Barbara Berthold/Ursula Carle Universität Bremen 1 Matteus Skolan Stockholm 14.10.03.
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Barbara Berthold/Ursula Carle Universität Bremen 1
Matteus Skolan Stockholm
14.10.03
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Besuch in der Matteus Schule in Stockholm am 14.10.03
• Information durch die Konrektorin für die Klassen 0-5 über die Arbeit der Schule
• Information durch den Leiter der Schulentwicklungsbehörde des Landes Schweden, Staffan Lungh, über die Veränderung der Schuleingangsstufe in Schweden
• Besuch der Eingangsstufe, Hospitation im Unterricht und in einer Teamsitzung zur Unterrichtsplanung
• Organisation der Veranstaltung: Karin Bossaler, Grundschule Borchshöhe, Bremen
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Matteus Skolan Stockholm
• Zweizügige Innenstadtschule mit 2 Abteilungen– Klassen 0-5 (zwei Teams 0-2 und 3-5)– Klassen 6-9
• Innerhalb Stockholms haben die Eltern freie Schulwahl unter 8 Schulen. Schule muss aber Kinder aus dem Stadtteil bevorzugen.
• Eltern schauen schon bei der Vorschulwahl auf die Qualität der Arbeit in Klasse 6/7
• 15 bis 25 Kinder pro Klasse werden immer drei Jahre lang unterrichtet von einem Team aus einer Lehrerin, einer Hortnerin und einem Vorschullehrer.
• Privilegierte Elternschaft• Auf 10 Klassen eine SonderpädagogIn, sie arbeitet nicht
am Kind.
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Leitziele im Lehrplan seit 1994• Konstruktivistischer Ansatz• Entwicklungsorientierung• Problemhaltige Aufgaben• Pädagogik der Vielfalt• Mehrpädagogensystem• Ziel in der Vorschulklasse: Sicherheit, Zuhören,
gebraucht werden• Portfolio zur Dokumentation der Lernentwicklung mit
dem Kind• Arbeit mit Analyseschemata
Schwedische Schulen planen weitgehend eigenständig. Die Qualitätskontrolle erfolgt durch nationale Tests in Kl. 5 und 9. Für Klasse 2 besteht die Möglichkeit einen Test einzusetzen um den Entwicklungsstand der Klasse zu überprüfen.
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Schulleitung leitet ausschließlich – kein Unterricht
• Vorbild• Ermutigen• Lenken• Ziele propagieren• Gruppen führen
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Matteus Skolan Stockholm (2)
• 10-20 verschiedene Vorschulen liefern der Schule Kinder, 50% von außerhalb des Einzugsgebiets, davon 20% aus dem Umland Stockholms
• Es gibt keine persönliche Übergangsbegleitung. Seit die Vorschulklasse an der Schule ist, hat sich lediglich die Übergangsschwelle verlagert und ist nun zwischen Vorschule und Vorschulklasse.
• Treffen mit den Eltern, die ihr Kind an der Schule anmelden wollen, im Februar. Kinder kommen 3 mal bis zum Schulbeginn in die Schule.
• Entwicklungsbericht aus der Vorschule geht an die Schule, es sei denn die Eltern widersprechen dem.
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• Lehrer hatten im Jahre 2002 durchschnittlich 104 Stunden Fortbildung.
• Planungszeit im Klassenteam beträgt 2-3 Std. wöchentlich
• Gemeinsame Montagsplanung einmal monatlich ist teamübergreifend
• 2 Wochenstunden Elternarbeit• Insgesamt 40 Stunden Präsenzzeit
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• Lehrer : Schüler Verhältnis– 1 : 17,4 in der Kindergartengruppe– 1 : 13,5 in der Vorklasse– 1 : 18,5 im Hort– Im Team wird auch Fachliteratur gemeinsam
gelesen
• Der Hort ist für alle Kinder verpflichtend. Hortarbeit und Unterricht gehen in einander über.
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Übergang Kindergarten-Schule in SchwedenErgebnisse einer Untersuchung an 30 Schulen
• Es haben sich nach Einführung der Vorschulklasse zwei organisatorische Veränderungen herausgebildet:– Jahrgangsübergreifender Unterricht, meist Klasse 0 und 1 – 0 und 1 werden separat unterrichtet
• Inhaltliche Veränderung: – Hortler sind in die Schule hineingekommen und haben ihre
Sichtweisen dort eingebracht. Zur Zeit wird noch an guten Modellen der Kooperation gearbeitet
• Gelingensbedingungen:– Inhaltliche Auseinandersetzung im Team– Gemeinsame Leitziele, – gemeinsames Basisverständnis der pädagogischen Arbeit– Schulleitung, die leiten kann und Interesse an Gruppenprozessen
und deren Unterstützung hat
• Systematische Fortbildung in Mathematik und Schriftspracherwerb nötig, Nutzung der Analyseschemata
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Was verdienen schwedische LehrerInnen?
