Baroque Classique 3 Georg Friedrich Händel Il trionfo ... · PDF file3 Georg Friedrich...
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Baroque … Classique 3
Georg Friedrich Händel
Il trionfo del Tempo e del Disinganno
Freitag15. Februar 201320:00
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Baroque … Classique 3
Sunhae Im Sopran (Bellezza)
Julia Lezhneva Sopran (Piacere)
Christophe Dumaux Countertenor (Disinganno)
Jeremy Ovenden Tenor (Tempo)
Freiburger Barockorchester
René Jacobs Dirigent
Freitag15. Februar 2013 20:00
Pause nach dem ersten Teil gegen 21:15
Ende gegen 22:50
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
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PROGRAMM
Georg Friedrich Händel 1685 – 1759
Il trionfo del Tempo e del Disinganno HWV 46a (1707)
Oratorium in zwei Teilen
Libretto von Benedetto Cardinal Pamphilj
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Georg Friedrich HändelIl trionfo del Tempo e del Disinganno HWV 46a (1707)Oratorium in zwei Teilen für Soli und OrchesterLibretto von Benedetto Cardinal Pamphilj
Sonata Allegro – Adagio – Allegro
PARTE PRIMA
BellezzaFido specchio, in te vagheggiolo splendor degl’anni miei,pur un dì mi cangerò.
Tu sarai sempre qual sei,io qual sono e in te mi veggio,sempre bella non sarò.
PiacereIo, che sono il Piacere,giuro che sempre sarai bella.
BellezzaEd io, che sono la Bellezza,giuro di non lasciarti,e se manco di fedeimportuno dolor sia mia mercede.
PiacereFosco genio, e nero duolomai non vien per esser solo,perchè un sol, mille ne fa.
Chi l’imperolor non toglie dal pensierogiorno lieto non avrà.
TempoEd io, che ’l Tempo sono, …
Disinganno… unito al Disinganno, …
Tempo… discoprirò, che la Bellezza è un
fiore…
SonateAllegro – Adagio – Allegro
ERSTER TEIL
Schönheit Treuer Spiegel, in dir bewundere ichdie Pracht meiner jungen Jahre:Doch ich werde einst verändert sein.
Du wirst immer bleiben, wie du bist,ich bin, wie ich in dir mich sehe;ich werde nicht immer schön sein.
VergnügenIch bin das Vergnügen,ich schwöre, du wirst immer schön
sein.
SchönheitUnd ich, ich bin die Schönheit,ich schwöre, dich nicht zu verlassen:Und wenn ich mein Versprechen
breche,soll lästiger Schmerz mein Lohn
sein.
VergnügenEin finsterer Geist, ein düsterer
Schmerzkommt niemals allein,weil ein einziger tausend neue
schafft.
Wer ihre Tyranneinicht aus seinen Gedanken
verbannt,wird nie einen frohen Tag erleben.
ZeitUnd ich, ich bin die Zeit …
Erkenntnis… mit der Erkenntnis vereint …
Zeit… ich werde zeigen, dass die
Schönheit eine Blume ist …
DAS LIBRETTO
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Disinganno… che in un sol giorno è vago e
bello, e more.
Se la bellezzaperde vaghezza,se cade o morenon torna più.
E un sol momentoride contentoil vago fioredi gioventù.
PiacereDunque si prendan l’armi …
Bellezzae si vedrà quali più forza avranno:
Piacerell Piacer, …
Bellezza… la Bellezza, …
Tempo … il Tempo, …
Disinganno… il Disinganno.
BellezzaUna schiera di piaceriposi in guardia ai miei pensieri,l’altra meco pugnerà.
Si vedràse del Tempo i morsi altierisan rapir la mia beltà.
TempoI colossi del soleper me caddero a terra,e una frale beltà meco fa guerra?
Urne voi, che racchiudetetante belle,apritevi,mostratemise di quellequalche luce in voi restò.
Erkenntnis… die nur einen Tag zart und schön
ist und stirbt.
Wenn die Schönheitihren Liebreiz verliert,wenn sie welkt oder stirbt,kehrt sie nicht wieder.
Nur einen Augenblicklacht voller Glückdie zarte Blumeder Jugend
VergnügenSo greifen wir denn zu den Waffen …
Schönheit… und werden sehen, wer die
größere Macht hat:
VergnügenDas Vergnügen …
Schönheit… die Schönheit, …
Zeit… die Zeit, …
Erkenntnis… die Erkenntnis.
SchönheitEin Heer der Freuden habe ichmeinen Gedanken als Wache
gegebendas andere wird mit mir kämpfen.
Wir werden sehen,ob mir die mächtigen Bisse der Zeitmeine Schönheit rauben können.
ZeitDie großen Statuen des
Sonnengottsfielen durch mich zu Boden:und eine vergängliche Schönheit
erklärt mir den Krieg?
Ihr Urnen, die ihr so viele Schönein euch schließtöffnet euch,zeigt mir,ob von ihnen in euchein wenig Licht geblieben ist.
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Ma chiudetevi:sono larve di dolore,sono scheletri d’orrorech’il mio dente abbandonò.
PiacereSono troppo crudeli i tuoi consigli:di gioventù solo i piacer sono figli.
Bellezza, PiacereIl voler nel fior degl’annifra gl’affannipassar l’ore è vanità.
I pensieripiù severison del verno dell’età.
DisingannoDella vita mortale,scorre un guardo il confine.Pur di tempo sì brevevoi l’aurora vedete, e non il fine.
BellezzaIl Tempo non si vede;nacque per gioco sol di folle
arcieroed è solo crudel per chi gli crede.
PiacereUn pensiero nemico di pacefece il Tempo volubile edacee con l’ali la falce gli diè.
Nacque un altro leggiadro pensieroper negare sì rigido imperoond’il Tempo più tempo non è.
So schließt euch:Schatten des Schmerzes,schreckliche Gerippe sind es,die mein Zahn zurückgelassen hat.
VergnügenZu grausam sind deine Ratschläge:Freuden sind allein Kinder der
Jugend.
Schönheit, VergnügenZu wünschen, in der Blüte der
Jahrevoller Kummer und Sorgendie Zeit zu verbringen, ist eitel.
Ernstere Gedankengehören in den Winterdes Lebens.
ErkenntnisEin Blick genügt,die Spanne des Lebens zu
ermessen.Doch selbst in einer so kurzen Zeitseht ihr nur den Morgen, nicht das
Ende.
SchönheitDie Zeit ist nicht zu sehen; sie
entstanddurch den Scherz eines tollen
Bogenschützenund ist nur zu denen grausam, die
ihr glauben.
VergnügenEin dem Frieden feindlicher Gedankemachte die unbeständige Zeit
gefräßigund gab ihr mit den Flügeln die
Sense.
Ein anderer, leichterer Gedanke entstand,
die so strenge Tyrannei zurückzuweisen,
weshalb die Zeit nicht mehr Zeit ist.
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DisingannoFolle, tu nieghi il Tempo, ed in
quest’oraegli di tua beltà parte divora.Dimmi, degl’avi tuoi ora che resta?Restano l’ossa algentiche cela un’urna breve, un freddo
sasso.Degl’anni tuoi già spenti,dimmi, che ti rimane? O folli
inganni!La beltà non ritorna, e tornan
gl’anni.
PiacereIl Tempo sempre all’uomo è ingrato
oggetto.
BellezzaCon ingegnosa frode,quando a lui non si pensa, allor si
gode.
Tempo Nasce l’uomo, ma nasce bambino,nasce l’anno, ma nasce canuto.
Uno è sempre al cader più vicino,l’altro sorge dal tempo caduto.
DisingannoL’uomo sempre se stesso distrugge, l’anno sempre se stesso rinnova.
Uno parte ma torna se fugge,l’altro parte ma più non si trova.
PiacereQuesta è la reggia mia:vagheggiami diviso in varie forme.Coronato di rose,mira scolpito in bianco marmo elettoleggiadro stuol di giovanetti erranti.Mira quello che dorme,ai papaveri unitel’edere fresche a lui fanno corona. Molto crine è disciolto e non si
cangiao per pensier s’imbianca.
ErkenntnisDu Närrin, du leugnest die Zeit, und
schon jetztverschlingt sie einen Teil deiner
Schönheit.Sag mir, was ist von deinen Ahnen
geblieben?Nur eisige Knochen sind geblieben,die eine kleine Urne, ein kalter
Stein verbirgt.Von deinen bereits vergangenen
Jahren,sag mir, was bleibt dir? O törichte
Täuschung!Die Schönheit kehrt nicht wieder,auch wenn die Jahre wiederkehren.
VergnügenDie Zeit war für die Menschen nie
angenehm.
SchönheitMit schlauer Selbsttäuschungvergnügt man sich, wenn man
nicht an sie denkt.
ZeitDer Mensch wird geboren, doch
als Kind,das Jahr beginnt, doch es beginnt
ergraut.
Der Mensch ist seinem Untergang stets nahe,
das Jahr ersteht aus der vergangenen Zeit.
