Bedienungsanleitung Gravier-Kit Multirap · Bedienungsanleitung Gravier-Kit Multirap • Wichtige...
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Bedienungsanleitung Gravier-Kit Multirap
• Wichtige Hinweise zum einwandfreien Betrieb und
zur Gewährleistung
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
vielen Dank, dass Sie sich für das Multirap 3D Drucker Gravierkit entschieden haben.
Dies ist die Aufbau-und Bedienungsanleitung für das Gravierkit zum Multirap. Alle für den
Aufbau relevanten Schritte sind hier beschrieben. Sie finden ebenfalls eine Anleitung und
Hilfestellungen zur GCode-Erzeugung über Freeware.
Bitte halten Sie sich in allen Fällen und genau an unsere Aufbau- und
Bedienungsanleitung, da Multec bei unsachgemäßer Montage, Umbauten,
Änderungen an der Verkabelung, Steuerung und der Firmware keine
Gewährleistung bieten kann. Entnehmen Sie dies bitte auch unseren AGB, die Sie
bei Vertragsabschluss erhalten und gelesen haben.
Für das Gravieren von Kunststoffen ist eine fachgemäße Ausbildung des
Bedieners Voraussetzung, da Multec keine Haftung für Verletzungen,
Gefährdungen von Personen und Bedienpersonal und Beschädigungen am Gerät
bei unsachgemäßer Bedienung übernimmt. Befolgen Sie unsere Warnhinweise.
Multec GmbH
Hauptstraße 11
D-88377 Riedhausen
Geschäftsführer Petra Rapp, Manuel Tosché
Umsatzsteueridentnummer: DE288428923
Registergericht: Amtsgericht Ulm HRB 729212
Telefon: +49 (0) 7587/95038-0
Fax: +49 (0) 7587/95038-20
E-Mail: [email protected]
• Bestimmungsgemäße Verwendung
• Für die bestimmungsgemäße Verwendung des Gravierkits am Multirap gelten die
Hinweise für den Multirap 3D-Drucker, die der Bedienungsanleitung entnommen
werden müssen.
• Es gelten alle Anweisungen des im Gravierset enthaltenen Bohrschleifers, ohne
deren Beachtung das Gravierkit nicht verwendet werden darf.
• Das Gravierkit am Multirap 3D-Drucker stellt aus GCode-Dateien im geeigneten
Format Gravuren in weichen Kunststoffmaterialien her.
• Das Gravierkit und der Multirap 3D-Drucker ist nur für die Verwendung im privaten
Bereich zugelassen.
• Als Spannungsquelle ist nur 100-240V /50/60Hz Wechselspannung zugelassen, es
darf nur eine ordnungsgemäße Netzsteckdose des öffentlichen Versorgungsnetzes
in Schutzkontaktausführung mit Ein-/Ausschalter verwendet werden.
• Der Multirap 3D-Drucker darf nur in geschlossenen Räumen und nicht in einer
Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit oder Staubbelastung betrieben werden. Die
maximal zulässige Umgebungstemperatur liegt bei 45°C.
• Das Gravierkit darf nur für weiche Gravierkunststoffe verwendet werden und mit
Beachtung der für die jeweiligen Kunststoffe vorgeschriebenen Drehzahlen und
Vorschübe.
• Das Gravierkit darf nur für Fräs- und Gravierarbeiten mit weichen und leicht
zerspanbaren Materialien mit geeigneten Werkzeugen eingesetzt werden. Die
maximal erlaubte Zustellkraft und Vorschubkraft von 50N darf nicht überschritten
werden.
• Eine andere als die beschriebene Verwendung führt zur Beschädigung des Geräts
und kann zu Gefahren wie z.B. Stromschlägen, Brand- und Verletzungsgefahr führen
und ist nicht erlaubt.
• Die von Multec vorgeschlagenen Software-Hinweise zur Freeware sind nur als Tipps
zu sehen, der Bediener und Programmierer muss in eigener Verantwortung sicher
stellen und prüfen, ob die erzeugten Dateien zu Gefährdung von Mensch und Gerät
führen.
• Der Multirap 3D-Drucker erfüllt die gesetzlichen, nationalen und europäischen
Anforderungen.
• Beachten Sie alle in dieser Bedienungsanleitung aufgeführten Sicherheits- und
Warnhinweise!
• Warnhinweise/Sicherheitshinweise:
Da alle hier aufgeführten Hinweise sowohl zum Schutz Ihrer Gesundheit als auch
zum Schutz vor Schäden am Gerät dienen, lesen Sie diese bitte aufmerksam und halten Sie
sich in allen Fällen an die Betriebsanleitung.
