C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008 Biogasanlagen – Hinweise für den...
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C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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Hinweise für den vorbeugenden undabwehrenden Brandschutz
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuche
/ Einsatzerfahrung
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuche
/ Einsatzerfahrung
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Für die Errichtung und den Betrieb
einer Biogasanlage sind eine
Vielzahl von Vorschriften und
Regelungen zu beachten.
Um hier Klarheit und
Übersichtlichkeit zu erhalten, wurde
vom Bayerischen
Staatsministerium für
Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz das
Biogashandbuch Bayern
herausgegeben, welches aus
einem Materialenband und einer
Kurzfassung besteht.
Der Materialienband enthält
Beispiele, Checklisten und
ausführliche Hinweise auf zu
beachtende Regelwerke und gibt
Antworten auf alle wesentlichen
Fragen zum Thema Biogas.
Unter Ziffer 2.2.5.5. finden sich
auch Standardauflagen für die
Genehmigung von Biogasanlagen.
Biogashandbuch Bayern
Informationsquellen
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Die Sicherheitsregeln für
landwirtschaftliche Biogasanlagen
der landwirtschaftlichen
Berufsgenossenschaft beschreiben
konkrete Anforderungen an die
Ausführung von Biogasanlagen und
enthalten wichtige Informationen
bezüglich des vorbeugenden und
abwehrenden Brandschutzes.
Sicherheitsregeln für landwirtschaftliche Biogasanlagen
Informationsquellen
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Im Merkblatt Landwirtschaftliche
Biogasanlagen der
Versicherungskammer Bayern sind
viele sicherheitstechnische
Aspekte, insbesondere zu den
Risiken, Betreiberpflichten und
sicherheitstechnischen
Anforderungen abgedruckt.
Merkblatt Landwirtschaftliche Biogasanlagen
Informationsquellen
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Die Broschüre Biogasanlagen -
Hinweisen für Einsatzleiter der
Landesfeuerwehrschule Baden-
Württemberg gibt Einsatzhinweise
für Einsätze in Biogasanlagen.
Biogasanlagen – Hinweise für den Einsatzleiter
Informationsquellen
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In der BRANDSchutz Deutsche
Feuerwehrzeitung 03/08 ist auf
Seite 168 eine Checkliste für
Feuerwehreinsätze in
Biogasanlagen abgedruckt, die
einen schnellen Überblick über die
wesentlichen Einsatzmaßnahmen
bei B- und C- Einsätzen im Bereich
von Biogasanlagen gibt.
Checkliste für Feuerwehreinsätze in Biogasanlagen
Informationsquellen
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuch
/ Einsatzerfahrung
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Biogas besteht im Wesentlichen
aus Methan und Kohlendioxid.
Neben diesen beiden Stoffen sind
noch weitere Bestandteile
vorhanden.
Die genaue Zusammensetzung
variiert und ist von den
Rahmenbedingungen bei der
Biogaserzeugung abhängig.
Beachtenswert ist die Tatsache,
dass die Dichte von Biogas nur
geringfügig unter der Dichte von
Luft liegt.
Freigesetztes Biogas neigt zur
Entmischung in Kohlendioxid
(schwerer als Luft) und Methan
(leichter als Luft).
- Dichte: 1,22 kg/m3 (Luft : 1,29 kg/m3)
- Zündtemperatur: 700 °C
- Explosionsbereich: 6 - 12 Vol-%
- Geruch: aufgrund des Schwefelwasserstoffs nach faulen Eiern
- Brandbelastung: 1 m³ Biogas ≈ 1,5 kg Holz ≈ 0,6 l Heizöl
Biogas ist im Wesentlichen ein Gemisch aus Methan und Kohlendioxid!
Eigenschaften von Biogas
Biogas - Eigenschaften und Gefahren
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Die Biogaserzeugung basiert auf
dem natürlichen
Zersetzungsprozess organischer
Stoffe in sauerstofffreien
Systemen, bei welchem Methan
entsteht.
Dieser anaerobe Vorgang wird als
Fermentation bezeichnet und findet
in der Natur beispielsweise im
Verdauungstrakt von Kühen statt.
Der Grundeinsatzstoff für die
landwirtschaftliche
Biogaserzeugung ist Gülle.