ErkenntnisDer Mensch zerstört sich stets
selbst,das Jahr erneuert sich ständig.
Das Jahr geht, doch kehrt wieder, wenn es flieht,
der Mensch geht und ist nirgendwo mehr zu finden.
VergnügenDas ist mein Palast,bewundere mich in vielerlei Gestalt.Sieh, von Rosen umkränzt,in feinsten weißen Marmor
gehauen,eine gutgelaunte Schar junger Leute.Sieh jenen, der dort schläft: Mohnblumen, geflochtenin grünen Efeu, bilden seine Krone,sein dichtes Haar ist gelöst,
verfärbt sich nicht,
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Poi dalla parte mancavedi il dolore in nera pietra
espressocol riso al labbro un bel garzon
l’uccide.L’altro, ch’è presso a lui, col fiero
ciglioguarda le soglie della reggia, e
dice,ire pallide cure, ite in esiglio.
Sonata
BellezzaTaci: qual suono ascolto?
PiacereUn leggiadro giovinettobel dilettodesta in suono lusinghier.
E vuol far con nuovo invitoche l’uditoabbia ancor il suo piacer.
BellezzaHa nella destra l’ali,anzi fa con la manoopre più che mortali.
Venga il Tempo, e con l’ali funestetolga questecare gioie in sì placide rive.
Egli dorme, o non ha più gl’artigli;no, non giovan tanti consiglise per vivere mai non si vive.
DisingannoCrede l’uom ch’egli riposiquando spiega i vanni occulti.
Ma se i colpi sono ascosi,chiari poi sono gl’insulti.
wird nicht weiß von sorgenvollen Gedanken.
Dann auf der linken Seite,sieh den Schmerz, auf schwarzem
Stein,lächelnd erschlägt ihn ein schöner
Jüngling.Ein anderer, ihm nahe, bewacht mit
stolzem Blickdie Tore meines Palasts und
spricht:»Weicht, bleiche Sorgen, schert
euch fort.«
Sonate
SchönheitSchweig: Welche Töne höre ich?
VergnügenEin anmutiger Jünglingweckt Entzückenmit schmeichelnden Klängen.
Und möchte aufs Neue lockenddem OhrFreude bereiten.
SchönheitEr hat Flügel zur Linken,er vollbringt mit der Handübermenschliche Taten.
Soll doch die Zeit mit ihren unseligen Flügeln
die teuren Freuden entfernenvon diesem so freundlichen
Gestade.
Doch sie schläft und hat keine Krallen mehr;
nein, solche Ratschläge nützen nichts,
wenn man nicht lebt, um zu leben.
ErkenntnisDie Menschen glauben, die Zeit
schlafe,wenn sie ihre verborgenen
Schwingen ausbreitet.
Auch wenn ihre Hiebe nicht zu sehen sind,
sind ihre Beleidigungen deutlich.
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TempoTu credi che sia lungi, e il Tempo
è teco. BellezzaPiacere, io non t’intendo;meco sempre tu sei, misto
d’affanno,e meco è sempre il Tempo, e il
Disinganno.
TempoQuanto chiude la terra è regno mio.Se me veder non vuoi,pensa di farti in Cielo un’alma sede,in Cielo, ov’io non giungo,e dove bella Eternità risiede.Fa di me miglior uso,che se il Piacer t’inganna,con tardo pentimentomi chiamerai, ed io dirò, non sento.
Folle, dunque tu sola presumiche non voli più il Tempo per te?
Vo per mari, per monti, per fiumi;chiuse rocche fra bellici orrori,lieti alberghi di rozzi pastorisolo ardito trascorro col piè.
DisingannoLa reggia del Piacere vedesti, or
vieni.
TempoChiedi piacer sincero,vieni alla reggia, ove risiede il vero.
BellezzaSe non sei più ministro di pene,per vedere ov’è il vero piacerela tua scorta fedel seguirò.
PiacereNon lasciare la strada fiorita,tu non sai qual sentiero t’addita.
ZeitDu glaubst, sie wäre weit weg, die
Zeit ist bei dir.SchönheitVergnügen, ich verstehe dich nicht;du bist immer bei mir, zusammen
mit der Sorge,und bei mir sind auch Zeit und
Erkenntnis.
ZeitWas auch immer die Erde umfasst,
ist mein Reich.Wenn du mich nicht sehen willst,suche dir im Himmel einen
erhabenen Platz zu bereiten;im Himmel, wohin ich nicht
gelangen werdeund wo die schöne Ewigkeit wohnt.Nutze mich besser,denn wenn das Vergnügen dich
täuscht,wirst du mich mit später Reue
rufen,und ich werde sagen: »Ich höre
dich nicht.«
Du Närrin, du allein nimmst also an,für dich enteile die Zeit nicht?
Ich ziehe durch Meere, Berge, Flüsse,feste Felsen; die Schrecken des
Krieges,die heiteren Hütten urwüchsiger
Hirtendurchquere allein ich kühnen Fußes.
ErkenntnisDen Palast des Vergnügens hast du
gesehen, nun komm.
ZeitSuche die wahre Freude;komm in das Reich, wo die
Wahrheit wohnt.
SchönheitWenn du keine Schmerzen mehr
bringst,werde ich getreulich deiner
Führung folgen,um zu sehen, wo die wahre Freude
wohnt.
VergnügenVerlasse die blumengeschmückte
Straße nicht:Du weißt nicht, welcher Weg dir
bestimmt ist.
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Disinganno, TempoSe ti vanti piacere sincero,perchè fuggi lo specchio del vero?
PiacereIo preparo presenti contenti,e non offro un’immagin di benech’agli eroi per idea s’inventò.
PARTE SECONDA
TempoSe del falso piacerevedesti già la favolosa scena,del teatro del veroecco, il velo io discopro. Osserva,
e mira,mira colei che Verità s’appella;vedrai che non s’adorna, e sempre
è bella.Con bianca veste cinta,mira come si volge al Sole eterno,e quello specchio mirache a frale sguardo, ed all’uman
pensiero, il falso rende al falso, il vero al vero.
PiacereChiudi, chiudi i vaghi rai,volgi lungi il tuo pensier.
O per sempre perderai,infelice, il tuo piacer.
TempoIn tre parti divisel’ore del viver tuo misura, e vedi;vedi il Tempo caduto,vedi, ingrata, il rifiutodei lumi eterni, e vedi il proprio
errore. Vedi il presente, che nascendo
more.Di là dal denso veloove giace il futuro,se il tuo sguardo non scopre,il varco è aperto alla speranza,
all’opre.
Erkenntnis, ZeitWenn du dich wahrer Freuden
rühmst,warum fliehst du den Spiegel der
Wahrheit?
VergnügenIch sorge für Behagen im
Augenblickund biete das Gute nicht als ein
Traumbild,das für Helden ersonnen wurde.
ZWEITER TEIL
ZeitDa du die märchenhafte Bühneder falschen Freude gesehen hast,werde ich nun zum Theater der Wahrheitden Vorhang öffnen. Schau sie dir an,sie, die sich Wahrheit nennt; du wirst sehen,dass sie sich nicht schmückt und immer schön ist.Sieh, wie sie sich, in weiße Gewänder gehüllt,zur ewigen Sonne wendetund sieh auch diesen Spiegel,der dem scheuen Blick und dem Denken der Menschendas Falsche als falsch und das Wahre als wahr zeigt.
VergnügenSchließe, schließe deine hübschen
Augen,lass deine Gedanken schweifen.
Oder du wirst, Unglückliche,deine Freude auf ewig verlieren.
ZeitTeile die Stunden deines Lebensin drei Teile und sieh sie dir an;sieh die vergangene Zeit,sieh, Undankbare, wie du das ewige Lichtverweigerst, und sieh deinen Irrtum.Sieh die Gegenwart, die kaum geboren wieder stirbt.Wenn jenseits des dichten Schleiers,wo die Zukunft verborgen liegt,dein Blick nichts entdecken kann,ist der Weg für Hoffnung und Taten offen.
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BellezzaIo sperai trovar nel veroil piacer, né il veggio ancora.
Anzi il mio fato severosi contrista alla sua vistae si perde o si scolora.
PiacereTu vivi invan dolente,se mi cerchi e mi chiami, io son
presente.
Tu giurasti di mai non lasciarmi,o il dolore che sia tua mercede.
Se risolvi di più non amarmi,sai la pena a chi manca di fede.
TempoSguardo, che infermo ai rai del sol
si volge,non sostiene il gran lume;incolpa il sole, ed è l’error dei sensi.Che risolvi? Che pensi?
BellezzaIo vorrei due cori in seno:un per darlo al pentimento,al piacer l’altro darei.
DisingannoMa dimmi, a qual piacere?
BellezzaAl piacer che più serenopone in vista il mio contento,di cui poi mi pentirei.
DisingannoIo giurerei, che tu chiudesti i luminello specchio del vero.
Schönheitlch hoffte, in der Wahrheit die
Freudezu finden, doch ich sehe sie noch
nicht.
Vielmehr lass: mein herbes Schicksal
mich bei ihrem Anblick traurig werden,
zweifeln und erbleichen.
