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medianet career network JOBSUCHE BLEIBT AUF PAPIER Die Mehrzahl der Personalverantwortlichen vertraut weiter den Printmedien Seite 74 SERIE: INTELLECTUAL CAPITAL Gabriele Zuna-Kratky über Arbeit in Museen, den „Kathedralen unserer Zeit“ Seite 75 CLAUDIA POKORNY AOP ORPHAN © Panthermedia/A.Popov © Inge Prader INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 19. JUNI 2015 – 71 Profil Heidi Khadjawi- Nouri (32) mischt u.a. die Branchen Print (mit NFC), Sport und Kochen im TV auf – und hat damit nicht genug. Seite 72 Neues Format Überall scene development ver- anstaltet Fachkongress und Messe für Human Relations „in einem“. Seite 74 © Marcus Deak © Personal2015 Süd/Fotostudio Franz Pfluegl HR-INNOVATIONEN Der Personalmanagement- Markt wird derzeit von vielen Neugründungen geprägt, die mit frischen Ideen punkten. Seite 73 Spittal. Im Wintersemester 2015/16 werden drei neue Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft & Ma- nagement sowie Engineering & IT an der Fachhochschule Kärnten angeboten: Der Masterstudiengang Indus- trial Engineering & IT ist berufs- begleitend ausgerichtet und für Bachelorabsolventen konzipiert, die sich für vernetzte Produktions- systeme interessieren. Verfahrenstechnik als neuer Ba- chelorstudiengang vereint in einem Studium Chemie, Mechanik und Biologie. Verfahrenstechniker sind in der Chemischen Industrie, der Pharmaindustrie, in der Grund- stoffindustrie, Papier- und Zellstoff- industrie oder in der Halbleiterin- dustrie tätig. Last but not least wird im Be- reich Wirtschaft & Management der Masterstudiengang Business Development Management Studie- rende u.a. in den Bereichen Strate- gie- und Geschäftsmodellentwick- lung ausbilden. Die Anmeldefrist Bewerbungen für alle drei neuen Studiengänge sind noch bis zum 15.7. möglich. (pj) Fachhochschule Industrial Engineering, Verfahrenstechnik und Business Development 3 neue Studiengänge in Kärnten Den Absolventen wird ein breiter Markt für den Berufseinstieg offenstehen. © Panthermedia.net/Matej Kastelic Diese Multi-Unternehmerin druckt und kocht uns ein © AOP Orphan/Angelika Schiemer ART DIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung) Beweirb dich bei: [email protected] Jahresbrutto bewegt sich – abhängig vom Qualifikationsprofil – zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00 Was wir dir bieten: - moderner Arbeitsplatz - internationale Projekte - ein fröhliches Team - faire Entlohnung - Fortbildung im Ausland Was du können solltest: - einschlägige Ausbildung - mehrjährige Agenturerfahrung - interesse an Industriethemen www.sps-marketing.com

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medianet

careernetworkJOBSUCHE BLEIBT AUF PAPIER

Die Mehrzahl der Personalverantwortlichen vertraut weiter den Printmedien Seite 74

SERIE: INTELLECTUAL CAPITAL

Gabriele Zuna-Kratky über Arbeit in Museen, den „Kathedralen unserer Zeit“ Seite 75

CLAUDIA POKORNY

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Profil Heidi Khadjawi-Nouri (32) mischt u.a. die Branchen Print (mit NFC), Sport und Kochen im TV auf – und hat damit

nicht genug. Seite 72

Neues Format Überall scene development ver-anstaltet Fachkongress und Messe für Human Relations „in einem“. Seite 74

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HR-INNOVATIONEN

Der Personalmanagement-Markt wird derzeit von vielen Neugründungen geprägt, die mit frischen Ideen punkten. Seite 73

Spittal. Im Wintersemester 2015/16 werden drei neue Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft & Ma-nagement sowie Engineering & IT an der Fachhochschule Kärnten angeboten:

Der Masterstudiengang Indus-trial Engineering & IT ist berufs-begleitend ausgerichtet und für Bachelorabsolventen konzipiert, die sich für vernetzte Produktions-systeme interessieren.

Verfahrenstechnik als neuer Ba-chelorstudiengang vereint in einem Studium Chemie, Mechanik und Biologie. Verfahrenstechniker sind in der Chemischen Industrie, der

Pharmaindustrie, in der Grund-stoffindustrie, Papier- und Zellstoff- industrie oder in der Halbleiterin-dustrie tätig.

Last but not least wird im Be-reich Wirtschaft & Management der Masterstudiengang Business Development Management Studie-rende u.a. in den Bereichen Strate-gie- und Geschäftsmodellentwick-lung ausbilden.

Die Anmeldefrist

Bewerbungen für alle drei neuen Studiengänge sind noch bis zum 15.7. möglich. (pj)

Fachhochschule Industrial engineering, Verfahrenstechnik und business development

3 neue Studiengänge in Kärnten

Den Absolventen wird ein breiter Markt für den Berufseinstieg offenstehen.

