about von ABB Deutschland - ABB | Kundenmagazin · kommenden Monaten wird das ABB-Leit-system 800xA...
Transcript of about von ABB Deutschland - ABB | Kundenmagazin · kommenden Monaten wird das ABB-Leit-system 800xA...
aboutaboutDas Kundenmagazin
von ABB Deutschland
4 |16
Ganzheitliche Prozesskompetenz | 06
Lösungen für den Energiemarkt der Zukunft
Produkte und Innovationen | 30
Neuheiten aus dem Angebot von ABB
Impulse | 36
Eier vom laufenden Band
Richtig Gas geben
2 ABB about 4 |16
Inhalt
im deutschen Energiemix spielt Gas
eine wichtige Rolle. Ungefähr 20 % der
eingesetzten Primärenergie entfallen auf
diesen Energieträger. Haushalte und Klein-
gewerbe auf der einen sowie Industrie und
Kraftwerke auf der anderen Seite verbrau-
chen je etwa die Hälfte des deutschen
Gasaufkommens. Weil sehr ergiebige
eigene Vorkommen fehlen, ist Deutsch-
land auf Gasimporte angewiesen. Die
wichtigsten europäischen Pipelines lan-
den in Deutschland an, das die Gasdreh-
scheibe des Kontinents darstellt.
Seit der Liberalisierung des Energie-
marktes hat sich die Lage der Gasbranche
entscheidend verändert. Die Unternehmen
haben zum Teil Gestaltungsspielräume
verloren und ihre Investitionsbereitschaft
sinkt. Zugleich wachsen auch die techni-
schen Herausforderungen. Wo beispiels-
weise früher Speicher vor allem in saiso-
nalen Zyklen funktionieren mussten, gibt
Jörg TheisGlobal Head of Service Oil,
Gas & Chemicals bei ABB
about 4 |16
06Richtig Gas geben
Tausende erfolgreich durchgeführte Projekte
auf der ganzen Welt – ABB ist kompetenter
und gefragter Partner für die Gasindustrie.
Unser Titelbild
Bei der Förderung von Erdgas spielt
Propan nur eine Nebenrolle, aber
beim Heißluftballonfahren ist es der
unverzichtbare Stoff, der Brenner mit bis
zu 4.000 kW Leistung antreibt.
Fo
tom
on
tag
e S
eite 2
rech
ts:
EW
E/M
ort
en
Bra
kesta
d,
© iS
tockp
ho
to.c
om
/Jo
di Jaco
bso
n;
Fo
to S
eite 3
lin
ks:
Oskar
Eyb
/vo
r-o
rt-f
oto
.de;
Seite 3
rech
ts:
Axel H
eiter
Fo
tod
esig
n
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Im Netz Per QR-Code direkt zum Digital-MagazinDie digitale about mit zusätzlichen Features unter
abb-kundenmagazin.de
heute der tagesaktuelle Handel auf dem
Gasmarkt den Rhythmus vor.
In dieser Ausgabe der about beschrei-
ben wir ab Seite 6, wie diese Marktver-
hältnisse das Gasgeschäft prägen und wie
die Gasindustrie die Herausforderungen
bewältigen kann. Zudem stellen wir Ihnen
vor, wie ABB als kompetenter Partner alle
Felder bedient, die für den Betrieb von
Gasanlagen relevant sind – von der Mittel-
und Niederspannungsverteilung über intel-
ligente Schaltanlagen, Antriebe und Pro-
zessleittechnik mit hohem Schutz gegen
Cyberangriffe bis hin zu Sicherheitssyste-
men, Feldinstrumenten und Analyse-Tools.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei
der Lektüre dieser Ausgabe der about!
Fo
to T
itel: ©
iSto
ckp
ho
to.c
om
/No
rbert
Bie
bers
tein
3ABB about 4 |16
Inhalt
Fokus06 Richtig Gas geben
ABB unterstützt Gasunternehmen mit umfassender
Prozesskompetenz und den passenden Produkten
Fertigungsautomatisierung12 Der süße Geschmack des Erfolgs
IRB 1200 schneidet personalisierte Marshmallows
14 Zupackend bei edlen AutoteilenHohe Prozesssicherheit und Verfügbarkeit mit
robotergestützten Anlagen
16 Ununterbrochener GenussKrombacher setzt bei der unterbrechungsfreien
Stromversorgung auf modulare Technik
18 Für Großes wie geschaffenABB-Wechselrichter im britischen Solarpark Vine Farm
20 Flexibel und präzise mit mobilen MessboxenEnergiezähler von ABB sind dem Stromverbrauch auf
der Spur
Energietechnik22 Anti-Aging für Schaltanlagen
Retrofit-Lösungen verlängern die Lebensdauer
24 Flexibel bei volatiler EnergieSchonender Anlagenbetrieb im Kraftwerk Zolling
26 Hochspannung im ContainerNetzbetreiber TenneT nutzt mobile 380-kV-Schaltanlage
22
36
Anti-Aging für Schaltanlagen
Pilotversuch: ABB-Techniker tauschen einen
von 24 Leistungsschaltern im Umspannwerk
Altbach aus, ohne die Anlage abzuschalten.
Eier vom laufenden Band
In den Geflügelhaltungssystemen von Salmet
herrschen dank umfassender Automatisierung
artgerechte Bedingungen.
Prozessautomatisierung28 Stahlkolosse im Akkord
Größte Senkrecht-Stranggießanlage der Welt produziert
Brammen der Superlative
Produkte30 Neuheiten aus dem Angebot von ABB
Impulse36 Eier vom laufenden Band
Steuerungs- und Automatisierungstechnik für die
Geflügelhaltungssysteme von Salmet
04 Nachrichten38 Blickpunkt39 Leserservice, Impressum
4 ABB about 4 |16
Nachrichten
Berlin. Am 1. September feierte ABB im
PankowPark in Berlin-Wilhelmsruh mit
Auszubildenden sowie zahlreichen Gästen
aus Wirtschaft und Politik die Eröffnung
des neuen Ausbildungszentrums. Die Ein-
richtung bietet Platz für bis zu 800 Auszu-
bildende aus 17 gewerblich-technischen
Berufen. „Mit dem Neubau erweitern wir
unsere Kapazitäten deutlich“, sagt Mar-
kus Ochsner, Arbeitsdirektor und Finanz-
vorstand von ABB Deutschland. „Vom
Elek troniker für Automatisierungstechnik
über den Anlagenmechaniker bis hin zum
Technischen Produktdesigner – alle erhal-
ten eine praxisnahe Ausbildung auf dem
technologisch neuesten Stand.“ Das Aus-
bildungszentrum verfügt über drei ABB-
Roboter, mehr als 80 Werkzeugmaschi-
nen, 16 moderne Schweißarbeitsplätze,
eine Messmaschine für Qualitätsmanage-
ment und drei indus trienahe Hydraulik-
anlagen. Zusätzlich hat das Land Berlin
die finanzielle Förderung für einen Erweite-
rungsbau freigegeben. Das Multifunktions-
gebäude soll bis Ende 2018 entstehen und
für die zukünftigen Herausforderungen an
die Ausbildung von Fachkräften mit Blick
auf die Digitalisierung von Fertigungs- und
Dienstleistungsprozessen oder Industrie
4.0 bestens geeignet sein.
Weitere Infos: http://tiny.cc/Ausbildung-ABB
Zürich. Der Sohn eines englischen Inge-
nieurs und ein junger Deutscher gründe-
ten am 2. Oktober 1891 ein Start-up im
schweizerischen Städtchen Baden: BBC.
Die Vision von Charles Brown und Wal-
ter Boveri: elektrische Energie als Schritt-
macher für ein neues Zeitalter. Der Rest
ist erfolgreiche Geschichte: BBC entwi-
ckelte sich rasant zu einem international
führenden Elektrotechnikkonzern. 1900
wurde in Mannheim das erste von zahl-
reichen Tochterunternehmen gegründet.
1988 erfolgte der Zusammenschluss mit
der schwedischen ASEA zu ABB – die bis
dato größte Fusion der Industriegeschich-
te. In der Tradition von Charles Brown und
Walter Boveri sorgt ABB heute dafür, die
Erzeugung, Verteilung und Nutzung elek-
Mekka des Wissens
125 Jahre Fortschritttrischer Energie – insbesondere mit Auto-
mationslösungen – noch effizienter und
ressourcenschonender zu gestalten. Seit
125 Jahren trägt das Unternehmen in der
Schweiz und weltweit zum technischen
Fortschritt bei. Am 20. Oktober feiert ABB
das Jubiläum mit einer Gala.
Weitere Infos: new.abb.com/ch/125-jahre-abb
Mit dem symbolischen Durchschneiden des roten Bandes eröffneten ABB-Arbeitsdirektor Markus Ochsner, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Marcus Braunert, Leiter der ABB-Ausbildung in Deutschland, Henner Bunde, Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und For-schung im Berliner Senat, und Bernhard Antmann, Leiter des ABB Ausbildungszentrums in Berlin (v. l.), das neue Ausbildungszentrum.
Fo
to S
eite 5
un
ten
: M
ort
en
Bra
kesta
d,
Fo
to S
eite 5
ob
en
: S
ola
r Im
pu
lse,
Ste
fato
u,
Rezo
.ch
5ABB about 4 |16
Nachrichten
Oldenburg. Mit einer Kapazität von
ungefähr 2,1 Mrd. m3 Arbeitsgas ist die
EWE Gasspeicher GmbH einer der gro-
ßen Speicherbetreiber im deutsch-euro-
Einmal um die Welt
Auf Nummer sicher
Leitwarte der EWE Gasspeicher GmbH in Nüttermoor.
Starke MarkeDie Busch-Jaeger Elektro GmbH hat
den German Brand Award 2016 in
der Kategorie „Industry Excellence
in Branding“ gewonnen. Die Aus-
zeichnung wird vom German Brand
Institute und vom Rat für Form-
gebung verliehen. „Der German
Brand Award ist für uns eine wert-
volle Bestätigung und auch Ansporn,
unsere führende Marktposition weiter
auszubauen“, sagt Adalbert M. Neu-
mann, Vorsitzender der Geschäfts-
führung von Busch-Jaeger.
Weitere Infos: www.busch-jaeger.de
RahmenvertragMit einem erfolgreichen Werksaudit
haben die Thüga-Gruppe und ABB
im Schaltanlagenwerk Skien in Nor-
wegen einen kürzlich geschlossenen
Rahmenvertrag für die Lieferung
von Ringkabelanlagen (Ring Main
Units = RMUs) bestätigt. Somit ist
ABB künftig in der Lage, die RMUs
vom Typ SafePlus in den rund 100
Beteiligungsunternehmen der Thüga-
Gruppe als zugelassenes Produkt in
der Energieversorgung einzusetzen.
Weitere Infos: [email protected]
Handbuch
verfügbar
Das Anwendungshandbuch Siche-
rungsautomaten, Haupt-Sicherungs-
automaten und Hochleistungs-
Sicherungsautomaten von ABB
Stotz-Kontakt ist erschienen. Als
Ergänzung zum Katalog Niederspan-
nungsprodukte schließt es die Lücke
für alle Anwender, die tiefer gehende
technische Beschreibungen und
Tabellen benötigen. Das Handbuch
steht ab sofort zum Download bereit.
Weitere Infos: http://tiny.cc/Anwendungshandbuch
Abu Dhabi. Die Solar Impulse 2 hat ihre
Reise um die Welt erfolgreich beendet.
Zwei Tage nach dem Start in Kairo zur
letzten von insgesamt 17 Etappen lan-
deten die Piloten Bertrand Piccard und
An dré Borschberg am 26. Juli wieder in
Abu Dhabi. Von dort war der Sonnenflieger
im März 2015 zur Weltumrundung aufge-
brochen. Die Gesamtflugzeit betrug knapp
510 h, mehr als 40.000 km legte die Solar
Impulse 2 zurück. Der aus Carbonfasern
gebaute Flieger mit einer Spannweite von
72 m verfügt über mehr als 17.000 Solar-
zellen und kommt völlig ohne Treibstoff
aus. ABB war einer der Hauptpartner die-
ses zukunftsweisenden Projekts, das auf
das beeindruckende Potenzial umwelt-
freundlicher Technologien aufmerksam
machen sollte. „Hinter der Verwirklichung
dieser Pionierleistung stand die gemein-
same Vision aller Beteiligten, dass wir die
Welt bewegen können, ohne die Erde zu
verbrauchen“, sagte Ulrich Spiesshofer,
CEO von ABB.
Weitere Infos: www.solarimpulse.com
Nach mehr als 40.000 km und knapp 510 h in der Luft ist die Solar Impulse 2 wieder an ihrem Ausgangspunkt Abu Dhabi gelandet.
päischen Erdgasmarkt. ABB rüstet die
Leittechnik des Unternehmens gegen
Cyberangriffe aus, damit die EWE die
verschärften gesetzlichen Auflagen zur
IT-Sicherheit erfüllt, denen Betreiber kri-
tischer Infrastrukturen unterliegen. In den
kommenden Monaten wird das ABB-Leit-
system 800xA in den vier Erdgasspeichern
der EWE jeweils über einen Plant Security
Server an das öffentliche IT-Netz angebun-
den. Demilitarisierte Zonen, ein umfang-
reiches Patch-Management, regelmäßige
Online-Monitorings und das ABB-Service-
personal vor Ort sorgen dafür, dass das
geforderte Sicherheitsniveau dauerhaft
aufrechterhalten wird.
Weitere Infos: www.ewe-gasspeicher.de
kurz notiert
6 ABB about 4 |16
Fokus
Fo
to S
eite X
Y:
Vo
rnam
e N
ach
nam
e;
Fo
to S
eite X
Y:
Vo
rnam
e N
ach
nam
e
Richtig Gas geben
Fo
tom
on
tag
e:
EW
E/M
ort
en
Bra
kesta
d,
© iS
tockp
ho
to.c
om
/Jo
di Jaco
bso
n
Die oberirdischen Anlagen steuern den unterirdischen Gas-speicher im ostfriesischen Jemgum, der 33 Kavernen mit einem Volumen von ungefähr 1,5 Mio. m3 besitzt.
7ABB about 4 |16
Fokus
Deutschland ist die Drehscheibe des
europäischen Gashandels. Hier landen die
wichtigsten Pipelines an; die hiesige Spei-
cherlandschaft ist die viertgrößte der Welt.
Die Liberalisierung des Energiemarktes
hat die Geschäftsfelder der Gasindustrie
stark verändert. Heute muss nicht nur auf
jahreszeitliche Zyklen, sondern auf Abrufe
in Stundenfrist reagiert werden. Dies stellt
höchste Anforderungen an Prozesse,
Anlagen, Systeme und Geräte.
in der Erdkruste ab ungefähr 2 km Tiefe
dafür, dass aus der organischen Substanz
Erdgas wird. Durch den gleichen geolo-
gischen Prozess entsteht Erdöl, das oft
zusammen mit Erdgas vorkommt.