VergnügenDu leidest vergeblich,wenn du mich suchst und rufst, bin
ich da.
Du hast geschworen, mich nie zu verlassen,
oder Schmerz wäre dein Lohn.
Wenn du beschließt, mich nicht mehr zu lieben,
wirst du wie alle Abtrünnigen bestraft.
ZeitEin Blick, der sich leidend der
Sonne zuwendet,kann das große Licht nicht
ertragen;gibt der Sonne die Schuld, doch es
ist ein Makel der Sinne.Wie entscheidest du dich? Was
meinst du?
SchönheitIch hätte gern zwei Herzen in der
Brust:das eine, das mich bereuen lässt,das andere gäbe ich der Freude.
ErkenntnisDoch sage mir, welcher Freude?
SchönheitDer Freude, die mir mein Behagendeutlicher vor Augen führt,um es dann zu bereuen.
ErkenntnisIch möchte schwören, dass du die
Augenvor dem Spiegel der Wahrheit
geschlossen hast.
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BellezzaI lumi io chiusiperchè timor mi presedi perder la bellezza, e il mio
piacere.
DisingannoQuanto l’alma è più belladella spoglia mortaletanto a piacer terrenovero piacer prevale.
Più non curavalle oscurachi dal monte saggio vedech’ella siede in basso orror.
E d’averla un giorno amataè così l’alma sdegnatache detesta il proprio error.
TempoÈ un ostinato errorelasciar sicuro duceche il piede errante a buon
cammino ha scorto.Teco è Tempo, e il Consiglio, e
presto il porto.
È ben folle quel nocchierche non vuol cangiar sentiere conosce il vento infido.
Navicella benchè adorna,torna, torna,finchè hai tempo, torna al lido.
BellezzaDicesti il vero, e benchè tardi intesi.Ma pur nel mio cordoglio,con riflesso di duol, voglio e non
voglio.
Voglio Tempo per risolvere …
TempoTeco è il Tempo …
Disingannoed il Consiglio …
Piacerema il Consiglio è suo dolor.
SchönheitIch habe die Augen geschlossen,weil mich die Angst erfasst hat,meine Schönheit und meine
Freude zu verlieren.
ErkenntnisSo wie die Seele schöner istals die sterbliche Hülle,so ist die wahre Freudemehr wert als irdisches Vergnügen.
Um das düstere Talkümmert sich nicht mehr,wer auf dem Berg weise erkennt,dass es in tiefem Grauen liegt.
Und so entrüstet sich die Seele,weil sie es einst geliebt hat,und verabscheut ihren Irrtum.
ZeitEs ist ein ständig wiederkehrender
Fehler,auf den sicheren Führer zu
verzichten,der die irrenden Schritte auf einen
guten Weg gelenkt hat.Bei dir ist die Zeit und der Rat, und
der Hafen ist nah.
Sehr töricht ist der Steuermann,der seinen Kurs nicht ändern willund dem launischen Wind
begegnet.
O Schiff, auch wenn du gut gerüstet bist,
kehre um, kehre um,solange du Zeit hast, kehre ans
Ufer zurück.
SchönheitDu sagst die Wahrheit, und endlich
verstehe ich.Doch wenn ich in meinem Kummermeine Sorgen betrachte, dann will
und will ich nicht.
Ich will Zeit, um zu entscheiden …
ZeitBei dir ist die Zeit …
Erkenntnisund der Rat …
VergnügenDoch der Rat bringt ihr den Schmerz.
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TempoPria ch’io ti converta in polvere,segui il ben …
Disingannofuggi il periglio …
Piaceretempo avrà per cangiar cor.
BellezzaPresso la reggia ove il Piacer risiedegiace vasto giardino.Ivi torbido rio si muove appenaper aura densa e grave;dimmi, quel rio, d’onde deriva?
DisingannoAscolta. Deriva da quei piantiche sparge il mondo insano,e formano quell’auragravi e densi sospir di folli amanti.
BellezzaGiunge quel rio nel mar?
DisingannoManca per via,perchè il suo fine, e il buon sentiero
oblia.
BellezzaEd il pianto de’ giusti?
DisingannoHa stille che in vederlesembrano vili, e pure in ciel son
perle.
PiacereLascia la spina,cogli la rosa;tu vai cercandoil tuo dolor.
Canuta brinaper mano ascosa,giungerà quandonol crede il cor.
BellezzaCon troppo chiare notela Verità mi chiama.
ZeitBevor ich dich in Staub verwandle,folge dem Guten …
Erkenntnisfliehe die Gefahr …
VergnügenZeit wirst du haben, deinen Sinn zu
ändern.
SchönheitNahe dem Palast, wo das
Vergnügen wohnt, liegt ein weiter Garten.Dort quält sich ein düsterer Stromdurch die dichte und schwere Luft;sag mir, dieser Fluss, wo entspringt
er?
ErkenntnisHöre. Er entspringt aus jenen
Tränen,welche die törichte Welt weint,und die tiefen und vollen Seufzerliebender Narren schaffen diese
Luft.
SchönheitErreicht dieser Fluss das Meer?
ErkenntnisEr verfehlt seinen Lauf,weil er sein Ziel und den sicheren
Weg vergisst.
SchönheitUnd die Tränen der Rechtschaffenen?
ErkenntnisSie sind Tropfen, die nichtig
scheinen,wenn man sie sieht, doch im
Himmel Perlen.
VergnügenLass die Dornen,pflücke die Rose;du bist auf der Suchenach deinem Schmerz.
Weißer Reifvon verborgener Handstellt sich ein, wenn esdein Herz nicht erwartet.
SchönheitMit zu deutlichen Tönenruft mich die Wahrheit.
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Disinganno cortese,dello specchio del verodeh! fa ch’io veggia un’altra volta
il lume.
DisingannoEccolo, è pronto.
BellezzaAddio, Piacere, addio.
Voglio cangiar desioe voglio dir, mi pento,non dir, mi pentirò.
Quando mancar mi sento,non voglio dar a Dioquello che più non ho.
Or che tiene la destravero specchio immortale,tu cadrai, vetro frale,ecco, ti getto, infido specchio, a
terra.
PiacereFerma!
DisingannoChe tenti, ardito?Chi già fu del biondo crineconsigliero, al suol cadrà.
Soffra pur le sue ruine,se sovente egli composecon i gigli e con le rosetanti inganni alla beltà.
BellezzaMa che veggio, che miro?Io credea d’esser bella, e son
deforme.Nelle mie chiome biondecon catene di rigidi serpenti,la vergogna, il doloremorda nei miei pensieri, i miei
contenti.Sì, sì, cadete a terraricche pompe del crine!Sia questo giorno ai miei deliri il
fine.
Freundliche Erkenntnis,ach, lass mich noch einmal das
Lichtim Spiegel der Wahrheit sehen.
ErkenntnisHier ist sie, für dich bereit.
SchönheitLeb wohl, Vergnügen, leb wohl.
Ich will mein Begehren ändern,ich will sagen: »Ich bereue«,nicht sagen: »Ich werde bereuen.«
Wenn ich fühle, dass ich sterbe,will ich Gott nicht geben,was ich nicht mehr habe.
Nun da meine Rechteden unvergänglichen Spiegel der
Wahrheit hält,wirst du zerbrechen, schwaches
Glas,sieh, treuloser Spiegel, ich werfe
dich zu Boden.
VergnügenHalt ein!
ErkenntnisWas erkühnst du dich?Er, der einst der Berater blonden
Haares war,soll auf dem Boden zerschellen.
Er soll Verderben erleiden,weil er die Schönheit so häufigmit Lilien und Rosengetäuscht hat.
SchönheitDoch was sehe ich, was erkenne
ich?Ich glaubte, schön zu sein, und bin
missgestaltet.In meinem blonden Haarmögen Scham und Schmerzmit ihren Ketten wie starre
Schlangenan meinen Gedanken, meinen
Freuden nagen.Ja, ja, falle zu Boden,reicher Schmuck meines Haares,dieser Tag soll meinen Wahn
beenden.
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Sì, bella Penitenza,mentre io spargo pentita amaro
piantoporgimi irsuto ammanto,e mentre io getto i fior, dammi le
spine.In romito confinevivrò, ma sempre sola,che deve solo in solitari chiostri,mostro di vanità, viver fra i mostri.
Disinganno, TempoIl bel pianto dell’aurorache s’indora,è una perla in ogni fior.
Pur men grato è quell’umoredi quel pianto, che in un coregià pentito, apre il dolor.
BellezzaPiacer, che meco già vivesti, il verotu mira ancora in questo specchio
o volasì lontano da me,che del tuo vil nataleio mai più non rammenti il quando
e il come,e di te perda e la memoria e il
nome.
PiacereCome nembo che fugge col vento,da te fuggo sdegnato e severo.
Se l’inganno è il mio solo alimentocome viver io posso nel vero?
