BoConcept Buch SIXTY
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06060
Our vision is to make BoConcept no.1 brand within urban interiors
INHALT
007 VORWORT
012 ZEITACHSE
014 DAS KONZEPT
040 DIE GESCHICHTE
058 DIE FAMILIE
070 HANDWERKSKUNST
082 DÄNISCHES DESIGN
092 URBANES DESIGN
094 DIE GESCHÄFTE
100 LOGISTIK
106 MARKETING
118 UNSERE ÜBERZEUGUNGEN
INHALT*
I 005
Nicht jeder spricht gerne über sein Alter. Doch uns bei BoConcept macht das nichts aus. Denn
mit dem Alter gehen Erfahrung und Wissen einher. Bereits seit 1952 kreieren wir urbanes däni-
sches Design – und haben viel gelernt. Wir setzen nicht nur auf unseren Erfahrungsschatz und
unser Erbe, sondern streben auch ständig nach intelligenteren Lösungen und Verbesserungen.
Unser Konzept ist folglich in unserem Design, in unserer Fertigung und in unserer
Logistik verankert – und nicht zuletzt auch in unseren Geschäften, in denen wir unseren Kun-
den in aller Welt ein ganz besonderes Einkaufserlebnis verschaffen.
Mit diesem Buch wollen wir unser 60-jähriges Unternehmensjubiläum feiern. Neben einer
Rückschau möchten wir jedoch auch einen Blick in eine aussichtsreiche Zukunft wagen.
Dänisches Design, Funktionalität und solide Handwerkskunst bildeten das Fundament, auf
dem die Firmengründer Jens Ærthøj und Tage Mølholm, zwei talentierte Schreiner, aufbauen
konnten. Und genau auf diesem Fundament steht unser Unternehmen auch heute noch.
Wir verbinden Bewährtes von früher mit dem Wissen und den Erkenntnissen von heute. Auf
diese Weise hat sich BoConcept von einer kleinen Möbelschreinerei zu einem internationalen
Einzelhandelskonzept mit mehr als 260 Geschäften in über 60 Ländern entwickelt.
Und auch wenn wir mit Freude auf das bisher Erreichte zurückblicken, werden wir uns niemals
auf diesem Erfolg ausruhen. Inspiriert vom urbanen Lifestyle halten wir ständig nach neuen Ideen
und Verbesserungsmöglichkeiten
Ausschau. Dabei bleiben wir jedoch stets
unserer großartigen Tradition treu und über-
zeugen auch weiterhin mit solidem, ehrlichem
und praktischem Design. Diese vorbildliche
Einstellung prägt auch unsere Geschäfte, in
denen unsere Kunden professionell betreut
und beraten werden, um letztendlich eine
perfekte Lösung zu erhalten.
SIXTY ist kein Geschichtsbuch. Es ist
vielmehr ein Buch für jeden, der Design,
den urbanen Lifestyle und eine richtig gute
Geschichte zu schätzen weiß. Viel Spaß
beim Lesen und Anschauen!
WIR WOLLEN NICHT NOCH EINMAL JUNG SEIN. SO VIEL STEHT FEST.
VORWORT
VIGGO MøLHOLM CHAIRMAN
I 007
THE HISTORYMARIE
IN NEW YORK 2011
I 009
URBAN DANISH DESIGN SINCE 1952
I 0011
*ES IST GROSSARTIG, JUNG, NEU UND UNSCHULDIG ZU SEIN. NICHT SO TOLL IST ES ALLERDINGS, NAIV, UNERFAHREN UND KONFUS ZU SEIN. SEIT 1952 STEHT BOCONCEPT FÜR URBANES DÄNISCHES DESIGN.
I 0013
BoC
oncept U
rban Danish D
esign since 1952
DIEENTWICKLUNGAlles begann im Jahr 1952, als die beiden talentierten
dänischen Tischler Jens Ærthøj und Tage Mølholm
beschlossen, in der kleinen dänischen Stadt Herning
eine Möbelfabrik zu eröffnen. Die beiden verfolgten
das Ziel, nicht nur hochwertige und optisch
ansprechende Möbel zu fertigen, sondern Möbelstücke
mit größter Funktionalität und bestem Preis-Leistungs-
Verhältnis zu erschaffen. Ærthøj und Mølholm haben
alles richtig gemacht. Dank ihrer Vision wurde aus
einer kleinen dänischen Möbelfabrik Dänemarks
Möbeleinzelhandelskette mit der stärksten globalen
Präsenz. BoConcept ist heute mit mehr als 260
erfolgreichen Franchise Stores in über 60 Ländern
vertreten.
1952
1954
1962
19701976
1952
Gründung des Unterneh-mens durch die beiden dänischen Handwerker und Tischler Jens Ærthøj und Tage Mølholm. Bei den ersten Möbel-stücken, die das Werk verlassen, handelt es sich um Schränke aus Eichenfurnier mit einer Mittelpartie aus Wal-nussfurnier.
1962
Als Branchenpionie-re ihrer Zeit eröffnen die Gründer eine neue 1300 m2 große Fabrik in Herning, wo das Unter-nehmen auch heute noch beheimatet ist. Schrank Nr. 26 ist einer der Ver-kaufshits und Wohnwän-de werden in die Kollek-tion aufgenommen.
1970
Die Firma wird in die GmbH A/S ÆJM møbler umgewandelt und die Anzahl der Mitarbeiter auf 40 verdoppelt. Das Produktsortiment wird verändert. Betten gehö-ren jetzt ebenfalls zur Kollektion, wenngleich Wohnwandsysteme und Bücherregale den Groß-teil des Produktionsvolu-mens ausmachen.
1976
Das Unternehmen ändert seinen Namen in Denka – und zwar in der Absicht, die inter-nationalen Märkte zu erobern. Die Kollektio-nen werden jetzt auch auf den Geschmack der unterschiedlichen Märkte zugeschnitten. Die Möbel erhalten sozusagen ein 'marktspezifisches Design'.
1954
Die Eigentümer und ihre vier Mitarbeiter ziehen in die neue Möbelfabrik 'Ærthøj-Jensen & Mølholm Møbelfabrik' um. Der Funktionalismus, der das dänische Design in den 50er-Jahren prägt, hat entscheidenden Ein-fluss auf die Entwürfe von Ærthøj-Jensen und Mølholm, und Esszim-mermöbel machen den Großteil der Produktion aus.
Das erste Möbelstück Schrank Nr. 26
197919
84
1988
1993
1999
1979
Das erste flexible Möbel-system in Dänemark wird von Denka einge-führt. Die Wohnwand Flexi besteht aus meh-reren Komponenten und Teilen, damit der Kunde selbst zum 'Bücherre-galdesigner' avancieren kann.
1984
Das Unternehmen wird an der Börse Kopenha-gen notiert und gehan-delt. Die Wohnwand Capri ist das erste Möbelstück, das nach dem Knockdown-Prinzip gefertigt wird. Die technologischen Stärken des Unternehmens werden durch noch mehr CNC-Maschinen unter-mauert, was den Möbel-designern deutlich mehr Spielraum verschafft.
1988
Denka übernimmt die Club 8 Company in Øl-god. Die optimierte neue Produktionsstätte ver-setzt das Unternehmen in die Lage, sich stärker auf Produkte und Kon-zepte zu konzentrieren. Die Kollektion wird nun um die Kommoden der Produktreihe Xilo sowie um die Kindermöbel aus dem Sortiment Color 4 Kids bereichert. Beide Programme begeistern unzählige Kunden in aller Welt.
1993
Der erste BoConcept Brand Store wird im Bel-le Epine (Paris) eröffnet. Weitere sieben Brand Stores in Frankreich, China und den USA fei-ern ihre Eröffnung. Die Wohnwand Basic wird entwickelt und erhält viel Aufmerksamkeit wegen ihres vielseitigen modularen Aufbaus und der Klarlackversiegelung der MDF-Platten.
1999
Die vier Produktions-stätten in Dänemark fusionieren zu einem Un-ternehmen: Club 8 Com-pany. Später wird die konzerneigene Polster-möbelfabrik in Hornslet (Dänemark) eröffnet. Zu den ersten dort gefer-tigten Möbeln zählen die Sofas der Modellreihe Indivi 2. Hierbei han-delt es sich um modular aufgebautes Sofasystem, das der BoConcept Phi-losophie von maximaler Flexibilität und Freiheit vollauf entspricht.
Indivi 2 SofaFlexi Wohnwand Xilo Kommode
2002
2004
2006
2008
2012
BoConcept IriurerNa ad duisim nisit.www.boconcept.com
one companyone brand
2002
Eine neue Strategie wird lanciert: One company – One brand. Und eine neue Vision wird definiert: To make BoConcept no. 1 brand within interior design. Mit diesem Meilenstein löst sich das Unterneh-men von seiner bishe-rigen Fertigungsori-entierung und widmet sich jetzt stärker der Entwicklung seines Konzepts, sich als in-ternationale Einzelhan-delskette zu etablieren. Das vollautomatische European Distribution Centre wird in Betrieb genommen und das Un-ternehmen begrüßt CFO Hans Barslund als neues Vorstandsmitglied.
2004
Zur Gewährleistung des bestmöglichen Einkaufs-erlebnisses wird die BoConcept University eingerichtet. Dort wer-den die Einkaufsberate-rinnen und -berater aus den BoConcept Geschäf-ten rund um den Globus im Umgang mit den Kunden sowie in puncto Einrichtungsberatung geschult, damit sie die Kunden bestmöglich betreuen können.
2006
Keine Großhandels-partner mehr. Ab sofort werden sämtliche Möbel über Franchise Stores unter dem Markenna-men BoConcept vertrie-ben. Dieser Schritt wird dadurch unterstrichen, dass das aktive Unter-nehmen seinen Namen in BoConcept ändert und die börsennotier-te Aktiengesellschaft fortan unter BoConcept Holding firmiert.
2008
Einrichtungsberatung wird fester Bestandteil des BoConcept Einkaufs-erlebnisses. Die Kunden können einen Einrich-tungsberater zu sich nach Hause bestellen, um sich beraten zu lassen, wie sie ihre neue Einrichtung optimal gestalten können. Dieser Service umfasst auch 3D-Zeichnungen und Style-Tipps. Allmählich bekommen mehr und mehr Märkte die Finanz-krise zu spüren. Nach Jahren des Wachstums sieht sich das Unterneh-men mit einem Umsatz-rückgang konfrontiert und ist gezwungen, die gesamte Organisation zu optimieren und zu straffen.
2012
Der Konzern wächst trotz der Finanzkrise weiter und eröffnet nun sein drittes Vertriebs-zentrum in Shanghai, um den Expansionskurs in Asien zu unterstüt-zen. Der Online-Shop ist jetzt für die Be-sucher der Website zugänglich. Im Jahr des 60. Firmenjubiläums legt Viggo Mølholm sein Amt als CEO nieder, um Aufsichtsratsvorsit-zender zu werden, und Torben Paulin wird zum neuen CEO des Kon-zerns ernannt, der jetzt mehr als 260 Geschäfte in aller Welt umfasst.
Volani Wohnwand Fargo SofaImola Sessel
19522012
BoC
oncept U
rban
Dan
ish D
esign
since 1952
WIR SIND NICHT NUR IRGENDEIN BELIEBIGES MÖBELHAUSDANK BOCONCEPT WIRD DIE STOLZE DÄNISCHE DESIGNTRADITION IN DIE METROPOLEN RUND UM DEN GLOBUS HINAUSGETRAGEN. INNOVATION, PRODUKTIONSERFAHRUNG UND DIE UNGEBROCHENE BEGEISTERUNG FÜR DEN URBANEN LIFESTYLE SIND DIE TRIEBFEDERN FÜR DIE KREATION DER DESIGNS VON MORGEN. BOCONCEPT BEZEICHNET DAS ALS URBANES DÄNISCHES DESIGN.
Herausragendes Design kennt keine Grenzen. Das
Grundbedürfnis, sich heimisch zu fühlen, ist in Miami,
Moskau, München, Mumbai oder Monterrey gleich wichtig.
BoConcept, das internationale Einzelhandelskonzept
aus Dänemark, weiß das. Denn seit mehr als 60 Jahren
entwickelt das Unternehmen Designs und produziert Woh-
nungseinrichtungen. Damals im Jahr 1952 bildeten solide
Handwerkskunst, Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-
Verhältnis den Ausgangspunkt und das Fundament. Und
so ist es – auch nach einigen Jahrzehnten, größeren
industriellen Umbrüchen und weltweiten Entwicklungen –
bis heute geblieben.
Doch BoConcept entwirft heute nicht nur Möbel, son-
dern verkauft in seinen Geschäften rund um den Globus
auch einfallsreiche Einrichtungslösungen und großartige
Konzepte für das ganze Zuhause. Es ist offensichtlich,
dass BoConcept zu etwas ganz Besonderem in der Lage
ist. – Uns zeichnet aus, dass wir den gesamten Design-
prozess selbst erledigen. So können wir sicherstellen, dass
unsere Möbel immer unsere eigenen strengen Anforde-
rungen erfüllen. Wir stehen ständig in engem Dialog mit
den Mitarbeitern in unseren Geschäften und wir besuchen
regelmäßig die Filialen in aller Welt, um die Bedürfnisse
unserer Kunden in Erfahrung zu bringen. Dieses Wissen
dient uns als Grundlage für die Entwicklung der ge-
wünschten Designs. Die dann auch, ungeachtet der Größe
des jeweiligen Zuhauses, immer von Funktionalität und
dauerhafter Qualität geprägt sind. Deshalb bleiben uns
unsere Kunden treu und empfehlen uns auch ihren Freun-
den und Nachbarn. Ein besseres Marketing können wir uns
nicht vorstellen. Unsere Kunden zufrieden zu stellen, hat
somit absoluten Vorrang für uns, sagt Claus Ditlev Jensen,
Collection & Visuals Director bei BoConcept.
EINRICHTUNGSKONZEPTE FÜR EINE GLOBALE WELT
Heute konzipiert und fertigt BoConcept Möbel- und
Accessoire-Kollektionen für mehr als 260 Brand Stores
und 40 BoConcept Studios in über 60 Ländern rund um
die Welt, die über Asien, Nord- und Südamerika und
Europa verteilt sind. – Die Welt ist wirklich global
geworden, und die Großstädter ähneln sich immer mehr,
ganz gleich, ob sie in New York, Barcelona oder Shanghai
leben. Nicht nur in Bezug auf Möbel, sondern auch in
I 0015
puncto Mode und Lifestyle. Dieser aktuelle Trend kommt uns
sehr entgegen. Die Internationalisierung bedeutet, dass die
Kunden zu einem modernen, schlichten, internationalen Style
tendieren. Das heißt, wir können sogar ein noch größeres Po-
tenzial ausschöpfen. Es stimmt zwar, dass wir mehr Mitbewer-
ber haben, doch nur wenige von ihnen blicken auf mehr als
60 Jahre Erfahrung zurück.
Viele der Kunden in aller Welt wissen das Alter, die Erfahrung,
die Wurzeln und die Entwicklung von BoConcept zu schätzen.
– Wenn man eine relativ große Investition wie den Kauf von
Möbeln tätigt, dann ist Sicherheit ein wichtiger Aspekt. Einige
Anbieter auf dem Markt versuchen, uns nachzueifern, doch
unsere tiefe Verwurzelung im modernen dänischen Design
sowie in der Möbelfertigung lässt sich nicht kopieren. Diese
Faktoren sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Konzepts.
Das heißt, wir kennen unsere Möglichkeiten. Da wir über
umfangreiche Erfahrung als Möbelhersteller verfügen, sind
wir in der Lage, die Produktion hinsichtlich Materialauswahl,
Prozessen und Produktspektrum ständig weiter zu optimieren.
Das gestattet uns, das empfi ndliche Gleichgewicht zwischen
guter Qualität und einem angemessenen Preis zu halten.
Unsere Designs müssen erschwinglich sein. Wir kreieren
Möbel, die sich im Alltag bewähren und mit dem Leben in der
Stadt Schritt halten – ganz gleich, ob Sie in einem großen
Eigenheim oder in einem kleinen Apartment wohnen. Da die
Möbel auf Anpassungsfähigkeit ausgelegt sind, lassen sie sich
exakt auf das jeweilige Zuhause sowie auf den persönlichen
Geschmack und die individuellen Bedürfnisse des Kunden
zuschneiden.
Die BoConcept Kollektionen enthalten auch immer Design-
Ikonen. Ohne dabei aber jemals an Funktionalität oder
Qualität einzubüßen. – Es ist schade, wenn Sie auf einem
* DESIGNS VON BOCONCEPT SEHEN NICHT NUR GUT AUS, SONDERN SIND AUCH ABSOLUT
ALLTAGSTAUGLICH. DENN BEI IHRER ARBEIT HABEN UNSERE DESIGNER STETS SIE IM BLICK – UND NICHT
ETWA SICH SELBSTClaus Ditlev Jensen
Carmo – designt von Anders Nørgaard
Ständer – designt von Henrik Pedersen
schönen Stuhl unbequem sitzen. Oder wenn ein gut
aussehendes Sofa pures Gift für Ihren Rücken ist. Designs
von BoConcept sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch
absolut alltagstauglich. Weil unsere Designer die Kunden im
Blick haben - und nicht sich selbst, sagt Claus Ditlev Jensen.
KONTRASTE SIND ANGESAGT
Jede Designermöbel-Kollektion wird von einer breiten Palette
an Accessoires begleitet und ergänzt. – Unser Style mag zwar
schnörkellos und in gewisser Weise minimalistisch sein, doch
er lässt sich leicht mit internationalen Accessoires wie alten
Holzhockern, bunten Vasen oder Kissen und Decken aus alten
asiatischen Kleidern auflockern und mischen. Diese Dinge
erzeugen Kontraste – und Kontraste sind angesagt. Also auch
wenn unsere Möbeldesigns eher klassisch und von einem
zeitlosen Style geprägt sind, gibt es reichlich Möglichkeiten,
sie mithilfe unserer Accessoires mit den aktuellsten Farben,
Materialien und Mustern aufzupeppen, erklärt Claus Ditlev
Jensen.
Er betont jedoch auch, dass all diese Überlegungen im
Verhältnis zu einem guten Design nachrangig sind.
Jemand, den unsere Designs gar nicht erst ansprechen, wird
unsere Funktionalität, unsere Qualität und unser Know-how
in puncto Materialeigenschaften niemals erleben – und auch
nicht unsere Fähigkeit, die Einrichtung mit den richtigen
Accessoires zu perfektionieren. Es ist das Design, das die
Kunden in unsere Brand Stores lockt. Alles weitere gibt es als
zusätzlichen Bonus, nachdem Sie genau das Sofa oder den
Esstisch Ihrer Träume gefunden haben.
Claus Ditlev Jensen
Gesamtverantwortlicher für die BoConcept Kollek-
tion. Er besitzt einen Hochschulabschluss in Mark-
twirtschaftslehre und wurde 1994 als Vertriebsas-
sistent von Club 8 (wie BoConcept damals noch
hieß) angestellt. Als sich BoConcept im Jahr 1999
rasant zu einem internationalen Einzelhandel-
skonzept entwickelte, wurde Claus Ditlev Jensen Produktmanager für
Holzmöbel. Später (2007) wurde ihm als Collection & Visuals Director
die Verantwortung für das gesamte BoConcept Sortiment übertragen.
URBANES DÄNISCHES DESIGN
Stuhl im Design von Karim RashidAnders Nørgaard bei der Arbeit an Skizzen für das Fargo Sofa
I 0017
* EIN MÖBELSTÜCK, DAS ZWAR SCHÖN, ABER UNBRAUCHBAR IST, BESITZT KEINEN WERT
MENSCHEN
Valencia (Spanien) lebt traditionell von
der Möbelproduktion, ist aber auch als
Heimat einiger trendiger internationa-
ler Designfi rmen wie Futhark Design
bekannt. Futhark Design wurde von
dem dänischen Designer Morgen Georgsen gegründet, der
eng mit BoConcept zusammenarbeitet, um seit den frühen
1990ern 'erschwinglichen Luxus' zu kreieren.
Einige Jahre zuvor war Morten Georgsen Viggo Mølholm,
dem damaligen CEO der erfolgreichen Tochterfi rma Club 8
begegnet, als sie beide noch Marketing studierten. Morten
Georgsen hatte ein Regalsystem entwickelt, das er dem
Möbelverantwortlichen zeigen wollte. Er war jedoch mehr an
Kindermöbeln interessiert. – Ich war gerade erst Vater von
zwei Kindern geworden und vor diesem Hintergrund habe ich
eine Kindermöbelkollektion für Club 8 (wie BoConcept damals
noch hieß) entwickelt.
MÖBEL-BESTSELLER
Die Möbelkollektion Color4Kids wurde zu einem internatio-
nalen Verkaufserfolg. Weitere Renner wie das Volani Regal-
system, die Ess- und Couchtische der Modellreihe Occa und
ein Schlafzimmermöbelprogramm sollten folgen. Aus Club
8 wurde BoConcept und die Zusammenarbeit mit Morten
Georgsen wurde noch weiter vertieft, als immer mehr Einzel-
handelsfi lialen rund um den Globus eröffnet wurden. – Es war
eine aufregende und alles abverlangende Zeit. Der Erfolg von
BoConcept ist mit seiner klaren Positionierung verknüpft – als
Ort, an dem sehr viel gutes Design zu erschwinglichen Preisen
angeboten wird. Die tiefe Verwurzelung mit dem dänischen
Design bedeutet auch, dass Schlichtheit und Funktionalität zu
den zentralen Werten bei BoConcept zählen. Ein Möbelstück,
das zwar schön, aber unbrauchbar ist, besitzt keinen Wert.
Ein Großteil des internationalen Designs entsteht unter der
Prämisse, dass Schönheit eben ihren Preis hat. Aber warum
sollte man dieser Philosophie folgen, wenn man auch das
Beste aus beiden Welten unter einen Hut bringen kann?
Seine Inspiration bezieht Morten Georgsen häufi g auch aus
der Realität: – Ich lasse mich von Zeitungen, Wirtschaftsmel-
dungen, Trendberichten oder z.B. von einem architektoni-
schen Detail an einem Flughafen oder in einer U-Bahnstation
inspirieren. Ein Verständnis dafür, wie Menschen wohnen und
Möbel für diverse Zwecke nutzen, ist für den Designprozess
ganz entscheidend.
MORTEN GEORGSEN BOCONCEPT DESIGNER
MoRten GeoRGsen
ist es gelungen, sein dänisches Designerbe einem
internationalen Publikum zugänglich zu machen,
das sein Talent für die Gestaltung stylisher Möbel
mit vielseitiger Funktionalität zu schätzen weiß.