Aus Sicherheitsgründen ist der Umbau des Geräts, der Anbau von anderen/zusätzlichen
Komponenten und eine geänderte/zusätzliche elektrische Installation nicht zulässig und
kann die Funktion und Sicherheit des Multirap-3D-Druckers gefährden.
• Bei allen Schäden, die durch Nichtbeachtung dieser Bedienungsanleitung herbeigeführt
wurden, erlischt die Gewährleistung und Garantie. Für Folgeschäden übernimmt die
Multec GmbH keine Haftung.
• Auch für Sach- und Personenschäden, die durch unsachgemäße Installation, Aufbau und
Bedienung, durch nicht sachgemäße Handhabung oder nicht Beachten der
Betriebsanleitung und Sicherheitshinweise verursacht werden, übernehmen wir keine
Haftung. In diesen Fällen erlischt die Gewährleistung und Garantie.
Sicherheitshinweise zum Aufbau:
• Die zugesägten und gelaserten Aluminiumprofile und Blechteile können trotz
Nachbearbeitung scharfe Kanten aufweisen, verwenden Sie feines Schleifpapier zum
Abrunden der Kanten und verwenden Sie geeignete Schutzhandschuhe.
• Achtung Netzspannung: Elektrische und elektronische Anschlüsse, Verdrahtungen und
Einbau von elektrischen Komponenten sind von einer Elektrofachkraft vorzunehmen, die
mit den geltenden Sicherheitsvorschriften vertraut ist und entsprechend der von den
Fremdherstellern der Elektronik geforderten Schaltplänen einzurichten. Wenden Sie sich
an Ihren örtlichen Elektroinstallateur, falls Sie keine entsprechende fachliche
Qualifikation besitzen!
• Vor Inbetriebnahme ist unbedingt eine Prüfung durch eine Elektrofachkraft nach den geltenden Sicherheitsvorschriften erforderlich.
• Denken Sie auch immer daran, die Mechanik vor statischer Aufladung zu schützen und
einen Masseanschluss darauf zu legen.
Sicherheitshinweise für den Betrieb:
• Greifen Sie niemals in das Gerät! Der 3D-Drucker speziell mit dem Gravierkit hat schnelle
und scharfkantige bewegte Werkzeuge und Teile, es besteht eine hohe
Verletzungsgefahr!
• Achten Sie immer auf Schutzabstände, persönliche Schutzausrüstung und
Gefahrenquellen im Bereich des Geräts durch diese Komponenten.
• Stellen Sie während dem Graviervorgang genügend Sicherheitsabstand von Personen
sicher, lassen Sie keine ungeschulten Personen im Bereich des 3D-Druckers treten.
• Das Netzteil und die Steuerung des Multirap entsprechen der geltenden CE-Vorschrift.
Für den aus dem Bausatz aufgebauten 3D-Drucker ist der Erbauer des Druckers
verantwortlich und muss somit die Einhaltung der CE-Vorschriften selber gewährleisten.
Diese hängt wesentlich von der gewissenhaften Montage und Installation ab.
• Für den Aufbau, die Installation und den Betrieb des Gravierkit sind nur fachlich
geeignete und ausgebildete Personen zugelassen, die sich in allen Fällen an diese
Betriebsanleitung halten.
• Lassen Sie niemals Kinder oder nicht eingewiesene Personen mit dem Gerät
unbeaufsichtigt.
• Für die sichere und richtig positionierte Anbringung von Frässpindeln und das
sachgemäße Arbeiten mit rotierenden Werkzeugen ist nur fachlich entsprechend
geschultes Personal mit Kenntnis aller notwendigen Bedienungs-, Betriebs- und
Sicherheitsmaßnahmen und persönlichen Schutzausrüstung zugelassen.
Vorschubgeschwindigkeiten, Drehzahlen und geeignete Werkzeuge müssen von fachlich
ausgebildeten Bedienern eingestellt werden.
• Das gravierte Material muss von sachgemäß geschultem Personal ausgewählt werden,
die passenden Drehzahlen und Vorschübe müssen von diesem ausgelegt werden.
• Das Gravierkit muss ebenfalls wie der Drucker auch an eine abschaltbare geeignete
Spannungsquelle wie z.B. eine abschaltbare Mehrfachsteckdose angeschlossen werden,
die im Notfall auch als Notausschalter funktionieren muss. Die von uns empfohlene
Simplify3D-Software hat ebenfalls eine Notausfunktion.