Hauptlieferant RusslandDer Energieträger Gas spielt eine
wesentliche Rolle im deutschen Ener-
giemix. Über 20 % des Primärenergie-
verbrauchs entfallen auf Gas; ungefähr
die Hälfte aller Wohnungen sind mit Gas
beheizt. Zugleich importiert Deutsch-
land 93 % seines Gasbedarfs, 40 % allein
aus Russland. Über die Ostsee-Pipeline
Nord Stream fließen jährlich ungefähr
50 Mrd. m3 Erdgas von Russland über
1.224 km nach Lubmin bei Greifswald.
Wichtigste Lieferländer nach Russland
sind Norwegen und die Niederlande, die
gemeinsam ungefähr 50 % des deutschen
Gasbedarfs liefern.
Gas birgt einiges an Explosions-
gefahr. Nicht nur, dass Erdgas
je nach Lagerstätte aus bis
zu 99 % hochentzündlichem
Methan besteht; das Thema Gasversor-
gung war in den vergangenen Jahren auch
politisch gelegentlich explosiv – sei es,
dass sich Russland und die Ukraine um
Gaslieferungen streiten oder Ex-Kanzler
Gerhard Schröder in seiner aktiven Zeit
den Vertrag der Nord-Stream-Pipeline
unterschreibt und später im Aufsichtsrat
der Betreibergesellschaft sitzt.
Am Anfang war das PlanktonWeniger explosiv ist die Entstehung
einer Erdgaslagerstätte. Abgestorbenes
Plankton sinkt allmählich ab und wan-
delt sich in einen Faulschlamm um, der
im Laufe von Jahrmillionen von weiteren
Sedimenten überdeckt wird. Schließlich
sorgen hohe Drücke und Temperaturen
8 ABB about 4 |16
Fokus
Die größten Pipelines besitzen einen
Durchmesser von circa 1 m; in ihnen steht
das Gas unter einem Druck von ungefähr
100 bar. Das landesweite 60-bar-Netz in
Deutschland ist sehr gut ausgebaut. Die
städtischen Netze haben 20 bar Druck; in
den einzelnen Haushaltsanschlüssen ist
der Gasdruck dann bis auf 1 bar reduziert.
Drehscheibe Deutschland„Deutschland stellt für den Energie-
träger Gas die europäische Drehscheibe
dar“, sagt Dirk Junge, Account Manager
für die Gasindustrie bei der ABB Automa-
tion GmbH. „Deshalb ist hier die Speicher-
landschaft besonders ausgeprägt.“ Bei
der unterirdischen Speicherung von Gas
unterscheidet man zwischen Kavernen-
und Porenspeichern. Die Kavernen befin-
den sich in Salzstöcken, die vor allem in
Norddeutschland liegen. Sie werden durch
Solung – die zielgerichtete Spülung mit
Wasser – in den Salzkörpern geschaffen.
Schnelle Kavernen, langsame PorenTypische Dimensionen einer Kaver-
ne sind ungefähr 300 mal 50 m. Das
sie umgebende Salz hat viele vorteilhaf-
te Eigenschaften, die es zu einem opti-
malen Medium für die Gaseinlagerung
machen: Es ist sehr druckbeständig, dicht
und besitzt zudem gewisse selbstheilende
Kräfte, um etwaige Risse wieder mit Salz-
mineralen zu verschließen.
Bei den Porenspeichern – sie liegen vor
allem im süddeutschen Raum – handelt
es sich meist um abgebaute Erdgas- und
Erdölfelder. Insgesamt verfügt Deutsch-
land über ein Speichervolumen von unge-
fähr 20 Mrd. m3 – das ist Platz vier in der
Welt hinter Russland, der Ukraine und den
USA.
Porenspeicher lassen sich nur ver-
gleichsweise langsam befüllen und ent-
leeren. Sie eignen sich deshalb gut für den
saisonalen Ausgleich. „Für den heutigen
tagesaktuellen Handel auf dem Gasmarkt
sind die in Stundenfrist beschickbaren
Kavernenspeicher besser geeignet“, sagt
Dirk Junge. „Das bedeutet zugleich hohe
Leistungsanforderungen an Prozesse,
Systeme und Geräte.“ Beim Einspeichern
muss das Gas zunächst gemessen, dann
gesäubert und anschließend mit einem
Druck von bis zu 160 bar in den Unter-
grund gebracht werden. Beim Ausspei-
chern wird das Gas dann erwärmt, expan-
diert, getrocknet und wieder gemessen.
Cybersecurity immer wichtigerDie Speicher besitzen ein komplexes
Wegesystem. Die optimale Nutzung der
Wege ist ein komplexer Prozess, der heu-
te automatisch gesteuert wird. Die Auto-
matisierung von Gasanlagen reicht über
die klassische Leittechnik und den Ein-
satz von Controllern weit hinaus. Gefor-
dert ist Prozesskompetenz für komplexe
„In Deutschland ist die
Speicherlandschaft
besonders ausgeprägt.“
Messen und schützen
SwirlMaster für DurchflussmessungHohe Genauigkeit (0,5 % vom Mess-
wert), integrierte Online-Selbstüber-
wachung, kürzeste Ein- und Auslauf-
strecken (dreifacher Rohrdurchmesser)
sowie die Druck- und Temperaturkom-
pensation direkt im Gerät prädestinieren
den SwirlMaster FSS430/450 für die
Messung von Gasen im Energiebereich.
Schutz vor CyberangriffenWeltweit gewachsene Gefahren zwin-
gen Produktionsunternehmen dazu, die
Cybersicherheit ihrer Anlagengüter zu
verbessern. In Automatisierungssyste-
me von ABB sind Sicherheitsfunktionen
bereits integriert. Zusammen mit den
Kunden entwickelt ABB weitere maßge-
schneiderte Sicherheitsvorkehrungen für
die jeweilige Produktionsumgebung.
Multivariabler Messumformer 266CSHDurch mehrere Sensorsysteme misst der
Messumformer Differenzdruck, Absolut-
druck sowie Prozesstemperatur und
berechnet den Massedurchfl uss von
Flüssigkeiten, Dämpfen und Gasen mit
dynamischer Zustandskorrektur. Geeig-
net bis zu Betriebsdrücken von 41 MPa,
trägt die integrierte Prozessdiagnose zu
einer hohen Anlagenverfügbarkeit bei. Fo
to S
eite 8
Mitte
: O
lga M
aslo
v/S
hu
tters
tock.c
om
9ABB about 4 |16
Fokus
Abläufe und Einrichtungen. Das Prozess-
leitsystem übernimmt Aufgaben, die frü-
her manuell erfolgten.
Weil viele Speicher als kritische Infra-
strukturen mit besonderen Pflichten und
Anforderungen für den Betreiber verbun-
den sind, spielt die Cybersecurity bei
einem steigenden Automatisierungsgrad
eine wichtige Rolle. „Der wache Blick auf
kritische Infrastrukturen und deren etwaige
Verletzlichkeit durch Cyberangriffe sowie
deren systematische Abwehr sind unver-
zichtbar“, sagt Dirk Junge. „Dieses The-
menfeld spielt derzeit eine große Rolle bei
unseren Kunden.“
Herausforderungen aus RegulierungDie Gaswirtschaft in Deutschland ist
durch jeweils ungefähr zehn namhaf-
te Transport- und Speicherunternehmen
charakterisiert. Deren Geschäftsmodell
hat sich mit der Liberalisierung am Ener-
giemarkt gewandelt. Früher waren alle
Transportunternehmen frei in ihrer wirt-
schaftlichen Entscheidung, in bestimmte
Abschnitte des Leitungsnetzes zu inves-
tieren. Seit der Regulierung des Gas-
marktes durch das novellierte Energie-
wirtschaftsgesetz 2005 entscheidet die
Bundesnetzagentur alle fünf Jahre über
die Zulässigkeit von Investitionen ins Lei-
Aus den drei wichtigsten Lieferländern stammen 90%
der deutschen Gasimporte. Nur 7% des Gasbedarfs
werden in Deutschland gefördert.
In den vergangenen Jahren
schwankte der Gasver-
brauch in Deutschland vor
allem witterungsbedingt.
Deutschland speichert
in Kavernen- und
Porenspeichern
20 Mrd. m3 Gas und
liegt damit weltweit
auf Platz vier.
866Erdgasverbrauch
Mrd.kWh
20Gasspeicher-kapazität
Mrd. m3
93%Importinsgesamt
21,1% des
Primärenergie-verbrauchs
NL
N
RUS
29%
D20
UKR34
RUS94
USA111
930
2013
823
2014
866
2015
21,1%Erdgas
7,5%Kernenergie
0,4%Sonstige
24,5%Braun-und Steinkohle
33,9%Mineralöl
0% 100%
12,5%Erneuerbare
Energien
40%
Gaskraftwerke erzeugen
9,1% des Bruttostroms
in Deutschland.
9,1%Bruttostrom-erzeugung
Fast die Hälfte der Gesamtmenge an Gas verbrauchen in Deutschland Haushalte und Kleingewerbe.
Ungefähr 50% des Woh-
nungsbestands in Deutsch-
land sind mit Gas beheizt.
21,3 Mio.
45%Haushalte
und Kleingewerbe
Wohnungen
42%
13%
45%
Quelle: AG Energiebilanzen e.V.
21%
Gasmarkt in Deutschland
Alle Mess- und Auto-mationslösungen für die Gasindustrie im Video: http://tiny.cc/Oil-Gas
10 ABB about 4 |16
Fokus
tungsnetz. Dadurch verlieren die Unter-
nehmen Gestaltungsmöglichkeiten und
die Investitions bereitschaft sinkt. Für Spei-
cherunternehmen besteht eine generel-
le He rausforderung darin, dass ihnen die
Aufrechterhaltung der Versorgungssicher-
heit bei Gas – anders als bei der 90-Tage-
Reserve von Öl – nicht vergütet wird. Kein
Kubikmeter der eingespeicherten Gasmen-
ge ist staatlich; jeder Kubikmeter gehört
privaten Unternehmen. Zusätzlich hat die
Regulierung die Unternehmensstruktu-
ren der Gasbetriebe aufgebrochen; diese
konnten zuvor alles aus einer Hand anbie-
ten. Statt eines Betriebs mit vielen Spar-
ten und der Möglichkeit der – zumindest
zeitweiligen – Querfinanzierung sind heute
viele Einzelbetriebe getrennt zu betrachten
und müssen sich jeweils allein rechnen.
Während Transport und Netzdienste
noch auskömmliche Erlöse verwirklichen,
ist die Situation für Speicher besonders
anspruchsvoll geworden. Verfügbarkeit,
Flexibilität, Effizienz und Verlässlichkeit
sowohl im Saisongeschäft als auch im
Gashandel erfordern ein ausgeklügeltes
Speichermanagement. Eine Lösung könn-
te für Speicherbetreiber darin bestehen,
sich noch stärker als früher als Profitcen-
ter zu verstehen und in die Optimierung
ihrer Prozesse zu investieren.
Tausende erfolgreiche ProjekteUnterstützung für ihre anspruchsvol-
len neuen Aufgaben finden die Gasunter-
nehmen bei ABB. „Mit umfassender Pro-
zesskompetenz für komplexe Abläufe
und Anlagen bringen wir als kompeten-
ter Lösungsanbieter unseren ganzheitli-
chen Blick ein“, sagt Dirk Junge. Weltweit
viele Hundert erfolgreiche Projekte in der
Gasindustrie in den vergangenen 50 Jah-
ren sprechen eine deutliche Sprache. Ein
Welche Bedingungen beeinfl ussen heute das Gasgeschäft in Deutsch-land am stärksten?Die stärksten Treiber sind die Energie-
wende und der Klimaschutz. Im Wär-
memarkt können Erdgastechnologien
zur CO2-Minderung beitragen. In der
Stromerzeugung kann Erdgas den
Umbau der Energieversorgung unter-
stützen. Um die Potenziale von Erdgas
hier zu nutzen, benötigen wir jedoch
ein Strommarktdesign, das der Ver-
sorgungssicherheit stärker Rechnung
trägt. Und: Deutschland ist schon
heute europäisches Gastransitland
und Drehscheibe im Energiemarkt.
Welche sind heute die wichtigsten Leis-tungen der deutschen Gasspeicher?Deutschland kann mehr als ein Vier-
tel seines Jahresbedarfs speichern.
Die Speicher sind technisch hervor-
ragend; allerdings ist die wirtschaft-
liche Situation schwierig. Durch die
mittlerweile hohe Liquidität im Gas-
markt sinkt der Anreiz für langfristi-
ges Einspeichern.
Welche Entwicklungen sind bei der Gasversorgung in Zukunft zu erwarten?Der Energieträger Erdgas hat im
Rahmen der Energiewende eine Per-
spektive über 2030 hinaus, ebenso
wie die Gasinfrastruktur. Erneuer-
bare Energien und die Dezentrali-
sierung der Energiewirtschaft erfor-
dern mehr Flexibilität – diese bieten
Erdgastechnologien.
„Flexibel mit Erd-
gastechnologien“
Interview
Dr.-Ing. Anke TuschekMitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundes-
verbands der Energie- und Wasserwirtschaft
Team von erfahrenen Spezialisten garan-
tiert die zuverlässige Umsetzung und ein
effizientes Projektmanagement von gro-
ßen Industrieprojekten. Um im laufenden
Betrieb höchste Anlagenverfügbarkeit zu
gewährleisten, sind ABB-Experten rund
um die Uhr 365 Tage im Jahr einsatzbe-
reit. Aktives Lifecycle- Management bietet
nachhaltigen Investitionsschutz, transpa-
rente Lebenszykluskosten und Planungs-
sicherheit. Das Spektrum zugehöri-
ger ABB-Produkte ist weit und umfasst
Mittel- und Niederspannungsverteilung,
intell igente Schaltanlagen, Antriebe,
Prozess leit- und Automatisierungstech-
nik, Sicherheitssysteme, Feldinstrumente
und Analyse-Tools.
Bedeutung von Biogas wächstSeit ungefähr 15 Jahren hat sich Bio-
gas zu einer relevanten Größe auf dem
Energiemarkt entwickelt. Im Jahr 2015
hat die Bruttostromproduktion aus Bio-
gas mit ungefähr 30 Mrd. kWh in Deutsch-
land einen neuen Spitzenwert erreicht.
Mit dieser jährlichen Strommenge lassen
sich ungefähr 8,4 Mio. Haushalte ver-
sorgen. Bei der Ausrüstung von Biogas-
anlagen setzen viele Hersteller auf Tech-
nologien von ABB. Ein Beispiel ist die
Geisberger Gesellschaft für Energieopti-
mierung mbH, ein Spezialist für Blockheiz-
kraftwerke (BHKW) und Biogasanlagen.
Der Mittelständler verwendet in seinen
schlüsselfertigen BHKW für die Biogas-
verstromung Asynchrongeneratoren von
ABB. Die Besonderheit: Geisberger hat
vor vier Jahren wegen Änderungen im
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die
Firmenausrichtung grundlegend geändert.
