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Wintersem

ester 2003/04 M

akroökonomik I

Professor Stephan Klasen, Ph.D

. Lehrstuhl Volksw

irtschaftstheorie und Entwicklungsökonom

ik Platz der G

öttingen Sieben 3 Tel. 397303 Fax: 397304 Em

ail: [email protected]

Sprechstunde: Mittw

ochs 14-15 Uhr

Vorlesungszeiten: Dienstags 9-11, ZH

G 010

Übungen:

Mittw

och 16-18, ZHG

104

D

onnerstag 14-16, ZHG

104

D

onnerstag 16-18, ZHG

104 L

iteratur: a) Textbuch: M

ankiw: M

akroökonomik, 5. A

uflage (englisch oder deutsch) A

lternative interessante Textbücher: B

lanchard: Macroeconom

ics, 3rd Edition (ab Herbst auch in deutsch als B

lanchard und Illing erhältlich) B

arro: Macroeconom

ics, 5th edition b) A

ndere Materialien:

Reader m

it verpflichtenden Artikeln

Es wird allen Studierenden geraten, regelm

äßig den Economist zu lesen. Interessante A

rtikel w

erden auf eine Web-Seite gelegt.

Ü

berblick über Vorlesung D

iese Vorlesung ist Teil eines 2-semestrigen Zyklus zur M

akroökonomik. D

ieser erste Teil wird

sich mit einer Einführung in die Them

en, Daten und M

ethodik der Makroökonom

ik befassen und dann die folgenden Them

en behandeln: Ein langfristiges Gleichgew

ichtsmodell in der

geschlossenen und offenen Volkswirtschaft, G

eld und Inflation, sowie D

eterminanten des

Wachstum

s, des Konsum

s und der Investitionen. Neben Theorie w

ird besonderes Augenm

erk auch auf em

pirische Untersuchungen und w

irtschaftspolitische Anw

endungen gelegt. I. E

inführung 1. Einführung -die großen analytischen und politischen Fragen der M

akroökonomie: G

leichgewicht, W

achstum,

Konjunktur, Inflation und A

rbeitslosigkeit -die M

ethoden der Makroökonom

ie, Makroökonom

ie und Mikroökonom

ie -eine kleine G

eschichte der Makroökonom

ie: Keynes, H

icks, Neo-klassische Synthese, die

Spaltung in den 70er Jahren: Neo-M

arxisten, Monetaristen, neue K

lassiker, neo-Keynesianer,

post-Keynesianer

-Ausblick auf die Vorlesung: Zuerst langfristige M

odelle, dann Wachstum

, Konsum

und Investitionen

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Lektüre: M

ankiw, K

apitel 1 B

lanchard: Kapitel 27

II. Die geschlossene und offene Volksw

irtschaft bei langfristiger Betrachtung

2. Der W

irtschaftskreislauf und ein Klassisches M

odell -die A

kteure im K

reislauf -das B

IP: Entstehung, Verteilung, Verwendung

-Produktionsfunktionen -Faktornachfrage und Preise -N

achfrage nach Gütern

-ein klassisches Gleichgew

ichtsmodell

-Wirtschaftspolitik im

klassischen Modell

Lektüre: M

ankiw, K

apitel 2.1, 3 Econom

ist: Taxes and Taxis 3. G

leichgewicht und W

irtschaftspolitik in einer offenen Volkswirtschaft

-das Gleichgew

ichtsmodell einer kleinen offenen Volksw

irtschaft -W

echselkurse und Zinsen in der offenen Volkswirtschaft

-die große offene Volkswirtschaft

-wirtschaftspolitische Fragen

-Nom

inale Wechselkurse und K

aufkraftparität Lektüre: M

ankiw, K

apitel 5 Econom

ist: Big M

ac Currencies, A

pril 15. 2003 4. G

eld und Geldnachfrage

-Rolle des G

eldes -B

aumol-Tobin M

