Bildung und Arbeit 4.0: Erwartungen – Bedürfnisse ... · Gartner „Hype Cycle“ neuer...

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Herbstforum 2018 Bildung und Arbeit 4.0: Erwartungen – Bedürfnisse – Erfahrungen 15. November 2018 Steigenberger Hotel Remarque Osnabrück

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  • Herbstforum 2018

    Bildung und Arbeit 4.0: Erwartungen – Bedürfnisse –

    Erfahrungen

    15. November 2018Steigenberger Hotel Remarque

    Osnabrück

  • Programm

    Gesamtmoderation: Axel Busch

    Eintreffen 15.30 UhrCheck-in und Kaffee

    Begrüßung 16.00 UhrAndrea HenningKuratoriumsvorsitzende, VME-Stiftung Osnabrück-Emsland

    Grußwort 16.10 UhrStefan MuhleStaatssekretär Digitalisierung , Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Hannover

    Fachvortrag I 16.20 Uhr„Arbeit, Bildung, Personalarbeit im digitalen Wandel – Chancen und Herausforderungen“Dr. Hans-Peter Klös Leiter Wissenschaft, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V., Köln

    Fachvortrag II 16.50 Uhr„Kompetenzen und Qualifizierungsanforderungen für die digitale Transformation“ Dr. Josephine Charlotte HofmannLeiterin Team Zusammenarbeit und Führung, Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation IAO, Stuttgart

    Kurz nachgefragt: Speed-Expertenduell 17.20 Uhr

    Kaffeepause 17.40 Uhr

    Im Gespräch: Podiumsgespräch 18.00 Uhr Ulrich ClasemannGeschäftsführer, Honeywell / Elster GmbH, LotteDr. Josephine Charlotte HofmannLeiterin Team Zusammenarbeit und Führung, Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation IAO, StuttgartDr. Hans-Peter KlösLeiter Wissenschaft, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V., KölnThomas Kohne Schulleiter, Berufsbildende Schulen des Landkreises Osnabrück in Bersenbrück, Bersenbrück

    Moderation: Tobias Lohmann, Geschäftsführer, Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gGmbH, Hannover

    Get-together und Imbiss 19.00 Uhr Ende der Veranstaltung ca. 20.00 Uhr

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  • Redner / Podiumsgäste

    Stefan MuhleStaatssekretär Digitalisierung Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und DigitalisierungFriedrichswall 1 30159 Hannover Tel.: 0511-120-0www.mw.niedersachsen.de

    Dr. Hans-Peter KlösLeiter Wissenschaft Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.Konrad-Adenauer-Ufer 21 50668 Köln Tel.: 0221-4981-0www.iwkoeln.de

    Dr. Josephine Charlotte HofmannLeiterin Team Zusammenarbeit und Führung Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation IAONobelstraße 1 70569 Stuttgart Tel.: 0711-970-01www.iao.fraunhofer.de

    Thomas Kohne Schulleiter Berufsbildende Schulen des Landkreises Osnabrück in BersenbrückRavensbergstraße 15 49593 Bersenbrück Tel.: 05439-9402-0www.bbs-bersenbrueck.de

    Ulrich ClasemannGeschäftsführer Honeywell/Elster GmbHStrotheweg 1 49504 Lotte Tel.: 0541-121-0www.honeywell.com

    Andrea HenningLeiterin Personalressort Division C ZF Friedrichshafen AG 49447 Lemförde Tel.: 05474-601-0www.zf.com

    Kuratoriumsvorsitzende VME-Stiftung Osnabrück-EmslandBohmter Straße 11 49074 Osnabrück Tel.: 0541-77068-0www.vme-stiftung.de

    Herbstforum 2018 3

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Fachvortrag I

    Osnabrück, 15. November 2018 / Dr. Hans-Peter Klös

    Arbeit, Bildung, Personalarbeit im digitalen Wandel – Chancen und

    HerausforderungenHerbstforum 2018

    1 Dimensionen und Stand des digitalen Wandels

    2 Chancen des digitalen Wandels

    3 Herausforderungen des digitalen Wandels

    Agenda

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 2

    Arbeit, Bildung, Personalarbeit im digitalen Wandel – Chancen und Herausforderungen Dr. Hans-Peter Klös

    4 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: eigene Darstellung

    Begriffliche EinordnungDigitalisierung

    ► Künstliche Intelligenz: Automatisierung intelligenten Verhaltens (Machine Learning, Neuronale Netze, Deep Learning)

    ► Digitalisierung: Umwandlung analoger Informationen in digitale binäre Signale

    ► Arbeit 4.0: Durchwirkung digitaler Technologien und Geschäftsmodelle auf den Arbeitsmarkt

    ► Industrie 4.0: Vernetzung von Menschen, Maschinen, Werkstücken usw. in Echtzeit

    KünstlicheIntelligenz

    Digitalisierung

    Arbeit 4.0

    Industrie4.0

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 3

    Quelle: Gartner 2018

    Gartner „Hype Cycle“ neuer Technologien

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 4

    Herbstforum 2018 5

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quellen: Atomico, Crunchbase, 2017; IW Consult 2018