Ja, schöne Reue,während ich reuevoll bittere Tranen
weine,reiche mir das Büßergewand,und während ich die Blumen
wegwerfe,gib mir die Dornen. An einsamen
Ortenwerde ich leben, doch immer allein,denn ein Ungeheuer der Eitelkeit
mussunter Ungeheuern leben, allein und
abgeschieden
Erkenntnis, ZeitDie schönen Tränen des Morgens,der in Gold erglüht,sind Perlen in den Blumen.
Doch weniger angenehm ist die Nässe
jener Tränen, die der Schmerzin einem Herzen weckt, das schon
bereut.
SchönheitFreude, die du bereits mit mir
lebtest,betrachte noch einmal in diesem
Spiegel die Wahrheitoder entferne dich von mir,damit ich nie mehr an das Wann
und das Wiedeines niedrigen Standes erinnert
werdeund die Erinnerung an dich und
deinen Namen verliere.
VergnügenWie die Wolke vor dem Wind flieht,so fliehe ich dich zornig und ernst.
Wenn die Täuschung meine einzige Nahrung ist,
wie kann ich dann in der Wahrheit leben?
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BellezzaPure del Cielo intelligenze eterne,che vera scuola a ben amare aprite,udite, angeli, udite il pianto mio,e se la Verità dal Sole eternotragge luce immortale, e a me lo
scopre,fate che al gran desio rispondan
l’opre.
Tu del Ciel ministro elettonon vedrai più nel mio pettovoglia infida, o vano ardor.
E se vissi ingrata a Dio,tu custode del cor mioa lui porta il nuovo cor.
SchönheitReine und ewige Wesen des
Himmels,die ihr lehrt, was reine Liebe ist,hört, ihr Engel, hört mein Weinen
und Klagen,und wenn die Wahrheit von der
ewigen Sonneihr unsterbliches Licht empfängt
und mir enthüllt,lasst mich tun, was ich so sehr
ersehne.
Du, erhabene Dienerin des Himmels,
wirst nie mehr in meiner Brusttreuloses, eitles Begehren
entdecken.
Und wenn ich Gott nicht geachtet habe,
wirst du als Wächterin meines Herzens
ihm das neue Herz bringen.
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Wer siegt in Wahrheit?Georg Friedrich Händels Oratorium
»Il trionfo del Tempo e del Disinganno«
Der junge Georg Friedrich Händel muss ein recht arroganter
Schnösel gewesen sein: Als ihm Prinz Ferdinando de’ Medici
in Hamburg einige seiner italienischen Musikalien vorlegte,
»gestund [er] offenherzig, dass er in den vorgezeigten Stücken
nichts finden könnte, welches mit demjenigen hohen Wert über-
einstimmte, den Se[ine] Durchl[aucht] ihnen beigelegt hatten; er
sähe dieselben Sachen vielmehr für so etwas Mittelmäßiges an,
dass die Sänger und Sängerinnen, solche angenehm zu machen,
notwendig Engel sein müssten« – so überliefert es John Main-
waring in seiner Biographie von 1760 (aus dem Englischen ins
Deutsche übersetzt durch Johann Mattheson, 1761). Folgerichtig
schlug Händel auch das Angebot des Prinzen aus, ihn nach Ita-
lien zu begleiten. Neugierig war er aber doch geworden, und so
trat er im Herbst 1706, offenbar auf eigene Faust, die Reise an, die
ihn in den folgenden dreieinhalb Jahren nach Florenz, Neapel,
Venedig und immer wieder nach Rom führte.
In seiner hohen Selbsteinschätzung sah sich Händel in Italien
noch bestätigt: Die kultivierten Adelsfamilien verhätschelten ihn
geradezu, die berühmtesten Musiker suchten seine Nähe, und
die Zuhörer bejubelten ihren »caro sassone« (hochgeschätz-
ten Sachsen). Fast schien es, als hätte die europaweit führende
Musiknation nur auf den selbstbewussten Deutschen gewartet.
Allerdings zeigte dieser sich keineswegs beratungsresistent: Im
persönlichen Umgang mit Komponisten wie Alessandro Scar-
latti, Bernardo Pasquini, Arcangelo Corelli und Agostino Steffani
lernte er alles, was ihm nach seiner Ausbildung bei Friedrich Wil-
helm Zachow in Halle und dem anschließenden Engagement an
der Hamburger Oper noch an musikalischen Kenntnissen fehlte.
Und von dem Ideenvorrat, den er in Italien anlegte, sollte er noch
sein Leben lang zehren.
Händel schrieb während seines Italien-Aufenthalts geistliche
Motetten, Psalmvertonungen und Oratorien, aber auch zwei welt-
liche Opern, die in Florenz und Venedig aufgeführt wurden. In
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Rom, wo er viel Zeit verbrachte, hatte der Papst die Aufführung
von Opern verboten – sehr zum Leidwesen der Kardinäle Pietro
Ottoboni und Benedetto Pamphilj, die dramatische Musik liebten
und selbst Textbücher schrieben. Sie hielten sich mit Kantaten
und Oratorien schadlos – Werken, die in ihrer Affektsprache und
Virtuosität der Oper nahe stehen, aber häufig sogar differenzier-
ter und experimentierfreudiger wirken. Das mag nicht zuletzt
daran liegen, dass die privaten römischen Kantaten- und Ora-
torienaufführungen vor einer exklusiven, hochkultivierten Zuhö-
rerschaft stattfanden, während Opern für die öffentlichen Häu-
ser etwa in Venedig dem Geschmack und der Auffassungsgabe
eines breiteren Publikums angepasst wurden.
Im Frühjahr 1707 vertonte Händel Pamphiljs Drama Il trionfo del
Tempo e del Disinganno, dessen vier Protagonisten jeweils einen
abstrakten Begriff personifizieren. Sie heißen »La Bellezza« (die
Schönheit), »Il Piacere« (das Vergnügen), »Il Tempo« (die Zeit)
und »Il Disinganno« (wörtlich: die Enttäuschung, jedoch besser
als die Erkenntnis zu übersetzen). Was ist von einem solchen
allegorischen Stück zu erwarten? Philosophische Dispute statt
packender Intrigen, blutleere Symbolfiguren statt menschlicher
Charaktere, moralische Belehrung statt anregender Unterhal-
tung – so steht zu befürchten. Ein kurzer Abriss der ohnehin nur
rudimentär ausgeprägten Handlung scheint das zu bestätigen:
Zu Beginn des Oratoriums ergeht sich Bellezza in selbstverlieb-
ter Freude, die aber bald von düsteren Betrachtungen über ihre
Vergänglichkeit überschattet wird. Piacere will ihr alle Sorgen
ausreden und sie zum Genuss des Augenblicks, der Jugend und
Sinnenfreude überreden. Doch Tempo und Disinganno belehren
sie eines Besseren, und so wird Bellezza sich ihrer Hinfälligkeit
bewusst. Sie wendet sich dem Guten zu und entsagt dem welt-
lichen Leben, während Piacere verärgert von der Bühne stürmt.
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass Benedetto
Pamphilj (1653 – 1730) trotz seiner hohen kirchlichen Ämter kein
eitler Dilettant war. Als Librettist von 14 weiteren Oratorien und
mehr als 80 Kantaten wusste er, wie man die unterschiedlichs-
ten, fein abgestuften Emotionen darstellt und psychologisch
glaubhaft miteinander verbindet. Wie in einer Oper erleben wir
daher Fröhlichkeit und Zufriedenheit, Verführung und Heimtücke,
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Unsicherheit und Furcht, Kummer und Verzweiflung, Wut und
Hass. Und Händel schöpfte das dramatische Potenzial der Text-
vorlage voller Begeisterung aus. Welchen Eindruck die Komposi-
tion auf ihr exklusives Publikum machte, ist leider ebenso wenig
überliefert wie das genaue Datum und der Ort der Aufführung.
Händel jedenfalls war vom Wert seines Werks so überzeugt,
dass er in späteren Opern und Oratorien mehr als dreißigmal auf
Material daraus zurückgriff. Il trionfo del Tempo e del Disinganno
selbst bearbeitete er noch zweimal: Zunächst 1737 unter dem
Titel Il trionfo del Tempo e della Verità, noch immer in italienischer
Sprache, aber – um den Erwartungen des englischen Publikums
entgegenzukommen – mit fünf neu eingefügten Chören. Tiefgrei-
fendere Änderungen enthält die letzte, englische Fassung The
Triumph of Time and Truth, die 1757, zwei Jahre vor Händels Tod,
herauskam, nun mit fünf neuen Arien und insgesamt elf Chören.
