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Arzneimittel in der Pflege
Injektionen richtig verabreichen
2 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Inhalt
• Parenteralia- Definition und Eigenschaften- Unterschiede zwischen Injektion und Infusion
• Injektion- Allgemeine Informationen- Verantwortung- Komplikationen- Materialien: Spritzen, Kanülen, Ampullen- Hygiene- Vorbereiten einer Injektion- Injektionsarten: - Intravenöse Injektion
- Subkutane Injektion- Intramuskuläre Injektion
3 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Parenteralia - Definition
Was sind Parenteralia?• Sterile Arzneiformen.
• Sie werden dem Körper unter Umgehung des
Magen-Darm-Traktes zugeführt.
• Dazu gehören Injektionen, Infusionen und Implantate.
4 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Parenteralia - Eigenschaften
Müssen besondere Voraussetzungen erfüllen:
• Sterilität keine vermehrungsfähigen Mikroorganismen
• Pyrogenfreiheit keine fiebererzeugenden Substanzen
• Schwebstoffteilchenfreiheit
keine ungelösten Partikel in parenteralen Lösungen
• Stabilität keine Farbveränderung, Trübung etc.
• Isotonie gleicher osmotischer Druck wie Körperflüssigkeit
• Isohydrie physiologischer pH-Wert
5 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Unterschiede: Injektion und Infusion (1)
Injektion• Kleine Flüssigkeitsmengen (bis zu 20 ml)
• Rasch gespritzt (innerhalb von Sekunden bis Minuten)
• Bolus-Injektion:
rasche intravenöse Injektion,
eingesetzt zur Akut- bzw. Notfalltherapie
• Teilweise auch Suspensionen
bis zu einer bestimmten Teilchengröße
6 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Unterschiede: Injektion und Infusion (2)
Infusion• Größere Flüssigkeitsmengen
(bis zu mehreren Litern)
• Über längere Dauer (Minuten bis Stunden)
• Meist intravenös über einen Venenkatheter
• Auch möglich:
- intraperitoneal in den Bauchraum, z.B. bei der Dialyse
- intraarteriell in die Arterie, z.B. Zytostatika
7 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Injektionsarten - Übersicht
subkutan (s.c.) in die Unterhaut (Subcutis)
intramuskulär (i.m.) in den Muskel
intravenös (i.v.) in die Vene
intrakutan (i.c.) in die Oberhaut (Epidermis), die äußerste Hautschicht
intraarteriell (i.a.) in die Arterie
intrakardial in den Herzmuskel
intraartikulär in das Gelenk
intraperitoneal in die Bauchhöhle
8 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Vorteile einer Injektion
• Schneller Wirkungseintritt (wichtig für Notfalltherapie)
• Kein Wirkstoffverlust (bei i.v. 100% Bioverfügbarkeit)
• Exakte Dosierung möglich
• Wirkungseintritt und Wirkungsdauer können genau
gesteuert werden
• Unabhängig vom Gesundheitszustand
des Patienten (z.B. bei Bewusstlosigkeit,
Patienten mit Schluckproblemen)
9 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Bedingungen in der Pflege
• Der Patient muss mit der Injektion einverstanden sein.
• Jede Injektion muss vom Arzt verordnet werden.
• Die Injektion darf nur eine ausgebildete Pflegekraft durchführen.
• Die Pflegekraft muss das Medikament kennen und die Injektionstechnik beherrschen.
• Es dürfen keine Gründe vorliegen, die die Injektion in Frage stellen oder verbieten, z.B.- Verschlechterung des Gesundheitszustandes- Unverträglichkeiten des Medikaments
10 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Injektion – Anordnungsverantwortung
• Der Arzt ist verantwortlich für die Anordnung einer
Injektion und deren Wirkungen und Nebenwirkungen.
• Die Durchführung der Injektion kann an eine Pflegekraft
übertragen werden.
• Der Arzt muss sich persönlich überzeugen, dass die
Pflegekraft die nötige Qualifikation besitzt.