• Achten Sie immer auf Schutzabstände und Gefahrenquellen im Bereich des Geräts durch
schnell drehende und bewegte Komponenten.
• Tragen Sie bei Gravierarbeiten unbedingt
eine Schutzbrille und halten Sie
ausreichenden Abstand vom Gerät!
• Betreiben Sie das Gravierkit am Drucker nur in einem für elektrische Geräte geeignetem
Klima. Umhüllen Sie den Drucker nicht mit einem Gehäuse. Der Drucker ist nur für
Umgebungstemperaturen bis 40°C und nicht in einer Umgebung mit hoher
Luftfeuchtigkeit und Staubbelastung zugelassen.
• Trennen Sie vor allen Wartungsarbeiten und Eingriffen immer das Gerät von der
Spannungsquelle.
• Der 3D-Drucker ist kein Spielzeug, er ist nicht für Kinder und für Personen mit geistig
oder sensorisch eingeschränkten Fähigkeiten geeignet.
• Stellen Sie keine Flüssigkeiten in das Gerät oder in dessen Nähe und gießen Sie nie
Flüssigkeiten über das Gerät oder in seine Nähe, da diese im Gerät die elektrische
Sicherheit gefährden und das Gerät selber zerstören können. Dort besteht dann auch die
höchste Gefahr eines Brandes oder eines lebensgefährlichen elektrischen Schlags.
In diesem Fall schalten Sie Ihre Haushaltssicherung und Ihren FI-Schutzschalter ab und
ziehen danach den Netzstecker des Geräts aus der Steckdose. Das Gerät darf danach
nicht mehr betrieben werden und muss von einer Fachwerkstatt repariert und geprüft
werden.
• Fassen Sie das Gerät und das Netzkabel niemals mit nassen Händen an, es besteht die
Gefahr eines elektrischen Schlages!
• Prüfen Sie vor jeder Inbetriebnahme das Netzkabel auf Beschädigungen und
Quetschungen, sollten Sie diese feststellen, schalten Sie wie im vorigen Punkt
beschrieben zunächst Sicherungen und FI-Schalter ab und ersetzen Sie danach das
Netzkabel durch ein einwandfreies Ersatzkabel.
• Vor jeder Inbetriebnahme sollte die Düsenverkabelung auf einwandfreien Sitz
und intakte Kabel geprüft werden, da ansonsten Überhitzung und Brandgefahr droht.
• Das Gerät darf nicht in der Nähe von Brandquellen betrieben werden.
• Das Gerät darf nie ohne Aufsicht durch eine sachgemäß geschulte Person betrieben
werden.
• Wenn Sie beim Aufbau oder Anschluss des Geräts auf Unklarheiten stoßen oder sich der
richtigen Installation nicht sicher sein, so nehmen Sie Kontakt mit unserem technischen
Support auf: [email protected]
• Beachten Sie alle in den folgenden Kapiteln aufgeführten Sicherheitshinweise, diese sind
mit einem Warndreieck mit Ausrufezeichen gekennzeichnet.
• Verpackungsmaterial darf nicht in Kinderhände gelangen, lassen Sie kein
Verpackungsmaterial in der Gegenwart von Kindern unbeaufsichtigt liegen.
• Die von Multec vorgeschlagenen Software-Hinweise zur Freeware sind nur als Tipps zu
sehen, der Bediener und Programmierer muss in eigener Verantwortung sicher stellen
und prüfen, ob die erzeugten Dateien zu Gefährdung von Mensch und Gerät führen.
• Einbauanleitung Gravierkit
• Firmware für das Gravieren Multirap 3D-Drucker, die ab Oktober 2014 ausgeliefert wurden, haben die nötige Firmware-
Installation für das Gravieren.
Bei Multirap Druckern, die vor Oktober 2014 ausgeliefert werden, muss eventuell die Firmware
des Druckers upgedatet werden. Wenden Sie sich hierfür per Mail an [email protected] mit den
Angaben Kunden-Nummer, Seriennummer Drucker und nachgerüsteter Multirap-Optionen wie
Dual oder Z-Höhenaufrüstung. Sie erhalten dann die neue Firmware und die Updateanleitung zu
Ihrem Drucker.
• Halterungen ausdrucken
Im Gravierkit ist ein Aluminium-Haltermit Schnellspannvorrichtung enthalten, passend für alle
Bohrschleifer mit 20mm Passung, wie dem Proxxon IBS/E aus dem Multirap-Gravierkit.
Die Halterungen befinden sich auch als STL-Dateien zum Drucken auf der Kunden-CD.