Neben Gülle kommen diverse
Kosubstrate (Kofermente) zum
Einsatz, welche die
Biogaserzeugung deutlich steigern.
Erzeugung von Biogas
Biogas - Eigenschaften und Gefahren
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Bei der Verwendung von Biogas
können eine Reihe von Gefahren
und Risiken auftreten, welche
entsprechend der nebenstehenden
Aufzählung eingeteilt werden
können.
Neben den Gefahren durch das
Biogas an sich können noch
weitere Gefahren bei der
technischen Verwertung, wie etwa
bei der Umwandlung von Biogas in
elektrischen Strom, entstehen.
Hinsichtlich der Schaumbildung bei
der Biogaserzeugung ist zu
beachten, dass Drucksteigerungen
im Fermenter von 40- 50 mbar eine
20 cm starke Betondecke anheben
können.
Gefahren durch Biogas
- Lebens- und Gesundheitsgefahr durch Ersticken oder Vergiften
in Schächten und Behältern
- Gesundheitsgefährdung durch Kofermentationsstoffe
- Entstehung von Bränden
- Explosionen durch zündfähige Gas/Luftgemische
- Erhöhte Brandgefahr oberhalb der oberen Explosionsgrenze
- Korrosion durch aggressive Gasbestandteile (NH3, H2S)
- Einfrieren von Gas- und Substratleitungen
- Verstopfen von Überdrucksicherungen infolge Schaumbildung
- Auslaufen von Gärbehältern
Biogas - Eigenschaften und Gefahren
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuche
/ Einsatzerfahrung
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Herzstück einer Biogasanlage ist
der so genannte Fermenter, in
welchem das Biogas während einer
mehrwöchigen Faulzeit (30 bis 70
Tage) aus dem Gülle-
Kofermentgemisch erzeugt wird.
Hierbei wird das Gemisch unter
erhöhten Temperaturen ständig
umgewälzt.
Das im Fermenter erzeugte Biogas
wird anschließend in einem
Biogasspeicher
zwischengespeichert, um
Schwankungen zwischen
Gasproduktion und Gasverbrauch
ausgleichen zu können. Die
Gasspeicherung findet entweder im
Fermenter selbst unter einer
Folienhaube oder in einem
separaten Gasspeicher statt.
Abschließend wird das Biogas in
einem Blockheizkraftwerk zu
Strom und ggf. auch Wärme
umgewandelt.
Gaserzeugung
Fermenter
Gasspeicherung
Gasspeicher
Gasverwertung
Blockheizkraftwerk
Hauptbestandteile einer Biogasanlage
Aufbau einer Biogasanlage
Netzeinspeisung
Trafo
Annahmebereich
Vorgrube,
Vorratsbehälter,
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Annahmebereich
Aufbau einer Biogasanlage
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Fermenter werden in der Regel aus
Stahl oder Stahlbeton hergestellt.
Die Wärmedämmung besteht meist
aus normalentflammbaren
Baustoffen (B2).
Im Bereich von 1 m um Öffnungen,
an denen Gas betriebsmäßig
austritt, muss diese jedoch
mindestens schwerentflammbar
(B1) sein.
Der Fermenter muss über eine
mindestens 60 x 80 cm große
Einstiegsöffnung verfügen.
Im Behälterinneren ist eine Heizung
und ein leistungsstarkes Rührwerk
eingebaut.
Fermenter
Aufbau einer Biogasanlage
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Zur Gasspeicherung kommen
oberirdische feste, unterirdische
und erdgedeckte Gasspeicher,
Ballon- und Kissenspeicher, sowie
Folienspeicher über Güllelagern
und Gärbehältern zum Einsatz.
Ballon- und Kissenspeicher werden
in Aufstellräumen aufgestellt,
welche ausreichend quergelüftet
sein müssen.
Zum Schutz der Gasspeicher und
der Nachbarschaft im Brandfall
müssen Schutzabstände zu
benachbarten Anlagen,
Einrichtungen, Gebäuden oder
Verkehrswegen eingehalten
werden.
Die Schutzabstände können durch
die Errichtung von
feuerbeständigen Schutzwänden
reduziert werden.