• Grundgehalt + verhandelter Anteil• VorschullehrerInnen mit akademischer
Ausbildung (seit 1979 die Regel) beginnen mit 19.000 Kr. brutto mtl., nach mehrjähriger Schulerfahrung 22.800 Kr.
• LehrerInnen beginnen mit 20.000 Kr. brutto mtl., nach mehrjähriger Berufserfahrung 24.000 Kr.
(1 Kr. entspricht ca. 0,95 Euro)
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Lehrerausbildung• 1 Jahr gemeinsames Studium an der
Universität
• 2 Jahre lehramtsspezifisch (Vorschule, Primarstufe, Sek 1 und Sek 2)
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In der Gruppe 0-2 der Matteus-Schule Stockholm
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Der Körper – Unterricht in Klasse 1
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„Der Körper“ – Körperteile benennen14 Kinder, 15 Minuten, rege Diskussionen im Kreis, von der Lehrerin herausgefordert und moderiert
Klasse 1
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Mathematik-Aufgabe zum Thema „mein Körper“
In der kommenden Woche ist geplant, das Skelett einzuführen. Es gibt zwei Skelette, mit denen gearbeitet werden kann, ein komplettes und Fridolin, eines an dem
einige Knochen „durch einen Unfall“ fehlen.
Aufgabe an die Kinder wird sein:
Wie viele Knochen hat der Mensch? Die Lehrer erwarten, dass die Kinder im Anschluss ihre Lösungen
vergleichen und darüber diskutieren, dass sie eigene Rechengeschichten zum Knochenmann erfinden.
Klasse 1, Oktober 2003
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Die Klassenzimmerausstattung
Rechnen mit
großen Mengen
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Klassenzimmer-ausstattung
Telefon
Wasser trinken
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Jedes Kind stellt das Buch aus, welches es gerade liest
Jürgen (Vorschullehrer) und Eva-Lena (Grundschullehrerin) sind MentorIn für je die Hälfte der Kinder
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Klassenbuch
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© PRIM Gruppen Lärarbögskolan i Stockholm
Box 3410310026 Stockholm
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©Uppsala Universitet, Institutionen för nordiska språk.
Avdelningen för forskning och utbildning i modern svenska (FUMS)
Analyseschema für Schriftspracherwerb
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Teilnehmende Beobachtung: Planung der kommenden Woche im Klassenteam
Jürgen (Vorschullehrer) und Eva-Lena Grundschullehrerin) sind die Lehrer der Klasse 1. Sie sind nur zu zweit, weil die Klasse ungewöhnlich klein ist mit 14 Kindern.
Immer dienstags planen sie zusammen den Unterricht der nächsten Woche. Während dieser Zeit unterrichtet die Englischlehrerin und der Englischlehrer die Klasse. Anschließend haben die Kinder Freispiel, das ebenfalls von den beiden Lehrern betreut wird.
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Planung 2
Jürgen und Eva-Lena gehen in ihr Arbeitszimmer und nehmen ihre Kalenderbücher zur Hand. Dort steht die Planung der vergangenen Woche und einige kurze Reflexionseinträge. Sie gehen Einheit für Einheit durch und reflektieren noch einmal, was die einzelnen Kinder gelernt haben (alle konnten schon..., xy benötigt noch etwas Zeit).
Sie überlegen gemeinsam, welches aufbauende Angebot die Kinder interessieren könnte. Wie könnten sie die Aufgaben gestalten, dass die Reflexion der Kinder angeregt wird? Beide vermerken sich das Gleiche in ihrem Kalenderbuch. Jeder schreibt sich auf, was er noch arbeitsteilig vorbereiten wird.
Sie nehmen das Analyseschema Schriftspracherwerb hinzu. Es soll für jedes Kind kopiert werden, um dort Eintragungen zu den Kategorien vornehmen zu können.
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FazitDie Übergangsthematik ist in Schweden offenbar durch die Einrichtung der Vorschulklasse ins Hintertreffen geraten, denn der Übergang liegt nun zwischen Vorschule und Vorschulklasse. Hier kann Schweden für uns kein Vorbild sein. Die Vorschulklasse entspricht etwa der deutschen ersten Klasse. Die Kinder besuchen sie ab dem 6. Lebensjahr. Sie lernen dort allerdings wesentlich spielerischer lesen, schreiben und rechnen, sowie experimentieren und reflektieren. Die Ganztagsschule führt zu einer Entzerrung der Lernzeit, die überall gut rhythmisiert erscheint. Besonders der Sachunterricht und der Umgang mit Büchern (in jeder Schule gibt es eine Bibliothek für die Kinder) ist anspruchsvoller als bei uns. Übungen werden in Klasse 1 und 2 wesentlich in Spiele verpackt. Die Schulen sind alle deutlich besser mit Personal, Räumen und Sachen ausgestattet als in Deutschland