer in die Muffel­wand ein, das blaue Titansesquioxyd geht in Titansäure über, und die Farbe des Eisenoxyduls, Manganoxyduls oder eine Mischfarbe beider kommt zum Vorschein, der Scherben ist grau oder grün gefärbt. Durch den Einfluß einer Oxydations­flamme wird die grüne Schicht von einer braunen überlagert. Man beobachtet die farbigen Schichten stets in dieser Beihenfolge. Am Munde der Muffel nimmt der Scherben unter dem Einfluß des 0 der Luft und der verhältnismäßig niederen Temp. eine ockergelbe Farbe an. Bei Muffeln, die bei niedriger Temp. unter Feuer gehalten werden, wie bei der Cadmiumherst., treten noch blaurote und fuchsrote Färbungen auf. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 53—56. 18/2. 1919. [6/11. 1918.].)

J u n g .

Christiaan Jac. Ger. Aarts, Dongen, Holland, Verfahren zu r Herstellung von Zinksu lfa t durch O xydation von Schwefelzink (Zinkblende, Abfallprodukten usw.) mit Hilfe von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einw. des Sauerstoffs oder der sauerstoffhaltigem Gase unter erhöhtem Druck «rfolgt. — Durch die Anwendung von Druck wird die Reaktionsgeschwindigkeit so erhöht, daß hohe Tempp., bei denen schweflige Säure entsteht, für die Oxy­dation des Schwefelzinks nicht erforderlich Bind. Die Oxydation kann z. B. in einem geschlossenen Ofen erfolgen, der mit den erforderlichen Einrichtungen zur Erzeugung eines Überdruckes versehen ist. Man kann auch eine Vorrichtung ver­wenden, die nach Art eines Dieselmotors mechanisch angetrieben wird. An Stelle des Öles wird Zinksulfid beim Ansaugen des Motors eingespritzt. Der Verdichtungs­druck wird so bestimmt, daß die Rk. möglichst vollständig und unter geringstem Aufwand mechanischer Energie verläuft. Die Reaktionstemp. wird durch Regelung der W asserkühlung bestimmt. (D.R.P. 311943, Kl. 12n vom 27/10. 1915 , ausge­geben 6/5. 1919.) M ai.

Chemische Fabrik Buckau, Magdeburg, Verfahren zu r Herstellung von basischem M agnesiumcarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß man Magnesiumsalz- Isgg. mit einem teilweise carbonisierten Ammoniak, bezw. einem Gemisch von Ammoniak und kohlensaurem Ammonium bei Tempp. zwischen 40 und 70° fällt, mit der Maßgabe, daß in den Fällungsmitteln mindestens 20% u. höchstens 85% des Ammoniaks durch Kohlensäure neutralisiert sind, und im Reaktionsgemisch das Ammoniak im Verhältnis zum Magnesium stets im Überschuß vorhanden ist, die Menge der Kohlensäure aber in mäßigem Überschuß über die zur Bindung des gesamten Magnesiums als basisches Carbonat erforderliche Menge zugegen ist, und zwar bis höchstens 63 Gewichtsteile Kohlensäure auf 24 Gewichtsteile Magne­sium. Das erhaltene basische Magnesiumcarbonat ist äußerst voluminös, reicher an Krystallwasser als die bekannten Handelsmarken, verliert den größten Teil des W . bei niedriger Temp. und wird auch bei viel niedrigerer Temp. unter Kohlen­säure- und W asserabspaltung (etwa bei 400° gegen 800°) in eine Magnesia usta nmgewandelt, die ebenso wie die Magnesia carbónica viel größere Feinheit und besonders auch größere Reaktionfähigkeit besitzt als die übliche Handelsware. Das basische Magnesiumcarbonat wird in der Gummiindustrie verwendet. (D.B..P. 311960, Kl. 12m vom 16/8. 1912, ausgegeben 6/5. 1919.) M a l

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1 2 X . F a r b e k ; F ä r b e r e i , D r u c k e r e i . 1919. IV.

Heinrich. Falkenberg, W eetzen b. Hannover, Zink-B lei-Legierung nach Patent 300111 (C. 1919. II. 58), gekennzeichnet durch einen Eisengehalt von l° /0 b is ■weniger als 1,6*/»• — Die H erst erfolgt so, daß in einem Graphittiegel eine Zink- Eiscn-Legierung geschmolzen w ird, und nachdem dann die Krätze abgezogen ist, fügt man Blei hinzu, rührt gehörig um , fällt die Legierung in Kokillen und läßt das verbrauchsfertige Lagermetall erstarren. Der Bleigehalt kann zwischen 1 bis 5% schwanken. (D.R.P. 311839, Kl. 40b vom 18/10.1916, ausgegeben 2/5.1919; Zus.-Pat. zu Nr. 300111, frühere Zus.-Patt. 309695 und 309955; C. 1919. II . 260.)

M a i .

C arl H assler, Aalen, W ürtt., Verfahren zu r Herstellung siliciumhaltiger Lager- weißmetallc, dadurch kennzeichnet, daß eine Vorlegierung A hergestellt wird aus 50—98 Tin. Letternmetall, enthaltend 55—90 Tie. B le i , 10—30 Tie. A ntim on und0—20 Tie. Z in n , 1—50 Tin. liegelweißmetall, enthaltend 80—84 Tie. Z in n , 11 bis 12 Tie. A ntim on und 5 - 8 Tic. K upfer, 1—4 Tin. Keinkupfer und 0,2—2,0 Tin. 30°/oig. Silic ium kupfer, oder eine Vorlegierung B aus 94—98 Tin. Letternmetall,1—4 Tin. Keinkupfer und 0,2—2,0 Tin. Silicium kupfer, und daß die Endlegierung erseugt wird durch Zusammenschmelzen von 20—55 Tin. der Vorlegierung A mit20—50 Tin. Lettemm etall und 25—55 Tin. W eichblei, bezw. von 30—75 Tin. der Vorlegierung B mit 30—40 Tin. Letternmetall, 10—40 Tin. Mischzinn und 75 bis

•25 Tin. Blei und mit 15—55 Tin. Weichblei. — D as Verf. unterscheidet sich von demjenigen des Hauptpatentes durch die Verwendung von Letternmetall an Stelle von Hartblei. (D.R.P. 312335, Kl. 40 b vom 29/11. 1917, ausgegeben 16/5. 1919; Zus.-Pat. zu Nr. 297290; C. 1917. I. 939.) M ai.

S . F a rb e n ; F ä rb e re i, D ruckere i.

M. Freiberger, Hypochloritbleichbäder m it freier Säure oder m it freiem A lka li und verschieden reinem Wasser. Je mehr beim W armchlorieren die Chlorkalklsg. in Chlorsoda umgesetzt is t, desto weniger energisch ist der Chloriereffekt, dieser steht im direkten Zusammenhang mit der Alkalität oder dem Säuregehalt des Chlorierbades. Beim W armchlorieren kann man sowohl mit Lsgg. von Chlorkalk als auch mit Natriumhypochlorit von viel stärkeren Verdünnungen zu guten E r­gebnissen gelangen. Diese wirken weniger energisch als jene. Bei Chlorkalklsg. ist es besonders die saure Rk., welche den Chlorierprozeß energischer gestaltet. Bei Natriumhypochloritlsg. ist man umgekehrt imstande, durch eine Erhöhung der Alkalität der Lsg. bei geeigneter Einstellung des Sodaüberschusses die Reinheit des W eiß zu steigern. Die elektrolytisch hergestellte Bleichlauge wird als geeig­neter bezeichnet als die Javellelauge, (Färber-Ztg. 30. 89—94. 15/4.) SüVERN.

Eber Midgley, E in fluß von Färbe- und Appretierprozessen a u f gewebte Stoffe. An einer Photographie wird gezeigt, wie beim Crabben eines Gewebes mit glän­zendem Mohairschuß und nicht glänzender Baumwollkette durch Ziehen in der Richtung der Baumwollkette der Mohairschuß an die Oberfläche gelangt, und da­durch das Gewebe höheren Glanz bekommt. Je nach der Zus. des Stoffes wird also beim Crabben verschieden gearbeitet werden müssen. Auch können durch das Crabben W ebefehler verdeckt werden. An Diagrammen wird der Einfluß der verschiedenen beim Appretieren vorgenommenen Prozesse auf die Festigkeit des Gewebes gezeigt. Künstliches Konditionieren kann bewirken, daß die äußeren Lagen des auf der Spule befindlichen Garns alle Feuchtigkeit aufnehmen, was zu mechanischen und chemischen Veränderungen des G am s führen kann. Dadurch

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1910. IV. X . F a k b e n ; F ä r b e r e i , D r u c k e r e i . 13

können hellere und dunklere Streifen im Gewebe auftreten. (Journ. Soc. Dyera Colourista 35. 20—22. Januar.) StlVEKN.

H. H ey, N otizen über Iteinigen und Färben m it flüchtigen Lösungsmitteln. Mit flüchtigen Lösungsmitteln wird dann gereinigt, wenn das Reinigen mit W . zu Schädigungen durch Schrumpfen, Form- oder Farbenveränderungen führt. Haupt-, sächlich wird mit Petroleumbenziu u. Solventnaphtha gereinigt, Tetrachlorkohlen­stoff u. Trichloräthylen entwickeln schädliche Dämpfe, greifen mit W . bei höherer Temp. Metalle an u. sind zu teuer. Statt das Lösungsmittel w. anzuwenden, wa* wegen der erhöhten W asseraufnahmefähigkeit vorteilhaft wäre, setzt man Benzin- seife, Öle, Alkohole usw. zu. Die modernen Reinigungsanlagen arbeiten so, daß W aschen, Spülen, Schleudern und Trocknen in geschlossenem Kreislauf in einer indifferenten Gasatmosphäre erfolgen, das Lösungsmittel wird vollkommen wieder­gewonnen, und Explosionsgefahren sind beseitigt. Beim Trockenfärben wird nach B o u b s i e r unter Zusatz von ammoniakal. A. u. Fettsäuren, nach F a r b e l l u. M a y mit Benzinseife in Bzn. u. mit Methylalkohol u. nach C A 8S E L L A & Co. mit einem Benzinseifenbad, sauren Farbstoffen und aliphatischen Säuren gearbeitet. (Journ. Soc. Dyers Colourists 35. 12—17. Januar.) S ü v e b n .

A. K ra m e r, Einiges über Batikfärberei. F ür Batikarbeiten eignet sich am besten Seide oder Samt, am wenigsten Wolle. Die W achsreserve besteht aus japanischem W achs, dem Kolophonium beigemischt ist, auch Erd- oder Bienen­wachs sind verwendbar. D ie Reserve wird mit einem Glaskännchen oder füll­federhaltigen Stiften aufgebracht. Zum Färben sind Küpen- oder Alizarinfarbstoffe am geeignetsten. Über Einzelheiten der Arbeitsweise werden nähere Angaben gemacht. (Monatsschr. f. Textilind. 34. 30—31. 15/4.) Süvebn.

M aria Scholz, Leichlingen a. Rh.J, Verfahren zur Herstellung von beliebigen M ustern a u f Stoffen m. dgl. durch Batikverfahren nach Pat. 264624, darin bestehend, daß der Stoff die W achsauftragvorrichtung in Vereinigung mit einer mitlaufenden Schablone durchläuft, so daß die Tränkung mit W achs mustergemäß erfolgt. — Nach dem Hauptpatent werden marmorähnliche Batikmuster erzeugt. Die zur Herst. beliebiger Muster dienende Schablone kann den Stoff entweder als Deck­schutz durch das W achsbad begleiten oder nach Netzung mit wasserabstoßenden Mitteln diese an den Stoff in Form des Musters abgeben. (D.R.1J. 311937, Kl. 75 c vom 26/4. 1916, ausgegeben 5/5. 1919; Zus.-Pal. zu Nr. 264624.) M ai.

W . Z än k e r, Untersuchungen über den A u fb a u hochgeschwefelter Schwefelfarb­stoffe. W enn man die abfiltriertc Paste eines Schwefelfarbstoffs im Wassertrocken schrank nach Zusatz eines geringen Überschusses von sehr verd. NaOH so oft ein- trocknet, bis die schwach alkal. Rk. bestehen bleibt, so wird nicht nur der labil gebundene Thiozonschwefel zu H3S 0 4 oxydiert, sondern gleichzeitig koaguliert auch «lie ganze Menge des adsorbierten S. Neutralisiert man alsdann das überschüssige Alkali, so läßt sich der freie S aus der trockenen Farbsäure mit Lösungsmitteln entfernen. D ie Menge des aus den verschiedenen Schwarzfarbstoffen des Handels nach der Oxydation des höherwertigen S erhaltenen S betrug etwa 0,8 3°/0. Die physikalischen Eigenschaften werden durch die Behandlung mit NaOII in auf­fallender Weise verändert; die Farbstoffe verlieren ihr Quellungsvermögen; cs ver­bleiben farbtechnisch viel weniger wertvolle Prodd., denen die Affinität zur Textil­faser fehlt. Die für die Schwefelfarbstoffe aufgestellten Konstitutionsformeln haben eine geringe W ahrscheinlichkeit für sich, da kolloidaler S bei der Zus. eine große

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14 XI. H a r z e ; L a c k e ; F i r n i s ; K l e b m i t t e l ; T i n t e . 1019. IY.

Rolle spielt. (Ztachr. f. angew. Cli. 32. 4 9 -5 3 . 18/2. [2/1.] Lab. d. Färbereischule Barmen.) J u n g .

G nstav U lr ic h , Bemerkungen zu r Verwendung mikro analytischer Methoden in Färberei- und Drucker cüaboratoricn. Der Vf. betont die W ichtigkeit mikroaualy- tischer Methoden bei Teitilunterss. (Österr. Chem.-Ztg. [2] 2L 182. 1/10. 1918- Brünn.) JuNQ.