Dem Stück ist in der Originalfassung eine instrumentale Eröff-
nungsmusik vorangestellt, die Händel – der Legende nach –
ursprünglich als französische Ouvertüre komponiert hatte. Er
machte daraus eine italienische »Sonata«, als der berühmte
Arcangelo Corelli, der Konzertmeister des Uraufführungsorches-
ters, ihm gestand, dass er mit dem fremden Stil nicht zurecht
käme. Dann sehen wir Bellezza, die ihr angenehmes Äußeres im
Spiegel betrachtet (Fido specchio). Sie ist einstweilen noch völlig
sorglos (der tänzerische Dreiertakt zeigt es) und mit sich im Rei-
nen (im Einklang mit den begleitenden Violinen). Piacere bestärkt
sie lebhaft (Fosco genio), doch sein unlauterer Charakter verrät
sich in den kantigen, unharmonischen Orchesterritornellen. Nun
treten Piaceres Gegenspieler auf den Plan: Zunächst Disinganno,
dessen schlichte Arie Se la bellezza einen starken Kontrast zu
Piaceres kompliziert gedrechselter Musik bildet. Langsam und
in Halbtonschritten steigt die Basslinie ab – in der Barockmu-
sik ein Symbol für Klage, Schmerz, auch Sünde. Bellezza zeigt
sich im fröhlichen Una schiera unbeeindruckt, doch nun versucht
Tempo, ihr mit einer wahren Horrorszene (Urne voi) Angst einzu-
jagen. Er hält ihr Bilder von Gräbern und Gebeinen vor Augen,
die Händel mit abgerissenen Motivfetzen, schaurigen Dissonan-
zen und schroffen Dynamikkontrasten untermalt. Piacere aller-
dings stimmt ein lebhaftes, vergnügliches Duett mit Bellezza an
(Il voler) – die perfekte Harmonie der parallel geführten Stimmen
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zeigt, dass die beiden noch immer die gleiche Meinung vertre-
ten: Ernsthaftigkeit und Sorgen sind Zeitverschwendung; man
kann sein Leben auch später noch ändern.
Auf die Vorhaltungen Disingannos bestreitet Piacere die Macht
der Zeit (Un pensiero nemico di pace), doch seine hektische
Betriebsamkeit wirkt nicht sehr überzeugend. Als die Argu-
mente von Tempo und Disinganno (Nasce l’uomo) die Oberhand
gewinnen, entführt Piacere Bellezza in seinen Genuss-Palast. Die
größte Attraktion dort ist ein »reizender Jüngling«, der eine bril-
lante Orgelsonate spielt – eine Rolle, die natürlich dem 22-jähri-
gen Orgelvirtuosen Händel auf den Leib geschrieben war. Prompt
wird Bellezza rückfällig und verleugnet erneut die Macht der Zeit,
die ja offenbar durch Händels wunderbare Musik zum Stillstand
gebracht wird. Der Mensch glaube nur, dass die Zeit schläft, ant-
wortet ihr Disinganno (Crede l’uom, mit einlullenden Blockflöten);
doch damit wiegt er sich in eine falsche Sicherheit, die der hef-
tige Mittelteil der Arie erschüttert. Tempo teilt Bellezza jetzt eine
tiefere Wahrheit mit: Die Zeit ist tatsächlich nicht allmächtig. Man
kann ihr entkommen und das ewige Leben erlangen, indem man
nach dem Himmel strebt. Der erste Teil des Oratoriums endet mit
einem Quartett (Se non sei più), in dem Bellezza, hin- und herge-
rissen zwischen Piaceres Manipulationen und den Ratschlägen
des Duos Disinganno und Tempo, die Frage nach dem »wahren
Vergnügen« stellt.
Teil 2 beginnt mit einer weiteren Enthüllung: Tempo erklärt Bel-
lezza, dass nur die Wahrheit ewig schön sei. Woraufhin Piacere
sie in einem sanften Wiegenlied (Chiudi, chiudi) auffordert, vor
dieser Wahrheit ihre Augen zu verschließen. Bellezza jedoch
folgt ihm nicht, sondern stellt sich der Erkenntnis, dass die Wahr-
heit mit Verzicht verbunden sein wird (Io sperai). Schmerzliche
Chromatik und ein klagendes Oboen-Solo drücken ihre Trauer
darüber aus. Piacere merkt nun, dass er Bellezza verliert, und
reagiert mit wüsten Drohungen (Tu giurasti), denen das Orches-
ter mit harschen, gezackten Linien im punktierten Rhythmus
Nachdruck verleiht. Tempo drängt auf eine Entscheidung, doch
Bellezza kann in ihrer Continuo-Arie Io vorrei nur antworten,
dass sie sowohl Reue als auch Vergnügen will. Disinganno zeigt
Bellezza daraufhin, wo sie wohnen kann, wenn sie sich von
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Piacere löst: nicht im dunklen Tal, sondern in der frischen Luft
hoher Bergesgipfel. Händel illustriert dieses Landschaftsbild mit
einer typischen Pastoralmusik, unterlegt sanfte Blockflöten mit
langen Basstönen, die an ländliche Instrumente wie Dudelsack
oder Drehleier erinnern. Tempo unterstützt Disinganno mit einer
weiteren Metapher – nämlich der eines Schiffs, das im Sturm zu
scheitern droht, und doch schon nahe am sicheren Hafen ist.
Händel reagiert – wie könnte er anders – mit einer aufregenden
Sturmmusik. Voglio tempo, sie brauche Zeit zum Nachdenken,
antwortet Bellezza, die nun, in einem weiteren Quartett, von allen
Seiten bestürmt wird.
Piacere macht mit Lascia la spina einen letzten Versuch, Bel-
lezza zu verführen. Den anrührenden Gesang fügte Händel spä-
ter mit neuem Text (Lascia ch’io pianga) in die Oper Rinaldo (1711)
ein – und schuf damit eine seiner populärsten Arien überhaupt.
Doch Piacere bemüht sich umsonst; Bellezza sagt ihm Lebewohl.
Merkwürdigerweise wird ihre Adagio-Arie Voglio cangiar desio
mehrfach von Presto-Einschüben der Streicher unterbrochen.
Was mögen sie wohl bedeuten – vielleicht, dass Bellezza sich
ihrer Entscheidung noch immer nicht sicher ist? Sie blickt nun
jedenfalls in den Spiegel der Wahrheit und wird sich ihrer inne-
ren Hässlichkeit bewusst. In Ricco pino übernimmt sie Tempos
Metapher vom Schiff im Sturm: Sie sieht sich gezwungen, einen
Schatz (ihre äußere Schönheit) über Bord werfen, um den Hafen
erreichen zu können. Im folgenden Accompagnato-Rezitativ
zeigt Bellezza ihre tiefe Reue, die von Disinganno und Tempo in
dem wunderschönen Duett Il bel pianto gelobt wird. Dann hat Pia-
cere seinen letzten Auftritt, eine typische Wut-Arie (Come nembo)
mit ausufernden Koloraturen und schnellen, erregten Tonrepeti-
tionen der Streicherbegleitung. Im ruhigeren Mittelteil gibt er zu,
nur aus Tücke zu bestehen und in der Wahrheit nicht leben zu
können. Das letzte Wort hat jedoch Bellezza: Dem Gebet an ihren
Schutzengel (Tu del Ciel) gibt eine einsame Solo-Violine eine
geradezu mystische Aura – ein überraschend stiller, und gerade
darum besonders wirkungsvoller Schluss.
Was konnten nun Händels und Pamphiljs Zeitgenossen, was
können wir aus dem didaktischen Oratorium der beiden lernen?
Das Vergnügen, die äußere Schönheit, der sinnliche Genuss – sie
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unterliegen am Ende, während Zeit und Erkenntnis, Religion und
Tugend den Sieg davontragen. Das behauptet zumindest das
Libretto, doch die Musik untergräbt diese Moral. Sie ist bis zum
letzten Ton ein reines Vergnügen von zeitloser Schönheit. Am
Schluss, so hören wir, triumphiert Wahrheit über Illusion. Aber ist
nicht dieser Triumph in Wahrheit selbst eine Illusion?
Jürgen Ostmann
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BIOGRAPHIEN
Sunhae Im
Sunhae Im wurde in Südkorea gebo-
ren. Nach ihrem Studium in Seoul
setzte sie ihre Gesangsausbildung bei
Roland Hermann fort. Seit 1999 arbeitet
sie mit Dirigenten wie Philippe Herre-
weghe, William Christie, Fabio Biondi,
Thomas Hengelbrock, Sigiswald Kui-
jken, Frans Brüggen, Kent Nagano,
Riccardo Chailly, Sylvain Cambreling,
Michael Gielen, Ton Koopman, Manfred
Honeck und Marek Janowski zusam-
men. Vor allem mit René Jacobs verbindet die Künstlerin eine
enge Zusammenarbeit. So sang sie unter seiner Leitung u. a. in
der Matthäuspassion von Bach, die Servilia in Mozarts La cle-
menza di Tito, Zerlina in Don Giovanni, La Musica und Euridice
in Monteverdis L’Orfeo und der Marienvesper, Rodisette in Tele-
manns Der geduldige Sokrates, Ilia in Mozarts Idomeneo, Eurilla in
Haydns Orlando Paladino, Despina in Così fan tutte sowie Serpetta
in Mozarts La Finta giardiniera. 2001 gab sie ihr Bühnendebüt in
Europa an der Frankfurter Oper. Seitdem gastierte sie u. a. an der
Hamburgischen Staatsoper, an der Deutschen Oper Berlin, an
der Opéra national de Paris und am Staatstheater Stuttgart.
