Ackermann-Gemeinde · 2019. 1. 15. · dimír Holan, einer der bedeutendsten Vertreter des...
Transcript of Ackermann-Gemeinde · 2019. 1. 15. · dimír Holan, einer der bedeutendsten Vertreter des...
Ackermann-Gemeinde
in der Erzdiözese Freiburg e.V.
2018
Rückblick und Ausblick
2
Ackermann-Gemeinde in der Erzdiözese Freiburg e.V.
Vorstand:
Roland Stindl, Diözesanvorsitzender
Helga Barth, stellvertretende Diözesanvorsitzende
Birgit Nauheimer, stellvertretende Diözesanvorsitzende
Gabi Stanzel, stellvertretende Diözesanvorsitzende
Peter Bretl, Geistlicher Beirat
Heidi Rothmaier, Geschäftsführerin
Geschäftsstelle & Kontakt:
Schoferstraße 1, 79098 Freiburg
Telefon: 0761 502762
Fax: 0761 502763
www.ackermann-gemeinde-freiburg.de
Redaktion:
Rebecca Kopřivová, Heidi Rothmaier, Gabriele Stanzel,
Roland Stindl, Werner Tampe
Gestaltung:
Rebecca Kopřivová
Titelbild:
Logo der Partnerschaft mit den Türmen des Freiburger Münsters
und der Kathedrale in Pilsen von Banck-Design, Freiburg
Autoren sind jeweils bei den Texten aufgeführt.
2018 - RÜCKBLICK UND AUSBLICK: IMPRESSUM
3
INHALTSVERZEICHNIS
4
Wie die Zeit vergeht
Vor 25 Jahren, Ende Mai 1993 wurde die Diözese Pilsen, heute im Westen der Tsche-
chischen Republik, gegründet. Wenige Monate später legten wir den Grundstein für
eine Partnerschaft auf Diözesanebene zwischen der Ackermann-Gemeinde in der Erz-
diözese Freiburg und Katholiken der Diözese Pilsen. Diese Partnerschaft sollte die kon-
sequente Fortsetzung der Arbeit der Ackermann-Gemeinde sein, die bereits zu Zeiten
des Eisernen Vorhangs die Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn im Rahmen
einer gerechten und dauerhaften europäischen Friedensordnung in den Vordergrund
ihrer Arbeit stellte. Der politische Umbruch 1989 in der Mitte Europas hat grenzüber-
schreitend neue Wege zur Begegnung und zum Dialog ermöglicht.
In den vergangenen Jahren wurden viele ge-
meinsame Veranstaltungen in beiden Diöze-
sen durchgeführt. Beeindruckend war es zu
sehen, wie mit der Zeit aus dem anfänglich
zurückhaltenden Umgang eine immer mehr
vertrauensvolle und freundschaftliche Bezie-
hung gewachsen ist. Längst gehen wir mit
enger Verbundenheit und Vertrautheit mitei-
nander um und freuen uns auf jedes Wieder-
sehen. Wir teilen Glauben, Gedanken und Le-
bensfreude. Neben all den Veranstaltungen
dieses Jahres, war der absolute Höhepunkt
die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen
der Diözese Pilsen. Sie wurden mit einer Diö-
zesanwallfahrt im Kloster Tepl, aus dem der
Diözesanpatron stammt, gefeiert.
Dem deutschtschechischen Pontifikalamt in
der Klosterkirche stand der Regensburger Bi-
schof Dr. Rudolf Voderholzer vor – und zele-
brierte auf Tschechisch. Am Ende der Predigt
überreichte der Bischof als Zeichen der „in-
neren und tiefen Freundschaft“ ein Replikat
des sogenannten Wolfgang-Kelches an Bi-
schof Dr. Tomáš Holub.
Auf weitere gute Begegnungen mit der Diözese Pilsen und auf weiteres Aufblühen un-
serer Partnerschaft! Mit Gottes Segen – ad multos annos!
Roland Stindl
25 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT DER DIÖZESE PILSEN
5
25 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT DER DIÖZESE PILSEN
6
25 JAHRE PARTNERSCHAFT MIT DER DIÖZESE PILSEN
7
LITERARISCHES ERZÄHLCAFÉ
„Humorvolles und Ernsthaftes aus der literarischen Tier-, Puppen-
und Menschenwelt Tschechiens“
Referentinnen: Kristýna Kopřivová und Rebecca Kopřivová
Zum Thema „Ein Abend mit Ge-
schichten, Gedichten und Lie-
dern aus dem 20. Jahrhundert“
nahmen Rebecca und Kristýna
Kopřivová Anfang Februar mit
auf eine literarische Reise durch
die Tier-, Puppen- und Men-
schenwelt der tschechischen Li-
teratur des 20. Jahrhunderts.
Viele der vorgestellten Autoren und Protagonisten waren und sind bekannt, deren
Werke dagegen oft weniger populär. Von Josef Čapek berichteten sie, „Wie Miau und
Wau-Wau den Fußboden scheuerten“, und sein Bruder Karel Čapek zeigte den Zuhö-
rern einmal mehr, dass nicht der Mensch den Hund erzieht, sondern umgekehrt. Un-
termalt wurden die Textbeiträge, die alle auch übersetzt wurden, durch Gitarrenbe-
gleitung von Kristýna Kopřivová, die zusammen mit ihrer Schwester Rebecca auch die
Lieder von Suchý & Šlitr, Voskovec & Werich
sowie Svěrák & Uhlíř vorsang. Mit Spejbl und
Hurvínek war zu erleben, wie geschickt sich
Sohn Hurvínek in der Episode „Zirkusmärchen“
vor einer Aufgabe drückt. Ein Ausschnitt aus
Karel Čapeks „Krakatit“ hinterließ bei den Zu-
hörern die Frage nach der Fortsetzung. Mit Ja-
roslav Seifert, dem Literaturnobelpreisträger
1984, ging es ins „Cafe Slavia“ an das Ufer der
Moldau, das er allerdings in seiner Vision nach Paris an die Seine verlegte. Auch Vla-
dimír Holan, einer der bedeutendsten Vertreter des tschechischen Poetismus, wurde
vorgestellt. In seinen Gedichten zeigt sich das Wesen des Poetismus, das alles Nega-
tive und Pessimistische ausblendet. Es war ein gelungener Abend, an dem die Tsche-
chische Literatur in der Zeit von 1923 bis ca. 1928, der Blütezeit des Poetismus ver-
mittelt wurde. Rebecca und Kristýna Kopřivová haben ein buntes und interessantes
Programm zusammengestellt, so dass dieser kurzweilige Abend leider viel zu schnell
vergangen ist.
Gabriele Stanzel,
veröffentlicht in „Der Ackermann“ (2018, Heft 1).
8
„Wohin steuert Tschechien nach der Wahl?“
Referenten:
Prof. Dr. Heinrich Pompeÿ, Mgr. Daniel Herman, Mgr. Manuela Kopřivová
Schon zum 64. Mal beginnt die Ackermann-Gemeinde in der Diözese Freiburg das Jahr
mit der traditionellen zweitägigen Tagung im Tagungszentrum Waldhof in Freiburg.