X I. H arze ; L acke; F irn is ; K leb m itte l; T in te.

W . Schaefer, E in neues Verfahren zu r Gewinnung des Harzes aus dem Fichtcn- scharrharz. Es gelang dem Vf. (D.R.P. 299293; C. 1917. II. 439), ein Verf. aus­zuarbeiten, wonach es auf eine einfache und billige A rt möglich ist, das Fichteu- rohpech von seinen Verunreinigungen zu befreien, worauf es der W eiterverarbeitung auf Kolophonium und Terpentinöl zugeführt werden kann. (Chem. Umschau a. d. Geb. d. Fette, Öle, Wachso, Harze 25. 25—26. März 1918. Wr.-Neustadt.) S c h ö n f e l i» .

J . M arcusson, D ie technischen Cumaronharze. Die Eigenschaften und Preise der 30 verschiedenen Marken Cumaronharze sind in einer Tabelle zusammengestellt. Die Hauptverwendung des Cumaronharzes in der Industrie der Lacke u. Anstrich­m ittel, der Druekfarbenindustrie und in der Papierindustrie wird besprochen. — Bei der Unters, des Cumaronharzes kann als einfachste Vorprobe, ob ein Cumaronharz oder ein pechartiger Destillationsrückstand vorliegt, die Prüfung der Acetonlöslich­keit empfohlen werden. In Aceton lösen sich alle Cumaronharzmarken; Pech ist uni. in Aceton. Von anderen Kunstharzen läßt sich das Cumaronharz durch seine starke Löslichkeit in Benzin und durch Erhitzen mit Natronkalk unterscheiden. Bakelit spaltet Phenol ab. Die natürlichen Harze schmelzen höher, haben höhere Säure-, Verseifungs- u. Jodzahlen, sind stark optisch-aktiv, während Cumaronharz nicht d reh t Zur Unterscheidung der einzelnen Cumaronharzmarken dient die Best. des Erweichungspunktes, der Zähigkeit und der Farbe. Zur Best. der Kon­sistenz dient eine Nageltauchprobe, bei welcher die Zeit gemessen w ird, in der «in Nagel in die Harzmasse eindringt. Als cumaronharzhaltige Rückstände sind solche Erzeugnisse anzusprechen, die bei einer Wasserdampfdest. weniger als 35°/0 Cumaronharzgehalt ergeben. Die Dcst. muß dann ausgeführt werden, wenn die Nagelprobe eine Zahl von 5 Sekunden oder weniger ergibt. Zur Beurteilung der Farbe dient der Vergleich einer Bcnzollösung des Harzes mit einer Lsg. von1,5 g Kaliumbichromat in 100 cem 50%ig. IL,S04; dabei wird auf die Helligkeit, nicht auf den Farbenton geachtet. Bei der Unters, ist auf freie HaS04, Sulfo- säuren, bezw. Äthylschwefelsäuren zu prüfen. — D er Vf. untersuchte die Ursache der Mannigfaltigkeit der verschiedenen Cumaronharzmarken und stellte Verss. an, die Zahl zu verringern. Bei dem Polymerisationsvorgang sind die Konzentration der HjSO«, ihre Menge und die Temp. von Bedeutung. Als Bestandteile der Cumaronharze wurden festgestcllt: In Aceton wl. Säureharze, in Aceton 1. Harze, die teils in A. wl., teils leichter 1. sind, gegen H ,S 04 beständige und unbeständige Öle, sowie Mineralstoffe, hauptsächlich Natriumsulfat. Die Ggw. öliger, von H ,S 04 absorbierbarer Stoffe ist darauf zurückzuführen, daß nicht nur die zwischen 160 und 180° sd. Anteile des Steinkohlenteeres, die das Cumaron und das Inden ent­halten, sondern Teerdestillate von höherem Kp. mitbenutzt werden. Das Ver­halten der gegen HaS 04 widerstandsfähigen Öle weist darauf h in , daß sie unter der kondensierenden W rkg. der HaS 04 wie das Phenylxylyläthan aus Styrol, bezw. seinen Homologen und Kohlenwasserstoffen von der Art des Xylols und Cumols

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1919. IV. XI. H a r z e ; L a c k e ; F i r n i s ; K l e b m i t t e l ; T i n t e . 15

entstanden sind. Die Kondensationsprodd werden besonders dann in das Cumaron- harz gelangen, wenn unter 160° sd. Fraktionen des Steinkohlenteers verwendet werden. Daß von den acetonlöslichcn Harzen ein Teil in Ä.-A. wl. ist, steht im Einklang mit den Eigenschaften des Paracumarons und Paraindens. Zur Fest­stellung der Herkunft der in A.-Ä. 1. Harze wurde Solventnaphtha I I fraktioniert destilliert und festgestellt, daß die Fraktion 175—180° bei der Behandlung mit H,SO* Harze mit niedrigstem F. liefert. Der niedrige F. der ölfreien Cumaron- harze ist auf die Ggw. von Indenharz zurückzuführen. Bezüglich der Bedeutung der Bestandteile für die Beschaffenheit der technischen Cumaronkarze ergibt sich: Je größer der Gehalt an ätheralkoholunlösl. Harz, desto höher liegt der F . Der Gehalt an diesen Bestandteilen wurde aber bei den besten technischen Harzen nicht höher als 55°/o gefunden. Die in Ä.-A. 1. Modifikation des Indenharzes drückt den F. betrüchtlich herab. A uf ihre Ggw. und kleine Nebenbestandteile ist cs zurückzuführen, daß es oberhalb 25° schm. Cumaronharze nicht gibt. Von den öligen Bestandteilen bedingen die Styrolkondensationsprodd. noch ziihe Beschaffenheit selbst bei Ggw. in größerer Mengo; die lioclisd. Steinkohlenteeröle finden sich dagegen in den minderwertigen, fl. Harzm arken, die beim Schütteln mit konz. HjSG, in Tetrachlorkohlenstoff merkliche Erwärmung zeigen. Eine Verbesserung de3 Materials und eine Beschränkung der zahlreichen Marken läßt sich, wie folgt, erreichen: Die bei Einw. der HjS0 4 auf das Teerdestillat entstehenden Säureharze müssen möglichst entfernt werden. W ichtig ist es, daß man die Reinigungssäure schnell abzieht, damit die Ausscheidung der Säureharze vermieden wird. Ein Übergang von öligen Stoffen in das Cuinaronharz läßt sich vermeiden, wenn man nur die zwischen 160 und 180° sd. Solventnaphthafraktion verarbeitet und die mit H sS0 4 nicht in Rk. tretenden Anteile durch Behandeln mit Wasserdampf, nötigen­falls unter Vakuum, völlig abtreibt. Die unterhalb 100° schm. Modifikation des polymerisierten Indens, welche den F. des Cumaronharzes unter 65° herabdrückt, läßt sich vermeiden, wenn man die Polymerisation statt mit H^SO* m it einem Metallsalz vornimmt. Man kann so helle Cumaronharze vom F. 160° gewinnen. (Chem.-Ztg. 43. 9 3 -9 4 . 22/2. 109—11. 5/3. u. 122—23. 12/3.) J u n g .

Die Herstellung von Zaponlacken. Früher hat man hierfür Celluloidabfälle benutzt. Da aber der in ibnen enthaltene Campher für die Herst. des Zaponlacks überflüssig ist, verarbeitet man die Celluloidabfälle zweckmäßiger auf neues Cellu­loid u. stellt den Zaponlack aus niedrig nitrierter Cellulose her. Es ist gelungen, Kollodiumwollen herzustellen, deren Lsgg. in Amylacetat einen Zusatz von Bzn. bis zu 55°/0 vertragen, obne daß sich die Nitrocellulose ausscheidet. Das ist wichtig, weil Amylacetat viel teurer ist als Bzn. Man bezieht die Kollodiumwolle am besten gel., die Fabrik liefert gewöhnlich eine Amylacetatlsg. in Pastenforin, die im Verhältnis 1 :2 ,5 hergestellt wird. Manche Kollodiumwollen liefern bei gleichen Mischungsverhältnissen dickere, andere dünnere Lsgg. Das zum Ver­dünnung benutzte Bzn. darf keine hochsd. Mineralöle enthalten, man fügt einer Lsg. von 8—10 Tin. Kollodiumwolle in 90 Tin. Amylacetat langsam in dünnem Strahl die gewünschte Menge Bzn. zu, die erhaltenen blanken Zaponlacke färbt inan mittels spritl. Teerfarbstoffe. (Farbe u. Lack 1919. 38. 6/3.) SüVERN.

Otto Ruf, München, Verfahren zur Verarbeitung von K lebstoff oder dgl. -Lösungen, -Em ulsionen und -Suspensionen a u f feste Form, 1. dadurch gekennzeichnet, daß diese durch zeitlich andauernde mechanische Behandlung (Schlagen, Rühren o. dgL) in eine mit einer Vielzahl kleiner Luftbläschen durchsetzte, fein verteilte homogene M. von schlagsahneartiger Konsistenz übergeführt u. getrocknet werden. 2. \ erf. nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß die mit Luftbläschen durchsetzte

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16 XV. G ä b u n g s g e w e r b e . 1919. IV.

homogene, fein verteilte Klebstoffmasse auf künstlichem Wege, z. B. auf einer mit Dampf, h. Luft oder li. Gasen beheizten Trockenwalzc getrocknet, und das sich hieraus ergebende Pulver in Formen gepreßt wird. — 3. Verf. nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß die mit Luftbläschen durchsetzte homogene, fein ver­teilte Klebstoffmasse in üblicher Weise durch Abkühlen zum Erstarren gebracht, zu Tafeln geschnitten und im Luftstrom in wenigen Stunden getrocknet wird. (D.E.P. 312100, Kl. 22i vom 4/C. 1918, ausgegeben 14/5. 1919.) M ai.

Gustav Blumk, Ausw ahl chemisch-technischer Vorschriften. Mitteilung ver­schiedener Rezepte, u. a. für Glansstärke und für kosmetische M ittel. (Chem.-techn. Ind. 1919. Heft 9. 4. 4/3.) J u n g .

XV. G ärungsgew erbe.

G. Ellrodt, Schlechte Hefe und deren Ursache. Als Hauptursache schlechterer Qualität der Hefe bezeichnet Vf. die wechselnden Rohmaterialien und deren wech­selnde Qualität, ferner mangelhaften Transport und zum Teil unsachgemäße Auf­bewahrung in den Bäckereien. Die infolge der Ammoniumsalzernährung mit Stickstoff überernährten eiweißreichen Hefen vertragen wahrscheinlich den Transport schlechter als normal ernährte Hefen. In bestimmten Grenzen gilt eine eiweißreiche Hefe als gute Backhefe, jedoch ist das nicht für besonders eiweißreiche Hefe der Fall. Im Sommer empfiehlt es sich, auf nicht zu eiweißreiche Hefen hinzuarbeiten, da die Haltbarkeit sonst leidet. Durch besonders große N-Nahrung kann die Ausbeute nicht immer erhöht werden, sie ist nicht allein durch die N-Gabe bedingt, sondern hängt auch von der in der W ürze vorhandenen Kohlenhydratmenge u. deren sach­gemäßer Ausnutzung ab. Eine zu große N-Gabe erhöht nicht die Ausbeute, ver­schlechtert aber nicht selten die Qualität. Es empfiehlt sich für die Betriebe, deren Hefehaltbarkeit bemängelt wird, den N-Gehalt der Hefe festzustellen. (Brennerei- ztg. 35. 8103—4. 16/7.1918. Berlin, Versuchsanstalt des Vereins d. Brennereibesitzer u. Preßhefefabrikauten Deutschlands.) R a m m s t e d t .

G. Ellrodt, Verarbeitung von Vogelbeeren a u f Branntw ein- Nach älteren Mit­teilungen können aus 100 kg Vogelbeeren (S o rb u s a u c u p a r ia ) bis zu 3 1 A. ge­wonnen werden. Bei Nachprüfung dieser Daten wurden 1,85—2,6% A. erhalten, je nach Versuelisanstellung. Die Verss. wurden von Hämmerling ausgeführt. (Brennereiztg. 35.8127.27/8.1918. Berlin, Versuchsanstalt des Vereins d. Brennerei­besitzer u. Preßhefefabrikanten Deutschlands.) R a m m s t e d t .

G. Ellrodt und Raimund Kunz, Älkoholgewinnung aus Flechten. Zur Ver­arbeitung kam C la d o n ia r a n g i f e r in a , deren Zus. folgende w ar: 11,7% W., 0,66% N , 4,11% Rohprotein, 4,87% Äsche, 1,6% Ätherextrakt. Die Asche ent­hielt 70% Kieselsäure und um- 0,71 % Phosphorsäure oder auf Flechte bezogen 0,034%. D urch einstündiges Kochen bei 3 Atmosphären mit 0,85%ig. Salzsäure wurden 71,7% des Gewichtes der Flechte als Extrakt gewonnen. D er Extrakt ent­hielt 54,5% Glykose oder auf Flechte berechnet 39%. F ür die Gewinnung des A. eignete sich folgendes Verf. am besten: Einstündiges Erhitzen im Autoklaven bei 3 Atmosphären mit 2—3% Salzsäure auf das Flechteugewicht bezogen, was einem Zusatze von 8—12°/, Säure vom spez. Gew. 1,125 entspricht. Vor Anstellung der Maische zur Gärung wurde die Säure neutralisiert; die Gärung wurde bei .28 bis 30° durchgeführt. Es wurden 28—28,5 Vol.-% A. erhalten. (Brennereiztg. 35. 8171. 5/11. 1918. Berlin, Versuchsanstalt d. Vereins d. Brennereibesitzer u. P reß­hefefabrikanten Deutschlands.) RAMMSTEDT.

