Accounting 1 Zusammenfassung WS 2015 (Powered by Raute Wirtschaft)
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Accounting 1- Zusammenfassung
Teil 1: Einführung
1.1.1 Beitrag der Kosten- und Erlösrechnung zur Unternehmensführung
dient der Unterstützung des Managements eines Unternehmens
--> durch: Bereitstellung von Infos, die für das Führen des gesamten Unternehmens oder
Teilen dessen von Relevanz sind
beinhaltet folgende Aufgaben:
1. Planung - als Vorbereitung einer Entscheidung
2. Steuerung - zur Durchsetzung von Entscheidungen
3. Kontrolle - zur Überprüfung der Zielerreichung bzw. Planvorgabe
Beispiele:Entscheidung: Ausweitung des Produktprogramms - Sollen weitere Variationen angeboten werden?Planung: Wirtschaftliche Folgen - Erwartete Marktentwicklung, angestrebter Marktanteil, erzielbareGewinneSteuerung: Geschäftsbereich - Detailpläne zur VertriebswegeplanungKontrolle: der Planumsetzung, also Prüfung der Zielerreichung, und eventuelleAnpassungsmaßnahmen bei Zielverfehlungen
Zweck der Kostenrechnung sind Informationen für die Führungsaufgaben und dienen dem
Zweck der Planung, Steuerung, Kontrolle und Dokumentation
1. Planung:
Abspielen gedanklicher zukünftiger Entwicklungen auf Grundlage von:
- Infos über erwartete Absatzmenge. erwartete Verkaufspreise und über Kosten und
Fertigung von Vertrieb
2. Steuerung:
dient der Plandurchsetzung und Verhaltensbeeinflussung von Mitarbeitern
- die Unternehmensrechnung dient als Orientierungsmaßstab
3. Kontrolle:
dient der Unterstützung von Verhaltenssteuerung
- Vergleich von Planvorgaben mit realisierten Größen
- Identifikation möglicher Ursachen, wenn Abweichungen entstanden sind
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4. Dokumentation
ist eine gesetzliche Vorlage
Voraussetzung zur Erfüllung der Aufgaben der Unternehmensrechnung sind:
- Informationsgrundlage zur Planung
- Kontrolle der Einhaltung von Planvorgaben
- und beispielsweise: Bewertung von Beständen
die Sorgfalt der Dokumentation ist abhängig vom Verwendungszweck (werden die Daten
zum Beispiel nur für Prognosen verwendet, so reicht eine einfache Speicherung in der
Datenbank aus)
1.2 Stellung der Kosten- und Erlösrechnung in der Unternehmensrechnung
Im Rechnungswesen gibt es folgende Rechnungsmethoden:
1. Bilanzrechnung (diese dient nur als Nachweis für Banken etc.)
- sie ist eine Handels- und Steuerbilanz und gibt eine Übersicht über Vermögen und Verbindlichkeiten
eines Unternehmenes und ist eine Gewinn- und Verlustrechnung
2. Finanzrechnung
- ist eine Cashflow- Rechnung über Ein- und Auszahlungen als Übersicht über die Liquidität eines
Unternehmens
- sie ergibt sich aus Differenz der Summe aus Einzahlung und Auszahlungsmittel und sein Ergebnis ist
das Delta des Zahlungsmittelbestandes (also dessen Veränderung)
3. Investitionsrechnung
- dient der Beurteilung langfristiger Investitionsentscheidungen eines Unternehmen, also ob eine
Investition durchgeführt werden sollte oder nicht (Vgl. Finanzen: Kapitalwert einer Investition)
4. Kosten- und Erlösrechnung
- sind Rechnungen als Grundlage von Planung, Steuerung und Kontrolle
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Internes vs. Externes Rechnungswesen
- die Trennung zwischen internem und externem orientiert sich an dem Adressaten der Rechnung
1. Internes Rechnungswesen (Managerial Accounting) --> dient als Informationsgrundlage für
unternehmensinterne Personen
2. Externes Rechnungswesen (Financial Accounting) --> dient als Bilanzrechnung als
Informationsgrundlage für unternehmensexterne Personen und Institutionen
Kosten- und Erlösrechnung vs. Investitionsrechnung
- es gibt Unterschiede bezüglich der zeitlichen Reichweite der betrachteten Entscheidungen
1. Kosten- und Erlösrechnung
- dient als Grundlage für operative Entscheidungen
- hat eine Reichweite von bis zu einem Jahr
2. Investitionsrechnung
- dient als Grundlage für Entscheidungen mit langfristigen Wirkungen- also wird hierbei der Zweitwert des Geldes betrachtet und der genaue Zeitpunkt des Erfolges ist
somit wichtig
Nicht- monetäre Kennzahlen
- die Kosten- und Erlösrechnung dienen der kurzfristigen Erfolgswirkungen von Entscheidungen
- die nicht- monetären Kennzahlen sind der Indikator für den langfristigen Erfolg
- so zum Beispiel: Durchlaufzeiten, Anteil pünktlicher Lieferungen, Ausschuss im Produktionsprozess
und die Kundenzufriedenheit
- Nicht monetäre Kennzahlen werden verwendet, weil KE- Rechnung lediglich über die kurzfristigen
Erfolge informiert
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-hierzu ist die Wirkungskette ein gutes Beispiel: hoher Anteil pünktlicher Lieferungen erhöht die