Unter dem Leitwort „Wohin steuert Tschechien nach der Wahl?“ wurden von den Re-
ferenten die Fragen behandelt, welche politischen und kulturellen Kräfte das Land nach
den Parlamentswahlen im Oktober 2017 und den Präsidentschaftswahlen im Januar
2018 bestimmen und welche Rolle Kirche und Konfessionen in der politischen Kultur
des Landes spielen.
Fast 29 Jahre nach der „Samtenen Revolution“ wurde neben der aktuellen politischen
Lage auch ein Augenmerk auf die Entwicklung der christlichen Sozialarbeit in Tsche-
chien gelegt.
Als Referenten konnten wir Professor
Heinrich Pompeÿ gewinnen, der wie kein
anderer seit dem Jahr 1990 maßgeblich
den Ausbau der Lehre und Forschung der
Christlichen Sozialarbeit in Tschechien be-
gleitet hat und ab 2004 als Professor an der
Theologischen Fakultät Cyril und Method
der Palacký-Universität Olmütz die Verant-
wortung für die Entwicklung des Studien-
gangs Caritaswissenschaften übernahm. Zuvor war er bis zur Emeritierung 2004 Leiter
des Caritaswissenschaftlichen Institutes an der Universität Freiburg.
Auf Anregung von Erzbischof J. Graubner aus Olmütz absolvierte ein junger Olmützer
Theologe in Freiburg das Studium der Christlichen Sozialarbeit. Damit war der Grund-
stein gelegt, diesen Studiengang ab 2004 als eigene Fakultät auch in Olmütz zu instal-
lieren und aufzubauen. Die theologische Fakultät Olmütz bietet heute BA-und MA-Stu-
diengänge an. Die tschechische Caritas der zweitgrößte Bereitsteller von sozialen und
pflegerischen Diensten in Tschechien, deren Arbeit zum größten Teil von Freiwilligen
übernommen wird.
Im Oktober 2017 wurde Prof. Pompeÿ als Anerkennung für seine Arbeit von der Pa-
lacky-Universität die Ehrendoktorwürde verliehen.
Manuela Kopřivová nahm uns mit zu einem literarischen Sparziergang in Brünn, was
uns die Hauptstadt von Mähren durch Texte von deutsch- und tschechischsprachigen
Dichtern und Musikern näherbrachte.
WALDHOF-TAGUNG
9
Daniel Herman referierte zum Thema
„Wohin steuert Tschechien nach der
Wahl“. Als stellvertretender Parteivor-
sitzender der KDU-ČSL, Kulturminister
a.D. und Vorsitzender der Sdružení
Ackermann-Gemeinde durften wir mit
ihm als Referent ganz nahe am aktuel-
len politischen Geschehen Anteil ha-
ben.
Daniel Herman wies auf die lange Tra-
dition der Verbindung der Ackermann-Gemeinde mit Tschechien hin. Durch persönliche
Kontakte noch lange vor der Samtenen Revolution wurde der „Eiserne Vorhang“ durch-
löchert. Mit der Gründung der Sdružení Ackermann-Gemeinde im Jahr 1999 hat man
gemeinsam als Christen, als Deutsche und Tschechen die Herausforderungen ange-
nommen, die mit dem Ende des Kommunismus an die Nachbarstaaten gestellt wurden,
nämlich in demokratischer Freiheit ein konstruktives Miteinander zu erreichen. Lösun-
gen können nur im gemeinsamen Dialog gefunden werden, um das lebendige Mitei-
nander zu schützen, damit wir uns gegen totalitäre Machtansprüche wehren können.
Es liegt an uns, das gemeinsame Haus Europa weiterzubauen und vor Angriffen von
außen, die Hass und Angst säen, zu schützen und zu verteidigen. In der Zeit des Kalten
Krieges wurden Verbindungen in die alte Heimat durch die Ackermann-Gemeinde ge-
sucht und bis heute beibehalten. Das gemeinsame Kulturerbe verbindet, das gilt es zu
bewahren und zu schützen.
Mit Dank und Respekt erinnerte Daniel Herman an die Gründer der Ackermann-Ge-
meinde, die fest verwurzelt im christlichen Glauben als Christen für Frieden, Integra-
tion und Versöhnung warben. Als überzeugter Europäer sieht er diese Gedanken als
Motivation und Inspiration für uns im 21. Jahrhundert.
Gabriele Stanzel
WALDHOF-TAGUNG
10
„Persönlichkeiten der AG, die uns geprägt haben.“
Referentin: Sigrid Salomon
Die Regionaltagung der Ackermann-Ge-
meinde in Richen hat gerade für den nord-
badischen Raum eine langjährige Tradition.
Das diesjährige Thema „Persönlichkeiten
der Ackermann-Gemeinde, die uns geprägt
haben“ brachte uns Sigrid Salomon (Wett-
stetten) näher.
Wie jeder Verband hat auch die Acker-
mann-Gemeinde Menschen in ihren Reihen, die an der Gründung des Verbandes
maßgeblich beteiligt waren und Spuren hinterlassen haben – Menschen, die es
verstanden zu begeistern und etwas zu bewegen.
Viele der Anwesenden haben diese Menschen noch persönlich kennengelernt und
konnten mit ihnen ein kleines Wegstück gehen. Sigrid Salomon kannte sie alle –
und stellte uns in ihrem Referat Pater Paulus Sladek, Hans Schütz, Prof. Dr. Martha
Krause-Lang und Maria Weiß vor.
Pater Paulus Sladek wurde 1908 als Fritz Sladek in Trebnitz südlich von Leit-
meritz geboren und wuchs in Böhmisch Leipa auf. Pater Paulus ist auch heute noch
als begnadeter Prediger bekannt und gilt nach wie vor als Wegbereiter der deutsch-
tschechischen Versöhnung. Nach dem Eintritt ins Augustinerkloster von Böhmisch
Leipa und Theologiestudium in Prag war er für die deutsche Studentenschaft zu-
ständig. Im Herbst 1945 kam es durch eine glückliche Fügung zu einem Treffen
von Pater Paulus mit Hans Schütz in München, wo sie zusammen in der Flücht-
lingsseelsorge aktiv wurden. Mit der Gründung der Ackermann-Gemeinde wurde
auch ein bundesweiter Kreis geschaffen, der zusammen mit der Kirchlichen Hilfs-
stelle zu einer nachhaltigen Flüchtlingsseelsorge beitrug. Pater Paulus verstarb am
02. November 2002 und fand in Zwiesel seine letzte Ruhestätte.
Hans Schütz wurde im Jahr 1901 in Schluckenau geboren und war ein Vollblut-
politiker, der seinen Glauben lebte und sich schon in jungen Jahren für seine Mit-
menschen einsetzte. Er verstand es Christsein mit Politik zu verbinden. Nach der
Kriegsgefangenschaft kam er 1945 nach München und brachte sich aktiv ins poli-
tische Geschehen von Nachkriegsdeutschland ein. Er verstand es auf Menschen
zuzugehen – politisch bekleidete er viele öffentliche Ämter auf Landes- und Bun-
desebene.