    Technologiefeld Rang 1 Rang 2 Rang 3

    Künstliche Intelligenz Ver. Königreich Frankreich Deutschland

    Krypto/Blockchain Ver. Königreich Schweiz Estland

    Cybersecurity Deutschland Ver. Königreich Estland

    Autonome Fahrzeuge Deutschland Schweden Norwegen

    Robotik Deutschland Ver. Königreich Mehrere Länder

    Genomik Deutschland Ver. Königreich Schweiz

    Virtual Reality Deutschland Finnland Ver. Königreich

    Augmented Reality Deutschland Ver. Königreich Schweden

    Quantencomputer Deutschland Ver. Königreich Schweiz

    Drohnen Frankreich Ver. Königreich Deutschland

    Führende Zukunftstechnologien in Europa

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 5

    Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft

    Digitalisierung: die technische Seite

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 6

    6 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft

    Digitalisierung: die Geschäftsmodellseite

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 7

    84

    68

    63

    62

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    47

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    4

    2

    2

    2

    IKT

    Wissensintensive Dienstleister

    Finanz- und Versicherungsdienstleister

    Handel

    Fahrzeugbau

    Energie- und Wasserversorgung

    Chemie und Pharma

    Maschinenbau

    Verkehr und Logistik

    Sonstiges verarbeitendes Gewerbe

    Gesundheitswesen

    n = 1.021 Quelle: BMWi, Kantar TNS, repräsentative Unternehmensbefragung: „Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft 2017“

    Gewerbliche Wirtschaft, DeutschlandDigitalisierungsgrade nach Branchen

    Hoch digitalisiert

    Überdurchschnittlich digitalisiert

    Durchschnittlich digitalisiert

    Niedrig digitalisiert

    2017 2022

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 8

    Herbstforum 2018 7

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    1) Customer Relationship Management. 2) Supply Chain Management. 3) Anteil „nutzen wir“. 4) Daten aus dem Report Wirtschaft Digital 2017. 5) Daten aus der EU-Datenbank DESI. 6) Daten für die Größenklasse 10 bis 249 Beschäftigte. 7) Daten der Erhebung Wirtschaftsindex DIGITAL des BMWi. Quellen: Statistisches Bundesamt, 2017b; BMWi, 2017; eigene Berechnungen IW Consult

    GesamtBeschäftigungsgrößenklassen

    1-9 10-49 50-249 KMU 250+

    Enterprise Resource Planning 38 31 62 36 82

    CRM1) (Erfassungszwecke) 46 42 60 45 70

    CRM1) (Analysezwecke) 26 23 37 25 48

    SCM2) 30 26 42 29 64

    RFID 16 11 33 15 52

    Internet of Things3),4) 46 46 456) 46 39

    Cloud Computing5) 17 15 21 16 38

    Big Data 6 5 9 6 17

    Robotik / Sensorik7) 11 10 166) 11 38

    Smart Services7) 33 32 426) 33 34

    Künstliche Intelligenz7) 2 2 26) 2 2

    Nutzungsrate ausgewählter Technologien, Deutschland, in %Einsatz digitaler Technologien in Unternehmen

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 9

    Quelle: ZEW, 2018

    31,4%

    15,0%2,1%

    33,9%

    17,6%

    Wir haben uns noch nicht mit der Nutzung solcher Technologien beschäftigt.

    Wir setzen uns bereits mit der Nutzung solcher Technologien auseinander.

    Wir planen derzeit die Anschaffung solcher Technologien.

    Wir nutzen bereits solche Technologien.

    Die Nutzung dieser Technologien ist zentraler Bestandteil unseresGeschäftsmodells.

    Arbeitsmittel und deren NutzungNutzung von 4.0 TechnologienKlassifikation der Arbeitsmittel

    nach Technologiestufen

    Produktionsmittel

    Produktion

    Elektronische Büro-und Kommunikations-mittel

    Verwaltung/Dienst-leistungen

    1.0/2.0-Technologien

    1. Manuell gesteuert 1. Nicht IT-gestützt

    3.0-Technologien

    2. Indirekt gesteuert 2. IT-gestützt

    4.0-Technologien

    3. Selbststeuernd 3. IT-integriert

    Auto

    mat

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    -und

    Dig

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    rad

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    eige

    nd

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 10

    8 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    › Die Digitalisierung ist kein neues Phänomen, aber Breite, Tiefe und Geschwindigkeit nehmen zu.

    › Digitalisierung treibt die Wissensökonomie und wird davon getrieben.

    › Künstliche Intelligenz erweist sich als zunehmend anwendungsreif und wird immer „merklicher“.

    › Der digitale Wandel hat eine technische Seite und eine Geschäftsmodellseite.

    › Die Verbreitungsgrade verschiedener Digitalisierungsformen sind sehr unterschiedlich und stark branchenabhängig.

    Fazit

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 11

    1 Dimensionen und Stand des digitalen Wandels

    2 Chancen des digitalen Wandels

    3 Herausforderungen des digitalen Wandels

    Agenda

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 12

    Herbstforum 2018 9

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quellen: EWCS 2015; Institut der deutschen Wirtschaft; Bildquelle: Fotoalia

    Arbeit außerhalb des Betriebs

    Arbeit mit Computer, Laptop, Smartphone etc.

    Mehrmals im Monat oder

    häufiger

    Weniger als mehrmals im

    Monat

    ¼ der Zeit und mehr

    Weniger als ¼ der Zeit25

    35

    20

    20

    stationäre offline-Tätigkeit

    stationäreComputertätigkeit

    mobile offline-Tätigkeit

    mobileComputertätigkeit

    Anteil der Beschäftigten nach Digitalisierungsgrad in Deutschland, in Prozent, 2015

    Digitale Arbeit

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 13

    N (Freizeit) = 526, N (Arbeitszeit) = 554; Frage: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Arbeiten zu Hause gesammelt?; Restriktion: nur Angestellte, die von zu Hause arbeiten; gewichtete Darstellung; Quelle: LPP- Mitarbeiterbefragung Welle 2015 Quelle: BMAS, Forschungsbericht 460, 2016

    Vor- und Nachteile, „trifft zu“-Antworten, in ProzentMobile Arbeit

    78

    30

    73

    30

    63

    5449 50

    40 39

    2216

    4 7

    Teilweise währendder "Arbeitszeit"

    Ausschließlich währendder "Freizeit"

    Weniger Fahrzeit Bessere Vereinbarkeit Beruf PrivatesBesser arbeiten können Vermischung Arbeit PrivatesMehr arbeiten können Schlechter Kontakt mit KollegenSchlechte Leistungswahrnehmung durch Vorgesetzte