Wahrscheinlichkeit von Folgeaufträgen --> langfristiger Erfolg
1.3 Ausgestaltung der Kosten- und Erlösrechnung
1.3.1 Ausgestaltung auf Basis von Kosten - Nutzen- Abwägungen
- Anforderungen an Infos der KE- Rechnungen sind: Aktualität, Genauigkeit und Relevanz
- ein maßgebliches Kriterium ist dabei, dass der Nutzen einer besseren Entscheidung bzw. Steuerung
größer sein muss als die dabei entstehenden Kosten // beim optimalen Ausbau ist dabei die Differenz
aus Kosten und Nutzen maximal
1.3.2 Individuelle Ausgestaltung
- Manager haben einen unterschiedlich großen Verantwortungsbereich, dementsprechend variieren
die Kosten des Ausbaus
- beeinflussende Faktoren sind Produktionsprozesse, eingesetzte Rohstoffe, Arbeitskräfte, Maschinen
und Wettbewerbsumfeld
- so ist der Ausbau der KE- Rechnung unternehmensindividuell und mit dem internen
Rechnungswesen zweier Unternehmen nur bedingt vergleichbar
1.3.3 Einflussgrößen auf den optimalen Ausbau
- Entscheidungsfindung, Planung und Kontrolle: desto mehr sich das Management bei seinen
Entscheidungen an nicht- monetären Größen orientiert, desto weniger muss die KE- Rechnung
ausgebaut werden
- Steuerung und Vergütungsbemessung: Je Stärker die Infos des Managements zur Steuerung genutzt
werden, desto weniger muss sich an der KE- Rechnung orientiert werden
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1.3.4 Verhaltenswirkungen von Infos
- gehen über die Entscheidungsbeeinflussung hinaus
- Gefahr der Informationsüberflutung
--> wichtig ist die Berücksichtigung von Verhaltenswirkungen bei der Ausgestaltung der KE- Rechnung
1.3.5 Wettbewerbsstrategien und Wertschöpfungskette
- Wettbewerbsstrategie: dient dazu, sich mit seinem Unternehmen gegenüber seinen
Wettbewerbern einen Vorteil zu verschaffen
- Typisch: Kostenführerschaft, Differenzierung (Vgl. Marketing)
Kostenführerschaft: Niedrigpreisstrategie, Realisierung niedriger Preise durch Kostenvorteile
Differenzierung: Unterscheidung von Produkten von wichtigen Eigenschaften, hohe Preisaufschlägenotwendig, um hohe Entwicklungskosten zu decken
1.3.6 Unternehmensrechnung und Wettbewerbsstrategie
- die Unternehmensrechnung unterstützt das Management bei der Auswahl der
Wettbewerbsstrategie durch Erfassung von Infos über Kunden, Konkurrenz und Ausmaß der eigenen
Wettbewerbsvorteile
Kostenführerschaft:
- es besteht Informationsbedarf über Kosten des Produktes, seinen Komponenten und einzelnenFertigungsschritten
- es bedarf zudem der Kostenkontrolle durch Kostenvergleichsrechnungen
- Bonis gibt es für das Einhalten von Kostenvorgaben
Differenzierungsstrategie:
- Infobedarf über Eigenschaften von Produkten und deren Bewertung durch Kunden
1.3.7 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen
- Unterscheidung hinsichtlich von Produkten und Prozessen
- Viele Verfahren und Prinzipien der KE- Rechnung wurden in/für Industrieunternehmen entwickelt,
lassen sich aber grundsätzlich auch an Dienstleistungsunternehmen anpassen
1.3.8 Komplexität und Vereinfachungen
- aktuelle, genaue und relevante Infos benötigt
- Im Rechnungswesen wird das Unternehmensgeschehen nur approximativ abgebildet, also sind KE-
Rechnungen vereinfachte Abbildungen bzw. Modelle des Unternehmensgeschehens
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1. Aggregation: bedeutet Reduktion der Anzahl zu erfassender und zu unterscheidender
Sachverhalte, zum Beispiel durch Zusammenfassung von Kost und/ oder erbrachter Leistungen
2. Linearisierung und Durchschnittsbildung: Annahme einer linearen Kostenfunktion3. Vernachlässigung von Unsicherheit
4. Vernachlässigung des Zeitwert von Geld
--> Generell werden Abbildungen des Unternehmensgeschehens mittels linearer Zusammenhänge
dargestellt und Zinseffekte sowie Unsicherheiten vernachlässigt
2. Grundbegriffe der Kosten- und Erlösrechnung
2.1 Rechengrößen der KE- Rechnung
2.1.1 Kennzeichnung von Kosten und Erlösen
- Kosten: Bewerteter, sachzielorientierter Güterverbrauch
- Erlöse: bewertete, sachzielorientierte Güterentstehung
1. Sachzielorientierung: Bezug auf Betriebszweck (Sachziel) der Unternehmung
--> Kosten und Erlöse fließen in die KE- Rechnung nur mit ein, wenn sie dem Betriebszweck des
Unternehmens zuzuordnen sind2. Bewertung: Es wird in Geldeinheiten bewertet, also Wertgrößen
--> damit unterschiedliche Arten von Kosten (z.B. Materialverbrauch und Arbeitsstunden) und Erlösen
addiert werden können
3. Güterverbrauch/- entstehung: Kosten entstehen zum Zeitpunkt des Güterverbrauchs und Erlöse
zum Zeitpunkt der Güterentstehung (Zum Güterverbrauch wird nicht nur das verwendete Material
gezählt, sondern auch Abschreibung von Maschinen, Miete etc.)