Das Unternehmen hat eine Entwicklungs-
offensive gestartet und erheblich inves-
tiert. Die Aggregatetechnologie wurde für Fo
to S
eite 1
0:
BD
EW
/Ro
lan
d H
orn
; F
oto
Seite 1
1:
co
un
tryp
ixel/
© F
oto
lia.c
om
11ABB about 4 |16
Fokus
„Wir bringen als
kompetenter
Lösungsanbieter
unseren ganzheit-
lichen Blick ein.“
Im Jahr 2015 hat die Brutto-stromproduktion aus Biogas mit unge-fähr 30 Mrd. kWh in Deutschland einen neuen Spitzenwert erreicht.
die Regelenergie weiterentwickelt, um den
neuen Anforderungen in der Stromproduk-
tion gerecht zu werden. Heute ist Geisber-
ger der einzige Hersteller weltweit, der die
Asynchrontechnologie für das deutsche
Nieder- und Mittelspannungsnetz zertifi-
ziert hat. Der Leistungsbereich geht von
75 bis 560 kW. „Hier kommen hohe eige-
ne Kompetenz von Geisberger und sei-
nem Team sowie die intensive Zusam-
menarbeit mit ABB positiv zum Tragen“,
sagt Jonas Spoorendonk, Local Business
Unit Manager Motors & Generators bei
ABB. „Wir unterstützen auch kleinere Mit-
telständler sehr gerne, um dann gemein-
sam die Früchte zu ernten.“ Das Geschäft
von Geisberger wächst heute wieder stark
– im Jahr 2016 wird das Unternehmen
ungefähr 100 Generatoren von ABB bezie-
hen. Mit dem Erfolg belegt Geisberger,
wie sich die Energiewende gerade auch
für Mittelständler in wachsendes Geschäft
ummünzen lässt.
Größte schwimmende LNG-AnlageGas findet nicht nur in seinem ursprüng-
lichen Aggregatzustand Verwendung. Wirt-
schaftlich und technisch immer wichtiger
wird LNG (Liquefied Natural Gas). Auf dem
Gebiet des LNG hat ABB zuletzt einen
Fünfjahresvertrag für die größte schwim-
mende Anlage der Welt abgeschlossen.
Die Prelude – ihr zukünftiger Standort liegt
zunächst vor der australischen Westküste –
ist 488 m lang, 74 m breit und wiegt bei
voller Beladung 600.000 t. Die Beweglich-
keit der Anlage ermöglicht Öl- und Gas-
unternehmen die Erschließung von sonst
unrentablen Feldern. ABB liefert Motoren,
Generatoren, drehzahlgeregelte Antriebe
sowie Niederspannungsschaltanlagen und
übernimmt das Service- und Lifecycle-
Management für die elektrischen Anla-
gen sowie den Service und Support für
Motoren externer Anbieter. Die elektri-
schen Anlagen werden 14 Gasanlagen-
module antreiben, womit die Prelude jähr-
lich 5,3 Mio. t Flüssigprodukte erzeugen
kann. ABB wird einen Ersatzteilbestand,
einen Reparaturservice und einen Schu-
lungsbetrieb aufbauen und sowohl tele-
fonisch als auch vor Ort rund um die Uhr
technischen Support bereitstellen.
Weitere Infos: [email protected]
12 ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
Der süße Geschmack des ErfolgsSeit das britische Start-up-Unternehmen Boomf den IRB 1200
in der Produktion einsetzt, konnte der Süßwarenhersteller um
600 % wachsen. Installiert wurde der ABB-Roboter vom
System integrator Newtech Intelligent Automation Ltd., einem
engen Partner von ABB Robotics.
Boomf aus dem englischen Rea-
ding wurde 2013 von Andy Bell
und James Middleton – dem
Bruder von Catherine „Kate“
Middleton, der heutigen Herzogin von
Cambridge und Frau von Prinz William –
gegründet und hat sich auf die Herstellung
personalisierter Marshmallows speziali-
siert. Kunden können eigene Fotos oder
Texte auf Marshmallows drucken und die-
se als Alternative zu Blumen, Schokola-
de oder Grußkarten verschicken lassen.
Die Idee kam so gut an, dass die Produk-
tion bereits nach einem Jahr Schwierigkei-
ten hatte, der Auftragslage Herr zu wer-
den. Da jedes Produkt sorgfältig per Hand
zugeschnitten werden musste, kam es bei
diesem Schritt zu den größten Verzöge-
rungen. Außerdem kam es aufgrund der
hohen Qualitätsanforderungen zu einem
vergleichsweise hohen Ausschuss.
Auf der Suche nach einer Automati-
sierungslösung stieß Middleton auf ein
Video einer Anlage, in dem ein sechsach-
siger ABB-Roboter Kuchen schnitt. Diese
weltweit erste kommerzielle Lösung, bei
der ein Roboterarm mit einer ultraschall-
erregten Klinge kombiniert ist, war von
Newtech integriert worden. „Ich dachte
sofort: Das ist genau das, was wir brau-
chen!“, so Middleton.
Klebrige Marshmallows Da die ursprünglichen Maschinen auf
den Zuschnitt von Kuchen oder Käse aus-
gerichtet waren, konnten sie für Marsh-
mallows – ein viel klebrigeres Produkt –
nicht unverändert übernommen werden.
Also stattete Newtech den IRB 1200 mit
einer mit Teflon-Regenerat beschichte-
ten Klinge aus. Diese Klinge durchläuft
vor dem Schnitt ein Ölbad, um eine idea-
le Oberfläche für den Schnitt zu erhalten.
Sobald die Marshmallows portioniert sind,
wird die Klinge gesäubert und der Prozess
beginnt von Neuem.
Ein präziser Zuschnitt ist das A und O.
„Wir brauchen perfekte Quadrate mit
scharfen Kanten, damit wir eine optimale
Grundlage für den Druck erhalten“, erklärt
Middleton. Als der Prozess noch manuell
„Der Erfolg spricht für
sich. In einem Markt,
der immer stärker digital
ausgerichtet ist, lohnt
sich eine Investition in
Roboter technologie auf
jeden Fall.“
Königliches Konfekt mit dreifacher Kompetenz – hinter Boomf steckt Prinzessin Catherines Bruder.
13ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
durchgeführt wurde, waren zehn Mitarbei-
ter mit dem Zuschneiden der Marshmal-
low-Platten beschäftigt. Nach fünf oder
sechs Schneidevorgängen wurde die
Klinge gereinigt. Dies dauerte insgesamt
5 min. Mit dem automatisierten Prozess
dauert der Vorgang nur noch 17 s.
Präzision dank BildverarbeitungJaz Gill, Vertriebsmanager von New-
tech, erklärt, dass die Produkte deshalb
so präzise zugeschnitten werden können,
weil Newtech eine hochwertige Bildver-
arbeitungstechnologie verwendet. „Die
Technologie scannt Bilder und erkennt das
Produkt von oben in der Zelle“, erklärt er.
Die Daten werden dann an den Roboter
gesendet, der den passenden Prozess
durchführt. „Wir haben nun quasi keinen
Verschnitt mehr“, freut sich Middleton.
Durch die Roboterlösung wurde nicht
nur die Qualität erheblich verbessert, son-
dern auch die Produktivität. Boomf kann
nun flexibel reagieren – zum Beispiel,
wenn im Vorfeld von besonderen Tagen
wie Weihnachten oder dem Valentinstag
die Nachfrage stark ansteigt.
Einfach und sicher zu bedienenDank des IRB 1200 konnte Boomf
zudem die Sicherheit im Werk verbes-
sern. Da es keine menschlichen Eingriffe
im Schneideprozess mehr gibt, sinkt auch
das Risiko von Unfällen und die Mitarbei-
ter können ihre Fähigkeiten an anderen
Stellen im Betrieb einsetzen. Dank einer
Mensch-Maschine-Schnittstelle ist eine
hohe Benutzerfreundlichkeit gegeben
und die Mitarbeiter können die Zelle nach
einer einfachen Schulung bedienen. Jetzt
werden weitere Einsatzmöglichkeiten für
Roboter ausgelotet. „Wir untersuchen, an
welchen Stellen entlang der Produktionsli-
nie wir Mehrwert schaffen können“, erklärt
Gill. „Das Verpacken des Produkts erfolgt
nach wie vor manuell. In den nächsten
Monaten wird Newtech hierzu Tests mit
einem ABB-Roboter aufnehmen.“
Investitionskosten zahlen sich ausDen Gründern von Boomf war klar,
dass durch die Anschaffung hohe Kos-
ten entstehen würden. Doch sie haben
sich gelohnt: Bereits im zweiten Jahr
des Bestehens konnte Boomf um 600 %
wachsen. „Das haben wir dem Robo-
ter zu verdanken“, so Middleton. Gill
meint, Automatisierungstechnik sei in
der Lebensmittel- und Getränkeindust-
rie noch viel zu wenig verbreitet: „Intel-
ligente Roboter- und Automatisierungs-
systeme sind nicht nur wirtschaftlicher
denn je und amortisieren sich schnell; sie
sind auch einfach zu bedienen.“ Middle-
ton ergänzt: „Der Erfolg spricht für sich.
In einem Markt, der immer stärker digital
ausgerichtet ist, lohnt sich eine Investi-
tion in Robotertechnologie auf jeden Fall.“
Weitere Infos: [email protected]
Die Mitarbeiter können die Zelle dank der optimalen
Schnittstelle einfach bedienen. http://tiny.cc/Boomf
14 ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
Fo
to:
ste
ffen
die
mer.co
m
Zupackend bei edlen Autoteilen
In mehreren neuen Spritzgießanlagen für Dekorteile kommen ABB-Industrieroboter zum Einsatz – ihr Traglastprofil passt ideal.
15ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
Ob Instrumententafel, Mittelkonsole oder Türverkleidung –
Produkte für den Fahrzeuginnenraum gehören zur Kern-
kompetenz von HIB Trim Part Solutions. Für den Neuauftrag
eines Automobilherstellers realisierte SAR Elektronic mehrere
Spritzgießanlagen, in denen ABB-Roboter das Teilehandling
übernehmen.
Das Auge fährt mit: Für einen
edlen Look in Automobilen
ist die HIB Trim Part Solu-
tions GmbH, ein Unterneh-
men der NBHX Trim Group, eine der ers-
ten Adressen. Als Technologiepartner der
Automobilindustrie entwickelt und fertigt
das Unternehmen Komponenten für den
Innenraum hochwertiger Mittel- und Ober-
klassefahrzeuge.
Der Neuauftrag eines deutschen Her-
stellers machte am Standort Bruch-
sal Ende 2015 Investitionen in mehrere
Spritzgießanlagen für Dekorteile notwen-
dig. HIB beauftragte die SAR Elektro-
nic GmbH – einen Systemlieferanten für
die Industrie- und Prozessautomation –
damit, die Anlagen zu planen und zu bau-
en. Das Unternehmen SAR, das eine über
30-jährige Erfahrung mit ABB-Produk-
ten aufweist, ist in der Sparte Kunststoff-
systeme auf komplexe, robotergestütz-
te Automatisierungsanlagen spezialisiert.
Skalierbarkeit von Vorteil„HIB verwendet bereits seit Länge-
rem ABB-Roboter und ist mit ihnen sehr
zufrieden“, sagt Heiko Schramm, Senior-
Projektleiter bei SAR. Das Praktische an
den Roboterbaureihen von ABB sei die
Skalierbarkeit: „Man kann die Robo-
ter dadurch ideal für eine Automatisie-
rung von Spritzgießmaschinen einsetzen.
Für jede Maschine findet sich der ideale
Roboter.“
In den fünf Spritzgießmaschinen mit
Schließkräften von 80 bis 1.000 t über-
nehmen fünf ABB-Industrieroboter das
Be- und Entladen. Eingesetzt werden die
Typen IRB 2600 (20 kg Handhabungs-
kapazität; 1,65 m Reichweite), IRB 4600
(40 kg; 2,55 m) und IRB 6700 (155 kg;
2,85 m). Neben dem Be- und Entladen von
Kunststoffteilen übernehmen sie zudem
spezifische Nachbearbeitungen, etwa füh-
ren sie ein zu entgratendes Bauteil zur
thermischen Bauteilnachbearbeitung.
Positionsgenau und kraftvollDas Beispiel einer Anlage mit einem IRB
2600 verdeutlicht, wie der Einsatz eines
ABB-Roboters abläuft: Ein Staurollenket-
tenförderer schleust sogenannte Lackrah-
men (Materialablage für den nachgelager-
ten Lackierprozess) in die Roboterzelle ein.
Der Roboter nimmt den Lackrahmen auf
und fährt ihn an einem RFID-Lesekopf vor-
bei. Hier wird überprüft, ob der Rahmen
richtig herum gedreht ist und zum aktuel-
len Spritzgusswerkzeug passt. Trifft dies
zu, positioniert ihn der IRB 2600 an der
Hub- und Zentrierstation am Ausschleus-
förderband. Ist der Lackrahmen vom Wer-
ker falsch eingelegt worden beziehungs-
weise passt der Lackrahmen nicht zum
Spritzgusswerkzeug, wird der Lackrah-
men auf der Hubstation abgelegt und aus-
geschleust.
Anschließend entnimmt der Industrie-
roboter mit einem Mehrkavitätenwerkzeug
von SAR bis zu vier Bauteile aus der Spritz-
gießmaschine und stapelt sie sicher und
ausgerichtet in den Lackrahmen. Mit dem
gleichen Greifer handhabt der IRB 2600
auch den gesamten Lackrahmen. Sobald
der Rahmen befüllt ist, wird er aus der Zel-
le ausgeschleust.
Durch den komplexen Greifer ist der
Roboter in der Lage, Tätigkeiten mit sehr
unterschiedlichen Anforderungen aus-
zuüben: Zum einen muss er schnell und
positionsgenau die einzelnen Bauteile
handhaben, zum anderen den schweren
Lackrahmen tragen können.
Die robotergestützten Anlagen im
Bruchsaler Werk von HIB weisen eine hohe
Prozesssicherheit und Verfügbarkeit auf
und sind einfach zu bedienen. „Mittels Off-
line-Programmierung mit RobotStudio las-
sen sie sich zudem leicht planen“, betont
Heiko Schramm. SAR hatte zusammen mit
HIB die Anlagen im Vorfeld mit Robot Studio
designt und die Prozesse kontrolliert.
Weitere Infos: [email protected]
Die HIB Trim Part Solutions GmbH
ist ein Unternehmen der NBHX
Trim Group, die mit Standorten in
Deutschland, Rumänien, der Tsche-
chischen Republik, den USA und
China zu den weltweit führenden
Automobilzulieferern im Bereich inno-
vativer Oberflächen im Innenraum
von Premiumfahrzeugen gehört. In
Deutschland zusammengefasst sind
unter anderem Vertrieb, Forschung
und Entwicklung, Qualitätsmanage-
ment, Einkauf, Logistik sowie die
kaufmännischen Zentralfunktionen.
Die HIB Trim Part Solutions GmbH ist
Systempartner für Dekorteile, Design-
elemente, Zierleisten und Blenden für
den Fahrzeuginnenraum. Das Unter-
nehmen produziert unter anderem
für Audi, BMW, Mercedes-Benz und
Porsche. Für Aufträge, die beson-
dere Anforderungen an handwerk-
liches Können stellen, beispielsweise
für Stein- oder Carbonoberflächen,
unterhält HIB eine Manufaktur.