Schutzabstände von Ballon-, Kissen- und Folienspeichern
Maximales Gasvolumen in m³ je Behälter ≤ 300 > 300 > 1.500 > 5.000
Nicht zur Biogasanlage gehörende benachbarte Anlagen, Einrichtungen, Gebäude oder Verkehrswege
4,5 m 10 m 15 m 20 m
Aufstellräumen für Verbrennungsmotoren und elektrischen Schaltanlagen innerhalb der Biogasanlage
6 m
Gasspeicher
Aufbau einer Biogasanlage
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Blockheizkraftwerke müssen in
besonderen Aufstellräumen
aufgestellt werden, welche in
Wohngebäuden feuerbeständig
(Türen T30) abzutrennen sind.
Die Aufstellräume müssen Zu- und
Abluftöffnungen zur Querlüftung
erhalten.
Außerhalb des Aufstellraums muss
ein Not-Aus-Schalter für das
BHKW, sowie ein Absperrschieber
für die Gaszufuhr vorhanden sein.
In der Gaszuleitung sind zwei
automatische Absperrventile und
eine Flammenrückschlagsicherung
erforderlich.
Außen am Betriebsgebäude muss
ein Pulverlöscher PG 12
angebracht sein.
Im Aufstellraum dürfen maximal
200 l Öl gelagert werden.
Blockheizkraftwerk
Aufbau einer Biogasanlage
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Die Netzeinspeisung erfolgt über
einen Trafo. Da es sich hierbei im
Regelfall um eine Hochspannungs-
anlage handelt, müssen beim
Einsatz der Feuerwehr die Anfor-
derungen der DIN VDE 0132
beachtet werden.
Im Regelfall kann der Stromfluss
vom Trafo rückwärts zum
Blockheizkraftwerk nur durch das
Energieversorgungsunternehmen
abgeschaltet werden!
Netzeinspeisung
Aufbau einer Biogasanlage
Richtwerte der Strahlrohrabstände nach DIN VDE 0132
AbstandNiederspannung
AbstandHochspannung
CM Sprühstrahl 1 m 5 m
CM Vollstrahl 5 m 10 m
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Gasführende Leitungen werden
zwischen Fermenter, Gaslager und
Blockheizkraftwerk verlegt.
Rohrleitungen müssen
grundsätzlich eine konstruktive
Festigkeit von 1 bar aufweisen.
Innerhalb von Gebäuden müssen
gasführende Leitungen aus Stahl
bestehen.
Außerhalb von Gebäuden sind
auch Kunststoffleitungen aus PE-
HD oder PVC zulässig.
Auf keinen Fall dürfen jedoch KG-
oder Kupferleitungen im Freien
verwendet werden.
Keine Verwendung von
KG-Leitungen im Freien!
Gasführende Leitungen
Aufbau einer Biogasanlage
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In Gruben, unterirdischen Räumen
und Schächten kann es zur
Ansammlung von Kohlendioxid und
anderen erstickenden Gasen
kommen.
Da der Schwefelwasserstoff im
Biogas zu einem schnellen Verlust
des Geruchssinns führen kann,
werden unter Umständen auch
schnell wahrnehmbare Gase, wie
Ammoniak, nicht mehr erkannt.
Schächte sollten mit Gaswächtern
oder automatischen
Belüftungssystemen ausgerüstet
werden.
Absperreinrichtungen sollten
außerhalb von Schächten oder
Gruben angeordnet werden.
Gruben, unterirdische Räume und Schächte
Aufbau einer Biogasanlage
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Da die Biogasproduktion im
Fermenter nicht einfach gestoppt
werden kann, muss jede Biogas-
anlage über eine Überdruck-
sicherung verfügen.
Im einfachsten Fall wird diese
durch eine Abblaseeinrichtung
realisiert, über die unverbranntes
Biogas freigesetzt wird. Abblase-
leitungen müssen mindestes 3 m
über Boden, bzw. 1 m über Dach
oder Behälterrand münden und
mindestens 5 m von Gebäuden
oder Verkehrswegen entfernt sein.
Bei einem Volumenstrom von mehr
als 20 m³/h muss eine Gasfackel
verwendet werden. Hierbei kann
eine mobile Gasfackel zum Einsatz
kommen, wenn diese innerhalb von
24 h bereitgestellt wird.
Bei Stromausfall im öffentlichen
Netz stoppt das BHKW, sofern
keine Notstromversorgung vorhan-
den ist. Auch die Notgasfackel
zündet in diesem Fall i.d.R. nicht.