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Diese Multi-Unternehmerin druckt und kocht uns ein

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ARTDIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung)

Beweirb dich bei: [email protected]

Jahresbrutto bewegt sich – abhängig vom Qualifi kationsprofi l –zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00

Was wir dir bieten:- moderner Arbeitsplatz- internationale Projekte- ein fröhliches Team- faire Entlohnung- Fortbildung im Ausland

Was du können solltest:- einschlägige Ausbildung- mehrjährige Agenturerfahrung- interesse an Industriethemen

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Wien. „Wo ein Wille, da ein Weg“: Heidi Khadjawi-Nouri wollte schon nach der Matura hoch hinaus und heuerte als Stewardess an. Aber: „Das war stinklangweilig.“

Nicht so offenbar das Verlagswe-sen, denn dort fand die umtriebige „Macherin“ ihre Berufung. Nach einigen Lehrjahren dachte sie: „Das kann ich selbst!“ Und grün-dete 2005 die HN Consulting als „Highest Next Agency“ mit einem Komplettangebot aus umfassenden Marketing- & Online-Strategien.

„Experten aus den verschie-densten Bereichen sorgen bei HN Consulting für einen hochprofessi-onellen, effizienten, perfekt aufei-nander abgestimmten Einsatz der verfügbaren Instrumente“, wirbt Khadjawi-Nouri in eigener Sache.

Echter Mehrwert mit NFC

Ihr bisheriges Meisterstück rea-lisierte Khadjawi-Nouri mit einer verblüffenden Innovation, nämlich einem neuen Medium. Wer diese Branche in Zeiten wie diesen kennt, weiß um den Mut einer solchen Entscheidung. more than design – so der Name des Produkts – hat die ersten eineinhalb Jahre mehr als gut überstanden. Das Magazin nutzt zum ersten Mal im deutsch-sprachigen Raum die sogenannte Near Field Communication-Tech-nologie (NFC). Dabei hält der Leser das Smartphone oder Tablet über einen passiv sendenden Chip, den einzelne Magazinseiten im Papier integriert haben. Dadurch kommt man „barrierefrei ins Web“, und die Chips führen weiter zu entspre-chenden Landing Pages, wo der Le-ser weiterführende, teils multime-diale Inhalte zu den Themen und Geschichten findet.

„NFC ist bei uns reines Mittel zum Zweck“, versichert Khadja-wi-Nouri im medianet-Gespräch. „Uns geht es nicht um die Tech-nik an sich, sondern um die

Moglichkeiten, die sie bietet: Ge-schichten nicht dort enden zu las-sen, wo das Papier zu Ende ist, son-dern mit dem Content in die Tiefe zu gehen – also echten Mehrwert bieten.“ Das Beste zweiter Welten soll mit NFC vereint werden kon-nen: das gemütliche Schmokern und Lesen im Heft mit den unbe-grenzten Inhalten der digitalen Welt. Und: „Wir befassen uns auch philosophisch ebenso wie merkan-til mit dem Thema Content, denn wir bespielen das Magazin und un-seren Online-Auftritt mit sehr un-terschiedlichen Inhalten.“

Werbekunden und Sponsoren konnen dadurch ihre Angebote de-taillierter als bislang ausführen und laufend aktualisieren. Beson-deren Wert legt Khadjawi-Nouri auf den Internetauftritt als Platt-form, die viele zusätzliche Infor-mationen bietet: neue spannende, eigens für das Internet verfasste Geschichten, dazu Rubriken wie „Im Gespräch“ oder Cars & Bikes.

Ein leckeres Geschäftsfeld

Gleichberechtigt neben dem am-bitionierten Magazinprojekt steht

im Business-Koffer von Khadjawi-Nouri eine Fernseh-Kochshow: „Teka sucht den Küchenstar“ läuft erfolgreich auf ATV. Dabei treten engagierte Kochlehrlinge im k.o.-System gegeneinander an und be-weisen, dass es um den Kochnach-wuchs in Österreich gut bestellt ist. Aus einem vorgegebenen Wa-renkorb zaubern die Starkoche von morgen innerhalb einer Stunde je eine süße und eine salzige Kreation. Gebratener Lachs auf Couscous mit Avocado-Chili-Creme, Mais-Hendl-Roulade mit Bärlauch auf Spargel-salat oder auch Melonenlasagne mit weißem Schokolade-Vanille-schaum. Als Moderator fungiert

Starkoch Vitus Winkler, 2-Hauben-Koch und Diplom-Sommelier sowie Inhaber des Hotels und Restau-rants Sonnhof in St. Veit im Pon-gau. Die Jury setzt sich aus einer wechselnden Prominentenrunde zusammen und bewertet nach drei Kriterien, die für jeden Gourmet entscheidend sind: Geschmack, Kreativität und Optik!

Aktiv als Sportmanagerin

Mit NFC, Print und TV fühlt sich Heidi Khadjawi-Nouri allerdings noch immer nicht ausgelastet: Ge-meinsam mit Kilian Albrecht ist sie als Sportmanagerin ganzjährig auf der Suche nach passenden Spon-soren für Sportstars.