HIB Trim Part
Solutions GmbH
Die ABB-Roboter bei HIB in Aktion gibt es im Video: http://tiny.cc/ABB-HIB
16 ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
Fo
to:
Kro
mb
ach
er
Bra
uere
i
Ununterbrochener GenussSeit 500 Jahren braut Deutschland nach dem Reinheitsgebot. Die Zutaten – Hopfen,
Malz, Hefe und Wasser – sind geblieben; die Technik hat sich gewandelt. Bei der
Krombacher Brauerei sorgen seit Herbst 2015 drei USV-Anlagen DPA UPScale ST
von ABB für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.
Ende 2014 stellte ABB ihre Next-
Level-Strategie vor, deren Haupt-
ziel eine beschleunigte nachhaltige
Wertschöpfung ist. Erreicht wer-
den soll dies durch einen verstärkten Fokus
auf wachstumsstarke Endmärkte. Der Nah-
rungsmittel- und Getränke indus trie kommt
hierbei eine besondere Bedeutung zu.
Die Bierindustrie ist ein wichtiger Kun-
de für ABB und das Unternehmen bie-
tet der Branche ein umfassendes Ange-
bot an Produkten, um deren Bedürfnisse
zu erfüllen. Das Beispiel der Krombacher
Brauerei zeigt, wie eine ABB-Lösung hilft,
Prozesse möglichst effi zient und mit hoher
Sicherheit zu betreiben.
Sichere StromversorgungDie Krombacher Brauerei ist eine der
führenden Premiumbrauereien Deutsch-
lands. Im Geschäftsjahr 2015 konn-
te sie ein Allzeithoch bei Ausstoß und
Umsatz verzeichnen. Von ihrem Flagg-
schiff, dem Krombacher Pils, wurden allein
4,26 Mio. hl abgesetzt.
Um die kontinuierliche Produktion und
Logistik derart großer Mengen sicherzu-
stellen, muss unter anderem eine durch-
gängige Versorgung mit sauberem, das
heißt störungsfreiem Strom gewährleis-
tet sein. Die entscheidende Komponente
hierbei ist die unterbrechungsfreie Strom-
versorgung (USV).
Als es 2015 um den Ersatz in die Jah-
re gekommener USV-Technik ging, hat die
Krombacher Brauerei mit der Installation
von Systemen des Typs DPA UPScale ST
den Schritt hin zu einer modularen Tech-
nik gemacht. Die alten Anlagen hatten viel
Platz in Anspruch genommen; zudem war
keine Redundanz gegeben gewesen.
Reibungslose AbwicklungTimo Kleinsorge betreut bei der Krom-
bacher Brauerei das Projektgeschäft im
Bereich der Elektrotechnik. Er sagt: „Bei
der Vergabe eines solchen Auftrags sind
für uns ein technisch stimmiges Konzept
und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis
entscheidend. ABB lag bei beidem vorne
und überzeugte mit dem Gesamtkonzept.“
Er lobt die gute Arbeit von ABB: „Die kom-
plette Projektabwicklung war top.“
Ein wichtiger Entscheidungsgrund war
die dezentrale Parallelarchitektur (DPA) der
einschubmodularen DPA UPScale ST.
Jede Anlage besteht aus autonomen
USV-Modulen, die jeweils die komplette
Hard- und Software enthalten, die für den
Betrieb des Gesamtsystems erforderlich
ist. In dem ungünstigen Fall, dass ein USV-
Modul ausfällt, arbeitet das Gesamtsys-
tem normal weiter, nur mit der Kapazität
eines Moduls weniger (N+1-Redundanz).
„Das Konzept des modularen Aus-
tauschs war für uns im Hinblick auf die
Fehlersicherheit ein entscheidendes Kri-
terium. Mit den 10- beziehungsweise
20-kVA-Modulen ließ sich zudem jede
Anlage nach dem jeweiligen Leistungs-
bedarf gut skalieren“, stellt Timo Klein-
sorge heraus.
Erste Installation in einer BrauereiFür ABB war es die erste Installation
einer USV in einer Brauerei. Die Lieferung
beinhaltete die Anlieferung, Montage und
Inbetriebnahme der drei USV-Anlagen mit
den zugehörigen Batterieschränken. Bei
Netzstörungen oder -ausfällen schalten
die Anlagen auf Batteriebetrieb um. Im
Abfüll- und Logistikzentrum der Braue-
rei ersetzt eine DPA UPScale ST120 mit
Die Krombacher Brauerei wurde
1803 gegründet. Seitdem ist sie im
Besitz der Familie Schadeberg. Mit
einem jährlichen Ausstoß von über
5 Mio. hl ist sie eine der größten
Premiumbrauereien in Deutschland.
Neben dem Flaggschiff Krombacher
Pils, der meist gekauften und belieb-
testen Pilsmarke in Deutschland,
wurde mit weiteren Biersorten eine
erfolgreiche Markenfamilie aufgebaut.
Seit 2006 gehören auch Schweppes,
Orangina und Dr Pepper zum
Markenportfolio.
Weitere Infos: www.krombacher.de
Krombacher Brauerei
Bernhard Schadeberg
GmbH & Co. KG
17ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
vier 20-kVA-Modulen mehrere kleine USV-
Anlagen, die zuvor einzelne Bereiche wie
Rechenzentrum, Abfüllung oder den Logis-
tikbereich separat abgesichert haben. All
diese Aufgaben sind jetzt in der zentralen
Anlage zusammengefasst. Über die zwei-
te Anlage, eine DPA UPScale ST120 mit
vier 10-kVA-Modulen, werden im Produk-
tionsbereich der Brauerei prozessrelevante
Server abgesichert. Auch der Lagerkeller,
die Schaltwarten und einige verfahrens-
technische Anlagen werden geschützt. Im
sogenannten Pförtner gebäude der Braue-
rei steht eine DPA UPScale ST80 mit zwei
10-kVA- Modulen. Am Aufstellort im Keller-
geschoss mit niedriger Decke und schma-
len Durchgängen ist ihre kompakte Bau-
form vorteilhaft.
Timo Kleinsorge sieht die Vorteile der
neuen Lösung in einer erhöhten Flexibili-
tät, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit:
„Die Anlagen sind so gut wie möglich auf
die benötigte Leistung abgestimmt und
nicht überdimensioniert. Durch die modu-
lare Technik können wir die Systeme ein-
fach erweitern, ohne eine komplett neue
USV-Anlage kaufen zu müssen.“
Weitere Infos: [email protected]
„Bei der Vergabe sind für
uns ein technisch stim-
miges Konzept und das
beste Preis-Leistungs-
Verhältnis entscheidend.“
ABB-Lösungen unterstützen die Krombacher Brauerei dabei, möglichst sicher und effi-zient zu produzieren. Ein Mitarbeiter über-zeugt sich im Sudhaus von der Bierqualität.
18 ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
Fo
to:
BayW
a r.e
.
Der Solarpark Vine Farm umfasst 146.572 Photovoltaikmodule auf ungefähr 1 km2.
Für Großes wie geschaffen In einem der größten britischen Solarparks werden
erstmals die neuen TRIO-50.0-String-Wechselrichter
von ABB eingesetzt. BayWa r. e., das die Anlage errich-
tet hat, schätzt die Vorteile des TRIO-50.0 für große,
dezentrale Photovolataik-Anlagen wie den Solarpark
Vine Farm.
Der neue Solarpark Vine Farm
ist ungefähr 1 km2 groß. Er ver-
fügt über insgesamt 146.572
Photovoltaikmodule (PV-Modu-
le), die zu Strings zusammengefasst sind.
Neben 435 TRIO-50.0-Einheiten kommen
in dem Solarpark 341 TRIO-27.6- und 351
TRIO-20.0-Wechselrichter zum Einsatz,
um Sonnenlicht in 46 MWp elektrische
Energie für die Versorgung von 11.500
Haushalten umzuwandeln.
Das deutsche Unternehmen BayWa r.e.
renewable energy GmbH, einer der größ-
ten Systemanbieter von PV-Anlagen in
Europa, hat den Solarpark in South Cam-
bridgeshire errichtet. Es ist für ABB und
BayWa r.e. das größte dezentrale PV-Pro-
jekt. Bisher hat BayWa r.e. in Großbritan-
nien Solar- und Windfarmen mit einer
Gesamtleistung von 390 MWp gebaut.
Hochleistungs-String-Wechselrichter Der TRIO-50.0 ist der String-Wechsel-
richter der neuesten Generation von ABB
und erweitert das Angebot an dreiphasi-
gen Modellen auf 50 kW. Die Entscheidung
für den transformatorlosen Wechselrichter
sowie den TRIO-27.6 und den TRIO-20.0
fiel wegen der Nennleistung und des ein-
heitlichen Kommunikationsprotokolls.
Dies sind wichtige Vorteile bei dezentra-
len Anlagen mit mehr als 100 kW, wie es
bei dem Kraftwerk Vine Farm der Fall ist.
Seit mehreren Jahren nutzt ABB die
Standorte von BayWa r.e. zum Testen
ihrer Wechselrichter und um die Techno-
logie an das anlagenspezifische Design
des Kunden anzupassen. Der TRIO-50.0
verfügt über eine zweistufige Topologie
mit einer vergleichsweise niedrigen Min-
desteingangsspannung. Eine höhere Fle-
xibilität und ein höherer Energieertrag sind
das Ergebnis.
Ein Vorteil beim Einsatz des TRIO-50.0
in diesem großen Solarkraftwerk ist, dass
er bei bedecktem Wetter den Energieer-
trag verbessern kann. Wenn sich eine
Wolke über die Solarfarm schiebt, sind
nicht alle Solarmodule gleichzeitig betrof-
fen. Da jeder Wechselrichter für eine klei-
nere Anzahl von Solarmodulen zuständig
ist, kann hierdurch bei bewölktem Himmel
oder einem hügeligen Standort der Ener-
gieertrag verbessert werden.
Einfache Installation Die einfache Installation, Inbetrieb-
nahme und Wartung des TRIO-50.0 sind
angesichts der Größe von Vine Farm ein
erheblicher Vorteil. Installation und Inbe-
triebnahme werden aufgrund des gerin-
gen Gewichts der String-Wechselrichter
vereinfacht.
In seiner Rede bei der Eröffnung von Vine
Farm im Mai 2016 sagte Christof Thann-
bichler, Geschäftsführer der BayWa r.e.
19ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
Solar Projects GmbH: „Mit dem TRIO-50.0
von ABB haben wir die richtige Lösung, die
perfekt zu unserem Anlagendesign passt.
Durch seine Konstruktion eignet sich die-
ser Wechselrichter gut für PV-Kraftwerke.
Aufgrund seines Gewichts sowie seiner
einfachen Handhabung und Montage vor
Ort ist er hervorragend für unsere Anlagen
geeignet. Für BayWa r.e. sind Einfachheit
und Standardisierung bei unseren Projek-
ten ein entscheidender Faktor.“
Christof Thannbichler fuhr fort: „Die
Konstruktion der Anlagen um die String-
Wechselrichter herum hat zwei Vorteile.
Erstens ergibt sich eine einfache, effiziente
Anlage, sodass die Baukosten gering sind.
Und zweitens sind die laufenden Betriebs-
und Wartungskosten bei dieser Konfigu-
ration deutlich niedriger als bei einer eher
zentralen Anordnung.“
Der TRIO-50.0 verfügt über drei Seg-
mente: einen zentralen Teil, der aus der
Leistungseinheit selbst besteht, und zwei
seitliche, abnehmbare Anschlussboxen für
den vorgeschalteten DC-Anschluss (Rich-
tung Photovoltaikanlage) beziehungswei-
se den nachgeschalteten AC-Anschluss
(Richtung Netz). Montage und Demonta-
ge werden durch die Unterteilung in drei
separate Einheiten vereinfacht. Die War-
tung ist einfacher und kostengünstiger,
denn die Leistungseinheit kann für sich
allein ausgetauscht werden, während die
beiden Anschlussboxen verdrahtet blei-
ben.
Weitere Infos: [email protected]
„Die laufenden Betriebs-
und Wartungskosten
sind deutlich niedriger als
bei einer eher zentralen
Anordnung.“
Weitere Infos und Bilder zur Vine Farm gibt es im Video: http://tiny.cc/Vine-Farm
20 ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
Ob aus wirtschaftlichen Interes-
sen, der Umwelt zuliebe oder
aufgrund rechtlicher Vorga-
ben – es gibt viele Gründe,
den Energieverbrauch von Maschinen zu
messen. Schnell und problemlos geht dies
mit den mobilen Stromzählern der im bay-
rischen Wittelshofen beheimateten Stark
Elektronik GmbH.
Der Großhändler für Energiemesstech-
nik und Gebäudeautomation hat die ste-
ckerfertige Box selbst entwickelt. Sie ist
einfach zu handhaben: „In nur 30 Sekun-
den ist der mobile Stromzähler ange-
schlossen“, betont Geschäftsführer
Johann Stark. „Er wird mit den passen-
den Steckern zwischen den Verbraucher
und das Netz gesteckt und kann sofort
den Stromverbrauch geeicht messen.
Es braucht dazu nur einen Drehstrom-
anschluss bis maximal 63 A.“ Die Mess-
einheit steht mit Steckern in 16 A, 32 A
und, als Sonderanfertigung, in 63 A zur
Verfügung. Auch ein Schukostecker für
die Steckdose daheim ist im Programm.
Das flexible System verfügt unter ande-
rem über M-Bus, Modbus sowie eine S0-
Schnittstelle mit Impulsausgang als Kom-
munikationsschnittstellen.
Das Messgerät war ursprünglich für
einen großen Automobilhersteller ent-
wickelt worden, um an Prüfständen von
Elektroautos die Ladekurve der Fahrzeuge
aufzeichnen zu können. Das Konzept war
eine mobile Box, die geeicht messen kann
und einen Schnittstellenausgang in ver-
schiedenen Versionen bietet. Zwischen-
zeitlich haben sich für das Gerät weitere
Einsatzmöglichkeiten ergeben, etwa Mes-
sungen zur Umsetzung der EU-Energieef-
fizienz-Richtlinie, im Rahmen eines Ener-
giemanagements nach DIN EN ISO 50001
oder zum Nachweis der Energieeffizienz
von Verkaufsgeräten und -maschinen.
Hohe Genauigkeit überzeugtDie mobilen Stromzähler ermöglichen
präzise und lageunabhängige Messun-
gen unterschiedlichster Parameter. Das
Herzstück der Geräte bilden Energie-
zähler der A- und B-Baureihe von ABB
Stotz-Kontakt. Johann Stark: „Ein gro-
ßer Hersteller von Schweißgeräten wollte
auch deren Stand-by-Verbrauch messen.
Mit dem alten Zähler war das nicht mög-
lich. Nachdem uns ABB die Energiezähler
vorgestellt hatte, habe ich sie in unserem
Messlabor getestet. Im Vergleich zu ande-
ren Geräten haben sie in puncto Genauig-
keit herausgestochen. Der Test mit einem
extra kalibrierten Messsystem hat erge-
ben, dass mit ihnen selbst kleinste Werte
bis auf 0,5 W genau gemessen werden
können.“ Diese Präzision sowie das gute
Preis-Leistungs-Verhältnis haben Stark
dazu bewogen, die ABB-Energiezähler
in seine mobilen Messboxen einzubauen.
Zähler je nach Anforderung Stark kann die erforderliche Lösung
genau nach Anforderung des Kunden bau-
en: „Durch die einzelnen Komponenten
Die Zähler der B-Serie gehören zu
einer Basis-Baureihe für Anlagen bis
65 A mit direktem Anschluss oder
einem Anschluss über Stromwandler.