Überdrucksicherungen
Aufbau einer Biogasanlage
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuche
/ Einsatzerfahrung
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In der Umgebung von
Gasspeichern und Gärbehältern
muss mit explosionsfähigen
Gas-/Luftgemischen und erhöhter
Brandgefahr gerechnet werden.
Die explosionsgefährdeten
Bereiche sind gemäß Anhang 3 der
Betriebssicherheits-verordnung
festzulegen und einzuteilen.
Innerhalb dieser Bereiche sind
Maßnahmen zur Vermeidung von
Zündquellen entsprechend BGR
104 durchzuführen, z.B.
Funkenbildung vermeiden, Feuer
und Rauchen verbieten.
Die Bereich sind mit den
entsprechenden Sicherheitszeichen
zu kennzeichnen.
- Zone 0
Bereiche, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre ständig,
langzeitig oder häufig vorhanden ist.
(kommt bei Biogasanlagen im Normalbetrieb praktisch nicht vor)
- Zone 1
Bereiche, in denen damit zu rechnen ist, dass eine explosionsfähige
Atmosphäre gelegentlich auftritt.
(z.B. Umkreis von 1 m um Mündungen von Abblaseleitungen)
- Zone 2
Bereiche, in denen nicht damit zu rechnen ist, dass eine
explosionsfähige Atmosphäre auftritt, aber wenn sie dennoch
auftritt, dann aller Wahrscheinlichkeit nach nur selten und
während eines kurzen Zeitraums.
(z.B. das Innere eines kontinuierlich betriebenen Fermenters oder der
Umkreis von 1 bis 3 m um Be- und Entlüftungsöffnungen von Gas-
speichern oder um das Äußere eines Foliengasspeichers)
Explosionsgefährdete Bereiche
Explosionsschutz
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Beispiele für Explosionsschutz-Zonen
Explosionsschutz
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Die genaue Lage der
explosionsgefährdeten Bereiche
kann dem Ex-Schuzzonenplan
entnommen werden.
Der Ex-Schutzzonenplan sollte in
jedem Fall Bestandteil der
Bauantragsunterlagen sein.
Ex-Schutzzonenplan
Explosionsschutz
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Durch die Erstellung eines
Feuerwehrplans wird die Arbeit der
Feuerwehr wesentlich erleichtert.
Bei Biogasanlagen sollte darauf
geachtet werden, dass im
Feuerwehrplan neben den
Angaben nach DIN 14095
insbesondere auch die Lage der
Explosionsschutzzonen, des Not-
Aus-Schalters für das
Blockheizkraftwerk, sowie des
Absperrschiebers für die Gaszufuhr
eingezeichnet sind.
Feuerwehrplan
Explosionsschutz
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In der hier gezeigten Übersicht sind
die wichtigsten Ausführungsfehler
dargestellt, welche zu Schäden im
Bereich von Biogasanlagen führen.
Zu beachten ist insbesondere, dass
ein Bauherr, welcher die
Einzelkomponenten einer
Biogasanlage selbst beschafft und
zu einer Biogasanlage
zusammenbaut zum Hersteller der
Anlage im Sinne des Produkt- und
Gerätesicherheitsgesetzes wird
und daher bei
sicherheitstechnischen und
sonstigen Mängeln häufig selbst
haftet.
Typische Ausführungsfehler
- Fehlende F90-Abtrennnung zwischen Blockheizkraftwerk und Gaslager
innerhalb eines Gebäudes
- Zu geringe Sicherheitsabstände von Abblaseinrichtungen und Gaslagern
- Ansaugöffnungen des Blockheizkraftwerkes innerhalb der
Explosionsschutzzonen des Gasspeichers
- Führung von Verkehrswegen durch Schutz- und Explosionsschutzzonen
- Verwendung von Kunststoffgasleitungen im Freien
- Fehlende Sicherheitseinrichtungen gegen Überdruck
- Zu viel Eigenleistung (Bauherr wird zum Hersteller der Anlage)
Explosionsschutz
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuche
/ Einsatzerfahrung
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Im Juni 2003 wurde durch die TÜV
Süddeutschland Bau und Betrieb
GmbH Brandversuche an einem
Fermenter mit Gasfolienhaube
durchgeführt.
