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„Wasserführung der Aggerunterhalb von Ehreshoven I“
ArbeitsgesprächKöln, 14. August 2014
Gliederung• Anlass und Ziel des Gesprächs
• WRRL in NRW
• Aktuelle Situation
– Lage
– Rechtliche Situation
– Überprüfung nach DIN 19700
• Maßnahmen
– Programmmaßnahmen des BWP 2009
– Bisherige Ergebnisse der Runden Tische
– Einzelmaßnahmen des UFP
• Weitere fachliche Grundlagen
– Fachlich relevante Aussagen des „Handbuch Querbauwerke“
– Durchgängigkeitskonzept Agger
Anlass und Ziel
• Aufgrund der Diskussion im Rahmen der Runden Tische PE_SIE_1100 und PE_SIE_1200 wurde vereinbart, die Bedeutung der Ausleitungsstrecke unterhalb der Staustufe Ehrenshoven I als Lachslaichhabitat und die dortige Mindestwasserführung zu erörtern. (Protokolle der Sitzungen vom 13.5.2014 und 27.05.2014)
• Ziel des heutigen Gesprächs ist die Vorbereitung einer Bewirtschaftungsentscheidung für diesen und andere vergleichbare Standorte
� Guter Zustand für Grund- und Oberflächengewässer
� Grundsätzlich Zielerreichung 2021
� Falls das nicht leistbar ist, Fristverlängerung bis 2027
� Maßnahmen mit Fristverlängerung sind bereits aufzunehmen und „durchzuplanen“ (wer tut was bis wa nn, auch nach 2021)
� Fristverlängerung ist ausführlich zu begründen. Grü nde für Fristverlängerungen sollen von Maßnahmenträgern benannt werden.
� Ausnahmen für Sonderfälle wie Braunkohlegewinung
Ziele
� Guter chemischer Zustand ist immer anzustreben
� Alle Einzelziele parallel anstreben – z. B. guter Zu stand Biologie Fische + Einhaltung QZ Einzelstoff aus Öko chemie
� Ursachen für Zielverfehlung sind alle anzugehen (Morphologie, Durchgängigkeit, stoffliche Belastung en…)
� Maßnahmen sind auch dann vorzusehen, wenn ein Einze lziel und damit der gute Zustand nicht erreicht werden kön nen
� Im Reporting muss für jede QK und jeden Stoff einze ln die Zielerreichung berichtet werden und ggf. die Ursach e für die Zielverfehlung.
Ziele
Beteiligung
� Arbeitsgruppen auf Landesebene� Kernarbeitskreise� Gebietsforen� Runde Tische� Formal in der gesetzlich vorgesehenen
Beteiligungsphase vom 22.12.14 bis 22.06.15 (erneut Einsatz von Beteiligung-online)
� Hinweis: Beteiligungsphase für „Wichtige Wasserbewirtschaftungsfragen“ läuft noch bis 30.06.14
Lage
Staustufe Ehreshoven I(Hauptschluss)
Ausleitungsstrecke
Staustufe Ehreshoven II(Nebenschluss)
Betriebsgraben
Halde Kastor(Pb, Zn, Cd)
�
Wasserkraftanlagen
Rechtliche Situation
• Wasserbuch: 13.05.1965, WBl. I A 18, I B 38, I C 18 mit Verweis auf Verleihungsurkunde des Vorsitzenden des Bezirksausschusses in Köln vom 06.05.1931 Az.: BA. 3 – 415/30
– Ableitung von Wasser in einen Werkgraben zum Betrieb zweier Turbinen im Krafthaus II und Rückführung in die Agger
– Anstau auf +111,0 NN zum Antrieb von zwei Turbinen im Krafthaus I
– Ablaufhemmung zur dauernden Ansammlung von Wasser in einem Ausgleichsweiher (Ehreshoven II, Stauziel 104,50 NN)
– Absenkung des Wasserspiegels der Agger durch Vertiefung des Aggerbettes von Parzelle 29 Flur 3 Gemarkung Wilkerath bis zur Wegbrücke Wilkerath-Ninbach
Rechtliche Situation
• Verleihungsurkunde vom 06.05.1931 (Az.: BA. 3 –415/30) enthält– Nebenbestimmungen, u.a. zur Unterhaltung des Ablaufbereiches
unterhalb Ehreshoven II und auch zu Fischerei-Belangen.– KEINE Regelung zu Wassermengen im Mutterbett der Agger
• Einleitungserlaubnis der KA Engelskirchen des Aggerverbands (bis zum 31.12.14)– Nebenbestimmung 6.7: technische Maßnahmen zur Erhöhung
der Mindestwasserführung auf 500 l/s sind durch den Aggerverband nachzuweisen
Rechtliche Situation
• Vertrag zwischen Aggerverband und RWE Energie AG– AV leitet über Wasserüberleitungsrohre am Wehrstandort
zusätzlich 300 l/s in das Mutterbett– RWE gibt freiwillig ohne Rechtsverpflichtung 200 l/s in das
Mutterbett ab– RWE wird die Energieerzeugung zurücknehmen, um die
Wasserversorgung der Wasserentnahme durch den AV zu gewährleisten,
– Bei Reparaturarbeiten kann die Wasserentnahme über die Rohrleitung unterbrochen werden. In diesem Fall wird über die Wehranlage eine entsprechende Wassermenge abgegeben.
