60 Jahre Abitur - … · 60 Jahre Abitur Klasse 9b SCHUBART GYMNASIUM EIN BEITRAG DES JAHRGANGS...
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60 Jahre Abitur
Klasse 9b
SCHUBART – GYMNASIUM
EIN BEITRAG DES JAHRGANGS 1958
FÜR DIE WEB-SEITE „WILLKOMMEN, EHEMALIGE“
zusammengestellt von
Günter Sandner und Walter Borst
17.04.2018
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NAMEN UND BERUFE DER KLASSENKAMERADEN
KLASSE 9B, ABITURJAHRGANG 1958, SCHUBART-GYMNASIUM
AALEN
Abele Hans Dr. Arzt
Banzhaf Emil Oberstudiendirektor
Blohmann Horst Lehrer, Konrektor
Bolch Reinhard Diplomingenieur, Oberbaurat
Borst Walter Prof. Dr. Diplomphysiker, USA
Deubler Roland Lehrer
Knaus-Doderer Gisela Lehrerin
Ellinger Hans Dr. Rechtsanwalt, leitender
Oberstaatsanwalt
Günther Thomas Diplommathematiker
Heinz Siegmar Rechtsanwalt
Höcherl Günther Dr. Physiker
Maikler Hans Diplomingenieur, Elektrotechnik
Mark Roland Dr. Arzt
Reichenbach Walter Dr. Dr. Arzt, Kieferchirurg
Sandner Günter Diplomingenieur, Elektrotechnik,
Schmidtlein Hans Dr. Rechtsanwalt
Schneck Peter Rechtsanwalt, Versicherungsjurist
Stegmaier Georg Oberstudienrat
Schwenk Jörg Lehrer
Wagenblast Ernst Diplomingenieur, Maschinenbau
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hinten, v.l.n.r.:
Georg Stegmaier, Siegmar
Heinz, Thomas Günther, Hans
Abele, Walter Borst
vorne, v.l.n.r.:
Horst Blohmann, Peter
Schneck, Ernst Wagenblast,
v.l.n.r.:
Hans Maikler, Walter
Reichenbach, Walter Borst, ???
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ZUM 60. ABITURJUBILÄUM 2018 GEDENKEN WIR UNSERER
VERSTORBENEN KLASSENKAMERADEN DER KLASSE 9B AM
SCHUBART-GYMNASIUM AALEN
Abele, Hans
Günther, Thomas
Heinz, Siegmar
Höcherl, Günther
Maikler, Hans
Mark, Roland
Schmidtlein, Hans
Schwenk, Jörg
Wagenblast, Ernst
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Lehrerkollegium
Fach Name Spitzname
− Deutsch Dr.Hegele, Wolfgang
Englisch Dr.Hegele, Wolfgang
− Latein Brielmaier, Josef
− Heintzeler, Friedrich Jambus
− Mathematik Weiss
− Physik Zeuner, Hermann
− Chemie Großkopf, Herbert
− Biologie Dr. Keller, Gottfried
− Burckhardt, Heinz Uhu
− Erdkunde Ulmschneider, Paul, Bull
− Geschichte und
Gemeinschaftskunde Leißle, Alexander
− Bildende Kunst Mayer, A.O.F.
Köder, Sieger Pinselmayer
− Musik Gawehn, Ernst
− Leibesübungen Brühl, Hermann
− Religionslehre, kath. Purschke, Walter
− Religionslehre, evan. Willam, Dr.
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Das Lehrerkollegium: Wer erkennt wen ? Sieger Köder, Dr.Hegele, Hermann
Zeuner, u.a. ?
Schubartgymnasium
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Wozu soll dieser Beitrag in der Chronik des
Schubartgymnasiums gut sein ??
Günter Sandner
Wann wird ein Ereignis Teil der Geschichte ?
Wann ist ein Ereignis es wert, aufgezeichnet zu werden ?
Wen interessiert das ?
Der 8.Mai 1945 – Ereignis der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht :
ein welthistorisches Ereignis !
Der 4.März 1958 – Ereignis der Reifeprüfung für die 20 Gymnasialschüler der
Klasse 9b am Schubartgymnasium : Ein wichtiges Ereignis für die Abiturienten !
Und es ist ein Teil der Geschichte des Schubartgymnasiums. Wo sonst, wenn nicht
hier, könnte es aufgezeichnet und aufbewahrt werden ? Und: Geschichte ist, und
war schon immer, die Summe von Einzelschicksalen im Kontinuum der
Weltgeschichte. So gesehen ist das, was wir – die „Kriegskinder, Jahrgänge 1938 bis
1945“ in der damaligen Schulzeit erlebt haben, ein wichtiger Meilenstein in unserer
Lebensbiographie, und auch ein winziger Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Noch wurde der 8-Mai 1945 in der deutschen Gesellschaft als Niederlage, nicht als
Befreiung empfunden, noch waren der Aufstand der „Jungen“ der 68-Jahre weit weg,
noch gab es für uns kein zentrales Abitur, sondern unsere Lehrer sorgten sich selbst
um die „richtigen“ Abituraufgaben.