Hierbei wurde insbesondere das
Brandverhalten der EPDM-
Gasfolienhaube untersucht.
Der Fermenters hatte ein Volumen
von ca. 320 m³, der Gasspeicher
von ca. 100 m³. Die Stärke der
EPDM-Folie betrug 1,2 mm. Unter
der Folie war eine 5 cm starke
Dämmung auf einer Holzschalung
angebracht.
Die Brandversuche wurden unter
anderem mit einer brennenden
Zigarette, einem Feuerwerkskörper,
einem glühenden Eisenrohr, einer
brennenden Partyfackel und einem
benzingetränkten Lappen
durchgeführt.
Brandversuche an einem Fermenter
Brandversuche
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Zu Beginn der Versuchsreihe
wurde eine brennende Zigarette auf
den Folienspeicher geworfen.
Die Zigarette lag mehrere Minuten
bis zum Erlöschen der Glut auf
dem Foliengasspeicher.
An der EPDM-Folie konnten keine
Brand- oder Schmauchspuren
festgestellt werden.
Brandversuche an einem Fermenter
Brennende Zigarette
Brandversuche
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Nachdem der Versuch mit der
brennenden Zigarette keine
Gefährdung des Folienspeichers
ergeben hatte, wurde ein
Chinakracher auf die Folie gelegt
und dort gezündet.
Nach der Explosion konnten keine
Brand- oder Schmauchspuren an
der
EPDM-Folie festgestellt werden.
Brandversuche an einem Fermenter
Feuerwerkskörper
Brandversuche
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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In nächsten Versuch wurde ein
Vierkant-Eisenrohr (10/10) mit
einem Propangasbrenner bis zum
Glühen erhitzt.
Anschließend wurde das glühende
Rohr solange direkt auf die EPDM-
Folie gedrückt, bis das Eisenrohr
nicht mehr glühte.
Nach dem Entfernen des Rohres
konnten keine Brand- oder
Schmauchspuren an der Folie
festgestellt werden.
Brandversuche an einem Fermenter
Glühendes Eisenrohr
Brandversuche
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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Im Rahmen der Versuchsreihe
wurde nun eine handelsübliche
Gartenpartyfackel entzündet und
auf die EPDM-Folie gelegt.
Nach ca. 1,5 Minuten Branddauer
brannte die Folie durch und es
entstand ein Loch mit einem
Durchmesser von etwa 5 cm.
Durch das so entstandene Loch
strömte Biogas aus und entzündete
sich an der brennenden
Gartenfackel.
Das Biogas brannte kontrolliert ab,
wobei eine Vergrößerung des
Lochs nicht festgestellt werden
konnte.
Nach ca. 2 Minuten Branddauer
wurde mit dem nächsten Versuch
weiterverfahren.
Brandversuche an einem Fermenter
Brennende
Gartenpartyfackel
Brandversuche
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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Zum Abschluss der Versuchsreihe
wurde ein brennender
benzingetränkter Lappen auf den
Foliengasspeicher geworfen.
Die EPDM-Folie fing sofort Feuer
und brannte nach ca. 10 Sekunden
durch.
Das Biogas brannte kontrolliert mit
klarer Flamme ab, eine
Vergrößerung der Austrittsstelle
konnte nicht festgestellt werden.
Nachdem das Biogas vollständig
abgebrannt war, entzündete sich
die Deckenisolierung des
Fermenters und verbrannte mit
deutlicher Russentwicklung.
Nach 10 Minuten Branddauer
löschte die Feuerwehr den Brand
ab.
Brandversuche an einem Fermenter
Benzingetränkter Lappen
Brandversuche
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuche
/ Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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Am Abend des 06.09.2007 kam es
zu einem Brand im Generatorraum
einer Biogasanlage in Plößberg bei
Immenreuth.
Nachdem der Besitzer die ersten
Flammen selber löschen konnte,
alarmierte er die Feuerwehr um
schlimmeres zu verhindern.
Die 50 freiwilligen Helfer konnten
sich nur vorsichtig zum Brandherd
vorarbeiten, da durch das
Methangas der Biogasanlage
Explosionsgefahr herrschte.