Aktuelle Projekte führen die Sopranistin als Susanna (Le Nozze di
Figaro) u. a. nach Goyang, Korea. Konzertant ist sie in derselben
Partie auch in Seoul zu hören. Konzerte mit Bachs Matthäuspas-
sion (René Jacobs, Akademie für Alte Musik Berlin) bringen sie
zum Rheingau Musik Festival, nach Brüssel sowie nach Utrecht
zum Festival Oude Muziek. Unter René Jacobs singt sie auch in
Mozarts Zauberflöte in Amsterdam, Brüssel, Rom, Barcelona und
Lissabon. Ebenfalls unter René Jacobs und mit dem Freiburger
Barockorchester ist sie mit Händels Il Trionfo del Tempo e del Dis-
inganno außer in Köln auch zu Gast am Theater an der Wien, im
Konzerthaus Freiburg, der Salle Pleyel Paris sowie in Madrid. In
der aktuellen Saison setzt die Sopranistin auch ihre Zusammen-
arbeit mit Philipppe Herreweghe fort und geht mit ihm und dem
Orchestre des Champs-Elysées mit Mozarts Requiem auf Asien-
Tournee. An der Berliner Staatsoper im Schillertheater steht sie
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erneut in Händels Agrippina als Poppea auf der Bühne. Im Wiener
Musikverein debütiert die Sopranistin unter Manfred Honeck und
dem Pittsburgh Symphony Orchestra mit Mozarts Requiem und
Mahlers Sinfonie Nr. 2 und ist am selben Haus auch mit Händels
Messiah zu hören.
Projekte der jüngsten Zeit führten Sunhae Im mit Händels
Orlando (Dorinda) ans La Monnaie in Brüssel, zu den Musikfest-
spielen Potsdam Sanssouci (Bach, Händel, Purcell und Tele-
mann), zum Edinburgh International Festival, zum Haydn-Festival
Eisenstadt (als Eurilla in Haydns Orlando Paladino), zum Mostly
Mozart Festival nach New York (als Zerlina in Don Giovanni unter
Iván Fischer), nach Paris (als Despina in Così fan tutte) und nach
Madrid und Lissabon (als Serpetta in La finta giardiniera). Unter
Manfred Honeck sang sie jüngst in Schuberts Es-Dur-Messe.
Ihre neuesten CD-Aufnahmen umfassen u. a. Mozarts La finta
giardiniera (Serpetta) mit dem Freiburger Barockorchester und
Händels Aggrippina (Poppea) mit der Akademie für Alte Musik
Berlin, beide unter René Jacobs, Mahlers vierte Sinfonie mit dem
Pittsburgh Symphony Orchestra unter Manfred Honeck, Faures
Requiem mit dem Münchener Kammerorchester sowie Domènec
Terradellas Sesostri (Titelpartie) mit der Reial Companyia Opera
de Cambra. Bei uns war sie zuletzt im November 2011 zu Gast.
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Julia Lezhneva
Die 23-jährige russische Sopranistin
Julia Lezhneva studierte Gesang und
Klavier am Tschaikowsky-Konserva-
torium in Moskau. Weitere Gesangs-
studien absolvierte sie anschließend
bei Dennis O’Neill an der Cardiff Inter-
national Academy of Voice sowie an der
Guidhall School of Music and Drama in
London bei Yvonne Kenny. Internationale
Aufmerksamkeit erregte sie, als sie als
17-Jährige den internationalen Elena-
Obraztsova-Wettbewerb für Opernsängerinnen gewann.
Heute arbeitet sie mit so renommierten Dirigenten wie u. a. Marc
Minkowski, Giovanni Antonini, Alberto Zedda, Franz Welser-Moest,
René Jacobs, Fabio Biondi, Jean-Christoph Spinosi, Diego Fasolis
und Vladimir Fedoseev zusammen. 2010 gab sie ihr Debüt bei der
Salzburger Mozartwoche mit Marc Minkowski und dem Ensemble
Les Musiciens du Louvre Grenoble. Es folgten Engagements als
Fiordiligi in Così fan tutte mit Marc Minkowski und Les Musiciens
du Louvre Grenoble, in Meyerbeers Les Huguenots, Strawinskys Le
Rossignol sowie Tschaikowskys Iolanta und Mozarts c-Moll-Messe
bei den Salzburger Festspielen. In Amerika gab sie ihre Debüt in
Mozarts Requiem mit Louis Langrée und dem Mostly Mozart Festi-
val Orchestra im Lincoln Center in New York. Ihr Debüt an der Oper
La Monnaie in Brüssel veranlasste die Zeitschrift Opernwelt dazu,
sie zur »Nachwuchssängerin des Jahres 2011« zu wählen.
In der vergangenen Saison gab Julia Lezhneva ihr Debüt beim
Cleveland Orchestra (unter der Leitung von Franz Welser-Möst)
mit Mozarts C-Dur-Messe. Mit mehreren Soloprogrammen kon-
zertierte sie in ganz Europa. So war sie mit einem Händel-Pro-
gramm u. a. in Grenoble, Lausanne und an der Berliner Staats-
oper zu hören. Mit Marc Minkowski und Les Musiciens du Louvre
Grenoble war sie auf Tournee durch Frankreich und gastierte
zudem erneut bei der Salzburger Mozartwoche mit Johann
Sebastian Bachs Magnificat und Mozarts Litaniae de venerabili
altaris Sacramento KV 243. Mit dem Pianisten Mikhail Antonenko
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gab sie Recitals in Russland und Europa, u. a. in St. Petersburg,
Gent und beim Festival de Músiques de Torroella de Montgrí.
Zusammen mit Philippe Jaroussky und I Barrochisti unter der
Leitung von Diego Fasolis sang sie in Neumarkt.
Im Frühjahr 2011 erschien ihre erste Solo-CD, eine Aufnahme
von Rossini-Arien mit der Sinfonia Varsovia unter der Leitung
von Marc Minkowski. Die CD wurde mit mehreren internatio-
nalen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Diapason d’Or de
l’Annee »Jeune talent« und als Gramophone’s Editor’s Choice.
In der Kölner Philharmonie gibt Julia Lezhneva heute ihr Debüt.
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Christophe Dumaux
Christophe Dumaux wurde 1979 gebo-
ren und besuchte bereits als Teenager
Meisterkurse von Noëlle Barker und
James Bowman, bevor er sein Studium
am Conservatoire National Supérieur
de Musique in Paris aufnahm. 2002 gab
Christophe Dumaux als 22-Jähriger
sein professionelles Debüt in der Rolle
des Eustazio in Händels Rindaldo beim
Festival de Radio France in Montpellier.
Mit derselben Produktion, die von René
Jacobs dirigiert wurde, war er auch beim Festival in Innsbruck
und an der Berliner Staatsoper zu hören. Seither wird Christophe
Dumaux sowohl von international bedeutenden Opern- als auch
von Konzerthäusern und Festivals angefragt, darunter die Met-
ropolitan Opera New York, das Glyndebourne Festival, die Opéra
National de Paris, das Theater an der Wien, die Lyric Opera of
Chicago, The Santa Fe Festival, die Berlin Staatsoper sowie die
Opern in München und Zürich.
Sein Repertoire umfasst die Titelrolle in Händels Tamerlano (Spo-
leto Festival, USA), Cavallis La Calisto (Luxembourg) und Elioga-
balo (La Monnaie Brüssel), die Titelrollen in Händels Sosarme
(Saint Gallen) und Orlando (Theatre des Champs-Elysées Paris),
Ottone in Monteverdis L’incoronazione di Poppea (Glyndebourne,
Paris, Genf), Armindo und Ottone in Händels Agrippina (Copen-
hagen und Santa Fe), Unulfo in Rodelinda (Metropolitan Opera,
Dallas) sowie Tolomeo in Händels Giulio Cesare (u. a. in Paris,
Glyndebourne, Pittsburg, am Barbican in London, in Wien, Chi-
cago, und Madrid).
Zu seinen Engagements der jüngeren Zeit zählen Neuproduktio-
nen von Jephta unter der Leitung von Ivor Bolton und – am The-
ater an der Wien – von Benjamins Brittens Death in Venice. 2010
gab er seine Debüts an der Amsterdamer Oper in einer Neupro-
duktion von Don Chisciotte in Sierra Morena sowie an der Vlaamse
Opera in der Titelrolle von Giasone. 2011 kehrte er für zwei Neu-
produktionen an die Pariser Oper zurück: Akhmatova von Bruno
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Mantovani und Händels Giulio Cesare (Tolomeo). Noch im glei-
chen Jahr gab er seine Debüts in der Titelrolle von Giulio Cesare
am Château de Versailles und in Rinaldo an der Glyndebourne
Opera. Beide Produktionen bekamen herausragende Kritiken.
2012 folgte sein Debüt (mit Giulio Cesare) bei den Salzburger
Festspielen. Außerdem gab er Konzerte mit den Moscow Soloists
und dem Freiburger Barockorchester und feierte sein Debüt im
Amsterdamer Concertgebouw. Bei uns war er zuletzt im Oktober
2009 zu hören.