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1919. IV. XV. GÄBUNGSGE WERBE. 17

G. E llro d t, Rentabilität der Verarbeitung von Kartoffeln in Brennereien. Aus den Verss. und den Berechnungen des Vfs. geht hervor, daß bis zu einem Stärke­gehalt der Kartoffeln von 16°/0 bei den derzeitigen Kartoffelpreisen bei Ankauf der Kartoffeln an eine Rentabilität nicht gedacht werden kann. (Brennereiztg. 35. 8175. 12/11. 1918. Berlin. Versuchsanstalt d. Vereins der Brennereibesitzer u. Preßhefefabri­kanten Deutschlands.) R a m m s te d t.

G. E llro d t, Bericht der Vereins-Versuchsanstalt über die im Jahre 1917 in K orn­brennereien ausgeführten Betriebsrevisionen. Vf. berichtet über von ihm als Be­amten der Versuchsanstalt des Vereins der Kornbrennereibesitzer und der Preßhefe­fabrikanten Deutschlands ausgeführte Betriebsrevisionen und die dabei gemachten Beobachtungen. Die Verarbeitung von Melasse in Kornbrennereien wird eingehend behandelt und die Schwierigkeiten, die sich aus dem wechselnden Rohprodukt er­geben, werden hervorgehoben. (Brennereiztg. 35. 8013. 19/2. 8019. 5/3. 8023—24. 12/3. 1918.) R a m m s t e d t .

A lexander Ja n k e , Beiträge zur technischen Biochemie. I I . E ssig und E ssig­säure. (Vgl. Österr. Chem.Ztg. 21. 191; C. 1919. II. 184.) Der Vf. hält den Standpunkt des Codex alimentarius Austriacus, sowohl Gärungsessig als Essig­essenz unter der Bezeichnung Tafel- oder Speiseessig zuzulassen, nicht für richtig. Will man eine Erweiterung des Begriffes Essig vornehmen, so ist diese Gattungs­bezeichnung durch eine Angabe über die Herkunft näher zu bestimmen. — Der Vf. beschreibt die verschiedenen Verff. zur Herst. von Essig und Essigsäure und erörtert ihre volkswirtschaftliche Bedeutung. Das „Orlöansverf.“ u. daB Arbeiten mit Drehessigbildnern sind zur Gewinnung von Qualitätessigen am geeignetsten. (Österr. Chem.-Ztg. [2] 22. 1—5. 1/1. 18—22. 1/2. u. 26—28. 15/2. Techn. Hoch­schule Wien.) J u n g .

S chrohe, D er E rsa tz des E ssigs durch Salzsäure ist zurückzuweisen. J o h . R ü d . G l a ü b e r ü b e r d en G ä r u n g s e s s ig u n d d e n H o lz e s s ig . Es wird aus dem W erke: „Eurni novi philosophier oder Beschreibung der New-erfundenen Destillier- Kunst“, Amsterdam 1650, mitgeteilt, daß GLAÜBER die Salzsäure als ausgezeichneten Ersatz für den teuren Essig im Haushalt empfiehlt. Auch den H o lz e s s ig kannte GlaUBER, und er zeigt in dem Buch, wie man ihn aus „ K rä u te rn , Hölzern, W u rze ln , Samen usw.“ gewinnen kann. (Dtsch. Essigind. 23. 111—13. 25/4.) R a m m s t e d t .

G. E llro d t, Bericht über die analytische lä tigke it der Vereins-Versuchsanstalt im Jahre 1917. Aufzählung der untersuchten Proben. Die Backfähigkeit von Hefe­proben, nach der Methode des Verbandes deutscher Preßhefefabrikanten bestimmt, lag zwischen 57 und 160 Min. In einem Falle konnte festgestellt werden, daß die Ursache einer auffallend schlechten Ausbeute in der Verwendung eines Super­phosphats zu suchen war, das auf die Vermehrung der Hefe ungünstig einwirkende Bestandteile enthielt. Vf. empfiehlt, in derartigen Fällen, in denen die Ausbeuten scheinbar ohne besonderen Grund stark nachlassen, die zur Verwendung kommenden Salze zu untersuchen. — Vf. stellte fest, daß sich Kastanienmehl unter bestimmten Bedingungen zur Fabrikation von Milch fiure eignet. (Brennereiztg. 35. 7999. 22/1. ig ig .) R a m m s te d t .

Otto, M e in d l, Neumälze. In einer Tabelle werden die ausführlichen Unterss. von,ÄO,Malzproben mitgeteilt. Die Gersten der Ernte 1918 lösen sich im Gegen­satz ' zu jenen des Vorjahres auch bei manchmal knapper Blattkeimcntw. verhältnis-

J j p i g hjicht;7feo daß über mangelhafte Lsg. nicht geklagt wurde. Dagegen be-II» -Vr / ^

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1 8 XVI. N a h r u n g s m i t t e l ; G e n u s z m i t t e l ; F u t t e r m i t t e l . 1919. IV.

mangelt Vf., daß der Aufbewahrung der Malze zu wenig Beachtung geschenkt w ird; Malze mit einem W assergehalt bis zu 8°/0 konnten in größerer Menge fest­gestellt werden. (Ztschr. f. ges. Brauwesen 42. 73—76. 5/4.) Rammstedt.

X V I. N ah ru n g sm itte l; G en u ß m itte l; F u tte rm itte l.

L. E lk a n E rben , G. m. b. H., Berlin, Verfahren zur Herstellung von Ameisen­säure entwickelnden Papieren, W atte o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man das P ap ie r , die W atte usw. mit Lsgg. von neutralem ameisensauren K alk oder Strontium oder Magnesium tränkt. — Die Papiere sollen zu Konservierunga- zweeken Verwendung finden, wo sie beim Befeuchten durch Dissoziation Ameisen­säure freigehen. (D.R..P. 312063, Kl. 55f vom 11/6. 1918, ausgegeben 12/5.1919.)

M a i.W . H e r te r , Gips im B rot. Der Vf. stellte in einem angeschobenen Roggen­

brot 4% der Trockensubstanz Gips fest. An dem Brot waren keine Besondem- heiten zu erkennen; erst auf der angetrockneten Schnittfläche zeigten sich weiße Körnchen wie Mehlteilehen; bei der mkr. Unters, zeigten sich feine Gipskrystalle. (Der Müller 41. 52. 7/3.) J u n g .

E n o ch Z ander, P er E in fluß der B astardierung a u f die Honigbildung. Die Analysen von Honig von Bastarden aus deutschen u. kaukasischen Bienenstämmen ergaben, daß der Honig nach Aussehen und Zus. je nach den nach Stamm und Rasse verschiedenen Fermenten des Bienenkörpers verändert wird. (Ztsclrr. f. ang. Entomolog. 5. 88—92. Juli 1918. Erlangen.) J u n g .

Essig-Rezepte. (Vgl. Dtsch. Essig-Ind. 23. 93. 28/3. 99. 4/4. 104. 11/4.; C. 1919.H. 768.) Es werden angegeben ein Rezept für Ge w ü rz e s s ig a u f f r a n z ö s is c h e A r t , zwei Vorschriften für E s t r a g o n e s s ig , eine für Z w ie b e le s s ig , drei für C h a lo t te n e s s ig . (Dtsch. Essigind. 23. 109. 18/4. 114. 25/4. 119. 2/5.) Rammstedt.

G onnerm ann , Lupinenhaltige Kaffeersatzstoffe. Die W arnung E c k e n r o t h s (vgl. Ztschr. f. angew. Ch. 31. 388; C. 1918. II. 312) vor lupinenhaltigen Kaffee­ersatzstoffen ist unberechtigt, da Lupinen keine Saponine enthalten, u. die Prodd. aus entbitterten Lupinen frei von schädlichen Stoffen sind. (Ztschr. f. angew. Ch.32. 40. 4/2.) J u n g .

H e n d rik L o d ew ijk G eveke, Hilversum, Holland, Verfahren zur Herstellung eines Kaffcersatzmittels, darin bestehend, daß man Tobinambur oder die Erdbirne (die Wurzelknollen von Helianthus tuberosus), gegebenenfalls nach vorangegangenem Abschälen, in Stückchen zerteilt, diese nach dem Trocknen in an sich bekannter W eise röstet, vermahlt und das so erhaltene Prod. gegebenenfalls mit anderen Kaffeersatzstoffen oder mit Kaffee, Kakao oder anderen hierfür in Betracht kom­menden Stoffen vermischt. — Die Ausgiebigkeit übersteigt diejenige des Kaffees um mehr als 100%. (D.R.P. 311834, Kl. 53d vom 4/3. 1917, ausgegeben 8/5.1 9 1 9 .) M a i .

W . E lle n b e rg e r und P . W a e n tig , Über Strohaufschließung m it K a lk ohne A nwendung von Wärme. Durch Behandlung von Roggenstroh mit Kalkmilch in der Kälte haben die Vff. eine Zuuahme der verdaulichen Bestandteile um 11% erzielt. (Dtsch. landw. Presse 46. 1. 1/1. Sep. v. Vff.) J u n g .

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1919. IV. XVII. F e t t e u s w . — XVIII. F a s e r - r . S p i n n s t o f f e u s w , 19

X V II. F e tte ; W achse; Seifen; W asch m itte l.

H einrich. F rem erey , Heidelberg, Verfahren zur vollständigen E ntsäuerung von Ölen, Fetten u. dgl. m it Ammoniakgas, dadurch gekennzeichnet, daß die Öle o. dgl. bei möglichst niedriger Temp. zunächst vollkommen mit trockenem Ammoniakgas gesättigt und dann zwecks Abscheidung der in dem Öl kolloidal gel. wasserfreien Ammoniakseife mit ‘/2—l l/3 Tin. W ., berechnet auf 1 Ti. freier Fettsäure, versetzt werden, worauf die abgeschiedene Ammoniakseife bei einer unter 90° liegenden Temp. mit Hilfe des Vakuums in ihre Komponenten, Ammoniak u. Fettsäure, zer­legt wird. — Die enge Grenze des zweckmäßigen Feuchtigkeitszusatzes kann nach oben hin bedeutend erweitert werden durch das Vorhandensein von wasser- aufnehmenden, die Ammoniakseifen nicht umsetzenden Salzen, sei es durch Zusatz oder direkte B. in der Reaktionsmassc. Am geeignetsten haben sich carban,iusamres Ammonium und Hirschhornsalz erwiesen, das durch Einleiten von gasförmiger Kohlensäure in das Öl vor oder nach der Sättigung mit Ammoniak im Reaktions- prod. gebildet werden kann. Es kann die Entsäuerung ununterbrochen im Groß­betriebe der Öl- und Fettraffination ausgeführt werden. (D.R.P. 312136, Kl. 23a vom 12/3. 1914, ausgegeben 15/5. 1919.) M a r

Otto R össler, Dresden, Verfahren zur H erstellung von Seifen , dadurch gekenn­zeichnet, daß Grundseife ohne Vortrocknung unter Weglassen einer Mischmaschine mit den Zusatzstoffen auf einer Schnecke durch Walzen geschickt u. mittels einer anderen Sehnecke in Riegel geformt wird, wonach die W eiterverarbeitung auf be­kannte Weise erfolgt. — Die nicht vorgetrocknete Seife kann in ihrem mehr fl. Zustande leichter, besser und ohne großen Kraftverbrauch mit Zusatzstoffen ver­mischt werden. (D.R.P. 311967, Kl. 23f vom 29/9. 1917, ausgegeben 5/5. 1919.)

M a lAd. G rün und Th. W ir th , Über die Bestim m ung des Glycerins und des Wasser­

gehaltes von Glycerincn aus dem spezifischen Gewicht und dem Siedepunkt. Die Glycerinbest, aus dem spezifischen Gewicht ist nicht verläßlich, da 6 vorliegende Tabellen erhebliche Differenzen aufweisen. Die Vff. bestimmten an den über Pliosphorpentoxyd bis zur Gewichtskonstanz getrockneten Mittelfraktionen von zwei Glycerinproben das spez. Gew. bei 15° zu 1,2653 + 0,0001, bezogen auf W . von 15“; demnach ist der von G e r l a c h angegebene W ert richtig. Da der Kp. des Glycerins durch kleine Mengen W . erheblich beeinflußt w ird, haben die Vff. die Kpp. von Glyeerinen mit verschiedenem W assergehalt nach dem Verf. von S c h l e i e r - h a c h e r (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 24. 944; C. 9L I. 907) bestimmt und in einer Tabelle zusammengestcllt. Bei absolut trockenem Glycerin wurde der Kp. durch Anziehen von Feuchtigkeit beim Einfüllen in den App. etwas zu niedrig gefunden. Zur Unters, schwächerer Glycerinlsgg. ist die Best. des Kp. nicht geeignet. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 59—02. 25/2. 1919. [9/12. 1918.] Chem. Lab. d. Firma G e o r g ScH icn T A.-G., Aussig a. E .) J u n g .

X V m . F a se r- u n d Spinnstoffe; P a p ie r ; C ellu lose ; K unststoffe.

K. S ü v ern , Faser- und Spinnstoffe im Jahre 1917 un d 1918. Zusammen­stellung der in der angegebenen Zeit über tierische, pflanzliche und künstliche Faserstoffe erschienenen Veröffentlichungen. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 115— 20. 15/4.) S ü v e r n .

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20 XVIII. F a s e r - ü. S p i n n s t o f f e ; P a p i e r u s w . 1919. IV.