Nachdem sie mit einen
Entlüftungsgerät den flexiblen
Methangasbehälter über dem
Generatorraum entleerten, wurden
die Flammen und Glutnester mit
mehreren Pulverlöschern nieder
geschlagen bzw. abgekühlt, die
man mit der Wärmebildkamera
aufspürte. Die ganze Aktion wurde
mit einem Gasmessgerät überprüft.
Mit einem Drucklüfter wurde der
Raum Rauchfrei gemacht.
Brand im Generatorraum einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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Am 12.04.2007 kam es beim
Öffnen der Tür zum Betriebsraum
einer Biogasanlage in Böckau zu
einer Stichflamme, welche
vermutlich durch sich entzündende
Reaktionsgase der Biogasanlage
entstand
Hierbei erlitten zwei Personen
schwere Brandverletzungen.
Durch die Feuerwehr wurde die
noch glimmende Holzverkleidung
eines Gärbehälters abgelöscht,
Messungen durchgeführt und der
Betriebsraum belüftet.
Stichflamme im Betriebsraum einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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Am Morgen des 18.11.2007
explodierte in Oggenried,
Gemeinde Irsee, ein
Blockheizkraftwerk, welches von
einer Biogasanlage gespeist wird.
Vermutlich war unkontrolliert Gas
ausgetreten.
Durch die Wucht der Explosion
wurde das gesamte Gebäude, in
dem sich das Heizkraftwerk befand,
zerstört. Als Folge der Explosion
entzündete sich zudem die
Gasblase der angrenzenden
Biogasanlage.
Der Brand konnte durch die
alarmierten Feuerwehren, die mit
70 Mann im Einsatz waren,
gelöscht werden. Es wurden keine
Personen verletzt!
Explosion eines Blockheizkraftwerks einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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In Ziertheim kam es am 13.02.2006
nach Wartungsarbeiten zu einer
heftigen Explosion in einer
Biogasanlage, welche noch in den
angrenzenden Ortschaften zu
hören war.
Bei dem anschließenden
Folgebrand wurde das
Maschinenhaus mit den beiden
Gasmotoren total zerstört.
Wegen größerer Mengen
eingelagerter Mineralöle konnte das
Feuer nur durch Einsatz von
Schaummittel gelöscht werden.
Ausgelaufenes Öl gelangte zwar
zunächst in einen
Entwässerungsgraben, konnte
dann jedoch von der Feuerwehr
gebunden werden.
Personen wurden nicht verletzt.
Explosion im Maschinenhaus einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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In März 2005 kam es im
Betriebsgebäude einer
Biogasanlage in Nusbaum zu einer
heftigen Explosion.
Hierbei wurde das Betriebsgebäude
völlig zerstört und es entstand ein
Sachschaden von etwa 1 Mio.
EURO. Menschen kamen
glücklicherweise nicht zu Schaden.
Ursache für die Explosion war im
Keller des Betriebsgebäudes
ausströmendes Biogas, welches
durch eine nicht mehr
festzustellende Zündquelle zur
Explosion gebracht wurde.
Explosion im Betriebsgebäude einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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In Steinweiler war am 29.03.2007
nach Umbauarbeiten an einem
Fermenter durch Funkenschlag
eine im Silo befindliche
Schwefelschicht in Brand geraten.
Das Feuer griff auch auf die
Dachfolie und den dazu
gehörenden Unterbau über.
Mit dem Wasserwerfer des TLF
24/48 und 4 C-Rohren wurde zu
nächste eine Ausbreitung des
Brandes verhindert. Zum
endgültigen Ablöschen des
Brandes wurde das Silo mit
Leichtschaum geflutet.
Brand im Fermenter einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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In Daugendorf im Kreis Biberach ist
in den frühen Morgenstunden des
16.12.2007 eine Biogasanlage
explodiert. Eine Augenzeugin
berichtete von einem riesigen
Feuerball über der Anlage.
Vier Millionen Liter Gülle wurden
mehrere hundert Meter weit im
Umkreis verteilt, als die Anlage
explodierte. Ein 22 Meter hoher
Turm wurde dabei total zerstört.
700 Liter Heizöl liefen aus.
Personen wurden zum Glück nicht
verletzt, wie die Polizei Biberach
mitteilte. Feuerwehr und
Rettungskräfte waren mit knapp
100 Personen vor Ort.
Noch ist die Ursache für die
Explosion unklar. Die Biogasanlage
war erst am Freitag eingeweiht
worden und sollte 1,1 Millionen
Megawatt Strom erzeugen.