--> durch Einkauf von Materialien entstehen noch keine Kosten, sondern erst, wenn sie im
Produktionsprozess eingesetzt werden
BeispielErfolgswirksame Auszahlung:
- Kauf und Verbrauch von Materialien in der Fertigung- Zeitlich können erfolgswirksame Auszahlung und Aufwand auseinanderfallen:z.B.: Verbrauch von Materialien im Juni, die bereits im Mai bezahlt wurden
Erfolgsneutrale Auszahlung:
- Rückzahlung eines Kredits
- Auszahlung für ein neues Gerät, dass die nächsten 5 Jahre genutzt werden soll
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1. Sachzielfremde Erträge:
- Nicht betriebliche Kerntätigkeit, sondern Nebengeschäft (beispielsweise: Untervermietung von
Reserveräumen, Erträge aus Anlage von Finanztiteln)
2. Periodenfremde Erträge:
- Güterentstehung anderen Perioden zurechnen
- Verkauf eines Gerätes über seinem Restbuchwert
3. Außerordentliche Erträge:
- auf Vorgänge zurückzuführen, die normalerweise nicht oder zumindest nicht regelmäßig
vorkommen (Beispielsweise: Eingang von Forderung an Kunden, die bereits abgeschrieben war und
mit der nicht mehr gerechnet wurde)
4. Anderserlöse:
- entstehen, wenn Erträge in der KE- Rechnung anders bewertet werden als in der Bilanzrechnung
(beispielsweise: Güter werden auf Lager produziert und mit den Kosten bewertet, die für ihre
Herstellung anfallen; bei der KE- Rechnung werden zusätzlich zu den Herstellkosten kalkulatorische
Kosten hinzugefügt, bei der Berechnung der Herstellungskosten hingegen nicht)
2.2 Kostenbegriffe und ihre Bedeutung
Einzelkosten: Einem Kalkulationsobjekt direkt zurechenbar (weil sie allein von einem
Kalkulationsobjekt verursacht worden sind)
Gemeinkosten: Einem Kalkulationsobjekt NICHT direkt zurechenbar (also von mehreren
Kalkulationsobjekten gemeinsam verursacht)
Unechte Gemeinkosten: Einem Kalkulationsobjekt prinzipiell direkt zurechenbar; da aber die
separate Zurechnung sehr aufwändig wäre, wird aus Wirtschaftlichkeitsgründen aber darauf
verzichtet
Unterscheidung zwischen Einzel- und Gemeinkosten erfolgt durch Zurechenbarkeit zum
Kalkulationsobjekt
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- Stand Alone Kosten für Belieferung von Kunde B: 40 Euro- Inkrementalkosten für Kunde A: 70 Euro- 60 Euro = 10 Euro
- Stand Alone Kostenverteilungungsmethode:Kunde A: 60 Euro /(60 Euro + 40 Euro) * 70 Euro = 42 Euro
Kunde B: 40 Euro/ (100 Euro) * 70 Euro = 28 Euro
- Inkrementalkostenverteilungsmethode (Inkrement: Belieferung Kunde A)// simultan, wenn Inkrement die Belieferung von Kunde B darstelltKunde A: 60 EuroKunde B: 70 Euro - 60 Euro = 10 Euro
Produktkosten:
- ausschließlich herstellungsbezogene Kosten
- über Bestandsänderungen werden sie denjenigen Perioden zugeordnet, in denen die
Produkte verkauft werden
- entspricht dem externen Rechnungswesen: Aufwand wird erst in derjenigen Periode
wirksam, in der die Produkte verkauft werden
- Produktkosten Lagerbestandserhöhungen werden in der Bilanz aktiviert und gehen später
in die GuV- Rechnung ein
Periodenkosten:
- nicht aktivierbar, unabhängig von Lagerbestandsveränderungen
- Zuordnung zu derjenigen Periode, in der sie anfallen
Relevante Kosten: Kosten, die geeignet sind, die Rangfolge von Entscheidungsalternativen zubeeinflussen. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich dabei um Kosten handelt, die noch
beeinflussbar sind, also dass es sich dabei um erwartete zukünftige Kosten handelt.
Opportunitätskosten:
- Bilden die durch die Wahl einer Entscheidungsalternative entgangen Erfolge der besten
verdrängten Alternative ab
- Kosten, bei denen keine Zahlungen fließen
Versunkene Kosten:
- Kosten, die in der Vergangenheit entstanden sind
- lassen sich durch Entscheidungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht vermeiden
- NICHT ENTSCHEIDUNGSRELEVANT, da sie unabhängig von der verfolgten
Entscheidungsalternative anfallen
KostenstellenrechnungTeil 2b
- Unternehmen wird in mehrere Bereiche (Kostenstellen) eingeteilt, die kostenrechnerisch selbstabgerechnet werden
- für jede Kostenstelle findet selbstständige Planung, Erfassung und Kontrolle der Kosten statt
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Kostenstellenrechnung soll Transparenz darüber schaffen, wo im Unternehmen die Kosten
entstanden sind
Auf der Grundlage dieses Zweckes soll sie zwei wesentliche Aufgabe erfüllen:
1. Kostenkontrolle und Kostenplanung differenziert nach Kostenstellen
2. Ermittlung von kostenstellenweisen Kalkulationssätzen für die Verrechnung von Gemeinkosten auf
Kostenträger
- detaillierte Kostenplanung durch kostenstellenweise Kostenauflösung in variable und fixe
Kostenanteile für entsprechende Ermittlung von Kostenfunktionen
Anforderung an Abgrenzung von Kostenstellen:
- Wirtschaftlichkeit
- Homogenität der Kostenverursachung
- Vollständigkeit und Eindeutigkeit (der Abgrenzung der Kostenstellen)
- Übereinstimmung von Kostenstelle und Verantwortungsbereich
Kriterien zur Gliederung der Kostenstellen:
1. nach betrieblichen Funktionen
2. nach produktionstechnischen Aspekten
3. rechentechnischen Aspekten
Drei Schritte bei der Verrechnung der Gemeinkosten auf Kostenträger
(1) Die Gemeinkosten aus der Kostenartenrechnung werden auf die verschiedenen Kostenstellen-
sowohl Vor- als auch Endkostenstellen- verrechnet. Die Kostenverteilung kann auf Basis
unterschiedlicher Verteilungsschlüssel vorgenommen werden.(2) Die Kosten der Vorkostenstellen werden auf diejenigen Endkosten verrechnet, die Leistungen von
ihnen in Anspruch nehmen = innerbetriebliche Leistungsverrechnung
(3) Die Kosten der Endkostenstellen werden mithilfe von Zuschlagssätzen auf die Kostenträger
verrechnet. Für jede Endkostenstelle wird mindestens ein Zuschlagssatz ermittelt.