odell der Geldnachfrage

-Neutralität des G

eldes im klassischen M

odell -K

eynesianische Theorien der Geldnachfrage

Lektüre: M

ankiw: K

apitel 4.1, 4.2, 18.2, 18.3 5. Inflation -M

essung der Inflation -D

ie Ursachen und Folgen der Inflation

-Die Inflationssteuer

-Erfahrungen mit Inflation

-Inflation und Geldnachfrage

-Hyperinflationen

Lektüre: M

ankiw, K

apitel 2.2, 4.3-4.8 Thom

as J. Sargent: The End of Four Βig Inflations (N

BER

Macroeconom

ics Annual 1981)

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III. Wachstum

6. W

achstum

-Geschichte des W

achstums von 1820-1995

-Reiche und arm

e Länder -H

arrod-Dom

ar Wachstum

smodell

7. Das Solow

Wachstum

smodell

-Das Solow

Wachstum

smodell

-Goldene R

egel der Kapitalakkum

ulation -Em

pirische Relevanz des Solow

Modells

-Konvergenz

8. Neue W

achstumstheorien

-Das Solow

Modell m

it Hum

ankapital -N

eue Wachstum

stheorien -Q

uellen des Wachstum

s Lektüre für alle drei W

achstumsvorlesungen:

Mankiw

, Kapitel 7, 8

Ray: D

evelopment Econom

ics, Kapitel 3, 4

Mankiw

, Roem

er, und Weil: A

Contribution to the Em

pirics of Economic G

rowth (Q

JE, May

1992: 407-437. Jeffrey Sachs: The Lim

its of Convergence, The Econom

ist, June 14, 1997 M

addison: The World Econom

y: A M

illenial Perspective, Kap. 3 und S. 261-265.

IV. Mikroökonom

ischen Grundlagen der M

akroökonomik

9. Konsum

-K

onsumfunktion von K

eynes -Fischer und intertem

porale Substitution -M

odigliani und Lebenszyklus -Perm

anente Einkomm

enshypothese -em

pirische Zusamm

enhänge -offene Fragen über K

onsumverhalten

Lektüre: M

ankiw: K

apitel 16 M

odigliani: Life Cycles, Individual Thrift, and the W

ealth of Nations, A

ER June 1986.

10. Investitionen -N

eoklassische Determ

inanten der Investitionen -Tobins Q

-A

kzelerator Modelle und K

eynesianische Theorien der Investitionen Lektüre: M

ankiw: K

apitel 17 K

eynes: General Theory, K

apitel 11, 12

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Makro 1, WS 2003/04, Professor Stephan Klasen, Ph.D.

1

I. Einführung 1. Organisatorische Fragen

a) Vorlesungszeiten: Dienstag 9-11, ZHG 010

b) Übungstermine: Mittwochs 16-18, ZHG 104

Donnerstags 14-16, ZHG 104

Donnerstags 16-18, ZHG 104

Übungen bearbeiten identische Übungsblätter ! Im Interesse aller,

wenn Übungen ähnliche Teilnehmerzahlen haben und Studierende

regelmäßig zur selben Übung gehen !

c) Literatur: N.G. Mankiw: Makroökonomik, 5. Auflage (deutsch

oder englisch) zum Kauf empfohlen (wird in Makro I+II ganz

durchgearbeitet), Lektüre im Reader. Es ist angeraten, die britische

Wochenzeitschrift Economist zur Begleitung zu lesen. Wichtige

Artikel werden ins Netz gestellt (Web-Seite wird noch bekannt

gegeben).

d) Eine Klausur (voraussichtlich Mitte Februar) basierend auf

Übungsaufgaben, verpflichtender Lektüre, und Vorlesungsmaterial

e) Mittagessen mit Studenten (Mensa, mehrmals im Semester)

f) Feed-back nach jeder Vorlesung (von Stichprobe)

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Makro 1, WS 2003/04, Professor Stephan Klasen, Ph.D.