REGIONAL-TAGUNG
11
Dr. Martha Krause-Lang wurde 1912 in Oberammergau geboren. Sie setzte sich
Zeit ihres Lebens für ein gleichberechtigendes Bild der Frauen in der Gesellschaft
ein. Ab 1945 arbeitete sie in München in der Flüchtlingsseelsorge, wo sie zusam-
men mit Pater Paulus Sladek und Hans Schütz zu den Gründungsmitgliedern der
Ackermann-Gemeinde wurde. Eine Herzensangelegenheit war für Martha Krause-
Lang die Familienzusammenführungsstelle in München und die Unterstützung und
Hilfe der Heimatvertriebenen. Die Gründung des Sozialwerkes der Ackermann-Ge-
meinde 1950 geht auf Martha Krause-Lang zurück. Sie verstarb im Alter von 104
Jahren im Dezember 2016 in der Nähe von Aachen.
Maria Weiß geboren 1924 in Zwittau war die Stimme des Sozialwerkes der Acker-
mann-Gemeinde. Für sie stand die Nächstenliebe im Vordergrund und ihr Lebens-
motto war trösten – raten – helfen! Als Fürsorgerin im Caritasverband fand sie ihre
Bestimmung. Maria Weiß verstand es zu begeistern, sie setzte Zeichen ob für die
Jugend, die Stellung der Frau in der Kirche oder auch der Laien. Viele Projekte
brachte sie auf den Weg. Über das „Sozialwerk“ hielt sie Kontakt zu den Inhaftier-
ten und Internierten und über viele Wege sorgte sie für die Unterstützung von
Priestern und Ordensleuten. Die Grenze war für Maria Weiß nie das Ende, sie war
ein Platz des Ausharrens. Maria Weiß verstarb 1995 in München.
Gabriele Stanzel
REGIONAL-TAGUNG
12
„Spurensuche Heimat - Wirkungen einer Reise:
Rekonstruktionen von Orten“
Referentin: Dr. med. Dr. rer. nat. Maria Meiners
In Kooperation mit der AKVO der Diözese Rottenburg-Stuttgart fand vom 27. bis 29.
April 2018 in Bad Niedernau das dritte Seminar der Reihe „Kriegskinder – Kriegsenkel
im Schatten der Geschichte“ zum Thema Spurensuche Heimat statt. Mit Dr. Maria Mei-
ners konnten wir eine Referentin gewinnen, die sich selbst auf Spurensuche begab.
Bestimmte Ereignisse in unserem Leben erzählen wir lange nicht, deuten sie besten-
falls an, wollen andere, oft Familienmitglieder damit verschonen. Und doch gehen die
Spuren dieser Erfahrungen in das Miteinander ein. Geschichte, auch Lebensgeschichte
lässt sich wegdrängen, aber nicht auslöschen.
Kriegskindheit, Vertreibung, Flucht, Traumatisierungen...: Für sie persönlich haben
diese Themen wenig Bedeutung, glaubt die Psychotherapeutin Dr. Maria Meiners, Jahr-
gang 1938, Ärztin, Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Doch
ein Schlüsselerlebnis lässt sie auf Spurensuche gehen. Sie macht sich, vorsichtig tas-
tend, auf die Suche: begibt sich auf die Reise in die eigenen, komplexen, inneren
Landschaften des Erinnerns und auf die Reise in die reale Welt, über konkrete Grenzen
hinweg, nach Ostmitteleuropa. Es entsteht ein Dokument, das jetzt als Buch vorliegt.
Dieses Buch ist gleichzeitig Zeitgeschichte, Psychogramm und Reisebericht – für die
eigene Generation und für die ihrer Kinder und Enkel. Es bringt die unterschiedlichen
Wege der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte, der eigenen erlebten wie auch
der ererbten ins Blickfeld der Überlegungen und zeigt, wie wichtig es ist, die Vergan-
genheit auch denen mitzuteilen und mit denen zu teilen, die heute an den Orten der
eigenen Kindheit oder den der Eltern oder Großeltern leben und dort ihre Heimat ha-
ben.
Hannah Kirschbaum und Gabriele Stanzel
SEMINAR: „KRIEGSENKEL IM SCHATTEN DER GESCHICHTE“
13
„Neuer Freiburger Weihbischof bei 26. Nepomukfeier“
Mit einem Pontifikalamt begann am Freitag, den 18. Mai
2018, im Asamsaal die 26. Nepomukfeier, zu der Dekan-
stellvertreter Martin Heringklee den neuen Freiburger
Weihbischof Dr. Peter Birkhofer begrüßen konnte. Dieser
war zum zweiten Mal dabei, nachdem er ein Jahr zuvor
die Erzdiözese als Domkapitular vertreten hatte. Stadt-
pfarrer Heringklee hieß ferner Pfarrer Peter Bretl, Subsi-
diar Engelbert Baader und Dr. Ludwig Weiß willkommen,
ferner die Landtagsabgeordnete Christine Neumann-Mar-
tin und Oberbürgermeister Johannes Arnold als Haus-
herrn des Ettlinger Schlosses. Tschechische Gäste wirk-
ten bei der Gestaltung des Gottesdienstes wieder aktiv
mit, bei dem Organist Markus Bieringer die Gesänge am
Flügel begleitete.
Pfarrer Bretl, Kirrlach, bezog sich bei seiner Festpredigt auf die Legende, wonach die
Brücke noch nicht
ganz fertig gestellt
war, von welcher der
gefolterte Prager Ge-
neralvikar Johannes
von Nepomuk vor 625
Jahren in die Moldau
gestürzt wurde. Chris-
ten müssten sich stets
dafür einsetzen, dass
unvollendete Brücken
weitergebaut würden.
Nur so könne schmerzvolle Vergangenheit überwunden und friedliche Begegnung von
Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation gelingen. Oberbürgermeister Johannes
Arnold verwies in seinem Grußwort auf die Brücke, die zwischen den zerstrittenen
Völkern Europas wiederaufgebaut wurde und siebzig Jahre Frieden ermöglicht habe.
Dem ausscheidenden geistlichen Leiter der Nepomukfeier, Oberstudienrat a.D. Dr.
Ludwig Weiß, dankte das Stadtoberhaupt für seinen Einsatz.
NEPOMUKFEIER
14
Seinem Nachfolger Peter Bretl, einem gebürtigen
Kraichgauer mit familiären Wurzeln in Böhmen,
wünschte er eine stets glückliche Hand.
Weihbischof Dr. Birkhofer erinnerte daran, dass
es Dr. Ludwig Weiß als Präses der Kolpingsfamilie
und Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde
gelungen sei, beide katholischen Verbände ins
Boot zu holen, und dazu auch gleich den Leiter
der damals neuen Seelsorgeeinheit Stadt, Pfarrer Martin Heringklee. „Dies alles wäre
natürlich nicht möglich gewesen,“ sagte der Weihbischof, „wenn nicht das gläubige
Volk, die Angehörigen der Ettlinger Pfarreien, dem Ruf zur Nepomukfeier und
Nepomukverehrung gefolgt wären und diese bis auf den heutigen Tag durch ihre An-
wesenheit und ihr Mitfeiern am Leben erhalten.“ Auch die Unterstützung seitens der
Stadt Ettlingen, zu der Dr. Weiß stets ein gutes Verhältnis hatte, „hat der Fortführung
der Nepomukfeier sehr gutgetan“, so Dr. Birkhofer weiter. Dr. Weiß habe es auch im-
mer verstanden, den Mitfeiernden das Leben und Wirken des Johannes von Nepomuk
an Hand der herrlichen Fresken von Cosmas Damian Asam näher zu bringen.
