287/288 Juli/August 2010
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15 Jahre Bauträgerwettbewerbe in Wien
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Exkursion Eine eintägige Exkursion ins Weinviertel und ins Kamptal, geführt von Iris Meder, führt zu Orten, an denen aus den Komponenten Natur, Landschafts-planung, Architektur und Bildende Kunst eine ei-gene, spezifische Dynamik entsteht – Kunst wohnt hier nicht nur im Museum, sondern oft mitten in der Landschaft unter freiem Himmel. Die Tour führt zu privaten Sammlungen zeitgenössischer Kunst ebenso wie zu historischen Schauplätzen von Na-turerschließung und -wahrnehmung, zu aktuellen künstlerischen Interventionen ebenso wie zu neuen landschaftsplanerischen Konzepten. Der Unkosten-beitrag beträgt 30,– Euro.
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PreisverleihungDie drei PreisträgerInnen von best private plots 10 – Die besten Gärten 2010 werden ausgezeichnet.
Termin25. September 2010, 19.00 Uhr
OrtLoisiumLoisiumallee 13550 Langenlois
Anmeldungwww.privateplots.at/anmeldung.html
Der zum vierten Mal stattfindende internationale Wettbewerb best private plots – Die besten Gärten zeigt, dass zeitgemäße professionelle Gestaltung privater Freiräume auf dem besten Weg von der elitären Ausnahme zum selbstverständlichen Qua-litätsanspruch ist. Innovation, Nutzungsqualität und Ökologie sind auch im kleinen Maßstab keine Widersprüche – das beweisen die eingereichten realisierten Gärten eindrucksvoll. Die Fachjury hat
Termin25. September 2010, 9.00 - 16.30 Uhr
OrtLoisium HotelLoisiumallee 23550 Langenlois
Anmeldungwww.privateplots.at/anmeldung.html
SymposiumBeim internationalen Symposium public spots on private plots 2010 wird das Thema der privaten Gar-tenarchitektur eingehend beleuchtet, es kommen aber auch allgemeinere Aspekte der Landschaftsar-chitektur zur Sprache. Mit Beispielen zu „Gärten im Film“ lenken Judith Wieser-Huber und Gisela Stein-lechner den Fokus auf die szenographischen Qua-litäten in der Gestaltung und Nutzung von Gärten. Mit der Präsentation eigener Arbeiten stellen Bart Brands, Xavier Perrot und Neil Porter, die auch Jury-mitglieder des Preises sind, räumliche, symbolische
und soziale Dimensionen des Freiraums sowie die vielfältigen Wahrnehmungs- und Handlungsmög-lichkeiten in der Garten- und Landschaftsarchi-tektur zur Diskussion. Als Moderatorin hat Andrea Cejka, ebenfalls Jurymitglied, unter anderem die Aufgabe, Anknüpfungspunkte für die Diskussion herauszuarbeiten und den Diskurs zwischen den ReferentInnen und den BesucherInnen, zwischen internationalen Positionen und regionalen Gege-benheiten in Gang zu bringen. Die Teilnahmege-bühr beträgt 55,– Euro.
Termin26. September 2010, 10.00 - 19.00 Uhr
TreffpunktLoisium HotelLoisiumallee 23550 Langenlois
Anmeldungwww.privateplots.at/anmeldung.html
in einer Vorrunde aus den Einreichungen bereits diejenigen nominiert, aus deren Kreis bei der End-jury die PreisträgerInnen ermittelt werden. Diese 28 Projekte sind bei der Preisverleihung in einer Ausstellung und in einem Katalog zu sehen. Anläss-lich der Preisverleihung finden das internationale Symposium public spots on private plots und die Exkursion Gärten & Kunst statt.
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Liebe Leser !
