B7: Reziprozität und Fairness in der Beschäftigungsbeziehung

1
B7: Reziprozität und Fairness in der Beschäftigungsbeziehung Interner Arbeitsmarkt Geschlossene Beschäftigungsbeziehung Traditioneller Arbeitsvertrag Offener Arbeitsmarkt kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse Leiharbeit, Outsourcing, freie Mitarbeit EXTERNALISIERUNG Ost: seit 1989 West: seit 1980 Systematische Ost-West Unterschiede Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, z. B. Arbeitslosigkeit, Kleinbetrieblichkeit Demographische Entwicklung Sozialisationsbedingungen Unterschiede in den Externalisierungsprozessen (z. B. mehr Leiharbeit im Westen) 1. AUSGANGSLAGE 2. FORSCHUNGSGEGENSTAND Forschungsfragen 1. Welche Funktion haben Reziprozität und Fairness in der Beschäftigungsbeziehung, insbesondere für die wirtschaftlich relevanten Aspekte Leistungs- und Investitionsbereitschaft? 2. Wie entwickeln sich diese Dispositionen unter unterschiedlichen sozialen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Ost- und Westdeutschland? 3. Wie beeinflussen Reziprozität und Fairness im Zusammenspiel mit institutionell-gesetzlichen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren die Vertragsgestaltung? Leithypothesen 1. Akteure in der Beschäftigungsbeziehung legen sowohl opportunistisches als auch faires und reziprokes Verhalten an den Tag. Der Effekt sozialmoralischer Dispositionen auf die intrinsische Leistungs- und Investitionsbereitschaft der Akteure hat Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg und führt somit zu wechselseitigen Anpassungen in der Vertragsgestaltung. 2. Sozialmoralische Dispositionen evolvieren in Abhängigkeit von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und unternehmensinternen Rahmenbedingungen. Diese können einen Beitrag dazu leisten, systematische Unterschiede in den Externalisierungsprozessen in Ost und West zu erklären. 3. METHODIK 4. BEITRAG ZUM SFB Spieltheorie Das Instrumentarium der Spieltheorie, einer 1994 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichneten Methode, erlaubt die mathematische Modellierung von Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern als Prinzipal-Agenten-Modell. Zur Weiterentwicklung bisheriger Modelle werden wir sowohl sozialmoralische Dispositionen als auch den Wettbewerb der Unternehmen auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten berücksichtigen. Experimentelle Methode Diese Methode, 2002 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet, ermöglicht eine kontrollierte Überprüfung der aus den spieltheoretischen Modellen abgeleiteten Hypothesen. Die Teilnehmer werden in Abhängigkeit von ihren Entscheidungen und denen anderer Teilnehmer bezahlt. Experimente zeichnen sich durch eine Fokussierung auf die wesentlichen Bestandteile strategischer Interaktion aus, was diesem Projekt grundlagentheoretischen Charakter verleiht. Theoriebildung 1. Entwicklung von Bausteinen einer Theorie der Beschäftigungsbeziehung unter Berücksichtigung von sozialmoralischen Dispositionen wie Reziprozität und Fairness sowie den wirtschaftlichen und sozialen Unterschieden in Ost- und Westdeutschland. 2. Theoretische Aufarbeitung empirischer Befunde der anderen Teilprojekte des B-Bereichs mit Hilfe des Rational-Choice- Ansatzes. Enge Zusammenarbeit mit den Projekten B2, B6 Datenerhebung 1. Gezielte Datenerhebung aus der Beschäftigtenperspektive – bisher im SFB nicht möglich 2. Kontrollierte Datenerhebung der strategischen Interaktion von Individuen – mit Felddaten nicht beobachtbar 3. Vergleich unserer Daten mit den Schlussfolgerungen der psychologischen, wirtschaftlichen und soziologischen Umfrageerhebungen der Projekte B1, B2, B5, B6 Institutionell-gesetzliche Bedingungen Reziprozität und Fairness in der Beschäftigungsbeziehung Externalisierung Soziale Rahmen- bedingungen Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Vertragsgestaltung Leistungs- und Investitionsbereitschaf t Unternehmenserfolg Inv Kontakt: Prof. Dr. Güth: [email protected] / Prof. Dr. Sutter: [email protected]

description

Interner Arbeitsmarkt Geschlossene Beschäftigungsbeziehung Traditioneller Arbeitsvertrag. EXTERNALISIERUNG Ost: seit 1989 West: seit 1980. Systematische Ost-West Unterschiede Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, z. B. Arbeitslosigkeit, Kleinbetrieblichkeit Demographische Entwicklung - PowerPoint PPT Presentation