Er ist im Westen von Dänemark aufgewachsen und
hat für Unternehmen wie Bang & Olufsen gearbei-
tet, ehe er vor mehr als 20 Jahren seine eigene Designfirma Futhark
Design gegründet hat. Jetzt hat er seine Zelte in der pulsierenden
spanischen Großstadt Valencia aufgeschlagen, wo er seine Fähigkeit,
mit einfachen Methoden sehr viel zu erreichen, optimal für das Design
von Möbeln zu nutzen weiß.
I 0019
19522012
Viele Möbelhäuser und -ketten rund um den Globus reden
über Service. Bei BoConcept folgen diesen Worten auch
Taten, d. h. jeder einzelne Mitarbeiter in unse ren Ge-
schäften wird intensiv im Service geschult. Denn niemand
möchte beim Möbelkauf von oben herab behan delt wer-
den. – Wir möchten uns von anderen Anbietern abheben.
Und in puncto Service konnten wir uns als einzigartig
erweisen, denn in der internationalen Möbelbranche wird
zwar viel über Service geredet, doch praktisch keiner
meint es wirklich ernst damit. Wir schon – und zwar jeden
Tag. Bereits seit 1952 entwickeln wir urbanes dänisches
Design, weshalb wir in der Lage sind, unsere gesamte
Energie unseren Kunden zu widmen. Wir möchten, dass
sie in den Genuss eines außergewöhnlich guten Service
kommen, erklärt Torben Paulin, CEO von BoConcept.
MASSGESCHNEIDERTER SERVICE
Mit hochwertigem dänischem Design zu erschwinglichen
Preisen lockt BoConcept Kunden in seine Brand Stores
in über 60 Ländern rund um den Globus. Wenn ein
Kunde eines dieser Geschäfte betritt, wird er genau so
begrüßt, betreut und beraten, wie es das maßgeschnei-
derte Service-Konzept von BoConcept für jeden Brand
Store vorsieht.
BoConcept versteht unter Service vor allem den
respektvol len Umgang mit seinen Kunden. Dieses
Serviceverständnis zählt zu den zentralen Werten bei
BoConcept, seit die beiden befreundeten Möbelschreiner
RESPEKT! VOR DEN KUNDEN UND IHREN BEDÜRFNISSEN, IDEEN UND WÜNSCHEN. DAS IST EINER DER ECKPFEILER DER BOCONCEPT BRAND STORES RUND UM DEN GLOBUS. DAS ERFORDERT SERVICE. ALLERBESTEN SERVICE.
NIEMAND MÖCHTE BEIM MÖBELKAUF VON OBEN HERAB BEHANDELT WERDEN
Jens Ærthøj und Tage Mølholm das Unternehmen gegründet
haben. – Man begegnet den Kunden mit Respekt, indem
man freundlich und aufmerksam ist. Die Atmosphäre in
unseren Geschäften unterstreicht dies noch zusätzlich.
Doch Respekt bedeutet auch, dass man zuhört und eine
Antenne für die Wünsche des Kunden besitzt, um zu wissen,
wie man ihm am besten weiterhelfen kann, erklärt Viggo
Mølholm, Aufsichtsratsvorsitzender von BoConcept und
direkter Nachfahre (der zweiten Generation) von einem der
Firmengründer.
GUTER SERVICE DANK DER BOCONCEPT UNIVERSITY
Dinge, die einem ganz einfach erscheinen, können sich
oftmals als recht schwierig erweisen. BoConcept hat deshalb
anlässlich der internationalen Einführung seines Konzepts
investiert und die BoConcept University gegründet. Hierbei
handelt es sich um ein Schulungs- und Seminarzentrum, an
dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus aller Welt ausgebil-
det werden und Erfahrungen austauschen können.
– Guter Service bedeutet kompetente Beratung. Das erfordert
fundiertes Wissen – z. B. über Design, über die unbegrenzten
Möglichkeiten, die unser Konzept bietet, sowie über unser
breit gefächertes Materialspektrum. Zu guter Letzt gehört zu
* IN DER INTERNATIONALEN MÖBELBRANCHE WIRD ZWAR
VIEL ÜBER SERVICE GEREDET, DOCH PRAKTISCH KEINER MEINT ES WIRKLICH ERNST DAMIT. WIR SCHON – UND ZWAR JEDEN TAG.
Torben Paulin
URBANES DÄNISCHES DESIGN
einem guten Service auch die Folgebetreuung. Deshalb stehen
wir während des gesamten Prozesses im engen Dialog mit
den Kunden – und zwar auch noch nach der Lieferung. Und
selbstverständlich sorgen wir dafür, dass alles schnell und
unbürokratisch in Ordnung gebracht wird, falls tatsächlich ein-
mal etwas nicht wie erwartet laufen sollte. Deshalb haben wir
zufriedene Kunden, sagt Kenneth Barsballe, Retail Director.
Die BoConcept University und die bestens organisierten Abläu-
fe im Verkauf und in der Folgebetreuung gewährleisten eine
angenehme Atmosphäre in unseren Geschäften. Und das hohe
Serviceniveau ist nicht zu übersehen – ganz gleich in welcher
Metropole dieser Welt ein Kunde einen BoConcept Brand Store
betritt. – Das freut uns und erfüllt uns mit Stolz. Das ist ein
Ziel, das wir besonders hartnäckig verfolgen – jeden Tag von
neuem, meint Viggo Mølholm.
einRiCHtunGsBeRateR
Ein weiterer Aspekt, durch den sich BoConcept
von anderen abhebt, ist die kompetente Ein-
richtungsberatung. In den meisten BoConcept
Brand Stores ist mindestens ein speziell aus-
gebildeter Einrichtungsberater beschäftigt.
Diese kompetenten Fachkräfte können den
Kunden im Geschäft oder sogar in dessen
eigenen vier Wänden ganz gezielt beraten,
wie sich die Einrichtung in eng oder üppig
bemessenen Räum lich keiten optimal gestal-
ten lässt bzw. welche Farben und trendigen
Accessoires das tolle dänische Design im
Zuhause des Kunden besonders geschmack-
voll ergänzen.
* GUTER SERVICE BEDEUTET KOMPETENTE BERATUNG. DAS ERFORDERT WISSEN
Kenneth Barsballe
I 0023
ES GEHT VOR ALLEM DARUM, DASS SICH IN IHREM ZUHAUSE ALLES HARMONISCH ERGÄNZT
URBAN DANISH DESIGN SINCE1952
Der Möbelkauf ist eine große Sache.
Das ist eine große Investition – und
bei der Suche nach der perfekten
Lösung müssen zahlreiche Faktoren
berücksichtigt werden. Ehrlich gesagt,
gibt es heute eine derart große Aus-
wahl an Designs, Farben und Materi-
alien, dass es äußerst zeitaufwändig
und aufreibend sein kann, genau das
richtige Möbelstück zu fi nden. Doch
das gute Gefühl, eine ganz eigene Wahl treffen zu können,
überwiegt diese Anstrengung bei weitem. Jeder von uns hat
seinen ganz persönlichen Geschmack, deshalb sollten wir uns
möglichst viele Optionen offen halten.
Bei meiner Arbeit sind all diese Optionen meine Spielwiese.
Wenn ich einen Kunden besuche, kann ich mir einen Überblick
über die Größe, den Grundriss, die Farben und die Materialien
im jeweiligen Zimmer sowie über die dort bereits vorhandene
Einrichtung verschaffen und auch etwas über seine persönli-
chen Vorlieben in Erfahrung bringen. Das versetzt mich dann
INGER BROCH EINRICH -TUNGSBERA-TERIN BEI BOCONCEPT IN TYSONS CORNER VIRGINIA
in die Lage, Farben und Strukturen auszuwählen, mit denen
die Möbel schon alleine gut aussehen, sich aber auch harmo-
nisch in das jeweilige Zuhause einfügen und bestens zu den
Bewohnern passen.
KONTRASTE KÖNNEN WUNDER BEWIRKEN
Scheuen Sie sich nicht, etwas Neues auszuprobieren. Wir
neigen dazu, uns für etwas zu entscheiden, das wir bereits
haben, doch wenn Sie das natürliche Gefühl von Holz mögen,
sollten Sie einmal versuchen, einige weiße Möbelstücke aufzu-
stellen. Das bringt die natürliche Wärme zum Vorschein. Oder
falls Weiß Ihre absolute Lieblingsfarbe ist, sollten Sie diese als
Grundton verwenden, um etwas Neues zu wagen. Bringen Sie
einige kräftige Farbtupfer ins Spiel, um einen starken Kontrast
zu erzielen, oder holen Sie mit Holz die Natur zu sich herein,
wodurch sich der minimalistische weiße Look etwas softer
gestalten lässt. Sie haben die Wahl. Und ich sorge dann dafür,
dass alles passt.
* SIE HABEN DIE WAHL. UND ICH SORGE DANN DAFÜR, DASS ALLES PASST
MENSCHEN
I 0027
Aufbewahrungslösungen sind vor
allem eine Frage der Zweckmä-
ßigkeit. Was werden Sie in Ihrer
Wohnwand aufstellen oder aufbe-
wahren? Möchten Sie alles verbergen
oder bestimmte Objekte besonders
präsentieren? Das ist der leichte
Teil. Denn es gibt unzählige Optionen in Form von Schubladen,
Schränken, Bücherregalen, Regalen sowie gläsernen, hölzernen
oder farbigen Fronten, damit Sie Ihre Wohnwand voll und ganz
auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden können.
Doch das ist noch längst nicht alles. Die Auswahl an Formen, Far-
ben und Materialien ist ebenfalls sehr vielfältig, damit sich Ihre
Wohnwand von einer äußerst schlichten und diskreten Aufbewah-
rungslösung in ein großartiges Designobjekt mit ganz individu-
ellem Ausdruck verwandeln kann. Allerdings könnte es sich als
schwierig erweisen, alles wie gewünscht zu verbinden. Der Trick
besteht darin, sorgfältig Materialien und Farben zusammenzu-
stellen, die sich zu einem geschmackvollen und individuellen
Look ergänzen. Übertreiben Sie es also nicht mit all den Optio-
nen, sondern treffen Sie ganz gewissenhaft eine Auswahl, die
Ihrem Geschmack entspricht und die zur vorhandenen Einrich-
tung passt. Und wählen Sie Farben, die sich ergänzen.
ANNA PORADA EINRICHTUNGS- BERATERIN BEI BOCONCEPT IN NOTTING HILL LONDON
Im Jahr 2008 wollte ich mein neues
Zuhause einrichten und mir war klar,
dass ich dabei Hilfe benötigen würde.
Ich hatte vor, viel Geld dafür auszuge-
ben, aber ich war wirklich besorgt, ob
ich letztendlich einen wunderschönen Tisch, wunderschöne
Stühle und eine wunderschöne Tapete mein Eigen nennen
würde – ohne dass das Ganze harmoniert. Man kann un-
glaublich viel Zeit und Geld investieren und einen unfassbaren
Aufwand betreiben, nur um dann alles mit den ausgewählten
Kissen zu ruinieren.
Bei diesem Unterfangen
habe ich viele Möbelge-
schäfte besucht – unter
anderem auch
BoConcept. Als ich dann
sah, dass dort auch
Hausbesuche zum Ser-
vice gehören, habe ich
gleich einen Termin mit
JOHNLE HUQUET KUNDE AUS LONDON
In vielen Stadtwohnungen ist
Platz ein echter Luxus, deshalb
müssen Sie das Raumangebot
clever nutzen. Ich empfehle
Ihnen Möbel, die dem Tages-
rhythmus folgen. Was tagsüber
als Sofa dient, kann nachts als Bett fungieren. Kleine Tische
lassen sich nach dem Gebrauch beiseite stellen. Ein Schränk-
chen kann morgens als Frühstückstheke genutzt werden
– und abends als Schreibtisch. Fazit: Wir lieben multifunk-
tionale Möbel, weil sie unser Zuhause größer erscheinen
lassen, als es eigentlich ist.
MENSCHEN
einer Einrichtungsberaterin vereinbart. Einige Tage später kam
sie dann vorbei, um sich mein noch ziemlich leeres Haus an-
zusehen. Sie hat mich echt überrascht! Ich machte mir ehrlich
Sorgen, dass sie mir etwas aufschwatzen würde. Stattdessen
hörte sie mir zu und machte einige Vorschläge, die auf ihrer
fachlichen Einschätzung und ihren bisherigen Erfahrungen
basierten. Deshalb hatte ich schnell den Eindruck, dass das
funktionieren könnte. Und so war es dann auch.
Das ist jetzt schon vier Jahre her – und ich genieße es immer
noch, nach Hause zu kommen. Und ich benutze immer noch
den Vornamen 'Bo' aus BoConcept, wenn ich über meine
Möbel spreche. Ich denke, das zeigt, wie sehr mir die Marke
und ihre Mitarbeiter ans Herz gewachsen sind.
JoHn le HuQuet
John Le Huquet wohnt in seinem dreistöckigen Haus in Islington,
London. Er leitet einen Verlag und verbringt seine Freizeit gern mit
Poker und Gartenarbeit.
YUKITSURUTAEINRICHTUNGS-BERATERIN BEI BOCONCEPT IN AOYAMA TOKIO
I 0029
DIE DETAILS MACHEN DEN UNTERSCHIED
I 0031
München, drittgrößte Stadt in Deutsch-
land und bayerische Hauptstadt, hat
sich zu einem neuen Zentrum für mo-
dernes Design entwickelt. Mit anderen
Worten: München gibt den Ton an. Die
Stadt ist mehr als 850 Jahre alt und offenbart noch immer
ihren einzigartigen Charakter, der vom Fürstengeschlecht der
Wittelsbacher geprägt wurde, die mehr als sieben Jahrhunder-
te in Bayern herrschten und danach trachteten, eine Haupt-
stadt nach dem Vorbild Athens zu erschaffen und diese dann
so prachtvoll wie Versailles zu gestalten. Die jüngste Ent-
wicklung zu einem wichtigen Standort für modernes Design
ist jedoch nicht einer einzigen Familie zu verdanken, sondern
vielmehr auf die große Wirtschaftskraft und die dort ansäs-
sigen internationalen Konzerne zurückzuführen. Aus diesem
Grund kann die Stadt jetzt mit architektonischen Ikonen wie
der Allianz Arena (der Spielstätte des FC Bayern München, die
wie ein beleuchtetes Luftschiff aus dem Weltall aussieht), der
BMW Welt (einem futuristischen Titan aus Stahl und Glas) und
neuen U-Bahnstationen mit hochmodernem Design protzen.
Die Bayern lieben einfach modernes Design. Diese Leiden-
schaft äußert sich auch in den beiden BoConcept Brand Stores
in München. Die beiden Filialen gehören zu den die umsatz-
stärksten BoConcept Brand Stores. München zählt weltweit
zu den Märkten mit der größten Wirtschaftskraft, doch der
dortige Markt ist besonders heiß umkämpft – und zwar genau
aus diesem Grund. BoConcept muss mit Möbelgiganten, deren
Möbelhäuser eine Verkaufsfläche von bis zu 50.000 m2 aufwei-
sen, um Kunden konkurrieren. – Beim Verkauf im Einzelhandel
dreht sich alles um Menschen – und positive Menschen und
Ziele passen einfach gut zueinander. Toleranz und Respekt
vor den persönlichen Qualitäten des anderen sind wichtig. Wir
benutzen Persönlichkeitsprofile, um Teams zusammenzustellen,
die als Ganzes die meisten Kompetenzen abdecken. Der In-
formationsaustausch genießt bei uns höchste Priorität und wir
treffen uns regelmäßig zu Besprechungen, um uns über den
jeweiligen Stand der Dinge auf dem Laufenden zu halten und
den Input sämtlicher Mitarbeiter einzuholen. Die Zufriedenheit
mit dem Job ist entscheidend, um einen wirklich hochwertigen
Service anbieten zu können. Deshalb muss es Spaß machen,
zur Arbeit zu gehen, sagt die 32-jährige Michaela Pothmann,
die das Tagesgeschäft in den beiden Brand Stores leitet, wobei
die Vorgabe von Tageszielen fester Bestandteil ihres Arbeitsall-
tags ist. – Die Mitarbeiter müssen jeden Tag eine Sache finden,
die wir besser machen können als am Vortag. BoConcept ist
eine Leidenschaft, und die erfordert freundliche, lächelnde
Menschen mit einem guten Herzen.
MÜNCHEN GIBT DEN TON AN
MICHAELA POTHMANN BOCONCEPT MÜNCHEN
MiCHaela PotHMann
Ausbildung zur Möbelverkäuferin, anschließend Studium an der Fach-
schule des Möbelhandels in Köln. Verkäuferin bei BoConcept in Düs-
seldorf (2001), kurz darauf Umschulung zur Einrichtungsberaterin und
Stylistin. Beginn ihrer Tätigkeit für den BoConcept Brand Store in Köln
im Jahr 2003. Besuch des BoConcept Geschäfts in München, um sich
Anregungen zu holen. Michaela Pothmann verliebte sich in die Stadt
– und in den Geschäftsinhaber Allan Mølholm. Sechs Monate später
(2005) zog sie nach München um, wo sie heute das Tagesgeschäft der
beiden dortigen Brand Stores sowie des Geschäfts in Augsburg leitet
und die Logistikfirma führt, die den Filialen zuarbeitet.
3
5
2
4
6
1
1. Lounge am Münchner Flughafen | 2. BoConcept München | 3. Münchner U-Bahn | 4. BMW Welt
| 5. BoConcept München | 6. Münchner Rathaus
MENSCHEN
* DIE ZUFRIEDENHEIT MIT DEM JOB IST ENTSCHEIDEND, UM EINEN WIRKLICH HOCHWERTIGEN SERVICE ANBIETEN ZU
KÖNNEN. ES MUSS SPASS MACHEN, ZUR ARBEIT ZU GEHEN
I 0033
VERSPIELTE OCCA-WOHNWAND
2012
I 0035
Es ist verlockend, sich selbstgefällig
zurückzulehnen und sich einfach an der
erfolgreichen Entwicklung zu einer der
weltweit führenden Einzelhandelsketten
zu erfreuen. Vor allem, wenn man sein
Geld mit solidem und komfortablem Design verdient. Doch
dafür bleibt bei BoConcept keine Zeit. Die Geschäftsleitung,
die Mitarbeiter, die Franchisepartner und die Angestellten in
den mehr als 260 Geschäften in über 60 internationalen Märk-
ten arbeiten mit vollem Engagement und sind ganz versessen
darauf, neue Trends zu erkennen, das Konzept noch weiter zu
verfeinern, neue Kunden zu betreuen oder Design-Produkte zu
den schon sehnlichst wartenden Kunden nach Hause zu liefern.
– Wir haben derzeit das beste Einzelhandels-Einrichtungskon-
zept der Welt. Aber wir halten ständig Ausschau nach
Verbesserungsmöglichkeiten. Eines unserer Mottos lautet
'Think Smarter'. Auch wenn die Unternehmensmaschinerie
bestens geölt ist und absolut rund läuft, müssen wird das Kon-
zept immer weiter verfeinern, damit wir in den bisherigen und
neuen Märkten wachsen und noch mehr Kunden erreichen, gibt
Torben Paulin zu bedenken.
Bis September 2012 war er Vice President von BoConcept, mitt-
lerweile fungiert er als CEO des Unternehmens. Er tritt die Nach-
folge von Viggo Mølholm an, der das Unternehmen die letzten 20
Jahre geführt und BoConcept zu rasantem Wachstum verholfen
hat und der jetzt zum Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt wurde,
um der Organisation als Sparringpartner zu dienen.
SICHERHEIT UND KONTINUITÄT
– Menschen sind eine essentielle Ressource. Bei uns sind
viele leidenschaftlich engagierte Mitarbeiter beschäftigt. Viele
von ihnen haben sich enorm weiterentwickelt und sich neuen
Herausforderungen in unserer globalen Organisation gestellt
– z.B. in einem anderen Land. Aus diesem Grund verfügen wir
über ein ganz besonderes Fundament, das von einer starken
Unternehmenskultur geprägt ist. Das ist für einen globalen
Akteur äußerst wichtig, erklärt Viggo Mølholm.
Torben Paulin ist ebenfalls ein Teil dieser Entwicklung. Er hat
1994 bei BoConcept angefangen, als das Unternehmen noch
Club 8 hieß. Er wurde zum Nachfolger von Viggo Mølholm
ernannt, der wegen des Wachstums und der positiven Entwick-
lung von Club 8 einige seiner Verantwortungsbereiche abtreten
musste, um sich auf seine Aufgaben als CEO konzentrieren zu
können. Paulin übernahm die Verantwortung für den deut-
schen Markt. Später wechselte er in die Unternehmenszentrale
in Herning, wo er nicht nur die Funktion des Vice President
bekleidete, sondern auch für den Aufbau der Vertriebsgesell-
schaften von BoConcept im Ausland zuständig war, bevor er im
Jahr 2012 das Ruder übernahm.
– Die Werte, die von der Familie und dem Unternehmen stets
verkörpert wurden, werden von Torben Paulin ganz selbstver-
ständlich weitergelebt. Das sorgt für Sicherheit und Kontinuität
– intern wie extern, meint Viggo Mølholm.
GESTERN ÜBERTREFFEN
TORBEN PAULIN CEO BOCONCEPT
* WIR HABEN DERZEIT DAS BESTE EINZELHANDELS-EINRICHTUNGSKONZEPT DER WELT. ABER WIR HALTEN
STÄNDIG AUSSCHAU NACH VERBESSERUNGSMÖGLICHKEITEN
URBANES DÄNISCHES DESIGN
I 0037
– Ich entwerfe ein neues Design oder
kaufe mir etwas Neues für mein Haus,
um mein Leben zu verbessern. Design
soll den Stresspegel bei mir zu Hause
senken. Wenn ich auf ein Objekt oder
Produkt stoße, das die menschliche Erfahrungswelt auf ein
neues Niveau hebt, dann ist das genau der Punkt, an dem
sich Design und Brillanz begegnen. Ich liebe diesen Moment.