Der langjährige frühere Stadtrat Hans-Peter Stemmer schilderte aus eigenem Erleben
das freundschaftliche Verhältnis zwischen Dr. Weiß und dem erzbischöflichen Kanzlei-
direktor Albert Franz Xaver Bissinger, der zusammen mit dem heutigen Ehrenbürger
Dr. Erwin Vetter die Nepomukfeier begründet habe. Albert Bissinger, „ein Ettlinger
Urgestein“, so Stemmer, habe an seinem Krankenbett Dr. Weiß das Versprechen ab-
genommen, für die Fortführung der Nepomukfeier zu sorgen, was dieser auch einge-
löst habe.
Die anschließende Lichterprozession für die weltweit verfolgten Christen, unterstützt
vom Handgeläut der historischen Sibyllaglocke durch Willi Kleinfeld, war hochaktuell,
nachdem wenige Tage vorher in Indonesien schreckliche Terroranschläge gegen Chris-
ten und ihre Gotteshäuser verübt worden waren. Im Kolpingsaal berichteten Hildegard
und Herbert Ruml an Hand eines Beitrages von Radio Prag über die internationale
Friedenswanderung des Kolpingwerkes. Sie hatte 2016 in die tschechische Hauptstadt
geführt. Mit dem gemeinsamen Schlusslied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“
wurde die Stimmung im Saal zwischen Deutschen und Tschechen auf den Punkt ge-
bracht.
Werner Tampe, Amtsblatt Ettlingen, Nummer 21 vom 24.05.2018
NEPOMUKFEIER
15
NEPOMUKFEIER: IMPRESSIONEN
16
„Wir bauen Brücken – Stavíme mosty“
Partnerschaftstreffen von Christen der Diözese Pilsen und Mitgliedern
der Ackermann-Gemeinde Freiburg
Die Nepomukfeier mit Gottesdienst, Lichterschwimmen und Begegnung am Freitag-
abend bildete den Auftakt zur deutsch-tschechischen Begegnung am darauffolgenden
Samstag und Sonntag, die bereits auch zur Tradition geworden ist.
Gemeinsam mit ihren deutschen Gastgebern besichtigten die tschechischen Gäste am
Samstag das französische Wissembourg – die ehemalige Reichsstadt Weißenburg im
Elsass. Roland Stindl und Werner Tampe führten durch die Stadt, die sich ihr histori-
sches Stadtbild mit giebelbedachten Fachwerkhäusern und Stadtmauer bewahrt hat.
Ein besonderes Kleinod ist die ehemalige Abteikirche St. Peter und Paul, in der sich
Gotik und Romanik verbinden.
Im Palais Stanislas fand einst die polnische Prinzessin Maria Karolina Leszczynska Asyl,
die später als Frau Ludwig XV. zur Königin von Frankreich wurde. Die Geschichte des
Palais stellt Wissembourg als einen Ort heraus, an dem sich nicht nur deutsch-franzö-
sische Geschichte und Beziehungen verweben.
Am Pfingstsonntag feierten die Teilnehmer/innen der Begegnung Gottesdienst mit der
Pfarrgemeinde Kirrlach, dem der neue geistliche Beirat Peter Bretl vorstand. Bei der
spontanen Begegnung nach der Messe kamen einige heimatvertriebene Kirchenge-
meindemitglieder erstmals seit der Vertreibung mit Tschechinnen und Tschechen ins
Gespräch.
Die Begegnung endete mit einem gemeinsamen Mittagessen und der Verabschiedung
der tschechischen Gäste.
Rebecca Kopřivová
PARTNERSCHAFTSTREFFEN
17
Studien- und Begegnungsreise nach Mähren
Der Oberbürgermeister von Brünn/Brno, Ing. Petr Vokřál hatte die Ackermann-
Gemeinde herzlich eingeladen, an den Gedenkfeiern für die Opfer des Brünner To-
desmarsches von 1945 teilzunehmen, die seit 2015 von der Stadt ausgerichtet
werden.
Das Jahr 2015 war von der Stadt Brünn als Versöhnungsjahr zum Gedenken an
die Brünner Opfer 1939-1945 ausgerufen worden. Das öffentliche Gedenken und
die Entschuldigung des Primators und der Stadtvertretung für den Brünner Todes-
marsch und die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus Brünn bilden
einen Meilenstein auf dem Weg der Versöhnung, zu dem das Engagement von
Verbänden, Initiativen und Einzelnen wie Gedenken oder der Brünner Versöh-
nungsmarsch lang vorab den Weg bereitet hatten.
Die Ackermann-Gemeinden Freiburg, Mainz und Stuttgart haben die Einladung
gerne angenommen und mit einer Studienreise und Begegnungsreise verbunden,
die vom 31. Mai - 07. Juni 2018 stattfand.
Die Reise bot die Gelegenheit Mähren von kultureller und geschichtlicher Sicht
(neu) kennen zu lernen, aber auch eine gute Möglichkeit die Beziehungen im Rah-
men der jeweiligen Partnerschaften zu pflegen: Die Ackermann-Gemeinde Mainz
unterhält eine Partnerschaft mit der Diözese Ostrau-Troppau, die AG Stuttgart
pflegt gute Zusammenarbeit mit der Diözese Brünn/Brno. Die Ackermann-Ge-
meinde Freiburg konnte so einen Einblick in die Arbeit und Projekte ihrer Partner
erhalten, nachdem diese 2015 einen Eindruck von deren Partnerschaft mit der Di-
özese Pilsen bekommen hatten.
In Brünn wurde die Ackermann-Gemeinde nach einer Stadtbesichtigung von Pri-
mator Petr Vokřál und Jaroslav Ostrčilík, dem Initiator des Brünner-Versöhnungs-
marsches, willkommen geheißen. Bei der Begegnung führte der Primator aus, er
„versuche immer über die ehemaligen deutschen Bewohner, über den Brünner To-
desmarsch und über Vorurteile vernünftig zu sprechen. Und die Bürger hörten ihm
auch zu. Proteste gegen seine Schritte kämen von Populisten und Kommunisten.
Man müsse den Menschen die Angst nehmen. Die Versöhnung müssen immer wie-
der begründet werden.“ (Sudetendeutsche Zeitung, 24, 2018). Bei der Begegnung
war Raum für Dankesworte an beide Seiten wie auch für die Vorstellung der
deutsch-tschechischen Partnerschaften.
Die Reisegruppe nahm am Gedenkakt am Massengrab für 890 Opfer des Todes-
marsches in Pohrlitz/Pohořelice teil, wo der Marsch der Versöhnung der symbolisch
in umgekehrter Richtung nach Brünn hineinführt seinen Ausgangspunkt nimmt.
Auch nach dem Gedenken auf dem Brünner Mendelplatz, mit dem der Marsch der
Versöhnung schloss, klang in den Begegnungen und Gesprächen der Wunsch nach
einem friedlichen Europa an.