Montage-Elemente und Normteile liegen dem Kit bei. Drucken Sie sich die Halterungen für die
Messuhr, bevor Sie den Umbau beginnen.
Empfohlene Druckeinstellung für gute Festigkeit des Halters ist das Standardprofil Fast in
Simplify3D mit erhöhter Infill-Percentage auf 65%:
Verwenden Sie Multec-PLA Standard oder noch besser wegen der höheren Festigkeit PLA-HT
von Multec. Es ist kein Support nötig und auch kein RAFT, wenn die Düsenhöhe über Tisch gut
eingestellt ist.
• Extruder abnehmen Der Extruder wird wie in der Bedienungsanleitung beschrieben von der Z-Achse abgenommen.
Er kann für die Dauer des Gravierens neben der Steuerung außerhalb des Druckbereichs
abgelegt werden.
Achtung: Das Extruderkabel (Flachbandkabel beim Dual und Kabelbaum beim
Single-Extruder) darf während des Gravierens NICHT von der Steuerung getrennt
werden! Die Steuerung muss auch beim Gravieren ständig die Extruderregelung
überwachen und kann dies nur mit angeschlossenem Kabel sicherstellen
Für 3D-Drucker, die mit Flachbandkabel ausgestattet sind, ist im Shop unter www.multec.de ein
kurzes Flachbandkabel erhältlich, das für diese Zeit die Verbindung zwischen Steuerung und
Dual-Extruder herstellt.
• Messuhr montieren und Tisch ausrichten
Druckplatte vom Tisch abnehmen, Gravierkunststoff auf den Drucktisch klemmen.
Z-Achse auf den Nullpunkt fahren und Messuhr montieren.
Der Messstift der Uhr muss im Nullpunkt der Z-Achse schon 2-3mm eingeschoben sein.
Netzspannung vom Drucker abschalten und Drucktisch von Hand in die erste Ecke des
Gravierkunststoffs verfahren
Löst man nun die Schraube an der Messuhr, die sich etwas rechts vom Messstift befindet, so
kann man die Scheibe drehen und so die 0 über den Zeiger bringen. Verschieben Sie nun den
Messstift in die Nähe der nächsten Schraube und stellen Sie mit Hilfe der Flügelmuttern die
Tischhöhe ein, bis der Zeiger der Messuhr auf 0 zeigt. Da jeder Strich für 0,01 mm steht, reicht
es, das Bett mit einer Genauigkeit von 0,05 mm bis 0,1 mm auszurichten. Stellen Sie auf diese
Weise auch die Höhe der weiteren 3 Ecken ein.
• Test mittels Zeichenfunktion
Für die ersten Tests und das Prüfen von allen Gravier-Dateien empfiehlt sich immer zunächst ein
Testlauf mit einem Kugelschreiber oder Stift auf Papier. Dies dient auch Ihrer Sicherheit und der
Gerätesicherheit.
Montieren Sie dazu einen Kugelschreiber in die 3D gedruckte Halterung und schrauben Sie diese
auf die Z-Achse. Spannen Sie mit den Klammern ein Blatt Papier auf den Drucktisch. Fahren Sie
nun die Z-Achse in ihre Home-Position. Justieren Sie dann den Kugelschreiber in der Halterung
so, dass die Spitze leicht (ca. 0,2) mm über dem Papier schwebt.
Als ersten Test kann die auf der Kunden-CD verfügbare GCode-Datei verwendet werden.
• Montieren von Bohrschleifer und Gravierstichel
Achtung! Der Gravierstichel ist scharf und ein schnell rotierendes
Werkzeug, es besteht Verletzungsgefahr. Beachten Sie alle Sicherheitshinweise des
Bohrschleifers, des Multirap und des Gravierkits. Für die Bedienung ist nur sachgemäß
geschultes Personal zulässig und Sicherheitsabstände und Einrichtungen sind zu
verwenden!
Wichtig ist auch die Z-Nullpunkteinstellung, die unbedingt so gewählt werden muss, dass der
Gravierstichel nicht die Tischplatte zerstört.
Halterung für den Bohrschleifer an die Z-Achse vorerst in großer Höhe über dem Tisch
festschrauben, Bohrschleifer einsetzen und den Gravierstichel einsetzen.
Die Z-Achse wird danach auf den Nullpunkt gefahren und der Gravierkunststoff auf dem
Drucktisch fest geklemmt.
Die Halterung samt Bohrschleifer jetzt nach unten versetzen, so dass sich die Spitze ca. 1mm
über dem Kunststoff befindet.