Der Mensch mit dieser Auffassung von ästhetischer Funktiona-
lität ist der Designer Karim Rashid. Mit mehr als 3.000 von ihm
gestalteten Produkten und 300 Design-Awards zählt er zu den
produktivsten Designern seiner Generation. Bereits im zarten
Alter von fünf Jahren erkannte er seine Lebensaufgabe: – Ich
war mit meinem Vater in England unterwegs, um zu zeichnen
und Kirchen zu skizzieren. Er brachte mir bei, wie man aus
verschiedenen Perspektiven sieht, und lehrte mich, dass ich
alles entwerfen und sämtliche Aspekte unseres persönlichen
Umfelds anfassen könnte. Ich erinnere mich, dass ich die Fas-
sade einer Kathe drale gezeichnet habe. Ich habe den Fenstern
eine andere Form gegeben, weil ich die scharfen Spitzen nicht
mochte.
Im Jahr 2011 hat sich Karim Rashid mit BoConcept zusam-
mengetan. Sein erstes Projekt war die Ottawa Kollektion: Eine
Esszimmer-Einrichtung aus Stühlen, Esstisch und Sideboard
sowie mit den dazu passenden Accessoires – einem Teppich,
einer Lampe, einer Vase und Espresso-Tassen. Als Inspiration
diente ihm das Umfeld seiner Jugend in der wunderschönen
rauen Landschaft, die Ottawa (die Hauptstadt von Kanada)
umgibt. – Wenn ich nach Dänemark komme, erinnert mich
das an die Natur und das Klima im Umland von Ottawa. Als
KARIM RASHID DESIGNER BOCONCEPT
ich meine Zusammenarbeit mit BoConcept begonnen habe,
war das der perfekte Moment, um mein 30-jähriges Jubiläum
als Designer zu zelebrieren, indem ich eine Zeitreise zurück
zu meinen Anfängen unternahm und die Inspiration aus den
Landschaften in Kanada und Dänemark verschmelzen ließ.
Deshalb ist die Rückenlehne meines Esszimmerstuhls wie ein
einladendes gemütliches Blatt geformt, wohingegen die Beine
der Stühle und des Esstischs an einen dichten Wald erinnern.
– Ein Design zu entwerfen, das nicht einfach nur im Weg
steht, erfordert ein gewisses Maß an Minimalismus. Ich kreie-
re schlichte Formen und Linien, um das Design zu vermensch-
lichen. Ich bezeichne das als sinnlichen Minimalismus. Genau
wie mein Werk konzentriert sich auch BoConcept darauf,
großartig aussehende Möbel zu erschaffen, die den Menschen
das Leben erleichtern.
MENSCHEN
KaRiM RasHiD
Nachdem Karim Rashid 1982
seinen Bachelor-Abschluss in
Industriedesign an der Carlton
University in Ottawa (Kanada)
absolviert hatte, arbeitete er
mit renommierten Unterneh-
men wie Alessi, Samsung, Sony
Ericsson und Kenzo zusammen.
Neben seinen Produkten zählen
auch die Einrichtungen von Re-
staurants und Hotels, Hightech-
Geräte und Luxusgüter zu
seinem Werk. Dieses Werk ist
in 20 Dauerausstellungen sowie
in Kunstgalerien in aller Welt
zu bestaunen.
* FUNKTIONALES DESIGN ERLEICHTERT MIR NICHT NUR DAS LEBEN, SONDERN LÄSST MICH AUCH MEHR ERREICHEN
I 0039
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*
Tischler-
Werkstatt
1950er
I 0041
BoC
oncept Urb
an Danish D
esign since 1
95
2B
oConcept
Urb
an Danish D
esign since 1952
19522012
BOCONCEPT IST DIE GESCHICHTE EINER DÄNISCHEN MÖBELSCHREINEREI, DIE SICH ZU EINEM INTERNATIONALEN MÖBELKONZERN ENTWICKELT HAT. ES IST EINE GESCHICHTE DARÜBER, WIE DIE EIGENEN WURZELN UND ERFAHRUNGEN ALS GRUNDLAGE DIENEN KÖNNEN, UM SICH DER GANZEN WELT ZU ZEIGEN.
Es war einmal in dem kleinen nordischen Königreich Däne-
mark, wo zwei junge Schreinerlehrlinge in unterschied li chen
Teilen des Landes ihr Handwerk erlernten. Man schrieb
die frühen 1940er Jahre und der 2. Weltkrieg wütete in
Europa. Mit ihren Gesellenbriefen in der Hand zogen die
beiden hinaus in die Welt, um Erfahrungen zu sammeln.
Einer der beiden, Jens Ærthøj, reiste in die USA, um
einem Familienangehörigen beim Bau eines Ferienhauses
in den Bergen Kaliforniens zu helfen, während sich der
andere, Tage Mølholm, in einer der zahlreichen dänischen
Möbelschreinereien weitere Fähigkeiten aneignete.
Doch ein Zufall brachte die beiden jungen Möbelschreiner
zusammen. Sie begegneten sich in der Tischlerschule von
Aarhus (Dänemark), wo sie sich in den Fächern Zeichnen,
Konstruktion, Kalkulation, Buchhaltung und Wirtschaft
weiterbilden wollten. Die beiden wurden Freunde, hatten
damals aber noch keine Ahnung, welche drastischen Aus-
wirkungen ihre Begegnung, Freundschaft und die gemein-
samen Fähigkeiten auf ihre Zukunft haben würden.
PARTNERSCHAFT
Nach Abschluss dieser Ausbildung hat Tage Mølholm in einer
Möbelfabrik gearbeitet, während Jens Ærthøj seinen Wehr-
dienst ableistete. Während seiner Zeit im Militär erhielt er
einige Anfragen von frisch verheirateten Angehörigen.
Sowohl seine Schwester als auch sein Bruder wollten ein
Esszimmer mit Stühlen, Geschirrschrank und Anrichte von
ihm gebaut bekommen. Deshalb traf er eine schnelle und
kühne Entscheidung. Nach seiner Entlassung aus dem
Militär erwarb er die Werkstatt seines ehemaligen Meisters
in Herning in Zentraldänemark, wo blühende Heide die
offene Landschaft prägt. Jetzt war er selbst
Schreinermeister. In der Tischlerschule hatte er einen
Schreibtisch und einen Esstisch mit sechs Stühlen
entworfen, die er detailliert beschrieben und gezeichnet
hatte. Leider verkaufte sich keines dieser Möbelstücke
besonders gut. Das Schlimmste war jedoch die
Trostlosigkeit, bei der Arbeit als Tischlermeister ganz
allein zu sein. Er erinnerte sich an seinen Freund aus der
Tischlerschule und lud Tage Mølholm an einem heißen
Sommertag im Jahr 1952 zu sich nach Herning ein.
Tage Mølholm zeigte sofort Interesse. Das war der Beginn
einer neuen dänischen Partnerschaft: Die Ærthøj-Jensen &
Mølholm Møbelfabrik. Mit ihrem Werkzeug – Säge, Hobel,
Anschlagwinkel und Meißel – konnten die beiden Männer
jedes Möbelstück fertigen. Doch das wollten sie gar nicht.
Immer häufi ger kamen jetzt Maschinen zum Einsatz – die
zudem auch präzisere Arbeit verrichteten. Sie hatten die
Idee, die Maschinen die schweren Arbeiten ausführen zu
lassen, damit sich die Schreiner auf die Details konzen-
trieren konnten.
Die beiden Firmengründer ergänzten sich perfekt. Jens
verschrieb sich dem Möbeldesign, für das er sehr talen-
tiert war, während Tage Erfahrung mit der industriellen
Möbelproduktion besaß. Beide waren sich einig, dass der
Massenfertigung und Industrialisierung die Zukunft ge-
hören würde. Dieser Weg würde es ihnen auch gestatten,
ihre Möbel preisgünstig anzubieten, ohne an Qualität
einzubüßen – und Designer-Möbel so für ein breiteres
Publikum erschwinglich zu machen. Vielen Möbelfabriken
ist diese Umstellung nicht gelungen. Doch für die Ærthøj-
Jensen & Mølholm Møbelfabrik waren die neuen Ideen und
die neue Vision goldrichtig.
DESIGN FÜR ALLE
Die ersten Produkte, die die Fabrik verließen, waren
Wäscheschränke, die Jens schon in der Tischlerschule ent-
ES WAR EINMAL…
GLOBAL BUSINESS
I 0043
19522012
worfen hatte. Sie waren aus Eichen-Furnier gefertigt und hatten
einen Mittel teil aus Walnuss. Produziert wurden außerdem
Esstische und Esszimmerstühle, wobei die meisten Bauteile
von Zulieferern gekauft wurden. Nach nur einem Jahr waren
Umsatz und Gewinn so stark gestiegen, dass Ærthøj & Mølholm
mehr Mitarbeiter benötigten.
1954 musste die Firma zum ersten Mal umziehen – vom Stadt-
zentrum in das Industriegebiet von Herning. Selbstverständlich
hatten die beiden Freunde die neue Produktionshalle selbst
gebaut, was sich an der besonders hochwertigen handwerkli-
chen Ausführung erkennen ließ – bspw. an dem Buchenparkett
in der Werkstatt. Zu dem handwerklichen Können gesellten
sich jetzt auch immer mehr Erfahrung und die Fähigkeit, funk-
tionale Möbel zu entwerfen, die den Geschmack der Mehrheit
trafen und in die meisten Wohnungen und Häuser passten. Auf
diese Weise ließ sich ein stetes Wachstum verzeichnen. Die Fir-
meninhaber teilten die diversen Aufgaben untereinander auf:
Jens Ærthøj kümmerte sich um die maschinelle Bearbeitung
und das Möbeldesign, und Tage Mølholm leitete die Montage-
und Lackierabteilungen. In der Fabrik waren 15 Mitarbeiter
beschäftigt, und Ende der 1950er war auf dem Industriege-
lände bereits kein Platz mehr für Erweiterungen. Doch in der
Produktion kamen immer mehr Maschinen zum Einsatz – ein
Fräser, eine Kreissäge, eine Bandsäge und die erste Furnier-
presse in der Region Herning – die dabei nach immer mehr
Platz verlangten. Es wurden auch immer mehr Kunden, die
nach weiteren Möbeln verlangten.
LUFT ZUM ATMEN
Im Jahr 1962 verlegten die beiden Partner ihre Firma auf ein
1.300 m2 großes neu erschlossenes Gelände vor der Stadt,
das perfekt auf die moderne Möbelproduktion zugeschnitten
war. Dieses Industriegebiet lag inmitten von landwirtschaftlich
genutzten Flächen und bot somit reichlich Spielraum für weitere
Expansion. Das Wachstum hielt an, vor allem wegen des
stärkeren Fokus auf den Vertrieb. Die beiden Möbelschreiner
waren sich einig, dass die Handelsvertreter jener Zeit nicht
die beste Lösung waren. Deshalb wurde Tage Mølholm die
Verantwortung übertragen, den Vertrieb weiterzuentwickeln.
Im Rahmen einer für die damalige Zeit völlig beispiellosen
Maßnahme stellte die Firma ihre eigenen Vertriebsmitarbeiter
ein. Mit der Zeit wurde die Abteilung immer größer, sodass
schließlich auch ein Vertriebsleiter eingestellt werden musste.
Die Möbelstücke aus der Kollektion erhielten jetzt auch Namen
anstelle der bisher üblichen Nummern. Eines der meistver kauf-
ten Möbelstücke der 1970er Jahre war das an der Wand mon-
tierte Regalmodul. Mit seinen unzähligen Regalen, Schränken
und Boxen durfte es in fast keinem dänischen Haushalt fehlen.
Es wurde nach einem der beliebtesten Charter-Reiseziele der
Dänen jener Zeit benannt: Palma de Mallorca.
Bis 1970 hatte sich die Größe der Fabrik verdoppelt. Trotz des
bisherigen Erfolgs war den beiden Möbelschreinern klar, dass
der Export für die Zukunft entscheidend sein würde. Im Jahr
1974 wurde Poul Jørgensen zum Exportleiter ernannt. Er hatte
Außenhandel studiert und beherrschte einige Fremdsprachen
fl ießend. Das war der Beginn einer neuen Ära und diente
zudem als Anlass, sich einer neuen Herausforderung zu stellen.
Die Möbel aus der Ærthøj-Jensen & Mølholm Møbelfabrik, die
der Einfachheit halber unter der Abkürzung ÆJM vertrieben
wurden, waren im Ausland sehr beliebt. Allerdings fi el es den
Menschen schwer, den Firmennamen auszusprechen. Deshalb
veranstaltete die Firmenleitung eine Umfrage unter den füh-
renden Mitarbeitern, um Vorschläge für einen neuen Firmen-
namen zu erhalten. Die Wahl fi el auf Denka.
EIN VERANTWORTUNGSBEWUSSTER HERSTELLER
Für die Investitionen in Wachstum und Entwicklung wurde
Kapital benötigt. Deshalb wagte Denka 1984 den Börsengang,
was weitere 40 Mio. DKK in die Firmenkasse spülte. Wie man
es von den beiden Firmengründern erwarten konnte, steck-
ten sie dieses Geld in das Unternehmen sowie in die weitere
Expansion.
Der Börsengang brachte jedoch nicht nur neues Kapital,
sondern regelte auch die künftige Nachfolge in der Geschäfts-
leitung, denn die Familie behielt die Mehrheitsbeteiligung. Die
Söhne der Firmengründer, Viggo Mølholm und Mogens Ærthøj,
arbeiteten zu diesem Zeitpunkt bereits für das Unternehmen
– Viggo Mølholm als Verkäufer in Dänemark sowie in den
Exportmärkten und Mogens Ærthøj in der Buchhaltungs- und
Finanzabteilung der Firma.
Denka setzte den erfolgreichen Wachstumskurs fort. Das Debüt
auf dem internationalen Markt führte auch dazu, dass die Pro-
duktion angepasst werden musste. Die Norweger lieben Möbel
aus dunklem Holz, ihre schwedischen Nachbarn bevorzugen
dagegen den helleren skandinavischen Stil. Nach 10 Jahren
DIE GESCHICHTE
* BEIDE WAREN SICH EINIG, DASS DER MASSENFERTIGUNG UND INDUSTRIALISIERUNG DIE ZUKUNFT GEHÖREN WÜRDE. DIESER WEG
WÜRDE ES IHNEN AUCH GESTATTEN, IHRE MÖBEL PREISGÜNSTIG ANZUBIETEN, OHNE AN QUALITÄT EINZUBÜSSEN – UND DESIGNER-MÖBEL
SO FÜR EIN BREITERES PUBLIKUM ERSCHWINGLICH ZU MACHEN
I 0045
19522012
im Exportgeschäft wurden die Möbel von Denka in 14 interna-
tionalen Märkten verkauft. Im In- und Ausland setzte Denka
auch weiterhin auf die bisherigen zentralen Werte, d. h. auf
hohe Qualität, erschwingliche Preise und guten Service – und
zwar bei jedem Schritt vom Verkauf bis zur Lieferung.
Deshalb war es nur logisch, dass Denka 1978 als einer der
ersten Möbelhersteller am Kennzeichnungs- und Qualitätssi-
che rungsprogramm Møbelfakta (Möbelfakten) teilnahm. Der
Fokus auf Qualität, die Arbeitsumgebung und die Umweltver-
träglichkeit wurde seither immer weiter verstärkt und im Jahr
1992 war Denka der erste dänische Möbelhersteller, der nach
ISO 9001 zertifi ziert wurde.
EINE STRATEGISCHE ÜBERNAHME
1988 hat Denka nicht nur in die Anschaffung weiterer computer-
gesteuerter Maschinen für die Produktion investiert, sondern
auch eine Firma übernommen, deren Erwerb die Zukunft des
Unternehmens noch stark beeinfl ussen sollte. Die Rede ist von
dem Möbelhersteller Club 8 im südlich von Herning gelegenen
Ølgod. Club 8 hatte mit seinen Kindermöbeln zwar große
Erfolge erzielt, doch die Organisation ließ zu wünschen übrig.
Nichtsdestotrotz verfügte die Firma über einen überaus
wichtigen Aktivposten – nämlich ihre Mitarbeiter, die wie die
Belegschaft von Denka reichlich Erfahrung und Talent besaßen.
Viggo Mølholm wurde zum CEO von Club 8 ernannt und
beauftragt, anstelle der Verluste künftig Profi te einzufahren.
Er beschloss, sich auf die Produktentwicklung zu konzentrieren,
weil er wusste, dass die Mitarbeiter mit der Produktion inno-
vativer neuer Designs keine Probleme haben würden. Dieses
Konzept resultierte in beträchtlichen Verkaufserfolgen mit der
Produktreihe Zilo (die später in Xilo umbenannt wurde) sowie
mit dem Kindermöbelprogramm Color4Kids, was sich letztlich
erheblich auf Umsatz und Export auswirken sollte. Beide
Produktreihen wurden später zu wichtigen Bestandteilen der
Produktpalette in den ersten BoConcept Geschäften. Einer
der Schlüssel zum Erfolg waren Furniere und Lackierungen
– inklusive einer Hochglanz-Schutzschicht. Daran hatte die
gesamte Möbelindustrie bisher vergebens gearbeitet, doch
Club 8 hat hartnäckig immer weiter getüftelt, bis eine produk-
tionstaugliche Lösung entwickelt war.
Die Kinder in aller Welt liebten die bunten und fantasievollen
Kindermöbel. Die erwachsenen Kunden waren dagegen vor
allem vom schlichten und schnörkellosen dänischen Design
angetan – und vom attraktiven Preis. Innerhalb von vier
Jahren verdreifachte sich der Umsatz auf 105 Mio. DKK, die
Anzahl der Mitarbeiter stieg von 30 auf 140 und die Fabrik
wurde von 8.000 auf 15.000 m2 erweitert. Das Wachstum
setzte sich mit rasantem Tempo fort und Club 8 entwickelte
sich zur Goldgrube des Denka-Konzerns.
Mittlerweile verzeichneten die anderen Töchter des Denka-
Konzerns, die teurere und traditionellere Möbel fertigten, ein
langsameres Wachstum. Um seine Produktpalette zu erwei-
Wohnwand Comet, 1970er
tern, übernahm das Unternehmen andere dänische Möbel-
hersteller wie die auf Kiefermöbel spezialisierte Firma Zenia
House und EJ Møbler, aus dem der Büromöbelhersteller Den-
con hervorgehen sollte. Um das Risiko zu verteilen, produzier-
te das Unternehmen einige Jahre lang auch Möbel für andere
neue und internationale Möbelunternehmen – so zum Beispiel
auch für die schwedische Möbelmarke IKEA. Doch der Verkauf
der hochpreisigeren Möbelstücke lief zäh und die Produktion
für externe Kunden erwies sich als zu wechselhaft.
DAS ERSTE GESCHÄFT
Die Designmöbel von Club 8 erfreuten sich auch weiterhin
größter Beliebtheit in aller Welt. Die Strategie wurde erwei-
tert, indem noch mehr Designer-Möbel angeboten wurden.
Letztendlich gab es genug Möbel, um im Rahmen eines Shop-
in-Shop-Konzepts inspirierende Läden in bestehenden Möbel-
häusern einzurichten. Im Jahr 1993 unternahm Club 8 einen
weiteren historischen Schritt: Das Unternehmen eröffnete
seinen ersten eigenen Brand Store in Paris, wo das dänische
Design die Franzosen begeisterte. Das Geschäft erhielt den
Namen BoConcept.
Nach nur etwas mehr als einem Jahr gab es bereits sieben
BoConcept Brand Stores in Frankreich, den USA und China.
Die ersten Geschäfte wurden überwiegend in Märkten ange-
siedelt, in denen Club 8 großes Wachstumspotenzial sah oder
um – wie in China – Zugang zu potenziellen neuen Märkten zu
erhalten. Ein Großteil der Geschäfte wurde von Anfang an als
Franchise-Filialen eröffnet, auch wenn die ersten beiden Brand
Stores in Frankreich Club 8 selbst gehörten. Zwei Jahre später
wurde das Einzelhandelskonzept in die strategischen Zielvor-
gaben von Club 8 aufgenommen. Das erste Ziel bestand darin,
75 Brand Stores zu etablieren. Während dieser Phase erlebten
einige Länder wie Japan, wo innerhalb von nur zwei Jahren
fünf Geschäfte eröffnet wurden, ein rasantes Wachstum.
Im Jahr 1999 beschloss das Unternehmen eine Neustruk-
turierung, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Eine
gemeinsame IT-Plattform, die Mogens Ærthøj als Leiter der IT-
und Finanzabteilung auf den Weg gebracht hatte, ermöglichte
es, sämtliche Aktivitäten unter dem Dach einer Gesellschaft
zusammenzufassen – der Club 8 Company, die fortan die
vier Marken Club 8, BoConcept, Zenia House und Dencon
vermarkten sollte. Diese Fusion bewirkte Skaleneffekte im
Vertrieb, in der Verwaltung, in der Finanzabteilung sowie in
der IT-Abteilung und stellte bereits die zweite Etappe auf dem
Weg zu einem Zusammenschluss der Tochtergesellschaften
des Konzerns dar, der im Jahr 1997 eingeleitet worden war.
An der Börse blieb der Konzern weiterhin unter dem Namen
Denka Holding notiert.
In der Zwischenzeit gingen die Entwicklung und das Wachstum
in den BoConcept Brand Stores unvermindert weiter. Die Kunden Accessoire-Kollektion 2011
DIE GESCHICHTE
waren längst nicht mehr nur an Holzmöbeln, sondern auch an
anderem dänischem Design interessiert. Deshalb errichtete
der Konzern im Jahr 1999 eine Polsterfabrik in Dänemark, um
die Nachfrage nach Sofas und Sesseln bewältigen zu können.
Mit dieser Produktionsstätte auf dänischem Boden war Club 8
Company in der Lage, die Tradition der soliden dänischen
Handwerkskunst auch auf das Segment der Polstermöbel zu
übertragen und so noch größeren Einfluss auf die Produktion
modularer Möbel nehmen zu können – ein Konzept, das sich
wie ein roter Faden durch die gesamte Designer-Möbelkollek-
tion von Club 8 zog. In den BoConcept Brand Stores konnten
die Kunden fortan Sofas für Loungebereiche erwerben – und
hatten das gesamte Größenspektrum von klein bis groß zur
Wahl. Außerdem konnten die Kunden entscheiden, ob das
gewünschte Sofa einen Leder- oder Stoffbezug erhalten sollte
– und zwar genau in Wunschfarbe.