Betriebsabrechnungsbogen
- dient der tabellarischen Abbildung aller drei Verrechnungsschritte
- Zeilen: Kostenarten; Spalten: Kostenstellen
Erster Schritt:
-die Einzel- und Gemeinkosten werden (in der obersten Zeile) auf die verschiedenen Kostenstellen
verteilt
- Gemeinkosten werden hier PRIMÄRE Gemeinkosten genannt, da sie unmittelbar für von außen
bezogene Ressourcen angefallen sind
Zweiter Schritt:
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- die primären Gemeinkosten der Vorkostenstellen werden gemäß der anteiligen
Leistungsinanspruchnahme auf die Endkostenstellen verrechnet (werden jetzt als sekundäre GK
bezeichnet, da sie für die innerbetriebliche Leistung angefallen sind)
Dritter Schritt:
- es werden (in der untersten Zeile) Bezugsbasen bestimmt, um die Zuschlagssätze auf diese
Bezugsbasen zu ermitteln (z.B.: Für die Gemeinkosten der Kostenstelle Material kann z.B. ein
Zuschlagssatz auf die Bezugsbasis der gesamten Materialeinzelkosten gebildet werden)
Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen
- möglichst verursachungsgerechte Verrechnung der Kosten angestrebt, bei Verfahren für Verteilung
der primären GK auf die Kostenstellen
- Annahme: Proportionaler Zusammenhang zwischen Kostenschlüssel und Kostenverursachung
-i.d.R. ein Teil der Kosten den Kostenstellen einzeln zurechenbar, wenn das so ist, dann handelt sich
um Kostenstelleneinzelkosten (es handelt sich dabei gleichzeitig um Kostenträgergemeinkosten)
- verzichtet man bei einzelnen Kostenpositionen, die sich den Kostenstellen einzeln zurechnen ließen,
aus Wirtschaftlichkeitsgründen auf diese Zurechnung, dann handelt es sich um Unechte
Kostenstellengemeinkosten
- Echte Kostenstellengemeinkosten liegen vor, wenn keine eindeutige Zurechenbarkeit gegeben ist
(beispielsweise ein Angestellter, der das Materiallager leitet und gleichzeitig auch für die
Produktionsvorbereitung verantwortlich - Gehalt lässt sich den Kostenstellen Material und
Produktionsvorbereitung nur gemeinsam zurechnen)
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Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
- in diesem Schritt werden diejenigen Leistungen verrechnet, die von einer Kostenstelle für eine
andere erbracht wurden
- in allen Fällen handelt es sich um Leistungen, die innerhalb des Unternehmens erbracht und dort
auch wieder eingesetzt werden
- welches Verfahren angewendet wird, hängt von der Art der innerbetrieblichen
Leistungsverflechtung ab
Zunächst einmal muss man klären, ob die Leistungsverflechtung einseitig oder gegenseitig ist
1. Einseitige Leistungsverflechtung- wenn Leistungsströme zwischen den Kostenstellen nur in eine Richtung erfolgen
2. Gegenseitige Leistungsverflechtung
- Kostenstellen beliefern sich gegenseitig
- Gegenseitigen Leistungsaustausch bilden die so genannten Kostenstellenausgleichsverfahren ab
(dazu zählt zum Beispiel das Gleichungsverfahren)
Gleichungsverfahren
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Gutschrift- Lastschrift- Verfahren
- Näherungsverfahren
- gehört zu den Kostenstellenausgleichsverfahren, die gegenseitigen Leistungsaustausch abbilden
- approximiert die exakte Lösung des Gleichungsverfahrens durch eine wiederholte Umlage der
Kosten für innerbetriebliche Leistungen in mehreren Schritten
-Annahme, dass bereits Verrechnungspreise für die innerbetrieblichen Leistungen vorhanden sind
Ermittlung aus:
► früheren Perioden
► dem Vergleich mit gleichartigen am Markt gehandelten Leistungen und deren Preisen► der Planung als Planverrechnungspreise
Ablauf:
- die Kosten der Vorkostenstelle Energie (beispielsweise) werden auf alle Kostenstellen umgelegt, die
Leistungen von dieser Kostenstelle in Anspruch nehmen
- der Verrechnungssatz wird gebildet, in dem man die Kosten der Vorkostenstelle durch die gesamte
Leistungsabgabe teilt (etwaiger Eigenverbrauch wird nicht berücksichtigt)
- für den nächsten Verrechnungssatz werden die primären Gemeinkosten mit den Kosten von der
bereits durchgeführten Kostenumlage addiertVS = (Primäre Gemeinkosten + Kosten der bereits durchgeführten Umlage)/gesamteLeistungsabgabe
Treppenumlageverfahren
- Näherungsverfahren
- gehört zu den Kostenstellenausgleichsverfahren, die gegenseitigen Leistungsaustausch abbilden
- approximiert die exakte Lösung des Gleichungsverfahrens durch eine wiederholte Umlage der
Kosten für innerbetriebliche Leistungen in mehreren Schritten
Führt nur zu einem exakten Ergebnis, wenn
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1. keine Eigenverbräuche vorliegen und
2. zwischen Vorkostenstellen nur Leistungsbeziehungen in eine
Richtung bestehen
Ablauf:
- die Kosten der Vorkostenstelle Energie (beispielsweise) werden auf alle Kostenstellen umgelegt, die
Leistungen von dieser Kostenstelle in Anspruch nehmen
- der Verrechnungssatz wird gebildet, in dem man die Kosten der Vorkostenstelle durch die gesamte
Leistungsabgabe teilt (etwaiger Eigenverbrauch wird nicht berücksichtigt)
- für den nächsten Verrechnungssatz werden die primären Gemeinkosten mit den Kosten von der
bereits durchgeführten Kostenumlage addiert
Blockumlageverfahren
- Ähnlich dem Treppenumlageverfahren, jedoch keinerlei Berücksichtigung
von Leistungsbeziehungen zwischen den Vorkostenstellen
- Streichung sämtlicher Leistungsbeziehungen zwischen den
Vorkostenstellen
- Exaktes Ergebnis nur, wenn die Vorkostenstellen nur Leistungen an
Endkostenstellen abgeben
Resume:
Die Auswahl des geeigneten Verfahrens ist abhängig von:
1. Richtung und Umfang der vorhandenen Leistungsströme
2. Erfassungsaufwand für die benötigten Informationen, der stets gegen den Nutzen der Verwendung
der Ergebnisse der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung abzuwägen ist
3. Stabilität der Verrechnungspreise im Zeitverlauf
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Kostenartenrechnung2c
- Kostenartenrechnung erfasst alle Kosten und gliedert sie in unterschiedlichen Kategorien
(z.B. Personalkosten, Materialkosten) schafft Transparenz im Hinblick auf die Kostenstruktur eines
Unternehmens (so lässt sich Anteil an Personalkosten an den Gemeinkosten beispielsweise
bestimmen gibt Auskunft, welche Wirkungen Lohnsteigerungen auf Kosten eines Unternehmens
haben)
- ist Ausgangspunkt eines Kostenrechnungssystems: häufig lassen sich Kosten erst dann Kostenstellen
und -trägern zuordnen, wenn sie in unterschiedlichen Kostenarten gegliedert sind
Primäre Kosten = alle Kosten, die in einer Kostenartenrechnung erstmals erfasst werdenSekundäre Kosten = Kosten werden von einer Kostenstelle zu einer anderen weiterverrechnet
Materialkosten
- Materialkosten: entstehen als von außen bezogenes Material, es können aber auch selbst erstellte
Halbfertigerzeugnisse sein
- die in der oberen Graphik aufgezeigten Materialien sind ALLE von außen bezogen
Erfassung des Materialverbrauchs
1. Inventurmethode
- am Ende jeder Periode wird die Materialmenge, die sich im Lager befindet, gemessen
- Verbrauchsmenge ergibt sich über Vergleich der Bestände und etwaiger Materialzugänge
Formel
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Nachteile:
- das Verfahren ist zwar sehr genau, aber auch sehr aufwändig
- keine Datierung über Grund für Verbrauch (Produktion, Diebstahl oder Schwund?)