P a u l K ra is , Über die A u f Schließung der Bastfasern . I . Auf Grund seiner Verss. empfiehlt Vf. folgendes Verf. zu r A ufschließung von einheimischen N a tu r­fasern: Die lufttrockenen Stengel werden in 20-facher Flottenmenge untergetaucht etwa 3 Tage in einer 0,5—l°/0ig. Lsg. von Bicarbonat bei etwa 35° liegen gelassen. W enn eine mit h. W . übergossene Probe zeigt, daß sich die Fasern vollständig ablösen, werden die Stengel herausgenommen und mit 80° h. W. übergossen. Die Holzstengel können herausgezogen werden; die Fasermasse wird auf einem Sieb gesammelt und gewaschen. Die noch in der Fasermasse enthaltenen klebenden Bestandteile können durch Kochen mit 1—2°/0ig. Soda- oder Ätznatronlsg. oder durch Durchkneten mit einem dünnen Brei von Lehm, Kieselgur u. dgl., Trocknen u. W iederauswaschen entfernt werden. Das HiLPENBRANDsche Patent (Nr. 297785) zum Entbasten von Nesseln unter Anwendung von Harn ist nur unter gewissen Bedingungen verwendbar. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 25 — 27. 28/1. 1919. [12/12.1918.] Chem.-physikal. Abt. des Deutschen Forschungsinst. f. Textilind. Dresden.)

J u n g .F. H onig , Beiträge zur K enntnis der hygroskopischen Eigenschaften der Textil­

fasern unter Berücksichtigung der E ntw icklung de)' Trocknungsapparate, -verfahren und -anstalten. Die geschichtliche Entw. der Trocknungsapparate, -verfahren und -anstalten wird besprochen, hauptsächlich werden hygrometrische Unterss. an Faserstoffen beschrieben. Die Unterss. erstrecken sich auf alle in Betracht kommen­den Faserstoffe in den verschiedenen Stadien der Aufmachung, wie sie für die Konditionierung in Betracht kommen. D ie von M ü l l e r aufgestellten Formeln über die Abhängigkeit des Feuchtigkeitsgehaltes der Faserstoffe von der relativen Luftfeuchtigkeit werden bestätigt. Die Faserstoffe sind dann bei sehr langer Zeit konstant gehaltenem relativen Feuchtigkeitsgehalt der Luft untersucht worden, nnd es ist der Einfluß der Zeit auf den wechselnden W assergehalt der Faserstoffe bei parallel wechselndem Feuchtigkeitsgehalt der Luft wiedergegeben. Endlich sind die Mittelwerte des relativen Feuchtigkeitsgehaltes der Luft für die für die einzelnen Faserstoffe in Betracht kommenden Produktionsgebiete ermittelt, u. hier­nach ist der nach den verschiedenen Konditionsbestst. sich ergebende gesetzliche Zuschlag mit dem gewissermaßen natürlichen Zuschlag verglichen. (Heft 3—5 der Forschungsarbeiten, herausgegeben vom Deutschen Forschungsinstitut f. Textil­industrie, Dresden 1918. Sep. v. Vf.) S ü v e r n .

E. 0. Hasser, Neue Fasermasseherstellung von Textilfäden a u f nassem Wege (.Botationsgarn). (Ztschr. f. ges. Textilind. 22. 161—62. 23/4. — C. 1919. II. 372.)

SÜVERN.E . 0. H asser, Ju te-S tran fa . Stranfa ist ein aus Stroh gewonnener Juteersatz.

Das Stroh durchläuft Walzen, um den Röhrenteil aufzuspalten und die Knoten zu zerquetschen, wobei zugleich die noch vorhandenen Ährenteile abgestreift werden. D arauf wird mit alkal. Lauge unter mechanischer Bearbeitung behandelt, gespült, von W . befreit und getrocknet, alles in ununterbrochener Reihenfolge. Die ge­wonnene Rohfaser wird einem dem Jutebatschen ähnlichen Erweichungsverfahren unterworfen, die Auflösung in spinnbare Fasern erfolgt auf kräftigen Krempeln, und die weitere Verarbeitung allein oder gemischt m it Hede auf den in der Ju te­spinnerei üblichen Strecken, Vor- und Feinspinnmaschinen. Verss., Stranfa durch Hecheln zu veredeln, haben ein recht günstiges Ergebnis gezeitigt. Aus den groben Nummern werden Seilerwaren, Kordeln und Bindegarn hergestellt, die feineren Nummern finden zum W eben von Sack- u. Packtüchern und Matten Verwendung. (Bayer. Ind.- u. Gewerbeblatt 105. 21—23. 8/2.) SÜVERN.

W . H e rb ig , Z u r E lastikum reaktion der Wolle. Die genannte Reaktion (v o n

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1919. 1Y. XYin. F a s k r - tr . S p i n n s t o f f e ; P a p i e r u s w . 21

A l l w ö r d e n , Ztschr. f. angew. Cb. 29. 77; C. 1916. I. 1036; N a u m a n n , Ztscbr. f. angew. Cb. 30. 135. 297. 305; C. 1917. II. 654; 1918. I. 386) tritt mit Brom­wasser schärfer hervor als mit Chlorwasser, weil Bromwasser die Faser gelb färbt, wodurch die charakteristische Perlenbildung sich besser von der Faserwandung abhebt. Mit Bromwasser verläuft die Perlenbildung etwas langsamer, nach 15 Minuten ist die Beaktion vollendet. Die Beobachtungen von VON A l l w ö r d e n und N a u m a n n werden bestätigt. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 120. 15/4. Chemnitz.)

SÜVERN.Otto Kress und L. F . Hawley, D ie A ufarbeitung von paraffinierten Papier­

abfällen durch E x tra k tio n m it flüchtigen Lösungsm itteln. Technische W inke zur Extraktion von paraffinierten Papierabfällen (sogen. WachBpapier) mit Gasolin, Kp. 90—140°. Die Extraktion ist so vollständig, daß der Papierbrei ohne weiteres wieder auf Papier verarbeitet werden kann. (Journ. Ind. and Engin. Cliem. 11. 227— 29. März 1919. [19/8. 1918.] M adison, W isconsin, Forest Prod. Lab.)

G r im m e .Max Bosenthal, G. m. b. H ., Berlin, Verfahren zur H erstellung einer Papier­

masse aus Papierfaserstoffen, wie Holzschliff, Stroh, Gräsern, Lumpen, Torf o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß diese Papierfaserstoife mit etwa 10— 60% Seeschlick, geologisch Sapropel genannt, innig vermischt, in die gewünschte Form gebracht u. unter mäßiger Erwärmung oder an der Luft ausgetrocknet werden, wodurch eine je nach der Menge des Sapropelzusatzes zunehmende Versteifung u. Erhärtung des jeweils zu erzeugenden Körpers eintritt. — Die M. besitzt infolge des Gehaltes an wachsartigen Stoffen eine glatte Fläche, so daß das Leimen erübrigt werden kann. (D.B.P. 311828, Kl. 54e vom 2/10. 1917, auBgegeben 2/5. 1919.) M a i.

Aktieholaget Karlstads Mekaniska Verkstad, K arlstad, Schweden, Vor­richtung zum Entioässern von H olzschliff, Zellstoff u . dgl., gekennzeichnet durch zwei miteinander zusammenwirkende und gegeneinander umlaufende Siebwalzen, die zu dem Stoffzuführungsbehälter derart angeordnet sind, daß der zu entwässernde Stoff sich unmittelbar auf die Oberflächen beider Siebwalzen ablagert u. zwischen diesen ausgepreßt wird. — Es kann auch mit einer größeren Siebwalze eine Mehr­zahl von kleineren Siebwalzen Zusammenwirken, wobei für jede kleinere Siebwalze ein besonderer Stoffzuführungsbehälter vorgesehen ist, so daß der Stoff aus jedem Behälter sich auf die Oberflächen einer der kleineren Siebwalzen u. der größeren Siebwalze ablagert. (D.B.P. 311934, Kl. 55d vom 11/11. 1917, ausgegeben 5/5.1919. Die P riorität der schwed. Anm. vom 20/5. 1916 ist beansprucht.) M a i.

Friedrich Bergius und Erik Hägglund, Essen, Verfahren zur A ufarbeitung von Ablaugen aus dem alkalischen A ufschluß pflanzlicher Stoffe, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Laugen bei hoher Temp. und hohem Druck erhitzt werden. — W ird Natronseilstoff lauge unter Druck auf 250—300° erhitzt, so fallen die orga­nischen Bestandteile schon nach 2 Stdn. ziemlich vollständig in Form eines kohligen Prod. aus. Die dabei entwickelte Kohlensäure carbonisiert das vorhandene Alkali, den Überschuß läßt man zur Vermeidung zu hohen Druckes entweichen. Ein Arbeitsdruck von etwa 50 Atmosphären ist im allgemeinen ausreichend. (D.B.P. 311933, Kl. 55 b vom 10/10. 1917, ausgegeben 6/5. 1919.) M a i.

Eduard Herzinger und Edmund Naylor, W ittenberge, Bez. Potsdam, Ver­fahren zu r Herstellung von lederfesten und lederähnlichen Geweben, dadurch gekenn­zeichnet, daß Gewebe, z. B. aus Papier, mit Asphaltlsgg. allein oder unter Zugabe von Harzen oder Algenschleim in Verb. mit Birkenteeröl u. Zinkoxyd, Zinkchlorid, Chlor- oder Ätzkalk mit oder ohne Zusatz von zerkleinerten Fruehtschalen der Boß-

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22 XIX. B r e n n s t o f f e ; T e e r d e s t i r l a t i o n u s w . 1919. IV.

kastanie als Füllmittel getränkt, bezw. versetzt werden. — Die Gewebe sollen als Ersatz für Ledertuch, W achsleinwand und Korkteppiche dienen. (D.E.P. 312064, Kl. 55 f vom 21/6. 1918, ausgegeben 13/5. 1919.) M ai.

X IX . B rennstoffe ; T ee rd estilla tio n ; B eleuch tung ; H eizung.

Jas. Dtrnlop, Kohlenersparnis und wissenschaftliche Überwachung von K a m p f­kesselanlagen. Yf. glaubt festgestellt zu haben, daß jeder Kessel seinen höchsten W ärme Wirkungsgrad erzielt, wenn die Wärmeentw. je Pfund gebrauchter L uft 620 BTU. beträgt. W erte oberhalb dieser Zahl erhöhen zwar die Dampferzeugung, verringern jedoch den W ärmewirkungsgrad, während W erte unterhalb dieser Zahl Dampferzeugung u. W ärmewirkungsgrad herabsetzen. (Engineering 107. 318 bis 319. 1/3. Glasgow.) S c h r o t e .

W. H. Casmey, Kohlenersparnis und wissenschaftliche Überwachung von D am pf- kessclanlagen. Vf. hat in zahlreichen Fällen Verbesserung des W ärmewirkungs­grades durch Verkleinerung der Kostfläche und die dadurch bedingte Verringerung des Luftüberschusses erzielt. (Engineering 107. 271. 24/2. Milnthorpe, Wakefield.)

S c h r o t h .Der mechanische Kost von Erith-Eiley. Zeichnung, Abbildungen u. kurze

Beschreibung der von der Erith-Engiucering Co. hergestellten Unterschubfeuerung. (Engineering 107. 268. 28/2.) S c u r o t h .

E. Haack, Das Verfeuern geringwertiger Brennstoffe. Allgemeine Besprechung der Bedingungen für die Verbrennung minderwertiger Brennstoffe zur Dampf­erzeugung unter besonderer Berücksichtigung der Luftzuführung (Saugzug, Unter - winddampf- und Luftgebläse) und der Preisfrage, die sich auch bei geringerer Brennstoffausnutzung bei minderwertigen Brennstoffen vorteilhafter stellt, weil der W ärmepreis niedriger ist. (Ztschr. f. Spiritusindustrie 42. 131—33. 24/4.) S c h r o t e .

Anweisung fü r den sicheren Gebrauch von pulverisierten Brennstoffen. Die Sicherbeits- u. Bedienungsvorschriften zweier ausführenden Firmen, der Pulverised Fuel Equipment Company in New Y ork und The Bonnet Company in Canton (Verein. Staaten) für die Inbetriebsetzung und Betriebsfuhrung von Kohlenstaub­feuerungsanlagen sind zum Abdruck gebracht. (Engineer 127. 398—99. 25/4.)

S c h r o t h .Beruh. Teufer, Chemnitz, B rennsto ff fü r Explosionsm otoren , bestehend aus

F u rfu ro l, welchem noch andere Brennstoffe, wie Benzol o. dgl., zugesetzt sein können. — Ndd. und Krustenbilduug haben sich bei richtiger Einstellung nicht ge­zeigt. Die Wandungen der Zylinder werden nicht beeinflußt, und die Schmier­m ittel, wie bei Verwendung anderer Betriebsstoffe, nicht gel. Furfurol wird beim Anlassen des Motors zweckmäßig mit etwas Benzol o. dgl. gemischt, um eine leichtere Zündung herbeizuführen. (D.E.P. 312201, Kl. 23b vom 17/5. 1918, aus­gegeben 16/5. 1919.) M a i.

Bergmann-Elektrizitats-Werke, Akt.-Ges., Berlin, Verfahren zur Gewinnung eines höherwertigen Brennstoffs aus Abfällen der Kohlengewinnung (Haldenberge, Klaubeberge, W aschberge), dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle zunächst in einen Zustand feinster Zerteilung (kolloidale Lsg.) gebracht und dann dem elektro­osmotischen Verf. unterworfen werden. — Es wird so die Kohle von den sonstigen Bestandteilen, hauptsächlich tonigen Beimengungen, getrennt. (D.E.P. 301273, Kl. 10 b vom 24/12. 1915, ausgegeben 29/4. 1919.) M a i.