ONE COMPANY – ONE BRAND
Die dritte Phase des Zusammenschlusses und der Integration
des Konzerns erfolgte 2002 unter dem Slogan 'One Company
– One Brand' (Ein Unternehmen – eine Marke). Die über-
nommenen Tochtergesellschaften Zenia House und Dencon
wurden verkauft und die Marke Denka wurde nicht mehr wei-
tergeführt. Der CEO Viggo Mølholm traf die beste strategische
Entscheidung seit dem Tag, an dem sein Vater Tage Mølholm
und dessen Freund Jens Ærthøj das Unternehmen gegründet
hatten. Club 8 Company sollte künftig als ein stark auf den
Einzelhandel ausgerichtetes Unternehmen mit Fokus auf eine
einzige Marke geführt werden. Das Ziel für BoConcept lautete,
sich als branchenführende Einrichtungsmarke zu etablieren –
und zwar weltweit. Ab diesem Punkt verlagerte sich der Fokus
von Club 8 Company von der Produktion auf das Management
einer internationalen Einzelhandelskette.
I 0047
19522012
Untermauert wurde diese Strategie mit der bis dato größten
Einzelinvestition des Unternehmens in das European Distri-
bution Centre in Ølgod in Höhe von 100 Mio. DKK. Mit seinen
automatisierten Kränen verwaltete sich dieses Zentrallager
quasi von selbst und stellte somit die effiziente Belieferung
der 110 Brand Stores des Unternehmens in aller Welt sicher.
Im Jahr 2002 wurde Hans Barslund in das Managementteam
aufgenommen, um das unternehmensinterne Management
und die Effizienz zu verbessern. Er war fortan für die Finanz-,
IT-, Logistik- und Produktionsabteilungen zuständig.
Seit dem Tag, an dem der erste BoConcept Brand Store eröff-
net wurde, war der Service ein wesentlicher Bestandteil der
Strategie: Exzellenter Service sollte BoConcept zu einem ganz
besonderen Einkaufserlebnis machen. Um dieses Ziel zu er-
reichen, rief BoConcept die Organisation Retail Operations ins
Leben, die auch heute noch Systeme entwickelt, um so einen
effizienten Betrieb der Geschäfte zu gewährleisten. Im Jahr
2004 wurde die BoConcept University eröffnet. Mitarbeiter
sämtlicher Ebenen aus aller Welt werden hier im Verkauf und
in der Einrichtungsberatung geschult. Letztere zählt zu dem
einzigartigen Service, den BoConcept seinen Kunden bietet.
Das Ziel besteht darin, die Mitarbeiter so auszubilden, dass sie
die Kunden optimal beraten und betreuen.
Die letzten Großhandelskunden haben sich 2006 verabschie-
det. Um den Fokus auf die Einzelhandelsstrategie zu betonen,
wurde das aktive Unternehmen des Konzerns in BoConcept
A/S umbenannt – und die Aktiengesellschaft in BoConcept
Holding A/S. Seitdem kann das BoConcept Design nur noch in
den BoConcept Brand Stores und Studios erworben werden.
Noch im selben Jahr hat BoConcept seine Polstermöbelpro-
duktion nach Litauen verlagert, um noch wirtschaftlicher zu
arbeiten. Dem gesteigerten Wachstum in Asien wurde Rechnung
getragen, indem in China ebenfalls eine Polstermöbelfabrik
eröffnet wurde. Beide Fabriken werden immer noch von Dänen
geleitet, die über jahrelange Erfahrung mit BoConcept ver-
fügen. Bei dieser Outsourcing-Strategie stand eindeutig der
Kunde im Vordergrund. Deshalb wurde die Produktion dorthin
verlagert, wo – möglichst nahe beim Kunden – der beste Preis
und die beste Qualität erzielt werden konnten. Dabei wurde
stets ganz eng mit den Zulieferern zusammengearbeitet, um
zu gewährleisten, dass BoConcepts Tradition einer äußerst
hochwertigen Fertigung fortgeführt wird. In den Geschäften
wurden die Möbelkollektionen für das gesamte Zuhause, d. h.
ein Einrichtungsspektrum, das von Ess- und Wohnzimmern
bis zu Schlafzimmern reicht, um die passenden Accessoires
ergänzt und bereichert. Heute handelt es sich bei diesen Ac-
cessoires um eine Kollektion kunstvoll gestalteter Haushalts-
gegenstände im dänischen Design, die in aller Welt produziert
und eingekauft werden – oftmals von kleinen Herstellern mit
besonderen handwerklichen Fähigkeiten wie Strickerei oder
Perlarbeit. Selbstverständlich bilden strenge Qualitätsanforde-
rungen das Fundament dieser Partnerschaften.
KLARE STANDPUNKTE
Kurz nach der Jahrtausendwende hat BoConcept einen neuen
Marketingkurs eingeschlagen und Kampagnen wie 'Don't Bla-
me Us', 'No more ugly furniture' und 'No Limits' gestartet. Mit
diesen Aktivitäten hob sich die Kette von ihren Wettbewerbern
ab und bezog klare Positionen zu Design und Möbeln.
Im Jahr 2010 hat BoConcept sein Asian Distribution Centre in
Shanghai – ein 8.000 m2 großes Lagerhaus und Vertriebs- &
Logistikzentrum – eröffnet. Im Zusammenspiel sorgen die
insgesamt drei internationalen Vertriebszentren in Dänemark,
den USA und China für einen reibungslosen Warenfluss sowie
für eine schnelle Belieferung der Kunden in den Geschäften
rund um den Globus.
Auch das Internet ist zu einem wichtigen Bestandteil der
Unternehmensstrategie geworden. Es wurden Programme
entwickelt, die es unseren Kunden gestatten, auf der Website
des Unternehmens ihre eigenen Möbel und Einrichtungen
in 3D-Optik zu gestalten und zusammenzustellen. Im Jahr
2012 hat BoConcept auch eine E-Trading-Plattform eingerich-
tet, wobei die Online-Bestellungen von den örtlichen Filialen
bearbeitet und ausgeliefert werden. Noch im selben Jahr feiert
BoConcept sein 60-jähriges Firmenjubiläum. BoConcept unter-
hält jetzt über 260 Brand Stores in mehr als 60 Märkten – und
weitere sind bereits in Planung.
Die dänische Möbelbranche hat sich zu einer Unternehmung
internationaler Bedeutung entwickelt – doch das Abenteuer
ist noch längst nicht vorüber. Das Einrichten von Häusern und
Wohnungen mit hochwertigen und individuellen dänischen
Designer-Möbeln ist ein nachhaltiges Geschäftsmodell, dessen
Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.
* DER SERVICE IST SEIT DER ERÖFFNUNG DES ERSTEN BOCONCEPT BRAND STORE EINE WESENTLICHER BESTANDTEIL DER STRATEGIE
DIE GESCHICHTE
Als Familie Hesse in ihr neues Zuhause in
Hamburg einzog ist, erlebte sie eine ganze
Reihe von Zufällen. Die Möbel in ihrer
neuen Lounge erzählen die Geschichte von
zeitlosem dänischem Design aus unter-
schiedlichen Epochen. Eine der beiden
Möbelgruppen besteht aus vier brandneuen Barhockern, die
andere ist eine alte Teak-Esstischgarnitur. Zufälligerweise
stammen beide vom dänischen Hersteller BoConcept, nur
dass sie in einem Abstand von 40 Jahren erworben wurden.
– Uns gefällt das Design sehr, und zwar sowohl das der neuen
Barhocker als auch das der alten Esstischgarnitur. Es besitzt
Klasse und ist absolut zeitlos, sagt Katja Hesse.
Katja, Ehemann Andreas und die Töchter Franziska und
Clara sind 2011 in das neu erworbene Haus im Westen von
Hamburg eingezogen. Die Vorbesitzerin war eine ältere Dame,
die in ein Apartment umgezogen ist. Deshalb hat die Familie
einige Möbel übernommen, die im Kaufvertrag enthalten
waren. Hierzu zählte auch die alte Esszimmergarnitur. – Sie
ist aus Teak, und wir sind eine Familie von Seglern, das heißt,
wir mögen Teak sehr. Meinem Mann gefällt auch der schlichte
und schnörkellose Ausdruck des Designs aus den 1960ern und
er hat schon immer davon geträumt, einmal einen runden
Esstisch sein Eigen nennen zu können. – Die Holzarbeit und
die handwerklichen Details sind ganz einzigartig. Der Tisch
verfügt über eine Ausziehvorrichtung, die jedes Mal absolut
tadellos funktioniert, wenn eine größere Gruppe am Tisch
Platz fi nden soll. Die Anrichte ist sehr geräumig und die Türen
und Schubladen funktionieren einwandfrei.
Doch die Familie benötigte auch Barhocker für die Küchenthe-
ke am anderen Ende der Lounge. Das führte die vier in den
BoConcept Brand Store am Hamburger Fischmarkt, wo es ih-
nen der Barhocker Mariposa besonders angetan hatte. Als An-
dreas Hesse die Barhocker bezahlte, stach ihm ein Poster über
die Designtradition von BoConcept ins Auge. Ihm fi el auf, das
dort ihre Anrichte abgebildet war. Als die Hesses wieder zu
Hause waren, sahen sie gleich nach. Auf der Unterseite waren
die alten Möbelstücke mit ÆJM gekennzeichnet. Die weitere
Lektüre des BoConcept Katalogs brachte dann ans Licht, dass
ÆJM einer der früheren Namen von BoConcept war. – Was
für ein lustiger Zufall. Unsere Möbelgarnituren bringen beide
Seiten der Lounge zum Erstrahlen und ergänzen sich, obwohl
sie verschiedenen Generationen entstammen. Sie verleihen
dem Zimmer viel Seele, meint Katja Hesse.
UNSERE MÖBELGARNITUREN BRINGEN BEIDE SEITEN DER LOUNGE ZUM ERSTRAHLEN UND ERGÄNZEN SICH, OBWOHL SIE VERSCHIEDENEN GENERATIONEN ENTSTAMMEN. SIE VERLEIHEN DEM ZIMMER VIEL SEELE
FAMILIE HESSEHAMBURGDEUTSCH-LAND
*
I 0049
BoC
oncept U
rban Danish D
esign since 1952
19522012
Zu den ersten Möbelstük-
ken, die das Unternehmen
1952 produzierte, zählten
unter anderem Sideboards,
die auch heute noch ein
wichtiger Teil der Kollek-
tion sind.
Der Klassiker – eines der ersten Modelle von
Jens Ærthøj (1952)
Occa-Sideboard im Design von Morten Georgsen 2012
SEIT 1952 BILDEN DÄNISCHES DESIGN, HÖCHSTE QUALITÄT UND DER BESTE PREIS DAS FUNDAMENT VON BOCONCEPT, DAS VON ZWEI DÄNISCHEN MÖBELSCHREINERN GEGRÜNDET WURDE. DER RESPEKT VOR DIESEM ERBE LÄSST SICH NOCH IMMER AN JEDEM DESIGN ABLESEN, DAS VON DER INTERNATIONALEN EINZELHANDELSMARKE HERGESTELLT WIRD.
19522012
Schlicht und funktional. Ein
Esstisch für eine Familie, der
sich schnell ausziehen lässt,
um auch Gästen Platz zu
bieten. BoConcept mag das
Wort Multifunktionalität viel-
leicht nicht erfunden haben,
doch seit seiner Gründung hat
das Unternehmen Möbel im
dänischen Design gefertigt,
die dieses Prinzip perfekt
verkörpern.
DIE GESCHICHTE
Esstisch mit integrierter Ausziehplatte.
Design: Henrik Pedersen 2012
19542012
I 0051
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BoC
oncept U
rban Danish D
esign since 1952
FUNKTIONALITÄT
IN DEN 50ERN
Die Ærthøj-Jensen &
Mølholm Møbelfabrik war
stark von der Welle des
Funktionalismus geprägt,
die das dänische
Möbeldesign in den
1950ern erfasst hatte.
DAS ERSTE VON EINEM
ARCHITEKTEN ENTWOR-
FENE MÖBELSTÜCK
... war dieser Stuhl im
Design von Arne Wahl.
Mitarbeiter (ca. 1954)
vor der neuen Fabrik
am Thrigesvej, die
die erste Werkstatt im
Zentrum von Herning
ablöste. Ærthøj und
Mølholm hatten die
neue Produktionshalle
selbst errichtet, was
sich an der handwerk-
lich hochwertigen Aus-
führung und Ausstat-
tung erkennen ließ.
DIE GESCHICHTE
19542012
Die erste Broschüre des Unternehmens (1952)
I 0053
BoC
oncept U
rban Danish D
esign since 1952
19522012
Das Xilo-System wurde
in den späten 1980ern
eingeführt. Dank des
breiten Spektrums an
Farbkombinationen
wurde es zu einem der
größten Verkaufserfolge
in der Geschichte des
Unternehmens.
DIE GESCHICHTE
ZU DEM HANDWERKLICHEN KÖNNEN GESELLTEN SICH JETZT AUCH IMMER MEHR ERFAHRUNG UND DIE FÄHIGKEIT, FUNKTIONALE MÖBEL ZU ENTWERFEN, DIE DEN GESCHMACK DER MEHRHEIT TRAFEN UND IN DIE MEISTEN HÄUSER UND WOHNUNGEN PASSTEN. AUF DIESE WEISE LIESS SICH EIN STETES WACHSTUM VERZEICHNEN. MIT DEM BEGINN DER EXPORTE EXPLODIERTE DAS WACHSTUM FÖRMLICH.
19882012
I 0055
19522012
Als der Franzose Djamel Djellal
erstmals mit BoConcept in Berüh-
rung kam, geschah dies aus Liebe.
Allerdings nicht aus Leidenschaft
für Möbel oder dänisches Design,
sondern vielmehr aus Liebe zu seiner dänischen Frau Karina.
Karina arbeitete damals im weltweit ersten BoConcept Band
Store im Einkaufszentrum Belle Epine in Paris.
Doch schon bald entwickelte Djamel Djellal Interesse für das
Konzept, das von dem dänischen Design-Label vermarktet
wurde und in dem er dann im Jahr 1998 als Verkäufer eine
Anstellung fand. Sein Engagement und seine Leidenschaft für
das Konzept entwickelten sich weiter. Er machte Karriere und
wurde schließlich Store Manager – und zwar genau zu jener
Zeit, als das Geschäft ein stetes Wachstum verzeichnen konn-
te. Djamell Djellal wurde der Posten des Country Manager
von BoConcept in Frankreich angeboten. In dieser Funktion
hatte er maßgeblichen Anteil an der Eröffnung weiterer 13
Stores in ganz Frankreich.
Das war für ihn die Bestätigung, unbedingt die Chancen zu
ergreifen, die ihm das dänische Einrichtungskonzept bot. Im
Jahr 2006 eröffnete er seinen ersten BoConcept Brand Store
in Paris. Sieben Monate später eröffnete er seine zweite Filiale
und im Jahr 2008 erwarb er den historischen ersten BoCon-
cept Brand Store im Belle Epine, wo er in die Lehre gegangen
war und wo er seine Begeisterung für das dänische Konzept
entdeckt und entwickelt hatte.
Mit bisher neun Filialen (und einer zehnten in Planung) hält
Paris derzeit den Weltrekord an BoConcept Brand Stores in
einer Stadt. Fünf dieser Filialen sind im Besitz von Djamel
Djellal, der auch die Eröffnung des nächsten BoConcept Brand
Store im Beaugrenelle plant – dem neuesten und exklusivsten
Einkaufszentrum von Paris in der Nähe des Eiffelturms.
FAIRER UND TRANSPARENTER MÖBELVERKAUF
– Die Funktionalität und Flexibilität, dank der sich die schönen
Designs sowohl auf Luxuswohnungen als auch auf kleine
Apartments perfekt zuschneiden lassen, ist für Paris wie ge-
macht. Die Franzosen wissen auch Transparenz zu schätzen.
Wir zeigen unsere Preise ganz offen in unseren Katalogen, im
Geschäft und auch im Internet. Der französische Möbelmarkt
ist traditionell von überteuerten Angeboten und Schnäppchen
geprägt, wodurch er für die Kunden zu einem echten Minen-
feld wird.
BoConcept unterscheidet sich auch in puncto Service.
– Niemand möchte beim Möbelkauf von oben herab
behandelt werden. So viel steht fest. Die Kunden sind unsere
Gäste. Wenn wir uns zu ihnen aufs Sofa setzen, möchten
wir sie willkommen heißen, ihre Bedürfnisse in Erfahrung
bringen und feststellen, wie wir ihnen am besten behilflich
sein können.
60 JAHRE IN DER MÖBELBRANCHE HINTERLASSEN EINDRUCK
In Frankreich, wo es viele alteingesessene und namhafte
Unternehmen gibt, ist ein 60-jähriges Firmenjubiläum nichts
Besonderes. – In der Möbelbranche jedoch schon. Deshalb
ist es sehr ermutigend, dass BoConcept seit so vielen Jahren
besteht, sich weiterentwickelt und immer wieder mit Innova-
tionen aufwartet.
* DIE KUNDEN SIND UNSERE GÄSTE. WENN WIR UNS ZU IHNEN AUFS SOFA SETZEN,
MÖCHTEN WIR SIE WILLKOMMEN HEISSEN
DJAMEL DJELLAL BOCONCEPT PARIS
BoConcept Brand Store, Paris 1993
In Barcelona können Sie sich an den berühmten Werken von Gaudi erfreuen.
MENSCHEN
Sogar Lionel Messi, der beste Fußballspieler der Welt, hat
seinen 'goldenen Fuß' bereits in das Geschäft gesetzt. Wie so
viele andere Sportler und Berühmtheiten in der katalanischen
Hauptstadt. Mit einem Brand Store an der schicken Avinguda
Diagonal und einem Studio im Kaufhaus El Corte Inglés ist
BoConcept in Barcelona bestens vertreten. – Wir haben einen
guten Ruf, und skandinavisches Design wird in Spanien gut
angenommen, sagt Olaf Slott-Petersen, Franchisepartner von
BoConcept in Barcelona.
Er wurde 1991 von BoConcept eingestellt, als das Unterneh-
men noch Club 8 hieß. Als Area Manager für Südeuropa, Sü-
damerika und Asien hat er unzählige Flugmeilen gesammelt.
Er hat bei der Eröffnung von 40 BoConcept Brand Stores in
Spanien und 20 weiteren in Frankreich geholfen. 2006 be-
gann er dann, über sein Leben nachzudenken. Barcelona war
schon seit vielen Jahren sein Traum. Warum nicht den Umzug
in diese Stadt mit einem ihm vertrauten Lifestyle verbinden?
So wurde er Franchisepartner von BoConcept. – Barcelona ist
eine wunderbare Stadt und die perfekte nächste Station für
mich. Aber selbstverständlich wird
mich BoConcept dorthin begleiten.
BoConcept ist nicht nur irgendein
Job, sondern eine Lebensart.
Die Mitarbeiter in den beiden Geschäften stammen aus acht
verschiedenen Ländern. – Wir haben die am besten geschul-
ten Mitarbeiter in ganz Barcelona. Einige von ihnen haben
wichtige Positionen in den Geschäften anderer Highend-
Marken erhalten. Darauf bin ich wirklich stolz und ich freue
mich für sie.
Barcelona ist zudem eine pulsierende Stadt mit stolzer
Designtradition. Nicht zuletzt auch wegen Gaudi, der das
berühmte Wahrzeichen der Stadt – die Basilika La Sagrada
Familia – entworfen hat. Die Katalanen sind folglich gutes
Design und beeindruckende Erlebnisse gewöhnt. Ein
engagiertes Team in den Geschäften sorgt dafür, dass
diese Erwartungen erfüllt werden. Zu den besonderen
Aktionen gehören beliebte Events, bei denen die Besucher
neben neuen Möbeln auch modische Kleidung vorgestellt
bekommen, an einem Gin Tasting teilnehmen oder den
Lounge-Bereich im Freien genießen können. – 400 Menschen,
die sich in einen 300 m2 großen Laden zwängen, sind schon
beachtlich. Aber die Leute sind ganz verrückt nach unseren
Events.
OLAF SLOTT-PETERSEN
BOCONCEPT BARCELONA
* BARCELONA IST EINE WUNDER-BARE STADT UND DIE PERFEKTE
NÄCHSTE STATION FÜR MICH. ABER SELBSTVERSTÄNDLICH WIRD MICH BOCONCEPT DORTHIN BEGLEITEN
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19522012
Ein Unternehmen zusammen mit einem Freund oder mit
Geschwistern zu führen, kann sich als echte Belastungsprobe
für das persönliche Verhältnis erweisen. In Dänemark haben
es zwei befreundete Handwerker mit ihren Familien geschafft,
eine nunmehr schon drei Generationen andauernde Erfolgs-
geschichte zu schreiben – und dass bisher ohne jeden Krach.
Die Zauberformel hinter dem Erfolg von BoConcept mit seiner
Doppelspitze aus zwei Familien ist eigentlich ganz einfach:
Respekt und Verschiedenartigkeit. – Wir sind beide gutmütige
Zeitgenossen, die sich nicht über Kleinigkeiten in die Haare
kriegen, und wir hatten niemals Meinungsverschiedenheiten, die
wir nicht beilegen konnten, erzählt der 83-jährige Jens Ærthøj.
Im Jahr 1952 haben Jens Ærthøj und sein Freund Tage Mølholm
gemeinsam eine Möbelfi rma gegründet, die sich heute zu einer
der weltweit führenden internationalen Möbeleinzelhandels-
ketten entwickelt hat. – Wir hatten den Traum, eine Firma
zu gründen, die unsere Familien ernähren würde. Sie hat
sich ständig weiterentwickelt. Und als Team ist es uns gut
gelungen, die sich bietenden Gelegenheiten beim Schopfe zu
packen. Jeder von uns hatte seinen eigenen Verantwortungs-
bereich, den wir gegenseitig respektierten, und wir waren uns
immer einig, dass wir uns niemals übernehmen sollten. Wir
haben 10 Mal expandiert, und das haben wir stets mit dem
Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit geschafft,
sagt Tage Mølholm (85). Mittlerweile sind schon viele Jahre
vergangen, seit die beiden den Stab übergeben und sich aus
dem Tagesgeschäft zurückgezogen haben. Die Söhne der
beiden, Viggo Mølholm und Mogens Ærthøj, haben bereits
seit einigen Jahrzehnten die Zügel in der Hand. Sie haben
größere strategische Entscheidungen getroffen, aber auf der
persönlichen Ebene sind sie in die Fußstapfen ihrer Väter
getreten. Während Viggo Mølholm die strategische Gesamt-
verantwortung getragen und die internationale Entwicklung
geleitet hat, was letztendlich dazu geführt hat, dass aus dem
produktionsorientierten Unternehmen eine Einzelhandelskette
mit Markenkonzept geworden ist, war Mogens Ærthøj bei der
EIN FAMILIEN-UNTERNEHMEN
Design: Henrik Pedersen 2012
* JEDER VON UNS HATTE SEINEN EIGENEN VERANTWORTUNGSBE-
REICH, DEN WIR GEGENSEITIG RESPEKTIERTEN, UND WIR WAREN UNS IMMER EINIG, DASS WIR UNS NIEMALS ÜBERNEHMEN SOLLTEN
Tage Mølholm
DIE FAMILIE
Die beiden Firmengründer: Tage Mølholm und Jens Ærthøj
I 0059
19522012
Entwicklung der IT- und Finanzsysteme federführend, die ganz
maßgeblich zu diesem außerordentlichen Wachstum beige-
tragen haben. – Als Handwerker hat es mir wehgetan, als die
Produktion in Herning im Jahr 2009 eingestellt wurde. Aber
als Geschäftsmann konnte ich die Entscheidung nachvollzie-
hen. Dieser Schritt war nötig, damit das Unternehmen einen
Sprung nach vorne machen konnte, erläutert Jens Ærthøj.