Dann das Bohrfutter des Bohrschleifers leicht lösen, Gravierstichel vorsichtig um den 1mm
hinunter auf den Gravierkunststoff fallen lassen, so dass die Spitze jetzt genau auf der Platte
steht. Bohrfutter anziehen.
So steht die Werkzeugspitze genau im Z-Nullpunkt, diese Position ist sehr wichtig.
Achten Sie unbedingt nun darauf, dass Sie auf der Höhe Z0 nicht verfahren, da der
Gravierstichel die Kunststoffplatte zerkratzen könnte.
• Z-Nullposition und Graviertiefe Der Nullpunkt der Z-Achse wird für das Gravieren folgendermaßen definiert:
Die Werkzeugspitze befindet sich direkt auf der Werkstückoberfläche.
Mittels GCode-Befehlen wird danach eine virtuelle Nullpunktverschiebung der Z-Achse
vorgenommen, der genau der Graviertiefe entspricht.
Dieser Vorgang kann folgendermaßen verdeutlicht werden:
• Die Spitze des Gravierstichels steht auf dem mechanischen Nullpunkt der Z-Achse
• Mittels Dateibefehl wird der Steuerung nun vermittelt, dass diese „Position Z“ der
gewünschten Graviertiefe (z.B. 0,3mm) entspricht
• Danach erfolgt der gesamte Graviervorgang auf der neuen Z-Nullposition, die 0,3mm
unter dem mechanischen Nullpunkt liegt.
Der Befehl für die Nullpunktverschiebung wird im G-Code mit dem Befehl G92 Z0.3
ausgeführt. Damit liegt der virtuelle Nullpunkt der Z-Achse um 0,3 mm nach unten verschoben,
und bei Fahrt auf Z=0 wird der Gravierstichel um diese 0,3mm in den Gravierkunststoff
eindringen.
Die Graviertiefe und damit auch die virtuelle Nullpunktverschiebung kann über die Software auf
den gewünschten Wert eingestellt werden.
• Gravieren mit dem Bohrschleifer Jede zu gravierende Datei sollte zunächst mit einem Kugelschreiber komplett durchfahren
werden, um Beschädigungen, Fehlgravuren und Kollisionen zu verhindern.
Mit den geprüften und sicheren GCode-Dateien kann dann graviert werden, in dem der
Bohrschleifer wie im Kapitel 5.6 und 5.7 beschrieben montiert wird.
Die einzustellende Drehzahl des Bohrschleifers muss sachgemäß passend zum Gravier-
Kunststoff eingestellt werden.
• Software zur GCode-Erzeugung für das Gravieren
• Allgemeines zur GCode-Erzeugung Grundsätzlich kann die Software für die Datei-Erzeugung vom Nutzer frei gewählt werden, die
3D-Druckersteuerung versteht die gängigsten Befehle aus dem Bereich der CNC-Maschinen
ebenfalls.
Hierfür steht die GCode-Befehlstabelle auch auf der Kunden-CD zur Verfügung (GCode-
Befehle_Multirap.txt).
Es gibt Freeware und professionelle Software auf dem Markt, die nach Abgleich der GCode-
Befehle entsprechend der Multirap GCode-Datei verwendet werden kann.
In den folgenden Kapiteln finden Sie ein Tutorial für die Freeware Inkscape
mit dem Plugin GCode-Tools vor, da wir jedoch keinen Einfluss auf die Freeware und
deren Updates haben, erfolgen diese Hinweise ohne Gewähr und die erzeugten
Gravierdateien müssen immer vom Nutzer geprüft und sicher gestellt werden.
Ebenfalls verwendbar ist die Freeware Skeinforge, die Druckfunktion, Gravier- und
Fräsfunktionen anbietet. Für weitere Hilfe wenden Sie sich bitte an die Programmierer und
Foren der Freeware, Support hierfür ist von Multec aus den obigen Gründen nicht möglich.
• Installation von Inkscape™ und Erweiterung Inkscape™ ist kostenlos und open source und kann herunter geladen werden:
http://www.inkscape.org/de. Installieren Sie Inkscape auf Ihrem Rechner.
Gcodetools ist eine Erweiterung für Inkscape, entwickelt von der russischen CNC-Community.
Mit dieser Erweiterung wird die Vektorgrafik in G-Code umgewandelt.
Ab der Version 0.91 ist die Erweiterung Gcodetools bereits im Download von Inkscape
enthalten. Überprüfen Sie hierzu ob im Ordner share\extensions\ Ihrer Inkscape Installation
gcodetools Erweiterungen vorhanden sind.