Und last but not least ist Khadja-wi-Nouri auch für den exklusiven Österreich-Vertrieb der 1Unibox der Unicope GmbH verantwort-lich. Die intelligente Voicebox mit Features wie Arbeitszeiten- und Kalenderprofil liefert präzise In-formationen über die Erreichbar-keit des jeweils Angerufenen und kann plattform- und providerun-abhängig eingesetzt werden. „Die 1Unibox ist sozusagen das mobile

Back-Office für EPU und KMU und gestaltet den Arbeitstag mobiler, einfacher, effizienter – und damit stressfreier“, erklärt Heidi Khadja-wi-Nouri. „Damit soll speziell die Arbeitswelt von klein- und mittel-ständischen Unternehmern ver-bessert werden, die nicht überall zugleich sein konnen.“

Bei Heidi „Dampf in allen Gas-sen“ konnte man eine solche Omni- präsenz hingegen manchmal durch- aus für moglich halten …

72 – careernetwork Career portrait Freitag, 19. Juni 2015

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Heidi (macht) Dampf in allen Gassen

Heidi Khadjawi-Nouri (32) agiert als Produzentin der ATV-Kochshow „Teka sucht den Küchenstar“, zieht Sponsoren für Sportstars an Land und hat die Magazin-Innovation more than design auf den Markt gebracht.

10 FragenaN Heidi KHadjawi-Nouri

Als Kind wollte ich immer schon … … Rechtsanwältin werden.

Erfolg ist … … eine Frage der persönlichen Einstellung.

Für die Karriere ist wichtig … … Feuer und Flamme für die eigenen Visionen, dazu Zielorientiertheit, Kontinuität und Risikobereitschaft.

Mein Lebensmotto: Keine „verbrannte Erde“ zu hinterlassen – in allem Tun steht die Menschlichkeit als oberstes Prinzip.

Jungen Menschen würde ich raten … … Achte darauf, eine solide schulische Ausbildung zu haben – wandle Deine Visionen in Taten – Mut anders zu sein – Mut zum Risiko – Hartnäckigkeit.

Die Bedeutung von Geld ist: … sich mit den schönen Dingen des Lebens umgeben zu können – Träume umzusetzen – Sicherheit.

Ein Buch, das mich berührt hat: … „Schnee kommt“ von Bernhard Aichner.

Wohin ich unbedingt reisen möchte … Hawaii.

Woran ich glaube … Alles ist möglich! Es gibt keine Beschränkun-gen, außer man beschränkt sich selbst.

In 20 Jahren werde ich … … Mit einem Lächeln der Zufriedenheit zu-rückblicken – ein bis dahin außergewöhnliches Leben geführt zu haben – nach bestem Wissen und Gewissen …

zur person

Heidelinde Eva Khadjawi-Nouri (geb. am 25.4.1983) ist geschäftsführende Gesell-schafterin der HN Consulting & Commu-nications GmbH (gegründet 2/2010) und Mehrheitseigentümerin der Khadjawi-Nouri & Partners Digital Verlags GmbH (gegr. 2013), an der auch Alexander Dirninger und Alexandra Kaube beteiligt sind. Beide Gesell-schaften residieren in 1190 Wien, Püchlgas-se 1C/Top 351.Ihre Medienkarriere führte Heidi Khadjawi-Nouri 2004 zu den Wirtschaftsnachrichten Donauraum. Von 2006 bis 2012 war sie als Anzeigen- und Projektleiterin für das Wirt-schaftsBlatt deluxe tätig.

zum unTerneHmen

Die Khadjawi-Nouri & Partners Digital Verlags GmbH wird von Alexander Dirninger als zweitem geschäftsführenden Gesellschaf-ter neben Khadjawi-Nouri geführt.Für den redaktionellen Input bei more than design sorgt ein engagiertes Journalisten-team rund um Chefredakteurin Anna M. Del Medico mit Ingrid Divis, Karin Hanta, Pia A. Bauer, Carlos Oberlerchner, Sonja Illa-Paschen, Jürgen Hoffmann, Norbert Philipp, Markus Schraml, Michaela Werthmüller und Albert Niemann; als Kolumnist wurde Ulrich Büttner gewonnen, die Artdirektion besorgt Max Niederschick (Die Werbefabrik), das Lektorat Angelika Steck. In jeder more than design-Ausgabe gibt es drei unterschiedliche Titelseiten, welche die drei inhaltlichen Segmente des Magazins veranschaulichen: Produktdesign, Architektur sowie Uhren & Schmuck. www.morethandesign.at

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„Ich bin eine Macherin

– und durchs Machen

kommen laufend

neue Ideen.“

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careernetwork – 73PERSONAL & MANAGEMENT/AUS- & WEITERBILDUNGFreitag, 19. Juni 2015

Hubert Culik

FV Chemische Industrie

Der GF der Rembrandtin Lacke GmbH wurde zum

Obmann des Fachver-bands der Chemischen Industrie gewählt und folgt damit Peter Unters-perger nach. Culik be-gann seine Karriere bei Rembrandtin 1965 (!) als Chemielaborant.