Was aus uns geworden ist, wurzelt einerseits in unserer familiären Herkunft, aber
auch - so meine ich - zum überwiegenden Teil in unserer Jugendzeit, und in dem,
was uns im Schubartgymnasium beigebracht worden ist. Das haben wir
unterschiedlich in Erinnerung, und hat uns auch individuell unterschiedlich
geprägt, wie wir erst viel später bei unseren Klassentreffen erfahren haben.
In diesem Beitrag für die WEB-Seite der „Ehemaligen“ des SG werfen
Prof.Dr.Walter Borst und Günter Sandner einen Blick in die Vergangenheit und
steuern alte und paar neue Fotos dazu bei.
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Dr.Hans Ellinger schickte uns einige Berichte über ihn aus dem Schachmagazin
KARL, die wir auszugsweise verwendeten.
„Sein ganzes Leben lang hat das Schachspiel ihn begleitet, ob als Spieler, als
Funktionär, als Publizist oder als Sammler.“
Ja, das erfuhren wir beim Klassentreffen 2015 in Tübingen,
bei dem Besuch bei ihm in seinem „Schachzimmer“ mit
dem roten Ohrensessel aus dem Möbelbestand von
Bundespräsident Heuss.
Schachspielen als Zeitvertreib mit Hans Ellinger und
Roland Mark zwischen Schulende und Zugabfahrt nach
Bopfingen habe ich –Günter Sandner - gut in Erinnerung.
Nicht mitbekommen hatte ich, dass er damals schon
erfolgreich (Spezialität Italienische Eröffnung und Vierspringerspiel im Nachzug)
bei Schachturnieren mitspielte. Nach dem Abitur begann er erst in München, dann
in Tübingen Jura zu studieren - da hatten seine Lehrer ihn richtig eingeschätzt.
„Seiner stark logischen Begabung entsprechend, konnte er in fast allen Fächern
überdurchschnittliche Leistungen erzielen. …. Für ein Studium der Rechts- und
Staatswissenschaften erscheint er vorzüglich geeignet.“
Seinem Schachverein SV Tübingen blieb er ein Leben lang treu, neben Studium,
und Faustball in der 1.Bundesliga. Sein Name wurde in der Schachwelt bekannt und
er wurde Vorsitzender des Württembergischen Schachverbands. 1996 wurde er
FIDE-Meister, mit 56 Jahren schaffte er dafür die Voraussetzung. Der FM-Meister
ist ein Titel, der vom Weltschachverbund für schachliche Leistungen auf Lebenszeit
verliehen wird. Darüber gibt es nur noch den Großmeister und den Internationalen
Meister.
Hans Ellingers Name als Jurist ist in Baden-Württemberg aber genauso bekannt,
brachte er es doch vom Referendar (1962 bis 1968) über das Richteramt bis zum
Obersten Staatsanwalt ! Ab 1974 war er bei der Generalstaatsanwaltschaft in
Stuttgart und führte u.a, kleinere Terroristen - und Spionage -Prozesse in
Stammheim.
Eine besondere „Liasion“ zwischen Beruf und Schach-Hobby ergab sich , als er sich
zur Verfügung stellte, im Gefängnis mit den Insassen Simultanvorstellungen zu
absolvieren. Er berichtet: „Es gab dort keine Berührungsängste, das waren ganz
lockere, ungezwungene Veranstaltungen. …Bedenken, attackiert zu werden, hatte ich
nie“ ..“ Die Gefangenen empfanden es als eine Art Anerkennung, dass ich gegen sie auf
Augenhöhe gespielt habe, und sie die Chance bekamen, mich zu schlagen“.
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Dr. Hans Ellinger lebt heute zurückgezogen in einem Haus mit Garten in Tübingen.
Dort führte er uns vor, wie er sich im Internet weltweit einen Partner aussuchen
kann, mit dem er online Schach auf höchstem Niveau spielt.
Das hält ihn geistig jung !
Ich selbst habe die Zeit des Lernens und später des Studierens als gute Zeit in
Erinnerung, Ich empfinde diese Zeit als genutzte Chance und als ein Geschenk der
Gesellschaft : Schule und Studium waren (fast) kostenlos..
Vielleicht schaut mal ein „Junger“ aus dem Schubartgymnasium hier rein, und liest
das:
Ein Gefühl der Dankbarkeit an diese mir geschenkte Bildungschance möchte ich als
Motiv dafür nennen, warum ich diesen Beitrag in der Chronik des
Schubartgymnasiums wichtig fand und mitgestaltet habe.
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Abitur am Schubart-Gymnasium vor 60 Jahren (1958) –
Walter Borst
Sechzig Jahre nach dem Abitur erinnere ich mich an manches wie von gestern. Mir
kommen die Lehrer, die Schulatmosphäre, und besondere Ereignisse in den Sinn.