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Jeremy Ovenden
Der Tenor Jeremy Ovenden studierte
bei Norman Bailey und Neil Mackie am
Royal College of Music and Drama in
London. Später setzte er seine Studien
bei Nicolai Gedda fort. 2004 gab er in
Salieris L’ Europa riconosciuta unter der
Leitung von Riccardo Muti sein Debüt
an der Mailänder Scala, wo er seither
auch den Don Ottavio (Don Giovanni)
unter Gustavo Dudamel und Oronte
(Alcina) unter Giovanni Antonini sang.
Aktuelle und zukünftige Verpflichtungen umfassen die Rolle des
Nerone in Monteverdis L’Incoronazione di Poppea an der Pariser
Oper, Tigrane (Radamisto) am Theater an der Wien sowie eine
Tournee und Einspielung als Belfiore in Mozarts La Finta Giardini-
era mit René Jacobs.
Zu seinen Konzertverpflichtungen zählen Mozarts Litaniae de
venerabili altaris Sacramento mit dem Concentus Musicus Wien
unter Nikolaus Harnoncourt bei den Salzburger Festpsielen, Men-
delssohn Bartholdys Ellias mit dem Bergen Philharmonic Orches-
tra, Brittens Serenade mit dem Aaarhus Symphony Orchestra und
das War Requiem mit dem Danish National Symphony Orchestra,
Berlioz’ L’Enfance du Christ mit dem MDR Sinfonieorchester Leip-
zig, Szymanowskis Sinfonie Nr. 3 mit dem London Philharmonic
Orchestra unter Vladimir Jurowski und Händels Messiah mit der
Academy of Ancient Music unter Bernard Labadie.
Jüngst sang er den Ferrando (Così fan tutte) am Royal Opera
House Covent Garden und an der Berliner Staatsoper, Belfiore
(La Finta Giardiniera) und Jupiter in einer Neuproduktion von
Händels Semele am La Monnaie unter Christophe Rousset, Don
Ottavio (Mozarts Don Giovanni) in Berlin unter der Leitung von
Daniel Barenboim sowie die Titelrolle in Monteverdis L’Orfeo,
Oronte in Händels Alcina und Ilio in Cavallis Ercole Amante an
der Nederlands Opera. Bei den Salzburger Festspielen sang er
Fracasso in Mozarts La finta semplice, Don Asdrubale (Lo Sposo
Deluso) und Biondello (L’Oco del Cairo) unter Michael Hofstetter,
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Mozarts c-Moll-Messe unter Yannick Nézet-Séguin und Mozarts
La Betulia liberata unter der Leitung von Christoph Poppen.
Seine Diskographie enthält u. a. Bachs Markus- und Johannes-
passionen sowie Kantaten, Bibers Missa Saliburgensis, Händels
Saul und die Ode for St. Cecilia’s Day, Haydns Die Jahreszeiten und
Die Schöpfung, Holsts The Morning of the Year, die Kittle Arias und
Kantaten, Mozarts Il Sogno di Scipione, La Betulia liberata, La finta
semplice, L’Oca del Cairo und Lo Sposo Deluso sowie Monteverdis
achtes Madrigalbuch. Zuletzt erschien eine CD mit Mozart-Arien.
In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im November 2010 zu
erleben.
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Freiburger Barockorchester
Das Freiburger Barockorchester blickt in seiner Jubiläumssaison
2012/13 auf eine beispiellose, fünfundzwanzigjährige Erfolgsge-
schichte zurück. Aus studentischen Anfängen entstand innerhalb
weniger Jahre ein international gefragter Klangkörper, der regel-
mäßig in den bedeutendsten Konzert- und Opernhäusern zu
Gast ist. Neben der Vielfalt des Repertoires vom Frühbarock bis in
die Gegenwart wird häufig der besondere Klang des Orchesters
gerühmt. Dieser trägt das Ensemble von Freiburg in die europäi-
schen Nachbarländer, nach Nord– und Südamerika, nach Asien
und sogar bis nach Australien und Neuseeland. Seit Mai 2012
verfügen die »Freiburger« gemeinsam mit ihren Kollegen vom
ensemble recherche über ein international einzigartiges Domi-
zil: das Ensemblehaus Freiburg, eine musikalische Werkstatt und
Ideenschmiede für zwei Spitzenensembles der Alten und Neuen
Musik unter einem Dach.
Unverändert geblieben ist das künstlerische Credo des Freibur-
ger Barockorchesters: die kreative Neugier jedes einzelnen, mit
dem Ziel, eine Komposition so lebendig und sprechend wie nur
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irgend möglich zu spielen. Dazu gehört auch die Besetzung
anspruchsvoller Solokonzerte mit Mitgliedern aus den eigenen
Reihen. Ein kultiviertes und zugleich mitreißendes Ensemble-
spiel ist so zum internationalen Markenzeichen geworden.
Das Freiburger Barockorchester arbeitet kontinuierlich mit
bedeutenden Künstlern wie René Jacobs und Andreas Staier
zusammen und ist in einer engen Kooperation mit dem franzö-
sischen Label harmonia mundi France verbunden. Der künstle-
rische Erfolg dieser musikalischen Partnerschaften äußert sich
in zahlreichen CD-Produktionen und der Verleihung prominen-
ter Auszeichnungen wie zuletzt dem ECHO Klassik Deutscher
Musikpreis 2012, dem Gramophone Award 2011 und 2012, dem
Edison Classical Music Award 2012, dem ECHO Klassik Deutscher
Musikpreis 2011 und dem Jahrespreis der Deutschen Schallplat-
tenkritik 2009.
Unter der künstlerischen Leitung seiner beiden Konzertmeister
Gottfried von der Goltz und Petra Müllejans sowie unter der Stab-
führung ausgewählter Dirigenten präsentiert sich das Freiburger
Barockorchester mit rund einhundert Auftritten pro Jahr in unter-
schiedlichen Besetzungen vom Kammer- bis zum Opernorches-
ter: ein selbstverwaltetes Ensemble mit eigenen Konzertreihen
im Freiburger Konzerthaus, in der Stuttgarter Liederhalle und
der Berliner Philharmonie und mit Tourneen in der ganzen Welt.
In der Kölner Philharmonie war das Freiburger Barockorchester
zuletzt im Oktober vergangenen Jahres zu Gast und wird erneut
im April bei uns zu hören sein.
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Die Besetzung des Freiburger Barockorchester
Violine IAnne Katharina SchreiberBeatrix HülsemannBrigitte TäublKathrin TrögerEva Borhi
Violine IIGerd-Uwe KleinMartina GraulichDaniela HelmChrista KittelPeter Barczi
ViolaUlrike KaufmannChristian GoossesWerner Saller
VioloncelloGuido LarischUte Petersilge
KontrabassJames MunroFrank Coppieters
BlockflöteIsabel LehmannMargret Görner
OboeKatharina ArfkenSaskia Fikentscher
FagottJavier Zafra
LauteShizuko Noiri
HarfeMara Galassi
CembaloWiebke Weidanz
OrgelSebastian Wienand
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René Jacobs
René Jacobs wurde in Gent geboren
und kam als Chorknabe zur Musik.
Während er an der Universität Gent
klassische Philologie studierte, führte
er seine Gesangsstudien in Brüssel
und Den Haag fort. Die Begegnungen
mit den Brüdern Kuijken, Gustav Leon-
hardt und Alfred Deller ermutigten ihn,
sich als Countertenor zu spezialisieren.
Seine große Karriere in diesem Stimm-
fach führte ihn durch ganz Europa, in
die USA und in den Fernen Osten. Angezogen von der Barock-
musik und dem vielen Unentdeckten dieser Epoche, gründete
René Jacobs 1977 das Ensemble Concerto Vocale.
Sein Debüt als Operndirigent gab er 1983 mit Cestis L’Orontea bei
den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Viele seiner Pro-
duktionen, Opern von Monteverdi, Cesti, Cavalli, Gluck und Hän-
del, wurden zu Marksteinen der barocken Interpretationspraxis.
René Jacobs widmet sich daneben seit vielen Jahren mit Begeis-
terung der venezianischen Oper. Von 1997 bis 2009 war er künst-
lerischer Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. In
seiner Eigenschaft als erster ständiger Gastdirigent und künst-
lerischer Berater für das Barockrepertoire der Staatsoper Unter
den Linden in Berlin dirigierte er Orpheus von Telemann, Cleopa-
tra e Cesare von Graun, L’Opera seria von Gassmann und Così fan
tutte von Mozart. Weitere Produktionen, die er u. a. am Théâtre
Royal de la Monnaie in Brüssel, am Theater an der Wien und
am Théâtre des ChampsÉlysées in Paris dirigierte, waren Tele-
manns Der geduldige Socrates, Keisers Croesus, Haydns Orlando
Paladino und Il mondo della luna, die drei Opern von Monteverdi,
Cavallis La Calisto, Eliogabalo, Glucks Orfeo ed Euridice, Rossinis
Tancredi sowie Mozarts Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Idome-
neo und La clemenza di Tito. Regelmäßig dirigierte er auch beim
Festival in Aix-en-Provence. René Jacobs war lange Zeit an der
Schola Cantorum Basiliensis als Lehrbeauftragter tätig. Zahlrei-
che von ihm ausgebildete Sänger sind heute auf den internatio-
nal bedeutendsten Bühnen zu sehen.