Explosion eines Fermenters einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
C. Frohmader, Regierung von Oberfranken – Stand 11.04.2008
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Am 27.03.2007 kam es zu einer
Explosion in einer Biogasanlage in
St. Margarethen an der Raab
(Steiermark).
Hierbei hatte es die
Kunststoffkuppel eines der beiden
2.500 m³ Biogas fassenden
Doppelmembran-Gasspeicher mit
einem ohrenbetäubende Knall
zerrissen.
Die Druckwelle der Explosion war
noch in 300 m Entfernung deutlich
zu spüren. Ein 20 Kilogramm
schwerer Eisenring mit einem
Durchmesser von zwei Metern
wurde fast 40 Meter weit durch die
Luft geschleudert.
Zwei auf dem Gelände befindliche
Arbeiter kamen mit dem Schrecken
davon, da sie sich zum Zeitpunkt
der Explosion hinter einer 4 Meter
hohen Betonwand in etwa 100 m
Entfernung auf gehalten hatten.
Explosion eines Gasspeichers einer Biogasanlage
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Auf etwa 150.000 Euro schätzt die
Polizei den Schaden, der am 25.
August 2005 bei einem Großbrand
auf einem landwirtschaftlichen
Anwesen im Neuenkirchener
Ortsteil Vinte entstand.
"Brand einer Maschinenhalle und
Biogasanlage" so lautete die
Meldung für die Neuenkirchener
Feuerwehr.
Beim Eintreffen der Wehr stand die
20 mal 15 Meter große
Maschinenhalle bereits in vollen
Flammen. Mehrere Trupps
versuchten unter Atemschutz das
Feuer zu bekämpfen. Im
Vordergrund stand jedoch das
Kühlen der Biogasanlage mit den
Gasbehältern, um ein Übergreifen
der Flammen und damit einen
weitaus größeren Schaden zu
verhindern.
Brand einer Maschinenhalle neben einer Biogasanlage
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Beim Begehen des Pumpenkellers
in einer Biogasanlage ohne
vorhergehende Messungen wurde
ein Mitarbeiter aufgrund des stark
reduzierten Sauerstoffgehalts
ohnmächtig.
Der Arbeiter konnte noch lebend
aus dem Pumpenkeller gerettet
werden, verstarb jedoch später im
Krankenhaus.
Tod im Pumpenkeller einer Biogasanlage
Einsatzerfahrung
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Beim Unfall in einer gewerblichen
Biogasanlage zur Verwertung von
tierischen Abfällen wurden 4
Personen getötet und 10
Feuerwehrleute verletzt.
Ursächlich für diesen Unfall war die
Verkettung unerwarteter
chemischer Reaktionen mit einem
elektrischen Defekt.
In der Vorgrube entstand beim
Vermischen von 60 Grad warmem
und stark sulfidhaltigem
Schweinedünndarmschleim mit
Molkerei- und tierischen
Abfallprodukten vom Vortag eine
extrem hoch konzentrierte und
giftige Schwefelwasserstoffwolke.
Da der Deckel der Vorgrube
aufgrund eines defekten
Elektromotors offen stand, breitete
sich die Schwefelwasserstoffwolke
in der Anlieferungshalle so schnell
aus, dass die Personen in der Halle
keine Chance zur Flucht hatten.
Schwefelwasserstoffaustritt aus einer Vorgrube
Einsatzerfahrung
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In einer Biogasanlage in Haag bei
Marktredwitz sind am 08.12.2006
bei Arbeiten an einem Ablaufrohr
eines Gärbehälters ca. 500.000 l
Gülle ausgelaufen.
Obwohl die beiden Arbeiter beherzt
bis an den Hals in der Gülle
standen und versuchten, die lecke
Stelle dicht zu machen, lief die
Gülle über die angrenzenden
Felder, über einen Graben zum
Bahndamm und unter den
Bundesstraße 303 hindurch in den
Rohrbach und die Röslau.