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 14

    10 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: BMAS, Weißbuch Arbeiten 4.0, 2016

    Flexible Arbeit

    Externe Flexibilisierung

    Referenzpunkt:„Normalunternehmen“ und„Normalarbeitsverhältnis“

    Interne Flexibilisierung

    Räumliche Dezentralisierung und Virtualisierung

    Externes CrowdsourcingOutsourcingWerkverträgeZeitarbeit

    Home OfficeMobiles Arbeiten

    Virtuelle TeamsCo-Working

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 15

    Arbeit: 3.0: Kein vernetztes Arbeiten, ohne Internet; Arbeit 4.0: Vernetztes Arbeiten mit Internet Quellen: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung, 2012; Institut der deutschen Wirtschaft

    Arbeit 3.0 Arbeit 4.0

    … häufig ihre eigene Arbeit selbst planen und einteilen können 43 84

    … häufig Einfluss auf die ihnen zugewiesene Arbeitsmenge haben 21 38

    … häufig entscheiden können, wann sie Pause machen 41 69

    … ihre Arbeit eher selbständig erledigen 56 79

    … bei der Arbeitszeitplanung häufig auf familiäre und private Interessen Rücksicht nehmen können 54 61

    Anteil der Beschäftigten 2012 in Prozent, die…Autonome Arbeit

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 16

    Herbstforum 2018 11

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: ZEW, 2018

    2011-20161995-2010

    Nach Tätigkeitskategorien, in ProzentBeschäftigungseffekte

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 17

    *in Prozent der Unternehmen, die mindestens ein digitales Lernangebot nutzen „trifft voll und ganz zu“ / „trifft eher zu“ Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2017

    Gründe für den Einsatz digitaler Lernangebote, in %*

    Weiterbildungsangebote, in % der weiterbildungsaktiven Unt.

    Digitale Weiterbildung

    7,9

    19,8

    31,0

    32,6

    35,5

    45,2

    49,9

    53,5

    79,9

    Simulationen / SeriousGames

    digitale Arbeitsmittel gezieltals Lernmedium

    Lernen an mobilenEndgeräten

    Sonstige digitaleLernangebote

    FirmeninterneLernplattform, Wikis etc.

    Selbstlernprogramme

    Interaktives webbasiertesLernen

    Lernvideos, Podcasts,Audiomodule

    Bereitstellung von Literaturin elektronischer Form

    39,6

    46,9

    53,0

    53,7

    57,6

    71,3

    bessere und nachhaltigereLernergebnisse

    interaktive Messung desLernfortschritts

    Blended-Learning istbesonders vorteilhaft

    konkreterAnwendungsbezug

    Anpassung an individuellenLernbedarf

    gut in Arbeitsalltagintegrierbar

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 18

    12 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: https://www.kofa.de/aus-der-praxis/fachkraefte-qualifizieren/e-learning-in-der-ausbildung-kofa

    • Geschäftsführung, Teamleiter und Ausbildungsleiter haben sich für die Investition in ausbildungsbegleitende Online-Lernkurse entscheiden

    • Einmal pro Woche sollen die Azubis sich für mindestens eine Stunde mit den multimedialen Lerninhalten beschäftigen

    E-Learning in der Ausbildung für FeinwerkmechanikerFallbeispiel REUTER TECHNOLOGIE GmbH

    Wir sind mit unseren Azubis sehr zufrieden. Aber es ist kein Geheimnis, dass vielen Auszubildenden die

    mathematischen Anforderungen in der Ausbildung schwer fallen. Dafür verfügt die heutige Generation in

    der Regel über sehr gute Computerkenntnisse und Digitalkompetenzen.

    (Karl-Heinz Reuter, Geschäftsführer)

    Wir sind mit unseren Azubis sehr zufrieden. Aber es ist kein Geheimnis, dass vielen Auszubildenden die

    mathematischen Anforderungen in der Ausbildung schwer fallen. Dafür verfügt die heutige Generation in

    der Regel über sehr gute Computerkenntnisse und Digitalkompetenzen.

    (Karl-Heinz Reuter, Geschäftsführer)

    Wir haben unsere Auszubildenden dann gefragt, ob sie sich vorstellen

    können, mit dem Programm zu arbeiten.

    (Marco Roth, Ausbildungsleiter)

    Wir haben unsere Auszubildenden dann gefragt, ob sie sich vorstellen

    können, mit dem Programm zu arbeiten.

    (Marco Roth, Ausbildungsleiter)

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 19

    20Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018

    Quelle: KOFA, Benchmark Personal; https://www.kofa.de/service/benchmark-personal

    Personalpolitik als strategische Faktor

    Herbstforum 2018 13

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    › Die technologischen Veränderungen wirken stark auf den Arbeitsmarkt und den Arbeitseinsatz durch.

    › Die Arbeit wird flexibler, digitaler, mobiler, autonomer und ergebnisorientierter.

    › Die Nettobeschäftigungseffekte des technischen Wandels sind bisher eher positiv.

    › Digitale Formen der Aus- und Weiterbildung eröffnen neue Qualifizierungschancen.

    › Betriebliche Personalpolitik wird noch stärker zu einem „Enabler“ von organisatorischen Veränderungen.