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Für seine Opernproduktionen und CD-Einspielungen erhielt
René Jacobs zahlreiche Preise, darunter der Grand prix der bes-
ten Opernproduktion des Jahres 1998, der Preis der Académie
Charles Cros, der Choc de l’anné der Zeitschrift Le Monde de la
Musique und die Auszeichnung als »Einspielung des Jahres«
der Zeitschrift Gramophone für seine Aufnahme von Le nozze di
Figaro, für die er auch zwei MIDEM Classical Awards und einen
Grammy Award bekam. Mit dem Freiburger Barockorchester hat
er zahlreiche Aufnahmen eingespielt, zuletzt u. a. Mozarts La
Finta Giardiniera. In Deutschland wurde ihm für sein Lebenswerk
der Preis der Deutschen Schallplattenkritik verliehen. 2008 wurde
René Jacobs, der auch den Ehrendoktortitel der Universität von
Gent trägt, mit dem Telemann-Preis der Stadt Magdeburg aus-
gezeichnet. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Novem-
ber 2011 zu Gast.
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KÖLNMUSIK-VORSCHAU
Februar
SA1620:00
Craig Taborn p
Vijay Iyer Trio Vijay Iyer p Stephan Crump b Marcus Gilmore dr
Zwei der kreativsten amerikanischen Jazz-Pianisten der Gegenwart tref-fen aufeinander. Craig Taborn sorgt solistisch mit hybriden Sounds aus Techno und Avantgarde für vibrieren-den Großstadt-Jazz. Das Spiel des mit Lobeshymnen überhäuften Indo-Amerikaners Vijay Iyer ist dagegen auch vom Geist Duke Ellingtons durch-drungen. Mit seinem Trio übersetzt Iyer diesen aber genauso unwiderstehlich und atemberaubend in eine zeitgemäße Jazzsprache wie Funk und Michael Jacksons »Human Nature«.
Jazz-Abo Soli & Big Bands 4
SO 1715:00
Filmforum
Der Lieblingsfi lm von … Helge Schneider
Sexy BeastGroßbritannien / Spanien 2000, 88 Min., OmURegie: Jonathan Glazer / Mit: Ray Winstone, Ben Kingsley, Ian McShane u. a.
»Sexy Beast«, das Kino-Debüt des Werbe- und Videoclipfi lmers Jonathan Glazer (Radiohead, Blur, Jamiroquai), war die Entdeckung des Sundance Film Festivals 2001. Der clevere Neo-Noir-Thriller überrascht durch außerge-wöhnliche Optik, starke Darsteller und nette Regie-Spielereien. Er lebt im Kern von dem ausgefeilten Psycho-Duell der beiden superben Hauptdarsteller. Ben Kingsley gibt den Psychopathen Logan mit starker Intensität und hoher Glaub-würdigkeit, wirkt nicht nur auf Gegen-spieler Ray Winstone, der als geläuterter Gangster überzeugt, furchteinfl ößend bedrohlich.
In der Reihe »Der Lieblingsfi lm von …« präsentieren ausgewählte Künstler der Saison 2012/2013 Filme, die ihnen besonders viel bedeuten.
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Karten an der Kinokasse
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SO 1716:00
Isabelle Druet MezzosopranAnne Le Bozec Klavier
Nominiert von Cité de la musique Paris
Lieder von Hector Berlioz, Johannes Brahms, Camille Saint-Saëns, Ernest Chausson, Jean Sibelius, Gioachino Rossini u. a.
Gefördert durch die Europäische Kommission
15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll
Rising Stars – die Stars von morgen 4
DI 1920:00
Rafał Blechacz Klavier
Johann Sebastian BachPartita für Klavier a-Moll BWV 827 aus Klavierübung I
Ludwig van BeethovenSonate für Klavier Nr. 7 D-Dur Op. 10,3
Frédéric ChopinDeux Polonaises op. 40
Scherzo cis-Moll op. 39
Karol SzymanowskiSonate für Klavier Nr. 1 c-Moll op. 8
19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz
Piano 5
DO 2120:00
Frank Peter Zimmermann Violine
Wiener PhilharmonikerFranz Welser-Möst Dirigent
Alban BergKonzert für Violine und Orchester »Dem Andenken eines Engels«
Anton BrucknerSinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 3. Fassung»Romantische«
KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln
Das Kleine Wiener 2 Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 4
SO 2418:00
Andreas Brantelid Violoncello
MCO Academy NRWMahler Chamber OrchestraPablo Heras-Casado Dirigent
Henri DutilleuxTout un monde lointain Konzert für Violoncello und Orchester
Hector BerliozSymphonie fantastique op. 14
Förderer der MCO Residenz NRW: Kunststiftung NRW und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Kölner Sonntagskonzerte 3
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Neumarkt-Galerie50667 Köln(in der MayerschenBuchhandlung)
Roncalliplatz, 50667 Kölndirekt neben dem Kölner Dom(im Gebäude des Römisch-Germanischen Museums)
Philharmonie-Hotline0221 280 280
koelner-philharmonie.de
Mittwoch27.02.2013
20:00
Tetzlaff Quartett
Joseph Haydn
Streichquartett C-Dur op. 20,2 Hob. III:32
Alban Berg
Lyrische Suite für Streichquartett
Ludwig van Beethoven
Streichquartett a-Moll op. 132
Foto
: Ale
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März
SO0316:00
Emmanuel Pahud Flöte
Franz Liszt Kammerorchester
Werke vonJohann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Henry Purcell, Friedrich II. von Preußen, Frank Martin, Wolfgang Amadeus Mozart, Saverio Mercadante
13:00 Tanzschule lindig.art Blickwechsel EnSuite:»Barocke Tänze«
Sonntags um vier 4
SO0320:00
Moskauer KathedralchorAlexey Petrov Leitung
Michail GlinkaCheruvimskaja pesn’ (Cherubikon)
Aleksandr Kastal’skij»Dem guten Schäfer«
Modest Mussorgsky»Der Engel hat verkündet«
Pavel TschesnokovAm Bett des KrankenDas Abendopfer
Grigori Lwowskiy»Erbarme Dich unser«
Sergej RachmaninowVesper (Vsenoščnoe bdenie) op. 37 Das große Abend- und Morgenlob. Für gemischten Chor a cappella
IHR NÄCHSTESABONNEMENT-KONZERT
FR29März18:00
Andrew Tortise Tenor (Evangelist, Arien) Dietrich Henschel Bariton (Christus) Peter Harvey Bass (Pilatus und Arien) Hannah Morrison Sopran Meg Bragle Alt
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Dirigent
Johann Sebastian Bach Johannespassion BWV 245 (1724)Oratorium für Soli, Chor und Orchester
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Sir John Eliot Gardiner 3 Baroque … Classique 4
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Monteverdi ChoirEnglish Baroque Soloists
Sir John Eliot Gardiner Dirigent
Johann Sebastian Bach»Christ lag in Todes Banden«,
BWV 4 (1707 – 08)
John Eliot Gardiner spricht über Johann Sebastian Bach, die Kantate »Christ lag
in Todes Banden« und die Johannes-passion. Das Publikum ist eingeladen,
die Choräle mitzusingen.
19:00 Einführung in das Konzert: Louwrens Langevoort im Gespräch mit Isabella de Sabata. Das Gespräch wird
in englischer Sprache geführt.
Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort wird im Vorfeld des Kölner
Konzerts mit Gardiners Frau Isabella de Sabata über die Bach-Projekte, über
die Affi nität des Dirigenten zu Bach sprechen und darüber, wie man Bachs
Musik den Menschen näher bringt.
Gründonnerstag28. März 2013
20:00
Konzerte mit Sir John Eliot Gardiner
Karfreitag29. März 2013 18:00
Monteverdi ChoirEnglish Baroque SoloistsSir John Eliot Gardiner Dirigent
Johann Sebastian BachJohannespassion BWV 245 (1724)Oratorium für Soli, Chor und Orchester
Beide Konzerte werden durch das Kuratorium KölnMusik e. V. gefördert.
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von
Jürgen Ostmann ist ein Original -
beitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Marco Borggreve S. 30;
Decca/Uli Weber S. 24; Lilac S. 22; Philippe
Matsas S. 33
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
koelner- philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
koelner- philharmonie.de
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Neumarkt-Galerie50667 Köln(in der MayerschenBuchhandlung)
Roncalliplatz, 50667 Kölndirekt neben dem Kölner Dom(im Gebäude des Römisch-Germanischen Museums)
Philharmonie-Hotline0221 280 280
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to: K
öln
Mu
sik
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tth
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uff
Donnerstag21.02.2013
20:00
Wiener Philharmoniker
Alban Berg
Konzert für Violine und Orchester»Dem Andenken eines Engels«
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 »Romantische«
Frank Peter Zimmermann ViolineFranz Welser-Möst Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln
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