11 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Injektion – Durchführungsverantwortung
• Trägt die Pflegekraft.• Beinhaltet:
- Vorbereiten des Patienten- Fachgerechte Injektion- Beobachtung der Wirkung
• Ein Pflegeschüler darf nur unter unmittelbarer Aufsicht eines Arztes oder einer ausgebildeten Pflegekraft eine Injektion durchführen.
Verantwortung liegt bei der beaufsichtigenden Person.
12 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Komplikationen von Injektionen
Unverträglichkeitsreaktionen• Sind meist allergische Reaktionen.• Bei parenteraler Verabreichung ausgeprägt.
Folgen einer falschen Injektionstechnik• Schmerzen
• Blutungen ins Gewebe (Hämatome)
• Nervenverletzungen
• Gefäß- und Gewebeschäden (Paravasate)
• Entzündungen und Infektionen („Spritzenabszess“)
13 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien für Injektionen
Wichtig:
Alle für Injektionen verwendeten Materialienmüssen unbedingt STERIL sein!
14 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien - Einmalspritzen
• Aus Kunststoff
• Volumen von 1 bis 20 ml
• Einzeln steril verpackt
• Bestehen aus Kolben und Zylinder
• Beispiele für Einmalspritzen:
- Insulinspritze
- Tuberkulinspritze
15 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Kanülen (1)
• Ausschließlich Einmalkanülen, einzeln steril verpackt
• In genormten Größen
• Leicht unterscheidbar
durch farbige Markierung
• Auswahl der Größe hängt von der Injektionsart ab
- kurze, dünne Kanülen zur subkutanen Injektion
- lange, dickere Kanülen zur
intramuskulären und
intravenösen Injektion
16 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Kanülen (2)
Farbcode nach ISO 6009
Gauge Durchmesser (mm)
Länge (mm) Indikation
grau 27 0,40 20 s.c., z.B. Insulin, 45° Winkelgrau 27 0,40 12-16 s.c., z.B. Insulin, 90° Winkel
braun 26 0,45 12-25 s.c., z.B. Heparin, 90° Winkelblau 23 0,66 30 s.c.blau 23 0,66 16 s.c.
schwarz 22 0,70 30 Blutentnahmegrün 21 0,80 40 i.m.: Oberschenkel, Oberarm,
Gesäß großer Kindergrün 21 0,80 50 i.m.: Gesäß bei Unter- und
Normalgewichtigengelb 20 0,9 50 i.m.: Gesäß bei Unter- und
Normalgewichtigengelb 20 0,9 70 i.m.: Gesäß bei Übergewichtigenrosa 18 1,2 40 Blutentnahme
17 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Ampullen (1)
Glasampullen Brechpunktampullen
Farbpunkt oberhalb der angeritzten
Sollbruchstelle: an der Kerbe vorsichtig
nach hinten drücken und abbrechen
PlastikampullenÖffnen durch Abdrehen des Ampullenhalses
Ampullen enthalten eine einzelne Dosis.
18 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Ampullen (2)
Aufziehen aus der Ampulle• Ampulle öffnen
• Suspensionen gut schütteln!
Ampulleninhalt mit Spritze restlos aufziehen
• Aufziehkanüle ohne „recapping“ entsorgen
• Luft aus der Spritze entfernen
• Neue Injektionskanüle aufsetzen (mit Kanülenschutz!)
• Spritze, leere Ampulle, Patientenname auf Spritzentablett
• Spritzen mit unbekanntem Inhalt verwerfen!
19 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Durchstechflaschen (1)
Durchstechflaschen (Vials)• Flaschenähnliches Glasbehältnis
• Enthält eine oder mehrere Dosen (Volumen 1 bis 200 ml)• Verschlossen mit Gummistopfen,
Aluminiumbördelkappe
und Metall- oder Plastikdeckel
• Gummistopfen hat in der Mitte
die geringste Dicke
hier wird zur Entnahme eingestochen
20 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Durchstechflaschen (2)
Aufziehen aus der Durchstechflasche• Metall- oder Plastikverschluss entfernen• Gummikappe desinfizieren • Zunächst Luft aufziehen • In die Mitte des Gummistopfens einstechen• Durchstechflasche umdrehen und Luft injizieren• Benötigtes Volumen entnehmen (0,1 ml mehr als nötig)• Aufziehkanüle entsorgen• Spritze entlüften• Injektionskanüle aufsetzen
21 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Trockensubstanzen (1)
Auflösen von Trockensubstanzen• Trockensubstanzen müssen vor der Injektion vollständig
gelöst sein!