- man weiß nicht, für welche Kostenstelle oder welchen Kostenträger das Material verwendet wurde
2. Fortschreibungs- oder Skontrationsmethode
- direkte Erfassung des Materialverbrauchs
- Methode für Kostenrechnung gut, zeichnet jeden einzelnen Materialverbrauch auf (und man weiß
auch, für was das Material gebraucht wurde)
3. Rückrechnungsmethode
- verzichtet auf genaue Erfassung des tatsächlichen Verbrauchs
- Materialverbrauch wird errechnet, indem für jedes Erzeugnis auf Stücklisten zurückgegriffen wird
(geben standardisierten Materialverbrauch für jedes Erzeugnis an)
- wird auch häufig in der Kostenrechnung verwendet
Bewertung des Materialverbrauchs
- zur Bewertung kann entweder auf Ist- oder Standardpreise zurückgegriffen werden
- Istpreise = tatsächlich gezahlte Preise (müssen aufgrund von Schwankungen immer wieder
angepasst werden)
- Standardpreise = vorher festgelegte standardisierte Werte (evtll. über Durchschnittspreis über
mehrere Perioden)
Berücksichtigung der Verbrauchsfolge
- muss beachtet werden, da unterschiedliche Lieferungen auch verschiedene Preise haben
- FIFO = First in First Out
- LIFO = Last in First Out
- Nachträglicher Durchschnittspreis = am Ende einer Abrechnungsperiode wird für die Gesamtmenge
an verbrauchtem Material ein durchschnittlicher Einstandspreis bestimmt
- Gleitender Durchschnittspreis = Durchschnittspreis wird nach jedem Materialverbrauch auf Basis
des gesamten Lagerbestandes zu diesem Zeitpunkt bestimmt
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Personalkosten
- Personalkosten werden i.d.R. nicht als eigene Kostenart, sondern über eine vorgelagerte Lohn- und
Gehaltsbuchhaltung erfasst- Gehälter werden zeitabhängig gezahlt
- bei Löhnen: Zeitlohn, Akkordlohn und Prämienlohn
1. Zeitlohn: Gehalt auf Basis der geleisteten Arbeitsstunden
2. Akkordlohn: Bezahlung auf Stückbasis
3. Prämienlohn: neben Grundlohn gibt es eine Prämie, die leistungsorientiert gezahlt wird (Prämie
nach Leistungsmenge, Kosteneinsparungen, Qualitätsverbesserungen)
- Personalnebenkosten: Sozialversicherungsbeiträge, Beiträge zur Berufsgenossenschaften oder
freiwillige
Anlagekosten
- Abschreibungen des Werteverzehrs
- Zinskosten auf gebundenes Kapital
- Miet- und Leasingraten
- Anschaffungsnebenkosten (z.B. Kosten für die Installation oder Programmierung
der Anlage)
- Instandhaltungskosten
AbschreibungenKennzeichen:
- Verteilung der Anschaffungskosten bzw. Wiederbeschaffungskosten auf die Nutzungsdauer
- Ursachen der Abschreibung: Zeitverschleiß/Gebrauchsverschleiß
Abschreibungsverfahren
Lineare Abschreibung
- gleichmäßiger Abschreibungsbetrag
Geometrisch- Degressive Abschreibung
- Abschreibungsbeträge fallen mit der Zeit
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Arithmetisch- Degressive Abschreibung
- Abschreibungsbeträge fallen jährlich um einen konstanten Betrag
Leistungsorientierte Abschreibung
- Orientierung an Inanspruchnahme
Kalkulatorische Zinsen
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Kostenverläufe und Ermittlung von Kostenfunktionen
Fixe Kosten
- bleiben bei der Variation der Produktionsmenge unverändert
- Anteilige Fixkosten an einem Produkt sinken bei steigenden Produktionszahlen
Fixkostendegression
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Variable Kosten
- die gesamten variablen Kosten steigen mit steigenden Produktionszahlen
- variablen Kosten pro produzierter Einheit bleiben (in der Regel) konstant
Veränderung variabler Kosten bei Variation der Beschäftigung
1. Proportional: Kosten steigen im gleichen Verhältnis zur Beschäftigung2. Überproportional: Kosten steigen stärker an als die Beschäftigung (z.B. Überstundenkosten)
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3. Unterproportional: Kosten steigen weniger an als die Beschäftigung (z.B. Wartungskosten bei
Lerneffekten)
Weitere Kostenverläufe:
1. Semiproportionale Kosten
- fixer Anteil und variabler Anteil an Kosten
2. Kosten mit Ober- und Untergrenze
- Beispielsweise Fertigungslöhne es wird ein festes Gehalt bezahlt (Untergrenze) zudem werden
die Überstunden bis zu einer gewissen Anzahl ausbezahlt (Obergrenze)
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3. Sprungfixe Kosten
- bis zu einem gewissen Punkt bleiben sie fix und erhöhen sich danach um einen gewissen (auchfixem) Betrag z. B. Löhne von Teilzeitkräften und Vorarbeitern
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4. S- förmig verlaufende Kosten
- bis zu einer gewissen Grenze kommt die Ausnutzung von Skaleneffekten zum Tragen, aber bei einer
„Überproduktion“ steigen die fixen Kosten wieder an (z. B. bei Maschinennutzung entsteht ein so
hoher Verschleiß, dass die Maschine früher wieder erneuert werden muss, weil sie nahe an der
Kapazitätsgrenze liegt)
Kostenfunktion
- die Kostenfunktion f beschreibt die Ursache- Wirkung- Beziehung zwischen der Einflussgröße x und
deren Kosten