Am 11. Juni 2010 wurde die neue Unterneh-menszentrale der Siemens AG Österreich in Wien Floridsdorf eröffnet. Die Siemens City – ein Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit – ist mit einem Investitionsvolumen von 150 Millionen Euro das derzeit weltweit größte Immobilienprojekt im gesamten Siemens-Konzern. Bis Herbst 2010 sollen rund 6.000 Personen am Standort Siemensstraße ar-beiten.Die Siemens City besteht aus den beiden neu errichteten Gebäudeteilen Tower und Nordspange sowie aus umliegenden Ge-bäuden am Firmengelände, die schon bis-her genutzt wurden. Vernetzung ist dabei ein wichtiger konzeptioneller Gedanke. Die Communication Line, die „Verbindungsli-nie“ zwischen den Gebäudeteilen, ist als zentraler Treffpunkt konzipiert. Erdwär-menutzung zum Heizen bzw. Kühlen der Büros, 200 Quadratmeter Sonnenkollek-torenfläche für eine solare Warmwasser-gewinnung, Wärmetauscher zur Wärme-rückgewinnung – all diese Energieeffizienz-maßnahmen tragen dazu bei, die Siemens City zu einem der von der EU ausgezeichne-ten Green Buildings zu machen.Hervorgegangen ist das Projekt aus einem internationalen Architekturwettbewerb im Sommer 2005, den das Wiener Architek-turbüro Soyka/Silber/Soyka für sich ent-scheiden konnte (sh. wettbewerbe 259/260, Februar/März 2007). Eine ausführliche Dokumentation über die Realisierung der Siemens City wird für die nächsten Ausgabe vorbereitet.
In diesem Sinne mit freundlichen Grüßen
Druckauflage: 5.000 Stück
KR Josef R. BahulaChefredaktion
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co. KG., Leberstraße 122, A-1110 Wien • Chefredaktion: KR Josef R. Bahula, Telefon: +43-1-470 62 92, Telefax: +43-1-470 62 92-16;Roland Kanfer, Telefon: ++43-1-740 95-559, Telefax: ++43-1-740 95-384 •Redaktionsleitung: DI Margarete Schwarz • Administration und Vertrieb: Michaela Kern • Postanschrift: Leberstraße 122, A-1110 Wien, Telefon: ++43-1-740 95-556, -557, Telefax: ++43-1-740 95-384 • e-mail: [email protected] • http:// www.architekturweb.at • Bankverbindung: UniCredit Bank Austria, BLZ 12000, Kto.-Nr. 653 092 700 • ATU: 10940909 • Grafik und Repro: Dietmar Mantler, A-1220 Wien, e-mail: [email protected]; Druck: Holzhausen Druck GmbH, A-1140 Wien •Heftpreise Architekturjournal Wettbewerbe: Einzel-Nr. € 8,50, Doppelnummer € 17,00. Der Preis für ein Abonnement (10 Nummern) beträgt € 75,00 (Inland), € 88,00 (Ausland). Sämtliche Preise inkl. Porto und 10% MwSt. Das Abonnement wird auto-matisch für weitere 10 Nummern verlängert, wenn die Kündigung nicht drei Monate vor Ablauf des Abonnements erfolgt • Erscheinungsweise: 6 mal jährlich • ISSN 1015-4477 •Es wird keine Haftung für etwaige Beschädigungen oder Verluste der zur Verfügung gestellten Unterla-gen übernommen. Die Retournierung der Unterla-gen erfolgt nur auf ausdrückliche Anforderung. Die drucktechnische Wiedergabe ist von der Qualität der übermittelten Unterlagen abhängig. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise in der Zeitschrift wettbewerbe publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Ver-vielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu. Falls eine Vergütung ver-einbart wurde, deckt diese die genannten Verwer-tungsformen ab. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Die in den Beiträgen vertretenen Mei-nungen der Autoren sind nicht unbedingt mit denen des Verlages identisch.
Eröffnung Siemens City: Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands Siemens AG, und Brigitte Ederer, Generaldirek-torin der Siemens AG Österreich, vor der Elektrischen Viktoria (Original 1905).