• Auflösen nur mit beiliegenden oder in der
Gebrauchsinformation vorgeschriebenen
Lösungsmitteln.
• Löseprozess durch vorsichtiges Hin- und Herrollen
der Ampulle beschleunigen.
Nicht mit der Kanüle rühren oder schütteln!
22 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Materialien – Trockensubstanzen (2)
Trockensubstanzen in Glasampullen• Glasampulle öffnen.
• Aufgezogenes Lösungsmittel nur mit geringem Druck auf die
Trockensubstanz spritzen, um Schaumbildung zu vermeiden.
Trockensubstanzen in Durchstechflaschen• Verschluss entfernen, Gummikappe desinfizieren.
• Mit Überleitungskanüle gesamtes Lösungsmittel in die
Durchstechflasche mit der Trockensubstanz überführen.
Abwarten, bis sich die Substanz vollständig gelöst hat!
23 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Hygiene
Grundsätzliches
• Fingernägel - kurz und rund geschnitten- Keine Kunstnägel- Keine rissige Oberfläche
• Keinen Schmuck tragen• Händewaschen trocknet Hände aus
- nötig vor Dienstbeginn und bei sichtbarer Verschmutzung
Beste Maßnahme: Hygienische HändedesinfektionBeste Maßnahme: Hygienische Händedesinfektion
24 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Hygienische Händedesinfektion (1)
Warum?- Keimzahl verringern - Infektionen vermeiden
Wie?- Desinfektionsmittel auf trockene Hand aufbringen- ausreichende Menge verwenden- Hände während Einwirkzeit feucht halten (30 Sekunden)- Hände nicht abtrocknen, sondern Desinfektionsmittel
verdunsten lassen
Besonders Nagelfalzen, Fingerkuppen und
Fingerzwischenräume beachten!
25 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Hygienische Händedesinfektion (2)
Vorgehensweise bei der Händedesinfektion
1. Schritt: Handflächen benetzen und aneinanderreiben
2. Schritt:Rechte Handfläche über linkenund linke Handfläche überrechten Handrücken reiben
3. Schritt:Handfläche auf Handfläche mit verschränkten, gespreizten Fingern
26 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Hygienische Händedesinfektion (3)
Vorgehensweise bei der Händedesinfektion
4. Schritt:Finger ineinander haken und die Fingeraußenseite in den Handflächen reiben
5. Schritt:Einreiben des rechten und linken Daumens
6. Schritt:Geschlossene Fingerkuppenin die rechte und linke Handfläche reiben
27 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Hygienische Händedesinfektion (4)
Hygienische Händedesinfektion ist erforderlich
• Vor Injektionen, Infusionen oder Legen von Kathetern• Vor und nach dem Anlegen von Verbänden• Vor dem Kontakt mit immunsupprimierten Patienten• Vor dem Betreten von Reinraumbereichen• Vor dem Eintritt und dem Verlassen von Isoliereinheiten• Nach Kontakt mit infektiösen oder infektionsverdächtigen
Patienten• Nach dem Ablegen von Schutzhandschuhen
28 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Injektion vorbereiten (1)
Vorbereiten des Patienten• Ausführliche Aufklärung durch den Arzt:
- Sinn der Injektion
- Injektionsart
- Mögliche Nebenwirkungen
• Pflegekraft muss sich vergewissern,
dass der Patient mit der Injektion einverstanden ist.
• Falls nötig, Patienten auf wichtige Verhaltensregeln
hinweisen, z.B. Bettruhe.
29 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Injektion vorbereiten (2)
Vorbereiten der Materialien• Hygienische Bedingungen schaffen. • Benötigte Materialien bereitlegen.
- Medikamente, Tupfer, Kanülen, Spritzen, Abwurfgefäß- Hautdesinfektionsmittel
• Erforderliche Kontrollen:- Richtiges Medikament in richtiger Konzentration? - Wurde das Medikament korrekt gelagert? - Ist das Medikament noch haltbar? - Ist die Ampulle unbeschädigt?- Ist die Injektionslösung verfärbt, die Konsistenz verändert?