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Stefan Holzner

Hectas Facility Services

Stefan Holz-ner (40) ist ab sofort bei Hectas Faci-

lity Services für Vertrieb und Sonderreinigungen in den Niederlassungen OÖ, Salzburg, Tirol und Vorarlberg verantwort-lich und wird dabei von einem zehnköpfigen Team unterstützt.

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Claudia Pokorny

AOP Orphan

Claudia Po-korny leitet seit Anfang Juni die Ab-

teilung Human Resources beim heimischen Phar-ma-Unternehmen AOP Orphan. Zuvor war sie u.a. beim Non-Profit-Un-ternehmen abz*austria und bei Nestlé Nespresso als HR-Chefin tätig.

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börseDie Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz- porträt.

Bettina Schragl

Immofinanz

Bettina Schragl (40) übernimmt bei der Immo-

finanz die IR-Agenden und folgt in dieser Funk-tion Stefan Schönauer nach, der nun als Head of Capital Markets and Cor-porate Strategy für strate-gische Planung und Ent-wicklung zuständig ist.

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Kreativitätshelden New Work, neue Spielregeln und Führungskulturen – Innovation geht auch im HR-Bereich

Von den Startups lernenStuttgart. Der Bewerber als Bittstel-ler, der Boss als Bestimmer und jeder Fehler ein Problem – diese Vorstellungen von der Arbeits-welt gehören zunehmend der Ver-gangenheit an. Die Zeichen stehen auf Innovation (auch) im Perso-nalmanagement. Auf der Messe Personal2015 Süd in Stuttgart gab es zuletzt für die Personalverant-wortlichen zahlreiche Anregungen für eine Neuausrichtung ihrer Be-rufspraxis.

„Wir müssen aufhören, die Zu-kunft des Business anhand unserer bisherigen Erfahrungen und Erin-nerungen zu entwickeln“, sagte Axel Liebetrau, der zu den einfluss-reichsten Experten für Innovation im deutschsprachigen Raum zählt. „Die Fähigkeit, die neuen Spiel-regeln des Business frühzeitig zu identifizieren und schnell umzu-setzen, wird das Erkennungszei-chen erfolgreicher Unternehmer von morgen“, so der Management-berater und Unternehmer. Gerade in der Personalarbeit gelte es, täg-lich Entscheidungen zu treffen, die sich fundamental auf die Zukunft von Unternehmen auswirkten.

Die Tugend aus der Not

„Unter jungen Talenten besteht ein hohes Interesse an der Arbeit in Startups“, erklärte Martin Tren-kle, Gründer des Startups Campus-jäger, einer Plattform zur Vermitt-lung von Studenten für Praktika, Werkstudenten und Berufsein-stieg. „Startups gelten als sehr innovative Arbeitgeber, und das

ist tatsächlich so: Mitarbeiter kön-nen meist bei größeren Entschei-dungen mitwirken, der Weg zur Entscheidung ist nicht so weit wie in einem Konzern und der Spaßfak-tor steht im Vordergrund.“

„Startups machen aus der Not des Fachkräftemangels eine Tu-gend: Sie sind besonders innova-tiv und aktiv, um talentierte und gleichzeitig bezahlbare Leute zu gewinnen, weiterzuentwickeln und zu halten“, meinte Stefan Detscher, COO der Regiohelden, einem spezi-

alisierten Anbieter für lokale Inter-netwerbung.

Derzeit entstehen außerdem viele Startups, die als Anbieter den Markt für das Personalmanage-ment erobern, insbesondere im Recruitingumfeld: Viele Startups versuchen, den Bewerbungs- und Suchprozess für den Bewerber zu vereinfachen. Wenn eine Plattform es schafft, gute Kandidaten von ih-rem Service zu überzeugen, folgen auch zahlungskräftige Arbeitgeber.

So war etwa das Jungunterneh-

men Talerio als Aussteller auf der Personal2015 Süd vertreten: Das Onlineportal, gegründet von Da-niel Barke und Marlon Litz-Ro-senzweig, nutzt ein ausgeklügeltes Verfahren, um die Eigenschaften und Talente von Studenten und Young Professionals zu ermitteln. Der Clou: Mithilfe von eigens ent-wickelten Testfragen entsteht ein anonymisierter Lebenslauf. Der Bewerbungskreislauf wird auf den Kopf gestellt, denn die Firmen können sich auf dieser Grundlage direkt bei den Kandidaten bewer-ben. Das Startup hat konkret damit geworben, dass sich zum Zeitpunkt der Messe bereits 56.396 Nach-wuchstalente auf der Plattform „tummelten“...