Sie haben einen großen LCD-Bild-
schirm mit Hintergrundbeleuchtung.
Neben Standardmesswerten wie
Strom, Spannung und Wirkleistung
zeigen die Geräte je nach Typ auch
Scheinleistung, Blindleistung und
Frequenz an. Die Zähler der A-Serie
verfügen über eine Reihe von Zusatz-
funktionen und eignen sich für
Anwendungen bis 80 A mit Direkt-
oder Wandleranschluss.
Vielseitige Energiezähler
Flexibel und präzise mit mobilen Messboxen Die Energiezähler der A- und B-Serie von ABB sind das Herzstück der mobi-
len Stromzähler von Stark Elektronik. Die flexiblen und präzisen Messgeräte sind
sofort einsatzfähig und denkbar einfach zu handhaben. Ihre Einsatzmöglichkeiten
reichen von Energieaudits über den Nachweis der Energieeffizienz von Verkaufs-
produkten bis hin zur Sensibilisierung der Kunden.
21ABB about 4 |16
Fertigungsautomatisierung
sind wir sehr flexibel. Wir haben die Zäh-
ler und Gehäuse in verschiedenen Formen
und die Stecker in verschiedenen Grö-
ßen auf Lager und können unsere Mess-
boxen so auch in größeren Stückzahlen
kundenindividuell konfektionieren“, betont
Johann Stark.
Der Geschäftsführer sieht verschie-
denste Einsatzfelder für die mobilen
Messboxen. Ein potenzieller Zielmarkt
sind Filialisten mit steckerfertigen Groß-
verbrauchern, etwa Bäckereiketten. Für
Industriebetriebe sind die Messboxen
zum Nachweis des Energieverbrauchs
von deren Bearbeitungsmaschinen inte-
ressant. Hersteller von Industriegeräten
und -maschinen können mit ihnen die
Energieeffizienz ihrer Produkte belegen.
Stark verweist auch auf die Anfrage eines
Energieversorgers, der mit den Messge-
räten bei seinen Kunden Anreize zur Ener-
gieeinsparung schaffen will.
Gesicherte QualitätJohann Stark: „Mitentscheidend für die
Wahl der Geräte war auch die Tatsache,
dass ich weiß, was ich von ABB erwarten
kann. Viele Hersteller lassen ihre Geräte
irgendwo labeln und man weiß nicht, was
in den Zählern drin ist und welche Eich-
stelle sie geeicht hat. Bei den ABB-Zäh-
lern ist garantiert ABB-Technik drin.“ Die
Geräte werden in Schweden hergestellt
und geeicht. Die Platine der B-Zähler wird
unter der Regie von ABB Stotz-Kontakt im
badischen Hornberg gefertigt.
Johann Stark ist mit den Energiezählern
von ABB sehr zufrieden. „Und die Kunden
sind es auch“, betont er.
Weitere Infos: [email protected]
„Bei den ABB-Zählern
ist garantiert auch ABB-
Technik drin.“
Johann Stark (l.) erläutert Dominik Zerweck, Product Marketing Manager bei ABB Stotz-Kontakt, das Energie-monitoring von Stark Elektronik.
22 ABB about 4 |16
Energietechnik
Fo
tos:
Oskar
Eyb
/vo
r-o
rt-f
oto
.de
Anti-Aging für SchaltanlagenPer Retrofit lassen sich in die Jahre gekommene Schalt-
anlagen kostengünstig modernisieren; ihre Lebensdauer
lässt sich deutlich verlängern. In der Pilotanlage der
Netze BW hat ABB einen Leistungsschalter erfolgreich
dieser Maßnahme unterzogen.
01
23ABB about 4 |16
Energietechnik
Mit steigendem Alter einer
Schaltanlage nimmt auch
deren Betriebssicherheit ab,
da die einzelnen Komponen-
ten für Störungen anfälliger werden. Pas-
sende Ersatzteile gibt es jedoch häufig
nicht mehr; die Fehlerbehebung im Fal-
le einer Störung gestaltet sich schwierig.
Eine Möglichkeit, dem vorzubeugen, sind
Retrofit-Maßnahmen. Dabei werden kriti-
sche Bauteile durch neue, maßgeschnei-
derte Elemente ersetzt. Die Lebensdau-
er der gesamten Anlage wird verlängert;
dank Retrofit lassen sich Anlagen für wei-
tere 25 bis 30 Jahre betreiben. Eine gute
Alternative also – denn der Austausch
einer kompletten Schaltanlage ist teuer
und aufwendig. „Beim Retrofit ersetzen
wir üblicherweise nur das Herzstück der
Anlage, den Leistungsschalter mit Antrieb.
Alle anderen Komponenten des Schaltfel-
des bleiben erhalten. Bei minimalem Mit-
teleinsatz stellen wir so langfristig eine
hohe Verfügbarkeit der Anlage sicher“,
sagt Christoph Kappey, Produktmanager
High Voltage Service bei ABB. So war das
Vorgehen auch beim Umspannwerk Alt-
bach der Netze BW, wo ABB im April 2016
im Rahmen eines Pilotversuchs einen von
24 Leistungsschaltern austauschte.
Technologischer FortschrittDer ausgewechselte Leistungsschal-
ter, ein BBC-Produkt, war seit Inbetrieb-
nahme des Umspannwerks 1984 im Ein-
satz. Nach mehr als 30 Jahren dient er
jetzt als Ersatzteillager. Innerhalb von
zwei Wochen baute ABB die neue Tech-
nik ein, ohne die Anlage abzuschalten.
Zuvor unterzog ABB die Austauschteile
im Werk und im Hochspannungsprüfla-
bor in Ludvika umfangreichen Tests. Der
neue Leistungsschalter – ein SF6-Selbst-
blas-Schalter – benötigt deutlich weniger
Energie als die alten Kammern, die nach
dem Pufferprinzip schalteten. Gleichzeitig
erhöht sich der Abschaltkurzschlussstrom
von 31,5 kA auf 40 kA. Auch den Antrieb
des Leistungsschalters ersetzte ABB: Der
neue mechanische Antrieb mit hydrauli-
01 Hans-Joachim Winkler führt letzte Arbeiten am
Antrieb des neuen Leistungsschalters durch.
02 Ein erkennbarer Unterschied: links der alte An-
trieb, rechts der neue.
03 Insgesamt 24 Leistungsschalter beherbergt das
Umspannwerk Altbach der Netze BW.
02
03
„Beim Retrofi t ersetzen
wir mit dem Leistungs-
schalter das Herzstück
einer elektrischen Anlage.“
scher Energieübertragung vom Typ HMB
benötigt keinerlei Wartung. Die Ölmenge
konnte von 30 l auf 1,75 l reduziert wer-
den; die Aufladezeit nach einer vollstän-
digen Schaltung beträgt nur noch 28 s.
Störungen vermeidenDie fachgerecht ausgebauten Einzel-
teile wanderten in den Reservepool der
Netze BW: Im Falle einer Störung an einer
baugleichen Anlage kann diese mit den
Restteilen schnell und effi zient behoben
werden. „Dank des Retrofi ts haben wir kos-
tengünstig Service und Ersatzteile für die
Zukunft gesichert. Gleichzeitig minimie-
ren wir das Risiko für Störungen an ver-
alteten Bauteilen. Das ist für den Betrieb
unserer Umspannwerke wichtig“, erklärt
Simon Foth, Projektleiter bei der Netze BW.
„Die gesamte Planung und Installation des
Retrofi t-Leistungsschalters durch ABB ver-
lief reibungslos. Die Erfahrungen, die wir in
Altbach sammeln, können wir für andere
Standorte nutzen.“ Weitere Maßnahmen
sind bei der Netze BW bereits geplant:
In den Umspannwerken Ensingen und
Michelau werden zum Teil noch in diesem
Jahr Retrofi t-Lösungen realisiert.
Weitere Infos: [email protected]
24 ABB about 4 |16
Energietechnik
Fo
to:
En
gie
Deu
tsch
lan
d A
G
Flexibel bei volatiler EnergieWie begegnen Betreiber konventioneller Kraftwerke den
neuen Marktanforderungen, die sich durch die wachsende
Nutzung volatiler erneuerbarer Energien ergeben? Am
besten mit einem hohen Maß an Flexibilität. OPTIMAX von
ABB liefert die passende Lösung für die Systemsteuerung.
In Deutschland, Europa und weiten Tei-
len der Welt wird die Stromversorgung
in immer größerem Maße durch die
Einspeisung erneuerbarer Energien ins
Stromnetz gewährleistet. Die erneuerba-
ren Energien erhöhen die Unsicherheit
von Kraftwerksfahrplänen und machen
eine Anpassung der Stromproduktion
erforderlich. Abschalten und kurzfristi-
ges Anfahren der Blöcke werden immer
mehr zur Normalität. Daher wandelt sich
die Rolle von konventionellen Kraftwer-
ken: Fossil befeuerte Kraftwerke werden
vom Grundlastversorger zum Regelener-
gieversorger. Als solcher sorgen sie für
eine hohe Netzstabilität und gleichen
immer häufiger Lastschwankungen im
Stromnetz, die durch unvorhersehbare
Nachfragespitzen bei Regelenergie ent-
stehen, aus. Dafür müssen Kraftwerke auf
verschiedenen Laststufen optimal laufen.
Sowohl bei Schwachlast und Teillast als
auch bei Voll- und Spitzenlasten ist das
Ziel, einen höchstmöglichen Wirkungs-
grad im Betrieb zu erreichen.
Intelligente LastwechselOptimierungslösungen helfen dabei,
konventionelle Erzeugeranlagen zuver-
lässiger, flexibler und dadurch wirtschaft-
licher zu betreiben. Ein Beispiel ist das
Steinkohlekraftwerk Zolling in Oberbay-
ern: Seit vielen Jahren setzt das Kraftwerk
Zolling der ENGIE Deutschland Closed-
Loop-Lösungen von ABB ein. In diesem
Zusammenhang wurde eine Vielzahl an
Optimierungsapplikationen aus der Pro-
duktreihe OPTIMAX erfolgreich realisiert.
Diese ermöglichen schnellere und grö-
ßere Lastwechsel und vorausschauen-
des Arbeiten unter Berücksichtigung von
mehrfach täglich wechselnden Lastfahr-
plänen. Flexibilität ist gefragter denn je:
Gab es in Zolling bis 2015 etwa 50 bis
100 Startvorgänge pro Jahr, so waren
es bis Mitte August 2016 bereits mehr
als 90 Starts. Zudem muss die Anlage
mit größeren und schnelleren Lastram-
pen fahren.
Rundum versorgtUm das seit 1986 betriebene Kraft-
werk wettbewerbsfähig zu halten, moder-
nisierte ABB von 2006 an zunächst die
gesamte Leittechnik per Retrofit auf das
Prozessleitsystem Symphony Melody.
Nach und nach wurden zusätzlich Soft-
wareoptimierungslösungen aus dem
OPTIMAX-Portfolio implementiert. Die
Anfahroptimierung OPTIMAX BoilerMax
beschleunigt das Anfahren der Anlage.
Dadurch kommt das Kraftwerk schnel-
ler ans Netz und der Anlagenbetreiber
verdient früher Geld. Gleichzeitig wird
teurer Hilfsbrennstoff eingespart. Dafür
identifiziert der Optimierer zu jedem Zeit-
25ABB about 4 |16
Energietechnik
Wegen der Schwankungen von erneuer-baren Energien werden die Aufgaben in der Leitwarte des Kraftwerks Zolling immer anspruchsvoller.
punkt das für die Anfahrt kritische Bauteil
und nutzt die Grenzen des Bauteils mög-
lichst vollständig aus. Läuft das Kraft-
werk, ist die modellbasierte Blockrege-
lung Modakond, die Kessel und Turbine
koordiniert, die Basis für alle weiteren
Optimierungen im Betrieb. Modakond
nutzt im System vorhandene Energie-
speicher, um die Regelgüte der Block-
leistung zu erhöhen, schnellere Last-
wechsel zu fahren und eine niedrigere,
stabile Mindestlast zu gewährleisten.
Die fortschrittliche Temperaturregelung
SteamTMax mit Zustandsregler und
Beobachter reduziert die Schwingungen
der Dampftemperatur im Kessel. Damit
unterstützt die Optimierungslösung die
Blockregelung beim Erreichen der Regel-
güte. Durch eine geringere Schwingungs-
bandbreite sinkt die Zahl der Lastwech-
selbeanspruchungen der Kesselbauteile.
Das wirkt sich langfristig positiv auf die
Wartungskosten aus.
Abweichung von unter 1 % Wegen der Schwankungen von erneuer-
baren Energien erhält das Kraftwerk Zolling
pro Tag zehn bis 20 neue Lastfahrpläne.
Deshalb hat die vorausschauende Lastziel-
wertoptimierung einen großen Effekt auf die
Effi zienz des Kraftwerks Zolling. Für jedes
15-Minuten-Intervall des Fahrplanes wird
ein vorausschauender Lastsollwert ermit-
telt, sodass die Abweichung der tatsäch-
lichen Fahrweise vom Fahrplan möglichst
gering ist. „In Summe konnte mit der vo-
rausschauenden Lastsollwertführung eine
Reduzierung der Fahrplanabweichung über
24 Stunden auf bis zu 0,6 % erreicht wer-
den“, sagt Hubertus Dünschede, Leiter der
Produktion im Kraftwerks Zolling. Die Opti-
mierungslösungen von ABB tragen somit
wesentlich zur Kosteneinsparung und zum
schonenden Anlagenbetrieb bei.
Weitere Infos: [email protected]
„Mit der vorausschauen-
den Lastsollwertführung
konnte eine Reduzierung
der Fahrplanabweichung
auf bis zu 0,6 % erreicht
werden.“
26 ABB about 4 |16
Energietechnik
Fo
to:
Harr
y K
öste
r
Hochspannung im Container
Einblicke in die mobile Schaltanlage gibt es digital: http://tiny.cc/mobile-schaltanlagen
27ABB about 4 |16
Energietechnik
Die Betreiber machen das Stromnetz fi t für die Herausforderun-
gen der Zukunft. Sie erneuern Schaltanlagen und Umspannwerke.
Auch bei Umbauarbeiten soll die Energie versorgung über
Zwischenlösungen zuverlässig sein. In Kooperation mit TenneT
hat ABB eine mobile Hochspannungsschaltanlage entwickelt,
die sich im harten Praxis einsatz bewährt.
Mobile Schaltfelder sind eine
effektive Lösung, wenn Ener-
gieversorger oder Industrie-
unternehmen eine temporä-
re Stromversorgung benötigen. Das kann
während Umbauarbeiten an Umspannwer-
ken, bei Störfällen, größeren Fehlern oder
in Notfallsituationen wie Bränden der Fall
sein. Im Verteilnetz stehen mobile Schalt-
anlagen für solche Situationen schon seit
Längerem zur Verfügung; im Transportnetz
waren sie bisher jedoch nicht zu finden.