2

g) Materialien im Internet: Übungsblätter, alte Klausuren (aus

Münchener Zeit, umfassen Material von Makro 1+2, unter

http://www.vwl.uni-

muenchen.de/ls_empwi/Veranstaltungen/vorlesungen.htm, Klausuren

von AVWLII)

2. Einführung in die Makroökonomie a) Die Themen der Makroökonomie:

1) Wachstum: Warum stetiges Wachstum in meisten Ländern der

Welt? Warum große Wachstumsunterschiede? Zentrale Frage für alle

Länder, aber besonders arme Länder. Welche Faktoren beeinflussen

Wachstum? Wie kann der Staat das Wachstum fördern?

2) Konjunkturschwankungen: Zentrale Problem der Makroökonomie

seit den 30er Jahren. Im Augenblick scheinen wir uns aus einer

Rezession zu erholen (aber noch nicht eindeutig). Wie erklären sich

Konjunkturschwankungen? Wie kann der Staat

Konjunkturschwankungen vermindern oder verhindern?

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Makro 1, WS 2003/04, Professor Stephan Klasen, Ph.D.

3

3) Inflation: Was ist Inflation, wem schadet sie, und wie kann sie

effektiv bekämpft werden?

4) Arbeitslosigkeit: Warum ständige Zunahme der Arbeitslosigkeit in

Europa (einschließlich Deutschland) seit den 60er Jahren?

Zusammenhang mit Konjunktur, mit Arbeitsmarktfaktoren

(strukturelle Arbeitslosigkeit), mit Sozialsystem (Lohnnebenkosten),

mit außenwirtschaftlichen Faktoren (Globalisierung)? Wie kann der

Staat wirksam Arbeitslosigkeit bekämpfen?

5) Außenwirtschaftliches Gleichgewicht (Währung und

Leistungsbilanz): Warum war die DM eine starke Währung? Was

erklärt die Schwankungen des € (zuerst stark gefallen gegenüber $ in

diesem Jahr wieder stark angestiegen). Wie kann man in offenen

Volkswirtschaften mit Konjunkturschwankungen umgehen? Ist die

Europäische Währungsunion geeignet, Wachstum und Stabilität zu

fördern?

b) Unterscheidung Mikroökonomie:

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Makro 1, WS 2003/04, Professor Stephan Klasen, Ph.D.

4

1. Mikroökonomie konzentriert auf Verhalten von individuellen

Akteuren (Haushalte, Firmen, etc), Makroökonomie studiert das

Verhalten von wirtschaftlichen Aggregaten (BSP, Inflationsrate, etc)

aber: Aggregate gehen natürlich auf Verhalten von einzelnen Akteuren

zurück. Warum brauchen wir eine separate Analyse der Aggregate?

a) Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es keine separate

Makroökonomie. Ging also lange Zeit ohne !

b) Heute versuchen viele, Makroökonomie auf mikroökonomisches

Fundament zu stellen (sogenannte neue Klassiker, und neo-

Keynesianer)

Aber:

1) Aggregierung von heterogenen individuellen Akteuren eine

schwierige Sache.

2) Aggregate können sich manchmal anders als Summe der Individuen

verhalten (z.B. Einfluß von Erwartungen oder Schocks, die alle

Akteure gleichermaßen betreffen).

2. Eine kleine Geschichte der Makroökonomie Makroökonomie als Wissenschaft

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Makro 1, WS 2003/04, Professor Stephan Klasen, Ph.D.

5

Fortschritt und Wandel der Makroökonomischen Theorien (Klamer)

Debatten um Theorie und Politik

Thesen:

1) Ökonomische Fragestellungen und dominante ökonomische

Theorien werden von Problemen der Zeit dominiert.