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impressum editorial
Impressum
Editorial
Leitartikel
Interview
Forum Neues Bauen
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Innovationen
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66Gerasdorfer Straße, Wien 21 68Interkulturelles Wohnen, Nordbahnhof 2. Phase, Wien 2 88Franz-Zeller-Platz, Krems, NÖ 108Leben in urbaner Natur, München – Berg am Laim, Deutschland 118
122Haus mit Veranden, Buchengasse, Wien 10 124Alten- und Pflegeheim Vogelweide, Wels, OÖ 130 134
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Roland Kanfer Chefredaktion
Auf vier Beinen steht es sich besser als auf drei. Seit der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig im Jahr 2009 den Beurteilungskriterien für Bauträger-wettbewerbe die soziale Nachhaltigkeit hinzugefügt hat, ist die Wohnbauwirtschaft sichtlich zufrieden. Dass das Soziale nun neben der Ökonomie, der Ökologie und der Architektur den gleichen Stellen-wert in der Beurteilung der Förderwürdigkeit eines Wohnbauprojekts erhalten hat, sei ein Signal, dass Wohnbauförderung etwas mit sozialen Themen zu hat, meint Karl Wurm, Obmann des Verbands der ge-meinnützigen Bauvereinigungen Österreichs (gbv). „Besonders in Zeiten, in denen sich die Gesellschaft auseinanderentwickelt, ist es wichtig, dass die öffentliche Hand durch solche Maßnahmen einen Ausgleich schafft“, meint Wurm. Auch Wilhelm Zechner, Direktor des größten gemeinnützigen Bauträgers Sozialbau, begrüßt die Einführung der vierten Säule: „Damit ist sichergestellt, dass be-darfsgerecht gebaut wird. Den Bewohnern bringt es viel, wenn ihre Lebenszyklen und das Miteinan-der mitgeplant werden und Orte der Begegnung eine Rolle bei der Planung eine wichtige Rolle spie-len. Das war in den Jahren davor nicht so sehr der Fall“, so Zechner.
Architektur wurde zum Thema15 Jahre ist es genau her, dass der damalige Wiener Planungsstadtrat Hannes Swoboda die Idee hatte, Architekten und Bauträger als Kernteam zusam-menzuspannen, um die gestalterische Qualität der Wohnbauten zu erhöhen – und vor allem die Kosten für den sozialen Wohnbau zu senken. Auslöser für die Idee war die so genannte Stadterneuerungsbe-wegung, die Mitte der siebziger Jahre begann und die von der Stadt Wien kontrolliert werden sollte, wie Winfried Kallinger, Bauträgersprecher in der Wirtschaftskammer, Geschäftsführer des gewerb-
lichen Bauträgers Kallco und „Vater“ der Bauträ-gerwettbewerbe erzählt. „Im Zuge der Ostöffnung und der geplanten Weltausstellung in Wien und Budapest wurde Architektur zum Thema“, so Kallin-ger. Zunächst holte man sich über Architekturwett-bewerbe vorwiegend ausländische Architekten als Aushängeschild. Deren Auswahl sei hauptsächlich politisch gesteuert gewesen, meint Kallinger. Der Bauträger wurde dem Architekten dann von der Stadt zugewiesen, was ihn in Kallingers Augen zum „Erfüllungsgehilfen der Architekten“ machte.Werner Faymann, ab 1994 Wohnbaustadtrat in Wien, habe mit der Einführung der Bauträgerwett-bewerbe einen „radikalen Schritt“ vom Verteilungs- zum Bewerbungsprinzip gesetzt, so Kallinger. Dass der in den achtziger Jahren gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds, nunmehr Wohnfonds Wien, nicht mehr die Archi-tekten direkt auswählte, sondern mit Hilfe einer Jury aus einem Wettbewerbsverfahren heraus ein fixes Gespann aus Bauträgern und Planern bestimmte, das die Projekte nicht nur gemeinsam zu planen sondern auch gemeinsam zu realisieren hatte, war tatsächlich neu und findet mittlerweile auch international Beachtung. „Seit der Einführung der Bauträgerwettbewerbe vor 15 Jahren ist die Qualität der Wohnbauprojekte gestiegen. Das Prin-zip einer qualitativen Auslese im Rahmen der Wett-bewerbsverfahren hat sich bestens bewährt und maßgeblich dazu beigetragen, dass Wien weltweit die Nummer eins im geförderten Wohnbau ist“, zeigt sich der aktuelle Wohnbaustadtrat Michael Ludwig stolz. Dem stimmt auch Wilhelm Zechner, Direktor der Sozialbau, zu: „Wien hat mit den Bau-trägerwettbewerben in allen Qualitäten einen Stel-lenwert erreicht, um den wir international beneidet werden“, ist Zechner überzeugt. „Mittlerweile ist auch die Einbindung professioneller Grün- und Frei-
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Karl Wurm: „Geförderte Wohn-bauten müssen nicht immer Spitzenprodukte sein.“
Winfried Kallinger: „Oberlehrer-hafte und bürokratische Tendenzen beim Wohnfonds.“
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Masterplan Seestadt Aspern: Im September startet der erste Bauträgerwettbewerb
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raumplaner eine Selbstverständlichkeit geworden, sowie abhängig von den jeweiligen Schwerpunkten werden weitere Sonderfachleute in die Konzeption zur Erstellung der Wettbewerbsbeiträge eingebun-den“, erläutert Michaela Trojan, Geschäftsführerin des Wohnfonds, die Entwicklung der Bauträger-wettbewerbe.