    Fazit Chancen

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 21

    1 Dimensionen und Stand des digitalen Wandels

    2 Chancen des digitalen Wandels

    3 Herausforderungen des digitalen Wandels

    Agenda

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 22

    14 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    23Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018

    Quelle: E&Y-Mittelstandsbarometer, März 2018

    8

    9

    9

    21

    21

    22

    29

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    26

    25

    36

    46

    51

    36

    42

    38

    44

    Trennung von bisherigenGeschäftsbereichen

    Kooperation mit Start-ups mitdigitaler Kompetenz

    Trennung von bisherigenVertriebswegen

    Veränderung derUnternehmenskultur

    Veränderung des Marktumfelds/neue Wettbewerber

    Entwicklung neuerGeschäftsbereiche

    Entwicklung neuer Vertriebswege

    Wachsende Bedeutung vonCybersecurity

    Gestiegene Anforderungen andie Kompetenz der Mitarbeiter

    Große Relevanz

    Mittlere Relevanz

    „Welche Relevanz haben die folgenden Herausforderungen und Entwicklungen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, für Ihr Unternehmen?“, in Prozent

    Herausforderungen auf einen Blick

    Quelle: IW Consult, 2018

    88

    86

    84

    76

    58

    50

    44

    42

    27

    18

    Umgang mit technischen Neuerungen

    Kommunikation/Kooperation

    Planung/Organisation/Selbstständigkeit

    Grundlegende IKT-Skills

    Fortgeschrittene IKT-Skills

    IT-Leadership-Wissen

    Berufliches Erfahrungswissen

    Technisches Fachwissen

    IT-Fachwissen und Softwareprogrammierung

    Betriebswirtschaftliches Fachwissen

    Differenz zwischen Anteilen „zunehmend“ und „abnehmend“, KMU, in Prozent

    Verschiebung der Kompetenzen durch die Digitalisierung

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 24

    Herbstforum 2018 15

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: IW-Weiterbildungserhebung, 2017

    25,9 39,5 32,5

    0,2 0,9 1,0

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    deutlich gestiegen leicht gestiegen gleich geblieben leicht gesunken deutlich gesunken keine Angabe

    in Prozent der Unternehmen, die mindestens eine neue digitale Technologie nutzen

    Weiterbildungsbedarfe

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 25

    Anmerkungen: Anteil der Tätigkeiten, die potenziell von Computern erledigt werden könnten, in Prozent (sortiert nach dem Ausmaß der Veränderung zwischen 2013 und 2016); Abweichungen kommen durch Rundungen zustande. Quelle: IAB-Kurzbericht 4/2018, S. 6

    36 40

    22

    36

    73

    11

    32

    49

    36

    7

    65

    33

    22

    44

    56 60

    39

    50

    83

    20

    40

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    44

    13

    70

    37

    21

    39

    Verk

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    -und

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    beru

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    erne

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    rufe

    2013 2016

    Substituierbarkeitspotenziale nach Berufssegmenten

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 26

    16 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: Böhm et al., Universität St. Gallen, 2017

    Arbeitszufriedenheit

    Arbeitsanforderungen und Arbeitsortflexibilität

    Arbeitsanforderungen und Begrenzung der IKT-Nutzung

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 27

    Quelle: WIdO, 2017

    Arbeitsunfähigkeitstage der AOK-Mitglieder nach Krankheitsarten, Index 2005 = 100

    Fehlzeiten

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 28

    Herbstforum 2018 17

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    Quelle: Universität St. Gallen, Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesundheit von Berufstätigen, 2016

    Personalpolitische Faktoren

    Status quo der Digitalisierung (z. B. Kommunikationsrauschen) in der eigenen Organisation eruieren.

    Mitarbeitende für Chancen und Gefahren der Digitalisierung sensibilisieren und Selbst-Management-Fähigkeiten schulen (z. B. digitale Abstinenz von der Arbeit in freien Zeiten etc.).

    Führungskräfte in Bezug auf Anforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten der Digitalisierung schulen.

    Organisationale Flexibilität nutzen und ausbauen (z. B. Arbeitszeitflexibilität schaffen und Home-Office-Möglichkeiten anbieten).

    Digitalisierung auch als große Chance und nicht nur als Bedrohung begreifen.

    Digitalisierung nicht per se positiv oder

    negativ

    Eher geringe Unterschiede zw.

    Berufen, Branchen und Altersgruppen

    Eigenes Verhalten im Umgang mit

    Digitalisierung relevant

    Qualität der Führungs-beziehung

    entscheidend

    Zahlreiche organisationale Interventions-möglichkeiten

    (u. a. Flexibilität)

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 29

    › Arbeitswelt 4.0 erfordert zunehmend IT-Grundkenntnisse, die Bedarfe an digitalen Weiterbildungsformen steigen.

    › Die Substitutionspotenziale bei der Beschäftigung nehmen zu, dürfen aber nicht mit Beschäftigungsverlusten gleichgesetzt werden.

    › Flexible Arbeitszeiten und Home Office können Vereinbarkeitskonflikte vermindern, aber die Abgrenzungsfähigkeit beeinflusst die Lebenszufriedenheit.

    › Autonomie, Führungskräfte und Kollegen spielen eine wichtige Rolle dabei, ob und wie veränderte technologische Arbeitsanforderungen die Gesundheit beeinflussen.

    Fazit Herausforderungen

    Arbeit, Bildung und Personalarbeit im digitalen Wandel / 15. November 2018 30

    18 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag I | Dr. Hans-Peter Klös

    [email protected]+49 221 4981-710

    GeschäftsführerLeiter Wissenschaft

    Dr. Hans-Peter Klös

    Herbstforum 2018 19

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Fachvortrag II

    Seite 1© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Herbstforum VMEDr. Josephine Hofmann

    Osnabrück | 15. November 2018

    Kompetenzen und Qualifizierungsanforderungen für die digitale Transformation

    Seite 2© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Fraunhofer IAO und IAT der Universität StuttgartForschung zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft

    Finanzvolumen: 36,8 Mio. €, davon 35% im Auftrag der Wirtschaft

    Personal: 640 MitarbeiterInnen

    Geschäftsfelder:

    Unternehmensentwicklung und Arbeitsgestaltung

    Dienstleistungs- und Personalmanagement

    Innovative Arbeitswelten und New Work

    Informations- und Kommunikationstechnik

    Technologie- und Innovationsmanagement

    Mobilitäts- und Stadtsystem-Gestaltung

    www.iao.fraunhofer.de | www.iat.uni-stuttgart.deDaten von 2017, inklusive IAT der Universität Stuttgart