- Einflussgrößen sind unabhängige (erklärende) Variablen der Kostenfunktion (bspw. Beschäftigung)
Mögliche Bezugsgrößen für die Beschäftigung:
Wichtige Sachverhalte:- Homogene Kostenverursachung liegt dann vor, wenn es nur eine einzige Kosteneinflussgröße gibt
(z.B. f(Maschinenzeit) = Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe)
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- Heterogene Kostenverursachung liegt dann vor, wenn es mehrere Kosteneinflussgrößen gibt
(z.B. f(Rüstungszeit, Maschinenzeit,…) = Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe) meist wird dabei die
Funktion auf wenige Kosteneinflussgrößen vereinfacht, weil sie sonst zu komplex werden würde
- Fristigkeit: kurzfristig fixe Kosten können mittel- bis langfristig zu variablen Kosten werden
Verfahren zur Ermittlung von Kostenfunktionen
Vereinfachungen
- Aggregation der Kosten einer oder mehrerer Kostenstellen
daraus werden dann S- förmig verlaufende Kostenfunktionen mit einer heterogenen
Kostenverursachung
- Linearisierung
- Homogenisierung Reduktion der Kosteneinflussgrößen auf eine einzige
- Betrachtung des relevanten Bereichs Kostenprognosen beschränken sich auf typischer
Beschäftigungsgrade
Beispiel:
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Aggregation und Linearisierung
Statistische Verfahren zur Erstellung einer Kostenfunktion
- Nutzung der Kosten vergangener Perioden zur Prognose zukünftiger Kosten
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1. Kostenklassifikation
- Jede Kostenart wird in fixe, proportionale oder gemischte Kosten eingeteilt
- hierbei handelt es sich um eine SUBJEKTIVE Kostenklassifikation
Beispiel
Zwei- Punkt- Methode (Hoch- Tief- Methode)
- Nutzung von 2 Beobachtungspunkten zur Prognose der Kosten
- der Achsenabschnitt ist der fixe Teil der Kosten
Beispiel
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Nachteile:
- Bei den 2 verwendeten Daten könnten es sich um Ausreißer handeln
- zudem wird der Achsenabschnitt als fixe Kosten behandelt, fallen aber keine Reparaturleistungen
an, so gibt es gar keine Kosten (in der Realität existiert kein fixer Anteil)
Vorteile:
- es handelt sich um eine objektive und einfache Schätzung der Kostenfunktion
Lineare Regression mittels Excel
- ist ein statistisches Analyseverfahren zur Ermittlung der Beziehung zwischen einer abhängigen und
einer oder mehreren unabhängigen Variablen
- mittels der Methode der kleinsten Quadrate werden hier ALLE Beobachtungspunkte zur Schätzung
der Kostenfunktion herangezogen
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Beispiel
Nachteile
- auch hier beschränkt sich die Aussagekraft der geschätzten Kostenfunktion nur auf den relevanten
Bereich
- der Schätzaufwand ist hier größer, da eine höhere Zahl an Beobachtungen nötig ist
Vorteile
- es handelt sich um ein objektives Verfahren zur Bestimmung einer Kostenfunktion
- es ist in der Regel präziser als die Zwei- Punkt- Methode (da mehr Daten herangezogen werden)
Resumé
- man muss selbst abwägen, ob einen der hohe Ermittlungsaufwand wert ist, um solch eine präzise
Kostenfunktion zu bekommen
Beurteilung linearer Regression
1. Ökonomische Plausibilität
- der Zusammenhang wird nur auf Basis statistischer Verfahren geschätzt ob diese Auswertung
auch ökonomisch plausibel ist, muss der Kostenplaner entscheiden
2. Güte der Regression
- Zur Messung wird das Bestimmtheitsmaß verwendet: das spiegelt den Prozentanteil der Variation
der abhängigen Variablen wider, der mit Hilfe der linearen Regression erklärt werden kann destogrößer dieser Wert ist, desto höher ist die Güte der Regression
3. Statistische und Ökonomische Relevanz
- t- Statistik der unabhängigen Variablen: sie gibt das Verhältnis von der Steigung und des
Standardfehler des Regressionskoeffizienten wieder
- Ökonomische Relevanz: wenn die proportionalen Kosten vernachlässigbar sind, kann auch
näherungsweise von fixen Kosten ausgegangen werden
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Voraussetzungen für den Einsatz statistischer Verfahren
- man braucht eine ausreichende Anzahl von Beobachtungspunkten (Istkosten und Bezugsgrößen)
1. Fehlende oder nicht verlässliche Beobachtungspunkte
- entstehen vor allem bei manueller Dokumentation (z. B. Materialbelege werden sehr ungenau
ausgefüllt)
2. Streupunktballung
- sowohl Istkosten als auch Beschäftigung variieren nur in einem kleinen Bereich diese
Streupunktballung erschweren statistische Auswertung , da im Extremfall minimaler Variation nur
eine einzige Beobachtung vorliegt
3. Mangelnde stationäre Beziehungen
- erfolgen im Betrieb organisatorische Umstellungen, werden Rationalisierungsmaßnahmen
durchgeführt oder es findet ein Wechsel zu einem neuen Fertigungsverfahren statt, so wirkt sich dasauf die Ursache- Wirkung- Beziehung von Beschäftigung und verbrauchten Ressourcen aus
4. Extreme Beobachtungen
Ausreißer
- entstehen in nicht- repräsentativen Perioden (Werkstillstand aufgrund eines Stromausfalls z.B.)