Skepsis und Kritik am AnfangUnumstritten war dieses Modell in den 15 Jahren seines Bestehens aber keineswegs. So gab es in der ersten Zeit verbesserungswürdige Umstände – etwa, dass Mitglieder der Jury, die die eingegan-genen Projekte zu beurteilen hatte, zugleich auch am Wettbewerb teilnehmen konnten. Oder dass die Teilnehmer – sowohl Bauträger als Architekten – der Jury namentlich bekannt waren. Auch die lange Jahre unveränderte Zusammensetzung der Jury war Anlass zur Kritik, die in dem 2006 vorgestellten Baukulturreport ihren Niederschlag fand. Damit sei das angestrebte Ziel der Qualitätsverbesserung im Wohnbau nicht im ausreichenden Maß erreicht worden, wie der Autor, der ehemalige Präsident der Bundesarchitektenkammer Manfred Nehrer feststellte. Und was die Baukosten betrifft, kam es zwar in den ersten Jahren nach Einführung der Bauträgerwettbewerbe zu einer Eindämmung der Kostensteigerung, weil die Bauträger gezwungen waren, wegen der neu entstandenen Konkurrenz entsprechend knapp zu kalkulieren, mittlerweile hat sich die Indexsteigerung aber dem allgemeinen Niveau angepasst.
Auch die gemeinnützigen Bauvereinigungen waren anfangs alles andere als erfreut über die Einführung der Bauträgerwettbewerbe, erzählt der Verband-sobmann der Gemeinnützigen Karl Wurm. Warum das so war, das weiß der Vertreter der gewerblichen Bauträger Winfried Kallinger: „Die Gemeinnützigen waren skeptisch, weil damit ihr Monopol gebrochen
wurde“, meint er. Denn Wohnbauförderung gab es in Wien bis dahin nur für die gemeinnützigen Bau-träger, die gewerblichen waren bis zum Jahr 1995 von den Segnungen des kommunalen, geförderten Wohnbaus ausgeschlossen. Heute können sich alle gemeinnützigen und gewerblichen Bauträger an den Bauträgerwettbewerben beteiligen. Projekte ab einer geplanten Wohnungszahl von 300 Woh-nungen werden von einer Fachjury bewertet, Pro-jekte, die unter dieser Wohnungszahl liegen, durch den Grundstücksbeirat.
Vierte Säule – ein Schritt vorwärtsHeute hat sich die Stimmungslage bei den Ge-nossenschaften gedreht. Noch immer stellten die Gemeinnützigen das Gros der Gewinner von Bau-trägerwettbewerben, stellt gbv-Obmann Wurm zufrieden fest. Und nach der anfänglichen Skepsis hätten auch die Gemeinnützigen, angespornt durch den Wettbewerb, die Chance erkannt, neue Ideen und damit sich selbst weiterzuentwickeln, so Wurm. Die vom nunmehrigen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig vollzogene strategische Verän-derung, die neben der Architektur, der Ökonomie und der Ökologie auch die soziale Nachhaltigkeit gleich bewertet, wird als positives Signal und als geschickter Schachzug aufgenommen. „Das ist ein großer Schritt vorwärts, weil damit die Architektur als soziales Konzept erkannt wird“, meint etwa Winfried Kallinger. „Diese Linie gibt Hoffnung, dass die Bauträgerwettbewerbe nicht zu bloßen Archi-tekturwettbewerben verkümmern, sondern weiter-hin ihrer Aufgabe gerecht werden, durch breite Förderung der Ideenvielfalt und das Zulassen posi-tiver Kräfte relevante Projekte von hohem Niveau zuzulassen“, so der Sprecher der gewerblichen Bauträger. Auch der Gemeinnützigen-Obmann konzediert hier eine Veränderung. „Es wird bedarfs-gerechter gebaut. Das war in den Vorjahren nicht immer so“, meint Wurm.