– Vertrag gilt auch für Rechtsnachfolger von RWE
Fisch-Zielartenkulissen
• Zielartenkulisse Lachs– Im BWP2009 festgelegte Kulisse sieht die Ausweisung der Agger
bis zum Wehr Ehreshoven I vor (Stat. km 29,18). Diese Kulisse wird im BWP2015 wohl beibehalten.
• Zielartenkulisse Aal– Im BWP2009 festgelegte Kulisse sieht die Ausweisung der Agger
bis zum Wehr Ehreshoven I vor (Stat. km 29,18). Diese Kulisse wird im BWP2015 wohl beibehalten.
• Zielartenkulisse potamodrome Arten– Im BWP2009 festgelegte Kulisse sieht die Ausweisung der Agger
bis Derschlag vor (Stat. km 56,16 ). Diese Kulisse wird im BWP2015 wohl beibehalten.
Zielartenkulisse Lachs
Much
Wi
Lohmar
Rösrath
Overath
LindlarOdenthal
W
Troisdorf
Nüm
Wesseling
Gummers
Ruppichterot
Engelskirchen
Bergisch Gladbach
Neunkirchen-Seelscheid
Agger
Sülz
Bröl
Wahnbach
Strunde
Naafbach
Lennefe
Flehbach
Waldbrölbach
Mutzbach
Rheinkanal 1
Alpebach
Scherfbach
Loopebach
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Frankenforstbach
Kurtenwald Bach
Harscheider Bach
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Dhünn
Ehreshoven
Zielartenkulisse Aal
Ehreshoven
Überprüfung DIN 19 700
Überprüfung DIN 19 700
Überprüfung DIN 19 700
Überprüfung DIN 19 700
Überprüfung DIN 19 700
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Maßnahmen des BWP2009
• Wasserkörper DE_NRW_2728_0– 69 (Maßnahmen zur Herstellung/Verbesserung der linearen Durchgängigkeit
an Staustufen/Flusssperren, Abstürzen, Durchlässen und sonstigen wasserbaulichen Anlagen gemäß DIN 4048 bzw. 19700 Teil 13)
– 73 (Maßnahmen zur Habitatverbesserung im Uferbereich)
– 74 (Maßnahmen zur Auenentwicklung und zur Verbesserung von Habitaten)
– 79 (Maßnahmen zur Anpassung/ Optimierung der Gewässerunterhaltung)
– 95 (Maßnahmen zur Reduzierung der Belastungen infolge von Freizeit- und Erholungsaktivitäten)
Zusätzliche Maßnahmennach 1. RT BWP 2015
• Wasserkörper DE_NRW_2728_0– 28 (Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge durch Anlage von
Gewässerschutzstreifen)
– 29 (Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoff- und Feinmaterialeinträge durch Erosion und Abschwemmung aus der Landwirtschaft)
– 61 (Maßnahmen zur Gewährleistung des erforderlichen Mindestabflusses)
– 96 (Maßnahmen zur Reduzierung anderer anthropogener Belastungen)
In Arbeitsgesprächen (28, 29, 61) bzw. im Rahmen des RT Abwasser zu prüfen (96)
Maßnahmen des BWP2009
• Wasserkörper DE_NRW_2728_29048– 68 (Maßnahmen zur Herstellung der linearen Durchgängigkeit an Talsperren,
Rückhaltebecken, Speichern und Fischteichen im Hauptschluss)
– 69 (Maßnahmen zur Herstellung/Verbesserung der linearen Durchgängigkeit an Staustufen/Flusssperren, Abstürzen, Durchlässen und sonstigen wasserbaulichen Anlagen gemäß DIN 4048 bzw. 19700 Teil 13)
– 70 (Maßnahmen zur Habitatverbesserung durch Initiieren/ Zulassen einer eigendynamischen Gewässerentwicklung)
– 71 (Maßnahmen zur Habitatverbesserung im vorhandenen Profil)
– 79 (Maßnahmen zur Anpassung/ Optimierung der Gewässerunterhaltung)
– 501 (Grundsatzentscheidung zum Vorgehen an der mittleren und oberen Aggerinkl. Wiehl hinsichtlich des Zielzustands bei der Wiederherstelliung der Durchgängigkeit und bei HYMO-Maßnahmen)
Zusätzliche Maßnahmennach 1 . RT BWP2015
• Wasserkörper DE_NRW_2728_29048– 73 (Maßnahmen zur Habitatverbesserung im Uferbereich)
– 76 (Technische und betriebliche Maßnahmen vorrangig zum Fischschutz an wasserbaulichen Anlagen)
Beide Maßnahmen im Runden Tisch akzeptiert.