oder bei Erfassungsfehlern sie sollten bei der statistischen Auswertung nicht berücksichtigt
werden
5. Heterogene Kostenverursachung
- sind mehrere Kosteneinflussgrößen für die Kostenhöhe verantwortlich, so bildet eine einfache
lineare Regression diese Ursache- Wirkung- Beziehung häufig nicht adäquat ab
6. Zeitliches Matching von Kosten und Bezugsgröße
- viele Unternehmen führen Instandhaltungsmaßnahmen in Perioden niedriger Beschäftigung durch
das muss bei der Schätzung der Kostenfunktion mitberücksichtigt werden, sonst kann es sein, dass
bei der entsprechenden Regression ein negativer Koeffizient für die Fertigungszeit erfolgt
7. Periodenlänge
- um möglichst viele Beobachtungen zu erhalten, sollten die gewählten Perioden möglichst kurz sein
(wöchentliche Dokumentation beispielsweise), andererseits erschwert eine kürzere Periode das
zeitliche Matching von Kosten und Bezugsgröße Kostenplaner muss unter Abwägung der beiden
Argumente die Periodenlänge wählen
8. Inflation- ansteigendes Preisniveau beeinflusst die Kosten, aber oftmals nicht die Beschäftigung Regression
liefert schwächeren Ursache- Wirkung- Zusammenhang lässt sich beheben, indem man die
Istkosten um die Inflation bereinigt
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Anwendungsbereiche statistischer Verfahren
- es gibt Unterschiede hinsichtlich des benötigten Zeit- und Personalaufwands und bezüglich der
Präzision des geschätzten Kostenverlaufs
- eine präzisere Schätzung ermöglicht dem Management bessere Entscheidungen
- Man muss abwägen, ob der Vorteil der besseren Entscheidungen über den Nachteil der höheren
Ermittlungskosten überwiegt
Beispiele:
- Bei Vorliegen detaillierter Stücklisten oder Arbeitsplänen (z. B. Automobilbau, chemische Industrie)
sollte das analytische Verfahren angewendet werden
- Bei kurzen Produktlebenszyklen oder häufigen Prozessveränderung gibt es zu wenige
Beobachtungspunkte für das statistische Verfahren
Erfolgsrechnung
- stellt Kosten und Erlöse gegenüber und weist damit den Erfolg aus
- praktisch in allen privaten Unternehmen durchführbar, die Erlöse erzielen
- bei öffentlichen Einheiten müssen andere Indikatoren zur Outputmessung gewählt werden
Stückerfolg
- wichtige Informationsgrundlage ist, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung einen Beitrag zum
Gewinn eines Unternehmens leistet lässt sich mit Hilfe der Stückerfolgsrechnung beantworten
- Stückerfolgsrechnung erfolgt über Gegenüberstellung von Kosten und Erlösen eines Produktes
Zwei wichtige Voraussetzungen:
1. Zur Bestimmung der Stückkosten ist die Kostenträgerstückrechnung erforderlich, welche dieKosten auf die Produkteinheit errechnet also Anwendung des Kalkulationsverfahrens notwendig
2. Bestimmung der Stückerlöse ist nur möglich, wenn sich Erlöse eines Unternehmens stückweise,
also pro Outputeinheit, erfassen lassen.
Periodenerfolg
- Kosten und Erlöse einer Abrechnungsperiode (häufig ein Monat) werden gegenübergestellt
- Abweichung gegenüber den geplanten Größen führen häufig zu tiefer gehenden Analysen und
Anpassungsmaßnahmen
- lässt sich auch produktbezogen darstellen, durch Gegenüberstellung von Kosten des Produktes derPeriode mit Erlösen des Produktes der Periode
- interne Ergebnisrechnung wird meist öfter durchgeführt als externe GuV- Rechnung
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- Bestimmung des Produkterfolges hängt davon ab, ob man ihn auf die hergestellten Produkte
bezieht oder auf die abgesetzten
- Umsatzerlöse beziehen sich auf abgesetzte Einheiten; bei den Kosten ist es komplizierter: Die
Herstellkosten beeinflussen die hergestellte Menge, aber die Vertriebskosten hängen häufig stärker
mit der abgesetzten Menge zusammen deswegen muss man, damit der Periodenerfolg
aussagekräftig bleibt, entscheiden, ob man die hergestellte Menge oder die Absatzmenge zugrunde
legt Kosten- und Erlösgrößen müssen angepasst werden
Grundsätzliches Problem:Hergestellte Menge beeinflussen zwar die Herstellkosten, aber die abgesetzte Menge hat stärkereWirkung auf die VertriebskostenGesamtkostenverfahren: Fertigungsmenge als Basis für die ErfolgsrechnungUmsatzkostenverfahren: Absatzmenge als Basis für die ErfolgsrechnungABER: Beide Verfahren kommen zu dem gleichen Betriebsergebnis!
Gesamtkostenverfahren
- die Gesamtkosten werden den Gesamterlösen gegenübergestellt
- die Gesamtkosten werden nach Kostenarten gegliedert
da sich die Erlöse auf die abgesetzte Menge, die Kosten aber auf die hergestellte Menge beziehen,
müssen etwaige Bestandsveränderungen bei der Ermittlung des Periodenerfolgs berücksichtigt
werden
- verkaufte Menge > hergestellte Menge Lagerentnahme erforderlich Die Herstellkosten der
Bestandsminderung werden ebenfalls als Kosten berücksichtigt
-hergestellte Menge > verkaufte Menge Überschüsse müssen im Lager eingelagert werden
entsprechende Herstellkosten werden wie ein Erlös behandelt
Beispiel: Gliederung der Gesamtkosten nach Kostenarten
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Vorteile
- lässt sich ohne großen Aufwand implementieren (rechnerisch einfacher Aufbau)
- Gliederung nach Kostenarten erfolgt meist schon in der Finanzbuchhaltung (alle notwendigen
Informationen für Kostenarten liegen schon vor) Überblick über Kostenartenstruktur
- Erkennbarkeit von Bestandsänderungen
Nachteile
- Bestände an Zwischen- und Endprodukten müssen dokumentiert werden, da sie in die Berechnung
mit einfließen Erfassung und Bewertung der End- und Zwischenprodukte notwendig recht
aufwendig bei einer monatlich durchgeführten Ergebnisrechnung
(-Für Dienstleistungsunternehmen wie Flughäfen oder Beratungsunternehmen bietet sich das
Verfahren an, da Dienstleister keine Bestände haben, die sie zählen und bewerten müssen)- Beim GKV werden die Produkterlöse nicht den Produktkosten gegenübergestellt Ansatz liefert
keinen Hinweis über Erfolg (aber das ist wichtig, denn: Konzentration auf profitable Produkte kann
nur erfolgen, wenn diese identifiziert werden können)
- auch im Hinblick auf Kostenstruktur verschiedener Funktionsbereiche, kann keine Aussage gemacht