Wilhelm Zechner, Sozialbau: „Wien wird international um Qualität der Bauträgerwettbe-werbe beneidet.“
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Werner Faymann, ab 1994 Wohnbaustadtrat. Promotor der Bauträgerwettbewerbe. Seit Dezember 2008 Bundeskanzler.
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Und dass seit Jänner 2009 mit Dietmar Steiner, Lei-ter des Architekturzentrums Wien, ein Architektur-theoretiker die Jury leitet, der nicht in den Verdacht gerät, als Juror gleichzeitig seine wirtschaftlichen Interessen als Planer im Hinterkopf zu haben, wird ebenso positiv gesehen: „Es ist besser, wenn ein Nicht-Praktiker die Jury leitet“, zeigt sich etwa Wilhelm Zechner überzeugt.
Architektur als soziales KonzeptKritik am Modell der Bauträgerwettbewerbe gibt es auch 15 Jahre nach deren Etablierung genug. Herrschte in den Anfangsjahren unter den Architek-turschaffenden die Angst, die Architektur könne un-ter die Räder geraten, gab es in den letzten Jahren, vor allem unter dem Juryvorsitz von Wolf Prix von Coop Himmelb(l)au zwischen 2002 und 2007, von Seiten der Wohnbauwirtschaft Kritik an der Über-betonung der Architektur in den Bewertungen der Förderungswürdigkeit eines Projekts. So brach gbv-Obmann Karl Wurm vor einigen Jahren angesichts von mit Wohnbauförderung errichteter Anlagen, in denen mitunter ein komplettes Geschoß der ge-stalterischen Freiheit geopfert wurde, einen Streit mit den Architekten vom Zaun. Auch Bauträger-vertreter Kallinger sieht rückblickend diese Phase der „architektonischen Exzesse“, wie er sie nennt, kritisch, weil sie seiner Meinung nach manchmal zu Ergebnissen „ohne Rücksicht auf Machbarkeit, Ko-stensicherheit und Nutzerverträglichkeit“ geführt hätten, wie er in seinen „Wiener Baugeschichten 1970 – 2010“ schreibt (siehe Buchtipp).
Architekten am Gängelband? Auch die praktische Durchführung der Verfahren führt hin und wieder zu Verstimmungen. So kriti-siert Kallinger eine „oberlehrerhafte und bürokra-tische Tendenz des Wohnfonds, sich in Planungs-details einzumischen und dem Bauträger und Architekten Nachhilfestunden abzufordern“. Aber auch die Architekten sind nicht rundum glücklich mit dem Instrument des Bauträgerwettbewerbs, wie Katharina Fröch, Vorsitzende des Wettbe-werbsausschusses in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Wien/Niederösterreich/Burgenland, erläutert. Zwar sei der Umstand, dass Bauträger und Architekten von Beginn an ein Team bilden, grundsätzlich begrüßenswert, es gebe aber einige Negativpunkte, die die Berufsvertretung gerne ändern würde, wenn sie vom Wohnfonds gefragt würde. Nötig aus Sicht der Architektenver-tretung sei eine Öffnung der Wettbewerbe, indem etwa die strenge Verflechtung zwischen Planern und Bauträgern aufgelöst wird. Hatten vor Einfüh-rung der Bauträgerwettbewerbe die Bauträger das Gefühl, am Gängelband der Architekten zu hängen, so sehen sich viele Planer nun in der umgekehrten Situation, so Fröch. Sie wünscht sich eine Stärkung der Rolle der Architekten und eine Entflechtung der Teamkonstruktion, ohne dabei eine Rückkehr zum reinen Architektenwettbewerb zu propagieren. Damit würden auch Architekturbüros eine Chance bekommen, die aus unterschiedlichen Gründen bis-her nicht zum Zug kommen, meint die Architekten-vertreterin. Dazu gehört ihrer Meinung nach auch