Die beiden Firmengründer freuen sich besonders über das
Wachstum des Unternehmens und sind zudem von der
internationalen Atmosphäre beeindruckt, die jetzt in ihrer
alten Firma herrscht, in der heute täglich mehrere Sprachen
gesprochen werden.
Gelegentlich ist auch noch Dänisch zu hören, zum Beispiel
aus dem Mund der Enkel der Firmengründer, die – sehr zur
Freude der beiden – mittlerweile ebenfalls im Unternehmen
tätig sind. Viggo Mølholms ältester Sohn Kim Mølholm ist für
die Entwicklung von BoConcept in Asien und im Südpazifik
zuständig. Ursprünglich hatte er eine Ausbildung zum Spedi-
tionskaufmann gemacht, doch als BoConcept dringend eine
geeignete Kraft für das Geschäft in Houston (Texas) benötig-
te, war er bereit einzuspringen. – Houston und die USA waren
eine spannende Herausforderung für mich – fernab meines
vertrauten Umfelds in Herning. Ich war schon immer vom
internationalen Lifestyle fasziniert, meint Kim Mølholm, der
jetzt als Regional Director in Hongkong tätig ist und dort die
Verantwortung für die geschäftliche Entwicklung in Asien und
im Südpazifik trägt. – Ich fühle mich sehr privilegiert, einer
Familie und einem Unternehmen anzugehören, die sich mit
derart enormen internationalen Chancen und Herausforderun-
gen konfrontiert sehen. Bei meiner Tätigkeit bin ich zwar weit
vom Rest der Familie entfernt, aber es gelingt uns ganz gut,
in Kontakt zu bleiben, sagt Kim Mølholm, der auch den Beweis
erbringt, dass Respekt genetisch vererbbar ist: – Ich bin stolz
und beeindruckt, was mein kleiner Bruder in München erreicht
hat, meint Kim in Anspielung auf seinen Bruder Allan Mølholm.
Allan ist 2003 nach München umgezogen und hat dort einen
verlustreichen BoConcept Brand Store in kürzester Zeit zu
explosionsartigem Wachstum verholfen und in die schwarzen
Zahlen geführt. Zurzeit besitzt und leitet er drei Brand Stores
in Süddeutschland. Durch Fleiß und ultimativen Service führt
sein allererster Brand Store in München jetzt die Bestenliste
der BoConcept Brand Stores an und weist die höchsten Ein-
nahmen auf. – Ich war am Business College eingeschrieben,
aber eigentlich träumte ich davon, etwas aufzubauen. Als sich
die Chance in München bot, beschloss ich, meinem Herzen zu
folgen – und den Geschäftsweg meiner Familie einzuschlagen.
Er hatte keine Bedenken, in die Fußstapfen seines Vaters und
seines Großvaters zu treten. – Was meine Familie erreicht
hat, ist schon erstaunlich. Das Wachstum war schon ziemlich
* WIR SIND STETS FÜREINANDER DA, UND DAS MACHT MICH UND DAS UNTERNEHMEN STÄRKER
Dritte Generation BoConcept Kim und Allan Mølholm
Allan Mølholm
1
2
3
einmalig, und es gibt noch immer so viel Potenzial. Das ist et-
was, woran ich teilhaben möchte. Die Familie hat persönliche
Qualitäten schon immer geschätzt, deshalb gewährt sie genug
Spielraum, um sich selbst treu bleiben zu können. Wir sind
stets füreinander da, und das macht mich und das Unterneh-
men stärker, sagt Allan Mølholm.
Seit 2008 hat Jens Ærthøjs Enkel Lasse Ærthøj reichlich Erfah-
rung gesammelt und ist auf den Geschmack gekommen, bei
BoConcept noch mehr aus sich zu machen. Nach vier Jahren
Zugehörigkeit zu den Retail Operations in den USA beabsich-
tigt er nun, im Jahr 2012 Franchisepartner eines BoConcept
Geschäfts in Los Angeles zu werden.
Sowohl die Söhne als auch die Enkel empfinden tiefen Respekt
vor dem Fundament, das die Firmengründer gelegt haben,
und auch vor der Tatsache, dass keiner von ihnen jemals un-
ter Druck gesetzt worden ist, für das Familienunternehmen zu
arbeiten. – Mein Großvater war immer sehr fürsorglich, denn
er wusste, wie viel Zeit BoConcept einem abverlangt. Er hatte
mir andere Berufswege nahegelegt, war dann aber trotzdem
stolz und glücklich, als ich im Unternehmen angefangen habe.
Schon als Kind habe ich die Fabrik oft besucht, doch als An-
gestellter war ich überwältigt und überrascht, dass BoConcept
für meine Kolleginnen und Kollegen eine echte Lebensart ist.
Sie leben richtig für die Marke. Auf gewisse Weise hat man
also das Gefühl, als würden wir alle einer großen BoConcept
Familie angehören, sagt Lasse Ærthøj.
Jeder bestätigt jedoch, dass die Grenzen zwischen Familienle-
ben und Geschäftsalltag oftmals verschwimmen. – Die größte
Herausforderung besteht natürlich darin, die diversen Rollen
– Vater, CEO und Sohn – voneinander zu trennen. Manchmal
sind schon die Fetzen geflogen, doch durch den gegenseitigen
Respekt konnten wir die Wogen immer wieder glätten, sagt
Kim Mølholm.
Der Respekt der beiden Firmengründer vor Holz und dem, was
Hände aus Holz erschaffen können, ist nie geschwunden. Bis
vor kurzem hat Tage Mølholm ein malerisches Waldstück in
Dänemark bewirtschaftet. Jens Ærthøj verbringt dagegen viel
Zeit damit, detailgetreue Modelle historischer Holzschiffe zu
bauen – so zum Beispiel die schwedische Galeone Wasa, die
auf ihrer Jungfernfahrt im Jahr 1628 sank. Mit der Qualität
der Originalbausätze, die er im Ausland bestellt, ist er nicht
immer zufrieden. Deshalb schneidet er Eichenfurnier zu, um
Planken zu formen, die er dann sorgfältig beizt und lackiert.
Denn hohe Qualität ist ihm wichtig. Genau wie das Erfolgsre-
zept, das er und sein Weggefährte vor mehr als 60 Jahren für
ihr Lebenswerk formuliert haben.
DIE FAMILIE
1. Firmengründer Tage Mølholm | 2. Firmengründer Jens Ærthøj | 3. Dritte Generation: Lasse Ærthøj
I 0061
19522012
MoGens ÆRtHøJ
Sohn von Jens Ærthøj. Er hat
einen Abschluss als Bache-
lor of Commerce absolviert
und anschließend 1982 eine
Position in der Finanzabteilung
von BoConcept übernommen.
Seither war er lange Zeit für die
Entwicklung der Finanz- und IT-
Plattformen des Unternehmens
verantwortlich.
lasse ÆRtHøJ
Sohn von Jens Ærthøjs Tochter
Jette. Träumte schon als Junge
davon, in der Firma seines
Großvaters zu arbeiten. Hat
am Herning Business College
(Bachelor of Science (Economics))
studiert und seine Karriere dann
in den Retail Operations (RO) in
Dänemark begonnen. Ging ansch-
ließend in die USA, um dort in RO
zur arbeiten, und beab si chtigt,
2012 neuer Franchisepartner
eines BoConcept Geschäfts in
Los Angeles zu werden.
Jens ÆRtHøJ
Schreiner und Firmengründer,
verantwortlich für Design und
Produktion. Zog sich in den
1980ern allmählich aus dem
operativen Geschäft zurück, saß
aber bis 1998 im Aufsichtsrat.
Nutzt heute seine Fähigkeiten,
um Modelle historischer Holz-
schiffe zu bauen.
DIE FAMILIE 2012
allan MølHolM
Sohn von Viggo Mølholm und
Franchisepartner von zwei
Brand Stores in München und ei-
nem weiteren in Augsburg. Nach
seiner Bürolehre bei BoConcept
hat er sich autodidaktisch zum
Geschäftsmann weitergebildet,
sammelte Verkaufserfahrung in
einem Möbelgeschäft in Ham-
burg und studierte am Business
College in Kopenhagen (ohne
Abschluss).
taGe MølHolM
Schreiner und Firmengründer,
verantwortlich für Vertrieb
und Marketing. Zog sich in den
1980ern allmählich aus dem
operativen Geschäft zurück, saß
aber bis 2003 im Aufsichtsrat.
Noch bis vor kurzem hat er
ein malerisches Waldstück mit
Harthölzern in Zentraljütland
(Dänemark) bewirtschaftet.
viGGo MølHolM
Sohn des Firmengründers Tage
Mølholm. Hat ein Diplom in Wirt-
schaft und Marketing und wurde
1977 als Verkäufer angestellt.
Wurde nach der Übernahme von
Club 8 Direktor. Nach einer Peri-
ode rasanten Wachstums wurde
Viggo Mølholm 1997 zum CEO
ernannt. Im Jahr 2012 ist er als
CEO zurückgetreten und hat die
Position des aktiven Aufsichts-
ratsvorsitzenden übernommen.
KiM MølHolM
Sohn von Viggo Mølholm. Hat
sich ursprünglich zum Spedi-
tion skaufmann ausbilden lassen.
Als BoConcept 1999 jemand für
die Leitung des Brand Stores in
Houston (Texas) suchte, über-
nahm er die Aufgabe. Bekleidete
in den USA diverse Positionen
– war u. a. auch vier Jahre
lang Retail Director. Ging 2011
nach Hongkong, um dort die
Position des Regional Director
für Asien und den Südpazifik zu
übernehmen.
DIE FAMILIE
I 0063
COMO SOFA 2010
I 0065
Neues zu erschaffen wurde dem
in Dänemark geborenen Simon
Lichtenberg in die Wiege gelegt.
Als Kind ist er mit seiner Familie
durch die ärmsten Winkel der Welt
gezogen. Seine Eltern hatten es sich zur Aufgabe gemacht,
Schulen aufzubauen. Als 13-Jähriger unterrichtete Simon
Lichtenberg bereits selbst eine große Gruppe von Schülern
in Simbabwe. Dadurch dass Simon Lichtenberg in einem inter-
nationalen Umfeld aufwuchs, war es ganz selbstverständlich,
dass er sich diverse Sprachen aneignete. Er sprach bereits
Englisch, Französisch, Portugiesisch, Deutsch und Shone (eine
der Stammessprachen in Simbabwe), aber Chinesisch fehlte
ihm noch. Dies studierte er dann in Shanghai, wo er seither
lebt und sich heimisch fühlt.
Mit vielen Sprachen, reichlich Energie und praktisch keinem
Geld im Gepäck wollte er den Chinesen eine der Kernkom-
petenzen seines Heimatlandes – dänisches Design – näher-
bringen. 1993 wandte er sich mit dem Vorschlag, Möbel auf
dem chinesischen Markt anzubieten, an dänische Designma-
nufakturen. Dabei kam er auch mit BoConcept in Kontakt.
– Ich ließ mir Möbel aus Dänemark schicken, die ich dann in
einer Ecke einer Fabrik präsentieren sollte, welche damals
als einer der wenigen Möbelmärkte in Shanghai fungierte.
'Sie werden diese Möbel niemals verkaufen – die sind viel zu
schlicht und der Preis stimmt auch nicht', sagten die chinesi-
schen Möbelexperten.
Doch da haben sie sich getäuscht. Die Chinesen waren ganz
versessen auf dänisches Design für ihre Wohnungen. Sie
mochten die professionelle Verarbeitung und den hellen Ton
des Holzes, der eine Alternative zum dunklen Holz der Möbel
im traditionellen chinesischen Stil darstellte. Im Jahr 1995
eröffnete er ein BoConcept Geschäft in Shanghai. Heute ist
Simon Lichtenberg der Masterfranchisenehmer von mehr
als 20 BoConcept Geschäften in China. Acht dieser Filialen
in Beijing und Shanghai gehören ihm selbst. Zu diesen zählt
auch der Brand Store im eleganten Xintiandi-Bezirk von
Shanghai – einem der exklusivsten Standorte der Welt. Das
ist ein extrem umkämpfter Markt. Alle internationalen Marken
wollen auf dem chinesischen Markt vertreten sein. Die Löhne
steigen rapide, und was das Zurschaustellen des eigenen
Wohlstands betrifft, hat sich die Einstellung der Chinesen
drastisch verändert. Die Experten sind sich einig, dass China
schon in wenigen Jahren 20 Prozent des globalen Marktes
für Luxusgüter ausmachen wird – was Einnahmen in Höhe
von 27 Mrd. USD entspricht. Für den Großteil dieses Anstiegs
dürfte wohl die obere Mittelschicht sorgen. – Die chinesischen
Verbraucher sind aufgeschlossen und haben sehr viel Geld.
Aber sie bleiben keiner Marke treu. Wir konkurrieren hier mit
globalen und besonders finanzkräftigen Giganten, allerdings
haben wir den Vorteil, dass wir schon sehr viele Jahre in dem
Markt präsent sind, erklärt Simon Lichtenberg.
Im Lauf der Jahre hat Simon Lichtenberg großen Aufwand
betrieben, um BoConcept in China aufzubauen und zu eta-
blieren – und zwar sowohl, was das Marketing betrifft, als
auch die strategische Entwicklung des Konzepts. 1997 wollte
er, dass auch Sofas von dem dänischen Holzmöbelhersteller
angeboten werden sollten. Um eine sichere Belieferung des
asiatischen Marktes sicherzustellen, schlug er BoConcept vor,
eine Sofafabrik in China aufzubauen. Aus diesem Vorschlag
sind mittlerweile zwei Fabriken hervorgegangen, die 1.500
Mitarbeiter beschäftigen und jeden Monat 700 Container voller
Sofas an die Kunden in aller Welt verschiffen.
SIMONLICHTENBERG BOCONCEPT CHINA
EIN DÄNE IN SHANGHAI
siMon liCHtenBeRG
Ein dänischer Unternehmer in China, der sieben Sprachen beherrscht
und schon in acht Ländern gelebt hat. Gründer der Trayton Group
in Shanghai, die Möbel und Lifestyle-Produkte herstellt. Für seinen
herausragenden Beitrag zur Entwicklung von Shanghai wurde ihm
2006 der begehrte 'Magnolia Silver Award' von der Stadtre gierung in
Shanghai verliehen. Und im Jahr 2011 hat ihn die dänische Handels-
kammer in China für seine außergewöhnlichen unternehmeri schen
Leistungen zum 'Unternehmer des Jahres' gekürt.
2
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MENSCHEN
* 'SIE WERDEN DIESE MÖBEL NIEMALS VERKAUFEN – DIE SIND VIEL ZU SCHLICHT UND DER PREIS STIMMT AUCH NICHT', SAGTEN DIE
CHINESISCHEN MÖBELEXPERTEN. DOCH DA HABEN SIE SICH GETÄUSCHT
1. Simon Lichtenberg | 2. Shanghai ist eine der am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt
| 3. BoConcept Geschäft in Shanghai | 4. Der Jin-Mao-Turm
I 0067
19522012* URBANES DÄNISCHES DESIGN IN
TOKIO. ERÖFFNUNG DES ERSTEN GESCHÄFTS IM JAHR 1995
GLOBAL BUSINESS
I 0069I 0069
BoC
oncept Urb
an Danish D
esign since 1
95
2B
oConcept
Urban D
anish Design sin
ce 1952
19522012
LUXUS UND SOLIDE HAND-WERKSKUNST MÜSSEN NICHT ÜBERTEUERT ANGEBOTEN WERDEN
BOCONCEPT SETZT AUF ERSCHWINGLICHEN LUXUS. DIESE ÜBERZEUGUNG HAT STETS DIE PRODUKTION UND QUALITÄT VON BOCONCEPT GEPRÄGT. DAS DÄNISCHE DESINGKONZEPT KOMBINIERT DIESE ERFAHRUNG MIT SEINER TIEFEN VERWURZELUNG IN DER DÄNISCHEN HANDWERKSKUNST, UM MIT KOMPETENTEN HERSTELLERN IN ALLER WELT ZU KOOPERIEREN.
Wir leben in einer Welt, in der wir oftmals vor eine Wahl
gestellt werden. Zwischen teurem, elitärem Design und
billigen, gewöhnlichen Möbeln. Bei BoConcept bleibt den
Kunden diese unerfreuliche Abwägung erspart. Denn die
Kollektion kombiniert Qualität, Design und Materialien,
die einen Hauch von Luxus versprühen, mit fairen und
erschwinglichen Preisen.
Das ist mit gewaltigen Anforderungen an die Produktion
verbunden, die viele Jahre lang in Dänemark beheimatet
war. Trotz der Industrialisierung wurden die Maschinen
auch weiterhin von qualifi zierten Handwerkern bedient.
Folglich hat die Wirtschaftlichkeit niemals zu Qualitätsein-
bußen geführt – ganz im Gegenteil.
Nach der Eröffnung des ersten BoConcept Geschäfts im
Jahr 1993 wurde das Sortiment immer größer und die
Nachfrage stieg merklich. Um konkurrenzfähige Preise ge-
währleisten zu können, entschied sich BoConcept für das
Outsourcing von Teilen der Produktion. Auch heute werden
noch immer mehr als 25 % der Möbel von BoConcept in
Dänemark hergestellt – vor allem Produkte aus Holz wie
Tische und Regale.
DAS BESTE AUGE FÜR QUALITÄT
– Die Fertigungsprozesse wurden zwar automatisiert, aber
die Produktion wird immer noch von Handwerkern über-
wacht, die das beste Auge dafür haben, ob das natürliche
Furnier auch unseren hohen Qualitätsansprüchen genügt.
Die Optimierung der Produktion bedeutet, dass wir hoch-
wertige Rohstoffe einkaufen, auf jedes Detail achten und
auf diese Weise erschwinglichen Luxus anbieten können,
erklärt Rene Hougaard (Collection Manager Board Furniture).
Als die Polstermöbelproduktion im Jahr 2006 von Däne-
mark nach Litauen umgesiedelt wurde, ist der in Dänemark
geborene Claus Svenningsen einfach auch dort hingezogen.
Er ist nicht nur CEO und Eigentümer der neuen Fabrik,
sondern fungiert auch als Botschafter für BoConcepts
traditionelle Werte: Hohe Qualität, kurze Lieferzeiten,
bester Service und günstige Preise. Die Polstermöbel für
die Märkte in Asien und Amerika werden von den Fabriken
in China hergestellt, die ebenfalls von einem Dänen gelei-
tet werden, der schon lange eng mit dem Unternehmen
verbunden ist. Die Rede ist von Simon Lichtenberg, dem
Masterfranchisenehmer von BoConcept im chinesischen
Markt. BoConcept arbeitet auch mit sorgfältig ausgewähl-
HANDWERKSKUNST
Imola Sessel. Design:
Henrik Pedersen 2008
I 0071
ten europäischen Zulieferern zusammen. – Wir betreiben
einen großen Ressourcenaufwand für die laufende Qualitäts-
kontrolle und den Wissensaustausch mit unseren Zulieferern,
um noch stärker zu werden. Dabei steht immer der Kunde im
Vordergrund. Wir produzieren dort, wo wir für die Kunden die
größte Wertschöpfung erzielen können, sagt Niels Stendys
(Collection Manager Upholstery).
INTERNATIONALE HANDWERKSKUNST
Die Accessoires machen heute einen immer größeren Teil
der Kollektion aus. Die Styles, Farben und Designs werden in
Dänemark entwickelt, die Produkte selbst werden dann jedoch
rund um den Globus gefertigt. In Dänemark genähte Kissen,
handgeschnitzte Holzschalen aus Indonesien oder Perlarbeit
aus Indien. – Wir betrachten die Accessoires als das 'Sahne-
häubchen' und gehen bei der Qualität keine Kompromisse ein.
In Asien gibt es äußerst begabte Kunsthandwerker, die für uns
von Hand stricken und sticken. Sie blicken auf eine lebenslan-
ge Erfahrung mit der manuellen Fertigung von hochwertigen
und einzigartigen Produkten zurück. Das verleiht unseren
Accessoires Persönlichkeit und macht jede Kollektion zu einem
besonderen Erlebnis, erläutert Lene Rønfeldt (Collection Ma-
nager Accessories).
IN ASIEN GIBT ES ÄUSSERST BEGABTE KUNSTHANDWERKER, DIE FÜR UNS VON HAND STRICKEN UND STICKEN. SIE BLICKEN AUF EINE LEBENSLANGE ERFAHRUNG MIT DER MANUELLEN FERTIGUNG VON HOCHWERTIGEN UND EINZIGARTIGEN PRODUKTEN ZURÜCK
*
Lene Rønfeldt
HANDWERKSKUNST
I 0073
Der Geruch von Holz liegt in der
Luft und der Krach einer Säge, die
sich durch Sperrholzplatten frisst,
weckt meine Neugier. Es riecht nach
Schreinerarbeit. Der Mann an der Säge
begrüßt mich mit einem Lächeln in seinem gigantischen Hob-
byraum, wie er sie nennt: Die Produktentwicklungswerkstatt
von BoConcept in Herning (Dänemark).
Der Schreiner Preben Bech beschäftigt sich gerade mit der Lö-
sung eines Problems bei der Fertigung einer neuen Bank aus
Furnierbrettern. Er arbeitet in der Produktentwicklungswerk-
statt, die Produktionsmodelle aller innovativen neuen Designs
anfertigt, die von den Architekten und Möbeldesignern im Lauf
der Jahre für BoConcept entworfen wurden.