Laden Sie hier http://www.cnc-club.ru/forum/viewtopic.php?t=35#latest_version die
gcodetools.tar.gz herunter. Dies ist eine Archivdatei wie sie unter Linux verwendet wird, kann
aber ebenfalls mit WiRAR oder 7-Zip entpackt werden. Entpacken sie die .py und .inx Dateien
aus dem Archiv nach share\extensions\ im Inkscape Installationsverzeichnis.
Unter dieser Internetadresse finden Sie auch Foren und Tutorials zum Tool, die über
Neuerungen und Änderungen informieren.
• Erzeugung einer Graviervorlage in Inkscape Da Inkscape ein Vektorgrafikprogramm ist, werden Bilder hier durch Linien und Flächen
repräsentiert (im Unterschied zu Bitmaps, die das Bild durch eine große Anzahl von Bildpunkten
(Pixeln) darstellen). Möchte man komplexere Formen darstellen, verwendet man Pfade. Diese
Pfade werden die Erweiterung Gcodetools benutzen, um die Fahrwege des Druckers zu
berechnen.
Als Beispiel wird eine Kreisbahn erstellt.
Starten Sie Inkscape und wählen Sie am linken Bildschirmrand das Kreiswerkzeug (F5)
aus und ziehen Sie einen Kreis. Durch das Halten der Strg-Taste kann ein perfekt runder Kreis
gezogen werden.
Mit dem Pfeilwerkzeug (F1) kann der
Kreis verschoben und in der Größe verändert werden.
Der Kreis wird von Inkscape noch nicht als Pfad erkannt.
Um aus grafischen Objekten Pfade für das spätere Gravieren zu erzeugen, ist in Inkscape die
Funktion Pfad > Objekt in Pfad umwandeln integriert.
Diese wählen Sie jetzt, um den Kreis in einen Pfad umzuwandeln.
Mit dem Werkzeug zum Bearbeiten der Knoten oder Anfasser
eines Pfades (F2) und Anklicken des Kreises werden die Knotenpunkte des Kreises angezeigt.
• Gcodetools – das Plugin Durch das Erzeugen von Pfaden ist die Graviervorlage vorbereitet für die Erzeugung des GCodes.
Diese Umwandlung übernimmt das Plugin GCodetools.
• Orientation Points Die sogenannten Orientation Points dienen zur Dimensionierung, Skalierung und Positionierung
der Gravur relativ zum Nullpunkt.
Wählen Sie unter Erweiterungen > Gcodetools > Orientation points… aus. In dem
aufspringenden Fenster klicken Sie direkt auf Anwenden. Es wurden zwei Punkte eingefügt.
Diese repräsentieren den Nullpunkt und die Koordinate X 100 in mm. Dies ist wichtig für die
Skalierung und kann als Anhaltspunkt für die Größe der Gravur dienen.
Prüfen Sie anhand dieser Orientierungspunkte, ob Ihre Graviervorlage der gewünschten Größe
und Position entspricht.
• Tools Library Als nächstes erfolgt die Werkzeug-Konfiguration.
Wählen Sie unter Erweiterungen > Gcodetools > Tools library…. Dort markieren Sie den
Cone cutter und klicken auf Anwenden. Das erstellte grüne Fenster können Sie mit dem
Pfeilwerkzeug (F1) an die gewünschte Position ziehen und anschließend mit dem
Textwerkzeug (F8) bearbeiten:
• diameter Durchmesser des Gravierstichels (wichtig bei Flächenfüllungen)
• feed Graviergeschwindigkeit in mm/min
•
• Path to Gcode Jetzt erfolgt die Erzeugung des GCodes aus dem vorher erzeugten Pfad.
Wählen Sie mit dem Pfeilwerkzeug(F1) alle Pfade, die graviert werden sollen aus. Danach
wählen Sie Erweiterungen > Gcodetools > Path to Gcode…
Hier werden unter Preferences folgende Parameter eingestellt:
• File Name der G-Code Datei (die Endung .gcode ist wichtig!)
• Directory Speicherort
• Z safe height for G00 move over blanc Sichere Höhe über Tisch eingeben.
Dieses Maß definiert das Abheben des Werkzeugs zwischen den
Gravierfahrten (Freifahrten)
• Post-Processor Sollte bei der Ausführung des G-Codes Simplify3D stehen
bleiben, kann hier die Einstellung "Round all values to 4 digits" gewählt
werden.
• Additional post-processorSiehe folgender Abschnitt.