ein häufigerer Wechsel der Besetzung von Jury und Grundstücksbeirat. Mehr statt weniger Einmischung von Seiten des Wohnfonds wünscht sich Fröch in der Frage der Architektenhonorare. Die werden derzeit zwischen Bauträger und Architekten nach einem Schlüssel festgelegt, Preisgelder und Ankäufe, wie es sie bei jedem anderen Architekturwettbewerb üblicher-weise gibt, sind für den Wohnfonds kein Thema. Fröchs Wunsch als Kammervertreterin: ein Sockel-betrag, den die Architekten direkt vom Wohnfonds erhalten. Differenzierung wäre erwünschtDass sich die Qualität des sozialen Wohnbaus seit Einführung der Bauträgerwettbewerbe gesteigert hat, wird von niemandem bestritten. Dass aber bei stetiger Erhöhung der Ansprüche an Planer und Bauträger die förderbaren Wohnbaukosten seit drei Jahren nicht angehoben wurden und im Schnitt bei 1600 Euro pro Quadratmeter liegen, während die zulässige Höchstmiete mit 4,20 Euro nur um 30 Cent über dem Wert von 2005 liegt, macht sozialen Wohnbau zunehmend schwierig. Aus diesem Grund wünscht sich die gemeinnützige Wohnbauwirtschaft vor allem in den Bauträgerwett-bewerben eine Differenzierung der Qualitäten, wie Verbandsobmann Karl Wurm erklärt: „Geförderte Wohnbauten müssen nicht immer Spitzenprodukte von höchster Qualität sein“, bricht Wurm eine Lanze für ein „Down-Sizing“ im sozialen Wohnbau. Loka-laugenscheine des Vereins für Wohnbauförderung, dem Wurm ebenfalls als Obmann vorsteht, haben demonstriert, dass etwa in Paris der soziale Wohn-bau mit deutlich niedrigeren Qualitätsansprüchen realisiert wird als in Österreichs Hauptstadt, wo man stolz darauf ist, wenn die Unterschiede zwischen frei
Michaela Trojan, Geschäftsführerin Wohnfonds Wien: „Einbeziehung von Freiraumplanern und Sonder-fachleuten zur Erstellung der Wett- bewerbsbeiträge selbstverständ-lich.“
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Donaufelderhof, Wien 21
Katharina Fröch, Architekten-kammer W/NÖ/B, wünscht sich vom Wohnfonds Entflechtung zwischen Planern und Bauträgern und Abgeltung der Architekten-leistung.
Josef Ostermayer, von 2004 bis 2007 Geschäftsführer des wohn-fonds_wien, seit 2008 Staats-sekretär für Medien und Koordi-nation im Bundeskanzleramt
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finanziertem und gefördertem Wohnbau mit freiem Auge nicht mehr feststellbar sind. Um diese Diffe-renzierung durchzusetzen, brauche es aber auch emanzipierte Bauherren, die mit Architekten auf Au-genhöhe kommunizieren, meint Winfried Kallinger. „Emanzipierte Architekten haben wir genug“, streut er der planenden Zunft Rosen.
Hundert Kriterien für Seestadt AspernSeit 1995 hat der Wohnfonds – seit Einführung der Bauträgerwettbewerbe 1995 bis 2004 unter der Leitung von Daniela Strassl, danach von Josef Oster-mayer und seit Dezember 2008 von Michaela Trojan – 45 Bauträgerwettbewerbe auf rund 170 Bauplätzen abgewickelt. Rund 90 Bauträger und 300 Architek-turbüros haben in den vergangenen 15 Jahren an den Bauträgerwettbewerben teilgenommen. 18.000 geförderte Wohnungen wurden bisher auf diese Art geplant und errichtet. 2,1 Milliarden Euro Bauvolu-men wurde dabei umgesetzt, rund 750 Millionen machte der Anteil der Wohnbaufördermittel aus. Die beiden jüngst abgeschlossenen Wettbewerbe in der Gerasdorfer Straße und am Gelände des Nordbahn-hofs (siehe Berichte im Blattinneren) umfassen ins-gesamt elf Bauplätze mit mehr als 1.200 geplanten Wohnungen. Viel vorgenommen hat sich der Wohnfonds für das 240 Hektar große Stadtentwicklungsgebiet Aspern. Bis 2028 sollen dort 20.000 Menschen eine neue
Dietmar Steiner (li.) als Juryvorsit-zender und Wohnbaustadrat Michael Ludwig sorgen dafür, dass im Grundstücksbeirat neben der Architektur auch andere Kriterien gleichwertig zum Zuge kommen.