Preben Bech hat seit Beginn seiner Lehre im Jahr 1966 bei
nahezu allen Möbelstücken seine Hände im Spiel. In all diesen
Jahren hat er immer wieder seine Fähigkeiten im Umgang
mit Werkzeug und Maschinen sowie als Produktionsleiter im
Unternehmen unter Beweis gestellt. – 46 Jahre sind eine
lange Zeit. Aber es war spannend, und ich war ständig daran
beteiligt, neue Systeme zu kreieren und neue Verfahren und
Technologien einzuführen – zusammen mit einigen anderen
kompetenten Kollegen. Mein Arbeitsplatz hat sich also immer
wieder verändert.
Als Handwerker war es natürlich eine schmerzliche Erfahrung,
als die Produktion 2009 von Herning nach Ølgod in Dänemark
und in andere Teile der Welt verlagert wurde. – Die Möbel, die
wir heute fertigen, besitzen immer noch eine hohe Qualität.
Sie werden anders produziert als damals, als wir noch alles
von Hand gefertigt haben. Aber das Design hat sich auch
weiterentwickelt, und zum Glück kaufen die Menschen heute
öfter Möbel.
Er selbst beklagt sich nicht über die Veränderungen. – Sehen
Sie sich doch unser Unternehmen heute an. Als großes inter-
nationales Unternehmen unterhält es Geschäfte in aller Welt.
Die meisten unserer Wettbewerber von früher mussten in der
Zwischenzeit schließen. Und heute besteht meine Arbeit aus
dem, was ich am liebsten mache. Ich erledige Schreinerarbei-
ten und kümmere mich um all die Details. Was ein Computer
nicht hinbekommt, mache ich eben von Hand, erzählt der
62-jährige Preben Bech, der auch bei sich zu Hause von
BoConcept Design umgeben ist. – Allerdings habe ich alle
meine Möbel von Hand angefertigt. Das gefällt mir einfach am
besten.
PREBEN BECH BOCONCEPT DÄNEMARK
* ICH ERLEDIGE SCHREINERARBEITEN UND KÜMMERE MICH UM ALL DIE DETAILS. WAS EIN COMPUTER NICHT
HINBEKOMMT, MACHE ICH EBEN VON HAND
PReBen BeCH
Hat 1966 seine Lehre begonnen und hat seitdem als Schreiner, Ferti-
gungssteuerer und als Leiter der Lackierungs-, Qualitätssicherungs-,
Verpackungs- und Versandabteilungen gearbeitet. Im Jahr 1978 war
er für die Pionierarbeit des Unternehmens im Bereich der Qualitätssi-
cherungssysteme verantwortlich. Heute arbeitet er in der Produktent-
wicklungswerkstatt und staunt noch immer, was die beiden Firmen-
gründer – Jens Ærthøj und Tage Mølholm – nur mit ihren Händen,
gutem Werkzeug und großartiger Teamarbeit erreicht haben.
MENSCHEN
I 0075
FARGOSOFA2012
I 0077
Der CEO der Sofafabrik in Litauen
spricht Dänisch. Als BoConcept
seine Sofaproduktion in das
baltische Land verlagert hat,
ist Claus Svenningsen einfach
mitgegangen und hat die dortige Fabrik übernommen. Als Ei-
gentümer hat er sie in Theca umbenannt. – In Litauen gibt es
viele gut ausgebildete Handwerker. Das baltische Land blickt
auf eine lange Handwerkstradition im Bereich der Polstermö-
belproduktion zurück. Wir haben all die guten Seiten unserer
dänischen Handwerkstradition mit den besten Eigenschaften
der litauischen Tradition kombiniert, was letztendlich in der
besten und nachhaltigsten Lösung resultiert hat, meint Claus
Svenningsen, der seit vielen Jahren die Fahne von BoConcept
hochhält. Er wurde vor mehr als 20 Jahren von BoConcept
angestellt und hat während seiner Tätigkeit als Retail Manager
beim Aufbau von nicht weniger als 64 Geschäften in aller
Welt geholfen.
SPEZIALIST FÜR DIE SOFAPRODUKTION
Als BoConcept im Jahr 1999 seine Produktpalette um Polster-
möbel wie Sofas und Sessel erweitern wollte, hat sich Claus
Svenningsen dieser Herausforderung gestellt. Ihm wurde die
Verantwortung für die Errichtung der unternehmenseigenen
Polstermöbelfabrik in Dänemark übertragen. – Es ist ein ge-
waltiger Vorteil, dass wir unsere Sofas selbst produzieren. Die
hochgradige Anpassungsfähigkeit macht die Leitung der Pro-
duktion zu einer echten Herausforderung. Mit einer eigenen
Fabrik wird auch sichergestellt, dass unsere Polstermöbel und
unsere Holzmöbel dieselbe Designsprache sprechen.
Seine Erfahrung im Vertrieb und seine Vertrautheit mit den
Endverbrauchern in den Geschäften rund um die Welt waren
stets von Vorteil. – Unsere Handwerker in der Produktion
stellen eine Spitzenqualität sicher, ich dagegen weiß, was den
Kunden wichtig ist, d. h. worauf sie größeren oder weniger
Wert legen.
Dieses erfolgreiche Zusammenspiel wird jetzt in Litauen
fortgesetzt. Gewaltige Investitionen waren nötig, um mit
der Nachfrage nach den beliebten BoConcept Sofas Schritt
halten zu können. Durch die Umsiedlung der Produktion ist
es BoConcept gelungen, diese Investitionen zukunftssicher
zu gestalten. Dafür sorgen das moderate Lohnniveau und die
hohen Qualitätsstandards in Litauen. Bevor die Produktion in
Dänemark eingestellt wurde, waren 30 litauische Handwer-
ker nach Dänemark gekommen, um sich mit den dänischen
Fertigungsprozessen vertraut zu machen. – Die Handwerker
aus Litauen waren äußerst aufgeschlossen und lernwillig, doch
das Wichtigste war, dass sie selbst dazu beigetragen haben,
Lösungen für die neue Fabrik zu entwickeln. Mit welchem
Ergebnis? Die besten Seiten des dänischen Produktionsgeistes
leben jetzt in einem neuen Arbeitsumfeld weiter.
CLAUSSVENNINGSEN THECA LITAUEN
* WIR HABEN ALL DIE GUTEN SEITEN UNSERER DÄNISCHEN HANDWERKSTRADITION MIT DEN BESTEN
EIGENSCHAFTEN DER LITAUISCHEN TRADITION KOMBINIERT, WAS LETZTLICH IN DER BESTEN UND
NACHHALTIGSTEN LÖSUNG RESULTIERT HAT
Claus svenninGsen
Ausbildung zum Möbelverkäufer, dann Studium
an der dänischen Exportakademie. Im Rahmen
seiner Ausbildung kam er 1992 zu BoConcept, wo
er am Aufbau internationaler Einzelhandelsge-
schäfte beteiligt war – vor allem in Asien, wo er
die japanische Tochtergesellschaft von BoConcept
gegründet und von 1997 bis 1999 geleitet hat.
1999 wurde er zum CEO der neu erbauten däni-
schen Polstermöbelfabrik ernannt. Als die Fabrik-
fertigung 2006 nach Litauen ausgelagert wurde,
ist er einfach mitgegangen, um dort als CEO und
Eigentümer der neuen Fabrik zu fungieren.
MENSCHEN
I 0079
THE HISTORY
19522012
BoC
oncept U
rban D
anish
Desig
n since 1952
19522012
AB DEN 1950ERN HAT EINE GRUPPE KOMPROMISSLOSER DÄNISCHER ARCHITEKTEN DEN AUSKLANG JENER ÄRA MIT SCHLICHTHEIT UND FUNKTIONALISMUS REVOLUTIONIERT. DIESE INNOVATIVEN DÄNEN SETZTEN VOR ALLEM AUF HOCHWERTIGE MATERIALIEN UND SOLIDE HANDWERKSKUNST – UND ERSCHUFEN DESIGNS, DIE AUCH HEUTE NOCH BEWUNDERT UND GESCHÄTZT WERDEN.
Tief in seinem Inneren ist Dänemark eine Designnati-
on. Dänen lieben einfach Designer-Produkte – alles von
Beleuchtungskörpern, Thermoskannen und Türgriffen bis
hin zu Fahrrädern und Möbeln. Und zwar nicht unbedingt
wegen ihres neuen Designs – sondern für gewöhnlich,
weil es sich um solides Design handelt, das im Alltag seine
Funktion erfüllt und auch noch schön anzusehen ist.
Die letzten Generationen der Dänen sind mit den Designs
aufgewachsen, die von den großen dänischen Ikonen der
50er und 60er kreiert wurden. In den Eingangshallen und
Korridoren der Schulen und Universitäten, in Kirchen und
Behörden und in vielen dänischen Firmen wurde im Laufe
der Jahre in hochwertiges und zeitloses Möbel- und Indu-
striedesign investiert – eben weil es zeitlose und langlebi-
ge Eigengewächse sind.
Auf diese Weise wurde der Besitz von Designobjekten
zu einer Gewohnheit, deren Wurzeln bis in die 1920er
zurückreichen. Diese Designtradition wurde seither immer
wieder neu defi niert und aufgefrischt – ohne jedoch ihre
kostbaren Wurzeln zu durchtrennen. Heute bietet auch die
global tätige dänische Einzelhandelsmarke BoConcept,
deren Gründung im Jahr 1952 ebenfalls auf dem Fundament
der dänischen Designtradition erfolgte, ihre Interpretationen
von dänischem Design an.
Historisch betrachtet, wurde dänisches Design stets mit
einem schlichten Ausdruck, mit einer funktionalen, benut-
zerfreundlichen und ehrlichen Machart sowie mit einer
demokratischen Lebenseinstellung assoziiert. Genau wie
früher das Ackerland wurde die Schlichtheit über Jahrhun-
derte an die nachfolgenden Generationen weitergereicht.
Der Gedanke, die Dinge einfach zu halten, um sie für
die Mehrheit erschwinglich zu machen, steht in vollem
Einklang mit den humanistischen und demokratischen
Strömungen, von denen die dänische Gesellschaft geprägt
wurde. Im Jahr 1924 war Dänemark das weltweit erste
DÄNISCHES DESIGN – WAS IST DAS EIGENTLICH?
GLOBAL BUSINESS
I 0083
Land, in dem mit Nina Bang von der Sozialdemokratischen
Partei eine Frau zur Kultusministerin ernannt wurde.
ERGONOMISCHE MÖBEL
Im selben Jahr wurde das Gedankengut, das dem dänischen
Design zugrunde liegt, durch den Architekten und Möbeldesi-
gner Kaare Klint systematisiert. Er interessierte sich brennend
für die Körpermaße und die Bewegungsabläufe des Menschen,
um Möbel mit den idealen Abmessungen gestalten zu können.
Darüber hinaus setzte er auch auf Qualität, natürliche Werkstof-
fe und echte Handwerkskunst. Dieser Ansatz stellte eine völlig
neue Richtung im Vergleich zum mitteleuropäischen Funktiona-
lismus dar, den beispielsweise die deutsche Kunst- und Design-
schule Bauhaus anstrebte, die nach neuen Materialien suchte
und Prozesse vereinfachte. Er war zudem der Ansicht, dass die
floralen Ornamente und geschwungenen Linien des Jugendstils
sowohl unpraktisch als auch zu dominant wären.
Im Jahr 1924 wurde er Professor für Architektur an der Fa-
kultät für Möbeldesign an der Königlich Dänischen Akademie
der Schönen Künste und war maßgeblich daran beteiligt, die
* DER GEDANKE, DIE DINGE EINFACH ZU HALTEN, UM SIE FÜR DIE MEHRHEIT ERSCHWINGLICH ZU MACHEN, STEHT IN VOLLEM EINKLANG
MIT DEN HUMANISTISCHEN UND DEMOKRATISCHEN STRÖMUNGEN, VON DENEN DIE DÄNISCHE GESELLSCHAFT GEPRÄGT WURDE
The Safari Chair, Kaare Klint 1933,
Rud. Rasmussen/Dänemark
The Trinidad Chair, Nanna Ditzel 1993, Fredericia Furniture
DÄNISCHES DESIGN
Grundlagen dafür zu schaffen, dass das dänische Design in
den 1950er und 1960ern in aller Welt Anerkennung finden
konnte. Design, das die Seele der dänischen Kultur und
Selbstwahrnehmung widerspiegelte: Aufgeschlossenheit, eine
demokratische Lebenseinstellung und Benutzerfreundlichkeit.
In den folgenden Jahren setzten Klint und seine zahlreichen
begabten Studenten vermehrt auf hochwertige Materialien
und solide Handwerkskunst. Dabei arbeiteten sie eng mit
renommierten dänischen Möbelherstellern zusammen. Mit
dem schlichten Ausdruck der Möbel wurde das Ziel verfolgt,
sie leichter fertigen und somit auch günstiger anbieten zu
können. Die Anregungen der Handwerker während der Ent-
wicklungsphase waren sehr wichtig, um eine hohe Qualität zu
gewährleisten. Und ein vernünftiger Preis bedeutete, dass sich
viel mehr Menschen Designer-Möbel leisten konnten.
Während dieser Epoche erlangten einige talentierte neue
dänische Möbeldesigner Ansehen und Bekanntheit. Viele von
ihnen waren ursprünglich zu Schreinern ausgebildet worden
und brachten deshalb ihre Liebe zur Handwerkskunst in die
The Spanish Chair, Børge Mogensen 1958,
Fredericia Furniture
The Wishbone Chair, Hans J. Wegner
1949, Carl Hansen & Søn
I 0085
Bang & Olufsen, 2003 Georg Jensen, 1956
Welt des Möbeldesigns mit. Sie beschritten den Weg des
Funktionalismus – und wegen ihrer Leidenschaft, Arbeitswut
und Kompromisslosigkeit wurden sie von ihren Zeitgenossen
als Verrückte tituliert.
ÜBERFLÜSSIGE PFUNDE
LOSWERDEN
Noch unter dem Eindruck der
wuchtigen und übermäßig gepol-
sterten Möbel des Viktorianischen
Zeitalters beharrten sie auf ihren
bahnbrechenden, schnörkellosen
und funktionalistischen Ideen. Sie
wollten mit der von ihnen verpön-
ten Fixiertheit der Mittelschicht auf
Dekoration brechen. Sie wollten all
die überflüssigen Pfunde loswerden.
Das Ergebnis waren neue dänische Möbel, die überwiegend
aus natürlichen Materialien wie Holz und Leder gefertigt wur-
den – ohne unnötige Designdetails. Die Details ergaben sich
aus dem Fokus auf die Holzarbeit und die Handwerkskunst.
Die Möbel hatten also immer noch genug Persönlichkeit, um
einen Raum zu füllen, ohne 'aufdringlich' zu sein. Zur selben
Zeit erschufen einige – überwiegend weibliche – Textilde-
signer in enger Zusammenarbeit mit den Möbeldesignern
besondere Materialien für die Möbel,
die auf strengen geometrischen
Mustern sowie auf den schlichten
karierten und gestreiften Mustern der
ländlichen Webkunst basierten. Eine
dieser Frauen war die Textildesigne-
rin Vibeke Klint, die im Jahr 2012
gemeinsam mit BoConcept einige ihre
Originaldesigns aus den 1950ern neu
herausbrachte. Zeitlose und exklusive
Materialien, die dem neuen dänischen
Design von BoConcept noch einen
ganz anderen Charme verleihen.
LANG LEBE DÄNISCHES DESIGN
Viele der klassischen dänischen Möbeldesigns werden auch
heute noch produziert und verkauft. Allerdings ist das Werk
der großen dänischen Designer so inspirierend, dass seither
* MODERNES DÄNISCHES DESIGN BESCHRÄNKT SICH NICHT NUR AUF MÖBEL
Bang & Olufsen, 2012
Kay Bojesen, 1951, Rosendahl Copenhagen Royal Copenhagen, 2000
DÄNISCHES DESIGN
(Quellen: Serien Danske Designere (Aschehoug), Nutidigt dansk møbeldesign (Arnold Busck), Danskmøbeldesign.dk)
ständig neue dänische Nachwuchsdesigner und -architekten
nachrücken. Deshalb bringt Dänemark auch heute noch Möbel
und Designs auf den Markt, die in den Häusern und Wohnun-
gen in aller Welt benutzt und bewundert werden. Der derzei-
tige Ausdruck ist vielseitiger als die berühmten Ikonen aus
den 50er- und 60er-Jahren. Und modernes dänisches Design
beschränkt sich längst nicht mehr nur auf Möbel. Zu den dä-
nischen Designschmieden mit internationalem Ansehen zählen
Bang & Olufsen, dessen TV-Geräte, Radio- und Musiksysteme
als echte Designikonen gelten, Royal Copenhagen mit seinen
innovativen und populären Porzellankollektionen sowie die
Luxus- und Lifestyle-Marke Georg Jensen mit ihrer stolzen
Tradition als Gold- und Silberschmiede.
Möbel im modernen dänischen Design lassen sich dagegen in
den mehr als 260 BoConcept Brand Stores in aller Welt erleben.
In Zusammenarbeit mit BoConcept haben moderne Designer
besonders ästhetische und funktionale Ideen in komplette
Einrichtungssortimente umgemünzt, die alles enthalten, um
Esszimmer, Lounge-Bereiche und Schlafzimmer besonders
stilvoll zu gestalten, und die zudem mit durchdachten Aufbe-
wahrungslösungen überzeugen. Darüber hinaus werden die
Designs auch auf eine multifunktionale Nutzung ausgelegt,
damit sie sich exakt auf die Größe des jeweiligen Zuhauses,
die Funktion des Zimmers, die kulturellen Gegebenheiten
sowie auf die Wünsche und Träume des Kunden zuschneiden
lassen. BoConcept bezeichnet das als urbanes dänisches
Design, das Träume in dauerhafte Designlösungen verwandelt
– und zwar in Tokio, Singapur, Moskau, Warschau, München,
Paris, New York, San Francisco …
I 0087
Während seiner Kindheit und Jugend
war er ständig von dänischen Desi-
gnklassikern umgeben. Seine Mutter
ist Kunsthandwerkerin und sein Vater
war einer der ersten dänischen IT-
Spezialisten. Und viele der großen dänischen Architekten
jener Zeit gingen während seiner Kindheit in Aarhus bei sei-
nen Eltern ein und aus. Folglich ist Anders Nørgaard mit einer
Kombination aus Tradition, Design und Computertechnologie
groß geworden und hat diese verinnerlicht, als wäre sie schon
immer Teil seiner DNA gewesen. Diese kreative Ader konnte
er seither sowohl bei seiner Tätigkeit in einigen alten däni-
schen Möbelmeisterwerkstätten als auch beim Architekturstu-
dium an der Aarhus School of Architecture weiterentwickeln.
Heute zählt Anders Nørgaard zu Dänemarks führenden Möbel-
designern und widmet einen Teil seines Talents dem Design
von Sofas und Sesseln für BoConcept. – Ich wurde gemäß der
klassischen dänischen Designtradition mit Fokus auf Funktio-
nalismus und schlichtes, schnörkelloses Design erzogen und
ausgebildet. Das ist ein gewaltiger Vorteil. Auch wenn die
dänischen Vorstellungen von Funktionalität und Design bis ins
Jahr 1924 zurückreichen, sind sie auch heute noch von großer
internationaler Bedeutung. Das ist die älteste Möbelschule der
Welt, denn sie hat den Krieg und Modernisierungen überstan-
den, ohne einen Bruch zu erleben. Diese Vorstellungen sind
in der heutigen Zeit, wo die Häuser und Wohnungen in aller
Welt generell immer kleiner werden, vielleicht sogar noch be-
deutsamer geworden. Demzufolge wird frei verfügbarer Platz
in einem urbanen Zuhause zu einem immer größeren Luxus,
weshalb die Möbel zwangsläufig noch funktionaler gestaltet
sein müssen, sagt Anders Nørgaard.
Genau aus diesem Grund ist Funktionalität eines seiner
persönlichen Kriterien für brauchbares Design. – Wo das
Platzangebot begrenzt ist, bekommt die Funktionalität unter
Umständen Vorrang vor der Schönheit. Doch wenn man un-
konventionell denkt und auf die kleinsten Details achtet, kann
man den edlen und vertrauten Ausdruck erzielen, der das
dänische Design schon seit Generationen prägt.
Warum sich dänisches Design über die Jahre ein so großes
internationales Ansehen erworben hat und auch weiterhin
erwirbt, ist in den Augen von Anders Nørgaard eng mit der
ursprünglichen Grundidee verknüpft. – Der schlichte Ausdruck
des dänischen Designs ist wohl überlegt. Seine Wurzeln gehen
auf die asiatischen Philosophien der Reinheit und Schlichtheit
sowie auf die ebenfalls auf Einfachheit und Funktion setzen-
den Kulturen der Shakers und der Amish People in den USA
zurück, unterliegen zudem aber auch moderneren Einflüssen
wie dem der deutschen Kunst- und Designschule Bauhaus.
Das verleiht dem dänischen Design diesen unverwechselbaren
universellen Ausdruck.
BoConcept hat diese Designtradition noch einen Schritt
weitergeführt. – In die Möbel von BoConcept ist Individualität
integriert, damit sie sich an die unterschiedlichen kulturellen
Einrichtungsgepflogenheiten in aller Welt anpassen lassen.
Der schlichte Designausdruck sorgt dafür, dass das dänische
Design nicht mit den anderen Einrichtungsgegenständen
kollidiert. Es lässt sich leicht für Einrichtungs- und Dekorati-
onszwecke verwenden, ganz gleich in welchem Umfeld oder
in welcher Kultur Sie leben. Und es bietet noch einen weiteren
Vorteil. 'Entwerft euer Design für die Menschen', sagten schon
die alten dänischen Designer. BoConcept optimiert darüber
hinaus sein Design und seine Produktion, damit möglichst vie-
le Menschen gutes dänisches Design in den BoConcept Brand
Stores rund um den Globus erwerben können.
* DAS IST DIE ÄLTESTE MÖBELSCHULE DER WELT, DENN SIE HAT DEN KRIEG UND MODERNISIERUNGEN
ÜBERSTANDEN, OHNE EINEN BRUCH ZU ERLEBEN
ANDERS NØRGAARD BOCONCEPT DESIGNER
anDeRs nøRGaaRD
Magister der Architektur, Aarhus School of Architecture, 1989. Hat im
Jahr 1994 sein eigenes Design- und Zeichenstudio Nørgaard Design
eröffnet. Der Hauptfokus des Studios liegt auf dem Design von Möbeln
für alle Wohnbereiche. Nørgaard ist zudem auf das Entwerfen von
Sesseln und modularen Sofakonzepten für
BoConcept spezialisiert. Sein Kreativteam hat darüber hinaus auch
schon diverse Villen und Lampen, Küchen, Öfen und sonstige Acces-
soires wie Teppiche gestaltet.