Kompakte Technik bringt DurchbruchSeit Ende 2015 nutzt der Netzbetreiber
TenneT jetzt erstmals eine mobile 380-kV-
Schaltanlage. Damit überbrückt TenneT
die Ausfallzeit während des Upgrades
einer bestehenden Schaltanlage im nie-
dersächsischen Conneforde. Der Anforde-
rungskatalog war groß: Die Anlage sollte
autark und ohne Nebenanlage funktio-
nieren und wie jedes normale Schaltfeld
begehbar sein. Die Hauptanforderungen
waren eine schnelle Einsatzmöglichkeit
und die Eignung für den Straßentransport.
Die Technik machte dabei bisher einen
Strich durch die Rechnung. „Die Kom-
ponenten ließen sich bisher nicht so ver-
bauen, dass sie für den regulären Stra-
ßentransport geeignet gewesen wären.
Das hat erst die hochkompakte, gasiso-
lierte Schaltanlagentechnik der jüngsten
Generation von ABB möglich gemacht“,
sagt Marco Becker, ABB-Vertriebsleiter
im Bereich Grid Integration Deutschland.
Einfach installiert, schnell am neuen OrtGemeinsam mit dem Netzbetreiber
TenneT entwickelte ABB von 2012 an
auf der Basis dieser Technik ein mobi-
les Schaltfeld für die Höchstspannung.
„ABB hat immer intensiv an praktischen
Lösungen für die verschiedenen Anforde-
rungen gearbeitet“, sagt TenneT-Teamlei-
ter Wolfram Fräbel aus dem Bereich Sys-
temtechnik Umspannwerke. Das Ergebnis:
Ein autarkes Schaltfeld, dessen Haupt-
komponenten in zwei schmalen Contai-
nern Platz finden und problemlos per LKW
transportiert werden können. „Die Installa-
tion ist wenig aufwendig“, erklärt Wolfram
Fräbel. Der Container mit der Primärtech-
nik steht auf Betonfundamenten, um die
Sicherheitsabstände zu den unter Span-
nung stehenden Teilen zu gewährleisten.
Dadurch kann die Anlage ohne Absper-
rungen begehbar betrieben werden. Der
voll ausgerüstete Sekundärcontainer funk-
tioniert autark und bringt alle Funktionen
mit, die ein Schaltfeld benötigt. Darüber
hinaus wird die (De-)Montage durch die
Unterbringung der kompletten Ausrüstung
in zwei Containern vereinfacht. Für den
Transport müssen lediglich die Hochspan-
nungsdurchführungen demontiert und die
Steckverbindungen der Sekundärverka-
belung gelöst werden. Nach dem Abbau
kann das Schaltfeld einfach an ein ande-
res Umspannwerk verlegt werden. Dies ist
„Die hochkompakte,
gasisolierte Schalt-
anlagen technik von
ABB ist für den regu-
lären Straßen transport
geeignet.“
ein großer Vorteil gegenüber früher: Bevor
mobile Schaltfelder in hohen Spannungs-
ebenen verfügbar waren, bestanden die
Provisorien aus vielen Einzelgeräten, deren
Aufbau zeitaufwendig war und die nach
der Nutzung zum Teil nicht mehr wieder-
verwendet werden konnten.
Bereit für raue Bedingungen Die Inbetr iebnahme der mobilen
380-kV-Schaltanlage in Conneforde wur-
de von Stefan Loos von der Service-
gruppe West von TenneT durchgeführt.
Die Containerlösung arbeitet sogar unter
rauen Bedingungen ohne Schwierigkeiten.
„Das Schaltfeld funktionierte trotz Eis und
Schnee ohne Probleme“, sagt Stefan Loos.
Aufgrund der Robustheit, Mobilität und
autarken Leistungsfähigkeit gibt es auch
überall dort weitere Einsatzmöglichkeiten
für mobile Anlagen, wo Zugang und Infra-
struktur eine besondere Rolle spielen. Bei-
spielsweise bietet ABB mobile Schaltfelder
in Afrika und Südamerika für die Arbeit in
Minen an, wo sich die Abbaugebiete rela-
tiv schnell verändern und für Zeitspannen
von bis zu zehn Jahren autarke, schnell
zu errichtende Sonderlösungen gebraucht
werden. Die vormontierten und fabrikge-
testeten Lösungen sind für Spannungs-
ebenen bis 420 kV und für eine Stromüber-
tragungsfähigkeit von 5.000 A erhältlich.
Die Konfi gurationen sind kundenspezifi sch
und reichen von einem einfachen Leitungs-
feld bis hin zu kompletten AIS-, GIS- und
hybriden Umspannwerken in H-Konfi gura-
tion, welche an die lokalen Netzanschluss-
regeln und Standards angepasst werden.
Weitere Infos: [email protected]
28 ABB about 4 |16
Prozessautomatisierung
Fo
tos:
Dill
ing
er
Bildunterschrift Faccumet auda dolorporest, siminve liquatur? Occus ma sunt dempostia
Stahlkolosse im AkkordDie neue Senkrecht-Stranggießanlage des Stahlherstellers Dillinger
ist ein Projekt der Superlative: Es ist die weltweit größte Anlage ihrer
Art. Für optimale Prozesse beim Stahlguss sorgt ein umfangreiches
Automatisierungs- und Instrumentierungspaket von ABB.
BilBilBBilBilBilBilBBilBBiBiBilBiBilBiBBiiBilBBiBiiliBiiiBBBBBiiiiilBBBiBBiiBiBBBiBiBBiillBBBBillBBildundududundundunudunddudundundddddd ttttttterertertertertertererttttttttterttttttetttt rsssssssschchchchchchschchchhschcchsssschschchschccsssccccsscss hhs hcss hrifrifrifrifrifrifrifrifrifrifrifrrifrrifrifrififfffifr t Ft Ft Ft Ft Ft Ft t FFt Ft Ft Ft F Ft Ft Ft FFt Ft FFFFaccaccaccaccaccacaccaccaccaccaccccccacccccaccccaccaacccac umeumeumeumeumeumumeumumumumeumeuumeummeumeumeeumumeummemmeu euumet at at at at at at at at at at aaat aaat at t t aaaaudaudaudaudaudaudaudaudadaudaudaudaaaududadaaudaaaauuduud ddododddododododododddodddodddodododdoododdoooololorlorlorrlororoorlorloororroororoollorrrloloroo porpoporporporpoporororpororporororporpppo eestestestestestesttstestsstesestteseeee t,,,,,,,,simsimsimsimsimsimmmisimsimssimssimmminvinvnvinvnvviiinvinveeeeeee le le le le le leee leeee le leeee leeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee iqiqiqiqiqiqqqqquququiqquiqquqqquqqqqquuquququuuqququuuqqquiqququuqqqq atatuatatuatatuatutatutatuatuatuaaatuuatuatutuuatuatattuutaatuua uu ?????r??r???r?r?r?r??r?rrr?r?r?r?r?rr??? OOccOcOOOOOOccccccOccOOOccOccOccOccOOcOccOccOOcccOOOccOOccOccOccOccO cccOccOcccOcccususususususususussusssuussussuususuususuuuuus mammamamma ma mama ma ma amama mammmmmammammamammmmmamamma sunsunsunssusunsuususuunsunsusununuuunsunns nnunt dt dt dt dt dt dddt dt ddt dememempempempempempempempmpempmpppmppppemempm ososostosoosoststostoststststtosstosstoos iaiaiaaiaaiaiaiaiiaaiaaa
Der neue Kran in der CC 6 befördert die Brammen zur Weiterbearbeitung in den Ausförderrollgang.
29ABB about 4 |16
Prozessautomatisierung
Die AG der Dillinger Hüttenwerke
(Dillinger) im Saarland ist einer
der weltweit führenden Herstel-
ler von Grobblechen. Das hier-
zu benötigte Vormaterial, die Strangguss-
brammen, werden im Stahlwerk der Hütte
produziert. Beim Bau der neuen Strang-
gießanlage CC 6 handelt es sich mit rund
400 Mio. Euro um eine der bisher größten
Einzelinvestitionen am Stahlstandort Dillin-
gen. 4.500 Arbeiter haben über fünf Jahre
hinweg an der neuen Anlage gebaut, die
im Juli dieses Jahres offiziell vorgestellt
wurde. Mit ihr lassen sich Brammen neu-
er Größenordnungen herstellen: Mit einer
Dicke von 300 bis 500 mm handelt es
sich um die weltweit dicksten Brammen,
die insbesondere beim Bau von Pipelines
oder Windrädern benötigt werden.
Umfangreiches LieferpaketABB lieferte im Auftrag der SMS group,
einem weltweit führenden Unternehmen
der Hütten- und Walzwerkstechnik, ein
umfassendes Leistungspaket. Dazu gehör-
ten neben der Hardware das Engineering,
das Projektmanagement, die Montage-
aufsicht, die Inbetriebnahme und die Ruf-
bereitschaft. Es gibt allein 75 Bedienplät-
ze für das Leitsystem 800xA mit 1.200
Grafikbildern, über 110 System- und
Schaltschränke, 20 Controller und 38
Profi buslinien. Hinzu kommen für die Ins-
trumentierung über 550 Druck-, Durch-
fl uss- und Temperaturmessgeräte sowie
40 Regelventile. Entsprechend umfangreich
war das Projekt auch mit Manpower aus-
gestattet: „In Spitzenzeiten programmier-
ten 20 ABB-Mitarbeiter im Testfeld das Pro-
zessleitsystem 800xA mit Melody PM876
für die gesamte Anlage; bei der Inbetrieb-
nahme waren wir mit 35 Personen vor Ort“,
sagt ABB-Projektleiter Jürgen Flothmann.
Im anlageneigenen Schalthaus reiht
sich über sechs Etagen Schaltschrank an
Schaltschrank: Hier laufen alle 25.000 Sig-
nale der Anlage über mehr als 500 km ver-
legte Kabel zusammen. „Unser Prozessleit-
system ist sozusagen das Nervensystem,
das diese Signale auswertet und über das
das Bedienpersonal die Anlage steuert“,
erklärt Jürgen Flothmann.
Mit Blick aufs WesentlicheHerzstück inmitten der CC 6 ist der Leit-
stand mit fast kleinstädtischen Ausma-
ßen: 26 Bildschirme hat der Bediener im
Blick. Sie zeigen jederzeit den Fortschritt
des Gießprozesses an. „Stranggießen ist
kompliziert. Der kleinste Fehler kann zum
Gießabbruch führen und sehr kostspielig
werden“, sagt Jürgen Flothmann. Daher
konzentriert sich die Visualisierung auf das
Wesentliche: Alles ist grau in grau gehal-
ten; Farben – etwa Rot – sind Fehlermel-
dungen vorbehalten. So soll der Bediener
auf den ersten Blick einen Alarm erkennen
und nicht von den vielen anderen Meldun-
gen abgelenkt werden.
Wasser spielt bei der Stahlherstellung
eine zentrale Rolle. Um sicherzustellen,
dass der gegossene Strang von 17,5 m
Länge vollkommen erstarrt, muss er über
776 Düsen, auf 19 Regelkreise verteilt, mit
Wasser heruntergekühlt werden. In der
Wasserversorgung kommen ABB-Instru-
mentierungsprodukte wie Druck-, Durch-
fl uss- und Temperaturmesser zum Einsatz.
Ein wichtiger Meilenstein des Pro-
jekts war der erste Guss: Im Herbst 2015
gelang es im Rahmen von Versuchen an
der CC 6, die weltweit größte und erste
500 mm dicke Bramme zu gießen – Dillin-
ger nimmt damit den Weltrekord für sich in
Anspruch. Derzeit arbeitet die Anlage im
Probebetrieb unter produktionsähnlichen
Bedingungen. Wenn die Inbetriebnahme
erfolgt ist, wird Dillinger mit ihr Stahlko-
losse im Akkord herstellen: Pro Tag sollen
hier bis zu 200 Brammen mit einer Län-
ge von bis zu 11.800 mm bei einer Breite
von 2.200 mm und einer Dicke von 300 bis
500 mm gegossen werden. Eine Bramme
wiegt bis zu 120 t – so viel wie 24 Elefan-
ten. Die Brammen liefern die Dillinger an
ihre eigenen Walzwerke in Dillingen und
im französischen Dünkirchen.
Weitere Infos: [email protected]
„Unser Prozessleitsystem
ist sozusagen das
Nervensystem, das diese
Signale auswertet und
über das das Bedien-
personal die Anlage
steuert.“
Beim Strangguss wird der Stahl nicht
in Blöcken, sondern in einem Strang
gegossen. Wegen seines flüssigen
Kerns muss der Strang bis zur Durch-
erstarrung gekühlt werden. Danach
wird er durch Schneidbrenner oder
Scheren in die gewünschten Längen
zerteilt. Das Besondere an der CC 6:
Üblicherweise wird der senkrecht
gegossene, noch heiße Stahlstrang in
die Waagrechte gebogen, um ihn dann
in Brammen zu zerschneiden. Dieses
Biegen beeinträchtigt jedoch die Stahl-
qualität. Anders als bei herkömmlichen
Anlagen werden die Brammen bei der
CC 6 in einer neuen Brennschneid-
maschine bereits in der Senkrechten
geschnitten und in Teilen weiter nach
unten transportiert. Ein beeindru-
ckender Kipper legt die geschnitte-
nen Brammen in der Horizontalen auf
einem Transferwagen ab; dann geht es
weiter zur Walzung.
Stranggießanlage CC 6
30 ABB about 4 |16
Produkte
Vorteile – Kurzzeitparallelbetrieb bei
Netzwiederkehr möglich
– Komfortable Funktionstests
– Elektronisches Melde- und
Prüfsystem mit intuitiver
Benutzer oberfläche und
Touchscreen
– Zugelassen für bauordnungs-
rechtlich vorgeschriebene
sicherheitstechnische
Einrichtungen
Von null auf sicherNotstromversorgung Twister S1 springt
innerhalb von 1 s an
Stromversorgungssysteme
auch dann versorgt werden, wenn eine
Zuleitung durch einen Brand ausfällt.
Automatische Tests und eine schnel-
le Fehlererkennung vereinfachen die
In spektion und senken die Betriebs-
kosten.
Weitere Infos: [email protected]
besonders robuste Ausführung erfüllt
er die hohen Anforderungen, die an
eine Stromversorgung für Sicherheits-
zwecke gestellt werden. So ermöglicht
er den Betrieb von Personenaufzügen,
Anlagen zur Löschwasserversorgung
und Sicherheitsbeleuchtung. Die
Notstromversorgung arbeitet vollauto-
matisch, leise, kostensparend und
ohne Abgase. Die räumliche Trennung
des Hauptverteilers vom Twister-Raum
gewährleistet, dass die Einrichtungen
Für den Netzausfall gerüstetDer Twister S1 ist eine zentrale, uni-
verselle Stromquelle, die innerhalb von
1 s einspringt, wenn die allgemeine
Stromversorgung unterbrochen ist.
Basierend auf einem batteriegespeis-
ten Motor-Generator-Umwandler,
versorgt der Twister S1 zum Beispiel
Bürohäuser, Hotels und industrielle
Fertigungshallen für bis zu 3 h zuver-
lässig mit Strom. Er ist jedoch mehr als
nur eine Notstromversorgung. Durch die
Neuheiten ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten.
Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights
unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte
Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben.