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1919. IV. X I X . B r e n n s t o f f e ; T e e r d e s t i l l a t i o n u s w . 23

G. M arconnet, D ie Gaserzeuger, ihre Z u k u n ft und ihre neuen Formen der Brennstoffausnutzung. W ährend in normalen Generatoren eine Vergasungsmöglich- keit von 80—100 kg je qm als Grenze angesehen werden muß und zum Betrieb einer Gasmaschine von 5000 PS einschließlich Reserve 8 Normalgeneratoren auf­gestellt werden müßten, würde für den gleichen Zweck ein einziger HochleiBtungs- generator mit Schlackenschmelzung genügen, der zwischen 800 und 2000 kg je qm durchzusetzen vermag und der noch den Vorteil besitzt, mit aschereichem Brenn­stoff besser zu arbeiten als mit aschearmem. W eitere hohe Durchsatzmöglichkeiten bieten mit pulverisierter Kohle betriebene Generatoren, die bei tangentialem Ein­tritt des Brennstoff-Luftgemisches 500—1500 kg je qm verarbeiten können. Schau­bilder eines Kohlensäurebestimmungsapparates für die Feuerung einer Kesselanlage von Hand, mit mechanischer Beschickung und mit Gasfeuerung sind zur Darst. gebracht. (Chem. Ind. 2. 6—14. 1/1.) S c h r o t h .

Jo h a n n Hauhoff, Bochum i. W., Kabelwinde fü r Koksöfen o. dgl. 1. Einrich­tung an Fahrzeugen oder Maschinen mit mehreren umkehrbaren Bewegungen und einem stets in gleichem Drehsinn laufenden Motor, insbesondere an Türkabeln für Koksöfen, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor auf mehrere Wechselgetriebe derart einwirken kann, daß das eingeschaltete Getriebe das andere in der Null­stellung verriegelt. 2. Einrichtung nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel des einen Wechselgetriebes mit an Kreuzschenkeln angelenkten Schienen versehen ist, die den Hebel des anderen Getriebes in der Nullstellung umfassen u. dessen Ausschwenken verhindern. — Hierdurch wird verhindert, daß der Türkabel beispielsweise bereits eine wagerechte Fahrt annimmt, ehe die Senkbewegung der Tür vollendet ist. W eiterer Anspruch, sowie Zeichnungen bei Patentschrift. (D.E.P. 311964, Kl. 10a, vom 19/6. 1917, ausgegeben 6/5. 1919.) S c h a r f .

K. B ru h n , Teer fettöl. Vf. gibt eine zusammenfassende Darst. über das aus dem Steinkohlenteer der Gasanstalten und Kokereien hergestellte Teerfettöl. Be­sonders werden besprochen Gewinnung, Eigenschaften, Viscosität und Zähigkeit, Viscositätsabfall, Stockpunkt (Fließpunkt), Salzfreiheit (Nachkrystallisation), W asser­gehalt, Mischbarkeit mit Mineralöl, chemische Zus., Einw. auf die H aut, Versand, Lieferungsabnahme, Probenahme, Lagerung, Herst. von Mischöl u. Starrschmieren, Jahreserzeugung, Saugfähigkeit, Schmierfähigkeit, Verwendbarkeit. (Stahl u. Eisen 39. 402—6. 17/4. 469—74. 1/5. Essen-Euhr.) G r o s c h u f f .

E le k tr iz itä tsw e rk Lonza, Basel, Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken von Acetylencntwicklern m it Carbid, insbesondere mit solchem von feinkörniger oder staubförmiger Beschaffenheit, 1. dadurch gekennzeichnet, daß man aus einem Behälter fallendes Carbid mit Hilfe eines Wasserstrahles unter die Haube des Entwicklers bringt. — 2. Verf. nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das für den W asserstrahl benötigte W. zur Hauptsache dem Entwickler entnimmt und diesem Altwasser so viel Frischwasser zusetzt, daß der Wasserspiegel im Ent­wickler immer auf gleicher Höhe erhalten wird. — 3. Beschickungsvorrichtung für Acetylenentwickler zur Ausübung des Verf. nach Patentanspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß sie eine Düse enthalt, die zur Erzeugung des in Patentanspruch 1 erwähnten W asserstrahles dient. — Das Carbid wird der Düse durch ein I* allrohr zugeführt, das zur Verwendung von Unterdrück mit dem Gasrohr des Entwicklers ^ V e rb in d u n g steht. (D.B..P. 312102, Kl. 26b, vom 29/6. 1918, ausgegeben 14/5.1919. Die Priorität der Schweiz. Anmeldung von 6/4. 1918 ist beansprucht) M a i

E d. D onath , Z u r E in führung der Schieferölindustrie in Österreich. Der Vf. bespricht die aus bituminösen Schiefern durch trockne Dest. erhaltenen Öle hin-

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24 XIX. B r e n n s t o f f e ; T e e r d e s t i l l a t i o n u s w . 1919. 1Y.

sichtlich ihrer Zus. und die Schieferölindustrie im Deutschen Reich. Durch die Einführung der Schieferöldest. in Österreich würde neben der Menge an Treib- und Schmiermitteln u. an seifengebenden Fettsäuren die Produktion von Ammoniak gehoben werden; die Destillationsrückstände würden ein geeignetes Material zur Herst. von Kunstasphalt abgeben. (Österr. Chem.-Ztg. [2] 22. 34—36. 1/3. Brünn.)

J u n g .R u d o lf K oetschau , D ie Zerstörung u n d Vermeidung von Mineralölemulsionen.

Der Vf. hat das von v. P i l a t und v. P i o t r o k o w s k i veröffentlichte Verf. (vgl. Petroleum 13. 1046; C. 1919. II. 30) zur Zerstörung von Mineralölemulsionen durch Erhitzen in geschlossenen Gefäßen auf 120—130° bei der Raffination hochviscoser Maschinenöldestillate u. bei der Aufarbeitung der Abfallaugen mit gutem Erfolge benutzt. Die B. von Emulsionen läßt sich von vornherein vermeiden, wenn die gesäuerten Destillate unmittelbar bei 3—5 Atmosphären Dampfspannung gelaugt werden, welches Verf. von den Mineralölwerken A l b r e c i i t & Co. zum Patent an­gemeldet ist. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 45—46. 11/2. 1919. [16/12. 1918.] Ham­burg-Kl. Grasbrook.) J u n g .

Ü ber d ie V erw endung von T ee rfe ttö len und Schieferöl zu r Maschinen- Schmierung. Teerfettöl ist infolge seines Anthracengehaltes und seiner geringen Viscosität bei verhältnismäßig geringer Erwärmung allein schlecht zu Schmier- zwecken verwendbar, verliert jedoch in inniger Mischung mit Mineralöl viel von diesen Nachteilen. Eine Anlage zur Mischung von Teerfettöl oder Schieferöl mit Mineralöl wird näher beschrieben. (Feuerungstechnik 7. 104—5. 1/4.) S c i i r o t h .

E m il H eu ser und C arl S k iö ld eb ra n d , Untersuchungen über das L ig n in des Holzes. I . D ie trockene D estillation des L ign ins. Das durch Einw. von hoch­konzentrierter HCl aus Fichtenholz gewonnene, gereinigte und entharzte L ig n in spaltet mit l2°/0ig. HCl kein Furfurol ab; dagegen zeigte es beträchtliches Reduk­tionsvermögen; Kupferzahl 12,55. Bei der trocknen D estillation des Lignins tritt die Verkohlungstemp. etwa mit 270° ein. Bei 400—450° wird die Rk. am leb­haftesten, gekennzeichnet durch stärkste Gasentw. und reichlichste B. von wss. Destillat. Die Verkolilungsrk. des Lignins verläuft wie die des Holzes und der Cellulose exothermisch. D ie in der Zeiteinheit entwickelte Menge CO, ist zu An­fang der Gasentbindung am größten und nimmt dann nach anfänglich scharfem Abfall allmählich ab. Das Ligningas besteht im wesentlichen aus CO,, CO, KW- stoffen, CnH,„ und Methan. Bemerkenswert sind der geringe Gehalt an CO, und der hohe an CO und Methan. Daher besitzt das Ligningas höheren Heizwert als das des Holzes, sowie des Zellstoffs und der Cellulose. Lignin liefert wesentlich mehr Kohle und Teer als Fichtenholz, Fichtenholzzellstoff und Baumwollcellulose und fast ebensoviel Aceton u. Methylalkohol wie Fichtenholz. Der Methylalkohol, der bei der Verkohlung des Holzes entsteht, stammt lediglich aus dem Lignin. Bei der trocknen Dest. des Lignins tritt offenbar durch die hohe Temp. teilweise Zerfall der Methylkörper ein, da sonst die Ausbeute an Methylalkohol dreimal so . groß sein müßte wie au3 Holz. Auch das Lignin liefert Essigsäure, wenn auch nur '/ , soviel wie Fichtenholz. (Ztschr. f. angew. Ch. 32. 41—45. 11/2. 1919. [21/10. 1918.] Techn. Hochschule. Darmstadt, Abt. f. Cellulosechemie.) J u n g .

F rie d a B res lauer, Berlin, Verfahren zu r Herstellung von Glühkörpern fü r Gas- glühlicht aus Zellulose als Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellulose in irgendeinem Stadium der Fabrikation mit Äther, Alkohol, Eisessig, Methylalkohol, Chinolin oder mit ähnlichen, zweckmäßig u. a. auch die Harze lösenden Stoffen oder Gemischen solcher Stoffe behandelt wird. — (D.R.P. 312177, Kl. 4f, vom 27/2. 1918, ausgegeben 14/5. 1919.) M a i.

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1919. IV. XIX. B r e n n s t o f f e ; T e e r d e s t i l l a t i o n u s w . 25

Max Mayer, Berlin-Schöneberg, Verfahren zur He)-Stellung von Glühkörpern fü r Gasglühlicht unter Verwendung von Cellulose fasern , dadurch gekennzeichnet, daß die Cellulose oder das daraus hergestellte Cellulosegam oder Cellulosegewebe gebleicht wird. — Nach erfolgter Bleiche werden die in der Cellulose eventuell zurückgebliebenen anorganischen Bestandteile, z. B. durch Säurewäsche, entfernt. (D.BJP. 312178, Kl. 4f, vom 27/2. 1918, ausgegeben 14/5. 1919.) Max.

Mit Stadtgas beheizter Glüh- und Wärmeofen. Beschreibung u. Abbildung eines von der Davis Furnace Company in Luton nach einem neuen System „Revergen“ konstruierten Ofens mit regenerativer Vorwärmung der unter geringem Druck zugeführten Verbrennungsluft. Die Abgangstempp. betrugen bei 850° in der Muffel 49°, bei 1000° Muffeltemp. etwa 90° und bei 1000° 227°. (Engineering 107. 272. 8/2.) S c h r o t h .

A. Schmid, Teeröl sta tt K o h le ! Nach einleitender Besprechung der Eigen­schaften de3 Teeröls und seiner Vorteile bei der Verbrennung (keine Rückstände, Hauch- und Rußfreiheit, geringer Luftüberschuß und dadurch erhöhter W irkungs­grad) werden einige Teerölfeuerungen der Firma F e l l n e r & S i e g l e r , Frank­furt a/M., für Flammrohrkessel u. Drehrohröfen näher beschrieben. (Tonind.-Ztg. 43 . 308—10. 8/4. Frankfurt-W est.) S c h r o t h .

Ernst Stahmer, Georgsmarienhütte, Kr. Osnabrück. Zünd- und Beheizungs­mittel fü r Feldkochgesehirrc und ähnliche Kochgeschirre, bestehend aus einem in feste Form gepreßten Gemisch aus einem pulverförmigen Brennstoff (Sägespäne, Sägemehl, gemahlenem Holzzellstoff oder Papierrohmasse) und einem festen Brenn­stoff (Paraffin, Stearin, Ceresin), 1. dadurch gekennzeichnet, daß beide Stoffe unter inniger gleichmäßiger Mischung in einem solchen Mengenverhältnis stehen, daß bei der Verbrennung der Brennstoff nicht ausschwitzt, sondern au den Brennstoffträger gebunden bleibt. — 2. Zünd- und Beheizungsmittel für Feldkochgeschirre nach An­spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus in trockenem pulverförmigem Zu­stand dadurch gekennzeichnet, daß es aus in trockenem pulverförmigem Zustand gemischtem Paraffin und Sägemehl im Mengenverhältnis von zwei Gewichtsteilen Paraffin auf drei Gewiehtsteile Sägemehl besteht. — Man kann so Tabletten her- steilen, die rauchfrei verbrennen. F ür Schncllzündertablctten werden 3—5°/0 Nitro­cellulose beigemischt. (D.R.P. 312182, Kl. 10b, vom 31/8. 1917, ausgegeben 16/5. 1919.) M a i.

A. B ig o t, Öfen m it erhöhtem W ärmewirkungsgrad. (Chem. Ind. 2. 27—36. 1/1. — C. 1919. H. 621.) S c h r o t h .

Albert Poerste, Berlin, Gasheizapparat, hei dem Gas und L u f t mittels Siebes durchgemischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb an seinem Umfang einen Teil der sich beim Durchtritt durch den hohlen und durchbrochenen P rall­boden vorwärmenden Nebenluft frei vorbeistreichen und erst über dem Sieb in die Flamme treten läßt. (D.R.P. 312022, Kl. 4g vom 28/7. 1918, ausgegeben 17/5. 1919; Zus.-Pat. zu Nr. 311524; C. 1919. H. 698.) M a i.

J. Tausz und A. Lüttgen, Schnellmethode zur Bestimm ung von Hartasphalt. Sie besteht im wesentlichen daTin, daß der H artasphalt in eigens zu dieser Best. angefertigten Schleudergläschen, die sich auf der Mikrowage zur W ägung bringen lassen, mit Benzin gefüllt und sofort in der Zentrifuge innerhalb 10 Minuten zur völligen Abscheidung gebracht wird. Dabei legt sich der Nd. so fest an die Ge-

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26 XX. S c h ie s z - u n d S p r e n g s t o f f e ; Zündw a r e n . 1919. IV.

faß wand an , daß die Fl. klar abgegossen werden kann. Zur Reinigung wird er wiederholt in Benzol gel. und mit Benzin wieder ausgefällt. Zur Ausführung der B est genügen 0,2—0,5 g Öl. Die Ergebnisse von zahlreichen nach dieser Methode ausgeführten Bestst. weichen, genau wie hei der HOLDEschen Vorschrift, um 0,1—0,2 °/0 voneinander ab. — In einer Nachschrift bestätigt C. E n g le r, daß ihm die geschilderte Schnellmethode hei Beinen vergleichenden Verss. der Extraktion bituminöser Stoffe gute Dienste geleistet hat. (Petroleum 14. 653—54. 15/4. Chem. Inst. d. Techn. Hochschule Karlsruhe.) R o s e n t h a l .