30 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Injektionsarten: i.v. - s.c. - i.m.
Intravenös(i.v.)
Subkutan(s.c.)
Intramuskulär(i.m.)
Typische Merkmale
• schneller Wirkeintritt zur Notfalltherapie
• Durchführung nur durch Arzt oder ausgebildetes Pflegepersonal
• Wirkeintritt langsamer als bei i.v.• einfachere Verabreichung• relativ schmerzarm
• Wirkeintritt zwischen i.v. und s.c.• Injektion von 2 - 4 ml• Durchführung durch Arzt/Pflegepersonal, hohe Infektionsgefahr
Injektionsorte Entsprechen den Venenpunktionsstellen zur Blutentnahme (z.B. Ellenbeuge, Unterarm)
• Bauchdecke• vorderer u. seitlicher Oberschenkel
• Deltamuskel Oberarm• äußerer Oberschenkel• Beckenkamm
Anwendungs-beispiele
• Schmerzmittel• Zytostatika
• Insulin• Heparin
• Depot-Präparate• Impfstoffe
kontraindiziert • Unverträglichkeit des Wirkstoffs ▪ Infektionen• Hämatomgebiete, lokale Ödembildung ▪ Schockzustände
31 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intravenöse Injektion (1)
Injektion in die Vene
• Merkmale- Schneller Wirkungseintritt
zur Notfalltherapie- Darf nur vom Arzt oder durch weitergebildetes Pflegepersonal durchgeführt werden.
• Geeignete InjektionsorteEntsprechen den Venenpunktionsstellen für die Blutentnahme (z.B. Ellenbeuge, Unterarm, Handrücken)
32 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intravenöse Injektion (2)
• Beispiele: Schmerzmittel, Zytostatika
• Injektionskanülen- Länge und Dicke hängen von der Wahl des Arztes ab- Meist gelbe oder grüne Kanülen verwendet
Wichtig:
- Zeit lassen entspannte, ruhige Atmosphäre- Hygienevorschriften streng einhalten
33 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intravenöse Injektion (3)
Benötigte Materialien
• Einmalhandschuhe• Desinfektionsmittel• Staubinde• Kanüle oder Butterfly• Einmalspritze• Tupfer, Zellstoff • Pflaster• Kanülenabwurfbehälter
34 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intravenöse Injektion (4)
Vorgehensweise• Staubinde anlegen
(Puls muss noch tastbar sein!)• Vene ertasten, Haut desinfizieren• Haut mit der freien Hand spannen• Vene punktieren (Punktionswinkel max. 15°)• Lage der Kanüle durch Aspiration überprüfen• Staubinde lösen und Medikament langsam injizieren • Während der Injektion immer wieder aspirieren• Trockenen Tupfer auflegen, Nadel herausziehen und
Punktionsstelle für ca. 2 Minuten komprimieren (lassen)• Gebrauchte Kanüle sofort in Abwurfbehälter entsorgen
35 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intravenöse Injektion (5)
Schwierigkeiten• Venen nicht auffindbar Punktion auf dem Handrücken
• Rollvenen Bindegewebe mit festhalten
• Unsichtbare Venen nach tieferen Venen tasten
• Brüchige Venen Venen nicht beklopfen
Spezielle Komplikationen nach i.v.- Injektionen• Punktion einer Arterie statt einer Vene
Injektion sofort abbrechen und Arterie komprimieren • Keine Suspensionen Gefäßverschluss möglich!• Paravasate (Gewebeschäden)
36 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Subkutane Injektion (1)
Injektion unter die Haut• Merkmale- Wirkeintritt langsamer als
bei i.v.- und i.m.-Injektion
- Einfachere Verabreichung
- Relativ schmerzarm
• Geeignete Injektionsorte- Bauchdecke (am besten unterhalb des Bauchnabels)- Vordere und seitliche Flächen des Oberschenkels
37 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Subkutane Injektion (2)
• Beispiele: Heparin zur Blutverdünnung,
Insulin bei Diabetes
• Injektionskanüle- Außendurchmesser: dünne Kanüle- Länge: hängt ab vom Körperbau des Patienten
adipöse Patienten: z.B. 25 mmnormalgewichtige Patienten: 12 mm
38 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Subkutane Injektion (3)
Vorgehensweise• Hände und Haut um die
Einstichstelle desinfizieren• Mit Daumen und Zeigefinger
eine Hautfalte bilden• Zügig in die Hautfalte einstechen• Medikament langsam injizieren (ca. 2 ml pro Minute)• Nach Injektion: Kanüle zügig entfernen, Hautfalte loslassen• Mit kreisenden Bewegungen des Tupfers Medikament im
Gewebe verteilennicht bei Blutgerinnungshemmern wie Heparin reiben, sonst können sich Hämatome bilden!