Mit Gebeten und Liedern gedachten die Mitglieder der Ackermann-Gemeinde am
nächsten Tag am Kaunitz-Kolleg ebenfalls im Rahmen des Gedenkens der Stadt
STUDIEN- UND BEGEGNUNGSREISE
18
auch der 35 000 tschechischen Brünner, die hier in den Jahren 1940-45 im Ge-
fängnis der Gestapo interniert waren, und der deutschen Brünner die nach 1945
hier eingesperrt gewesen waren.
Zwei Abende boten Raum für Begegnung mit den Schulleitern und Deutschleh-
rer/inen der beiden kirchlichen Gymnasien in Brünn: des Kyrillo-und-Method Gym-
nasiums mit sozialpädagogischer Mittelschule und des Bischöflichen Gymnasiums,
unter ihnen waren auch Vertreter des Ordinariats. Der deutsch-tschechische Got-
tesdienst in der Brünner Jakobskirche deutete auf die lebendige Partnerschaft der
Brünner Diözese mit der Ackermann-Gemeinde Rottenburg-Stuttgart.
In Ostrau konnte die Reisegruppe das Bischöfliche Gymnasium besichtigen und
Schüler/innen und Lehrer/innen begegnen, mit denen eine fruchtbare Zusammen-
arbeit besteht – Schüler aus Ostrau waren einen Monat zuvor bei der Ackermann-
Gemeinde in Mainz zu Besuch gewesen.
Pater Jan Larisch, der an dieser Zusammenarbeit maßgeblich beteiligt war, stellte
als Präsident der Caritas Ostrau der Reisegruppe außerdem die Räumlichkeiten
und Arbeit dieser Organisation mit 1100 Beschäftigten vor, die beispielsweise ein
Haus für Obdachlose unterhält, welches die Reisegruppe auch anschauen konnte.
Bischof František Václav Lobkowicz empfing die Reisegruppe in seiner Residenz
und brachte bei der Begegnung seine Freude über die gute Partnerschaft der AG
Mainz und der Diözese Ostrau-Troppau zum Ausdruck.
Neben Ostrau, in dem ein Denkmal zum Gedenken an Nachkriegsverbrechen
enstehen soll, besuchte die Reisegruppe in Mähren auch das UNESCO-gekrönte
Olmütz oder die romanische Rotunde der heiligen Katharina in Znaim.
Rebecca Kopřivová
STUDIEN- UND BEGEGNUNGSREISE
19
73. Wallfahrt der Heimatvertriebenen nach Walldürn am 17. Juni 2018
mit Weihbischof em. Dr. Hans-Jochen Jaschke/Hamburg
Unter dem Leitwort „Suche den Frieden und jage ihm nach“ fand am 17. Juni 2018 die
73. Wallfahrt der Heimatvertrieben, Flüchtlinge, Aussiedler und ausländischen Mitbür-
ger nach Walldürn statt.
Bereits seit dem Jahr 1946 besteht die Partnerschaft der Ackermann-Gemeinde mit
der Pfarrei St. Georg /Walldürn für die Organisation der Vertriebenenwallfahrt. Wall-
fahrtsleiter P. Josef Bregula OFM konnte am Freialtar zahlreiche Konzelebranten und
Ehrengäste begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Hauptzelebranten Weihbischof
em. Dr. Jaschke aus Hamburg. Weihbischof Jaschke entstammt der Erlebnisgeneration
und wurde in Breslau geboren. Er hat Flucht und Vertreibung selbst miterlebt.
In seiner Ansprache und Predigt wies er eindringlich darauf hin, dass auch, wenn ein
Großteil der Anwesenden Krieg, Bombenalarm und in Schutt gelegte Städte, Flucht
und Vertreibung nicht persönlich erlebt haben, Krieg nicht nur Geschichte ist. Krieg ist
auch in der heutigen Zeit gegenwärtig und damit ein Teil der persönlichen Wahrneh-
mung. Walldürn ist gerade in der Gegenwart ein Ort mit Symbolcharakter, an dem sich
seit 1946 die Heimatvertriebenen zur Wallfahrt zum Hl. Blut treffen. Daran hat die
Ackermann-Gemeinde einen großen Anteil, sie bringt in der Friedensbotschaft Christi
Menschen aus Ost und West, Junge und Alte zusammen, die in Gott ihre Heimat finden
können, aus der sie nicht vertrieben werden können.
Gerade angesichts
der angespannten
Situation im mittle-
ren und Nahen Os-
ten werden wir er-
neut mit Krieg und
Flucht konfrontiert.
Hier ist die Botschaft
„Suche den Frieden
und jage ihm nach“
aktueller denn je.
Frieden heute muss auf Recht und Gerechtigkeit basieren. Eine Heimat kann die große
Glaubensgemeinschaft Christi sein, auf die wir uns einlassen dürfen.
Walldürn stellt unter diesem Aspekt den besonderen Ort der neuen Heimat im christ-
lichen Glauben dar, an dem jeder in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu Hause sein
darf.
Gabriele Stanzel
WALLFAHRT
20
Internationaler Weltflüchtlingstag „Heimat gestalten“
Viele Menschen, die heute in Deutschland leben mussten ihre Heimat verlassen. Sie
wurden von dort gewaltsam vertrieben oder Krieg und Gewalt haben ihr Zuhause zer-
stört und sie sind geflohen.
Am internationalen Weltflüchtlingstag denken Alteingesessene, Vertriebene, Spätaus-
siedler, Zugewanderte und Geflüchtete gemeinsam an die vielen Opfer von Flucht und
Vertreibung.
Unter dem Titel „Heimat gestalten“ haben die vier großen christlichen Kirchen in Ba-
den-Württemberg am 20. Juni in Pforzheim an die Opfer von Flucht und Vertreibung
in Geschichte und Gegenwart erinnert. Zum Auftakt der Veranstaltung fand ein öku-
menischer Gottesdienst auf dem Waisenhausplatz statt, mit Bischof Gebhard Fürst
(Rottenburg) und mit Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe).
In seiner Predigt erinnerte Bischof Fürst daran, dass die Erfahrungen von Flucht und
Vertreibung wesentlich zur Identität unseres Landes dazugehörten. „Wenn wir nach
unserer Identität fragen, dann können wir dies nicht tun, ohne die Geschichte und
Geschichten der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge zu erzählen, die in den verschie-
denen Zeitepochen zu uns kamen“, sagte Fürst. Er rief die Flüchtlinge von damals dazu
auf, ihren Kindern und Enkeln heute von der Flucht zu berichten, über ihre Ängste, ihr
Ankommen in der Fremde und über ihre Deutung von Heimat. „Deshalb bitte ich Sie,
lehren Sie uns aus Ihren Erfahrungen, was Toleranz, Solidarität, Integration und An-
nahme bedeuten. Nur so verliert die immer und immer wieder bedrohlich aufkeimende
Fremdenfeindlichkeit ihren Platz in unserer Gesellschaft“, erklärte der Bischof. Die In-
tegration der vielen Flüchtlinge, die jüngst zu uns gekommen sind, sei nicht einfach,
vor allem dann, wenn gänzlich verschiedene Kulturen und Wertevorstellungen aufei-
nandertreffen. Christinnen und Christen sollten deshalb dazu beitragen, „dass Integra-
tion nicht zum Spielball wird, für extreme politische Bewegungen und Demagogen“.
Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh sprach einen großen Dank an jene vielen
Menschen aus, die sich bis heute „für die Vertriebenen und die Menschen auf der Flucht
engagieren: für ihre Freundlichkeit, für ihre Bereitschaft zu helfen, für ihr geduldiges
Mitgehen.“ Im Sinne des biblischen Glaubens, dass die Menschen „keine bleibende
Stadt haben, sondern die zukünftige suchen“, sollten die Menschen im Geist Christi
„Heimat gestalten: mit denen, die seit vielen Generationen hier leben, mit denen, die
als Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg kamen, mit denen, die in den siebziger,
achtziger und neunziger Jahren auf der Suche nach Arbeit und neuen Perspektiven
hierhergekommen sind, mit denen, die heute bei uns Zuflucht suchen“, erklärte der
Landesbischof. Heimat gestalten sei eine Aufgabe für beide Seiten: „Für die, die einen
Ort suchen, an dem sie in Frieden leben und ihren Lebensunterhalt verdienen können,
die auf eine neue Heimat hoffen. Und für die, die Sorge haben, was sich dadurch für
sie und ihre Orte verändert und ob es für alle reicht.“
Im Anschluss an den Gottesdienst bot das „Fest der Begegnung“ Beiträge verschiede-
ner Schulen, Musik, Essen und Trinken. Das Pforzheimer Theater tanzte eine Ballett-
szene zum Thema „Heimat“.
Heidi Rothmaier
GEDENKTAG
21
„Wallfahrten der Heimatvertriebenen in Baden und Württemberg
und Deutsch-Tschechische Wallfahrten“
Referenten: Prof. Dr. Michael Prosser-Schell, Mons. Adolf Pintíř
Zum Diözesantag am 10. November 2018 in Rastatt konnte der scheidende Diözesan-
vorsitze Erich Pohl zahlreiche Teilnehmer begrüßen.
Mit Prof. Dr. Michael Prosser-Schell (IVDE Freiburg) und Mons. Adolf Pintíř (ehem.
Generalvikar des Bistums Budweis und Vorstandsmitglied der Sdružení Ackermann-
Gemeinde), konnten zum Thema „Wallfahrten“ fundierte Kenner als Referenten ge-
wonnen werden.
Während Prof. Prosser-Schell das Hauptaugenmerk auf die Wallfahrten der Heimat-
vertriebenen in Baden und Württemberg sowie deren Bedeutung für die Heimatver-
trieben aus historischer und wissenschaftlicher Sicht legte, stellte Mons. Pintíř die Be-
deutung der deutsch-tschechischen Wallfahrten in der Zeit nach 1918 bis 1968 und
dann nach der samtenen Revolution bis heute in den Vordergrund.
Walldürn ist bereits seit 1946 zentraler Wallfahrtsort der Heimatvertriebenen der Erz-
diözese Freiburg. Die Wallfahrtsorte bildeten die einzige Möglichkeit, sich zu treffen
und auszutauschen. Gleichzeitig konnte damit aber ebenfalls die Verbindung zur Hei-
mat lebendig erhalten werden. Walldürn wurde Platz der Erinnerungskultur und bot
auch Podium für Glaubensveranstaltungen mit hochrangigen Politikern wie z.B. Bun-
despräsident Heinrich Lübke (1965) mit bis zu 25.000 Teilnehmern oder auch die letzte
große Massenwallfahrt im Jahr 1970 mit Franz Josef Strauß (ca. 50.000 Teilneh-
mer/innen). Gleiches wusste Prof. Prosser-Schell auch von der Wallfahrt zum Schö-
nenberg zu berichten, dem zentralen Wallfahrtsort
der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ab 1946 wurde
auch hier eine stetig steigende Teilnehmerzahl ver-
zeichnet. Prominente Hauptredner waren hier Kon-
rad Adenauer, Helmut Kohl und Wolfgang
Schäuble. Weitere Wallfahrtsorte im Südwesten
wie Maria Bickesheim oder auch Bad Niedernau
sind Ziel von Vertriebenenwallfahrten. Überregio-
nal imponiert Mariazell als europäischer Wallfahrts-
ort und hat bis heute nichts an Bedeutung verlo-
ren.
DIÖZESANTAG
22
Mons. Pintíř berichtete über die deutsch-
tschechischen Wallfahrten, die sich erst nach
der Wende 1989 richtig etablieren konnten.
Nach dem Ende der k. und k. Monarchie und
der Spaltung der Kirche, kam auch in der
Tschechoslowakei den Wallfahrtsorten eine
große Bedeutung zu. Sie wurden Trost- und
Zufluchtsorte, an denen auch der Sakramen-
tenempfang möglich war. Wallfahrtsorte
wurden von politischer Seite geduldet und wurden bis 1968 weniger stark überwacht.
So wurden für Böhmen das Kloster Svatá Hora (Heiliger Berg bei Pribram) und für
Mähren Velehrad Zentren für pastorale Aufgaben. Nach der Wende wurden auch die
grenzüberschreitenden Wallfahrten wiederbelebt. Sie stehen heute für das gemein-
same Unterwegsein, Begegnen und Verstehen, wo man seine Identität wahren und die
Bindung zur verlorenen Heimat wieder vertiefen kann.
Mit Judith Wagner (Akkor-
deon) und Peter Schäfer
(Gitarre) machten wir uns
gemeinsam auf eine musi-
kalische Reise, bevor die Di-
özesanversammlung zu den
turnusmäßigen Neuwahlen
des Diözesanvorstandes zu-
sammenkam. Erich Pohl
kandidierte nicht mehr für
den Diözesanvorsitz und
gab das Amt an Roland
Stindl weiter. Der neue Diözesanvorstand setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender
Roland Stindl, Stellvertreterinnen Helga Barth, Birgit Nauheimer und Gabriele Stanzel.
Geistlicher Beirat Pfarrer Peter Bretl und Geschäftsführerin Heidi Rothmaier. Ebenfalls
gewählt wurde der Führungskreis, die Delegierten und Ersatzdelegierten für die Haupt-
versammlung der Ackermann-Gemeinde auf Bundesebene.
Dorothea Schroth, unsere ehemalige stellvertretende Bundesvorsitzende, war eigens
aus München angereist, um Erich Pohl für seine Verdienste mit der Goldenen Ehren-
nadel der Ackermann-Gemeinde zu ehren. Die Laudatio zeigte einmal mehr das breite
internationale Spektrum von Erich Pohl, der sich immer für die Verständigung zwischen
den Nationen eingesetzt hat.
Der Diözesantag endete nach einem festlichen Gottesdienst mit drei Zelebranten in
der Hauskapelle St. Bernhard und gemeinsamen Abendessen.