Der G-Code, der mit dieser Erweiterung erzeugt wird, ist zunächst nicht nach den Regeln für 3D-
Drucker formatiert. Um dies zu beheben, wird unter Additional post processor folgende Zeile
eingefügt:
remap("G00"->"G0","G01"->"G1","G02"->"G2","G03"->"G3");remap("("->"\\\;("); remap("\\"->"")
Zusätzlich muss nun noch eine Start-Sequenz vor dem Gravieren und eine Endsequenz nach dem
Gravieren in den GCode eingefügt werden.
Diese sind auf der Kunden-CD als header und footer Dateien enthaltenund müssen in das
Zielverzeichnis der G-Code Datei kopiert werden (oben im Beispiel unter
C:\Users\Multec\Desktop).
Der Inhalt der header Datei wird am Anfang und der Inhalt der footer Datei am Ende der G-
Code-Datei angefügt. Die Dateien fügen wichtige Befehle wie das Ausrichten der Achsen an den
Endstops ein.
Da die header und footer Dateien über keine Dateiendung verfügen, können Sie den Inhalt der
Dateien ansehen und berarbeiten, wenn sie ein .txt an den Dateinamen anfügen (danach .txt
wieder entfernen!).
WICHTIG: Die Graviertiefe wird in der Datei header eingestellt, lesen Sie dazu bitte das
folgende Kapitel Graviertiefe und Nullpunktverschiebung.
Nach diesen Installationen und Eingaben wechseln Sie zurück auf den Tab Path to Gcode.
Mit einem Klick auf Anwenden wird der G-Code erzeugt. Je nach Anzahl der Pfade kann dies eine
Weile dauern.
Nach Abschluss der G-Codeberechnung werden über den Pfaden in Inkscape Linien mit Pfeilen
angezeigt. Diese repräsentieren die Gravierwege und geben eine gute Kontrollmöglichkeit für
die spätere Gravur.
• Graviertiefe und Nullpunktverschiebung Die Eindringtiefe/Graviertiefe wird in der header Datei geändert.
Die header-Datei sieht folgendermaßen aus:
;header for Linkscape exported gcode
G21 ;metric values - metrische Einheiten
G90 ;absolute positioning - absolute Koordinaten
M107 ;start with the fan off - Düsenkühlung aus
G28 X0 Y 0 ;move X/Y to min endstops - fahre in X/Y min endstops
G28 Z0 ;move Z to min endstops - fahre in Z min endstops
G92 Z0.3 ;set Z-axis position to 0.3 mm - setze Z-Achsen Position auf 0,3 mm
G0 X0 F2000 ;set movespeed - setze
Fahrgeschwindigkeit
;\header
Die gelb markierte Zeile zeigt die Nullpunktsverschiebung und damit die Graviertiefe und kann
hier angepasst werden. Z0.3 ist im Beispiel eine Graviertiefe von 0,3mm.
In der header Datei, die automatisch an den Anfang des G-Codes gesetzt, wird steht der Befehl
G92 Z0.3. Dieser sagt der Steuerung, dass sich die Z-Achse gerade auf der Höhe 0,3 mm
befindet. Da die z-Achse aber tatsächlich in Home-Position ist, also auf Z0, bedeutet das, mit dem
nächsten Befehl auf die Höhe 0 zu fahren (G1 Z0.0), die Z-Achse 0,3 mm unter die Home-
Position fährt. Dies ist beim Gravieren gewünscht, da der Gravierstichel ins Material eindringen
soll.
Nun ist der G-Code bereit um auf dem Drucker ausgeführt zu werden. Testen Sie sie zunächst
mit einem Kugelschreiber oder Stift, um die richtige Funktion sicher zu stellen. (Kapitel 5.5).
Laden Sie den GCode im Programm ihrer Wahl (z.B. Repetier-Host, Simplify3D, Multec App).
Wenn Sie nun das Ausführen des G-Codes starten, prüfen Sie, ob der Drucker damit beginnt in
allen Achsen in Home-Position zu fahren. Das ist sehr wichtig, da die Gravur ansonsten über den
Rand des Tisches verschoben sein kann. Sollte der Drucker zu Beginn nicht in die Home-
Positionen fahren, so konnte die Erweiterung Gcodetools in Inkscape die header und footer
Dateien nicht im Zielverzeichnis finden, da diese die Befehle für die Home-Positionen enthalten.
Anhand dieses Beispiels können alle gewünschten Formen, Schriften und Grafiken graviert
werden.
Im nächsten Kapitel wird der Vorgang anhand eines komplexeren Musters erklärt.