Wohnung vorfinden. Bereits im September geht es mit dem ersten Bauträgerwettbewerb für 1200 ge-förderte Wohnungen los. 15 bis 16 Bauplätze werden dabei ausgelobt. Fixstarter als Planer ist lediglich der schwedische Architekt Johannes Tovatt, der nach einem Wettbewerb den Masterplan ausgearbeitet hat, nach dem die Seestadt Aspern nach und nach entwickelt werden soll. Die Jury des Wohnfonds wird dabei durchwegs verschärfte Kriterien und Maß-stäbe anlegen, wie Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig erklärt: Neben den vier üblichen Kriterien werden die Projekte nach zusätzlichen ökologischen Maßstäben bewerten werden: Aspern soll eine klimaneutrale Stadt werden, die Wohngebäude im Fast-Nullenergiestandard mit Zielrichtung Pluse-nergiehaus errichtet und umweltfreundliche Mobi-litätskonzepte mitgeplant werden. Zusätzlich wer-den die eingereichten Projekte nach dem „Wiener Nachhaltigkeitsausweis“ beurteilt. Der umfasst zehn Punkte – von Brand- und Schallschutz über Hygiene und Baukultur bis zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Jede Kategorie umfasst wiederum zehn Unterkriterien, die mit jeweils zehn Punkten bewertet werden – in Summe also 100 Kri-terien mit einem Punktemaximum von 1000 Punk-ten. Für ausreichende Beschäftigung von Bauträgern, Architekten und Juroren ist damit gesorgt. Und ob es sich auf 100 Beinen noch besser steht als auf vier, wird die Zukunft zeigen.
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Wiens Wohnbaustadtrat und Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig zum Thema „15 Jahre Bau- trägerwettbewerbe“
wettbewerbe: Sie haben für die Bauträgerwettbe-werbe die neue Kategorie „Soziale Nachhaltigkeit“ eingeführt. Was ist genau darunter zu verstehen? Wann ist ein Wohnbau sozial nachhaltig? Ludwig: Es geht heute – mehr denn je – um maßgeschneiderte Wohnungsangebote, die den soziodemographischen Veränderungen und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen in allen Lebenslagen entsprechen. Im Rahmen des ge-förderten Wiener Wohnbaus errichten wir deshalb keine Wohnungen „von der Stange“, sondern schaf-fen bedarfsgerechten, vielfältigen und leistbaren Wohnraum. Und genau diesen Prämissen soll durch das Kriterium „Soziale Nachhaltigkeit“ noch mehr Gewicht verliehen werden.Um sozial nachhaltig zu sein, sollte geförderter Wohnraum alltagstauglich und barrierefrei sein und für unterschiedliche Nutzungen, Nutzergrup-pen und Wohnformen geeignet sein. Wichtige Aspekte dabei sind vielfältig nutzbare Grundrisse, die eine flexible Innenraumgestaltung ermög-lichen und eine soziale Grünraumgestaltung, die den unterschiedlichen Wünschen der Nutze-rinnen entspricht. Aber auch die Einbindung der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner in die Planungsprozesse, die Stärkung des Miteinanders der Hausgemeinschaften und die Vernetzung mit sozialer Infrastruktur stellen wir noch stärker in den Mittelpunkt. Denn Wohnbaupolitik dient auch dem sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Damit wird, entsprechend den gesellschaftlichen Verän-derungen, den sozialen Aspekten in der Architektur, Innovation und sozialer Verantwortung ein noch höherer Stellenwert eingeräumt.
wettbewerbe: Es gab in der Vergangenheit Kritik an den Bauträgerwettbewerben, unter anderem
wegen der Überbetonung der Architektur. Welchen Stellenwert hat Architektur für Sie im Rahmen des geförderten, sozialen Wohnbaus? Ludwig: Einen hohen Stellenwert. Der geförderte Wiener Wohnbau hat immer wieder durch innova-tive Wohnformen neue architektonische Impulse gesetzt. Weltweit renommierte Architektinnen und Architekten haben im Rahmen des geför-derten Wohnbaus in Wien neue, herausragende Wohnbauprojekte realisiert. Gute Wohnarchitektur – dies trifft besonders auf geförderten Wohnbau zu – muss qualitativ hochwertig, zugleich aber erschwinglich sein. Gerade der geförderte Wiener Wohnbau beweist, dass sich anspruchsvolle Archi-tektur und sozialer Wohnbau sehr gut miteinander vereinbaren lassen.