Fo
to S
eite 3
1 lin
ks u
nd
rech
ts:
Olg
a M
aslo
v/s
hu
tters
tock.c
om
31ABB about 4 |16
Produkte
Integrierte KabelDas kompakte Handgelenk des neuen
IRB 1660ID verfügt über leistungsstar-
ke Motoren, die schnelle und sichere
Bewegungen bei maximaler Beschleu-
nigung und Geschwindigkeit erlauben,
ohne dass dabei Kabel beschädigt
werden. Die Kabel werden als Inte grated
DressPack (ID) im Inneren des Oberarms
geführt. In Kombination mit der Quick-
Move-Technologie sind bis zu 10 %
kürzere Zykluszeiten als mit ähnlichen
Robotern möglich. Der IRB 1660ID ver-
fügt über eine Traglast von 6 kg und ist
besonders für das Lichtbogenschweißen
sowie die Maschinenbedienung konzi-
piert. Seine Achsen vier bis sechs bieten
einen Arbeitsbereich von 1.390°, was
vor allem in CNC-Maschinen von Vorteil
ist. Dank Schutzart IP67 und speziellem
Kabelschutz verursacht der Roboter bis
zu 50 % geringere Wartungskosten und
hat eine längere Produktlebensdauer.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile – Geringerer Verschleiß und
geringere Wartungskosten
– Bahnwiederholgenauigkeit von
0,05 mm beim Schweißen
– Kompaktes Handgelenk mit
135 mm Radius
Bewegungs-künstlerRoboter für Licht-
bogen schweißen und
Maschinen bedienung
Robotics
Daten gebündelt bereitgestellt Das Connected-Services-Portfolio be-
steht aus fünf Bausteinen, die in fl exiblen
Robot-Care-Servicevereinbarungen auf
individuelle Bedürfnisse zugeschnitten
werden können: Condition Monitoring &
Diagnostics (Zustandsüberwachung
und Diagnose), Backup-Management,
Remote Access (Fernzugriff), Fleet
Assessment (Beurteilung des Roboter-
bestands) und Asset Optimization
(Systemoptimierung). Die fünf Services
werden über die MyRobot-Website
bereitgestellt, sodass alle relevanten
Roboterdaten überall und jederzeit ver-
fügbar sind. Alle ABB-Roboter können
sowohl kabellos als auch per LAN ange-
bunden werden. Dadurch erweitern sich
die Möglichkeiten des vorausschauenden
und sofortigen Supports.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile – 25 % weniger Störungen
und bis zu 60 % kürzere
Reaktionszeiten
– Services individuell zusammen-
stellbar
– Auf ältere Robotermodelle
nachrüstbar
Rundum versorgtConnected-Services-
Portfolio für die Fabrik
der Zukunft
Robotics
Anpassen der GeschwindigkeitSafeMove2 ist eine Sicherheitslösung
für ABB-Roboter, die personensicher die
Roboterbewegung, geführte Werkzeuge,
Stillstände und die Robotergeschwindig-
keit überwacht. Basierend auf SafeMove
ermöglicht es SafeMove2, innovative
Roboterapplikationen zu entwickeln, bei
denen Sicherheitsfunktionen direkt in die
Robotersteuerung IRC5 integriert sind.
Die Lösung verbessert die Zusammen-
arbeit von Mensch und Maschine: Muss
ein Bediener mit dem Robotersystem
interagieren, können Sicherheitssenso-
ren in die Roboterzelle integriert werden,
um die Präsenz der Person in der Zelle
festzustellen. Betritt der Bediener einen
definierten Bereich, stellt SafeMove2
eine reduzierte Robotergeschwindigkeit
ein oder stoppt den Roboter. Nach Ver-
lassen des Bereichs setzt der Roboter
seine Arbeit in der Ausgangsgeschwin-
digkeit fort.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile – Feldbuskommunikation in Robo-
tersteuerung integriert
– Verfügbar für fast jeden
ABB-Roboter
– Sicherheitskonfi gurationen offl ine
in RobotStudio durchführbar
Immer in SicherheitSafeMove2 schützt
Bediener beim Roboter-
einsatz
Robotics
32 ABB about 4 |16
Produkte
Stromwandlung bündelnDer neue Zentralwechselrichter PVS980
verbessert die Wirtschaftlichkeit von
Solaranlagen und senkt die Gesamt-
betriebskosten. Dank seiner maximalen
Eingangsspannung von 1.500 V DC
kann der PVS980 an zentraler Stelle nun
noch mehr Solarenergie in Wechsel-
strom umwandeln. So lassen sich die
(Zentral-)Wechselrichter pro Anlage um
bis zu 30 % reduzieren und die Kosten
für den Anlagenbetreiber senken. Der
PVS980 findet deshalb in Feld- oder
Freiflächeninstallationen Verwendung.
Durch eine kompaktere Bauweise
wurde seine Leistungsdichte um mehr
als 40 % gesteigert. Die kritischen Teile
des Zentralwechselrichters sind vor
Außenluft geschützt, sodass er sowohl
bei Kälte als auch bei extremer Hitze
und 100 % Luftfeuchtigkeit zuverlässig
Modulare Dreiphasen-USVDie unterbrechungsfreie Stromversorgung DPA UPScale ST eignet sich besonders
für kritische Anwendungen, die eine hohe Leistungsdichte erfordern. Die System-
schränke enthalten USV-Einschubmodule, einen Wartungsbypass, Batterien,
potenzialfreie Kontakte und eine Kommunikationsschnittstelle. Ein einzelnes System
bietet einen Leistungsschutz von 10 bis 200 kW mit einschubmodularen Einheiten
von 10 oder 20 kW. Bei einer kontinuierlich wachsenden, mittelgroßen Infrastruk-
tur kann die DPA UPScale ST parallel bis zu einer Leistung von 400 kW erweitert
werden. Die Fähigkeit, die Leistung abhängig von der kritischen Last zu erhöhen,
hat einen optimierten Betrieb und reduzierte Installationskosten zur Folge.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile – Autarkes Kühlungssystem
– Geringerer Bedarf an
Wechselrichtern pro Anlage
– Nahtlose Integration in
Smart Grids
– Optionale Fernzustands-
überwachung
Vorteile – Online-Doppelwandlung
– Bis zu vier Schränke parallel
– Online Swap Modularity (OSM)
– Hohe Leistungsdichte von
472 kW/m²
Leistung steigernWechselrichter PVS980 für raue
Umgebungen in Solaranlagen
Komplette Leistungs-schutzlösungDPA UPScale ST ist vertikal skalierbar bis 200 kW
Photovoltaik
USV-Systeme
arbeitet. Dank eines wasser- und staub-
dichten Außengehäuses kann die Anlage
bei bis zu 50 °C selbst in sehr rauen
Umgebungen betrieben werden. Das
patentierte, autarke Kühlungssystem
sorgt dafür, dass weder Flüssigkeiten
nachgefüllt noch Pumpen oder Ventile
gewartet werden müssen. Eine optionale
Fernzustandsüberwachung ermöglicht
es Anlagenbetreibern, Betriebsdaten zu
gewinnen und die Wartung genauer zu
planen.
Weitere Infos: [email protected]
33ABB about 4 |16
Produkte
Vorausschauend optimieren Konventionelle Stromerzeugungs-
anlagen werden immer öfter zur
Absicherung der volatilen Energien
aus erneuerbaren Quellen eingesetzt.
Aufgrund der häufigen Laständerungen
muss die Fahrweise eines Kraftwerks
kontinuierlich optimiert werden. Auch
der kurzfristige Stromhandel zur
Erlösmaximierung und immer häufi-
gere Redispatches der Netzbetreiber
führen zu wechselnden Fahrplänen im
Tagesverlauf. Die vorausschauende
Zielsollwertführung gehört zur ABB-
Produktfamilie von OPTIMAX PowerFit.
Diese Optimierungslösung ermöglicht
das präzise 15-minütige Anfahren
der Lastenpunkte trotz fortwährender
Fahrplanänderungen. Durch die hohe
Regelgüte wird die Anlage schonender
betrieben.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile – Automatisches Einlesen von
Fahrplänen
– Extrem präzise Fahrplanführung
– Exakte Einhaltung der
15-minütigen Bilanzierung
– Minimierung der Ausgleichs-
zahlungen
Präzise im FahrplanZielsollwertführung für
konventionelle Kraftwerke
Leittechnik
Ebenen verknüpftDie neuen Interface-Relais und Opto-
koppler der CR-S-Reihe von ABB
sind schmal gebaut und besonders
platzsparend. Sie dienen als Schnitt-
stelle zwischen der elektronischen
Steuerungsebene, beispielsweise der
SPS, dem Industrie-PC oder dem Feld-
bussystem, und der anlagenseitigen
Sensor-/Aktor ebene. Die Interface-
Relais übernehmen Funktionen wie das
Schalten von Gleich- oder Wechsel-
spannungslasten mit unterschiedlichen
ohmschen, induktiven oder kapazitiven
Anteilen, das Schalten im Strombereich
von einigen mA bis 16 A oder die
galvanische Trennung von Steuer- und
Lastseite. Die 24-V-DC-Optokoppler der
CR-S-Reihe sind nur 5 mm breit und mit
Schraub- sowie Federzuganschlüssen
erhältlich. Als Ausgangskontakte sind
Transistor (100 mA – 48 V DC), MOSFET
(2 A – 24 V DC) und Triac (2 A – 240 V
DC) wählbar.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile – Passend für Sockel der
bisherigen CR-S-Reihe
– Integrierte LEDs in allen Sockeln
– Zubehör für Relais und
Optokoppler verwendbar
Platzsparend verbindenCR-S-Reihe bietet volle
Funktion auf kleiner Fläche
Niederspannung
Erhöhte Sicherheit in Zügen PMA bietet drei Brandschutzlösungen
für die Bahnindustrie. Der PMA-Adapter
ermöglicht es einfach und sicher, Kabel
durch eine Brandschutzwand zu führen.
Im Falle eines Feuers dehnt sich das in
den PMA-Adapter eingelegte intumes-
zente (schäumfähige) Material auf das
40-fache Volumen aus. Dadurch werden
Hohlräume zwischen den Kabeln gefüllt
und abgedichtet. Für mindestens 30 min
sind damit angrenzende Räume vor
Feuer, Rauch und Gasen sicher. Eine
alternative Lösung mit PMA-Zugent-
lastungsverschraubung mit speziellen
feuerfesten Dichteinsätzen schützt an-
grenzende Räume mindestens 15 min
vor Rauch- und Feuerentwicklung. Die
eigens von PMA entwickelte Kom-
bination mit einer Adapterlösung für
Roxtec-Dichtmodule stellt die dritte
Lösung dar. Alle drei Produkte erfüllen
die Europä ische Norm EN 45545-3.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile – Schutz angrenzender Räume für
mindestens 30 min
– Kompatibel mit allen PMA-Kabel-
schutzprodukten für die Bahn
– Erfüllt vollständig die Norm
EN 45545-3
Dicht bei FeuergefahrAktuelle PMA-Brand-
schutzlösungen für die
Bahnindustrie
Brandschutz
34 ABB about 4 |16
Produkte
Erkennt offenen SekundärstromkreisDie Stromwandler der Typen CT PRO XT
und CT MAX Stromwandler lassen sich
einfach und sicher installieren. Dank
schraubloser Klemmtechnik – zusätzlich
zu den klassischen Schraubklem-
men – können die Wandler schnell auf
verschiedene Weise befestigt werden:
Kabelmontage, Stromschienen, DIN-
Schiene oder Wandmontage. Die in den
SELV-Versionen integrierte Elektronik
bietet Sicherheit vor den Gefahren beim
Öffnen des sekundär seitigen Strom-
kreises. Ein elektronischer Selbstschutz
reagiert auf eine unabsichtliche Unter-
brechung des Sekundärstromkreises
und verhindert durch selbstständiges
Kurzschließen Schäden im Schalt-
schrank. Die Sicherheitsspannung an
den Kurzschlussklemmen von unter
25 V Ueff macht Kurzschlussklemmen
überflüssig. Plombierbare Anschlüsse
erhöhen die Manipulationssicherheit.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile– Schraub- und Steckklemmen für
Sekundärleiter
– SELV-Versionen ersparen Kurz-
schlussklemmen
– Plombierbare Sekundär-
anschlüsse
– Montagezubehör liegt bei
HöchsteSicherheitStromwandler CT PRO XT
und CT MAX XT (SELV)
Niederspannung
Platzsparend und funktional Mit den kompakten Hybridstartern der
Baureihe HF bietet ABB eine funktionale
Lösung auf engstem Raum. Dank ihrer
Breite von nur 22,5 mm sparen die
elektronischen Starter bis zu 90 % Platz
im Schaltschrank. Dadurch und mit ihrer
elektrischen Lebensdauer von 30 Mio.
Schaltspielen eignen sie sich besonders
für den Einsatz in Automatisierungs-
systemen, bei Förderbändern und im
Maschinenbau. Da Funktionen wie
Motorüberlastschutz, Drehrichtungs-
umkehr und Notfallstopp bereits im
Gerät integriert sind, verkürzt sich die
Installationszeit um bis zu 75 %. Mittels
LED-Anzeige kann der Status des
Starters leicht abgelesen werden. Den
Hybridstarter gibt es in fünf Versionen:
als Direkt- und als Wendestarter, jeweils
mit integriertem Überlastschutz oder
zusätzlich mit Notfallstopp, sowie als
reinen Wendestarter.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile– Platzsparend, da geringe Breite
– Bis zu vier Funktionen in
einem Gerät
– Integrierter Notfallstopp,
zusätzlich mit Atex-Zulassung
– Für Motoren bis zu 3 kW
und 400 V AC
Auf engstem RaumHybridstarter HF für den
Maschinenbau
Niederspannung
Schutz vor Übertemperatur Das Analogmodul AI111 dient als
Erweiterungsmodul der UMC100.3-
Familie. Es verfügt über drei Eingänge,
die individuell für Temperatursensoren
oder Standard-Analogsignale konfi guriert
werden können. Dabei unterstützt das
Modul die Sensortypen PT100, PT1000,
KTY83, KTY84 und NTC. Typischer-
weise wird das AI111 eingesetzt, um
eine Motortemperatur zu messen. Ist ein
konfi gurierter Grenzwert erreicht, schaltet
das Modul den Motor zum Schutz vor
Übertemperatur ab. Die Temperatur-
werte werden auf dem Bedienpanel
des UMC100.3 angezeigt und können
zum Leitsystem übertragen werden.
Die Eingänge des Moduls lassen sich
auch zum Messen der gebräuchlichen
Analogsi gnale 0…10 V, 0/4…20 mA kon-
fi gurieren. Damit überwacht das Modul
etwa Druck oder Flüssigkeitsstände und
schaltet den Motor ab, wenn kritische
Werte erreicht werden.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile– UMC100.3 mit zwei AI111 erwei-
terbar
– Gleichzeitige Messung von drei
Größen
– Messwerte über mehrere Wege
abrufbar
Drei Werte im BlickAnalogmodul AI111 als
Erweiterung des UMC100
Niederspannung
35ABB about 4 |16
Produkte
Vorteile– Großer Nennweitenbereich
– Praxiserprobtes Sensor-
ApplicationMemory zur
Selbst konfi guration und
Daten sicherung
– Intuitive Bedienbarkeit redu-
ziert Zeit- und Kostenaufwand
– Erdungscheck für genauere
Messergebnisse
check. Dieser analysiert die Qualität der
Erdung und beugt damit ungenauen
Messergebnissen vor. Der neue Durch-
flussmesser bietet eine umfangreiche
Online-Diagnose und eine kontinuier-
liche Selbstüberwachung. Hardware-,
Handhabungs- und Anwendungsfehler
werden erkannt, angezeigt und/oder
an ein Prozessleitsystem weitergeleitet.