Wir hatten viele sehr gute und aufgeschlossene Lehrer. Für mich waren es vor allem
unser Physiklehrer Hermann Zeuner und unser Klassenlehrer, und Deutsch- und
Englischlehrer Dr. Wolfgang Hegele.
Schon früh hatte ich Interesse an der Physik , und Herr Zeuner förderte dies auf
überragende Weise mit seinem Unterricht. Für mich war dies das Treffendste was
ich in der Schule hörte. Es beeinflusste maßgeblich meine Berufswahl und später
meine akademische Laufbahn.
Zeuners Unterricht war manchmal etwas trocken, aber immer zwingend und
übersichtlich. Die vielen Experimente machten alles noch interessanter. Ich habe
noch die Hefte von Herrn Zeuners Unterricht und bin erstaunt darüber, was wir
damals lernten, zum Beispiel die Lenzsche Regel (die mit den drei Fingern Daumen,
Zeigefinger, Mittelfinger !) und die Herleitung des Induktionsgesetzes:
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Herr Dr. Hegele überzeugte durch sein großes literarisches Wissen in Deutsch und
seinen Englischunterricht. Letzterer half mir noch später bei der Verständigung in
den USA, trotz etwas anderer Aussprache. Neben seinem Fachwissen verschaffte
sich Dr. Hegele Aufmerksamkeit mit
seinem Temperament.
Im Deutschunterricht waren die
Noten notgedrungen subjektiv.
Einmal bekam ich für einen Aufsatz
eine „1“, ein anderes Mal für eine
ähnliche Anstrengung eine „5“.
Insgesamt reichte es dann beim
Abitur zu einer „3“ („befriedigend“).
Nach Betrachtung der damaligen und
heutigen Notendurchschnitte hoffe
ich, das dies jetzt vielleicht ein
„gut“ wäre.
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Im letzten Schuljahr und beim Abitur gab es zu wählen zwischen teilweise recht
munteren und hochgestochenen Aufsatzthemen:
„Was halten Sie von unseren Karnevalsfeiern?“
„Halten Sie es für richtig, alle persönlichen Probleme mit dem Verstand lösen zu
wollen?“
„Welche Berufe halten Sie besonders geeignet für die Frau?“
„Volk und Sprache. – Was sind die Kennzeichen und Ursachen von
Sprachverderbnis, wie könnte man es im deutschen Kulturraum wirksam
steuern?“
„Das Weib soll sich nicht selber angehören. An fremdes Schicksal ist sie fest
gebunden...“ (Schiller). Erklären Sie dieses Wort der Gräfin Terzky...
Das Reifezeugnis im Jahre 1958
Die Durchschnittsnoten beim Abitur waren dann für unsere Klasse 9b ungefähr:
Deutsch 3+
Englisch 4+
Mathematik 3.5
Physik 3+
Und meines schaute so aus:
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Damit bestanden wir das Abitur. Für einen von uns 20 Schülern gab es einen
„Preis“ oder eine „Belobung“, sofern ich mich erinnere. In einem der
Jubiläumsbücher des Schubart - Gymnasium fand ich kürzlich, dass es jetzt viel
mehr Belohnungen gibt. Die Zeiten haben sich gebessert!
Der Lateinunterricht von Herrn Josef Brielmaier und Herrn Friedrich
Heintzeler interessierte mich wegen der beiden Lehrer und auch wegen der
Struktur und Syntax der Sprache. Später profitierte ich davon im Englischen mit
seinem lateinischen Hintergrund vieler Wörter.
Ich erinnere mich auch an den katholischen Religionsunterricht von Herrn Walter
Purschke. Es war nicht übertrieben glaubensbezogen und basierte eher auf
geschichtlichen Fakten. Mindestens einmal war ich von Herrn Purschkes
Darstellungen überwältigt. Da hatte er 7 Gottesbeweise, von denen mir keiner
stichhaltig vorkam. Da nützte protestieren auch nichts. Religion als Pflichtfach zu
unterrichten war sicher schwierig. Herr Purschke war rundherum ein angenehmer
und freundlicher Mann.
Für den Musikunterricht hatten wir Herrn Ernst Gawehn über mehrere Jahre
hinweg. Ich fand ihn als Pianist hervorragend. Andere machten sich über ihn eher
lustig, was vielleicht mit seinem Temperament und überschwänglicher
Begeisterung zu tun hatte, wobei er manchmal seine Umwelt vergaß.
Unser Kunstlehrer war zuerst Herr August Oskar Friedrich (A.O.F) Mayer, den
wir universell „Pinselmayer“ nannten. Nachträglich glaube ich, dass wir ihm mit
unserem ungehobelten Verhalten großes Unrecht angetan hatten. Ich habe später
Bilder mit großer Vielfalt von ihm gesehen und über seine künstlerischen
Tätigkeiten gelesen. Er war ein bedeutender Künstler. All das wussten wir damals
nicht oder wollten es nicht wissen. An eine etwas seltsame Wortdefinition von ihm
erinnere ich mich noch: „Kunst“ käme nicht von „Können“, sondern von „Künden“.
Der Nachfolger von Herrn A.O.F. Mayer war Herr Sieger Köder. Er war bei uns sehr
beliebt mit seiner künstlerischen Tätigkeit und gelassenen Art. Er ließ uns recht frei
walten und gab gute Noten. Legendär waren seine Beiträge zu Schulbällen,
Veranstaltungen und Schullandheimbesuchen. Als Maler war er einzigartig und
wurde wohl der größte Kirchenmaler Deutschlands. Nach unserem 55.
Abiturjubiläum 2013 in Lauchheim besuchten ihn einige von uns (Hans Ellinger,
Walter Reichenbach, Günter Sandner, Walter Borst) im Altersheim in Ellwangen.
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Bevor wir ihn aber sehen durften, mussten wir erst die Nonnen davon überzeugen,
uns herein zu lassen. Das war nicht einfach. Wir versprachen ihnen, erst Köders
Kirche in Ellwangen zu besuchen und zu beten.
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Als wir dann mit der Botschaft des Kirchenbesuches zurückkamen, wurde uns
Einlass gewährt. Sieger war der Alte mit deftigen und markanten Ausdrücken. Er
war geistig helle wie immer und zeigte uns etwas von seinem neuesten Schaffen.
Leider starb er ein Jahr später im Alter von etwa 91 Jahren. Wir sind froh, ihn
nochmals gesehen zu haben.
Erinnerungen an die Schulgemeinschaft
Alle unsere Lehrer waren kompetent und interessiert an uns und am Unterricht. Sie
meinten es gut und sorgten meist mit Erfolg für Disziplin. Eine Lücke gab es aber
in ihrem Unterricht. Wir hörten fast nichts über die Nazizeit. Das fand ich etwas
seltsam angesichts der ausführlichen Geschichten über Pharaonen und ägyptische
Dynastien. Aber die Wunden der Neuzeit waren wahrscheinlich zu groß.
Einige Höhepunkte meiner Schulzeit waren Ausflüge nach Bonn, Koblenz, Köln
und in die Eifel, zusammen mit der Nachbarklassen 8a.
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Schön war auch der Schullandheimaufenthalt auf den Sonneck Hütten über
Ofterschwang, bei Sonthofen im Allgäu.
Den hatte Direktor Dr. Keller als alter Wandervogel eingeführt.
Dr. Keller Dr. Hegele
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Dr. Hegele führte uns auf den Hohen Ifen (mit Aussicht auf das Nebelhorn):
Die Klassengemeinschaft 9b im Jahre 1956 am hohen Ifen
vordere Reihe: Roland Mark, Günter Sandner, Heinz Siegmar, Emil Banzhaf,
Hans Maikler, Roland Deubler, dahinter: Thomas Günther,
Horst Blohmann und vor ihm Georg Stegmaier, Hans Abele,
Harald Launer
mittlere Reihe: Peter Schneck, Hans Ellinger, Dr.Hegele, Walter Borst, Jörg
Schwenk, Gisela Doderer, Reinhard Bolch
ganz hinten: Walter Reichenbach, Günther Höcherl
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Lam im Bayrischen Wald:
Da ging es zwischen den Lehrern und Schülern recht leger und entspannt her,
sowohl bei Wanderungen als auch dem Hüttenleben.
Nicht vergessen wird jeder unserer Klasse die Teilnahme am Tanzkurs der
Tanzschule Paul Kruger, bei mir war das im Jahre 1955:
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Meine zweite Heimat: USA
Nach dem Abitur studierte ich Physik an der Universität Tübingen, mit
Diplomabschluss 1964. Ein paar Tage später gingen meine Frau und ich nach
Amerika, wo ich 1968 in Atomphysik an der Universität Kalifornien, Berkeley,
promovierte. Seit 1970 bin ich Professor für Physik, dabei seit 1984 an der Texas
Tech University, wo ich seit meiner Emeritierung 2009 noch Vorlesungen über
„Physics of Sound and Music“ halte (2018).
Klassentreffen
Seit unserem 40. Abiturjubiläum (1998) haben wir ehemalige Schüler bei mehreren
Klassentreffen Kontakt miteinander gehabt, das erste Mal nach 40 Jahren 1998 bei
Horst Blohmann in Neresheim.
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2008 in Essingen (50.Jubiläum)
vorne: v.l.n.r.: Emil Banzhaf, Dr.Hans Ellinger, Dr.Hegele, Sieger Köder, Dr.Walter
Reichenbach, hinten v.l.n.r.: Reinhard Bolch, Roland Deubler, Horst Blohmann,
Günter Sandner, Peter Schneck, Prof. Dr. Walter Borst, Georg Stegmaier
2013 in Lauchheim (55.Jubiläum)
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2015 in Tübingen ( 57.Jubiläum)
Jetzt findet im Mai 2018 das 60. Jubiläum in Aalen statt, auf das ich mich schon sehr
freue.
Am Schubart-Gymnasium habe ich viel gelernt und wieder vergessen. Aber das
Erlebnis bleibt. Dafür bin ich sehr dankbar.
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Gedanken anlässlich des Treffens „60 Jahre Abitur am
Schubartgymnasium Aalen“
von Günter Sandner
Das bin ich im Jahre 1957 in der 8.Klasse, offensichtlich nach einer Mathe-Stunde
bei Herrn Weiss, beim Tafelabwischen: Kreide auf grünem Kunstlack .
Knickerbocker
Wir waren eine „Wanderklasse“, d.h. wir hatten kein eigenes Klassenzimmer. Ich
war mit den Klassenkameraden Hans Ellinger, Walter Reichenbach und Roland
Deubler vom Progymnasium Bopfingen in die Oberstufe des Schubartgymnasiums
Aalen, Klasse 7 b, Mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig, gekommen. Das
war eine reine Bubenklasse, das einzige Mädchen, Gisela Doderer kam erst später
dazu. Der Klassenlehrer hieß glaube ich, Rehn.
Ich fand auch noch meinen Schülerausweis :
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Zwei Blätter aus meiner Dokumentenmappe liegen vor mir und führen mich in die
Vergangenheit meines heuer (2018) 80 Jahre alt gewordenen Lebens.
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13 Noten (Wertung 1 bis 6 , kein einziges Sehr gut– das musste ich in Österreich
mit seinen 5 Noten immer zu meiner Ehre erklären, da konnte niemand was mit
meinem “Preis“ anfangen !) – Betragen und Mitarbeit wurden damals im Zeugnis
schon nicht mehr gewertet. Dass es geheim angefertigte Personalbögen für jeden
von uns gab, haben wir erst beim Abi-Treffen im Jahre 2013 erfahren.
„Er hat damit die Reifeprüfung mit Erfolg abgelegt. Auf Grund hiervon wird ihm
hiermit das Zeugnis der Reife erteilt.“
Aalen, den 4.März 1958. Stempel: SCHUBART- GYMNASIUM AALEN
Stempel: Oberschulamt Nordwürttemberg
Da fällt auf : das Wort Abitur kommt gar nicht vor !? Sondern: Ein Amt bestätigt
mir eine Reife, wie war das im deutschen Bildungssystems zu verstehen ? Ich war
reif für ein Studium an einer Hochschule – so habe ich das in Erinnerung.
Ich glaube, dass keiner von uns sich schon eingebildet hatte, mit dem Abitur reif im
Sinne erwachsen geworden zu sein. Stand doch die Wahl des Berufes für fast alle
noch vor uns, und die Suche nach dem richtigen Partner hatte erst richtig begonnen.
Die Berufswahl:
In meinem „Dossier“ steht: „Seine Interessen gehen sowohl in die
naturwissenschaftliche wie in die musische Richtung. Hervorzuheben sind seine
Leistungen in Mathematik, sowie sein feines Verständnis für Dichtung“.
Ja – das stimmte exakt, allerdings war Musiklehrer Gawehn für mich nur als
Witzfigur in Erinnerung, und nicht als Förderer meines musischen .Gesangstalents
(Ich war schon als Bub bei den Wiener Sängerknaben angemeldet, da wurde nix
draus). Gawehn liebte es, uns Balladen vorzusingen: Heherr Heinrich saß am
Vogelherd (da, als ihm die Kunde gebracht wurde, dass er zum Kaiser gewählt worden
war ?)..:, oder: Da hab ich so manches liebes Mal mit meiner Laute gesessen, hinunter
blickend ins weite Tal, mich und die Welt vergessend
In punkto Naturwissenschaft war für mich – wie auch für viele andere am
Schubartgymnasium – der Physikunterricht von Oberstudienrat Zeuner der
absolute Hammer und ein Augen-und Hirnöffner für das Reich der
Naturwissenschaften. Freund Walter Borst (Spitzname. Torring, weil er dessen
Schundromane liebte) - er wurde Professor für Physik in USA - schreibt darüber in
diesem Beitrag an anderer Stelle.
Aus der Erinnerung taucht ein Aufenthalt mit Mitschüler Günther Höcherl in
München am Technischen Museum auf. Irgendwelche Sponsoren aus der
Wirtschaft (und empfehlende Lehrer) finanzierten uns eine Woche
Intensivtechnikgeschichte (wir gingen auch ins Kino, aber haben uns nicht im
Hofbräuhaus voll laufen lassen). Da wurde in mir der Diplom-Ingenieur „geboren“ –
Bei der Wahl der Studienrichtung half mir ein Abiturienten- Ratgeber in rotem
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Plastikeinband , wo alle Berufe und deren Inhalte gut beschrieben waren, auch mit
der Aussicht der Verdienstmöglichkeiten. Und die wurden für die neue Richtung
der Datenverarbeitung und der Nachrichtentechnik besonders rosig geschildert –
das gab für mich den Ausschlag : nicht Jus oder Wirtschaft oder Kunst wars, sondern
das Studium an der technischen Hochschule Wien (da lebte mein Vater ).Aus
anfänglichen Praktikumaufenthalten als Werkstudent bei SIEMENS in München
wurde eine lebenslange Berufslaufbahn bei SIEMENS – doch das ist eine eigene
Geschichte, aber sie ist sicher auf meine Ausbildung am Schubartgymnasium
gegründet. Da lernte ich gut formulieren , gut rechnen, schwierige technischen
Zusammenhängen verstehen, gutes Deutsch schreiben.
DEUTSCH war für mich im Schubartgymnasium ein geliebtes Fach: Die
Grundlagen dafür wurden von einem Lehrer gelegt , den man nie vergißt: Herrn
Studienassesor Dr. Hegele . Er hat uns gefordert , und die Liebe zu guter Literatur
geschenkt – aber auch herausgefordert: das Tagebuch der Anne Frank mussten wir
zu Hause lesen, vorlesen, und den Inhalt betrachten. In mir regte sich pubertärer
Widerstand. Was soll ich – der ich ja ohnehin als Heimatvertriebener meinen Tribut
an das Naziregime gezahlt hatte – mir noch ein schlechtes Gewissen für eine
Judenkatastrophe einbläuen lassen, für die ich persönlich nichts konnte ?
Zusammen mit anderen Mitschülern (Reichenbach, Ellinger, Heinz ??) weigerten
wir uns , der Anna Frank-Story unsere Aufmerksamkeit zu widmen.. da explodierte
Herr Hegele, warf die Kreide in den Klassenraum und verließ diesen
wutschnaubend. Erst sehr viel später – bei einem Kassentreffen – konnten wir mit
ihm darüber reden, und begriffen, wie sehr wir ihn damals verletzt hatten .
Der Deutschaufsatz war die Königsdiziplin des Deutschunterrichts. Die Themen
waren aufgeteilt auf Betrachtungen aus den Klassikern der Theaterliteratur, auf
Fragen zur Geschichte, oder aber es gab aktuelle gesellschaftsrelevante Themen.
(siehe Bericht von Walter Borst !). Wie das wohl heute ist ?
Als Abituraufsatz wählte ich das Thema:
„Martin Buber: Die Wiedergeburt des Dialogs ist die Schicksalsfrage des
Jahrhunderts“ –
klingt ganz aktuell, oder ?
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„Die Technische Hochschule in Wien beurkundet hiermit Herrn Günter Sandner, geb.
15.12.1938 zu Oberleutensdorf in (der) CSSR die Berechtigung zur Führung der
Standesbezeichnung DIPLOM-INGENIEUR nachdem er alle gesetzlichen
Bedingungen hiezu erfüllt und .. die II. Staatsprüfung aus Elektrotechnik bestanden
hat.
Wien, am 30. Juni 1965. Prägestempel: Technische Hochschule in
Wien
Da fällt auf: nach bestandener Prüfung wurde ich in den Stand der akademischen
Elite Österreichs erhoben. Damit darf ich den Dipl. Ing als Titel vor dem Namen
tragen! In Deutschland gilt das ja nur für den Doktor. Dafür ist es beim Adelstitel
gerade umgekehrt: Die Adeligen in Deutschland dürfen ihr „von“ im Namen tragen,
in Österreich ist das seit 1945 per Gesetz verboten. Otto von Habsburg, der
kaiserliche Thronfolger , durfte jahrelang nicht einmal einreisen.
Was liest man da noch ? Günter Sandner wurde im Dezember 1938 in der CSSR
geboren ? Die gab es damals noch gar nicht, sondern es hatte seit 1918 die
Tschechoslowakische Republik, CSR gegeben, die war aber im Juni 1938 war gemäß
dem Münchner Abkommen auf den tschechischsprachigen Kernteil geschrumpft,
und mein Geburtsort Oberleutensdorf im „Sudetengau“ war ein Teil des
großdeutschen Reiches von Adolf Hitler geworden. Ich bin damit gezeugt als
Tschechischer Staatsbürger, aber von Geburt Deutscher. Und im Jahre 1945 wurde
ich Heimatvertriebener - nicht Flüchtling, obwohl es so in meinem rosa
Flüchtlingsausweis A steht.
Am Schubartgymnasium gehörte ich zu den „Fahrschülern“ – die kamen mit dem
Zug aus Bopfingen, Lauchheim oder aus dem Kochertal, durften manchmal offiziell
zu spät kommen. Jeden Morgen wanderte eine lange Schlange von Fahrschülern
vom Bahnhof durch die Altstadt bis zur Schule. Das Warten auf den Zug wurde mit
Skat spielen verkürzt, da habe ich Freund Ellinger als Meister in Erinnerung. Und
zusammen mit anderen nicht schwäbischen Mitschülern gehörte ich zu den
Zugereisten aus den ehemaligen Ländern, die nicht zu „Westdeutschland“ gehörten.
Über diese lese ich im Buch „75 Jahre Abitur Schubart-Gymnasium“ auf Seite 36 mit
Genugtuung und Zustimmung: „Die Schüler (nach dem Krieg ) unter denen, zumal
in den Oberklassen, auch immer wieder einige neue, teils heimatvertriebene, teils aus
der Ostzone herübergewandert waren, zeigten große Strebsamkeit und anhaltendnen
Eifer.“. Ja, da erkenne auch ich mich – war doch der Erwerb von Wissen das einzige
Kapital, welches mir damals zugänglich war. Ich startete mein Leben nach der Reife
mit Null Geld von zu Hause, so wie viele meiner Klassenkameraden auch.
Aus heutiger Sicht ist meine schwäbische Schule (auch das Progymnasium
Bopfingen) ein gelungener Lebensabschnitt, den ich in bester Erinnerung habe, und
der mich lebenstüchtig gemacht hat. Meine Allgemeinbildung ist SG-gemacht –
mein Demokratieverständnis im SG entstanden -Theodor Heuss als die
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Leuchtturmfigur , schwäbischer Fleiss und industrielle Tüchtigkeit (mein Bruder
„schaffte“ beim Daimler) als Nachahmenswert. Bei Siemens kam mir die Aalener
Vergangenheit zu Gute, weil der Chef der Halbleiterforschung ein Schwabe war,
und mir bei meiner Mikroelektronikkarriere behilflich war.
Sieger Köder: Schwabe, Pfarrer, Maler
An dieser Stelle möchte ich einem Lehrer ein Loblied singen, der - das spürte ich
erst später – mich als Zwanzigjährigen beeindruckt und geprägt hat: Sieger Köder,
unser Zeichenlehrer (nach A.O. Meyer).
Glasfenster in der Kirche in Ellwangen : Hl.Edith von Stein
Damals war er noch nicht berühmt. (Heute kommt kein Religionslehrer oder
Pastoralassistent ohne seine Bilder aus). Aber er war schon ER – authentischer
Lebensmensch. Maler aus Leidenschaft. Chartres erstand mit seinen Erklärungen in
der Kunstgeschichte zur Kathedrale Europas. Uns zuzumuten, den Kampf um Troja
in Schwarz-Weiss-Bildern aufs Papier zu bringen – eine pädagogische
Herausforderung ersten Ranges, der nur Höcherl gewachsen war. Und Picasso ? für
mich zu weit weg , die Natur-Bilder der Romantik passten mehr zu meinem Faible
für Mörike.
„Sigi“ Köder – nur ein bisschen älter als wir, zumindest ließ er den Altersunterschied
nicht spüren. Bei einem Klassentreffen schilderte er seine Zeit als blutjunger
Wehrmachtssoldat an der Atlantikfront 1944/45 – wo er durchaus noch sich als
Verteidiger von deutschem Blut empfand, dann aber den Irrsinn des verlorenen
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Krieges in der Gefangenschaft mit begreifen musste. Das Weizenkorn seiner
Berufung zum Priester war schon vorher gelegt, war er doch in Wasseralfingen
schon Jungscharführer - nicht bei der Hitlerjugend „HJ“, sondern bei der
katholischen Jugendbewegung „ND“ – Neudeutschland. Nach dem Krieg hat Sieger
Köder auf der Burg in Wasseralfingen dem (ND)-Schwabengau mit dem
Jesuitenpater Esch wieder zum Leben geholfen.“
Das wusste ich damals als SG-Schüler nicht. Aber ich habe Schulmessen in
Erinnerung (im Keller?), wo der von Sieger gemalte Altar in Verwendung war – und
Hans Abele zu meiner Verwunderung sehr enthusiastisch „predigte“. Das ging mir
mehr zu Herzen als die kühlen Ergüsse über die Kardinalstugend der Klugheit von
Studienrat Purschke im katholischen Religionsunterricht. Meine Familie in
Lauchheim war zwar katholische, aber für den dortigen Pfarrer galten die
heimatvertriebenen Sudetendeutschen als allesamt nationalsozialistisch gottlos
verdorben, und sie sollten sich ihr Schicksal selbst als Strafe Gottes zuschreiben.
Sehr viele Jahre später durfte ich in der CURSILLO-Bewegung eine Bekehrung
zum christlichen Glauben als Gnadengeschenk erleben, únd lernte die Bilder
Köders als gemalte Heilige
Schrift kennen und schätzen.
Beim Klassentreffen im Jahre
2013 konnte ich ihn – den
Schwaben, Pfarrer und Maler –
in Ellwangen im Altersheim
besuchen, von fürsorglichen
Klosterschwestern umsorgt.
Mit den Mitschülern Walter
Borst , Walter Reichenbach
und Hans Ellinger erlebte ich
einen noch hell wachen und
malerisch aktiven Künstler.
Und er segnete uns beim Weggehen.
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Was war da noch ? Bei der Theatergruppe war ich nicht dabei, auch die
alkoholischen vor Ort- Freizeitrunden mit Turnlehrer Gymnasialoberlehrer
Brühl waren den auswärts wohnenden wie mir nicht zugänglich. Ich war im
Lauchheimer Turnverein aktiv, und hatte dort meine Freunde für die Freizeit.
Im Kino spielten sie „Denn sie wissen nicht was sie tun“ mit James Dean , „Rock
around the clock“ mit Bill Haley war DER Hit, und „Love me tender love me
dear“ von Elvis Presley zum Ausheulen bei verschmähter Liebe.
Der Schullandheimaufenthalt 1956 auf den Sonneckhütten bei Sonthofen im
Allgäu ist mit vielen Fotos dokumentiert (siehe Bericht Walter Borst) welche uns
als fröhliche Gemeinschaft zeigen. Hier sind wir am Nebelhorn:
Bei Oberstudiendirektor Keller war ich Mitglied in der Arbeitsgruppe Biologie:
Uexküll‘s Lehre von der relativen Sicht der Welt aus dem Augenwinkel eines
Schmetterlings war das Thema. Und Professor Hegele als anspornender
Wanderführer.
Die Schülerfahrt nach Bonn, im Jahre 1957 als angenehmes Praktikum des Faches
Gemeinschaftskunde, kommt mir in den Sinn. Der Rheinriesling mundete
vorzüglich, und zwang zu besonderer Achtsamkeit und Spürsinn, wie man nach
Sperrstunde noch in die Jugendherberge kommt, ohne erwischt zu werden.
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Bonnfahrt 1957,
feuchtfröhlich in der Jugendherberge im
Pyjama,
Jörg Schwenk, Walter Borst, ?, Walter
Reichenbach, Siegmar Heinz, Thomas
Günther, Hans Schmidtlein, ?
Dieses Foto auf der Ruine Drachenfels am Rhein im Juni 1957 zeigt, dass die fast
mädchenfreie ( bis auf Gisela Doderer, ganz links neben Walter Borst)) Klasse 9b
mit der Gemischtklasse 9a unterwegs war .
Wurden da einige zarte Bande geknüpft oder gefestigt ?
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Nicht durch mich, weil ich zu der Zeit schwer verliebt in ein Mädle aus dem
Schwäbschenwalde, die nicht leicht zum haben war, und die ich in der
gemeinsamen Pause des Mädchen-Progymnasiums und des SG am Schulhof per
Augenkontakt „hofierte“.
Tanzen lernte ich mit ihr – so wie alle im Schubart-Gymnasium - in der Tanzschule
Paul Kruger in Aalen, später als meine Klassenkameraden erst im Jahre 1957 .
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Hier konnte ich mit ihr beglückt das Tanzbein schwingen.
60 Jahre her….
60 Jahre Leben nach dem Abitur – eine Kurzfassung:
Nach einem sehr langen (14 Semester ) Studium an der TH Wien begann ich 1965
bei Siemens in München im Zentrallaboratorium für Nachrichtentechnik als
Entwicklungsingenieur . Und bei Siemens blieb ich ein Leben lang – heute
unvorstellbar ! Zufall, Glück oder Vorsehung brachte mich auf die damals noch
weithin unbekannte Welle der dritten industriellen Revolution: der
Mikroelektronik in Verbindung mit der Informationstechnik. Silicon Valley, INTEL,
Mikroprozessoren, Integrierte Schaltkreise (Chips)– das wurde meine Berufswelt,
erst als eifriger Ingenieur, später als Manager in der Forschung und Entwicklung in
München. 1966 hatte ich eine Wienerin geheiratet: für Familie – da kamen drei
Kinder - und für Freizeit in den Bergen oder beim Camping an der Adria blieb wenig
Zeit. 1979 bekam ich die Chance, in Österreich – in Villach, Kärnten – die erste
Chipentwicklung für Siemens außerhalb von München aufzubauen, und paar Jahre
später das erste Chipentwicklungszentrum in Singapur.
Heute arbeiten in Villach über 3ooo Menschen in Forschung, Entwicklung und
Fertigung von INFINEON , mit dem Schwerpunkt Leistungselektronik.
Nach drei Jahren in der Führungsetage vom SIEMENS-Bereich Halbleiter in
München (1993 – 1996) ging ich – wurde gegangen – in Frühpension, anfangs als
Edelarbeitsloser(nicht vermittelbar).....zurück nach Villach/Kärnten.
Am Dreiländereck von Österreich, Italien und Slowenien lässt es sich gut leben.
Mein Wissen kam noch der Gründung des ersten Kärntner HighTech-
Forschungszentrums zugute: CTR – Carinthian Tech Research, ein
Kompetenzzentrum für Sensoren und Mikrosystemtechnik.
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Bergsteigen, Skifahren, Badeseen – das liegt alles vor der Haustür, und Venedig ist
nur anderthalb Autostunden entfernt.
So komme ich zum Schluss zum Anfang – schaue mein Reifezeugnis vom
Schubartgymnasium Aalen an, und die Preisurkunde daneben, und ich kann in
Freude und Dankbarkeit an diese schöne Zeit zurückdenken.
Bei der Zeugnisübergabe -
hier an Walter Borst - war ich nicht dabei – da war ich schon Skifahren mit meinem
Bruder in den Radstädter Tauern…