werden (da nicht nach Funktionsbereichen, sondern nach Kostenarten zusammengefasst)
- Stückkostenkalkulation ist erforderlich für Herstellkosten der Bestände
Umsatzkostenverfahren
- hier werden die Kosten nicht nach unterschiedlichen Kostenarten gegliedert, sondern nach
Produktarten
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- Um Kosten und Erlöse auf die selbe Basis zu bringen, werden die Kosten auf Grundlage der
abgesetzten Produkte ermittelt dafür müssen aber die spezifischen Produktkosten vorliegen
(werden üblicherweise über Kostenträgerrechnung ermittelt)
angesetzt werden hier die Selbstkosten eines Produktes
Aufbau einer Ergebnisrechnung nach dem UKV
Vorteil
- zeigt nicht nur das Ergebnis der Abrechnungsperiode, sondern auch das Ergebnis einzelner Produkte
oder Produktarten erlaubt damit schnellen Überblick über Erfolg der einzelnen Produkte
- keine aufwendige Erfassung und Bewertung der Bestandsänderung, da nur die Kosten der
tatsächlich abgesetzten Produkte in die Ergebnisrechnung mit einfließen
Nachteile
- erfordert ausgebaute Kostenträgerrechnung, die nicht nur Herstellkosten, sondern auch VuV-
Kosten auf die einzelnen Kostenträger verrechnet
- außerdem ist es sehr aufwendig
Beispiel
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Voll- und Teilkostenverfahren
- bisher: Betrachtung mit Vollkosten (also Darstellung mit der Summe aus variablen und fixen Kosten)
Teilkostenverfahren
- Produkte werden zu variablen und nicht zu vollen Selbstkosten angesetzt
- Fixkosten werden gesondert ausgewiesen
Beispiel
Vollkostenrechnung
Beispiel: Vergleich Vollkosten- und Teilkostenrechnung
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- bei der Vollkostenrechnung werden im Gegensatz zum Teilkostenverfahren auch die fixen Anteile
mitberücksichtigt
Vergleich: Voll- und Teilkostenrechnung
- bei einer Teilkostenbetrachtung werden sämtliche in der Periode entstandene fixe
Fertigungsgemeinkosten zur Beurteilung des Unternehmenserfolges herangezogen
- im Falle einer Vollkostenbetrachtung wird nur der Anteil der fixen Fertigungsgemeinkosten zurBeurteilung mit herangezogen, die verkauft wurden --> da die Gemeinkosten nicht nur auf die
verkauften Einheiten aufgeteilt werden, sondern auf alle hergestellten, auch die, die im Lager landen
Beispiel
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- es wird immer einen Unterschied beim Betriebsergebnis zwischen Vollkosten- und
Teilkostenrechnung geben, AUßER es werden alle Produkte, die in dieser Periode produziert wurden
auch verkauft!
Mehrperiodischer Vergleich der Betriebsereignisse
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Beispiel
Fehlanreize beim Lageraufbau von Vollkostenrechnung
- beim Aufbau von Beständen ist der Gewinn bei der Vollkostenbetrachtung größer als bei der
Teilkostenbetrachtung
- höhere Produktionsmengen könnten dazu führen, dass der Gewinn größer wird, ohne dass der
Absatz entsprechend steigt --> bei jedem Produkt, dass eingelagert wird, minimieren sich die Kosten
(und dementsprechend erhöht sich der Gewinn) um die stückbezogenen fixen Gemeinkosten (das giltsowohl für das Umsatz- als auch das Gesamtkostenverfahren)
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--> das könnte zu Fehlanreizen beim Management führen, die Produktionsmengen zu erhöhen und
Bestände zu erhöhen und damit scheinbar den Gewinn zu steigern
Aber:
- die meisten Unternehmen verfügen über begrenzte Lagerkapazitäten
- für den Lagerbestand fallen kalkulatorische Zinsen an (gibt also im Hinblick auf den Gewinn einen
gegenläufigen Effekt)
- wenn man die Betriebsrechnung auf Teilkostenrechnung durchführt, lässt sich das vermeiden
- außerdem sollte die Unternehmensleitung die Fertigungsmengen und -bestände stärker
kontrollieren
Deckungsbeitragsrechnung
- spezielle Form der Ergebnisrechnung, da man die variablen und fixen Kosten voneinander trennt
- Deckungsbeitrag= Differenz zwischen den Erlösen und variablen Kosten- sie ist damit ein weiteres Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis
- wird in Staffelform dargestellt
Einstufige Deckungsbeitragsrechnung
- bei ihr werden nach der Berechnung alle Fixkosten in einem Block abgezogen
Beispiel:
Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
- hier werden die Fixkosten stufenweise auf Produkt-, Produktgruppen-, Bereichs- und
Unternehmensebene verrechnet
Aufbau einer mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung:
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Beispiel:
Vorteile der Deckungsbeitragrechnung
- Deckungsbeitragsrechnung gibt den Betrag an, den die Produkte zur Deckung der Fixkosten leisten
- es gibt einen zusätzlichen Einblick über die Profitabilität der Produkte
- Bei einstufiger Deckungsbeitragsrechnung: gibt es ein besseres Verständnis auf die Auswirkung
kurzfristiger Entscheidungen auf den Unternehmensgewinn
- Bei mehrstufiger Deckungsbeitragsrechnung: liefert wichtige Informationen für mittel- bis
langfristige Entscheidungen
Break- Even- Analyse
Zielsetzungen von Break- Even- Analysen
- Anzahl an Produkten, die verkauft werden müssen, um Gewinnschwelle oder Zielgewinn zu
erreichen
- Veränderung des Gewinns, wenn eine zusätzliche Menge verkauft wird
- Einfluss der variablen und fixen Kosten auf das Risiko des Unternehmens
- Mengenbestimmung, bei der sich Eigenfertigung gegenüber Fremdbezug lohnt
Annahmen des Modells
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- Kosten und Erlöse hängen ausschließlich von der Ausbringungsmenge ab --> andere Einflussgrößen,wie Lohnkosten- und Preisänderungen, werden nicht berücksichtigt- Linearer Verlauf von Kosten und Erlösen innerhalb der betrachteten Mengen (ansonsten: erweiterteBreak- Even- Analyse notwendig)- Variable und fixe Kosten und Verkaufspreise werden als bekannt und konstant angenommen
- das Unternehmen maximiert den Gewinn und lässt einen etwaigen Zeitwert des Geldes durchunterschiedliche Zahlungszeitpunkte unberücksichtigt
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Analyse der Unsicherheit
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