XX. Schieß- u n d Sprengstoffe; Z ü n d w aren .

A. Langhans, Analytische Untersuchungen über das Knallguecksilber. Q u a l i ­t a t i v e a n a ly t i s c h e R e a k t io n e n . 1. W ährend eine k. bereitete, etwa 5°/oige Ferroammoniumsulfatlsg. mit einer 10°/„ig. Natriumthiosulfatlsg. weder Färbung, noch Fällung g ib t, tritt bei Zusatz einer Knallguecksilberlsg. im ersten Augen­blick eine brandrote Färbung ein, die gleich darauf einer olivgrünen Platz macht; aus der mit viel Reagens versetzten Lsg. fällt nach einiger Zeit ein gelblicher Nd., der bei längerem Stehen zum Teil schwarzbraun wird. W ird von der doppelt oder dreifach verd. Ferroammoniumsulfatlsg. 1 Tropfen zu der Lsg. von Knallquecksilber gegeben, so w ird eine rosenrote Färbung erhalten; ein rötlicher Schimmer entsteht noch bei einer Lsg. des Knallquecksilbers 1 : 800; auch diese Lsg. gibt noch beim Verschwinden der Färbung eine deutliche gelbliche Trübung. Mit Eisenalaun, der mit Thiosulfat eine violette, scbncll vergängliche Färbung gibt, entsteht eine ziem­lich beständige brandrote Färbung, die auf Zusatz von verd. HCl nicht verschwindet. — 2. Beim Versetzen einer etwa 2°/0ig. Lsg. von technischem Natriumnitrit mit einer Lsg. von Knallquecksilber in KCN entsteht nach dem Ansäuern mit verd. HCl eine ziemlich beständige, blaugrüne bis smaragdgrüne Färbung. — 3. W ird trockenes Knallquecksilber mit einigen ccm einer Lsg. von 5—6 ccm Br und 10 g Ätzkali in 100 ccm W . übergossen und einige Sekunden geschüttelt, so tritt unter Entw. eines beißenden Geruches eine intensive himmelblaue bis kornblaumenblaue Färbung auf, die von dem entstandenen fl. Bromnitrosomethan herrührt. — 4. W ird trockenes Knallquecksilber mit einer Lsg. von 4,5 ccm Br u. 10 g Ätzkali in 100 ccm W . übergossen, so bildet sich unter heftiger N-Eutw. ein gelblicher Nd.; beim An­säuern löst sich der Nd. zunächst farblos; mit mehr Säure entsteht eine violette, dann blaue Färbung, die beim Kochen bestehen bleibt. — 5. Beim Zugeben einer l°/o'g- Amm oniummetavanadinatlsg. zu einer filtrierten Lsg. von Knallquecksilber in 20%>g- HCl u. Erwärmen tr itt eine rein blaue Färbung auf, die durch Reduk­tion des Vanadinats durch das entstehende Hydroxylamin hervorgerufen wird. — 6. Eine frischbereitete Lsg. von Knallquecksilber in 20°/oig. H Cl, mit der sechs­fachen Menge W . verd., wird mit einer Lsg. von 1 g E isenalaun in 30 ccm W . mit 0,5 ccm verd. HCl versetzt; es entsteht eine prachtvolle blutrote bis kirschrote Färbung, die dem Ferrisalz der Formhydroxamsäure zukommt. Beim Übergießen von festem Knallquecksilber mit einer Lsg. von MOHRschem Salz in HCl und Er­wärmen tritt eine rotviolette Färbung des Ferrisalzcs auf, das durch Oxydation durch einen Teil des Knallquecksilbers entsteht. — Die angegebenen Rkk. eignen sich bis auf Nr. 4 zum Nachweis des K n aligue des U bers in Zündsätzen ; aus letzteren wird es entweder mit den angegebenen Lösungsmitteln herausgelöst, oder das Knall- quecksiiber wird mit verd. HCl zerstört und das Hydroxylamin durch Rk. 5 oder 6 nachgewiesen. — Q u a n t i t a t iv e a n a ly t i s c h e V e rsu c h e . Bei den Verss., durch Best. des Hydroxylamins zu einer W ertbest, des Knallqueeksilbers zu gelangen, fand der Vf. in der Titration mit J ein brauchbares Verf. 15 g Knallquecksilber

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1919. IV. XXI. L e d e p . ; G e r b s t o f f e . 2 7

werden in 250 ccm 36°/0ig. HCl gelöst und die Lsg. auf 500 ccm aufgefüllt. 10 ecm der Lsg. werden mit so viel KJ-Lsg. versetzt, bis das entstellende Quecksilberjodid eben wieder in Lsg. gebt, mit dem gleichen Volumen W . verd., erhitzt und min­destens 5 Min. im Kochen erhalten. Nach dem Abkühlen wird mit Soda neutra­lisiert, mit wenig H 2S04 angesäuert, mit einer Aufschwemmung von MgCOs in W. schwach alkal. gemacht und mit Vio"n- Jodlsg. titriert. Bei der Titration mit Jod und arseniger Säure erhielt der Vf. unbefriedigende Resultate. — Bei den Verss. zur Best. mit FEHLiNGscher Lsg. ergab sich die Notwendigkeit, die Lsg. von Hg zu befreien. Die Reduktion in Ggw. von Jodquecksilber verläuft kompliziert; in der salzsauren Lsg. des Knallquecksilbers ist neben Mercuri- auch Mercurosalz vorhanden, das durch die Ameisensäure gebildet wird. Eine Trennung des Queck- silberjodids vom ausgeschiedenen Kupferoxydul gelang nicht. Beim Ausfällen des H g mit Natronlauge tritt eine Zers, des Hydroxylamins ein, wodurch die Resultate stark schwanken; auch bei der Verwendung von Magnesiumcarbonat trat Zers. ein. — Zur Best. nach der Vanadinatmetliode wurden 25 ccm einer frisch bereiteten Lsg. von 3,0 g Knallquecksilber in 250 ccm 10°/oig. H C l, ohne vom Chlorür ab­zufiltrieren, mit 50 ccm l° /0ig. Vanadinatlsg. versetzt, 5 Min. gekocht, abgekühlt, vorsichtig mit verd. Sodalsg. versetzt, bis eine dunkelgrüne Färbung mit einer Spur schwarzen Nd. eingetreten war, sofort mit verd. 1I2S04 versetzt. Nach Zu­satz von wenig Mangansulfat wurde mit Permanganat titriert, bis eine '/ , Minute sieh haltende, deutliche roslrote Farbe erreicht war. Die Titration gelingt am exaktesten, wenn man einen großen Überschuß freier H2S 04 verwendet; ein größerer Überschuß von Vanadinatlsg. ist zu vermeiden. Die W erte stimmen einigermaßen unter sich und mit dem theoretischen überein. Bei der Oxydation des Vanadyl- sulfats mit J wird das vorhandene QueckBilberchlorür oxydiert, die blaue Farbe des Vanadylsulfats bleibt erhalten. Es scheint dabei daraus hervorzugehen, daß heim Lösen des Knallquecksilbers in HCl nur die Hälfte des Hg in Quecksilberchlorür übergeht. — Die Titration einer reduzierten Eisenalaunlsg. mit Permanganat er­möglicht eine ziemlich genaue Best. des Hydroxylamins, wenn man genau dieVcr- suchshedingungen einhält. 5 ccm der Knallquecksilberlsg. werden mit 50 ccm Eisenalaunlsg. versetzt u. im Erlenmeyer 15—18 Minuten zum Sieden erhitzt; die Farbe wird dunkelbraun und dann immer heller bis hellgelb. Die heiße Lsg. wird sofort mit einer Mischung von 50 ccm W . -f- 30 ccm verd. IIsS04 (1 Teil konz. H jS0 4 -J- 4 Teile W.) versetzt n. sofort mit Permanganat titriert. W ird kalt titriert, werden zu niedrige Permanganatwerte erhalten. Die Verwendung von H8P 0 4 statt H 2S04 bewährte sich nicht. Die Best. kann auch mit FeCla vorgenommen werden. Die W erte beider Methoden weichen um 2,5—3,5°/0 vom theoretischen ab. — Die gravimetrische Best. des Hydroxylamins durch Ermittlung des Eindampf­rückstandes der Lsg. des Knallquecksilbers in HCl ist unbrauchbar. (Ztsehr. f. anal. Ch. 5 7 . 401—45. 20/11. 1918.) J u n g .

X X I. L ed er; G erbstoffe

R . L auffm ann, Die Gerbung m it Eisensalzen. Bei den zahlreichen Verss., die billigen Eisensalze für gerberische Zwecke nutzbar zu machen, hat sich ergeben, daß nur die Eisenoxydsalze gerbende Verbb. liefern, bezw. gerbend wirken, nicht aber die Eisenoxydulsalze, und daß erstere außerdem zur Erzielung von Leder in basische Verbb. übergeführt werden müssen. Vf. gibt eine Zusammenfassung der patentierten Verfif. zur Gerbung mit Eisenverbb. (Ztsehr. f. öffentl. Ch. 25. 27 bis 31. 15/2.) L a u f f m a n n .

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28 XXI. L e d e r ; G e r b s t o f f e . 1919.* IV.

Lloyd Balderston, Lederherstellung in Japan. Vf. macht Mitteilungen über Einrichtung, Arbeitsweise und Erzeugnisse japanischer Gerbereien in Osaka und Tokio, sowie über japanische Verwendung des Leders für Scbuhwerk. (Hide and Leatker 57. Nr. 7. 21—27. 15/2.) L a u f f m a n n . _ ;

E. G. Keiner, Kombinationsgerbung fü r H äute u n d Seiten. Es wird die Vor­bereitung der Häute, die Gerbung, die in der Einbadchromgerbung u. nachfolgender Gerbung mit Gambier besteht, u. die Zurichtung nebst Färben beschrieben. (Hide and Leather 57. Nr. 5. 69—71. 1/2.; Nr. 9. 77—79. 1/3.) L a u f f m a n n .

R. Lauffmann, D ie neuzeitliche Herstellung des Leders. Vf. behandelt kurzdie Zus. u. Eigenschaften der Haut, das in der Gerberei verwendete Häutematerial, sowie die Lederherst. unter Anwendung der Gerbung m it pflanzlichen Gerbstoffen, der Mineralgerbung (Chromgerberei, Weiß- und Glacigerberei, Gerbung mit Eisen­salzen), die Gerbung mit künstlichen Gerbstoffen, wie Formaldehyd, Neradol, Ordoval und die Kombinationsgerbung. (Ztschr. f. öffentl. Ch. 25. 1—15. 15/1.21—23. 30/1. Freiberg i. S.) L a u f f m a n n .

W. Fahrion, Z u r Theorie der Lederbildung. VII. (VI. Abt. vgl. Collegium 1918. 213; C. 1918. II. 1103.) Erwiderung des Vfs. auf die Ausführungen von W . M ö l l e r (Collegium 1918. 287 u. 315; C. 1918. II. 234) über Aldehydgerbung. (Collegium 1919. 51—53. 1/2.) L a u f f m a n n .

W. Möller, D as Gerbstoffproblem. E in e kritische S tud ie zur Chemie der Gerb­stoffe. Vf. hat in früheren Arbeiten (Collegium 1915. 49; 1916. 1; C. 1916. II. 704) über die Natur der pflanzlichen Gerbstoffe den Standpunkt vertreten, daß die wesentlichen Körper in diesen die chinoide Struktur besitzen, daß daher der Gerb- vorgang innig mit der Chinongerbung zusammenhängt und für die Gerbung mit pflanzlichen Gerbstoffen die Natur u. die Eigenschaften der verschiedenen Cliinone, insbesondere deren Stabilität gegenüber oxydierenden und polymerisierenden E in­flüssen von der größten Bedeutung ist. In der vorliegenden Arbeit behandelt Vf. die Struktur, die Polymerisations- und Kondensationserscheinungen der Benzo- ehinone, der Polymeren dieser und verwandter Körper unter besonderer Berück­sichtigung der chemischen und physikalischen Beziehungen zu den pflanzlichen Gerbstoffen, sowie die Entstehung der Phlobaphcne und deren Konstitution und Eigenschaften. Maßgebend für die Theorie der Entstehung gerbender Systeme im Pflanzenkörper und für die B. der Phlobaphene sind die den Chinonen eigentüm­lichen Polymerisationserscheinungen und Additionsrkk. Die B. der Phlobaphene findet entgegen anderer Anschauung in der Hauptsache bereits im Pflanzenkörper statt. Als Grundstoffe von chinonartigem Charakter kommen für die Phlobaphen- bildung Oxyanthrachinon, Catechon, Dioxydiphenochinondilacton in Frage. Die krystallinische Ellagsäure • ist ein Dilacton des Dioxydiphenohydroeliinons. Die entstehenden hochmolekularen Komplexe von Phlobaphenen werden durch kolloi­dale Anlagerung von ein- oder mehrwertigen Phenolen in den Zustand der Pepti- sation übergeführt. Es sind daher für die Erforschung des kolloiden Zustandes der Gerbstoffisgg. gerade die vom einfachen Chinhydron oder Phenochinon ab­weichenden Additionsprodd. von großer Bedeutung, die in den pflanzlichen Gerb­stoffisgg. als peptisiertes kolloides System vorliegen. (Collegium 1919. 11—18. 4/1. 33—45. 1/2.) L a u f f m a n n .