Transcript of B7: Reziprozität und Fairness in der Beschäftigungsbeziehung

Page 1: B7: Reziprozität und Fairness in der Beschäftigungsbeziehung

B7: Reziprozität und Fairness in der Beschäftigungsbeziehung

Interner Arbeitsmarkt

Geschlossene Beschäftigungsbeziehung

Traditioneller Arbeitsvertrag Offener Arbeitsmarkt

kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse

Leiharbeit, Outsourcing, freie Mitarbeit

EXTERNALISIERUNG

Ost: seit 1989West: seit 1980 Systematische Ost-West Unterschiede

• Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, z. B. Arbeitslosigkeit, Kleinbetrieblichkeit

• Demographische Entwicklung

• Sozialisationsbedingungen

• Unterschiede in den Externalisierungsprozessen (z. B. mehr Leiharbeit im Westen)

1. AUSGANGSLAGE

2. FORSCHUNGSGEGENSTAND

Forschungsfragen1. Welche Funktion haben Reziprozität und Fairness in der

Beschäftigungsbeziehung, insbesondere für die wirtschaftlich relevanten Aspekte Leistungs- und Investitionsbereitschaft?

2. Wie entwickeln sich diese Dispositionen unter unterschiedlichen sozialen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Ost- und Westdeutschland?

3. Wie beeinflussen Reziprozität und Fairness im Zusammenspiel mit institutionell-gesetzlichen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren die Vertragsgestaltung?

Leithypothesen1. Akteure in der Beschäftigungsbeziehung legen sowohl

opportunistisches als auch faires und reziprokes Verhalten an den Tag. Der Effekt sozialmoralischer Dispositionen auf die intrinsische Leistungs- und Investitionsbereitschaft der Akteure hat Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg und führt somit zu wechselseitigen Anpassungen in der Vertragsgestaltung.

2. Sozialmoralische Dispositionen evolvieren in Abhängigkeit von gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und unternehmensinternen Rahmenbedingungen. Diese können einen Beitrag dazu leisten, systematische Unterschiede in den Externalisierungsprozessen in Ost und West zu erklären.

3. METHODIK 4. BEITRAG ZUM SFB

SpieltheorieDas Instrumentarium der Spieltheorie, einer 1994 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichneten Methode, erlaubt die mathematische Modellierung von Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern als Prinzipal-Agenten-Modell. Zur Weiterentwicklung bisheriger Modelle werden wir sowohl sozialmoralische Dispositionen als auch den Wettbewerb der Unternehmen auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten berücksichtigen.

Experimentelle MethodeDiese Methode, 2002 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet, ermöglicht eine kontrollierte Überprüfung der aus den spieltheoretischen Modellen abgeleiteten Hypothesen. Die Teilnehmer werden in Abhängigkeit von ihren Entscheidungen und denen anderer Teilnehmer bezahlt. Experimente zeichnen sich durch eine Fokussierung auf die wesentlichen Bestandteile strategischer Interaktion aus, was diesem Projekt grundlagentheoretischen Charakter verleiht.

Theoriebildung1. Entwicklung von Bausteinen einer Theorie der

Beschäftigungsbeziehung unter Berücksichtigung von sozialmoralischen Dispositionen wie Reziprozität und Fairness sowie den wirtschaftlichen und sozialen Unterschieden in Ost- und Westdeutschland.

2. Theoretische Aufarbeitung empirischer Befunde der anderen Teilprojekte des B-Bereichs mit Hilfe des Rational-Choice- Ansatzes. Enge Zusammenarbeit mit den Projekten B2, B6

Datenerhebung1. Gezielte Datenerhebung aus der Beschäftigtenperspektive –

bisher im SFB nicht möglich

2. Kontrollierte Datenerhebung der strategischen Interaktion von Individuen – mit Felddaten nicht beobachtbar

3. Vergleich unserer Daten mit den Schlussfolgerungen der psychologischen, wirtschaftlichen und soziologischen Umfrageerhebungen der Projekte B1, B2, B5, B6

Institutionell-gesetzliche

Bedingungen

Reziprozität und Fairnessin der Beschäftigungsbeziehung

Externalisierung

Soziale Rahmen-

bedingungen

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

VertragsgestaltungLeistungs- und

Investitionsbereitschaft

Unternehmenserfolg

Inv

Kontakt: Prof. Dr. Güth: [email protected] / Prof. Dr. Sutter: [email protected]