Mitarbeiterempfehlungen

Eine besonders gute Möglichkeit, hochqualifizierte und vor allem gut zur eigenen Unternehmenskul-tur passende Bewerber zu gewin-nen, sind auch Mitarbeiteremp-fehlungen. Mit der firstbird GmbH mit Stammsitz in Baden bei Wien war zu diesem Thema der Gewin-ner des HR Innovation Slam 2014 in Stuttgart am Start. Das digitale Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm schließt eine Schwach-stelle im System: die Motivation der Mitarbeiter, am Empfehlungs-prozess teilzunehmen. Das Startup aus Österreich motiviert die Be-schäftigten mobil und spielerisch, geeignete Kandidaten zu empfeh-len und Jobs auf ihren Sozialen Netzwerken zu teilen. (pj)

Der Personalmanagement-Markt wird derzeit von vielen Neugründungen „aufgemischt“.©

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Personal2015 Süd: Im Personalmanagement stehen die Zeichen auf Innovation.

Messe Wien job and career for women 2015 als Bewerbungsplattform: Frauen bleiben weiter auf dem Vormarsch

Weibliche Fachkräfte im Karriere-VisierWien. Mit rund 71% liegt die Frau-enerwerbsquote klar über dem EU-Durchschnitt, und jedes dritte Unternehmen in Österreich (44,3%) wurde 2014 von einer Frau geleitet. Kaum ein Arbeitgeber kann es sich daher heute erlauben, auf gut aus-gebildete Frauen in seinen Reihen zu verzichten.

Bewerbungsplattform online

Dieser Entwicklung trägt „job and career for women“ als Karri-ere- und Weiterbildungsmesse für Frauen Rechnung. Am 17. und 18.9. können sich Unternehmen auf der Veranstaltung mit ihren Angeboten gezielt an Frauen wenden, die sich beruflich verändern oder persön-lich weiterentwickeln möchten.

Rund 1.500 Besucherinnen ha-ben im vergangenen Jahr die Erst-veranstaltung genutzt, um neue Impulse zu erhalten und ihre Kar-riere voranzutreiben.

In einem eigens für die Veran-staltung eingerichteten Online-Jobportal können sich interessier-te Frauen bereits mehrere Wochen vor der Veranstaltung von zu Hau-se aus über passende Stellenange-bote informieren.

Die online gelisteten Stellen sind dann auch direkt auf der Messe an der digitalen Jobwall abrufbar. Über Tablet-PCs können die Bewer-berinnen hier mit wenigen Klicks alle Stellenangebote direkt vor Ort einsehen, ausdrucken, per E-Mail versenden oder mittels QR-Code auf ihr Smartphone laden. (pj)

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job and career for women ermöglicht hochkarätige Kontakte für berufstätige Frauen.

Infos: Bachelorstudium Bioengineering

Wien. Der berufsbegleitende Bachelorstudiengang Bioengi-neering veranstaltet am 26.6. von 14 bis 18 Uhr einen Info-nachmittag am FH-Standort Muthgasse 62 im 19. Bezirk. Die Bewerbungsfrist für das Studienjahr 2015/16 läuft noch bis 30.6.

Biotechniker arbeiten daran, biotechnologische Herstel-lungsverfahren und Methoden, die im Labor bereits funktio-nieren, so zu optimieren und weiterzuentwickeln, dass sie sich auch für die wirtschaft-liche Produktion in der Indus-trie eignen. Die Anwendungs-schwerpunkte im Studium sind Arzneimittelproduktion, Che-mische Industrie sowie Brau- und Gärungstechnik. (red)

Vier neue englische Masterstudien in Graz

Graz. Die TU setzt ihre ehrgei-zige Internationalisierungsstra-tegie fort: Mit Wintersemester 2015/16 werden weitere vier Masterstudien ausschließlich auf Englisch angeboten: Bio-technology, Geotechnical and Hydraulic Engineering, Infor-mation and Computer Enginee-ring und Mathematics.

Ziel der TU Graz ist es, bis zum Wintersemester 2018/19 den Großteil der Masterpro-gramme englischsprachig an-zubieten. „Es gelingt uns mit dieser Strategie zusehends, re-nommierte internationale Gast-professoren und Spitzenfor-scher an die Uni zu holen“, sagt Rektor Harald Kainz. „Damit stellen wir sicher, dass unsere Studierenden bestmöglich für internationale Karrieren ausge-bildet werden.“ (pj)

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Ausbildungsinhalte, Beruf und Berufschancen von Biotechnikern.

Mit Wintersemester 2015/16 gibt es acht Masterstudien in Englisch.

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Wien. Bei der Jobsuche lohnt sich nach wie vor der genaue Blick in die Zeitung: 62% der Personalver-antwortlichen suchen neue Mitar-beiter über Printmedien, am häu-figsten über Regionalzeitungen.

Besonders wichtig im Westen

Das hat eine österreichweite re-präsentative Studie von Makam Research ergeben, bei der 500 HR- und Personalverantwortliche von Unternehmen ab 25 Mitarbeitern zu ihrer Vorgehensweise bei der Suche nach neuen Mitarbeitern befragt wurden.