1
4 5
3
2
MENSCHEN
1. Maßstabsgetreue Prototypen der Module | 2. Anders Nørgaard | 3. Skizze für das Fargo Sofa | 4. Fargo Sofa 2012 | 5. Ogi Sessel 2012
I 0089
THE HISTORYMARIE
IN KOPENHAGEN2012
I 0091
BoC
oncept U
rban
Danish D
esign since 1952
19522012
DÄNISCHES DESIGN SOLLTE NICHT NUR DÄNEN ERFREUEN
BOCONCEPT FÜHRT EINE AUF DÄNISCHEM DESIGN BASIERENDE KOSTBARE TRADITION FORT. UND ZWAR MIT DEM ZIEL, DIE KUNDEN WELTWEIT VON IHR PROFITIEREN ZU LASSEN.
Seit 1952 hat sich die Welt von Grund auf gewandelt.
Doch es gibt Werte, die nach wie vor Bestand haben. So
zum Beispiel das Bedürfnis der Menschen nach Funktio-
nalität und Komfort einerseits – und Ästhetik, Schlichtheit
und Bezahlbarkeit andererseits, was auch als Wunsch
nach erschwinglichem Luxus bezeichnet werden könnte.
Das dänische Möbelunternehmen hat aus dieser stolzen
Tradition ein internationales Konzept entwickelt, durch das
den Kunden in den Metropolen dieser Welt dänisches De-
sign zugänglich gemacht wird. Jeden Tag fi ndet ein Tisch,
der in Dänemark entworfen wurde, seinen perfekten Platz
in einem Zuhause in Berlin oder in San Francisco.
Heute gibt es mehr als 260 BoConcept Brand Stores in
aller Welt. Der erste Brand Store wurde 1993 in Paris
eröffnet. Als nächste Standorte folgten Tokio, Shanghai,
London, New York, Berlin, Athen und Dubai. Und seither
kommen unaufhaltsam immer mehr Filialen in ganz Asien,
Nord- und Südamerika sowie Europa hinzu.
Die Franchisepartner rund um den Globus vereint mit
ihren Kunden das gemeinsame Interesse an attraktivem
Design und stilvoller Einrichtung. Viele von ihnen sind
erstmals mit BoConcept in Berührung gekommen, als sie
nach Möbeln für den eigenen Bedarf gesucht haben. Oder
ein anderes Land bereist haben. Neben ihrer Begeiste-
rung für Design reizt viele Franchisepartner auch die
Selbstständigkeit bei gleichzeitiger Zugehörigkeit zu einer
großen internationalen Kette. Doch Leidenschaft für De-
sign reicht nicht. Um in der Lage zu sein, das einzigartige
BoConcept Einkaufserlebnis zu vermitteln, sind Manage-
menterfahrung, Ausbildungsaufwand und Investitionen
zwingend erforderlich.
Die geschulten Verkaufskräfte in den Geschäften enga-
gieren sich tagtäglich vor allem für ein Ziel: Die besten
Designlösungen für ihre Kunden zu fi nden. Bei dieser
Arbeit werden sie von den Einrichtungsberaterinnen und
-beratern der Geschäfte unterstützt, die dieselbe glühende
Begeisterung für Möbel und urbanes Design empfi nden.
Dank dieses erfolgreichen und populären Konzepts ver-
mittelt praktisch jeder BoConcept Brand Store dasselbe
grandiose Erlebnis, ganz gleich, ob Sie gerade in Barcelo-
na oder Singapur leben. Ein Brand Store begeistert immer
mit dem Komfort und der Schlichtheit des dänischen
Designs – sowie mit dem coolen Vibe der Metropolen.
THE HISTORYBOCONCEPT
MADISON AVENUE, NEW YORK2011
I 0093
– Ich habe mich sofort in BoConcept
verliebt. Früher hatte ich geglaubt,
Englisch wäre die meistgesprochene
Sprache. Heute weiß ich, dass
BoConcept die weltweit international-
ste Sprache ist, meint die charmante Mireille Baumgart, deren
leichter Akzent ihre französische Herkunft verrät. Sie arbeitet
seit mehr als 25 Jahren in der Möbelbranche – und seit 2005
für BoConcept, als sie zum Commercial Director von BoCon-
cept in Großbritannien ernannt wurde. Nach nur sechs Mona-
ten war sie von dem Konzept so sehr angetan, dass sie Fran-
chisepartnerin wurde. Zunächst eröffnete sie einen BoConcept
Concession Store im Nobelkaufhaus Selfridges. Seither hat
sie einen weiteren BoConcept Concession Store im berühmten
Kaufhaus Harrods sowie drei eigenständige BoConcept Brand
Stores in London ins Leben gerufen. – Das Konzept ist perfekt
auf die britischen Verbraucher zugeschnitten. Viele Unter-
nehmen können mit Design, Qualität, Marketing, geschul-
tem Personal, großartiger Aufmachung oder ultramoderner
Technologie punkten. Doch außer BoConcept fällt mir niemand
ein, der all diese Dinge zu bieten hat. Und urbanes Design
trifft den britischen Geschmack. BoConcept in London wird als
Marke sehr stark wahrgenommen und ich bin zuversichtlich,
dass sich BoConcept mit seinen erschwinglichen Produkten
bei den designbewussten Briten innerhalb weniger Jahre zur
gefragtesten Luxusmarke entwickeln wird.
Mireille Baumgart träumt davon, sogar noch mehr BoConcept
Brand Stores in London zu eröffnen. Indessen feiert in Groß-
britannien nicht nur BoConcept in diesem Jahr sein 60-jäh-
riges Jubiläum. Anlass zum Feiern hat auch Ihre Majestät
Königin Elizabeth II, die nunmehr schon auf 60 Jahre als
Staatsoberhaupt zurückblicken kann. – Zuerst werden wir die
Königin feiern – und gleich im Anschluss daran unser eigenes
Jubiläum. Das ist fast so wie eine diamantene Doppelhochzeit.
* FRÜHER HATTE ICH GEGLAUBT, ENGLISCH WÄRE DIE MEISTGESPROCHENE SPRACHE. HEUTE WEISS ICH, DASS
BOCONCEPT DIE WELTWEIT INTERNATIONALSTE SPRACHE IST
MIREILLE BAUMGART BOCONCEPT LONDON
IST IN KOLUMBIEN DIE REDE VON DESIGN, FÄLLT UNWEIGERLICH DER NAME BOCONCEPT
MENSCHEN
Der Möbelmarkt in Kolumbien ist
heiß umkämpft – aber BoConcept ist
eine coole Marke. – Der Style von
BoConcept ist in Kolumbien äußerst
populär. Das Design ist universell und
durchdacht – und besonders ansprechend. Junge und alte
Kolumbianer, die noch nie ein modernes Möbelstück beses-
sen haben, kommen in die Geschäfte. Dem schnörkellosen,
minimalistischen Ausdruck und dem skandinavischen Style
erliegen sie sofort. Ist in Kolumbien von Design die Rede, fällt
unweigerlich der Name BoConcept.
Die Familie Sardi mit ihrer stolzen Tradition als kolumbiani-
scher Möbelhersteller führt die Brand Stores in Bogota. Das
erste Geschäft wurde ursprünglich von Pablo Sardis Mutter
eröffnet, die in Miami (USA) als Raumgestalterin gearbeitet
hatte und daher bereits mit BoConcept vertraut war. Kurz
nach der Eröffnung bat sie Pablo, ihr bei der Organisation
des Geschäfts zu helfen, als der Familie die Franchiserech-
te in Kolumbien übertragen wurden. Pablo Sardi und sein
Bruder Alejandro Sardi haben mittlerweile fünf BoConcept
Brand Stores eröffnet – vier davon in Kolumbien und einen in
Panama-Stadt. – In Kolumbien und in ganz Südamerika hat
BoConcept ein gewaltiges Potenzial. Die größte Herausforde-
rung stellen momentan die Arbeitskräfte dar. Die Tätigkeit bei
BoConcept unterscheidet sich gravierend von anderen Arbeits-
plätzen. Man muss BoConcept leben, um in der Lage zu sein,
den Kunden dieses Erlebnis zu vermitteln.
Der Erfolg lässt sich zum großen Teil auch auf die Mitarbeiter
in den Geschäften zurückführen. – Guter Service ist eine echte
Herausforderung. Es reicht bei weitem nicht, nett und freundlich
zu sein. Guter Service erfordert Struktur und Organisation –
ab dem Augenblick, in dem ein Kunde das Geschäft betritt, bis
das Produkt ausgeliefert und in Gebrauch genommen wurde.
Aufnahmefähigkeit und ein freundliches Lächeln gehören
ebenso dazu wie die nötige Unterstützung, falls etwas vorfal-
len sollte, womit der Kunde nicht vollauf zufrieden ist. Genau
diese Art von Service bieten wir an, damit die Kunden mit
ihren Einkäufen bei BoConcept immer zufrieden sind.
PABLO SARDI BOCONCEPT BOGOTA
*
I 0095
Als Niki und Shaokao Cheng ihre Woh-
nung in New York renovierten, war es
ihnen kaum möglich, die Objekte und
den Style ihrer Träume zu finden – und
schon gar nicht zu erschwinglichen
Preisen. Doch dann stießen die beiden
auf eine Anzeige in einem Magazin mit bezahlbaren Möbeln.
Es war eine Anzeige von BoConcept. – Genau unser Style –
genau unsere Preisvorstellung! Am unteren Rand der Anzeige
hieß es auch noch, dass jeder, der Interesse hätte, Franchise-
partner zu werden, doch bitte Kontakt aufnehmen soll. Das
haben wir dann gemacht, sagt Shaokao Cheng.
Shaokao kommt ursprünglich aus der IT-Branche, Niki dage-
gen hatte eine Ausbildung zur Raumgestalterin absolviert. Ein
tolles Team für einen BoConcept Brand Store. Ihren ersten
haben die beiden dann 2003 eröffnet. Mittlerweile betreiben
sie schon fünf Geschäfte in New York – vier davon in Manhat-
tan. – BoConcept passt zum internationalen Lifestyle in New
York. Dank des guten Designs und der bezahlbaren Preise
haben wir die schwierige Krise gut überstanden. Und New
Yorker wollen anders sein. Deshalb sind die Anpassungsmög-
lichkeiten wie für sie gemacht. Sie gestatten es den Kunden,
ihren eigenen Look zu kreieren, sagt Niki Cheng.
Trendige Anpassungsmöglichkeiten sind in einer Stadt mit
großen exklusiven Apartments und vielen kleinen Wohnungen
besonders wichtig. – Unsere Geschäfte in Manhattan sind
weniger als einen Kilometer voneinander entfernt, und den-
noch besitzt jedes einen ganz eigenen Charakter. SoHo ist ein
Viertel mit prächtigen Gebäuden, in Chelsea dagegen stehen
viele kleinere Einfamilienhäuser, erläutert Niki Cheng.
In New York, wo sich viele Geschäfte als echte Eintagsfliegen
herausstellen, hat auch die Geschichte von BoConcept eine
große Bedeutung. – Die Geschichte verleiht BoConcept eine
besondere Seele und Tiefe. Im Allgemeinen halten die New
Yorker dänisches Design für sehr durchdacht und es besitzt
einen sehr guten Ruf, sagt Niki Cheng.
NIKI UND SHAOKAO CHENG BOCONCEPT NEW YORK
* NEW YORKER WOLLEN ANDERS SEIN. DESHALB SIND DIE ANPASSUNGSMÖGLICHKEITEN WIE FÜR SIE GEMACHT
Als eifriger Sportler gewinnt Kurt
Vermeer gern. Bis dato konnte er den
designbewussten Kunden in Belgien,
wo er zwei BoConcept Brand Stores be-
treibt, bereits einige Siege be scheren.
– In Belgien gibt es ein großes Potenzial für BoConcept. Ich
träume davon, Geschäfte in den sechs größten belgischen
Städten zu führen – und zwar je früher, desto besser.
Er ist in einer belgischen Möbelfamilie aufgewachsen, hat aber
zunächst Lehramt studiert, um sich beruflich abzusichern.
– Nach Abschluss meines Studiums habe ich einen Job in
einem Möbelgeschäft angenommen, um mir absolut sicher zu
sein, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Nach
fünf Jahren wusste ich, dass ich meinen Lebensunterhalt mit
Möbeln verdienen wollte.
Mit BoConcept kam er 1998 eher zufällig über seinen gelieb-
ten Handballsport in Berührung. Damals wurde er Vertreter
von BoConcept für die Benelux-Länder. Und nach einigen Jah-
ren als Vertreter war er sich absolut sicher, dass er Franchise-
partner werden wollte.
Seinen ersten Brand Store hat er im Jahr 2008 in Brüssel
eröffnet – und drei Jahre später den zweiten in der belgischen
Designhauptstadt Antwerpen. – Der belgische Möbelmarkt war
schon immer sehr traditionell veranlagt. BoConcept brachte
neue Ideen und Inspirationen in diesen Markt hinein. Das war
anfangs ziemlich schwierig, doch allmählich begriffen die Men-
schen, dass wir weitaus mehr als nur ein Möbelgeschäft sind.
Dass wir Träume und einen Lifestyle verkaufen – und dann
kam das Geschäft in Schwung. Das lässt sich z.B. auch daran
ablesen, dass ein Kunde einige Tage nach dem Kauf eines
Esstischs wieder zu uns kam, um nach der Vase zu fragen, die
auf dem Tisch gestanden hatte. Er hatte gemerkt, dass die
Vase aus gutem Grund auf dem Tisch platziert war – nämlich
weil sie perfekt dorthin passt und dem Tisch eine zusätzliche
Note verleiht.
MENSCHEN
WIR HABEN EINEM KUNDEN EINEN ESSTISCH VERKAUFT. WENIGE TAGE SPÄTER KOMMT DER KUNDE WIEDER VORBEI, UM NACH DER VASE ZU FRAGEN, DIE AUF DEM TISCH GESTANDEN HATTE. ER HATTE ERKANNT, DASS DIE VASE AUS GUTEM GRUND DORT PLATZIERT WAR
KURT VERMEER BOCONCEPT BRÜSSEL
*
I 0097
Alex Bermont aus Russland hatte kurz
nach der Jahrtausendwende gerade
einen Teil seiner Firma verkauft, als er
von seinem Cousin kontaktiert wurde.
– Er schlug vor, dass ich in BoConcept
investieren sollte. Ich kannte mich in der Möbelbranche über-
haupt nicht aus, aber wir hatten den Eindruck, dass sich das
Konzept, das damals noch nicht vollständig ausgereift war, als
gute Investition erweisen könnte, erzählt Alex Bermont.
Derzeit betreibt er acht Geschäfte in Moskau und hat Unter-
franchisenehmer in drei weiteren russischen Städten. – Wir
haben ein leichtes und stetiges Wachstum erzielt. Angefangen
haben wir mit einem 35 m2 großen Studio. Der skandinavische
Stil hat ursprünglich nicht so recht den russischen Geschmack
getroffen. Traditionelle russische Möbel bzw. Möbel in einem
weitaus glamouröseren und protzigeren Stil machten damals
bis zu 70 % des Marktes aus. Doch seither hat sich vieles
verändert – vor allem in Russlands Großstädten. Heute sind
viele der jungen Russen sehr weltoffen. Sie unternehmen
Reisen ins Ausland und sind deutlich internationaler ausge-
richtet. Das hat BoConcept zu einem stattlichen Wachstum in
Russland verholfen.
Neben dem Design spielt auch die Geschichte von BoConcept
eine wichtige Rolle auf dem russischen Markt. – 60 Jahre im
Geschäft. Für russische Verhältnisse eine sehr lange Zeit. Das
signalisiert eine Stabilität, an der es in Russland mit seinen
Revolutionen und Systemwechseln gemangelt hat. Viele Jahre
lang wussten wir nicht, was der nächste Tag bringen würde.
Die Tatsache, dass ein Unternehmen 60 Jahre überstanden
hat und immer weiter gewachsen ist, trägt ganz beträchtlich
zu seiner Glaubwürdigkeit bei.
Außerdem lieben die Russen guten Service. – Viele russische
Unternehmen nehmen sich an der Arbeitsweise unserer Mitar-
beiter ein Beispiel. Service macht hier einen großen Unter-
schied aus. Im Prinzip ist es die Summe aller kleinen Details,
die diesen Unterschied bewirkt und uns zum Erfolg verhilft.
ALEX BERMONT BOCONCEPT MOSKAU
* 60 JAHRE IM GESCHÄFT. FÜR RUSSISCHE VERHÄLTNISSE EINE SEHR LANGE ZEIT. DAS SIGNALISIERT STABILITÄT
Dass BoConcept heute in Singapur Fuß
gefasst hat, ist reiner Zufall – und das
Ergebnis unglaublicher Hartnäckigkeit.
Yung Ong führt hier mit seiner Familie
ein Unternehmen, das internationale
Luxusmöbelmarken vertreibt. Bei einem Meeting erwähnte
der Direktor von IKEA in Singapur beiläufig, dass er ein Auge
auf eine bestimmte aufstrebende Marke hätte. Er meinte
BoConcept. – Von dieser Marke hatte ich noch nie gehört.
Nach dem Meeting ging ich auf die Website und die sah
äußerst ansprechend aus. Kurz darauf war ich in Manila auf
den Philippinen und besuchte den dortigen BoConcept Brand
Store. Ich kam in den Genuss eines vorzüglichen Service und
wusste, dass die Marke perfekt nach Singapur passen würde,
erzählt Yung Ong.
Hartnäckig versuchte er immer wieder, mit den Dänen hinter
diesem skandinavischen Konzept in Kontakt zu kommen.
Als ihm das dann endlich gelang, wurde ihm mitgeteilt, dass
BoConcept zu jener Zeit nicht die Absicht hatte, neue Märkte
zu erschließen. Doch Yung Ong gab nicht auf. Am bitterkalten
Neujahrstag im Jahr 2008 reiste er zum Neujahrsempfang
nach Dänemark. Dabei bot sich zwar nur die Gelegenheit einer
kurzen gegenseitigen Vorstellung, doch jetzt hatte er einen
Fuß in die Tür bekommen. Ab dann nahm die Sache Gestalt
an. Elf Monate später hatte Yung den perfekten Standort in
Singapur gefunden und er war bereit, seinen ersten BoConcept
Brand Store zu eröffnen. – Die Kollektionen werden immer
besser und die Kunden in Singapur mögen den schlichten
skandinavischen Ausdruck und das funktionale Design.
Seither hat Yung Ong noch jeweils einen weiteren Brand Store
in Singapur und in Malaysia eröffnet. – Franchisepartner von
BoConcept zu werden, hat sich ganz erheblich auf unsere
gesamten Geschäftsbereiche ausgewirkt. Wir wurden dazu
inspiriert, besser und wirtschaftlicher zu arbeiten – und einen
guten Service zu bieten. BoConcept hat darüber hinaus die
Lebenseinstellung unserer Mitarbeiter beeinflusst. Auch wenn
der Weg zum Erfolg steinig war, haben sich alle zu leiden-
schaftlichen und motivierten Mitarbeitern entwickelt.
MENSCHEN
YUNG ONG BOCONCEPT SINGAPUR
WIR WURDEN DAZU INSPIRIERT, BESSER UND WIRTSCHAFTLICHER ZU ARBEITEN – UND EINEN GUTEN SERVICE ZU BIETEN
*
I 0099
BoC
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Danish D
esign since 1952
19522012
DIE GANZE WELT ALS ARBEITSPLATZ
SOLIDES DÄNISCHES DESIGN MÖGLICHST SCHNELL ZU DEN BOCONCEPT KUNDEN IN ALLER WELT ZU LIEFERN, ERFORDERT EINE INTERNATIONALE PRÄSENZ UND AKRIBISCHES MANAGEMENT
Das ist wie ein besonders anspruchsvolles Puzzle. Roh-
stoffe müssen gekauft und zu den Produktionsstätten
befördert werden. Fertige Produkte müssen in die Auslie-
ferungslager gebracht und dann zum jeweiligen Geschäft
weitertransportiert werden, bevor sie letztendlich zum
Kunden gelangen, der schon sehnlichst auf sein neues
dänisches Designobjekt wartet.
Dank seiner Erfahrung aus mehr als 60 Jahren ist
BoConcept in der Lage, mit den Teilen aus diesem un-
übersichtlichen Logistikpuzzle zu jonglieren. Das war eine
äußerst wichtige Voraussetzung für das starke Wachstum,
das die ambitionierte internationale Einzelhandelskette
verzeichnen konnte. Und sie hat beträchtliche Mittel inve-
stiert, um eine möglichst zügige Belieferung der Kunden
zu gewährleisten.
Damals im Jahr 1952, als alles seinen Anfang nahm, und
auch noch viele Jahre danach waren die gesamten Abläufe
in der dänischen Fabrik in Herning deutlich einfacher.
Die Produktionsabteilung auf der einen Seite der Mauer
sorgte dafür, dass die Produkte hergestellt und ins Lager
gebracht wurden, damit sie von dort an die Kunden
ausgeliefert werden konnten. Heute ist das Unternehmen
mit seinen Brand Stores in aller Welt, mit seinen globalen
Kunden, mit seinen erheblich erweiterten Kollektionen und
mit der auf diverse externe Zulieferer in unterschiedlichen
Winkeln der Erde verteilten Produktion viel komplexer auf-
gestellt. BoConcept vertreibt heute viel mehr Produkte als
je zuvor, doch das Ziel ist immer noch dasselbe: Sicherzu-
stellen, dass die Kunden sämtlicher BoConcept Geschäfte
die richtigen Modelle in der gewünschten Qualität zum
veranschlagten Preis am vereinbarten Termin erhalten.
– Wir steuern den gesamten Ablauf vom Einkauf der
Rohstoffe und der internen und externen Fertigung bis zur
Auslieferung an das jeweilige Geschäft. Das ist eine lange
und komplexe Kette im Vergleich zu jener Zeit, in der wir
einfach nur in den Produktionsbereich gehen mussten, um
GLOBAL BUSINESS
I 0101
mit dem Fertigungssteuerer zu sprechen. Die Kommunikation
muss deshalb absolut unmissverständlich erfolgen, gibt Troels
Dyrup Petersen, der COO von BoConcept, zu bedenken.