    Kompetenzen und Qualifizierungsanforderungen für die digitale Transformation Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    20 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 3© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Arbeitsschwerpunkte Collaboration & Leadership

    New Work• Flexible Arbeitsformen• Werte und Sinnstiftung• Agile Arbeitsprinzipien

    • Partizipation

    Leadership• Führung über Distanz

    • Selbstführung & Selbstorganisation

    • Führung in der Transformation

    Digital Workplace• Nutzerzentrierte Planung

    • Video-/ Conferencing• Bots/KI

    Attraktive ArbeitVeränderungsfähige Organisationen

    Produktive Arbeit

    Seite 4© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Herausforderungen: Diversity/Disparitäten Individualisierung Work-Life-Integration Gesundes Leben Fachkräftemangel

    Mensch/Gesellschaft

    Herausforderungen: Ubiquitäre Informations-

    verfügbarkeit – Smart Data Mobilität sämtlicher

    Anwendungen – 24/7 Kognitive Systeme Digitale Geschäftsmodelle

    Digitale Transformation

    Herausforderungen: Politische Welt(un)ordnung Volatile Ökonomie Business Ökosysteme Urbanisierung Umweltbelastungen

    Globalisierung/Glokalisierung

    Megatrends als Treiber des WandelsAlles wird dynamischer, volatiler und verändert sich in enormem Tempo

    Herbstforum 2018 21

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 5© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Die drei wichtigsten HR-Themen für Unternehmen

    Quelle: Hays HR Report 2017

    Mitarbeitende bindenWie lassen sichMitarbeitende

    am besten binden?

    57% Gutes BetriebsklimaArbeitsstrukturenflexibilisieren

    Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden fördern

    37%

    36%

    33%

    46% Flexible Arbeitszeiten

    44% MarktgerechteEntlohnung

    Seite 6© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Welche Kernaufgaben wir sehen

    Unterstützung der Führungskräfte in ihren

    PE-/OE-Funktionen

    Qualifikationsbedarfe aufspüren und

    Ressourcen entwickeln

    Neue Arbeitsformenproduktiv und

    vereinbarkeitsorientiert implementieren

    Unternehmens- und Arbeitskultur aktiv weiterentwickeln

    Methoden und Kompetenzen für

    dauerhafte Veränderungsfähigkeit

    22 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 7© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Veränderungen in Tätigkeiten UND Organisation

    …organisationsstrukturelle Veränderungen erfordern soziale und

    kommunikative Kompetenzen!

    Seite 8© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Ziel: Dispositive Flexibilisierung

    Volatilität der Märkte

    Anpassung an Nachfrage

    Optimierter Ressourceneinsatz

    Differenzierung Kundenanforderungen

    Work-Life-BalanceFamilie und Pflege Soziale Aktivitäten

    LebensqualitätGesundheit

    Ziel: Private Flexibilisierung

    Treiber Arbeitnehmer

    Treiber Arbeitgeber

    Enabler Technik Werteveränderung Demografie & Diversity

    IT-Technologie &CPS/Industrie 4.0

    Flexibilisierung und Selbstoptimierung

    Arbeitsmarkt

    © buchachon, fotomek, lassedesignen - Fotolia.com

    Flexible ArbeitsformenIndividuelle und unternehmerische Interessen

    Herbstforum 2018 23

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 9© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Welche Flexibilisierungsformen werden umgesetzt?Aktueller Trend aus 10 deutschen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen

    »Welche Formen flexibler Arbeit werden heute schon in Ihrem Verantwortungs-bereich durch Ihre Mitarbeiter (…) praktiziert?«

    Antworten:

    Platz1

    Platz2

    Platz3

    Platz5

    Platz4

    48%

    50%

    51%

    43%

    24%

    13%

    18%

    19%

    31%

    52%

    0% 20% 40% 60% 80% 100%

    Bedarfsorientierter Einsatz von freiberuflichenMitarbeitern, Werkvertragsnehmer oder

    Leiharbeiter

    Projektbezogene Teamzuordnung

    Fallweise mobile Arbeit / Remote Work

    Teilzeitmodell / -modelle

    Gleitzeitmodell

    Ja, machen wir, für bestimmte Mitarbeiter

    Ja, machen wir, prinzipiell für alle Mitarbeiter

    Zeitliche Flexibilisierungsformen wie Teilzeit und Gleitzeit werden massiv von ortsbezogenen Flexibilisierungsformen ergänzt und erweitert.

    Quelle: Führungsstudie IAO Bertelsmann-Stiftung, Befragung von 2500 Führungskräften in 10 deutschen Unternehmen

    Seite 10© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Flexible Arbeit – Wirkungen im AlltagDie Führungskraft als aktiver Kommunikationsmotor Raum für informellen Austausch wird kleiner

    Führungskräfte werden zur Drehscheibe der Information und Kommunikation im Team

    Zeitanteile für technisch vermittelte Kommunikation, Delegation und Koordination steigen stark an

    Nebenläufige Wahrnehmung von Stimmung, Gesundheitszuständen, etc. wird stark eingeschränkt

    Die Vielfalt der »Medienklaviatur« erhöht sich

    Kommunikation wird anstrengender, getakteter, häufig auch internationaler

    Führungskräfte häufig Puffer zwischen hierarchisierten Strukturen und individuell ermöglichten Freiräumen der Mitarbeiter

    Balance zwischen kommunikationsstarker Führung und Selbstorganisation ist erfolgskritisch!