2) Intellektuelle Hintergrund der Ökonomen ein entscheidender

Einfluß auf ihre Arbeit (‚always fight the last war‘)

Heilbroner: The Worldly Philosophers

Klamer: Conversations with Economists

1. Die frühere Dominanz der Mikroökonomie.

2. Die große Depression ist die Mutter der Makroökonomie.

3. John Maynard Keynes der Erfinder der Makroökonomie.

4. 50er, 60er Jahre: Keynesianische Makroökonomie dominiert

Wirtschaftspolitik (IS-LM Modell und Synthese-Modell).

5. 70er Jahre: Ölkrisen, Stagflation (Inflation und Stagnation) beenden

Konsens.

6. Neo-Marxisten, Monetaristen, Neo-Keynesianer und neue Klassiker.

7. 1980er, 1990er Jahre: Koexistenz Keynesianer, Monetaristen, neue

Klassiker, und neue Keynesianer.

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Makro 1, WS 2003/04, Professor Stephan Klasen, Ph.D.

6

8. 2000er Jahre: Die Rückkehr der Keynesianer ?

Die politischen Folgen der Debatten: Wirtschaftstheoretische

Hintergründe politischer Argumente

3. Ausblick auf Vorlesung: 1. Klassische (langfristige) Modell der geschlossenen und offenen

Volkswirtschaft, real und monetär.

2. Wachstum

3. Theorien des Konsums und der Investitionen

4. Ausblick auf Makro II: 4. Konjunkturschwankungen: IS-LM und Synthese Modell

5. Debatten der Konjunkturpolitik

6. Konjunkturpolitik in der offenen Volkswirtschaft und Europäische

Währungsunion.

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Makroökonomik WS 03/04 Prof. Stephan Klasen, Ph.D.

1

II. Die Volkswirtschaft bei langfristiger Betrachtung 2. Vorlesung: Das Klassische Modell

1. Bruttosozialprodukt und seine Komponenten

Unterscheidung Bestands- und Flussgrößen

Güter und Geldströme in der (geschlossenen) Volkswirtschaft.

Bruttosozialprodukt (BSP) misst die volkswirtschaftliche Leistung,

die von der Bevölkerung eines Landes in einem Jahr produziert

wurde (Flussgröße).

BSP misst 2 Konzepte:

1. Wert der Produktion

Zwei Arten der Messung:

a. Summe der Gesamtausgaben für den Erwerb aller produzierten

Waren und Dienstleistungen (Konsum, Staatsausgaben, Investitionen,

C+I+G) In offener Volkswirtschaft: +X – M.

b. Summe des geschaffenen Mehrwertes in der Produktion (Produktion

minus Zahlungen für Inputs)

Aber: Teil der Ausgaben ersetzten nur verbrauchte Investitionsgüter.

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Makroökonomik WS 03/04 Prof. Stephan Klasen, Ph.D.

2

Nettosozialprodukt (NSP) berücksichtigt dies:

NSP = BSP - Abschreibung

2. Gesamtheit der Einkommen, die bei dieser Produktion verdient

wurden (Löhne, Zinsen, Gewinne, und Mieten), sogenanntes

Volkseinkommen (VE).

Volkseinkommen < BSP

Warum?

Abschreibungen nicht im VE (nur Gewinne nach Abschreibung), aber

im BSP enthalten;

Indirekte Steuern im BSP, nicht im VE enthalten;

Subventionen im VE, aber nicht im BSP enthalten;

Also:

Volkseinkommen = NSP - indirekte Steuern + Subventionen

Bruttoinlandsprodukt (BIP) und BSP:

BIP: Wert der Produktion im Inland (einschließlich Produktion von

Ausländern im Inland).

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Makroökonomik WS 03/04 Prof. Stephan Klasen, Ph.D.

3

BSP: Wert der von Inländern produzierten Produktion (ausschließlich

Produktion von Ausländern im Inland, aber einschließlich Produktion

von Inländern im Ausland).

