Chalmers University of Technology. Radon in Schweden – Probleme und Massnahmen Gunnar Skarnemark...
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Chalmers University of Technology
Chalmers University of Technology
Radon in Schweden – Probleme und Massnahmen
Gunnar Skarnemark
Kernchemie, Institut für Chemische und Biologische Technologie, Chalmers Technische Universität,
Göteborg, Schweden
Chalmers University of Technology
Chalmers Technische Universität in Göteborg
Gegründet 1829
nach einer Schenkung von William Chalmers, der bei der Schwedischen Ostindischen Kompanie arbeitete
Heute: etwa 10 000 Studenten, 1100 Doktoranden, 180 Professoren, 2700 Angestellte
Privatisiert 1995 – die einzige private grosse Universität in Schweden
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Die Kernchemiegruppe arbeitet hauptsächlich mit:
Generation IV-Reaktorsysteme (Herstellung von Kernbrennstoff, Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff, Endlagerung)
Entsorgung von dem Brennstoff der heutigen Reaktoren
Reaktorchemie (Normalbetrieb bzw. Havariesituationen)
Aktinidenchemie (Plutonium, Americium, Curium …)
Radiumchemie
Radiopharmaka mit α-Strahlern
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Wir haben auch mit Radon gearbeitet:
Methoden für Radonmessungen im Wasser von Brunnen (mittels einer extraktiven Szintillator)
Filter für Reinigung von radonhaltigem Wasser (Aktivkohlefilter)
Kurzlebige Radonisotope als Eichquellen für Flüssigszintillationsspektometrie
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Radonquellen in schwedischen Gebäuden:
Luft aus dem Boden
Wasser
Baumaterialien
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Erst die Radongrenzwerte in Schweden (2012):
Luft:In alten und neuen Wohnungen: 200 Bq/m3
Bei Arbeitsplätzen: 400 Bq/m3
Gammastrahlung:Maximal 0.3 μSv/h in neuen Gebäuden
Wasser:<100 Bq/m3: Gut100 – 1000 Bq/m3: Benutzbar mit Restriktionen>1000 Bq/m3: Nicht benutzbar
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Radon aus dem Boden:
Schweden hat viel Uran, besonders in Granit (Südwestschweden) und Schiefer (Mittel- und Nordschweden)
Die Radonkonzentration in der Luft im Boden ist 5 – 2000 kBq/m3
In Gebäuden (ohne Massnahmen) hat man bis bis 80 kBq/m3 gemessen, d.h. 400xGrenzwert
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Es gibt immer noch etwa 350 000 Wohnungen mit >200 Bq/m3
Massnahme: verbesserte Ventilation.
Sehr effektiv gegen Bodenradon
Leider gibt es aber ein Gegensatzverhältnis zwischen verbesserter Ventilation und Energieverbrauch
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Radon im Wasser:
Kommunales Wasser wird meistens von Seen und Flüssen genommen – das bedeutet sehr wenig Radon
Es gibt aber etwa 500 000 Permanent- und Ferienhäuser mit Brunnen, die 40 – 120 m ins Muttergestein gebohrt sind
80 000 Brunnen > 100 Bq/l
10 000 Brunnen >1000 Bq/l
Höchstwert: 87 000 Bq/l
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Das Problem wird mittels Belüftung von dem Brunnen und/oder Filtern (Aktivkohle oder Ionenaustauscher) gelöst.
Die Erfahrungen sind gut, d.h. die Radonkonzentration im Trinkwasser wird sehr gering.
Die Filter werden nicht immer richtig gereinigt → kann eine starke Gammastrahlquelle im Haus werden
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Baumaterialien mit Blaubeton sind das grösste Radonproblem in Schweden.
Blaubeton wird von uranhaltigem Alunschiefer hergestellt
Der Schiefer wurde als Brennstoff für die Kalkbrennung benutzt und wurde dann Teil des Betons
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Blaubeton wurde 1929 – 1975 benutzt, d.h. während des ”Millionenprogrammes” wenn 1 000 000 neue Mietwohnungen 1965 - 1975 erbaut wurden.
Typische Blaubetongebäude des ”Millionenprogrammes”
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Blaubeton ist ein Problem, weil Uran und Radium in der ganzen Struktur des Gebäudes vorhanden ist.
Man hat also eine diffuse Radonquelle
In den meisten Blaubetongebäuden wird die Radonkonzentration ~1000 Bq/m3
Vom Blaubeton gibt es auch ziemlich viel Gammastrahlung
Massnahmen: Verbesserte VentilationAndere BenutzungAbriss (nur selten)
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Laut der schwedischen Strahlenschutzbehörde (SSM) verursacht Radon etwa 500 Todesfälle* (Lungenkrebs) jedes Jahr.
Etwa 96% von diesen Krebspatienten sind Raucher, d.h. es gibt synergistische Effekte
Insgesamt sterben etwa 3000 Leute pro Jahr an Lungenkrebs in Schweden
*Angenommen, dass es ein lineraes Verhältnis zwischen Strahlungsdosis und Risiko gibt
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Politische Massnahmen
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Radonsanierung in Wohnungen und Häusern mit >200 Bq/m3 wird von dem Staat unterstützt
50% von den Sanierungskosten werden bezahlt, bis 15 000 Kronen (~1700 €)
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Alle Gebäude sind energiedeklariert seit 2008
Radonmessungen sind ein Teil der Energiedeklaration, d.h. Radon muss in allen Gebäuden gemessen werden.
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Radongrenzwerte in Schweden – das Ziel:
Luft:In alten und neuen Wohnungen: 200 → 100 Bq/m3
Auf Arbeitsplätzen: 400 → 200 Bq/m3
Gammastrahlung:Maximal 0.3 μSv/h in neuen Gebäuden
Wasser:<100 Bq/m3: Gut100 – 1000 Bq/m3: Benutzbar mit Restriktionen>1000 Bq/m3: Nicht benutzbar
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Die EU-Direktive von 28. März 2012
Der Vorschlag wurde am 25. Mai 2012 von der schwedischen Regierung dem Reichstag vorgelegen.
Sie soll unverändert angenommen werden. Die EU-Direktive ist identisch mit den schwedischen Grenzwerten, d.h. das neue Gesetz verursacht keine extra Kosten oder andere Probleme.
Wir brauchen aber 3 Jahre für das gesamte Prozedur.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit