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#NNIllustrirtes konversations-Lexikon der Gegenwart.

Alphabetisch geordnetes

#NPNachschlagebuch f ü r H a u s u n d F a m i l i e .

^nskunftsertheilnng über die neuesten Zustande in Staat und Gesellschaft, in Handel und Uflandel

fowie üßer die Forlfchri t ie auf äffen W i e l e n de* Sffiflfet»

i m a c h t e n g a ^ r g e ^ n f b i e f e r g a j j r j j u n d e r t e .

f r f t e r « n n ü .

Ä t etwa 700 tet-Abbildungen, fteben Sonbildern fowie fechs harten.

#MMLeipzig und Berlin

# P P V e r l a g u n d D r u c k Von O t t o S p a m e r .

#GG1881.

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f a c h e n (franj. Aix-la-Chapelle), Hauptstadt deS gleichnamigen 9teg.-Ve5.in der preuß. fR^einproVing, mit 79 006 E. (1875), liegt an ber SBorm, einem Siebenfluffe der Roer, die rechts in bie MaaS geht, an der Strecke A.=Glabbach ber Vergifch- märfifchen, ®öln* HerbeSthal ber 9U)ein. Valju, A.-ÖanbeSgrenze (Aufchluß an bie Val;n nach Antwerpen-Rotterdam ber belgischen ©ranb*Eentral) u. feit l l . D e j . 1875 A.=2öürSeleit u. S t r o t h e Erbe ber Aachener Jnbuftrie=Vahn. Die Stobt ift S i j j ber Regierungsbehörden beS Ve* jirfS, hat Landgericht, Handelskammer (gemeinSant mit Vurtfcheid, f. u.), Handelsgericht, daS 1870 eröffnete 9theinisch=weftfälifche$ott)= technikum, 1 8 6 5 — 7 0 im Renaiffanceftil erbaut, u. zahlreiche andere Schulen, Jrrenl)auS (fog. AuttunciatenhauS, Direktor E § f j San.*R. ScherVier), SßaifenhauS, baS großartige ViirgerhoSpital, Mariahilf 11. andere SöohlthätigfeitSanftalten, FeuerVer* ficherungSgefellschaften (barunter bie berühmte, 11825 Von Hanfemann gegründete Aachert=Münchener Feuere VerficherungSgefellfchaft), ein neueS ©efaitgenhauS ?c. Von feiner ehemaligen $phtyfi°9Uomie als alte ®aiferftadt hat A. nur wenig 3üge rioch bewahrt; bie breiten, freunde lichen Straßen mit neuen, anfehnlichen Häufern, groß* artigenFabritgcbäubenu. glänzenden Kaufläden haben eS 511 einer neuen Stadt gemacht ; nur f ü n f t e r , ®ornhauS, RathljauS u. einige Thore erinnern noch an bie alte $eit. ®ie Münsters ob.. Domfirche besteht auS §Wei Th eilen gang Verschiedener Vauart. ®er Kuppelbau, fälschlich baS Schiff ber Kirche genannt, 7 9 6 — 8 0 4 Von ®arl b. ®r. aufgeführt, ift ein Achtec! Von 15V2

m Durchmesser, in mehr als halber Höhe umgeben Von einein 16feitigenUm= gange u. gefrönt mit einer Kuppel. J n ihm ift baS ®rab* mal föart'S b. ©r. Der. Ehor, 1 3 5 3 — 1 4 1 3 an ben alten Kuppelbau angebautu. im Schönsten gothifchen Sti le ge* halten, enthält prächtige ©laSmalereien, bie Vom ®aifer Heinrich I I . gestiftete EVangetienfanzel, mit ©olbplatten in getriebener Arbeit, ElfenbeinsSchnitzWerfen iz. gegiert, u. in ber Sakristei Schäjje u. Reliquien. Von ben übrigen 16 kathol. Kirchen l)ot bieFraitziSfanerfirche die^reuzeS* abnaljme Von'A. Van 2)t)cl. Söie neue Synagoge ift im orientalischen Stile nach SSicfop'S $lane erbaut. Für bie Protestanten ift eine Kirche Vorhanden. J m RathhauS, 1358 £om bi t ter EhoruS aufgeführt, ift ber Saal , in dem der Friede (16 6 8) unterzeichnet würbe, in feiner ursprünglichen (Sröße wieber hergestellt worben, gegiert mit FreSten Von Bethel u. Behren u. den Standbildern deutscher ®aifer. Der Springbrunnen Vor bem Rathhoufe hat ein 1620 aufgerichtetes Stanbbilb ®arl'S b. ®r. auS Er§guß. 2)aS ^onchauS, wahrscheinlich auS bem 12. Jah th . , l)at auf Kragsteinen Stanbbilber ber 7 ®ur-fürsten. Vor bem R$ein, Vahnhof ftetjt feit 1872 ein SDenfmät ber 1866 u. 1870/71 gefallenen Söljne beS Reg.sVej. A., Vrongeguß Von ®rake. A., baS feine Entstehung im 3. Johth. n. Ehr. burch bie Üfmer feinen Mineralquellen Verdankt, ist noch jefct ein beruf)tu* ter Vadeort, ber mefjr als 10 000 Kurgäste jährlich Verfainmelt. ES hat 6 warme al!alifch--muriatifche Schwefelquellen, Heilquellen ersten RangeS: brei obere, bie am Abhänge beS baS Rathlaus tragenben Hügels, ber „Vischel" genannt, hervorbrechen, u. brei untere in ber

üejilon der ©egenwart. I.

®omphouSftrajje; unter ben erfteren, welche auch ftärfer u. wärmer fiub, ift bie Vorzüglichste bie^aiferquetle (44 ° R ) , in dem großartigen ®aiferbabe entspringend, die auch baSReubab, daS VadehauS-zur fljft» nigin Von Ungarn u. den Elifenbrunnen (Trinfbrunnen) fpeist. ®ie übrigen Hauptquellen find: DuirimtSquelle (39,7° R ) , Rofenbab* quelle (37,c°) u. EornelinSquelle (36,3° R ) . SSirtfam find biefe Duellen bef. gegen ©icht, Rheumatismen, UnterleibSbefchwerben, chronifche ^'atarthe, ßeberleiden, AuSfchlag, StyPhiliS 2c. Außerdem l)at A. zwei falte eifenhattige Sauerquetleu, diemeist äußerlich ge* braucht werben, u. eine Molfenfuranftalt. ®ieSontmerfaifon umfaßt die Monate Mai biSDftober; neuerdings hat auch die SSinterfaifon großen Aufschwung gewonnen. Sei t 1865 wird baS SSaffer der

pn 1. Kl)einif<t)-o«|ti>ljiUif4)'s JJotqtechnihum jn Ändjen.

®aif er quelle auch Verfandt. HauptüereinigungSpunfte der Kurgäste find dal prächtige ^uthauS u. bie Säulenhallen beS ElifeitbrunnenS mit iljrer Umgebimg. (Vergl. Serfch, „Die Thermalfur zu A. im SBinter, Frühjahr u. Herbst in flimatifcher Hinficht", Aachen 1870). — ®ie A.er Jnbustrie erstreckt fich in erster Linie auf SßoUfpinnerei u. auf Fabrifation Von Tuch u. anberen SBolls u. Holbwollftoffen, fo= bann auf ®ra&en, adeln (ca. 1600 Mill. jährlich), ÖHaSfnöpfe (ca. 410 Mill. jährt), Sßagen, Maschinen, Ehemifalien JC. Auch der Handel iftbebeutenb u. ist A. bef. ©etreibemarf't für Belgien. — Mi t A. burch bie fchöne u. breite ®urbrunnstraßeVerbunden ift Vur t= fcheib, S tabt mit 10220 E. (1875), wie A. mit starfer Tuch? u. Rabetfäbrifation, Färbereien, Brauereien JC. U. ebenfalls im Vefi£ berühmter Heilquellen, im (Ranzen 25. Auch hier unterscheidet man Zwischen oberen u. unteren Duellen. Die oberen find die heißeren (MichlenbendqueUe 62° R , die heißeste Von ganz Mitteleuropa). 3-um Trinken Wird gewöhnlich die Victoriaquelle (48° R ) beuu^t;

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3 A a l H t o f t i j a — A a f e n

le^tere u. bie unteren Duetten find fchtvefeltoaffcrftoffhaltig, wenn auch in geringerem ©rade als die A.er ^aiferqueÜe, bie übrigen find Kochfalzwaffer, einige auch Stahlquellen. Der Vetrieb ber Väder ift ein ununterbrochener, chre Sßitfttng derjenigen der A.er Duellen giem^ lich gleich. (Vgl.Lerfch, „DieVurtscheiber Thermen", Aachen 1862).

3 la l i -pa fcha , el S e i d Mehen ted E i n i n , tiirf. Staatsmann, geb. 511 Konftautinopel im Febr. 1815, würbe feit 1830 im Ueber* fejjungSbureau der Pforte beschäftigt, 1834 zweiter ©efanbt* fchaftSsSekretär inSSieit, 1837 Dolmetscher beim Divatt, Vertrat 1 8 3 9 — 4 0 u. 1 8 4 1 — 4 4 bie Pforte in London, ward hierauf in ben tiirf. UnterrichtSratl) berufen, leitete Vom 15. Aug. bis 23. Oft. 1845 buS Ministerium beS Aeußern, gehörte bann bem Kabinet als Minister ohne Portefeuille an, wurde Dej. 1845 Rangier beS ©ivan, 1846 jum pafcha erhoben, übernahm 28. Sept. beffelben JahreS zum zweiten Male baS Ministerium beS Auswärtigen, führte feit Mai 1848 ben Vorfijj im©eheimen 9iatl), ftanb vom 11. Aug. 1848 bis 3. Okt. 1852 wiederum an ber Spifce beS Ministeriums be§ Aeufjernu. erhielt bann bie ©rofjVezierwürbe, boch Veranlafjte baS Scheitern ber erften ottoman. Anleihe schon nach 2 Monaten feinen Rücktritt. Sei t J an . 1853 turje ßeit ©eneralgouüerneur in Smi)rna, blieb er bann ein J a h r lang ben ©efchäften fern u. war noch Zuvor ©eneratgouVeraeur Von Vruffa, ehe er int Sept. 1854 Präs fibent beS 3teformratl)S würbe. Sei t 92oV. beffelben JaljreS abermals Minifter be§ Auswärtigen u. feit J an . 1855 Präfibent beS StaatS* rathS, begab er fich im April beffelben JahreS als VeVollmächtigter der Pforte ju den SBiener FriebenS*Konferenzen it. übernahm 2. J u l i aufS Neue baS ©roßvezierat. An ben Parifer Konferenzen nahm er als erster Pforten*VeVollmächtigter Thetl, Jnfolge ber Schwierig* feiten bei Ausführung beS Parifer Vertrags gab er gwar 1. Sftob. 18156 baS ©roßvejierat auf, boch fichrte iljn ber Tob Uieschib'S 11. J an . 1858 auf benfelben Poften zurück, u. als ihn im Ölt, 1859 9iufchbi* Pafcha erfejjt hatte, warb im De§. A. Wieber Präfibent beS 9ieformrathS. Unter Sul tan Abb ul Aziz Vom 7. J u n i biS 2. SftoV. 1861 abermals ©ro jjvezier u. bann Minifter beS Auswärtigen, schloß er ben HanbelSVertrag mit England u. Frankreich u. fungirte im M a i 1864 als Präfibent ber Konferenz ber Vertreter ber Signatarmächte be§ Parifer Vertrags in ben Angelegenheiten Rumäniens. AIS 1867 bie Unruhen auf Kreta ausbrachen, fah fich A. Wieber zum ©roß* Vezier ernannt (im Febr.); auch führte er im Sommer beffelben JahreS, Währenb ber Sul tan baS Abendland bereifte, bie Regentschaft. Vom Ende desselben JahreS biSFebr. 1868 war er in Eandia, jedoch ge* lang eS thm nicht, ben Aufftanb zu unterbrücken. 9?ach bem Tobe Fuab'S (im Febr.. 1869) übernahm er auch noch einmal "daS Porte* feuille beS Auswärtigen, z^ang im Aug. 1869 ben Vizefönig Von Aegypten zur größeren Anerkennung ber tiirf. Oberhoheit u. bot 1870 beim Ausbruch beS Deutsch=franz. Kriegs Napoleon ein Vünbnifj an. AuS ©efundheitSriicffichten zog er fich im J u l i 1871 Von ben ©e* fchäften aüf ben Landfifc feines ältesten SoljneS', Aali Fuad=Vel), zu Erenköi in Kleinafien zurück, wo er 6. Sept. 1871 ftarb. Sein Beben beschrieb Fatin*Effendi.

Äan t , hottänb. SSeinmaß zu 128 Mengein = 155, 2 2 41. Olafen (fpr. Dhfen), J v n r A n d r e a S , bedeutender nord. pt)i*

lologu. der befte Kenner der norWeg. Mundarten, geb. 5. Aug. 1813 in Derften in ber Landschaft Sönbmör als Vauernfohu, brachte eS burch eifriges Streben bis z u m Lehrer, Würbe gegen Enbe ber 3 Oer J a h r e burch botanische Stubien auf bie Erforschung ber Munbart Von Sönbmör geführt, um bereu Pflanzcnnamen eS ihm zunächst Zu tl)un war , u. gelangte fo zu Sprachlichen Stubien überhaupt. J rn J . 1842 unterftii^te chn bie ©e[ell jchaft ber Sffiiffenfchaften in Dront* heim auf eine Abhanblung über ben Dialeft feiner Heimat hin, u. nun hatte er (Gelegenheit, ganz Norwegen zu diefen^weefen zu durchreifen. 1847 ließ er fich in Gthriftiania nieder, wo er die Ergebniffe feiner Studien fammelte u. fichtete, um fie in den zwei epochemachenden Söerfen: „ D e t norske Folkesprogs G r a m m a t i k " (Ehrift. 1848) u. „ O r d b o g over det norske F o l k e s p r o g " (ebd. 1850 ; 2. Aufl. 1871 — 7 2 als „NorskOrdbog**) zu veröffentlschen. Se i t 1851 im ©enufj einer fpäter noch erhöhten JahreSrente, fchrieb A. noch eine Anzahl anderer Viicher, Von denen nur noch „Norske O r d s p r o g "

® Abarfj — Abai to 4

(Ehrift. 1856) , „ N o r s k G r a m m a t i k " (ebd. 1864) u. „Norsk Ordbog med dansk F o r M a r i n g " (ebd. 1865) genannt feien. $)ie Philologie deS Norwegischen p t A. thre Vegründung u. ihren wissen* fchafttichen Aufbau in erfter Linie zu Verdanfen.

Elbach f. „ Abbach". ^CUaft, L u d w i g (eig. L u b w . Aigner ) , ungar. Literarhiftörifer,

geb. 11. Febr. 1841 zu 9?agi)*J£cfa im Torontaler Komitat, erlernte in TemeSVnr die Vuchf)andlung, praftizirte bann i u p r e p u r g , Pest, Leipzig, Köln, S tu t tgar t , trieb aber baneben eifrig archäolog., fpäter VorzugSweife literarhistor. Stubien. Aufjer vielen Artifeln in Seitfchriften Veröffentlichte er: „ A z elegiäröl" („Ueber bie Elegie"; Pest 1869), Von der KiSfaludt)--©efellfchaft mit einem Preife auS* gezeichnet; „ A magyar n<5pdalr<51" („Ueber daS ungarische VotfS* lieb"; ebb. 1872) ; „Ungar. VolfSbichtungen, überfejjt u. eingeleitet" (ebb. 1873); „Mikes Ke lemen" , eineumfaffenbeStubie über Franz kafoczi'S I I . Kammerherrn ElemenS MifeS u. beffen im M 1 1 | Robofto geschriebene Memoiren. Sei t 1868 in Pest als Vuchfjänbler etablirt, giebt A. bie Von itjm felbft rebigirte literargefchichtl. Monate fchrift „F igye lo" heraus, bie fich z u einem reschenSftepertoriumfür ungar. Literaturgeschichte entwickelt hat. NeuerbingShat fich auf A.'S Anregung ein LanbeSVerein der ungar. Vuchhändler fonstituirt, der ihn zum zweiten Präfidenten wählte u. mit ber ÜtebaftionbeS Vereins* blatteS „EorVina" betraute.

9h. 2. äbnngn. Stach @chweüifuvch.

Z b a n g a , ein durch SchWeinfurth'S Steife in daS Sand der Sftiam* •Jttam u. Monbuttu 1870 bekannt gewordener Üftegerftamm, welcher ZWifchen diefen beiden Völkern, alfo im ©renzgebiet der linken oberen Ülilzuflüffe, bef. beS Dju r ,u . deS Uc'Ke=, alfo Eongo*Sl)ftemS wol)nt, in feiner äußern. Kultur die Ü f t a m ^ i a m S weit übertrifft, an Sitten den MonbuttuS Völlig gleich ift. ES giebt unter ihnen viele mit fyeU lerer Hautfarbe, die dann stets auch blondeS wergfarbeneS H°ar u. rötljlich fchimmernbe Pupillen,alfo Annäherung an AlbiniSniuS zeigen. Die A. finb Menfchenfreffer, üben bie Vefchneibung u. fettnen eine ©ottl)eit, die als Einheit im Himmel thront.

Ä n ö j Marktflecken mit 3088 E. (1872) im Diftrift Padua ber ital. Prov. Pabua, 8 k m fitbwestl. Von Pabua am Fufe der Euga-neijchen Verge u. an ber Strecke Pabua=Vologna der Dberital. Elfen* bahn gelegen, hat eine Anjahl heißer (34—67 0 R.) Schwefelquellen, die etwaS fiidweftl. deS OrteS auS der Mit te de» Montiron entfprin* gen, hauptfäd^t- Ehlornatrium, fchwefelfauren u. fohlenfauren Kalk fo* wie etwas Sd)wefelwafferftoffgaS enthalten u. fich bef. gegenHautauS* schlüge, ©scht, Sfrophelit u. Veraltete Si)pt)iliS wirkjam erweifeit; die Dämpfe Werden zu Jnhalationen, der Mineralfchlamm zu Schlamm* bäbern benu^t. § u r Aufnahme der Kurgäste dienen in A. felbft statt* liche Vadehäufer (Bagni grandi dell ' orologio), fowie zahlreiche

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Tafel V. Hervorragende ßaumeilter der Gegenwart.

l . ©ot i f r . Semper, ffltelftcr im ÜienaifjancefUl. 2. Olngönc ©mannet Wollet le Knc, bedeutendster ©otfiifer grantrcichs. s. «a t t tww ®tsbij *Bijatt, Sfbauerdtf L von 185.1 tn Sondon. 4. (ßeorge d5ilbert Scott , bedeutendster (Äiotfjifer GitülattbS, Gebauer der 9Wo(aUircIjc in$amburfl. 5. ©tjcist. #nebir.».• «-ein«wkikcx imau«»« f£ 6. ffiottfr. flenrentljer, «Srbauer der Sltobemie der bild. SWluftc in äWilnchcn. 7. ©ombaumeißet ^Fciedr. Schmidt, bcdcutcnditer ©ofljifct Deftcrmty». s. w o r a n v ^ m i « » «

©äjöfcfer etner Äetfe Prachtbauten deS neuen JßJien. 9. ^Friedr. ^iljtg, SDieifter der SöiHcnarchitcftut. 10. So|j. ^e tnr . Stradi, ©rbauer der utationaigaieric m «natu.

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$ u m ersten 2Bande geboren afö feraßeigaßen: ließen Sonßifder (10 Safefn) und (ech* .Starten.

zu Spalte Titelbüd, Tafel V. Hervorragende Baumeister der Gegenwart. Tafel m . IV. Afrika 91—92

„ X. Hervorragende Astronomen der Gegenwart . . . 539—540 „ I. Ausstellung zu Paris (1878) p . . I „ II. Totolansicht des Ausstellungsplatzes von Paris (1878) J „ VI. Bauten und Anlagen auf dem Trocadero Von der Jena-

Brücke aus gesehen (Ausstellung zu Paris 1878) . . . . 623—624 „ VII. VIII. Australien 647-648 „ IX. Hervorragende Chemiker der Gegenwart 1399—1400

Karte von Afrika 83—84 „ „ Nord-Amerika 267—268 „ „ Süd-Amerika 271—272 ,, „ Asien 491—492 „ „ Deutsehland 1599—1600 „ „ Europa 1787—1788

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®afel X X I . Hervorragende äilbljatter der Gegenwar t .

i fei* SnltuB M m 2 2 LeiP2ig: V6rlag V°n ° t t 0 Spamer' wart -ßmidmaim. 3. Stubotf Stomfiring. 4. ßciitljold fitgau. 5. Friedrich Drahe. 6. älbtri iMolff. 7. So|j«nnco SdjiUlrtg.

8. Anguß Elomidorf. 0. ßa^ar Bumbufdj. 10. S-djapcr.

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I l l u f t r i t t e s

fonoetfation0-£eribn der dkgenroait.

5llphabettfcl) geordnetes

^lachSchfctgeßuc^ für $ a u s unb ^famifte.

Jtusknnftsertheilnng über die neuesten Zustande in Btaat und GefellSchaft, tu Handel und Wandel

fowie über die For i fdj r i f le auf aOfw (Seßiefeit de* flRjig

i m a c h t e n g a ^ r g e l ) n l d t e f e s g a h r l j r t n & e r f s .

^ w e i t e r

WMimmM m JULAMlH

jJMit etwa 500 tet-Abbildungen und acht ®onbitbern.

üeipjig und 98etfitt.

B e r l a g und Druck Von O t t o ©parner.

1882.

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fcbeleuiz, HonS © e o r g E o n o n V. b., Sprachforscher, Sohn beS a l s Sprachforscher berühmten ehemat. fachf.-Ottenburg. Ministers u. LanbtagSpräfidentenHanS E o n o n V o n d e r (geb. zu Altenburg 13. Dfi. 1807 , gest. auf .feinem Fattulieufitze Semnitz bei Triptis з. Sept. 1874), Warb geb.zu$oSchwi^beiAltenburgl6.Mä^l840 I

stubirte 1 8 5 9 — 6 3 in Jena u. Leipzig bie Rechte u. Kameralwiffen= fchaften, begann 1864 am Bezirksgericht inSDreSben feine pratt.Laufc bahn, würbe fpäter nach LeiSnig Verfemt, wo er einen „®efchicht§= u. Altert!) umSVerein" grünbete, fungirte 1871—72 fommiffarifch als ©ecernent bei ber Präfeftur in Straßburg u. als AblatuS beS Kreis* bireftors in Mülhoufen (El(aß), würbe 1873 ASfeffor beim Bezirks* gerächt iit Bresben, gab aber 1878 bie jurift. P ra j iS auf u. übernahm die neugegrünbete außerorb. Professur für afiat. Sprachen in Leipzig. Angeregt burch feinen Vater, Vor bent niemals ein belehrter, gleichviel welcher $eit welcher Ration, auch nur annähernb eine fo großeBahl Von Sprachen u. Munbarten bewältigt u. So beherrscht hatte, trieb Schon als Knabe nach einanber Holland., Jtalien., ReuSeelänb. u. El)i=? nefifch. Roch ©tymnafiaft, begann er bann mit ber inbochinef. Sprach* Vergleichung, forschte nach benLautgefetzen bei ben betreffenben mono« stjllabifchen Sprachen u. stellte baS Refultat in einer 1859 im Archiv beS Altenburger ®9mnaftumS niebergelegten Arbeit zufammen. j n ber Folgezeit stubirte er außer SanSfrit (3enb k. hauptfächl. Ehinefifch, JapaniS ch, Manbf chu u. Taumpatevea* Alif urif ch. Sprach wiffenf chaftl. Artikel Veröffentlichte er in ber „Zeitschrift ber deutschen Morgenlän* bifchen ^efSfichaft^ (Bb. 14 ff.), im „®lobuS", der „Beitfchrift für Völferpft)chologie u. Sprachwiffenfchaft" (Bd. 6 ff.) :c. Seine Pro* motionSfchrift ist betitelt: „ThaisKi^Thu, deS Tfcheu^Tfi Tafel deS UrprinzipeS mit TSchu^Hi'SKommentare ic." (®reSb. 1876).

(§abillon (fpr.©abijong), Sud wig f Schauspieler, geb. Anfang der 20er Jahre gu (Güstrow (Me<fl.=@chwertn), ftudirte zunächft inRostocE Medigin u. ging dann zur Bühne, bie er 1845 in Rostock als Mitglieb ber Bechmann'fchen (SefellSchaft betrat. Spielte er hier zunächft britte Liebhaber, fo stieg er allmählich in feinen nun folgenben Engagements in Schwerin, Gaffel u. Hannover zu bebeutenberen Aufgaben empor, wirkte in Sonbon unter Emil £)ebrient'S Leitung mit u. würbe nach erfolgreichem ©aftfpielamSBienerBurgtheaterimD!t. 1853 für biefeS Juftitut engagirt, bem er noch jetzt angehört, feit 1876 auchalSRegif* feur fungirenb. ift ein Vortrefflicher Eharatterfpieler. Für feine Ängro l l e gilt ber Ealigula im „Fechter Von RaVenna". — Seine Gattin (feit 1856) B e r l i n e geb. SBürgburg , geb. 1835 zu ©üftrow, bebütirte, Von ber Schaufpielerin Frau Kupfer in Hamburg aulgcbilbet, 17. Aug. 1850 als Parthenia im „Sofrt ber Söilbniß" auf dem bort. Xl)aliatheater( bei bem fie fogleich ein Engagement fanb. Nachdem fie in SBien 1853 als Johanna, Parthenia, ©onnaSDiana ie. am Burgtheater gaftirt hatte, wurde fie im Oft. deff. JatjreS engagirt

и. ift noch jetzt ein hervorragendes Mitglied diefer Bichne. Vom Fach der Liebhaberinnen ging fie allmählich inSEharafterfach über u. leistet Treffliches fowol in der Tragödie als bef. im m obernen franz.Suftfpiel.

(Sablouj a. tt. (an der Reiße), Stadt im nördl. Tl)eile Böhmens, öftl. Von Reichenberg in den Ausläufern beS JfergebirgeS gelegen, mit 9700 G. (1879) beutfcher Rationalität, ist Sitz einer BezirfShaupt* mannfchaft u. eineS Bezirksgerichts, hat eineKitaben* u. eine Mädchen* bürgerfchule, eine gewerbl. Reichen* u.Modellirfchuleu.istMittelpun!t

Scjiton der ©Cflentuart II.

einer eigenartigen berühmten ©laSinbuftrie: perlen, EftaSfnöpfe, un-echte Edelsteine, (SlaSfchtnucf fachen, maffive (SlaSartifel JC. ; im Anschluß daran stehen ©iirtlerei, ©laS* u. Porzellanmalerei ie. JnSbef. wird in

u. zwar nur da eine Art fleiner ©laSperlen erzeugt, die zeitweilig bei Damenmoden eine bebeutenbe.Rotte fpielen. ©ie ®.er ©laSindu* strie, deren Abfatzgebiet zum weitaus größten Tljeil außerhalbOefter* reichS liegt, hat einen jährl. Umfatz Von 7 ^ 8 Mill. (Bulben.

©ade, R i e l S SBithelm,Mit. Komponist, geb. 22. Febr. 1817 zu Kopenhagen als Sohn eines JitstrumentenmacherS, trat als Violinist in bie Hoffapelle zu Kopenhagen, ging im Herbst 1843 nach Leipzig, im Frühjahr 1844 nach Jtalien, übernahm im Herbstbeff. J . in Leipzig Währenb MenbetSfohn'S Abwefenljeit bie ©ireftion ber ®ewanbl)au§* fonzerte, Verlebte den Sommer 1845 in feiner Heimat u. stanb bann neben MertbelSfohn, nach beffen Tobe (1847) allein wieber an ber Spitze beS ®ewanbhauSorchesterS. 1848 übernahm er in Kopenhagen bie Steife eines Organisten u. bie Leitung ber Konzerte beS Mufif* Vereins u. würbe 1861 interimistisch, fpäter befinitiVKapellmeister am bort. Hofcheater, in welcher Stellung er noch wirft. war ber erste Komponist, bem eS gelang, baS ffanbinav. Element in ben auSgebilbe* tcren Formen ber Kunflntufif zur Anerfennung zu bringen. Bis auf thnchatten bie norb. Mufifer nur Lieber geschrieben, bie wenig beachtet würben; auch größereSBerfe, wie bieOpernHartmann'S, waren nur in ber Heimat chrer Verfaffer zur Beachtung gelangt. Seit aber 1841

mit feiner Ouvertüre „Rachflänge Von Offian" hervortrat,chat baS Mufifleben nicht aufgehört, fich Von $eit zu 3eit an ben eigenchüml. Seifen ber Schweben, Rorweger u. Söänen zu erfrifchen. fetbst schickte feiner Ouvertüre zieml. rasch eine Reche größerer SSerfe nach, Symphonien u.Ehorfätze, bie bef. MenbelSfohn'S Protektion erfuhren, mit beffen Manier fie große Verwanbtfchaft zeigten. Obgleich in feiner Entwicklung nicht weiter gegangen u. infolge baVon auch in feinen fpegif. norb. ßügen Von Jüngeren überholt worben ift, bleibt feinen Kompofitionen boch ber SBerch ber formellen Abrunbung, Frische u. Anmuth Von feinen Kompofitionen find hervorzuheben: 8 Stympho* nien, die DuVerturen: „Rachflänge Von Offian", „JmHochland", „Hamlet", „Michelangelo"; die Oper „Mariotta"; die größeren Efop werfe: „Eomala" (Gedichtnach Offian), „ErtfönigS Tochter", „Die Kreuzfahrer", „KatanuS", „Frühlingsbotschaft" u. „Frühlings* pljantafie"; ein Ouintett, ein Seytett u. ein Octett für Streichinstru= mente; KlaVierkompofitionen, Lieder 2c.

Gaederij , T h e o d o r , Kunfthistorifer, geb. 6.®ez-1815 zu Lübeck, ftudirte 1835—39 Jurisprudenz in Vonnu. Böttingen, 1840Künste gefchichte in Verlin, wurde Ju l i 1840 in Lübeck als Adbofat aufge= nommen, 1847 zum ObergerichtSprofurator ernannt, bei Durchfüh-rung ber Trennung ber Abministration Von ber J u s t i z m Lübeck im T)ez. 1851 VontSenate zum Verwaltungsbeamten beim neugebilbeten Lanbamte berufen u. ift feit 1871 erster Veamter beim kombinirten Stabt* it. Sanbamt. Reben biefer Berufstätigkeit war langjähr. Schriftführer, bann Direktor beS Lübecker KunftVereinS, grünbete 1850 zur©ewinnung eines festen VanbeS ber KunftVereine beS norb« wcftl. TeutfchlanbS mit bem S)ireftor beS Vretner KunftVereinS Mer* ten» ben RorbbeutSchen ©efammmtVerein u. wirfte gemeinfom mit LucanuS in Halberftabt in ber Von ihnen nach Verlin Mai 1850 beru= fenen allgem. Verfammlitng ber Vertreter aller deutschen KunftVereine

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3um zweiten 3ßan5e gehören ate toraßeigaßen: acht Sonßiföer (13 Safef i t l

Zu Spalte Titelbild, Tafel XXI. Hervorragende Bildhauer der Gegenwart. Tafel XI. Köln ans der Vogelschau \ ß f )0 6Q5 ßis—625

,, XII. Konstantinopel I I XIII. Kunstgewerbe I Ä _AO mm " _ . . . „ . . > . . . . 684—685; 709—718 „ XIV, Landwirtschaftliche Maschinen , J „ XVI. XVII. London . . . . . . . . . . . . . .810—819 „ XV. Hervorragende Maler der Gegenwart . . 878—894 ,, XVIII. Melbourne \ gl W M " _TV. • . } . 978.1027—1031 „ XIX. Montenegro j „ XX. Hervorragende Komponisten der Gegenwart . 1066—1076 „ XXII. XXIII.. Skulptur 1670—1674

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1849 3 u r f t r a f f e n — 3Wengaue r 1850

JJoppot, Dorf mit 3500 E. u. feit 1823 eingerichtetes u. stark be*. fuchteSCstfeebad im f r e i f e Reuftadt beS Reg .=Vez- Danj tg ber preuß. Prov. Sßeftpreußen, liegt am Fuße eines bewaldeten HügelzugeS, der EifenbahnlinieStettinsDanzig, hat festenu. durchaus Sicheren St rand mit mildem SBellenfchläge u. ift mit feinen behagl.Einrichtungen bef. RerVenfchWachenu.ReconValeSeentenzuempfehlen. Sa i fon 15. J u n i bis 30. Septbr., Frequenz bis gegen 3000.

3 f e d e n i j i ( f p r . S c h e d d e h n i i ) , E d u a r d (eigentl. Pfunttfchmidt), ungar. Staatsmann, geb. 1804 zuLeutfchauinder3ipS, Wurde 1832 Von feinem heimatf. Komitat in den Preßburger Landtag gewählt, dem er bis 1848 angehörten, wo er energisch für die tonfervativen Prinzipien u. für die Regierung eintrat. Vei der neuenDrdnung der Dinge in Ungarn Wurde 3 - 1 8 4 8 dem §um pa la t in ernannten Ei*zs

herzog Stephan a ls Rath beigegeben; als aber der Erzherzog bereits 24. Sept. beff .J . daS Palat inat niederlegte, trat auch 3- zurück u. blieb ohne Amt, wenn auch nicht ohne polit. Einfluß. Veim Erlaß deS Patents Vom 1. Sept. 1859, welches dieSelbstänbigfeit der pro* testant. KircheUngarnS fchwerfchädigte, wirkte3- für den Erlaß einer Adreffe an den Kaifer , Welche gegen die VoUziehmtg deS Patents proteftirteu. die Restitution deS alten Rechts forderte. Er wurde dafür mit dem Verlust feines Titels u. feiner Penfton u. mit Arrest bestraft, doch fand fich der Kaifer 1860 bewogen, baS Patent zu fistt« ren, wodurch 3 - u. andere Eingekerkerte ihre Freiheit zurückerhielten. Vei der fofortigen Refonstruftion der Kirchendiftrifte wurde 3- Di* ftriktualinfpektor der Theißer Superintendenz; auch ethielt er wieder eine Anstellung als Hofrath in der ungar. §offanzlei, zog fich aber 1865 zugleich mit dem Hoffanzler Varon Vat) zurücf. Sei t 1865 Vertrat er den ©eorgenberger SSahlbeJir! auf dem ungar.Reichstage, Wo er fich der Denfspartei anschloß u. feit der Fufioit der liberalen Partei angehörte. 1875 wurde er zum ©eueralinfpettor der Vier evaitgel. Superintendenzen Von Ungarn gewählt. Er starb zu Vuda* pest 20. Febr. 1879.

jJumbufrfj, K a S p a r , einer ber bedeutendsten Viftchauer, geb. 23. Rov. 1830 zu Herzebrock (Reg.*Vez- Miuben), ging, mit großem künstlerischen Talent begabt, 1848 nach München, Wo er Schüler Halbig'S wurde, bildete fich dann in Rom unter Mar t in SBagner weiter auS, ließ fich 1860inMünchennieder, bereifte 1867 abermals J ta l ien u. folgte 1873 einem Ruf a ls Professor an der Afademie in Söien. J n München beteil igte er fich zunächst bei der plast. AuS* fchmückung der Frauetitirche u. fchuf außer mehreren Statuetten der perfonen auS denDpern Richard Sßagner'S u. einigen Monumental«

statuen als fein erstes, bereits einige J ah re Vother prämiirteS Haupt« werkdaSüberauSmeisterhafteErzdentmaldeSKönigSMajimilianll. mit den am Soc!el befinblichen ©eftalten beS Friedens, ber Auf f lärung, ©erechtigkeitu.Stärte (187 5 aufgestellt). Dazukam 1880 einSiegeS* denfmal für Augsburg u. als fein zweites Meisterwerk baS eherne VeethoVenbentmal in SBien, woran die fixende Hauptfigur am Sockel umgeben ift Von Prometheus, einer Viftoria u. neun Meinen Perfoni* fifationen der Hauptwerke deS©efeierten. Ein drittes, wie eS fcheint, noch größeres, auch künstlerisch bedeutendes SBer! ift daS noch imEnt* ftehen begriffene, fürSBien bestimmte Denkmal der Kaiferin Mar i a Therefia mit der 6 m hohen fixenden Hauptgeftalt, die den in drei ©eschoffen fich erhebenden foloffalen Vau krönen wird. — Porträ t f. bei „Sfulp tur" .

jhir|tra|)eu, M e l c h i o r A n t o n , Vilbhauer,geb. 28.Dez. ! 8 3 2 ZuMiinfter in SBestfalen, war Von 1850 an Schüler Von Jnchof in Köln, wo Rauch auf feine Arbeiten aufmerlfam wurde u. ihn Veran* Iaßte, in fein Atelier zu treten. Rachdem er dortbrei Jah re fich weiter gebildet hatte, ging er 1857 nachRom, wo er durch feineStatue eines römifcheit Hirten in den Stand gefegt wurde, bis 1862 zu bleiben. Dort entwarf er auch fein Schönstes Söerf, dienachher in Marmor auS* geführte ©ruppe einer EaritaS (PriVatbefi^ in Köln). Dann ließ er fich in Verlin nieber, u. brachte hier ynter anderen Arbeiten auch die große 3al)l bon PorträtreliefS für die Vibliothef deS neuen Rath* haufeS. Von 187 0 an fungirte er als Professor an der Kunstschule zu Rürnberg u. folgte 1875 einem Ruf an bie Afabemie zu Leipzig.

jJromgauer, A n t o n , Sanbfchaftsmaler, geb. 11. Okt. 1810 in München, war bort Anfangs Schüler Von EorneliuS, ging aber ba Id zu dem feinem Talent mehr entsprechenden Fach der Landschaftsmalerei über, worin er Sich ganz a u f feine Studien angewiefen {ah, die er auf Reifen in dem bat)er.©ebirge u. in Tirol machte. SeineLandfchaften schildern mit Vorliebe u. großer Meifterfchaft die Ratur flacher ©e* genden in threr friedl. Ruhe u. Klatheit deS Himmels zur 3eit der untergehenden Sonne; häufig mit der Staffage deS RothWildeS an einem Teich, in welchem fich der nahe Sßald Spiegelt. Dahin gehören u. A. zwei Vtlder in der Reuen Pinakothek in München, „Hirtche am See nach Sonnenuntergang" (Mufeum in Leipzig), „Abend im Schilf" u. mehrere neue „Abenblandfchaft" betitelte. Seit 1869 ist 3-KonferVator der älteren pinakothef. — Auch fein gleichn. Sohn u. Schüler, geb. 12. J u n i 1850, ber wiederholte Studienreifen in Süddeutfchland u. der Schweiz machte, widmet fich im ©eist feines VaterS derfelben Spezialität der Landschaftsmalerei.

(Sude des -Sei te .

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1911 F ü n f — FuroUmH ® F ü r s t — F ü r 1912

Mainz 1875)*, „ A s tormy l i fe" (1867 ; deutsch, 2. Aufl., 2 Vde., Münster 1 8 7 6 ) ; „ T h e h e l p e r s of the holy souls" (1868 ; deutsch ebb. 1870); „ M r s . G e r a l d e n iece" (1869 ; deutsch, 3 Vde., ebb. 1871 ) ; „ T h e l i f e of L u i s a de C a r v a j a l " (1873 ; deutfch, Köln 1873); „ T h e life of fa ther H e n r y Y o u n g of D u b l i n " (1874); „ T h e no ta rys daugh te r " (Lpz- 1 8 7 8 ; deutsch, Köln 1878); „ T h e lilies of the Valley and the house of P e n a r v a n " (Lpz-1879) 2C.

f u n k , Hcinrich,Landschaftsmaler,geb. 12.Dez. 1807 tuHerforb, ethielt den ersten fünstlerischen Unterricht Von feinem Vater, einem ©eforotivnSmateru. bezog 1 8 2 9 die Akademie in Diiffelborf, wo er unter Schirmer arbeitete. 18 3 6 — 5 4 war er in Frankfurt a. M . tl)ä* tig, folgte dann einem Rufe als profeffor an bie Kunstschule in Stutt* gart, legte biefeS Amt 1876 äuS ©efunbljeitSrücffichten nieder u. stark) 22. Rov. 1877. F- gehörte zu den älteren Meistern ber ©üffelborfer Schule, denen bei tiefem Verftänbniß ber Rahtr eine poetische, groß® artige Auffassung u. feiner S i n n für Schönheit ber Linien u. Formen u. ein harmonifcheS, wenn auch nicht glänzenbeSKolorit bieHnuptSache ist. J ene Eigenschaften finben fich in einem fast noch höt)eren®robe in feinen Kohlen* u. Kreibezeichnungen als in feinen Oelbilbera. Die herVorragenbsten unter ben letzteren finb: „Vurgruine bei Abenb* beleuchtung" (1834, Rationolgal.inVerlin), „DaS untere Jnn*Thal" u. „©ie Ruine am See" (beibe im Stäbel'fchen Jnstitut), „Gewitter* lanbfchaft" (Mufeum in Köln), „Motiv Von berEifelbeiauffteigenbem ©ewitter" (Mufeum in Stuttgart) u. „ Schloß El)illon am Genfer See."

f u n k e , O t t o , Phtyfiolog, geb. zuEhemnitz 27.Oft . 1828, stubirte' 1 8 4 6 — 5 1 in Leipzig u. Heibelberg Mebizin, habilitirte fich 1852 in SeipzigalsPriVatbozentfürPhljfiologie, würbe fchon 1853 außerorb. Professor, ethielt 1856 ben Lehrstuhl ber phhfiolog. Ehemie u. ging 1860 als profeffor ber Phtyfiologie u. ßoologie noch Freiburg i. Vr.f

wo er 16. Aug. 1879 starb. F- tvieS u. a. zuerst nach» baß bie RerVen* Substanz im lebenben Körper währenb ber Ruhe neutral, noch ange* strengtet Thätigfeit u. nach bem Absterben aber fauer reagirt, bemnach baS gleiche Verhalten wie bie MuSfeln zeigt. Sein Hauptwerf ist fein „Lehrbuch ber Ph i lo log ie" (5. Aufl., Lpz-1870). Auch beenbete er ©ünther'S „Lehrbuch ber Ph i lo log ie" (ebb. 1852) u. lieferte als Supplement zu Lehmann'S „Lehrbuch ber pf)t)fiotog. Ehemie" einen Vortreffl. AtlaS (Lpz-1853; 2. Aufl. 1858).

f u r m t i a U (fpr-Förniwahl), Freber ick J a m e S , engl. Philolog u. Literarhiftorifer, geb. 4. Febr. 1825 zu Egljam (Surretjfhire), hat fich um baS Stubium ber älteren engl. Sprache u. Literatur namhafte Ver* bienste erworben fowol burch ©rünbung biefen Zwecken bienenber wissenschaftlicher ©efettfchaften (Ear ly E n g l i s h T e x t Society 1864, Chaucer Society 1868, Shakespeare Society 1874 JC) als burch Ausgaben älterer Teyte, wie: „Sa in t -Graa l etc., in Engl i sh verse by H e n r y Lonel ich e tc ." (2 Vbe., 1 8 6 1 — 6 3 ) ; „ W a l t e r M a p ' s Ques t e del Sa in t -Graa l " (1864); „ T h e book o f Q u i n t e - E s s e n c e " (1866); „Bishop Percy^s folio M . S . o f b a l l a d s and romances" (2 Vbe.r 1867—68) ; „Ba l l ads f rommanusc r ip t son thecond i t i on o f T u d o r E n g l a n d 1 5 2 0 — 5 0 " ( 2 Vbe., 1 8 6 8 — 7 2 ) ; „ A s i x t - t e x t -p r in t of Chaucer ' s Can te rbury T a l e s " (7 Vbe., 1 8 6 8 — 7 5 ) 2C.

f ü r | t , L i v i u S , Mebiziner, geb. 27. M a i 1840 zu Leipzig als Sohn beS ausgezeichneten Orientalisten J u l i u s (geb. 12. Mai 1805 zu Berfofeo, gest. als Profeffor in Leipzig 9. Febr. 1873), wirft als Arzt u. Dozent an ber UniVcrfität in Leipzig (mit bem Titel Sani» tätSrath) u. hat fich fowol durch mebizin. Schriften, wie j . V. „Ueber VilbungShemmungenbeS Utero* Vaginol*KanalS" (Verl. 1868), „©aS Kind u. feine Pflege im gefunden u. franfen $uftanbc" (Lpz-1876; 2. Aufl. 1877) als auch burch „Märchendichtungen" („Domröschen. — Die stehen Roben. -— Melufine", ebd. 1879) befnnnt gemacht.

f f t r f t c u a n , M o r i t z , FlötenVirtuoS u. mufikgef chichtl. Schriftsteller, Enfe lbeSFMsten K a f p a r F . (geb. 1772, gest. 1819) u. Söf® beS Flötisten A n t o n Vernl ) . F . (geb. 1792, gest. 1852), geb. zuDreSben 26. J u l i 1824, trat bereits 1. J a n . 1832 in einem Hoffonzert öffentl. auf u. würbe 1842 in ber fgl. fächf. H°ffapelle angestellt, beren M i t glieb er als erster Flötist mit bem Titel eines KammermufifuS noch jetzt ift. Außerbem ist F- KuftoS ber Mufifalienfammlung beS Königs Von Sochfen u, Lehrer am DreSbener KonferVatorium für Mufif . E r fchrieb: „Veiträge zur ©efchichtc ber fgl. fächf. Mufifal . Kapelle" (©reSb. 1849) ; „ßu r ©efchschte ber Mufif u. deS TheoterS am Hofe Z U © r e S b e n " (ebb. 1 8 6 1 , 2 Tl)le.); „ Jo f . Tichatfchecf" (Lpz- 1868); „©ie mufifal. Vefchäftigungen ber Prinzeffin Amalie, Herzogin z u

Sachfen" (©reSb. 1874) u. in Gemeinschaft mitVertholb „DieFobri* fation mitfifal. Jnftrumente im Vogtlanbe" (Lpz-1876).

f u | U l ä t 0 , A r n a l b o , ital. Dichter, geb. im Dez. 1817 zuSchio (proV.Vicenza), befuchtebaS©t)mnafiumiuVicenza,bannbaSbifchöfl. Seminar in pabua , stubirte bort an ber UniVersttät bie Rechte u. ließ fich baroitf in Schio als AbVofat nieber. Seine in Verfchiebenen 3eit* •fchriften Veröffentlichten humorift..u. fatir. ©ebichte, benen auch eine polit. Spitze nicht fehlte, Verschafften chm balb einen Ramen. 1'848 Sammelte er ein Vataillon Von Freiwilligen, an beffen Spitze er mit Auszeichnung bei MontebeUo u. Vicenzo focht, betheiligte fich bann an ber Vertheibigung. beS blofirten Venebig u. Vermählte fich in biefer $eit mit ber ©räfin Anna Eoloima bi Eastelfranco, bie aber bereits 1851 starb. J n zweiter Ehe war F- bann Vetheirathet mit ber ©ich* terin Erminia Fun (f. „Fua*Fufinato"), mit ber er anfänglich zurück* gezogen in Eastelfranco lebte, 1 8 6 4 nach Florenz zog, wo er auf feine Kosten baS T e a t r o delle Loggie erbaute, u. fpäter nach Rom über* fiedelte, Wo er noch jetzt in ber Stellung eines C a p o revisore degli stenografi lebt. Von feinen in Vielen Zeitschriften zerstreuten ©ich* tungen, beren berühmteste „ L o s tuden te di P a d o v a " ift (abgebr. in p . Hetyfe'S „ Antologia" , Stuttg. 1869), erfchien eine Sammlung in Venebig 1 8 5 3 — 5 4 (Prachtausgabe, auch in mehreren VolfSauS* gaben Verbreitet), eine zweite u. b. T . „Poes i e pa t r io t iche i ned i t e " (Mail. 1870). — Vergl. ©e ©ubernatiS, „R ico rd i biografici" ,

f ü r , J o h a n n , öfterr.Politifer, geb. 17.Aug. 1834 zuVrünn,be* fuchtebaf.boS©t)mnafium, stubirte in SBien bie Rechte u. trat in bie RotariatSprayiS in ßnaim, wo er 1 8 6 3 Stabtfefretär it. 1873 Stobt* rath würbe. Sei t 1866 Mitglieb beS mähr. LanbtagS, feit 1870 Ab* georbneter zum ReichSrath, ist er hier eines ber bebeutenbsten Mit* glieder der VerfaffungSpartei. *

(Sude des ^Bandes