Eingebauter ErdungscheckDer FEP610 ergänzt seit Sommer
2016 die ProcessMaster-Familie der
magnetisch-induktiven Durchfluss-
messer. Das Gerät fügt sich nahtlos in
das einheitliche Bedienkonzept aller
ABB-Messinstrumente ein. Das reduziert
den Schulungsaufwand, beschleunigt
Inbetriebnahme sowie Servicearbeiten
und reduziert menschliche (Bedien-)
Fehler während des Betriebs. Das
Durchflussmessgerät ist in einem
großen Nennweitenbereich und mit
verschiedenen Auskleidungen verfüg-
bar. Der FEP610 zeichnet sich durch
viele neue Funktionen aus: Neben einem
Service-Intervall-Timer, der auf den
Ablauf von Wartungsintervallen hinweist,
verfügt das Gerät über eine neuartige
Gehäuse innentemperaturüberwachung,
die bei der Beurteilung der Lebensdauer
des Messumformers hilft. Eine weitere
Neuerung ist der eingebaute Erdungs-
Als einziges Gerät seiner Klasse gibt
es für den FEP610 einen optionalen
Infrarot adapter. Er erlaubt die Kommu-
nikation mit dem Gerät vor Ort, ohne
die Messung zu unterbrechen oder das
Gehäuse zu öffnen.
Weitere Infos: [email protected]
Alles im FlussProcessMaster-Familie wächst mit FEP610
Instrumentierung
Ein Adapter, viele Möglichkeiten Eine neue Generation löst die bisherige
Serie von Universaladaptern von ABB
ab. Beim neuen Universaladapter lässt
sich die Phase der Steckkontakte von
L1 auf L2 oder L3 verschieben. Bei der
Neutralleiterversion steht der Steck-
kontakt fix. Einzeladapter können mittels
Verbinder E210-SPV einfach zu Mehr-
fachadaptern kombiniert werden. Um
die Übersichtlichkeit zu steigern und den
Aufwand zu senken, wurde die Produkt-
auswahl von 94 auf 21 Ausführungen
reduziert. Die kundenseitige Einstellmög-
lichkeit der Polleiterkontaktierung (L1,
L2, L3) und die ebenfalls kundenseitige
Verbindung von mehrpoligen Adaptern
erhöhen die Flexibilität und erleichtern
die Planung.
Weitere Infos: [email protected]
Vorteile– Kontakte für Polleiter einstellbar
– Mehrpolige Adapter selbst
kombinierbar
– Produktauswahl auf 21 Ausfüh-
rungen reduziert
– Version für den SU200-UL489-
Leitungsschutzschalter
Einstellbarer Kontakt Universaladapter zur Montage von
Hutschienengeräten auf Smissline TP
Niederspannung
36 ABB about 4 |16
Impulse
Fo
to:
Axel H
eiter
Fo
tod
esig
n
Eier vom laufenden BandAus dem Kraichgau in die Welt: Die Firma Salmet produziert
Geflügelhaltungssysteme und installiert diese rund um den
Globus. Seit 2013 setzt das Unternehmen bei der Steuerung
und Automatisierung seiner Systeme auf Qualität aus dem
Hause ABB – zum Wohl von Tieren und Farmern.
ABB-Produkte garantieren den schnellen und sicheren Abtransport der Eier über Eierquerförderbänder.
37ABB about 4 |16
Impulse
Gesunde Tiere unter artgerech-
ten Bedingungen halten und
durch optimierte Abläufe bes-
te Ergebnisse für die Hühner-
farmer erreichen – die modernen Haltungs-
systeme von Salmet ermöglichen beides.
Bereits seit 1962 entwickelt und produ-
ziert das Unternehmen mit Sitz in Ittlingen
in Baden-Württemberg hoch automatisier-
te Systeme für die Haltung von Legehen-
nen und Broilern sowie zur Kükenaufzucht.
Seine Anlagen installiert das Traditions-
unternehmen weltweit. Da diese in Europa
aufgrund von Gesetzesänderungen in den
vergangenen Jahren umfassend moderni-
siert worden sind, erschließt Salmet immer
neue Märkte. Der Großteil des Neukun-
dengeschäfts spielt sich aktuell außerhalb
der EU-Grenzen ab: von Süd- und Nord-
amerika über den Nahen Osten bis nach
Asien und Australien.
„Made in Germany“Neben Lösungen für die konventionel-
le Käfighaltung produziert Salmet auch
Anlagen für die alternative Boden- und
Freilandhaltung. Während die errichteten
Hühnerfarmen weltweit zu finden sind,
bündelt das Unternehmen seine Fertigung
in Deutschland. „Dass wir unsere Produk-
tion nicht auslagern, sondern unsere Sys-
teme ausschließlich in Deutschland her-
stellen, zeichnet unser Unternehmen aus
und unterscheidet uns von vielen Wett-
bewerbern“, sagt Ingo Duske, Head of
Purchasing bei Salmet. „So können wir
die Qualität unserer Produkte bestmög-
lich sicherstellen.“ Salmet unterhält zwei
Produktionsstandorte in Deutschland; es
fertigt an seinem Sitz in Ittlingen und im
brandenburgischen Berge alle Komponen-
ten vom automatischen Eierlift bis zu Ven-
tilations- und Lüftungssystemen.
Frische Luft dank ABBDie hohen Qualitätsansprüche, die Tie-
ren und Betreibern gleichermaßen zugu-
tekommen, stellt Salmet auch an seine
Partner. Deshalb vertraut der Geflügel-
haltungsspezialist seit Ende 2013 im glo-
balen Seriengeschäft auf Technik von
ABB: Damit es den Tieren in den Anla-
gen gut geht und die hochautomatisier-
ten Abläufe zuverlässig funktionieren, sind
die Systeme mit Motorschutzschaltern,
zahlreichen Relais und Schützen sowie
Softstartern für die Motoren ausgestattet.
Diese garantieren beispielsweise, dass in
den Ställen eine konstante Wohlfühltem-
peratur herrscht und die Tiere viel frische
Luft bekommen. Darüber hinaus stellen
sie sicher, dass den Hühnern und Küken
jederzeit genügend Futter und Wasser zur
Verfügung steht.
In Zukunft wird Salmet darüber hinaus
die neuen ABB Machinery Drives ACS380
zusammen mit der speicherprogrammier-
baren Steuerung AC500-eCo und dem
Bedienpanel CP600-eCo zur Regelung
von Eierquerförderbändern und Eierlif-
ten verwenden. Dem Unternehmen steht
damit ein skalierbares System zur Verfü-
gung, das sich einfach bedienen sowie
parametrieren lässt und zudem eine kos-
tengünstige Modbuskommunikation für
größere Entfernungen ermöglicht. Überall
dort, wo in den Haltungssystemen Moto-
ren laufen und Abläufe automatisiert wer-
den, kommt ABB-Technik zum Einsatz –
ganz gleich, ob in Anlagen mit 400 oder
mit 400.000 Tieren.
Insbesondere zwei Anforderungen
erfüllt ABB dabei aus Sicht von Salmet
bestens: „Die Anlagen unserer Kunden
liegen abseits von großen Ballungsgebie-
ten; nicht immer ist direkt ein Techniker
zur Stelle. Die zuverlässige Funktion aller
Komponenten und ein geringer Wartungs-
aufwand sind daher wichtig“, erklärt Mat-
thias Pfeil, Abteilungsleiter Steuerungs-
technik bei Salmet. „Zudem müssen die
Relais und Schütze sehr staubresistent
sein. ABB stellt alle Kriterien sicher.“
Weltweit verfügbarAuch die globale Verfügbarkeit der
ABB-Produkte überzeugte den System-
hersteller Salmet: „Im Bedarfsfall können
wir dank des umfassenden Standortnetzes
von ABB kurze Lieferzeiten für Ersatztei-
le garantieren und sparen den Weg über
unsere Produktions- und Lagerstand-
orte in Deutschland. ABB ist weltweit
ein großer Name. Das passt zu unserem
Premium angebot und darauf vertrauen
unsere Kunden“, sagt Matthias Pfeil.
Bevor Salmet die Lösungen mit ABB-
Technik in den Farmen installiert, unterzieht
der Hersteller alle neuen Käfigsysteme
und Systemkomponenten umfassenden
Tests. Als einer der größten Eierprodu-
zenten Deutschlands ist Salmet nicht nur
Hersteller, sondern auch Anwender, und
betreibt eigene Hühnerfarmen. Perfekte
Bedingungen, um neue Lösungen im rea-
len Umfeld zu prüfen. Die ABB-Produk-
te überzeugten sowohl in den Tests als
auch im Produktionsalltag weltweit. Über
eine Ausweitung der Zusammenarbeit tau-
schen sich Salmet und ABB bereits aus.
Weitere Infos: [email protected]
„Unsere Kunden erwarten
Premiumqualität. Diese
garantieren auch die Pro-
dukte unseres Partners
ABB.“
Gegründet 1962, fertigte Salmet
zunächst Zubehörteile für aus Eng-
land importierte Käfigsysteme. Heute
stellt Salmet vollständige Hühner-
haltungssysteme und Systemkom-
ponenten selbst her und produziert
diese ausschließlich in Deutschland.
Am Vertriebsstandort Dietzenbach,
Hessen, und den beiden Produk-
tionsstätten Ittlingen und Berge
arbeiten derzeit mehr als 200 Mit-
arbeiter. Acht internationale Vertre-
tungen in verschiedenen Ländern
und Kontinenten unterstützen den
internationalen Vertrieb.
Weitere Infos: www.salmet.de
Salmet GmbH &
Co. KG
38 ABB about 4 |16
Blickpunkt
Jubiläum mit
Zukunft
Ein Blick in die Produktionshalle bei ABB
Stotz-Kontakt mit der neuen Linie ML2
für die Polfertigung von Sicherungsauto-
maten ist ein Blick in die Zukunft: Sie
ist ein Musterbeispiel für eine Anlage im
Zeitalter von Industrie 4.0. Mit ihr erreicht
das Unternehmen äußerst wirtschaftlich
eine größere Variantenvielfalt bei kleineren
Losgrößen. Am Anfang, bald nach der
Unternehmensgründung vor 125 Jahren
durch Hugo Stotz, stand die Erfindung
des Sicherungsautomaten, den Stotz
zunächst von 300 Monteuren manuell
herstellen ließ. Über die Jahre hinweg hat
ABB Stotz-Kontakt die Produktivität kon-
tinuierlich erhöht. Im Herbst 2014 wurde
die stolze Zahl von 1 Mrd. in Heidelberg
produzierten Sicherungsautomaten über-
schritten. Heute läuft die Produktion hoch
automatisiert ab. Pünktlich zum 125-jähri-
gen Jubiläum in diesem Jahr weihte ABB
Stotz-Kontakt die neue Fertigungslinie
ML2 in Heidelberg ein.
Weitere Infos: [email protected]
39ABB about 4 |16
Leserservice
Messen &
Veranstaltungen
K 2016 (Halle 12, Stand B21)19. bis 26. Oktober, Düsseldorfwww.k-online.de
MEORGA MSR-Spezialmesse9. November, Bochum
www.meorga.de/messen/bochum-2016
sps ipc drives22. bis 24. November, Nürnbergwww.mesago.de/SPS
Aluminium und Valve World Expo29. November bis 1. Dezember,
Düsseldorfwww.aluminium-messe.com
www.valveworldexpo.de
eltec11. bis 13. Januar, Nürnbergwww.eltec.info
Seminare & Workshops
ABB Wissensforum 2016 (NSP 20)9. November, Heidelberg
Anmeldung: [email protected]
Wandschränke für den Verteilerbau (NSP 10)1. Dezember, Sasbach
Anmeldung: [email protected]
Aktuelle Normen der Sicherheits-beleuchtung (SiLi 2016)8. November, Nürnberg
Anmeldung: [email protected]
DE451 – System 800xA Tipps und Tricks
16. bis 17. November, Ladenburg
T560 – Freelance Systemgrund-lagen und Engineering Basics7. bis 11. November, Burghausen
S331 – Symphony Plus Melody – Wartung, Service und Diagnose5. bis 9. Dezember, Frankfurt a. M.
T135F – System 800xA Engineering Part 1 – Function Designer12. bis 16. Dezember, Frankfurt a. M.
Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity
HVDC Light Technology Seminar9. bis 10. November, Bad Honnef
Anmeldung: [email protected]
VDI-Konferenz „Leittechnik in Kraftwerken“30. November bis 1. Dezember,
Karlsruhe
Anmeldung: www.vdi-wissensforum.de/kraftwerksleittechnik
Social-Media-Highlights
Mit Strom durch die StadtGenf fährt elektrisch; die
Flash-Ladestationen der
Buslinie 23 kommen von ABB.
Mehr dazu auf Facebook.
Vom Schalter zum NetzWelche Rolle intelligent ver-
netzte Gebäude in der zukünf-
tigen Energieinfrastruktur spie-
len, zeigt das Video.
ABB-Termine: eine AuswahlImpressum
about 4 | 16
Das Kundenmagazin von ABB Deutschland
HerausgeberABB AG, Klaus Treichel,
Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim
Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5,
60488 Frankfurt am Main
RealisierungPublik. Agentur für Kommunikation GmbH,
Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen
Gesamtauflage: 30.000
Service für Informationen, Kritik und [email protected]
Adressänderungen und [email protected]
Tel.: +49 621 33839-38
Mo. – Fr. 9:30 bis 12:00 Uhr und
13:30 bis 16:00 Uhr
Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen,
nur mit Genehmigung der ABB AG.
Disclaimer: Die Informationen in dieser Publikation
enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw.
Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungs-
fall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen.
Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich
die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern.
Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie
bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.
Aussagen und Lösungen von ABB-Partnerunternehmen
entsprechen nicht immer den Regeln und Lösungs-
wegen, die ABB anwendet.
Contact Center
Ihr Kontakt zu ABB:
0621 381 3333Wir stehen Ihnen an Werktagen von
8:00 bis 17:00 Uhr persönlich zur
Verfügung.
ABB Automation GmbHTel: 0800 222 0141
E-Mail: [email protected]
ABB’s Field Information Manager ist ein Geräte-Management Tool das die
Konfiguration, Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung von Instrumentierung
einfacher und schneller ermöglicht als je zuvor. Als erstes Geräte-Management Tool
verwendet es FDI- (Field Device Integration) Technologie und kann schnell auf
dem PC, Laptop oder Tablet installiert werden. Testen Sie es jetzt kostenfrei.
Measurement made easy. Mehr erfahren Sie unter www.abb.com/fieldinfo
Field Information Manager. Feldgeräte in 3 Minuten
verwalten, FDI basiert. Measurement made easy.