C. Immerheiser, Neues Verfahren zur Bestim m ung freier Schwefelsäure im Leder. Es handelt sich um das schon früher (Lcdertechn. Kdsch. 10. 81; C. 1919.

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1919. IV. XXin. P h a r m a z i e ; D e s i n f e k t i o n . 29

II. 75) vom Vf. mitgeteilte Verf. zur direkten Best. freier Schwefelsäure im Leder. (Collegium 1918. 293—300. 5/10. 1918. Mitteilung aus der ledertechnischen Ab­teilung der Badischen Anilin- und Sodafabrik zu Frankfurt a. M.) L a u f f m a n n .

W. M ö lle r, D ie Unzulänglichkeit der Gerbsto/jprüfungsmethoden. II. Vf. er­widert auf die Ausführungen von R. L a u f f m a n n (Lederteehn. Rdseh. 8. 241; C.1917. I. 702) betr. die Brauchbarkeit der GerbstofFprüfungsverff. (Collegium 1918. 349 -56 . 2/11. 372—78. 7/12.) L a u f f m a n n .

R. Lauffm ann, D ie Brauchbarkeit der Gerbstoffuntersuchungsverfahren. ü . Vf. erwidert auf den Aufsatz von W . M ö l l e r (Collegium 1918. 349; s. vorst. Ref.). (Lederteehn. Rdseh. 11. 21—23. 27/3. 26—28. 10/4.) L a u f f m a n n .

XX3H. P h a rm a z ie ; D esinfektion .

H inz, JEin neues Fläschchen zur sterilen A ufbew ahrung von Medikamenten und ihrer direkten E ntnahm e m it der Bekordspritze. Befinden sich sterile Lsgg. in den üblichen mit Korken verschlossenen Fläschchen, dann müssen sie vor der Ent­nahme mit der Rekordspritzc erst in ein steriles Schälchen ausgegossen werden. Um diesen Übelstand zu vermeiden, hat Vf. ein Gefäß angegeben (Hersteller: B l ia u n , Melsungen), das folgendermaßen konstruiert ist: Es besteht aus 3 Teilen, einer kugeligen Flasche, einem Stöpsel mit Steigerohr, Öffnung für Luftausgleieh und Ansatz für die Rekordspritze und aus einer Kappe. Beim Gebrauche wird nur die Kappe abgenommen, das Medikament in gewünschter Menge direkt mittels der Spritze aufgesogen, und die Kappe wieder aufgesetzt. Alle Teile der Flasche sind aus Hohlgla3 und auskochbar. Das Medikament kann in der geschlossenen Flasche nach Abnahme der Kappe beliebig im W asserbade erhitzt werden. (Dtsch. med. W eh sehr. 45 . 437. 17/4. Burg i. D.) B o r in s k i .

L ec in tverk E. Laves, Hannover, Verfahren zur Herstellung alkalilöslicher Cal­cium- und Eisenpyrophosphat-Eiioeißverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herst. alkalilöslicher Calcium- u. Eisenpyrophosphat-Eiweißvcrbb. Eiiceiß- körper, deren Halogenverbb. oder deren Abbauprodd., Pyropliosphorsäure oder deren Salze und Calcium- oder Ferrisalze unter Zusatz einer zur Neutralisation genügen­den Menge von Alkali aufeinander einwirken läßt. — Die Calcium- und Eisen- pyrophospliat-Eiweißverbb. können aus verd. Lsgg. durch Zusatz einer geringen Menge oder gelindes Erwärmen oder aus alkal. Lsgg. durch Neutralisation mit verd. Säuren abgeschieden werden. Sie lösen sich mit Alkalien, deren Carbonaten und Bicarbonaten oder Ammoniak zu den entsprechenden neutralen Salzen; aus diesen Lsgg. können durch Zusatz von 1. Erdalkalisalzen die uni. Erdalkalisalze der Eisenphosphat-, bezw. Calciumpyrophosphat-Eiwcißverbb. gefällt werden. Die Patentschrift enthält Beispiele für die Anwendung von Casein, Caseose und eines Gemisches von Lactalbum in und Globulin (aus Kuhmilch). Die Prodd. sollen in der Therapie Verwendung finden. (D.R.P. 312221, Kl. 12p vom 29/3. 1917, aus­gegeben 14/5. 1919; Zus.-Pat. zu Nr. 253 8 3 9 , früheres Zus.-Pat. 272 517; C. 1914.I. 1470.) Ma i.

P a u l H u re t, Abgeänderte Formel fü r prophylaktische Pommade m it leichtem und leicht dissoziierbarem Kalomel. Die Schutzpommade gegen syphilitische An­steckung hat sich zwar als häufig wirksam, aber nicht zuverlässig erwiesen. Eine Verbesserung ist mittels des neuen, durch Fällung aus Sublimat erhaltenen Kalo-

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30 XXIII. P h a r m a z i e ; D e s i n f e k t i o n . 1919. rv .ł

mela (vgl. Ann. Inst. Pasteur 33. 174; C. 1919. IIL 8), das in ähnlicher Weise, wie es hergestellt wurde, auch zu äußerst feinverteiltcm Hg reduziert werden kann, herbeiznführen; dabei ist darauf Rücksicht zu nehmen, daß die Pommade soivohl auf Hornhaut, als auf Schleimhäute angewendet werden soll, das Verteilungsmittel also diesen beiden Medien angepaßt sein muß. Aus diesen und einigen weiteren Gründen wird folgende Formel vorgcschlagen: Kalomel (aus Sublimat gefällt) 10 g, krystallisiertes Magnesiumchlorid 10 g , NaHCOa 7 g , Thymol 0,15 g , Campher 0,35 g, Glycerolat von Stärke 15 g, Aracbisöl 15 g, wasserfreies Lanolin 20 g, destil­liertes W . 25 g. (Ann. Inst. Pasteur 33. 177—80- März. Centre dermato-venereolo- gique dc la IX ' region.) S p i e g e l .

P a u l D uret, Beständiges wässeriges P räparat aus leicht dissoziierbarem Kalomel fü r Injektionen- Mit dem neuerdings hergestellten Kalomel (vgl. Ann. Inst. Pasteur33. 174; C. 1919. III . 8) läßt sich leicht unter Verwendung von Zuckersirup eine gut haltbare Suspension gewinnen. Die Herst. erfolgt, indem d;i3 Kalomel in der Mischung selbst aus Sublimat mit Hilfe von Glucose, N aIIC 03 und MgCJ, er­zeugt wird. Bei Anwendung der früher benutzten Verhältnisse wird eine Sus­pension erhalten, deren Injektion ebenso schmerzhaft ist, wie diejenige von ge­wöhnlichem Kalomel. Dieser Übelstand ließ sich beseitigen, indem durch An­wendung von mehr NaHCOj und MgCls ein Überschuß von MgH,(COc)a erzeugt wurde. (Ann. Inst. Pasteur 33. 181—83. März. Centre dermato-vśnćrćologique de la IX ' region.) S p ie g e l .

A. Abelmann, Glycinal. (Vgl. K. H e r x h e i m e r u . E. N a t h a n , Beri. klin. W ehs ehr. 55. 1051; C. 1919. II. 129 und Apoth.-Ztg. 33. 474; C. 1919. II. 205.) Das Glycinal, D .14 1,2S2, enthält als Grundsubstanzen ein Gemisch von Dipyridin- betainnatriumchlorid und Dipyridinbetaincalciumchlorid in komplexer Bindung. Das Glycinal kann im Dampfsterilisationsapp. ohne Zers, sterilisiert werden. Eiweiß wird durch Glycinal nicht gefällt, Gelatine in bestimmten Verhältnissen gel., wobei das Glycinal gleichzeitig konservierend zu wirken scheint. Glycinal eignet sich besonders als Konstituens für Zahnpasten, als Zusatz zu Haarwässern, Schüttel- mixtureu und als Gleitmittel. Auch ohne jeden Zusatz läßt sich Glycinal zur Hautpflege verwenden; eine Reizwrkg. ist ausgeschlossen. (Dtsch. Parfümcrieztg. 5. 3—4. 15/1.) D ü s t e r b e h n .

Wolf, B a s Besinfcktionsverfahren m it Blausäure. Eine Übersicht über die in Amerika und in Deutschland (vgl. T e i c h m a n n , Ztschr. f. Hyg. u Infekt.-Krankh. 86. 35; C. 1918. II. 132) gesammelten Erfahrungen mit HCN als Mittel zur Ungezicfervertilgung. (Offentl. Gesundheitspflege 4. 54— 06. Februar. Hanau.)

B o r i n s k i .S. J. A rn h e im , Berlin, Verschluß fü r Bcsinfektions- oder Sterilisierapparate,

insbesondere fü r Verbandstoffe o. dgl. mit an mehreren Stellen durch eine gemein­same Druckquelle anzupressendem Deckel, dadurch gekennzeichnet, daß das Au- pressen des Deckels durch mechanische Druckmittel erfolgt, die durch ein Über­setzungsgetriebe von der gemeinsamen Kraftquelle aus um denselben Betrag b e­wegt werden. — Bei diesem Verschluß finden au Stelle von Druckwasser, Druck­luft o. dgl. mechanische Druckmittel Anwendung, die durch eine Übersetzungs­getriebe von der gemeinsamen Kraftquelle aus um denselben Betrag bewegt werden und den Deckel daher gleichzeitig an mehreren Stellen gleichmäßig andrücken. (D.R.P. 311116, Kl. 30 i vom 18/7. 1915, ausgegeben 29/4. 1919.) M ai.

A. A struc und G. P ic h a rd , Über die gewichtsanalytische Bestim m ung des G lycyrrhteins. Man löst 3 g Saft oder bei 100° getrocknetem Extrakt unter Zusatz

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1919. IV. XXV. P a t e n t a n m e l d u n g e n . 31

von 5 Tropfen NH, in 30 ccm W . und filtriert; zu 20 ccm des Filtrates setzt man in einem Erlenmeyerkolben 2,5 ccm reine HJSO<) läßt 24 Stdn. stehen, dekantiert auf ein glattes F ilter und wäscht mit zusammen 30 ccm W . n ach ; man löst den im Glase verbliebenen Nd. in 1—2 ccm NH,, gießt die Lsg. durch das Filter, wäscht mit W ., dem auf 10 ccm 5 Tropfen NH, zugesetzt sind, nach, bis das F ilter farblos geworden ist. Die ammoniakalisclie Glycyrrhizinlsg. wird in einer Kry- stallisierschale zur Trockene verdampft und der Rückstand bei 100° getrocknet. Dem so erhaltenen Gewicht des Glycins sind für die in den Mutterlaugen und Waschwässern gelösten Mengen (zusammen ca. 40 ccm) 0,04 g zuzuzählen. (Joum. Pharm, et Chim. [7] 18. 289—90. 16/11. 1918.) M a n z .

X X V. P a ten tan m eld u n g en .

26. Mai 1919.

21g, 11. H. 71952. GlUhfaden für Vakuumröhren aus hochschmelzendem Material. Erich F. Huth, G. m. b. H., u. Siegmund Loewe, Berlin. 3/4. 1917.

22 i, 2. H. 73729. Klebstoff aus Sulfitablauge, Herstellung von —. Karl Hüttenes, Düsseldorf. 13/2. 1918.

26b, 47. B. 85435. Entschlammen von Acetylenentwicklern, Verfahren zum —. Deutsche Autogen-Industrie A.-G., Düsseldorf. 25/1. 1918.

26c, 7. R. 46776. Mischgas, Verfahren zur Herstellung eines —. Christian Oskar Rasmussen, Kopenhagen. 16/11. 1918.

30i, 2. A. 31275. Zerlegbarer Kasten zur Desinfektion und Ungeziefervertilgung, sowie zur Entwicklung von Blausäurcgas. Ludwig Armbruster, Berlin. 21/12. 1918.

39b, 4. M. 58065. Kaulschukähnliche Masse, Verfahren zur Herstellung einer — ; Zus. z. Anm. M. 57998. Richard Meißner, Darmstadt. 29/5. 1915.

40b, 1. C. 25761. Halbfabrlkato aus Zink nüt höherer Festigkeit, Verfahren zur Her­stellung von —. Heddernhcimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabelwerke, Akt.-Ges., Frankfurt a. M. 16/8. 1915.

421, 7. W. 51409. Vorrichtung zur Ermittlung der Schmierergiebigkeit von Ölen, Ver­fahren und —. Richard W egner v. Dallwitz, Heidelberg, u. Georg Duffing,Berlin. 11/9. 1918.

46d, 11. W . 52285. Verfahren und Zylinder zur Erzeugung von Stickoxyd ln Zweitakt­gaskraftmaschinen. Heinrich W oll, Gersweiler-Ottenhausen, Bez. Trier. 18/3.1919.

48d, 5. M. 65 042. Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Aluminiums gegen saure undalkalische Flüssigkeiten, Verfahren zur —. Metallindustrie Schiele & Bruehsaler, Hornberg, Schwarzwaldbahn. 8/3. 1919.

55c, 8. Sch. 53416. Papierstoff-Holländer mit zwei Mahlwalzen und sich über­querenden Stoffkanälen. Max Schaarschmidt, Hoven b. Düren, Rhld. 15/7.1918.

78c, 6. E. 22 007. Erzeugung von Nitrocellulose, Verfahren zur —. Karl Esop, Blumenau, Niederösterreich. 30/11. 1916. Österreich 21/11. 1916.

78e, 2. A. 30763. Laden von Sprengkapseln und durch dieses Verfahren hergestellteKapsfel, Verfahren zum —. Aktiebolaget Bofors’ Nobelkrut, Bofors, Schweden. 17/7. 1918.

78e, 3. L. 47192. Elektrische Zeltzündung von Sprengmlnen, Vorrichtung u. Verfahrenzur —. K arl Lier, Bahnhof Teutschenthal. 21/9. 1918.