39 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Subkutane Injektion (4)
Wichtig:
Spezielle Komplikationen nach s.c.-Injektionen• Intramuskulär statt subkutan
- Schnellerer Wirkungseintritt durch beschleunigte Wirkstoff-Aufnahme, verkürzte Wirkdauer
- Schmerzen• Nervenirritationen
Niemals direkt nacheinander in die selbe Stelle injizieren! - Einstichstellen systematisch wechseln - Spritzkalender führen
40 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intramuskuläre Injektion (1)
Injektion in Skelettmuskel• Merkmale
- Wirkeintritt zwischen i.v.- und s.c.-Injektion
- Injektion von maximal 2 bis 4 ml- Durchführung nur durch Arzt / geschultes Pflegepersonal
und unter absolut hygienischen Bedingungen!• Geeignete Injektionsorte
- Deltamuskel am Oberarm- Äußerer Oberschenkel- Beckenkamm
41 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intramuskuläre Injektion (2)
• Beispiele: Depot-Präparate (z.B. Antibiotika), Impfstoffe
• Spezielle Kontraindikationen bei der i.m.- Injektion- Erhöhte Blutungsneigung (z.B. bei Antikoagulantien)- Verdacht auf Herzinfarkt
• Injektionskanüle- Länge: hängt von Alter und Körpergewicht ab- Bei zu kurzer Kanüle erfolgt die Injektion s.c. statt i.m.!- Der Patient sollte während der Injektion still liegen.
Bei plötzlichen Bewegungen im Stehen kann die Injektionskanüle abbrechen!
42 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intramuskuläre Injektion (3)
Benötigte Materialien
• Einmalhandschuhe• Desinfektionsmittel• 2 Kanülen
eine zum Aufziehen, eine zum Injizieren• Einmalspritze• Medikament• Tupfer, evtl. Pflaster• Kanülenabwurfbehälter
43 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intramuskuläre Injektion (4)
Vorgehensweise• Injektionsort auswählen und
Haut gut desinfizieren• Injektionskanüle zügig senkrecht
einstechen Zwischen Haut und Kanülenkonus ca. 10 mm Abstand lassen
• Nach dem Einstich aspirieren Wird Blut aufgezogen: Injektion abbrechen, Gefahr einer i.v.- oder i.a.-Injektion!
• Das Medikament langsam injizieren (2 ml pro Minute) • Danach Injektionsort mit einem Tupfer komprimieren
44 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Intramuskuläre Injektion (5)
Wichtig:
Spezielle Komplikationen nach i.m.- Injektionen• Subkutan statt intramuskulär
- Verzögerter Wirkungseintritt, verlängerte Wirkung- Beispiel: zu kurze Kanüle bei fettleibigen Patienten- Schmerzen und Gewebeschäden
• Fettembolie
Haut und verwendete Materialien sorgfältig desinfizieren: Die intramuskuläre Injektion ist die Injektion mit der höchsten Infektionsgefahr!
45 Arzneimittel in der Pflege – Injektionen richtig verabreichen
Pflegerische Maßnahmen nach Injektion
• Unmittelbar nach der Injektion die gebrauchten Materialen
entsorgen
• Gebrauchte Kanülen ohne „recapping“ entsorgen!
Vermeidet eigene und Verletzungen anderer Mitarbeiter
• Injektionsstelle bzw. Verband
auf Infektionszeichen, Nachblutungen
und Komplikationen überprüfen
• Patienten beobachten
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