Gabriele Stanzel
DIÖZESANTAG
23
„Winter im Egerland“ - Lesung mit der Autorin Renate Czech
Am Abend des 28. November trafen sich Mitglieder der Ackermann-Gemeinde und in-
teressierte Zuhörer im Collegium Borromaeum (Freiburg) zum literarisch-biografi-
schen Erzählcafé mit der Autorin Renate Czech. Zunächst projizierte die Autorin einige
Bilder an die Wand, um eine geschichtliche Einführung in das Egerland zu geben, das
bis 1808 zum Bistum Regensburg gehörte und bis 1918 die Gebiete um Eger sowie
Bereiche von Oberfranken und der Oberpfalz umschrieb. Danach erzählte sie amüsante
Anekdoten um King Edward VII., der (anfangs inkognito) 10 Jahre stets im August in
Marienbad zur Kur weilte und dort am 16. August 1904 mit Kaiser Franz Joseph I.
dessen 74. Geburtstag feierte.
Konzentriert lauschte das Publikum anschließend der Lesung, die aus der Perspektive
des 11jährigen Jakob erzählt wird. Er darf zum ersten Mal den Großvater zum Kloster
Tepl begleiten, um den in Tschechien traditionellen Weihnachtskarpfen zu holen. Es
stürmt und schneit auf dem weiten Weg des Marienbader Hochplateaus. Der Großvater
verunglückt. Jakob muss allein
zum Kloster eilen, um Hilfe zu ho-
len. Sie kehren ohne Karpfen
heim. Zum Heiligabendessen wird
Jakobs Familie von den Reuter-
Bauern eingeladen. Wundersame
Riten gibt es dort, Jakob nimmt
mit allen Sinnen teil. Im folgenden
Jahr wird ihm viel abverlangt.
Ohne es selbst zu bemerken,
wächst er von einem ängstlichen Jungen hinein in das Leben eines erwachsenen Ju-
gendlichen. Ein ernstes und zugleich humorvolles Buch, das vom Publikum mit großem
Beifall gewürdigt wurde.
Renate Czech
LITERARISCHES ERZÄHLCAFÉ
24
Adventstreffen mit Betrachtung:
„Mittelalterliche Handschriften von der Klosterinsel Reichenau“
Referent: Werner Tampe und Mitwirkende
Zur letzten Veranstaltung im Jahr treffen sich die Mitglie-
der der Ackermann-Gemeinde traditionell am 2. Ad-
ventssonntag im Haus der Heimat in Karlsruhe. Musika-
lisch umrahmt wurde die stimmungsvolle Feier durch die
Flötenbegleitung von Helga Barth, Dorothea Tampe und
Birgit Nauheimer. Das gemeinsame Singen der Advents-
lieder stimmte uns ein auf die adventliche Betrachtung
von Werner Tampe.
Anhand der vom Quaternio Verlag Luzern neu editierten
Miniaturen widmete sich der Vortrag den vor mehr als
1000 Jahren auf der Klosterinsel Reichenau im Bodensee
entstandenen christlichen Handschriften. Zehn von den
besonders kostbaren Werken wurden von der UNESCO
mit der Auszeichnung Weltdokumentenerbe versehen.
Mit der Gründung des Benediktinerklosters 724 durch den Hl. Pirmin wurde die Rei-
chenau mit ihrer Lage mitten im Gnadensee und unmittelbarer Nähe zu Konstanz ein
religiöses und kulturelles Zentrum ersten Ranges. Verschiedene Handschriften widmen
sich den Evangelisten, die jeweils mit ihren Symbolen dargestellt sind.
Ein begnadeter Künstler des Reichenauer Skriptoriums war der Mönch Ruodprecht, der
den Egbert-Psalter geschaffen hat, den der Trierer Erzbischof Egbert als Geschenk er-
hielt. Eben an dieser Handschrift beweist sich, dass das christliche Europa keine Gren-
zen kannte, denn von Trier gelangte der Psalter nach Kiew und wird heute in Cividale
bei Triest aufbewahrt. Unter Kaiser Otto III. wurde die Reichenau zur Erzabtei und
bekam eigenes Münz- und Marktrecht. Otto III. förderte im Besonderen das künstleri-
sche Schaffen der Mönche. Nach dem Tode Ottos III. wurde Heinrich II. sein Nachfol-
ger als Kaiser, der das Bistum Bamberg gründete und beim Reichenauer Skriptorium
eine Handschrift nach der anderen für sein neues Bistum bestellte. Vielleicht stellt auch
der berühmte Bamberger Reiter Kaiser Heinrich II. dar, er der als großer Stifter und
Liebhaber der Schriften von der Reichenau bekannt ist. Kaiser Heinrich II. und seine
Gattin Kunigunde wurden als Ehepaar zur Ehre der Altäre erhoben und galten als Vor-
bild einer christlichen Herrschaft. Ihre letzte Ruhestätte fanden sie im Bamberger Dom.
Mit der Miniatur der Geburt Christi aus dem Reichenauer Codex des heiligen Kaisers
Heinrich endete die Adventbetrachtung. Die Geburt Christi lässt alles im goldenen und
blauen Licht erscheinen, das göttliche Kind liegt auf deiner vergoldeten Liegestatt, die
den Anschein erweckt, von einem Engel getragen zu werden. Auch Ochs und Esel sind
dargestellt.
Der gemeinsame Gottesdienst mit unserem Geistlichen Beirat Peter Bretl nahm Bezug
auf die Klosterhandschriften. Peter Bretl stellte gleichzeitig die Frage, ob auch wir be-
reit sind Christus in unser Herz zu lassen, ansonsten wäre er nur ein Kind in der Krippe,
das uns nicht erreicht.
Mit dem Ausblick auf die Jahresplanung 2019 und im Besonderen auf das 70-jährige
Jubiläum schloss Roland Stindl den Adventsnachmittag.
Gabriele Stanzel
ADVENTSTREFFEN
25
Bayerischer Landtag ehrt die Junge Aktion für Engagement
für Europa
Nach dem Europäischen Bürgerpreis im
Herbst letzten Jahres erhielt die Junge
Aktion nun am 03.07.2018 auch den
Bürgerpreis des Bayerischen Landtags,
der in diesem Jahr dem Thema „Bayern
leben Europa“ gewidmet war. Zwar war
es nur der zweite Preis, gemeinsam mit
der Europa-Union Augsburg, doch die
Freude der Bundesführung mit Bun-
dessprecher Matthias Melcher an der
Spitze, war sehr groß.
In der Begründung der Jury heißt es:
„Die Junge Aktion der Ackermann-Gemeinde
– Europäische Begegnungen. Die Junge Ak-
tion ist ein katholischer Jugendverband im
BDKJ, der mit tschechischen und slowaki-
schen Partnerverbänden Projekte und Begeg-
nungen anbietet. Er steht für die Überzeu-
gung, dass nur durch die politische Einigung
Europas eine dauerhafte Überwindung von
Nationalismen gelingen kann. Mit internationalen Jugendbegegnungen und Projekten
wird seit Jahrzehnten Europa für junge Menschen erfahrbar gemacht. Schwerpunkt
liegt auf den Kontakten in die östlichen EU-Staaten, insbesondere nach Tschechien.