Demnach wenden sich Perso-nalverantwortliche am häufigsten an das AMS in seiner Funktion als Vermittler zwischen Arbeitgeber und Arbeitsuchenden – bei der Suche nach neuem Personal spie-len aber auch Empfehlungen von Mitarbeitern sowie Printmedien eine wichtige Rolle, wobei Letztere vor allem in den westlichen Bun-desländern eine besonders hohe Bedeutung zukommt. Mehr als die Hälfte der Personalverantwort-lichen sucht außerdem über das eigene persönliche Netzwerk nach

neuen Mitarbeitern.Knapp drei Viertel der Personal-

verantwortlichen sind der Ansicht, dass sich Jobinserate in Printme-dien sehr gut zur Personalsuche eignen, da sie auch Personen er-reichen, die nicht aktiv auf Job-suche sind. Zwei Drittel erwarten sich dadurch zusätzlich eine Wer-bewirkung für das Unternehmen, und 59% gehen davon aus, dass die Jobinserate in Printmedien weiter-erzählt werden. (pj)

PERSONAL & MANAGEMENT

Wissenstransfer Für den 23. und 24. September werden rund 2.000 Besucher in der Wiener Hofburg erwartet

Neue (Geschäfts-)Ideen beim HR Inside Summit

Wien. Bisher gab es vielerlei HR-Veranstaltungen einerseits und ein wenig angestaubte Personal-messen andererseits, meint CEO Sindy Amadei. Jetzt ruft sie mit ihrem jungen Team von Überall scene development den ersten „All-Inclusive“-Personal-Event ins Le-ben.

„Die HR Szene Österreichs ist im Umbruch“, meint Amadei. „Gene-ration Y, Employer Branding, Di-gitalisierung, New World of Work, etc. passieren jetzt, und wir wissen nicht, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt.“ Die HR-Szene steht somit vor neuen Herausfor-derungen. Amadei: „Wenn es frü-her noch gereicht hat, Personaler zu sein, ist man heute am besten auch noch zusätzlich Marketing- und IT-Spezialist. Jeder Einzel-ne hat die Wahl! Bleibt man dort stehen, wo man gerade ist – oder nimmt man die Challenge an und öffnet sich für Neues?“

Der HR Inside Summit ist des-halb als neue Austauschplattform für die gesamte österreichische HR-Szene konzipiert. Im Mittel-punkt steht qualitätsvoller Wis-senstransfer, verbunden mit der Chance, sich gut zu vernetzen, um den neuen Herausforderungen ge-meinsam gewachsen zu sein.

Ein großes Wohnzimmer

An beiden Veranstaltungstagen 23. und 24.9. findet ein gemein-sames „Opening“ für rund 2.000 Besucher im Festsaal der Wiener Hofburg statt. Danach präsentie-ren internationale Keynote-Speaker aktuelle Trends aus der HR-Welt und geben einen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen. Im Anschluss wird die „Messe“ er-

öffnet. „Dabei handelt es sich mehr um ein ‚großes Wohnzimmer‘, das zum Verweilen und Networken ein-lädt“, erklärt Amadei. Kaffeestati-onen, mobile Workstations, WLAN und Lounge-Gruppen laden zum Verweilen ein. Innerhalb der Mes-se bieten außerdem mehr als 60 In-teractive Sessions die Möglichkeit, sich aktiv mit Fachexperten und anderen Besuchern in Diskussions-runden und Workshops mit aktu-ellen HR-Themen auseinanderzu-setzen. Den Abschluss des Tages bildet eine weitere Keynote-Reihe

im Festsaal, gefolgt von einem Get-together mit den Partnern des HR Summit.

Work with friends

„Wir möchten mit dem HR In-side Summit neue Maßstäbe in der HR-Szene setzen“, hofft Victoria Schmied, Projektleiterin des HR Inside Summit und COO bei Über-all scene development. „Fachaus-tausch muss nicht zwangsläufig trocken sein“, meint Schmied. Der Event soll vielmehr ein zweitägi-

ges „work with friends“ sein, nach dem man „mit mehr Know-how und neuen Ideen nach Hause geht“.

Amadei: „Get inspired, learn from the best, let business happen – lau-tet das Credo unserer Events. Auch mit dem HR Inside Summit möch-ten wir eine Plattform schaffen, auf der man sich von internationalen Experten zu neuen Ideen inspirie-ren lassen kann, auf der Experten für akute Problemstellungen zur Verfügung stehen und Lösungen er-arbeitet werden und neue Projekte und Geschäftsideen entstehen.“

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Überall scene development veranstaltet Fachkongress und Messe für Human Relations „in einem“.

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Sindy Amadei (l.) und Victoria Schmied realisieren im September dieses Jahres den ersten „All-Inclusive“-Personal-Event.

Heidlmair pusht das Lehrlingsmarketing

Linz. Bekanntlich kämpfen zahl-reiche heimische Unternehmen mit dem Problem, geeignete Nachwuchskräfte zu finden.

