Behandlung von Brüchen an Handgelenk und Hand - Fraktur Fraktur des 1. Mittelhandknochen Offene...
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Behandlung von Brüchen an Handgelenk und Hand
Dr. med. Daniel VonierLeitender Oberarzt der Klinik für Plastische,
Hand‐ und Rekonstruktive Chirurgie
Anatomie des Handskeletts
29 Knochen , die über mehr oder weniger große Gelenkflächen mit ihren Nachbarknochen in Verbindung stehen und damit einerseits für
Stabilität
und andererseits
Beweglichkeit
der Hand sorgen
Einwirkung der Kraft
• quer axiale Krafteinwirkung
• schräg und spiral Torsionskräfte
• mehrfragmentär
Störung der Handfunktion durch Fehlstellungen der Mittelhandknochen
• Achsknick können durch Überstreckung im Grundgelenk teilweise kompensiert werden
• Rotationsfehler nicht, bereits 5° führen zu einem Überkreuzen der Finger, 1° Schaftrotation führt zu 5°Rotation des Fingers
• Verkürzung von 2mm 7° Streckdefizit
Therapiekonzepte
Operativ:
• Offen
• Instabil
• multiple Frakturen
• Fehlstellung:
Verkürzung >4mm
Palmarabkippung >30°
Rotationsfehler
Konservativ:
• Geschlossen
• Stabil
• kein Befall der Gelenkefläche
Konservative Behandlung
Über 80 % aller Mittelhand‐ und Fingerbrüche sind nur gering oder nicht verschoben
Gute Ergebnisse der konservativen Behandlung
Konservativ:
• Geschlossen
• Stabil
•Ohne Gelenkbeteiligung
Intrinsic plus Stellung
Handgelenk in 20 ‐ 30° Streckung
Grundgelenke in 70 ‐ 80° Beugung
Mittel‐ und Endgelenke in 0 ‐ 10°Beugung
• Seitenbänder maximal angespannt
• geringste Kontrakturgefahr
Nachbehandlung
• Durch die bessere Fixation in Gelenknähe kann die entsprechende Nachbehandlung adaptiert werden
• Funktionelle Nachbehandlung mit Beübung der benachbarten Gelenke ist besser möglich als bisher und damit risikoärmer
• Kürzere Ruhigstellungszeiten
Skaphoidfraktur
• Sturz auf die ausgestreckte Hand
• Mit 80 % die häufigste Fraktur der Handwurzel
• Relation Radiusfraktur / Skaphoid-Fraktur 10 : 1
• Altersgipfel 15. – 40 Lebensjahr ( Radiusfraktur : 50. – 70. Lebensjahr)
Therapie der SL-Band-Ruptur
1) Immobilisation im Gips2) Reposition und passagere
TransfixationSkaphoid/Lunatum
3) Offene chirurgische Bandnaht4) Bandplastiken, Kapsulodesen5) Rekonstruktion durch „Bone-
Ligament-Bone“-Transplantate6) STT- Arthrodese7) „Salvage Procedures“
(Teilarthrodesen, Arthrodesen, Denervierung)
III
IIII
II
III
• Stadium I: Arthrose im Bereich des proc. Styl. Radii• Stadium II: Arthrose im Bereich der fossa scaphoidea• Stadium III: Arthrose im Mediokarpalgelenk (Kapitatumkopf)
Arthroseentwicklung bei unbehandeltenBrüchen oder Bandrupturen der Handwurzel
Strecksehnenabriss/ -ausriss
Riss der Sehne
Knöcherner AusrissSchnelle passive Beugung:z.B. Ball gegen gestrecktenFinger, oft aber Bagatelltraumen ( Strümpfe anziehen, Bett beziehen)
Versorgung subkutaner Strecksehnenabriß
Stack´sche Schiene
Hautschutz beachten !!!
Konservative Therapie (Stack´sche Schiene für 8 Wochen)
Versorgung knöcherner Strecksehnenabriß
konservativ oder operativ
Stack´sche Schiene
für 4– 6 Wochen
Zusammenfassung
• Die meisten Brüche an der Hand können konservativ behandelt werden
• Indikationsstellung zu konservativer oder operativer Behandlung erfordert große handchirurgische Erfahrung(Ergebnis der operativen Behandlung sollte besser sein als nach konservativer Behandlung)
• Die operative Versorgung stellt hohe Ansprüche an den Operateur und die Nachbehandlung (Physiotherapeut, Ergotherapeut und Patient)
• Das Ziel der operativen Behandlung ist anatomiegerechte Rekonstruktion sowie die frühzeitige Mobilisation aller Gelenke zur Vermeidung der Ausbildung von Arthrosen und Bewegungseinschränkungen