Inländer und Ausländer über Wohnort (nicht Staatsbürgerschaft)

definiert.

BIP = BSP – Einkommen der Inländer im Ausland (Grenzgänger,

Kapitaleinkommen) + Einkommen der Ausländer im Inland

(Grenzgänger und Kapitaleinkommen).

In meisten Ländern kleiner Unterschied:

Deutschland BIP 1994 : 2046 MRD $, BSP: 2085 MRD $

aber: Lesotho, südliches Afrika

1985: BSP: 1,065 Mio. Maloti, BIP: 557 Mio. Maloti.

BIP die am meisten verwendete Maßzahl als Konjunkturindikator,

während BSP die bessere Maßzahl ist als Wohlfahrtsindikator.

Aber:

Schwächen der BSP als Wohlfahrtsmaß:

-Vernachlässigt Änderungen in Bestandsgrößen (Kapital,

Umwelt, Ressourcen)

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Makroökonomik WS 03/04 Prof. Stephan Klasen, Ph.D.

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-Berücksichtigt nicht alle wertschaffende Arbeit (Hausarbeit,

informeller Sektor, illegale Arbeit)

-Vernachlässigt wohlfahrtsrelevante Güter, die nicht oder nur

teilweise am Markt käuflich sind (öffentliche Güter).

-Berücksichtigt nicht Einkommensverteilung, die aber

wohlsfahrtsrelevant ist. Studie von Grün und Klasen (2003).

CESifo Working Paper No. 837 (www.cesifo.de).

2. Entstehung, Verteilung, und Verwendung des BIP:

Das klassische Modell a) Entscheidende Annahmen:

Preise flexibel

Es kommt zum Gleichgewicht in Güter, Faktor und Geldmärkten

Rechtfertigung der Annahmen:

Langfristiges Modell (langfristig sind Preise flexibel).

Manche Ökonomen (sog. ‚neue Klassiker‘) gehen auch kurzfristig von

flexiblen Preisen aus, siehe Interviews mit Lucas, Sargent, Tobin,

Solow).

Modell auf Mikrofundament aufgebaut

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5

b) Entstehung und Verteilung des BIP:

Produktionsfaktoren

Arbeit (L), Kapital (K), Land (B)

kurzfristig ist Land und Kapital fix, nur Arbeit kann variiert werden

Neoklassische Produktionsfunktion:

Y = F (L, K, B)

konstante Skalenerträge

zY= F (zL, zK, zB) wenn alle Produktionsfaktoren um gleichen Faktor

erhöht werden, wird die Produktion um den gleichen Faktor erhöht.

aber: Bei Erhöhung von einem einzelnen Produktionsfaktor

abnehmendes Grenzprodukt!

z.B. Y = F(L, K konstant, B konstant)

Y

L

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6

monoton steigend in L, mit abnehmenden Grenzertrag

LF

∂∂∂∂∂∂∂∂ = LF > 0 , 2

2

LF

∂∂∂∂∂∂∂∂ = LLF < 0,

oder Y = F (L konstant, K, B konstant)

Y

K

KF > 0 , KKF < 0

Kurve F (L konstant, K konstant, B) ebenso

BF > 0 , BBF < 0,

vernachlässigen B.

Beispiel: Cobb-Douglas Produktionsfunktion

Y = F (K, L) = A K L1αααα αααα−−−−

∂∂∂∂∂∂∂∂

FL

= LF = MPL = (1-α) A K Lαααα αααα−−−− = (1-α) YL

> 0

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7

∂∂∂∂∂∂∂∂

FK

= KF = MPK= α A K Lαααα αααα−−−− −−−−1 1 = α YK

> 0

∂∂∂∂∂∂∂∂

2

2

FL

= LLF = - α A (1-α) K Lαααα αααα−−−− −−−− 1 < 0

∂∂∂∂∂∂∂∂

2

2

FK

= KKF = (α-1) α A. K Lαααα αααα−−−− −−−−2 1 < 0

∂∂∂∂∂∂∂∂ ∂∂∂∂

2FL K

= LKKL FF ==== = α (1-α) A K Lαααα αααα−−−− −−−−1 > 0

Einige wünschenswerte Eigenschaften:

1) Konstante Skalenerträge (Beweis siehe Mankiw S. 72 (E))

2) Fallende Grenzerträge für jeden Faktor

3) Grenzprodukt der Arbeit steigt mit Menge des eingesetzten Kapitals

4) Grenzprodukt des Kapitals steigt mit Menge der eingesetzten Arbeit

5) Wenn Technologie konstant, sind Anteile an Arbeitseinkommen und

Kapitaleinkommen langfristig konstant (empirisch bestätigt für USA,

deutet auf Cobb-Douglas Produktionsfunktion hin).

Aber anscheinend nicht richtig für Europa !

c) Entscheidungsproblem des Wettbewerbsunternehmens

Gewinn = Erlös - Arbeitskosten - Kapitalkosten

π = PY - WL - RK

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π = PF(K,L)- WL - RK

Bedingungen der 1. Ordnung

Lππππ = P LF - W = 0 also MPL = W/P = Reallohn

Kππππ = P KF - R = 0 also MPK = R/P = r = realer Mietpreis des

Kapitals.

Grenzprodukt gleich Faktorpreis !

d) Arbeitsmarkt

Arbeitsnachfrage

MPL = W/P

je höher Reallohn, desto geringer Arbeitsnachfrage.

Reallohn nicht in Geld sondern in Gütereinheiten berechnet !

W/P

L Beispiel: Pest, Arbeiter, und Reallöhne

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9

Beispiel: Auswirkungen von AIDS auf Wirtschaftswachstum

e) Kapitalmarkt

Im Gleichgewicht:

MPK = r (reale Mietpreis des Kapitals)

r

K Verteilung des Gesamteinkommens

π = PF(K,L) - WL - RK (beide Seiten durch P teilen)

π/P = Y - MPL *L - MPK *K

aber wenn Grenzprodukt gleich Faktorpreis (richtig bei konstanten

Skalenerträgen), dann Y = MPL * L + MPK*K

somit Unternehmensgewinn = 0

z.B. bei Cobb-Douglas (siehe oben):

Arbeitseinkommen = L *MPL = L * (1-α) YL

= (1-α) Y

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10

Kapitaleinkommen = K * MPK= K * α YK

= α Y

Arbeitseinkommen = L (1-α) YL

= (1-α) Y

Kapitaleinkommen = K α YK

= α Y

Entlohnung für Arbeit und Kapital: (1-α) Y + α Y = Y

Es bleibt also nichts übrig für Unternehmergewinne!

Warum gibt es Unternehmergewinne in Realität?

1) Buchhalterische Gewinn = Ertrag für eingesetztes Kapital

(MPK *K) plus Unternehmensgewinn.

2) Volkswirtschaft nicht im Gleichgewicht.

3) Monopole, Oligopole.

f) Haushaltssektor

1) Stellt Arbeit: Arbeitsangebot.

2) Spart Geld, das Investitionen finanziert: Kapitalangebot

Maximiert Nutzen durch Wahl der Arbeit und Wahl der Ersparnis.

Arbeitsangebot: hängt positiv vom Reallohn ab:

Substitutionseffekt (wenn Lohn steigt, will ich mehr Arbeit anbieten)

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11

Einkommenseffekt (wenn Einkommen steigt, will ich weniger Arbeit

anbieten).

Einfluss des Reallohns auf Arbeitseinsatz empirisch umstritten

(Economist Artikel: Taxes and Taxis).

Ersparnis: Hängt positiv vom realen Zinssatz ab:

Substitutionseffekt (wenn Zinsen steigen, will ich mehr sparen)

Einkommenseffekt (wenn Zinsen steigen, bin ich reicher, und will

weniger sparen).