    24 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 11© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    © sepy - Fotolia.com

    Flexible Arbeitsformen – Partizipation lohnt sich!Einführung mobiler Arbeit bei Daimler AG

    Befragen

    Disku-tieren

    Regeln

    33.461individuelle Statements

    in der deutschlandweiten Online-Befragung

    37 Moderierte Workshopsin den deutschen Standorten

    1 Gesamtbetriebsvereinbarung

    für alle Beschäftigten

    Evalu-ieren Vollbefragung

    schrifliche Gesamtevaluationin den deutschen Standorten

    Zielsetzung: Neue zukunftsorientierte GBV zu mobilem ArbeitenBesonderheit: Wissenschaftlich begleiteter deutschlandweiter

    und umfassender Beteiligungsprozess als BasisBeteiligte: HR, GBR, IG Metall Kontakt und Infos: [email protected]

    Seite 12© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Digital Leadership – Angebot IAO in drei Modulen

    Selbstorganisation im Team

    Virtuelle Zusammen-arbeit: Was ändert sich?

    Arbeitsabsprachen und Prozessanpassungen in virtuellen Teams

    Gemeinsames Regelwerk

    Medien- und Kommunikations-

    kompetenz Medienpsychologische

    Grundlagen Medienpräferenzen Medien zur virtuellen

    Zusammenarbeit Meetings und Feedback im virtuellen Raum

    Führung aufDistanz

    Reflektion des eigenen Führungsverhaltens

    Veränderungsanforderungen in der Virtualität

    Shared Leadership-Konzepte Multikulturelle Teams und

    virtuelles Arbeiten

    Herbstforum 2018 25

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 13© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Was ist Agilität?Annäherung an verschiedene Erscheinungsformen

    Prinzip der Softwareentwicklung (SCRUM) bzw. des Projektmanagements

    persönliche menschliche Eigenschaft

    »Fähigkeit einer Organisation, flexibel, extrem kundenorientiert, anpassungsfähigund mit Initiative in Zeiten des Wandels und Unsicherheit zu agieren.«

    …und damit ein großerWettbewerbsvorteil!

    Seite 14© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Für welche Probleme sind agile Prinzipien eine Lösung?

    Unzureichende

    Kunden-orientierung

    Silodenken und mangelnde

    interne Kooperation

    Demotivation der Mitarbeiter durch zu starke

    Hierarchie und unzureichende Beteiligung

    Zu lange

    Reaktionszeitenauf marktliche

    Veränderungen und Anforderungen

    26 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 15© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Fallbeispiel Heermann I

    Trigger

    Konkrete Umsetzungsschritte

    Grossprojekt aus Russland, das in der tradierten, versäulten Organisationsstruktur nicht zu leisten war

    Hohe Betriebstreue der Mitarbeiter mit teilweise „eingefahrenen“ Arbeitsinhalten und Konflikten

    Verjüngung der Geschäftsführung

    • Zielvision der Geschäftsführung, Diskussion individueller Zielbeiträge dazu• Agile Projektorganisation mit täglichem Stand-Up-Meeting• Gemeinsames Lernen der Mitarbeiter, Orientierung an Stärken und veränderte

    Aufgabenzuordnung• Abschaffung der Führungsfunktionen, Migration zu Expertenfunktionen

    bzw. Gruppensprechern• Weitgehende Dezentralisierung von Entscheidungsmacht (Einstellungen, Kündigungen,

    Urlaub, Arbeitsplanung, Kapazitätsplanung, Aufgabenzuordnung)

    Seite 16© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Fallbeispiel Heermann II

    ErfolgsfaktorenWirkungen

    Zukunftsfähigkeit durch Kompetenz zum Management von komplexen Großprojekten

    Verringerung von Zeitüber-schreitungen bei Projektab-wicklungen von 9 auf 0,9 Tage

    Bessere informelle Kommunikation und Wissensaustausch

    • Vertrauen, Loslassen können und uneingeschränkter Support der GL in Leistungskraft und Leistungswillen der Mitarbeiter

    • Dauerhafte Arbeit an der Kultur einer wertschätzenden Kommunikation

    • Transparenz als Basis der Mitverantwortung („Open Book“)

    • Gemeinsame Erfolge feiern• Die Tätigkeit des Coach in seiner

    Betreuungs- und Mittlerfunktion• Klare Zielvision:

    „Warum weg von hier?“

    Herbstforum 2018 27

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 17© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    »Wer Unternehmer im Unternehmen will,muss vor allem loslassen können.«

    Dr. Christof HornGeschäftsführender GesellschafterP3 Group

    Seite 18© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Projektorganisation und MitarbeiterempowermentGeschwindigkeit und Kundenorientierung als Ziel: Extreme Reaktionsgeschwindigkeit im Markt

    Eingehen auf mitarbeiterseitige Wünsche und Stärken

    Schlanke Backoffice-Prozesse

    Attraktivität als Arbeitgeber

    Jenseits der Organigramme: Wöchentlich aktualisierte Projektliste und Kapazitätsplanung

    Mitarbeiter können sich auf alle Projekte bewerben

    Jährliche Freeze-Phase: Mitarbeiter suchen sich aus bestehender Liste die FK aus, der sie zugeordnet sein wollen (FKPL)

    Mitarbeiter werden eher auf Passung in Bezug auf Mindsetund Werte ausgesucht denn auf Stellenanzeigen

    Eher Zellteilung als Größenwachstum

    28 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 19© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Führung ist maßgeblich für Arbeitgeberattraktivität

    Die mitarbeiterbezogene Führungsarbeit prägt die Schnittstelle zwischen Unternehmen

    und Mitarbeitern entscheidend!