Programm-Maßnahme
61
Programm-Maßnahme
68
Programm-
Maßnahme
76
Umsetzungsfahrplan AggerÜbersichtskarte PE_SIE_1100 (Ausschnitt)
Ehreshoven
IN5
Folie 28
IN5 Standorte eintragen!!! auf allen KartenNienhaus; 11.08.2014
Umsetzungsfahrplan AggerÜbersichtskarte PE_SIE_1200 (Ausschnitt)
Ehreshoven
UFP Agger - Ausleitungstrecke
Ehreshoven II
Ehreshoven I
UFP Agger – u.h. Standort
Ehreshoven II
UFP SU_14 Agger(Ausleitungsstrecke)
UFP SW_185 Agger(oberhalb Wehr Ehreshoven I)
Handbuch Querbauwerke
• Das Handbuch Querbauwerke (MUNLV 2005) nennt unter „Maßnahmen und Methoden zur gewässer-ökologischen Sanierung von Querbauwerken“:
– Rückbau von Querbauwerken und Wiederherstellung eines natürlicheren Gewässerbetts
– Wiederherstellung der flussaufwärts gerichteten Durchgängigkeit
– Wiederherstellung der flussabwärts gerichteten Durchgängigkeit
– Maßnahmen zum Schutz von abwandernden Fischen an Wassernutzungsanlagen und Wasserentnahmebauwerken
– Verfahren zur Festlegung des Mindestabflusses in Ausleitungsstrecken
Handbuch Querbauwerke
• Das Handbuch gibt Orientierungswerte und Standard-verfahren für die Festlegung von Mindestabflüssen in Abhängigkeit der Wanderkorridore an.
• Wenn Ausleitungsstrecken Besonderheiten wie Abwassereinleitungen o.ä. aufweisen, ist eine Einzelfalluntersuchung erforderlich.
Durchgängigkeitskonzept Agger
Empfohlene Variante (nach ökologischer Bewertung und Kosten-Nutzen-Analyse):Bau von Fischauf- und abstiegsanlagen an Agger und W iehl
Aus: „Studie zur Herstellung der Durchgängigkeit der Agger und ihrer Zuflüsse.“ Ing.-Büro Floecksmühle 2003
Diskussion
• Anregung aus 1. RT:Ausleitungsstrecke als Lachslaichhabitat entwickeln und Mindestwassermenge anpassen!
• Fragestellung heute:1. Kann Ausleitungsstrecke als Lachslaichhabitat entwickelt
werden?2. Welche (Programm-)Maßnahmen sind zielführend für diesen
und andere Standorte?
StammdatenProgramm-Maßnahmen (PM)gemäß BWP 2009
Vorschlag Programm-Maßnahmen (PM)nach Runder Tisch 1 für BWP 2015
PEH OFWK_3D_idGewässer-name
Hydromorphologische Maßnahmen (HY_OW)
Hydromorphologische Maßnahmen (HY_OW)
Prüfaufträge
PE_SIE_1100 DE_NRW_2728_0 Agger 69, 73, 74, 79 61(?), 69, 73, 74, 79
28 u. 29: im Arbeitsgespräch Landwirtschaft prüfen
61: im Arbeitsgespräch "Mindestwassermenge
Agger" prüfen
PE_SIE_1200 DE_NRW_2728_29048 Agger 68, 69, 70, 71, 79 68, 69, 70, 71, 73, 76