Mit Hilfe der Feuerwehren konnte
das Leck mit einem
Rohrdichtkissen abgedichtet
werden. Die beiden Arbeiter
mussten mit Unterkühlung ins
Klinikum gebracht werden. Durch
den Einsatz von Radladern und
weiteren Abdichtmaßnahmen
wurde ein weiteres Ausbreiten der
Gülle verhindert. Die ausgelaufne
Gülle wurde mit Schwemmfässern
aufgenommen.
Gülle aus Biogasanlage ausgetreten
Einsatzerfahrung
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/ Informationsquellen
/ Biogas
/ Aufbau einer Biogasanlage
/ Explosionsschutz
/ Brandversuche
/ Einsatzerfahrung
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Biogashandbuch Bayern http://www.lfu.bayern.de/abfall/fachinformationen/biogashandbuch/index.htmSicherheitsregeln für landwirtschaftliche Biogasanlagen http://www.praevention.lsv.de/lbg/fachinfo/info_ges/biogasanlagen/titel.htmMerkblatt Landwirtschaftliche Biogasanlage Versicherungskammer Bayern. Landwirtschaftliche Biogasanlagen, Biogasanlagen – Hinweise für den Einsatzleiter http://www.lfs-bw.de/servlet/PB/show/1253706/Biogasanlagen%20Einsatzhinweise.pdfCheckliste für Feuerwehreinsätze in Biogasanlagen http://www.kohlhammer.de/brandschutz-zeitschrift.de/download/Brandschutzartikel/PDF/M_Biogas.pdfEigenschaften von Biogas Biogashandbuch BayernErzeugung von Biogas Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Biogas eine EinführungHauptbestandteile einer Biogasanlage http://www.smul.sachsen.de/lfl/publikationen/download/52_2.pdfAnnahmebereich VerfasserFermenter http://www.uni-koeln.de ; http://www.biogas-nord.deGasspeicher http://www.agrotel.at ; VerfasserBlockheizkraftwerk Biogashandbuch Bayern; VerfasserNetzeinspeisung VerfasserGasführende Leitungen http://www.biogas-nord.deGruben, unterirdische Räume und Schächte VerfasserÜberdrucksicherungen Verfasser ; http://www.biogas-nord.deBeispiele für Explosionsschutz-Zonen http://www.lsv.de/lsv_all_neu/presse/broschueren/allgemein/berufsgenossenschaft/blbpdf12.pdfEx-Schutzzonenplan Schmack Biogas AG Feuerwehrplan Schmack Biogas AGBrandversuche an einem Fermenter http://www.agrikomp.de/lang_de/agrikomp/pdfs/Bericht%20Brandversuch.pdfBrand im Generatorraum einer Biogasanlage http://www.kfv-tirschenreuth.de/Stichflamme im Betriebsraum einer Biogasanlage http://www.feuerwehr-herrieden.de/HP30/Einsaetze/einsaetze.php?EID=235Explosion eines Blockheizkraftwerks einer Biogasanlage http://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/polizeimeldungen/pdaugsburg/PD-Augsburg;art4734,260058
http://www.feuerwehr-kaufbeuren.de/m_einsaetze.phpExplosion im Maschinenhaus einer Biogasanlage http://www.feuerwehr.lauingen.de/einsatz/2006/brand.htmExplosion im Betriebsgebäude einer Biogasanlage http://www.lsv.de/hrs/03unfallverhuetung/05Tipps_zur_Pr__vention/03Explosion.pdfBrand im Fermenter einer Biogasanlage http://www.feuerwehr-steinweiler.deExplosion eines Fermenters einer Biogasanlage http://www.kanal8.de/default.aspx?ID=3982&showNews=160594 ; http://spz.feuerwehr-biberach.de/Explosion eines Gasspeichers einer Biogasanlage http://www.kleinezeitung.at/regionen/steiermark/weiz/388417/index.doBrand einer Maschinenhalle neben einer Biogasanlage http://www.feuerwehr-neuenkirchen.org/Tod im Pumpenkeller einer Biogasanlage http://www.bgfw.net/informationen/bs/bs_2004/quartal_4/s_11.pdfSchwefelwasserstoffaustritt aus einer Vorgrube Marcel Will. Unfall in der Betriebshalle der Biogasanlage in RhadereistedtGülle aus Biogasanlage ausgetreten http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/resyart.phtm?id=1059506 ; Feuerwehr Marktredwitz
Bild- und Quellennachweis