    »Mitarbeiter bewerben sich bei Unternehmen –und sie verlassen Führungskräfte.«

    Reinhard Sprenger, Unternehmensberater

    Seite 20© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Herausforderungen und Anforderungen an FührungAktueller Erkenntnisstand des Fraunhofer IAO

    Anspruchsvolle, selbstbewusste

    Mitarbeiter

    Kurzzyklische Marktveränderungen

    und Volatilität

    Innovation in zwei Geschwindigkeiten

    (Ambidextrie)

    Tätigkeitsveränderungen durch IT

    Virtualisierung und Vernetzung der

    Zusammenarbeit

    Partizipation, Transparenz, Sinnstiftung von Arbeit

    Agile Arbeits- und Organisationsformen

    Übersicht, Orientierung,»Purpose«

    Dauerhafte Entwicklungs-fähigkeit und

    Lernbereitschaft

    Offenheit, Kommunikations-und Medienkompetenz

    Herbstforum 2018 29

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 21© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    „Coach“

    „Permanenter Ansprechpartner“

    „Ideengeber“

    „Gute Arbeits-bedingungenschaffen“

    „Funktionsfähigkeitsicherstellen“

    „Termine“

    „Tagesgeschäft“

    „Listen“

    „emails“

    „operative Tätigkeiten“

    „Ihre TOP3-(tatsächlichen)

    Tätigkeiten“

    „Ihre TOP3-Führungs-aufgaben“

    Seite 22© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Industrie 4.0 – welche Qualifikationen werden erforderlich?

    Die Einführung vonIndustrie 4.0 erfordertvom Produktionsmitarbeiter folgende Kompetenzen

    Quelle: Studienergebnisse: Ingenics AG und Fraunhofer IAO

    30 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 23© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Smarte Arbeitsplätze in der Produktion

    Seite 24© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Vielzahl Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen

    Herbstforum 2018 31

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 25© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Die Dividende der digitalen Revolution

    28

    2621

    25

    Komplexe Problemstellungen

    Wissensbasierte Tätigkeiten

    Routinetätigkeiten

    Digitale Dividende

    28

    36

    36

    Komplexe Problemstellungen

    Wissensbasierte Tätigkeiten

    Routinetätigkeiten

    Digitale Dividende Artificial Intelligence

    Deep Learning

    Machine Learning

    Bots

    Hays 2017 (Wissensarbeit im Wandel) Schätzung IAO

    Seite 26© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Aber es wird auch neue Tätigkeitszuschnitte geben

    Quelle: Forrester, cio.de, 15. Oktober 2015

    Beziehungsmanager

    Architekt

    Projekt- und Programm-Manager

    Daten-Experte

    Geschäftsprozess-Designer

    Sicherheitsexperte

    Experte für NutzererfahrungVendor Manager

    Neue Mitarbeiterrollen

    für Beratungsfähigkeiten und übergreifende Zusammenarbeit

    32 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 27© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Was ist wichtig?

    Entwicklungs-begleitung als

    Führungsaufgabeinstallieren

    Orientierung im Weiterbildungsdschungel

    geben

    Lebenslanges Lernen der Mitarbeiter

    als Führungsaufgabeverstehen

    Kommunikations-und Medienkom-

    petenz für vernetzteArbeitsumgebungen

    vermitteln

    Lernförderlichkeit in die Arbeitsumgebung

    implementieren

    Eigenverantwortlichkeitder Beschäftigten im

    Sinne der Employabilityund der Gesundheit

    stärken

    Weder die Arbeitsmarktentwicklung noch die Tätigkeitsprofile in Folge der Arbeit 4.0 sind genau vorhersehbar. Was hilft?

    Seite 28© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Lernverständnis: Schluss mit LernmythenLernen kann nicht jeder/können Ältere nicht mehr so gut

    Die unmittelbare Lern- und Arbeitsumgebung hat starken Einfluss auf Lerngewöhnung und Lernmotivation

    Deshalb ist die Varianz (Unterschiedlichkeit) bei älteren Menschen größer

    „Das Gehirn ist wie ein Muskel.“ (Prof. Manfred Spitzer)

    Die gute Nachricht: Die Plastizität des Gehirns ist gebrauchsabhängig: „Use it or loose it!“

    Die kumulierte Lebenserfahrung in Arbeit und Privatleben hat einen starken Einfluss auf die Lernfähigkeit

    Altern ist ein lebenslanger Prozeß!

    Herbstforum 2018 33

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 29© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Lernverständnis: Schluss mit LernmythenFür das Lernen ist die Personalentwicklung zuständig

    In der Weiterbildung In der täglichen Arbeit

    … die Führungskraft … für jeden Mitarbeiter

    Bestimmt tägliches Arbeitsumfeldund -herausforderungen der Mitarbeiter durch Arbeitsplanung

    Hat den direktesten Einblick in Verhalten und Leistung

    Hat unmittelbare Vorbildfunktion

    Kennt Unternehmensziele und bricht diese auch auf Lernanforderungen hinunter

    Zielbild: „Führungskraft als Lerncoach“

    Lerngestaltungskompetenz und Veränderungsbereitschaft als Voraussetzung für dauerhafte „Employability“

    Um Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten

    Um eigene Potenziale verantwortlich weiterentwickeln zu können

    Zielbild: „Mitarbeiter als Lernunternehmer“

    Seite 30© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Bedeutung der Kultur für VeränderungsfähigkeitKultur kann nicht »beschlossen« werden

    Kultur ist die wichtigste Ressource erfolgreicher Organisation gerade

    in veränderungsreichen Zeiten!

    Veränderungsintensive Organisationen in turbulenten Umwelten sind durch durchgeplante oder kontrollierende Prozesse nicht vollständig zu steuern.