DIE GLOBALISIERUNG ERFORDERT PRÄSENZ VOR ORT
Einer der wesentlichen Faktoren zum Erzielen einer effektiven
Lieferkette in einer globalisierten Welt ist die Präsenz vor Ort.
BoConcept erreicht dies durch enge Zusammenarbeit mit
den Zulieferern, ganz gleich ob diese in Dänemark, Litauen,
Deutschland oder China sitzen, damit sie termingerecht und in
der gewünschten hohen Qualität liefern. Ein weiterer wichtiger
Faktor sind die Hightech-Vertriebszentren. Das dänische Ver-
triebszentrum in Ølgod versorgt ganz Europa, ein Container-
hafen in Shanghai (China) liefert die fertigen Erzeugnisse an
die Kunden in Asien und im Pazifik und ein weiteres Vertriebs-
zentrum in den USA gewährleistet die Belieferung der Ge-
schäfte in Nordamerika, Mexiko und Teilen von Südamerika.
All diese Bausteine tragen dazu bei, dass BoConcept in der
ganzen Welt – also bei seinen Kunden – präsent ist. – Da-
durch dass wir Vertriebszentren auf diversen Kontinenten
unterhalten, sind wir sowohl nah am Kunden als auch nah
bei den Zulieferern. Das Ergebnis sind kürzeste und wirt-
schaftlichste Lieferwege. Es bedeutet aber auch, dass wir
unsere Umwelteinwirkungen minimieren, erklärt Troels Dyrup
Petersen.
'Respekt' zählt zu den zentralen Werten bei BoConcept.
– Mit schönem Design und guter Qualität zum richtigen Preis
erweisen wir unseren Kunden Respekt. Jedoch nicht um
jeden Preis. Sämtliche BoConcept Zulieferer müssen unseren
Verhaltenskodex einhalten, um sicherzustellen, dass bei der
Fertigung all unserer Produkte die Rechte ihrer Mitarbeiter
respektiert werden. Wir übertragen unsere traditionellen
dänischen Gepflogenheiten auf unsere Erwartungen an unsere
Zulieferer – und zwar hinsichtlich Qualität, Umweltschutz und
Arbeitsprozessen. Erfahrung und Fachwissen aus über 60
Jahren stellen eine wertvolle Ressource für unsere Produkti-
onsstätte in Dänemark sowie für die Kooperation mit unseren
internationalen Zulieferern dar. Wir haben sorgfältig Zulieferer
ausgewählt, die unser Engagement für höchste Qualität teilen,
sagt Troels Dyrup Petersen.
Gemeinsam mit den Zulieferern, bei denen häufig auch dä-
nische Mitarbeiter vor Ort sind, arbeiten wir an der Weiter-
entwicklung von Kompetenzen und Verfahren und bringen
Initiativen auf den Weg, um Verantwortung für Menschen und
Umwelt zu übernehmen. – Wir sind ständig darum bemüht,
die Herstellung unserer Produkte sowie die logistischen Abläu-
fe bei der Auslieferung der BoConcept Produkte an die Kunden
noch umweltverträglicher zu gestalten, um die Auswirkungen
unserer Geschäftstätigkeit auf die globale Umwelt weitest-
möglich zu minimieren.
* ALL DIESE BAUSTEINE TRAGEN DAZU BEI, DASS BOCONCEPT IN DER GANZEN WELT – ALSO GANZ
NAH BEI SEINEN KUNDEN – PRÄSENT IST
tRoels DyRuP PeteRsen
COO von BoConcept, wo er seit 2003 arbeitet.
Er besitzt einen Hochschulabschluss in Verfah-
renstechnik sowie ein Diplom in Wirtschafts- und
Organisationswissenschaften. Zuvor war er bei
internationalen Unternehmen wie Velux (als CEO
einer Tochtergesellschaft) und Vest-Wood (als
Leiter der Logistik- und IT-Abteilung) tätig.
Troels Dyrup Petersen
2
3
41
LOGISTIK
1. Transport per Container | 2. … und per Lkw | 3. Viggo Mølholm eröffnet 2011 das Asian Distribution Centre
| 4. Das vollautomatisierte europäische Vertriebszentrum in Dänemark
I 0103
THE HISTORYSHANGHAI
2011 WURDE HIER DAS ASIAN DISTRIBUTION CENTRE ERÖFFNET
I 0105
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Danish D
esign since 1952
19522012
SEIT 1952 STEHT BOCONCEPT FÜR URBANES DÄNISCHES DESIGN. IM LAUF VON DREI GENERATIONEN HAT DIE DÄNISCHE DESIGNMARKE VIEL DAZUGELERNT. DIESE ERFAHRUNG VERSCHAFFT DEM UNTERNEHMEN EINIGE VORTEILE, SO ZUM BEISPIEL BEI DER KOMMUNIKATION.
Den Firmengründern Jens Ærthøj und Tage Mølholm war
von Anfang an klar, wie wichtig es ist, die so akribisch von
ihnen gefertigten Produkte ins Gespräch zu bringen. 'Mo-
derne Möbel' lautete die schlichte Botschaft in ihrer ersten
Broschüre aus dem Jahr 1952. Nur wenige andere in der
Möbelbranche gaben damals Geld für so etwas aus.
ERST HOCHSERIÖS – SPÄTER PROVOKANT
Der Stil war in den ersten Jahrzehnten schlicht und greif-
bar. In den 1970ern erhielten die Möbelstücke anstelle
einer Nummer einen richtigen Namen – und die Pro-
duktbroschüre wurde informativer. In den 1990ern ging
BoConcept erneut einen anderen Weg als der Rest der
Möbelbranche, indem es seine Möbel von Modefotografen
ablichten ließ. Die Möbel wurden nun vor inspirierenden
Kulissen in Szene gesetzt, die den modernen, coolen
Lifestyle betonten, der mittlerweile fester Bestandteil der
Unternehmensstrategie geworden war.
Im neuen Jahrtausend benutzte BoConcept dann seine
langjährige Erfahrung und sein eindrucksvolles internatio-
nales Wachstum als Startrampe für eine neue Strategie.
Mit der Werbekampagne 'Don't blame us' verschaffte sich
BoConcept ein markantes internationales Profi l. Es war
eine erfrischende und optisch ansprechende Kampagne
mit reichlich Attitüde und starkem Fokus auf Design.
Sie markierte zudem den Beginn eines weitreichenden
internationalen Positionierungsprozesses. In den letzten
Jahren vor dem 60-jährigen Firmenjubiläum 2012 fand die
Werbekampagne 'Urban Danish Design since 1952' wegen
ihrer ehrlichen und geradlinigen Aufmachung rund um den
Globus großen Zuspruch.
Es war die Art von Werbung, die man sich erlauben kann,
wenn man genau weiß, was man tut.
WIR WISSEN, WAS WIR TUN
MARKETING
I 0107
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BoC
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Danish D
esign since 1952
19522012
– Wir sind nicht wie die
anderen. Das war die Bot-
schaft, die wir mit unserer
Werbekampagne 'Don't
blame us' rüberbringen
wollten. Wir wussten, dass
unser Konzept bestens
durchdacht war, deshalb
wagten wir uns, mit einer
gewissen Attitüde und
einer leicht provokanten
Botschaft zu werben. Wir
haben die Aufmerksamkeit
auf das jeweilige Produkt
gelenkt, um das Design in
den Fokus zu rücken. Wir
wollten Aufmerksamkeit
erregen, und das ist uns auf
jeden Fall gelungen.
Marketing Director
Palle Larsen, BoConcept
20062008
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(Opening October 2006)
MARKETING
Palle laRsenMARKETING DIRECTOR
Palle Larsen kam im Jahr 2005
zu BoConcept, nachdem er
bereits reichlich Erfahrung mit
internationaler Kommunikation
gesammelt hatte.
– Es war meine Aufgabe, die
Kommunikationsstrategie auf
das hohe internationale Niveau
von BoConcept zu heben.
Ehrlichkeit ist für erfolgreiche
Kommunikation ausschlag-
gebend. Wir mussten die
Kunden in aller Welt über unser
bewährtes Konzept informie-
ren, an dessen Entwicklung
und Optimierung wir mehr als
60 Jahre gefeilt haben. Wir
haben an alles gedacht – an
das Design, die Funktionalität
und die Produktion und auch
an den Service, den Verkauf
und die Folgebetreuung. Das
war eine positive und ehrliche
Geschichte, die sich gut kom-
munizieren ließ.
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BoC
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Danish D
esign since 1952
NO LIMITS BEDEUTETE KEINE GRENZEN HINSICHTLICH VERÄNDERUNGEN, TOLLEM DESIGN, FUNKTIONALITÄT, EINRICHTUNG, SERVICE, ERSCHWINGLICHEM LUXUS... DIE WERBEKAMPAGNE 'NO LIMITS' ERZÄHLTE DIE GESCHICHTE DER UNBEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN, DIE BOCONCEPT ZU BIETEN HAT.
Nachdem bei der Werbung
das jeweilige Produkt im
Vordergrund gestanden hatte,
wurde mit der Kampagne 'No
limits' die Aufmerksamkeit
verstärkt auf die Vielzahl an
Einrichtungsoptionen gelenkt –
ganz gleich, an welchem Ort auf
der Welt der Kunde lebt. Auch
diese Botschaft war auffällig
anders. Und BoConcept war
das erste Unternehmen aus der
Möbelbranche, das 3D-Grafiken
verwendete, um berühmte
internationale Locations
nachzustellen.
20092010
Als das 60-jährige Firmenjubiläum immer
näher rückte, war es an der Zeit, die
einzigartige Geschichte von BoConcept zu
erzählen, was sonst niemand vermochte.
Die Werbekampagne war aufrichtig und
vermittelte nur eine einzige einfache Bot-
schaft, die von Marie kommuniziert wurde.
Marie ist Dänin und bereist die Metropolen
dieser Welt, um zu zeigen, wie man mit
BoConcept leben kann – ganz gleich, wo
oder wer man ist.
MARKETING
20112012
I 0111
BoC
oncept U
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Danish D
esign since 1952
19522012
Location: Nationale Fernsehgesellschaft, Dänemark
Location: Schweden
Location: Studio, Kopenhagen, Dänemark
Der Katalog von BoConcept, der tref-
fenderweise den Titel 'Design' trägt,
lehnt sich mit seiner visuell anspre-
chenden Aufmachung und der Art und
Weise, wie die Produkte präsentiert
werden, stark an die internationalen
Lifestyle-Magazine an. Der gesamte
Look sowie die Kombination aus In-
spiration und Information sind absolut
einzigartig. Somit ist der Katalog zu
einem der wichtigsten Verkaufswerk-
zeuge der Möbelkette geworden. Im
Jahr 2012 wurden 2,3 Mio. Exemplare
gedruckt und für 35 Länder lokalisiert.
Und es wurden mehr als 1.500 neue
Fotos aufgenommen.
20122013
boconcept collection 2013
new York
new Delhi
los Angeles
paris
Monaco
Shanghai
barcelona
panama
copenhagen
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Singapore
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Moscow
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Stockholm
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CALIFORNIA
BoConcept San Diego1550 Front Street(on the corner of Front and cedar in little italy)San Diego, cA 92101tel. +1 619 398 [email protected]
BoConcept San Francisco, Fillmore1928 Fillmore StreetSan Francisco, cA 94115tel. +1 415 625 [email protected]
BoConcept San Francisco, SOMA101 townsend StreetSan Francisco, cA 94107tel. +1 415 371 [email protected]
BoConcept Santa Monica328 Santa Monica boulevardSanta Monica, cA 90401tel. +1 310 866 [email protected]
DISTRICT OF COLUMBIA
BoConcept Georgetown3342 M Street nWWashington, Dc 20007tel. +1 202 333 [email protected]
FLORIDA
BoConcept Tampa220 Westshore plaza Malltampa, Fl 33609tel. +1 813 287 [email protected]
HAWAII
BoConcept Honolulu1250 Kapiolani boulevard Honolulu, Hi 96814tel. +1 808 956 [email protected]
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BoConcept Chicago1901 north clybourn AveSuite 100chicago, il 60614tel. +1 773 388 [email protected]
MASSACHUSETTS
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BoConcept City Place27 the promenade at city placeedgewater, nJ 07020tel. +1 201 313 [email protected]
BoConcept Paramus141 Route 17 Southparamus, nJ 07652tel. +1 201 967 [email protected]
BoConcept Princetonnassau park pavilion640 nassau park boulevardprinceton, nJ 08540tel. +1 609 799 [email protected]
NEW YORK
BoConcept Carle Place214 Glen cove Road(exit 38 from i-495e)carle place, nY 11514tel. +1 516 877 [email protected]
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BoConcept DUMBO79 Front Street(between Main and Washington Streets)brooklyn, nY 11201tel. + 1 718 246 [email protected]
BoConcept Madison Avenue105 Madison Avenue(corner of 30th Street)new York, nY 10016tel. +1 212 686 [email protected]
BoConcept Scarsdale365 central park AvenueScarsdale, nY 10583tel. +1 914 472 [email protected]
BoConcept SoHo69 Greene Street(between Spring and broome Streets)new York, nY 10012tel. +1 212 966 [email protected]
BoConcept Upper East Side220 east 57th Street(between 2nd and 3rd Ave)new York, nY 10022tel. +1 212 355 [email protected]
PENNSYLVANIA
BoConcept Philadelphia1719 chestnut Streetphiladelphia, pA 19103tel. +1 215 564 [email protected]
TEXAS
BoConcept Austin430 W. 2nd StreetAustin, tX 78701tel. +1 512 258 [email protected]
BoConcept DallasVillage on the Green center5301 Alpha Road, Suite 10Dallas, tX 75240tel. +1 972 503 [email protected]
BoConcept Houston4302 Westheimer RoadHouston, tX 77027tel. +1 713 877 [email protected]
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BoConcept Tysons Cornertysons Galleria – third Floor1763 U international DriveMclean, VA 22102tel. +1 703 556 [email protected]
WASHINGTON
BoConcept Seattle901 Western AvenueSeattle, WA 98104tel. +1 206 464 [email protected]
CANADA
BoConcept Calgary701 11th Avenue, SWcalgary, Ab t2R 0e3tel. +1 403 265 [email protected]
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MARKETING
susanne lyKKeVISUAL MANAGER
Hat BoConcept mehr als 20
Jahre auf seinem Weg vom
Möbelhersteller zu einer inter-
nationalen Einzelhandelsmar-
ke begleitet. Susanne Lykke
kommt aus der Werbebranche
und hat eine wesentliche
Rolle gespielt, als Club 8 (wie
BoConcept damals noch hieß)
beschloss, sich etwas aggressi-
ver zu vermarkten.
– Die Details sind das Geheim-
nis – die perfekte Kombination
aus Möbeln, Farben, Materialien
und Accessoires im Zusammen-
spiel mit der Architektur des
Zimmers. Die Mission ist erst
dann erfüllt, wenn der Adressat
denkt: Genau so möchte ich
wohnen! Wegen ihrer tiefen
Verwurzelung mit der DNA von
BoConcept ist Susanne Lykke
jetzt für das Bildmaterial in der
Kommunikation zuständig.
* DER KATALOG BESTEHT ZU 100 % AUS DER DNA VON BOCONCEPT UND STECKT VOLLER IDEEN FÜR MODERNES INTERNATIONALES INNENDESIGN
I 0113
Das erste BoConcept Inspiration Camp (BIC) wurde 1996 veran-staltet und ist seither zu DEM Event des Jahres geworden. Franchisepartner, Geschäfts-führer und Einrichtungsberater aus aller Welt kommen in Herning, Dänemark zusam-men, um sich die neue Kollek-tion anzusehen und sich auf die nächste Saison vorzube reiten. Und natürlich auch, um gute Freunde und Kollegen aus den unterschiedlichsten Winkeln der Welt zu treffen und bewäh rte Praktiken auszutauschen. Eine arbeitsreiche Woche voller Motivation und Inspiration.
BIC
I 0115
5
LOVE CITY LIFE
Zu den Werten von BoConcept gehört auch die Liebe zum Stadtleben getreu dem Motto LOVE CITY LIFE. Zu wissen, was gerade abgeht. Der coole Vibe und die hektische Energie sind eine Quelle der Inspiration. BoConcept unterhält in nahezu jeder Großstadt der Welt Filialen. Und unsere Mitarbeiter leben nicht einfach nur dort. Sie hören auch aufmerksam zu, um stets dazuzulernen.
6 7
1 3 4
2
4
1. BoConcept Manhattan NYC | 2. Karim Rashid bei einem Pressetermin in Shanghai | 3. Marie in Paris | 4. Das längste Sofa der Welt in Bogòta |
5. Marie in NYC | 6. BoConcept Möbel über den Straßen von London | 7. BoConcept Panama
I 0117
Nach mehr als 60 Jahren Erfahrung im Umgang mit Innendesign hat BoConcept feste Überzeugungen ent-wickelt, die unser ganzes Handeln prägen und sich an unserem Design ablesen lassen. An dem Respekt vor der dänischen Designtradi-tion. Und an dem Verhältnis zu unseren Kunden.
# INDIVIDUALITY
EIN SOFA SOLLTE NIEMALS IM MITTELPUNKT STEHEN – SONDERN SIE SELBST
Denn die Welt dreht sich um Sie. Nicht um Ihre
Möbel. Wenn Sie eine kleinere Wohnung haben,
helfen wir Ihnen, sie optimal zu nutzen. Aber auch
einem großen, dreieckigen Haus passen wir alles
perfekt an. Bei BoConcept haben Sie die freie Wahl
in puncto Design, Größe, Form, Farbe und Material.
Bei unserem Konzept dreht sich alles um Sie, Ihr
Zuhause und Ihren persönlichen Geschmack.
# URBAN DANISH DESIGN
DÄNISCHES DESIGN SOLLTE NICHT NUR DÄNEN ERFREUEN
Dänisches Design ist unser Vermächtnis – doch erst
mit dem richtigen Maß an Innovation und neuen Ideen
entsteht daraus etwas Großartiges. BoConcept greift
auf die dänische Designtradition zurück und trägt diese
hinaus in die Metropolen der Welt. Wir nennen es Urban
Danish Design. Es vereint den Komfort und die Schlicht-
heit dänischen Designs mit der coolen Atmosphäre der
Metropolen.
OUR SET OF BELIEFS
# AFFORDABLE LUXURY
LUXUS MUSS NICHT UNBEZAHLBAR SEIN
Wir leben in einer Welt, in der wir oftmals die Wahl zwi-
schen hochpreisigem, elitärem Design oder günstigen,
gewöhnlichen Möbeln haben. Uns bei BoConcept gefällt
es, Möbel zu entwerfen, die durch ihre Qualität, ihr
Design und ihr Material das Gefühl von Luxus vermitteln,
dabei aber zu fairen, erschwinglichen Preisen erhältlich
sind. Wir möchten Sie mit hoher Wertigkeit überzeugen.
So einfach ist das. Und so sollte es auch sein.
# CONSISTENCY
WIR WOLLEN NICHT NOCH EINMAL JUNG SEIN. SO VIEL STEHT FEST.
Es ist großartig, jung zu sein. Als naiv und uner-
fahren gelten, möchte jedoch niemand. Seit 1952
steht BoConcept für Urban Danish Design. Im Laufe
von drei Generationen haben wir viele Erkennt-
nisse gewonnen. Unsere Handwerkskunst, unser
Qualitätsanspruch und unser Konzept haben sich
bewährt und bestens etabliert, sodass wir uns voll
und ganz auf Sie konzentrieren können. Die Zeiten
ändern sich – und Sie sich vielleicht auch – aber
auf die Designtradition von BoConcept wird dies
niemals zutreffen. So viel steht fest.
# RESPECT
NIEMAND MÖCHTE BEIM MÖBELKAUF VON OBEN
HERAB BEHANDELT WERDEN
Viele Möbelhäuser rund um den Globus reden von Service. Bei uns
jedoch ist von Respekt die Rede – dementsprechend handeln wir.
Wir respektieren Ihre Einrichtung, Ihre Wünsche, Ihre Ideen – aber
vor allem Sie. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen Sie
und Ihre Wünsche ernst und geben sich erst zufrieden, wenn Sie
es auch sind – und zwar zu 100 %. Großartiges Design und Über-
heblichkeit ergeben eine höchst unerfreuliche Mischung, die Sie bei
uns vergeblich suchen werden.
# FUNCTIONALITY
ES IST SCHADE, WENN SIE AUF EINEM SCHÖNEN STUHL UNBEQUEM SITZEN
Wenn ein schickes Sofa Ihrem Rücken scha-
det, wenn ein Stoff zu empfi ndlich ist, um das
Möbelstück nutzen zu können, wenn ein Design
so ausgefallen ist, dass Sie nichts damit anfangen
können – dann stimmt etwas nicht. Designs von
BoConcept sehen nicht nur gut aus, sondern sind
auch absolut alltagstauglich. Denn bei ihrer Arbeit
haben unsere Designer stets Sie im Blick – und
nicht etwa sich selbst.
# HARMONY
WIR SORGEN FÜR EIN STIMMIGES BILD IN IHREN 4 WÄNDEN
Wie sieht wohl das Sofa zusammen mit dem Tisch aus? Passt der
Tisch zum Teppich? Welche Farbe harmoniert mit dem Stoffbezug
des Sessels? 'Concept' ist aus gutem Grund Bestandteil unseres
Markennamens. Wir sind mit der Herausforderung, ob bestimmte
Produkte zueinander passen und harmonieren, bestens vertraut.
Deshalb stehen Ihnen unsere Einrichtungsberaterinnen und -be-
rater gerne mit Empfehlungen und Hinweisen zur Seite. Es ist uns
wichtig, dass sich in Ihrem Zuhause alles harmonisch ergänzt. Da-
mit Sie sich viele Jahre lang an Ihrer Einrichtung erfreuen können.I 0119
WILLKOMMEN ZU HAUSE
I 0121
SIXTYErscheint anlässlich des 60-jährigen Firmenjubiläums
von BoConcept am 1. Oktober 2012 in Englisch, Dänisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Chinesisch und Russisch.
VerlegerBoConcept, Erstausgabe
DesignAnders Henriksen (Wrap Unlimited)
AutorenJette Aaes (Newsroom) und Kirsten Juul (BoConcept)
BildredakteureNanna Pugerup Kiærskou und Susanne Lykke (BoConcept)
Produktion und DruckRezorz
Übersetzung und KorrektoratTextMindedTM
Rikke Stougaard Nielsen (BoConcept)
Papier170 g Arctic
ISBN 978-87-989129-5-8
Empfohlener Verkaufspreis: € 30,00