• Tutorial Mandala Gravurvorlage
Es gibt mehrere Möglichkeiten komplexere Graviermuster zu erstellen. Importierte Grafiken
können zur Gravurvorlage umgewandelt werden oder es kann direkt in Inkscape gezeichnet
werden.
In diesem Tutorial werden zwei Beispiele vorgestellt. Die .svg und .gcode Dateien der Tutorials
befinden sich auf der Kunden-CD.
• Objekt in Pfad umwandeln
Im ersten Beispiel wird der G-Code für das Mandala erzeugt. Öffnen sie Inkscape und ziehen Sie
das Bild mandala.jpg in das Fenster von Inkscape. Wählen Sie im aufspringenden Dialogfeld
einbetten.
Fügen Sie, wie im Kapitel 6.2.2.1 beschrieben, die
Orientation points ein. Die Pfeile der Orientation points haben einen Abstand von 100 mm,
ändern Sie die Größe des Mandalas auf die gewünschte Graviergröße.
Da es sich bei dem Mandala noch um ein Bild handelt, die G-Codeberechnung aber mit Pfaden
arbeitet, müssen die Pfade noch berechnet werden.
Wählen Sie das Mandala an und klicken Sie Pfad > Bitmap vektorisieren. Es ist bereits Entlang
eines Helligkeitswertes eingestellt. Inkscape wird also entlang der schwarzen Ränder Pfade
erstellen. Mit einem Klick auf Ok beginnt Inkscape die Berechnung.
Jetzt liegen zwei Objekte übereinander, das Bild und die Pfade. Das Bild wird nicht mehr
benötigt und kann gelöscht werden. Mit dem Pfadwerkzeug (F2) können Sie sich die Pfade
ansehen.
Sie können mit der G-Code-Erzeugung fortfahren wie in Kapitel 6.2.2 beschrieben. Eine gute
Geschwindigkeit beim Gravieren ist 800 mm/min. Sie können also bei den Tool-Einstellungen
unter feed 800 einstellen.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass man Bilder schnell in gravierbare Muster umwandeln kann.
Dies erfordert jedoch eine hohe Auflösung beim Vorlagenbild, das mandala.jpg hat eine
Auflösung von 3400 x3217 Pixeln.
• Graviermuster manuell erstellen
Das zweite Beispiel zeigt das manuelle Erstellen des
Gravurmusters, was bei geringerer Auflösung von Grafiken oder manuellen Änderungen eine
gute Möglichkeit darstellt.
Die geringe Auflösung würde beim Vektorisieren zu keinem guten Ergebnis führen. Auch
machen es die Farbverläufe schwer.
Daher wird mit den Werkzeugen von Inkscape der Schriftzug reproduziert.
Zunächst wird die Vorlage multec.png in das Fenster von Inkscape gezogen und auf die richtige
Größe skaliert.
Wählen Sie das
Werkzeug Bézier-Kurven und gerade Linien zeichnen aus und beginnen Sie die Außenlinien
der dunkelblauen Fläche des M nachzuziehen (schwarz). Anschließend die des grauen
Hintergrundes (blau) und zuletzt die noch fehlenden Außenlinien des M (rot). Pfade sollten sich
nicht überlagern, ansonsten würde diese Stelle mehrmals graviert werden.
Die Schrift wird mit dem Textwerkzeug (F8) neu erstellt. Klicken Sie an die gewünschte Stelle
und schreiben Sie ultec. Setzen Sie nun noch die Position und Größe richtig und vergessen sie
nicht den Text in einen Pfad umzuwandeln (Pfad > Object in Pfad umwandeln).
Fahren Sie nun mit den üblichen Schritten zur G-Code Erzeugung fort.
• Hilfe und Tutorials zu Inkscape
Wenn Sie mehr über den Umgang mit Inkscape erfahren möchten, können sie in Inkscape unter
Hilfe > Einführungen interaktive Tutorials laden.
Weitere Tutorials gibt es auf www.inkscape.org/de/lernen/tutorials/.
• Pfad-Optimierung Wenn viele Pfade graviert werden sollen, so kann man Gcodetools anweisen, die Pfade zur
Optimierung zu sortieren. Dies ist die Einstellung Sort paths to reduce rapid distance im Path
to Gcode Fenster.
Multec wünscht Ihnen viel Spaß beim Gravieren!
• Copyright und Firmendaten
Der Multirap und seine Einzelteile unterliegen dem Gebrauchsmusterschutz und Komponenten
davon auch dem Patentschutz.
Diese Anleitung unterliegt dem Copyright.
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