Die Linzer Agentur Heidlmair Kommunikation will nun aktiv gegensteuern und erweitert ihr Leistungsportfolio um strate-gische Lehrlingsberatung, Em-ployer Branding und HR-Kom-munikation. Geschäftsführer Gerhard Heidlmair: „Essenziell für eine zielführende Lehrlings-suche ist das fundierte Wissen über die Zielgruppe und die An-forderungen, die an sie gestellt werden – vice versa müssen die Arbeitgeber eine authentische Unternehmenskultur kommuni-zieren.“ (pj)

Wenn das Wissen auf Wanderschaft geht Krems. Das erste Knowledge-Camp „Wissen auf Wander-schaft“ an der Donau-Uni am 24. und 25.8. spricht Bereiche wie internationale Projektab-wicklung, Zusammenarbeit in interkulturellen Teams, genera-tionsübergreifendes Arbeiten, Entwicklungszusammenarbeit, Abwanderung von Wissen aus strukturschwachen Regionen, etc. an.

Es handelt sich um ein offen gestaltetes Konferenzformat mit Workshops bzw. Diskussi-onsrunden – die Inhalte werden von den Teilnehmern zu Beginn der Konferenz selbst entwickelt und gestaltet. (red)

Frauenberufszentrum feierte 2. Geburtstag

Wien. In den ersten beiden Jah-ren hat das abz*frauenberufs-zentrum im Auftrag des Ar-beitsmarktservice Wien mit rund 3.600 Frauen gearbeitet. „Die Nachfrage ist kontinu-ierlich gestiegen“, berichtet Geschäftsführerin Manuela Vollmann.

Neben der individuellen Beratung setzt abz*austria traditionell auf die Kooperation mit den Unternehmen – hier haben sich Arbeitstrainings, Schnuppertage und Exkursi-onen bewährt. Vollmann: „Die-se Angebote bieten den Frauen die Möglichkeit, branchenspe-zifische Einblicke zu erhalten, Kontakte herzustellen und In-formationen über Betätigungs-felder zu sammeln.“ (pj)

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„Lehre sollte eine Win-Win-Situation sein“, fordert Gerhard Heidlmair.

Zweiter Geburtstag für das Wiener abz*frauenberufszentrum.

Makam-Studie Vielfältige Vorteile von Jobinseraten

Print bleibt wichtig für neue JobsCambridge. Mobiltelefondaten las-sen eine Echtzeit-Analyse zum Grad der Beschäftigung von Men-schen zu, wie eine aktuelle Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigt.

Sozialverhalten untersucht

Diese Aussagen zur Arbeitslosig-keit sind deshalb besonders präzi-se, weil sich die Verhaltens- und auch Kommunikationsmuster im Falle eines Job-Verlusts schnell ändern: Laut den MIT-Forschern sinkt die Zahl der Anrufe nach der Entlassung von Arbeitnehmern um 51%. Auch reduziert sich dann die Beanspruchung von Telefonmasten zur Übertragung von Telefonaten um 20%. „Menschen, die ihren Job verloren haben, werden seltener angerufen und kontaktieren andere weniger“, sagt Co-Autor Jameson Toole. „Das soziale Verhalten geht zurück, was einer der Gründe ist, warum Entlassungen solche nega-tive Konsequenzen haben.“

Die Basis der Studie bildete die Schließung einer Anlage in der Automobilbranche, die plötzlich 1.100 Menschen in einer Kleinstadt

von 15.000 Einwohnern arbeitslos machte. Die daraus gewonnenen Daten ermöglichten die Erstellung eines Algorithmus für Mobiltele-fone, um dabei die Wahrschein-lichkeit zu berechnen, ob die je-weiligen Handy-Besitzer arbeitslos geworden sind oder nicht.

Danach dehnten die Forscher das Modell auf größere Regionen aus und verwendeten die Arbeits-losenzahl über acht Quartale hin-weg. (pte/red)

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Arbeitslose telefonieren laut MIT-Daten deutlich weniger als Erwerbstätige.

Laut Makam Research ist und bleibt Print ein wichtiger Rekrutierungskanal.

Beschäftigung Arbeitslose telefonieren weniger

Arbeitsmarkt „mobil“ analysieren

74 – careernetwork Freitag, 19. Juni 2015

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Wien. Was hat Museumsarbeit mit Wissenschaft zu tun? Darauf könnte man mit gelehrten Erklä-rungen antworten und die „Mu-seologie“ – die das 19. Jhdt. wohl eine „Hilfswissenschaft“ genannt hätte – beschreiben. Ich möchte lieber subjektiv schreiben und aus-drücklich betonen, dass für mich Museumsarbeit bzw. insbesonde-re das Leiten eines Museums Wis-senschaft voraussetzt. Ich könnte meinen Job nicht ausüben ohne wissenschaftliche Schulung und Vorbildung, bei mir im Konkreten meine soziologische Ausbildung.