82a, 1. D. 33586. Vorrichtung zum Trocknen von körnigem Gut ln Säcken usw., Zus. z.Anm. D. 32250. Hans Peter Dinesen, Herlov, Dänemark. *23/7. 1917.

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32 XXV. P a t e n t a n m e l d u n g e n . 1919. IV.

30. Mai 1919.

4 g , 44. D. 34804. Autogenschneidbrenner. Drägerwerk Heinr. & Bem. Dräger, 3/8. 1918.

8b ', 27. G. 45 858. Vorrichtung zum Geschmeidig- und Dichtmachen von Geweben aus Papier und ähnlichen Stoffen. Ernst Geßner, Aue i. Sa. 12/11. 1917.

12d, 1. B. 84494. Einrichtung zur Entwässerung feuchter Massen; Zus. z. Anm.B. 84177. Elektro-Osm ose-Akt.-Ges. (Graf Schwerin Gesellschaft), Berlin. 3/9. 1917.

12e, 2. S. 48387. Elektrische Reinigungsanlage für Gase. Siemens-SchuckertwerkeG. m. b. H., Siemensstadt b. Berlin. 28/5. 1918.

12e, 2. S. 48550. Elektrodenanordneng für elektrische Niederschlagsanlagen. Siemens- Schuckertwerke, G. m. b. H., Siemensstadt b. Berlin. 27/6. 1918.

12e, 2. T . 20924. Desintogrator-Gaswaschor. H a n s Eduard Theisen, München.19/7. 1916.

12k, 6. L. 44174. Oxydation von Alkalisulfiten zu Alkalisulfaten, Verfahren zur —.Elektrizitätswerk Lonza Akt.-Ges. Basel. 19/5. 1916.

1 2 r, 1. G. 46340. Destillierapparat. Albert Gautschi, Basel. 2/3. 1918.12r, 1. K. 65577. Vorrichtung zum Destillieren von Teer, Ölen, Fettsäuren u. dgl. Her­

mann Henryk Kasarnowski, Andernach a. Rh. 16/2. 1918.21 f, 85. P. 36128 u. 36260 u. 36673. Elektrische Gaslampo mit Glimmentladung. Julius

P intsch Akt.-Ges., Berlin. 27/10. u. 12/12. 1917 u. 26/4. 1918.22g, 6. H. 71973. Leuchtmasse, bezw. Leuchtanstrich. Martin Hendel, Radebeul-

Dresden. 11/4. 1917.22h, 5. A. 29888. Politur fllr Holz, Verfahren zur Herstellung einer —. Max

Alexander, Breslau. 14/11. 1917.22i, 6. L. 45871. In der Kälte flüssig bleibender Knochen- oder Ledorleim, Verfahren

zur Herstellung von —. Luftfahrzeugbau Schütte-Lanz, Mannheim-Rheinau, 23/11. 1917.

24c, 3. P. 35835. Gaserzeuger, in dem die auszutragende Asche durch Einblasen eines Gas-Luftgemisches verflüssigt wird. Poetter G. m. b. H ., Düsseldorf. 11/7. 1917.

26 d, 8. K. 67 704. Abscheidung von Schwefelwasserstoff aus Gasen, Verfahren zur —.Alfred Krieger, Ickern, Post Habinghorst i. Westf. 9/12. 1918.

29b, 2. G. 46648. Spinn- und webfähige Faser aus Stroh und ähnlichen Halm- und Bast­fasern, Verfahren zur Herstellung einer —. Geraer Jute-Spinnerei & W eberei Akt.-Ges., Triebes-Rcuß. 13/5. 1918.

3 7 f, 3. F. 41963. Zur Aufnahme von Teerölen und ähnlichen Brennstoffen dienender Be­hälter aus Beton oder ähnlichem Baustoff mit Zwischenboden. Paul A. R. Frank, Hamburg. 4/6. 1917.

55e, 3. S. 46990. Einrichtung zum Anfeuchten der sich entwickelnden Papierstreifen in Papierstreifenschneidmaschinen. Fa. J. Heinrich Spoerl, Düsseldorf. 26/7. 1917.

57 b, 13. St. 30509. Verstärkte Abzllgo von flauen Negativen, Verfahren zur Herstellung —. Gebhard Staeß, Berlin-Steglitz. 30/4. 1917.

72d, 13. H. 75183. Vorrichtung zum Entleeren von mit giftigen oder schädlich wirkenden Flüssigkeiten oder Gasen gefüllten Behältern. Julius Herold, Monzingen. 9/9. 1918.

85a, 7. W . 50149. Vorrichtung zur Regelung eines Gasstromes, insbesondere eines Chlor­stromes zum Reinigen von Wasser, Verfahren und —. Charles Frederik W allace, Tompkinsville, und Martin F. T iernan, Neu Rochelle, V. St. A. 12/12. 1917. Großbritannien 14/11. 1916.

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1919. IV. X X V . P a t e n t a n m e l d u n g e n . 33

2. Juni 1919.

6a, 15. 0 . 9029. Einfuhren des schaumzerstörenden Fettes o. dgl. in Gärbottiche während der Hefebereitung, Verfahren u. Vorrichtung zum —. Emil Ott, Berlin. 10/3. 1914.

12p, 1. F. 42399. Piperidyldithiocarbaminsaures Piperidin, Verfahren zur Darstellung von —. Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co., Leverkusen b. Cöln a. Rh. 11/10. 1917.

21 f, 32. E. 23749. Entfernen von Metallseelcn aus dem Inneren von schraubenfeder­förmigen Wolframdrahtspiralen, Platindrahtspiralen oder dgl., Verfahren zum —. Elektrische Glühlainpcnfabrik „W att“ A.-Ges., Wien. 17/2. 1919. Österreich 14/3. 1918.

21f, 60. Sch. 54354. Elektrische Taschenlampe. Robert Schreiber, Braunschweig. 20/1. 1919.

22h, 4. C. 26778. Lacke und plastische Masse aus Celluloseacetat, Verfahren zur Herstellung von —. Chemische Fabrik von Heyden Akt.-Ges., Radebeul b. Dresden. 11/6. 1917.

26a, 2. H . 75203. Einrichtung zur Erzeugung von Zusatzwassergas durch Einleitung von Wasserdampf in glühenden Retortenkoks. Fa. M . Hem pel, Charlottenburg. 10/9. 1918.

26 a, 10. G. 47288. Vergaser für Kohlenwasserstoffe. Oscar Goeriz, Heidenheima. d. Brenz. 19/10. 1918.

29a, 6. T . 22561. Vorrichtung zur Entlüftung viscoser oder kolloidaler Lösungen und ähnlicher Massen. Alfred Thilmany, Godesberg. 19/2. 1919.

40 c , 1. S. 48048. Elektrolytische Raffination von Metallen oder Metallegierungen, Ver­fahren zur — mit hohem Gehalt an Fremdmetallen. Siemens & Halske A kt- Ges., Siemensstadt b. Berlin. 22/3. 1918.

40c, 16. S. 42491. Elektrischer Reinigungsofen zur Wiedergewinnung von reinem Zink aus den von einem Schmelzofen kommenden Zinkdämpfen. Société anonyme pour l’Electrométallurgie du zinc, procédés Côte et Pierron, Lyon (Rhône). 16/6. 1914.

49 f, 11. S. 47254. Zinnarmes, bleihaltiges Weichlot. Johannes R. Surmann, Bremen. 9/10. 1917.

49f, 18. M. 63511. AufschwelGen von Aluminiumblättchen (Folien) auf Eisenbleche, Ver­fahren zum — ; Zus. z. Anm. M. 63304. Metallindustrie Schiele & Bruchsaler, Hornberg, Schwarzwaldbahn. 27/6. 1918.

53g, 4. V. 13706. Konservierung von Kartoffeln, Verfahren zur —. Verein der Spiritus-Fabrikanten in Deutschland, Berlin. 4/1. 1917.

53i, 2. K. 62633. Speisewürze, Verfahren zur Herstellung einer —. Hermann Franz Käst, Frankfurt a. M. 10/7. 1916.

54c, 4. V. 14343. Ersatzstopfen aus aufgewickeltem Papierstreifen. VereinigteKlosettpapier-Fabriken, Nürnberg. 16/9. 1918.

78e, 1. J. 17165. Sprengladungen, Verfahren zur Herstellung von — unter An­wendung von flüssiger Luft. Carl Alexander Baldus u. Ambrosius Kowastch, Charlottenburg. 21/1. 1915.

5. Juni 1919.

4g, 36. E. 22043. Dampfbrenner für stehendes Glühlicht mit Wärmerückleitung. PaulB’ Eckel, Berlin. 22/12.1916.

8i, 5. N . 15150. Block zum Entfernen des Glanzes von getragenen Kleidungsstücken.

Paul Alexis Neumann, Berlin-Halensee. 11/3. 1914.12a 2. F. 43616. Konzentrieren oder Eintrocknen von Flüssigkeiten, Verfahren zum —.

Albert Friedländer, Berlin-Halensee. 2/9. 1918.12f, 2. K. 61409. VakuumgefäBe, Verfahren zur Herstellung von —. Ambrosius

Kowastch, Borgsdorf, Post Birkenwerder. 9/11. 1915.I. 4. »

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34 XXV. P a t e n t a n m e l d u n g e n . 1919. IV.

1 2 h , F . 39789. Filterpressenartige Vorrichtung zur elektrolytischen Fllissigkeitszersetzung.Max Fischer, Cöln-Lindenthal. 9/3. 1915.

12 h, 4. S. 48689. Vorrichtung zur Durchführung elektrochemischer Reaktionen in Gasen und Dämpfen mittels Wechselstrom-Entladungen, Verfahren und —. Hugo Spiel, W ien. 18/7. 1918. Österreich 19/7. 1917.

12i, 24. Y. 14312. Überführung von Schwefeldioxyd in Schwefelsäure, Verfahren zur — mittels eines Katalysators. Georg Vortmann, Wien. 27/8. 1918. Österreich 7/9. 1916.

17f, 7. B. 80358. Abtauverfahren für Kühlkörper, besonders Kältespeicher. Edgar Bergner, Sürth b. Cöln. 19/10. 1915.

17 g, 2. J. 17604. Vorrichtung zur Gewinnung von Sauerstoff. Hendrik Filippo, Izn, PancraB Schoonenberg u. Naamlooze, VenuootschapPhilip’sMetall-Gloeilampen- fabriek, Eindhoven, Holland. 15/1. 1916. Holland 16/10. 1915.

21b, 11. E. 21545. Ausgestaltung der Elektroden von der Kombination PbCs—Zn bei Kippbatterien. Elektrische Spezialfabrik für Kleinbeleuchtung G. m. b. H., Berlin- Schöneberg. 1/3. 1916.

21c, 1. E . 39139. Widerstandsmassen aus Metallpulvern, Verfahren zur H erste llu ng von —. Fa. L. Keiinann, Berlin. 30/10. 1913.

21g, 15, M . 61906. Hochvakuum-Röntgenröhre mit Glühkathode und einem dieselbe umgebenden Hohlkörper. C. H. F. Müller, Röntgenröhrenfabrik, Hamburg. 5/10. 1917.

21h, 2. L. 47228. Verschließen einer ein elektrisches Heizelement enthaltenden Quarz­röhre, Verfahren zum —. Marc Liengme, Bern, Schweiz. 2/10. 1918.

23b, 1. D. 34534. Gewinnung niedrig siedender Öle aus den bei der Destillation von von Erdöl, Teer, Asphalt, Pech u. dgl. entstehenden, sog. roten Harzen, Ver­fahren zur —. Deutsche Erdöl Akt.-Ges., Berlin. 27/5. 1918. /

23c, 1. E. 45276. Kältebeständige und hochvlscose Schmieröle aus Teerfettölen, Verfahren zur Herstellung von —. RtttgerBwerke, Akt.-Ges., Berlin. 18/12. 1917.

24 e, 4. Sch. 50923. Gaserzeuger mit eingehängtem Beschickungskörper. Johannes Schulte, Berlin-Wilmersdorf. 2/1. 1917.

30i, 8. B. 84324. Katgüt, Verfahren zur Herstellung von —. Carl Braun, Mel­sungen. 6/8. 1917.

40c, 10. E. 23832. Zinn aus zinnhaltigen Abfallprodukten, Verfahren zum Gewinnen von —. T. A. Eklund, Stockholm. 19/3. 1919. Schweden 1/2. 1919.

421, 7. W . 51108. Reibungswage zur Prüfung von Schmiermitteln. Richard W egner v. Dallwitz, Heidelberg, u. Georg Duffing, Berlin. 17/7. 1918.

53 c, 1. Sch. 54365. Sterilisierapparat für Milch In Flaschen oder Kannen mit W asser­baderhitzung und Kühlung. Max Schulz, Oldenburg. 21/1. 1919.

55 c, 2. Sch. 52745. Teerseife, Verfahren zur Herstellung v o n —. W erner Schmidt, Elberfeld, u. Emil Heuser, Darmstadt. 14/3. 1918.

55 c, 3. F . 42170. Färben von Papier in der Masso mit unlöslichen künstlichen Farbstoffen, Verfahren zum —. Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M. 4/8. 1917.

78 c, 17. G. 47367. Aufarbeiten von Ammonsalpetersprengstoffen, Verfahren zum —. Gewerkschaft Hansa-Silberberg, Empelde b. Hannover-Linden. 8/11. 1918.

80 a, 45. H. 74485. Körper aus Zementbeton o. dgl. mit veredelter Oberfläche. H er­stellung von —. Rudolf Hundhausen, Dresden-Plauen. 3/6. 1918.

82b, 6. J . 16648. Schleuder; Zus. z. Pat. 290219. Jahn & Co., Amswalde. 8/4. 1914.

Schluß der Redaktion: den 16. Juni 1919.