Der persönliche Kontakt auf Augenhöhe zwischen jungen Menschen unterschiedlicher
europäischer Länder ist ein zentrales Element der Veranstaltungen der Jungen Aktion
der Ackermann-Gemeinde, insbesondere für Kinder und Jugendliche aus Mittel- und
Osteuropa im Alter von 8 bis 26 Jahren. Seit 20
Jahren existieren etwa deutsch-tschechische
Kinder- und Jugendfreizeiten in Haidmühle im
Bayerischen Wald oder Sonderprojekte, wie die
gemeinsamen länderübergreifenden Radtouren
oder ein deutsch-tschechischer Tandemsprach-
kurs in Pilsen/Plzeň. Das Preisgeld beträgt
10.000 Euro.“
Markus Bauer, vollständige Version des Artikels veröffentlicht auf der Homepage der Ackermann-Ge-meinde (www.ackermann-gemeinde.de).
AUSZEICHNUNG FÜR DEN JUGENDVERBAND DER ACKERMANN-GEMEINDE
26
Sich Geschichte bewahren, Zeitzeugen sein - auch dies hat sich die Ackermann-
Gemeinde zur Aufgabe gemacht. Letztes Jahr konnte die Ackermann-Gemeinde
Frau Dr. Kateřina Kovačková dafür gewinnen, mit Mitgliedern der AG Zeitzeugen-
gespräche zu führen. Das Buch „Böhmisches. Allzu Böhmisches?“ erscheint anläss-
lich des 70-jährigen Jubiläums der Ackermann-Gemeinde in der Erzdiözese Frei-
burg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Allen Mitgliedern der Ackermann-Gemeinde, die bereit waren ihre Lebensge-
schichte zu teilen, danken wir sehr herzlich!
„Böhmisches. Allzu Böhmisches?
Verwischte Lebensbilder im Südwesten“ von Kateřina Kovačková
Wo finden wir Zeitgenossen und Zeitgenossinnen „Ver-
wischte Lebensbilder im Südwesten?“, da doch die junge
Pilsener Germanistin und Literaturwissenschaftlerin Dr.
Kateřina Kovačková ihren 20 Erzählbiographien aus der
ČSR nach 1945/46 vertriebener und im Südwesten
Deutschlands (damals weitgehend französische und engli-
sche Besatzungszone) neu „beheimateter“ Sudetendeut-
scher diesen Untertitel gab?! So sind also die 20 Beiträge
unterschiedlicher Lebensläufe und Erfahrungen eine um-
fangreiche Materialsammlung, zwar literarisch aufgearbei-
tet und gestaltet, doch nach dem gleichen Aufbauschema
entwickelt: Bild, Geburtsdatum/-ort, frühe Kindheitsjahre,
Kriegs- und unmittelbare Nachkriegszeit, Neubeginn im
Südwesten, eigene Berufswege und Reflexionen über Hei-
mat, Verzicht, Frieden und Glaubensgrundlagen. In ihren
„Einführenden Überlegungen“ reflektiert die Herausgebe-
rin und Interviewerin sowohl „Heimat“ als auch die Unter-
schiedlichkeit traumatischer Erinnerungen und den Weg
zu persönlicher friedlicher Haltung sowie politischem Engagement in der Ackermann-
Gemeinde. Da Kovačková nach eigener Vorstellung keine Historikerin ist, hat sie es
auch nicht als ihre Aufgabe betrachtet, mitgeteilte „Fakten“ zu überprüfen und „Lü-
cken“ zu hinterfragen. Dem von der Ackermann-Gemeinde Stuttgart-Freiburg heraus-
gegebenen Buch sind eine Umrisskarte mit den Geburtsorten der biographisch Vorge-
stellten und ein knappes „Glossar“ von fast lexikalischem Ausmaß beigefügt. Eine flei-
ßige, mit viel Empathie verfasste Sammlung und Ergänzung der AG-Geschichte.
Dr. Otfried Pustejovsky,
veröffentlicht in „Der Ackermann“ (2018, Heft 3).
Buch bestellbar über die Geschäftsstelle der Ackermann-Gemeinde in der Erzdiözese Frei-
burg e.V.: [email protected] | 0761 50 27 62
ZEITZEUGENGESPRÄCHE MIT MITGLEIDERN DER AG
27
Einladung zum Doppeljubiläum 2019
Im Oktober 1949 wurde auf Initiative von Pater Paulus Sladek und Fritz Baier in
der Caritashütte bei Seckach der Diözesanverband der Ackermann-Gemeinde in
der Erzdiözese Freiburg gegründet.
Seit 70 Jahren arbeitet die Ackermann-Gemeinde aus christlicher Verantwortung
für Frieden und Versöhnung in der Mitte Europas. Sie setzt sich ein für den Aufbau
einer guten Nachbarschaft zwischen Deutschen, Tschechen und Slowaken sowie
die gemeinsame Mitgestaltung eines christlichen Europas.
Seit 1993 werden diese Bemühungen auch in der Partnerschaft mit der Diözese
Pilsen realisiert zum Beispiel bei gemeinsamen deutsch-tschechischen Begegnun-
gen und Wallfahrten oder der Unterstützung der Jugendpastoral der Pilsner Diö-
zese.
Wir laden Sie herzlich ein, das 70-jährige Jubiläum der Ackermann-Gemeinde in
der Erzdiözese Freiburg und 25 Jahre Partnerschaft mit Christen der Diözese Pilsen
am 26./27. Oktober 2019 im Bildungshaus St. Bernhard in Rastatt mit uns zu fei-
ern!
Europawallfahrt nach Mariazell 2019
Die Europawahlen stehen vor der Tür. Vom 23. bis 26. Mai 2019 werden die Ab-
geordneten zum Europäischen Parlament gewählt. „Diese Wahlen sind für unseren
Kontinent eine wichtige Richtungsentscheidung“, macht Msgr. Dieter Olbrich,
Geistlicher Beirat der Ackermann-Gemeinde, deutlich. Er verweist mit Sorge auf
Spannungen in Europa, auf neue Nationalismen und einen wachsenden Populis-
mus. „Mit einer Wallfahrt im Vorfeld der Europawahl wollen wir gemeinsam mit
Christen aus anderen Ländern für unseren Kontinent und eine gute Entwicklung,
die auf Miteinander, Solidarität und gegenseitige Wertschätzung aufbaut, beten
und unsere Anliegen vor Gott bringen.“
Am Samstag, den 4. Mai 2019, findet auf Initiative der Ackermann-Gemeinde eine
Europawallfahrt nach Mariazell statt. Bereits am Vorabend gibt es in der Basilika
eine Andacht zu den Patronen Europas; am Samstagnachmittag ist dann ein Fest-
vortrag geplant. „Mariazell ist ein Wallfahrtsort mit einer großen europäischen
Strahlkraft und Ziel von Christen aus ganz Mittel- und Südosteuropa“,
so Olbrich bei einem Vorbereitungsbesuch Mitte August. Mariazell sei daher genau
der richtige Ort für eine grenzüberschreitende Europawallfahrt.
Die Wallfahrt steht unter der Schirmherrschaft des Wiener Erzbischofs Dr. Chris-
toph Kardinal Schönborn.
AUSBLICK UND EINLADUNG
28
Ackermann-Gemeinde
Schoferstr. 1, 79098 Freiburg
0761/502 762
www.ackermann-gemeinde-freiburg.de