Museumsarbeit ist das Vermit-teln von Inhalten – und mit Inhal-ten umgehen ist eine Aufgabe, für die man besonders geschult sein muss und für die bestimmte Re-geln gelten. Das darf man nie aus den Augen verlieren, wenngleich dies nicht immer ganz leicht ist.

Hinaus in die Zukunft

Wissenschaft ist dabei nicht nur der sozusagen methodische Rahmen für die eigene Arbeit. Bei einem Haus wie dem Technischen Museum Wien kommt hinzu, dass hier eine Reihe von Fachdiszipli-nen versammelt sein muss: Tech-nik, Physik, Informatik, Geschich-te, etc. Diese Inhalte dürfen dabei keinesfalls nur historisch und re-trospektiv vermittelt werden. Die Besucher müssen einen Eindruck bekommen, wie die wissenschaft-lich-technische Entwicklungslinie von der Vergangenheit über die Gegenwart hinaus in die Zukunft führt.

Diese Prämisse setzten sich schon die Gründungsväter: Das Museum sollte eine wissenschaft-liche und industrielle Leistungs-schau des Landes sein und den Besuchern einen Blick in die Zu-kunft der Technik bieten. Das setzt heute freilich voraus, dass man selbst sozusagen an vorderster Front steht. Museumsleute sollten also auch selbst forschend tätig sein. Das alte Humboldtsche Uni-versitätsprinzip der Kombination von Forschung und Lehre gilt auch für Museen!

Daher sind wissenschaftliche Projekte für ein Museum nicht Nebensache, sondern zentrale An-liegen: Museen als Forschungsan- stalten. Wir tragen dieser Aufgabe, ebenso wie unserer Bildungsver-pflichtung, mit diversen wissen-schaftlichen Projekten Rechnung, wie z.B. bei dem WWTF (Wiener Wissenschafts- und Technologie-fonds)-Projekt „Wiener Video Re-korder“, das private Videos nach ethnologischen, historischen und gesellschafts-politischen Gesichts-punkten aufarbeitet und der For-schung zur Verfügung stellt.

Das ist zugleich ein Punkt, in dem sich wissenschaftlicher An-spruch und praktisches Erforder-nis vereinen. In Zeiten schrump-fender Budgets und steigender Aufgaben sind zusätzliche Projekt-gelder Gold wert!

Das Technische Museum Wien ist dabei in einer besonderen La-ge. Sein Feld ist die technisch-na-turwissenschaftliche Entwicklung – und diese ist es, in der sich die Schöpfungskraft unseres Zeital-ters vor allem manifestiert. Die sich formende elektronische Welt stellt quasi die Kathedrale unserer Zeit dar – ein Fokus, in dem sich die Kreativität der Gegenwart vor allem bündelt!

Vielleicht sogar distanziert

Damit sind wir wieder beim Aus-gangspunkt: Wissenschaft als Vor-aussetzung von Museumsarbeit.

Die Museumsleitung hat einen wis-senschaftlichen Standpunkt einzu-nehmen – kritisch, reflektiert, un-ter Umständen sogar distanziert. Der wissenschaftliche Blick richtet sich auf Brennpunkte unserer Zeit und unseres Lebens. Nicht weltfer-ne Reflexion, sondern eine mit Be-lang, anhand bestimmter Themen und – in einem Museum besonders wichtig – bestimmter Objekte.

Und wie macht man das? Nur eines ist dabei klar – „fad“ darf es nicht sein. Was langweilig darge-boten wird, ist vergeblich. Gerade darin liegt die Kunst musealer Ver-mittlung: komplexe Sachverhalte so darstellen, dass sie unterhalten

und zugleich zum Nachdenken an-regen. In manchen Ausstellungen grenzt daher das Vermitteln von Wissenschaft ans Künstlerische, an eine künstlerische Installation.

Museumsarbeit ist erfolgreich, wenn drei Komponenten sich gut mixen: Ein geschickter Umgang mit den praktischen Erfordernis-sen eines Unternehmens (das sind große Museen durchaus), kritisch-wissenschaftliches Durchdringen des jeweiligen Themas und ein kre-atives, ja künstlerisches „Gespür“, wie man die Vermittlung gestaltet.

Eigentlich eine unmögliche Kom-bination! Und genau das macht es so spannend …

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INTELLECTUAL CAPITAL careernetwork – 75Freitag, 19. Juni 2015

Gabriele Zuna-Kratky Kritischer, reflektierter Umgang mit Technik und Wissenschaft – und warum Museen nicht „fad“ sein dürfen

Die Kathedralen unserer Zeitmedianet stellt in einer neuen Serie die prominentesten „Köpfe“ der Wissensstadt Wien vor.

Gabriele Zuna-Kratky ist Direktorin im Technischen Museum Wien.

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Gabriele Zuna-Kratky ist seit 2000 Direkto-rin des Technischen Museums Wien und au-ßerdem u.a. Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats im Deutschen Museum München, Stiftungsrätin im Berliner Technikmuseum und Aufsichtsrätin der Siemens AG Öster-reich sowie der Eco Austria Wirtschafts-forschung. www.technischesmuseum.at

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