Effekt empirisch umstritten. Identifikationsproblem.

g) Staatssektor:

gibt G aus und nimmt T ein (autonom bestimmt).

h) Gleichgewicht

1) Arbeitsmarkt

Gleichgewicht bei Vollbeschäftigung

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Makroökonomik WS 03/04 Prof. Stephan Klasen, Ph.D.

12

W/P

L Wie wird es erreicht?

Reallöhne regulieren Angebot und Nachfrage. Arbeitslosigkeit

existiert dauerhaft nicht.

2) Kapitalmarkt

Ersparnis und Investitionen im Gleichgewicht

r

S, I Wie wird Gleichgewicht erreicht?

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3) Gütermarkt: Verwendung des Bruttosozialproduktes,

Güterangebot: Produktion Ys = Ys (w/p)

Verwendung: Konsum, Investitionen, oder Staatsausgaben

Y (W/P) = C (r) + I (r) + G

Konsum C = C (r, Y-T), hängt vom verfügbaren Einkommen und

realem Zinssatz ab.

Ersparnis S=Y - C - G = I(r)

Zinssatz und Reallöhne sorgen dafür, daß alle drei Märkte im

Gleichgewicht bleiben. Im Arbeitsmarkt wird Reallohn bestimmt, im

Kapitalmarkt der Zinssatz, der dann den Gütermarkt ins Gleichgewicht

bringt.

Sayes Theorem:

Jedes Angebot schafft sich selbst die Nachfrage.

Wenn produziert wird, entstehen Faktoreinkommen, die dann die

Nachfrage für diese Produktion herstellen. Nachfragemangel nicht

möglich. Deshalb immer Vollbeschäftigung.

Aber: Vollbeschäftigung bei über 4 Millionen Arbeitslose?

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Langfristiges Modell (kurzfristig verhindern starre Löhne und Preise,

oder zu niedrige Gesamtnachfrage die Anpassung zur

Vollbeschäftigung, mehr davon später)

Strukturelle Arbeitslosigkeit (Arbeitsangebot passt nicht zur

Arbeitsnachfrage)

Lucas: Arbeitslosigkeit freiwillige Reaktion auf Verschlechterung der

Beschäftigungsmöglichkeiten !

3. Wirtschaftspolitik im Klassischen Modell a) Kreditfinanzierte Erhöhung der Staatsausgaben:

Einkommen Y und damit auch (bei unveränderten Steuern)

verfügbares Einkommen Y-T durch Arbeitsmarkt und Technologie

festgelegt. Kann also nicht steigen.

Daraus folgt:

Andere Komponenten des Einkommens, also Investitionen und

Konsum müssen fallen. Wie können sie fallen? Durch steigende

Zinssätze. Die Erhöhung der Staatsausgaben verdrängen also

Privatinvestitionen im gleichem Umfang. Verdrängungseffekt oder

Crowding Out.

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S, I Wie kommt es zu Crowding Out? Höhere Staatsausgaben erhöhen

Defizit des Staates und damit Kapitalnachfrage des Staates auf dem

Kapitalmarkt. Weniger Ersparnis übrig für private Investitionen !

Beispiel: Kriege und Zinssätze.

b) Kreditfinanzierte Steuersenkung:

Verfügbares Einkommen erhöht sich. Konsum steigt, aber reduzierte

Ersparnis erhöht Zinssätze und Investitionen fallen (und Erhöhung des

Konsums ebenfalls reduziert)

Beispiel: Fiskalpolitik der 80er Jahre in den USA.

c) Investitionsnachfrage steigt

z. B. neue Prozesse, neue Erfindungen

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Investitionsnachfrage erhöht sich, führt to höherem Zinssatz, der zu

höherem Sparen und somit geringerem Konsum führt.

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S, I

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