    Die effektivsten Methoden im Umgang mit Komplexität sind Vertrauen, eingeübte Verhaltensweisen und implizite Leitlinien

    Vertrauen und gemeinsame Leitlinien entstehen und wirken nur, wenn genügend Kultur-gemeinsamkeiten vorhanden sind

    Bildquelle: https://www.mckinsey.com

    34 Herbstforum 2018

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 31© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Kulturentwicklung ist primär VerhaltensentwicklungKultur muss entwickelt werden

    Verhaltensänderungen erfordern persönliche Weiterentwicklung –und sind damit originäres HR-Bestätigungsfeld

    …durch beispielhaftes Verhalten herausgehobener Führungspersönlichkeiten

    …durch gemeinsame, beteiligungsorientierte Entwicklung relevanter Rahmensetzung und Regelungen

    …durch Transparenz und bekannte gute Beispiele

    …durch verstärkte Information und Kommunikation über Hintergründe

    …durch positive Anreize und Belohnung, z.B. Reputationsgewinn…

    Seite 32© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Arbeit und digitale Transformation – Kernbotschaften

    Nur wer sich dauerhaft veränderungsfähig hält,

    hat auch eine unternehmerische Zukunft

    Je kürzer der Planungshorizont wird, umso dezentraler,

    agiler und kulturgesicherter muss diese Veränderungs-

    fähigkeit angelegt sein

    HR ist zentraler Enablerpersoneller wir struktureller

    Veränderungsfähigkeit

    Die Unternehmen müssen die Führungskräfte

    in deren anspruchsvoller Rolle intensiver und vernetzender

    begleiten

    Die Gestaltung von Arbeit und die Schaffung eines

    gemeinsamen Leitbildes dazu ist wesentlicher Hintergrund jeglicher Gestaltungsaktivität

    Die Unternehmen müssen neue Arbeitsformen massiv pushen

    und die zur Umsetzung notwendige Struktur- und Kulturentwicklung aktiv

    betreiben

    Auch die betriebliche Sozialpartnerschaft muss

    auf Ihren Beitrag auf Veränderungsfähigkeit

    geprüft werden

    Der Kollege Computer kommt –qualifikatorische wie auch

    beschäftigungsseitige Effekte müssen strategieorientiert

    bearbeitet werden

    Führung und Gesamtorganisation verfolgen

    ein gemeinsames Ziel: die dauerhafte Veränderungs-

    fähigkeit der Organisation und der Mitarbeitenden!

    Herbstforum 2018 35

  • Fachvortrag II | Dr. Josephine Charlotte Hofmann

    Seite 33© Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart

    Zusammenarbeit und Führung

    Forschungsbereiche Unternehmensentwicklung und Arbeitsgestaltung

    Nobelstraße 12 | 70569 Stuttgart

    www.iao.fraunhofer.de

    www.grenzenlosearbeitswelt.de

    Dr. Josephine Hofmann Leitung der Abteilung

    Telefon +49 711 [email protected]

    Twitter arbeitsweltXpunkt0

    36 Herbstforum 2018

  • Moderation

    Axel BuschHauptgeschäftsführer Industrieller Arbeitgeberverband Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim e.V. Bohmter Straße 11 49074 Osnabrück Tel.: 0541-77068-0www.iav-online.de

    Tobias LohmannGeschäftsführer Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH Höfestraße 19-21 30163 Hannover Tel.: 0511-96167-0www.bnw.de

    Geschäftsführer NiedersachsenMetall Bezirksgruppe Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheimwww.niedersachsenmetall.de

    VorstandsmitgliedVME-StiftungOsnabrück-Emslandwww.vme-stiftung.de

    Vielen Dank für Ihr Interesse!

    Herbstforum 2018 37

  • Haus der Industrie | Bohmter Straße 11 | 49074 Osnabrück | Tel.: 0541-77068-0 | Fax: 0541-77068-27

    Veranstalter

    Industrieller ArbeitgeberverbandOsnabrück - Emsland - Grafschaft BentheimDer IAV vertritt die Interessen der regionalen Arbeit-geber: Industrieunternehmen aller Branchen sowie industrie naher Dienstleister aus Stadt und Landkreis Osnabrück, der Grafschaft Bentheim und dem Emsland. Unsere Mitgliedsunternehmen, die inkl. der Nieder - sachsenMetall-Bezirksgruppe insgesamt rund 90.000 Arbeitnehmer in 385 Betrieben beschäftigen, profitierenvon der umfassenden Information und Beratung im Arbeits- und Sozialrecht sowie den vielfältigen Kontakten im Bereich der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.

    NiedersachsenMetall Bezirksgruppe Osnabrück - Emsland - Grafschaft BentheimDie Bezirksgruppe Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim von NiedersachsenMetall vertritt über 30 Unternehmen der Metall- und Elektro industrie mit rund 17.500 Beschäftigten im südwestlichen Nieder-sachsen. In tarifpolitischen, arbeits- und sozialrecht-lichen sowie arbeitswissenschaftlichen Fragen setzen wir uns für unsere Mitglieds unternehmen ein und stellen Weichen für die Zukunft der Branche. Wir stehen im Dialog mit Gewerkschaften, Politik und Öffent lichkeit und beziehen Stellung zu aktuellen Themen.

    Bildungswerk der Niedersächsischen WirtschaftDas Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft begleitet und unterstützt seit über 40 Jahren Men-schen und Organisationen in individuellen Lern- und Entwicklungsprozessen. Jedes Jahr bieten wir über 50.000 Menschen und mehr als 1.000 Unternehmen individuelle Lernlösungen, um Potenziale zu fördern und neue Perspektiven zu schaffen. Als bedeutender Partner der niedersächsischen Wirtschaft sind wir an rund 60 Standorten in Niedersachsen präsent.

    VME-Stiftung Osnabrück-EmslandDie VME-Stiftung Osnabrück-Emsland fördert seit 2006 Bildung und Berufs orientier ung in der Region, ins-besondere im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Unter dem Motto „Bildung – Chancen – Zukunft“ stoßen wir Kooperationen von Schulen, Unter nehmen und Hochschulen an und setzen uns für Nachwuchskräfte ein. Als Bildungsstiftung arbeiten wir eng mit der regionalen Metall- und Elektroindustrie zusammen; Stifter ist NiedersachsenMetall.