wettbewerbe: Auch die hohe Bebauungsdichte wird oft kritisiert. Gibt es dazu Überlegungen, wie ein Gleichgewicht zwischen Dichte und Baukosten erreicht werden kann?Ludwig: Natürlich merken wir auch im geförderten Wohnbau, dass die Schere zwischen steigenden Baukosten und der angestrebten geringeren Bau-dichte weiter aufgeht. Und auch wenn wir uns internationalen Trends und steigenden Grund-stückspreisen nicht gänzlich entziehen können, so bieten geförderte Wohnbauten entscheidende Qualitätsmerkmale, die der Dichte entgegenwirken, wie großzügig gestaltete private und öffentliche Frei- und Grünräume und Gemeinschaftsräume. Die Planerinnen und Planer, die im geförderten Wohnbau tätig sind, leisten auch in diesem Bereich hervorragende Arbeit.
wettbewerbe:Wo zeigt sich Ihrer Meinung nach der Anstieg der Qualität der in den Bauträgerwettbe-werben ermittelten Wohnbauprojekte besonders in den vergangenen 15 Jahren?Ludwig: Durch die Bauträgerwettbewerbe sind im geförderten Wiener Wohnbau Innovationen stärker
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und rascher umgesetzt worden, die die Wohnqua-lität weiter gesteigert haben. Nicht nur zur Vielfalt an Wohnungsangeboten, die den Wienerinnen und Wienern heute geboten wird, sondern auch zur außerordentlich hohen und modernen Qualität der Projekte haben die Wettbewerbe maßgeblich bei-getragen. Auch als Lenkungsinstrument für einen zeitgemäßen Wohnbau, der den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht, haben sich die Bauträger-wettbewerbe bestens bewährt. Das Prinzip, dass ausschließlich die besten Projekte mit Fördermit-teln der Stadt realisiert werden und dass über die festgelegten Qualitätskriterien hinaus flexibel Vorgaben gesetzt werden, erweist sich heute als ebenso erfolgreich wie vor 15 Jahren.
wettbewerbe: Gibt es noch Änderungs- und Verbes-serungspotenzial? Ludwig: Bauträgerwettbewerbe sind bis zu einem gewissen Grad „work in progress“, da ja permanent Neuerungen – sei es in technischer oder sozialer Hinsicht – einfließen. Wir achten, neben der Erfül-lung der Anforderungen für das neue Kriterium „Soziale Nachhaltigkeit“, verstärkt auf die Umset-zungsqualität der Wettbewerbe und dabei beson-ders auf die Gestaltung und qualitätsvolle Bepflan-zung der Grünflächen.
wettbewerbe: Bezieht sich der Schwerpunkt Öko-logie, unter den Sie die Bauträgerwettbewerbe ver-stärkt stellen wollen, auf die Bauweise oder auch auf Nutzungsthemen?Ludwig: Auf beides. Ökologie – seit vielen Jahren ein Schwerpunkt im geförderten Wohnbau – erhält einen noch größeren Stellenwert, sowohl was die Bauweise, als auch Nutzungsthemen anbelangt. Ein jüngeres Beispiel dafür ist der Bauträgerwett-bewerb für „Eurogate“ – die größte Passivhaussied-lung Europas – oder auch der Bauträgerwettbewerb „Holzbau in der Stadt“. Aber auch Themenprojekte wie die „Bike City“ haben bereits Nachfolger. Insge-
samt haben wir eine deutlich verstärkte Ökologi-sierung des geförderten Wohnbaus erreicht. Auch bei Bauträgerwettbewerben, die nicht unter einem ökologischen Thema stehen, wird auf autofreie Konzepte geachtet und gibt es Passivhäuser als Siegerprojekte.
wettbewerbe: Wenn Sie das Thema „Kostengün-stiges Wohnen“ als Schwerpunkt der Bauträgerwett-bewerbe planen, heißt das im Umkehrschluss, dass Wohnen derzeit zu teuer ist. Mit welchen konkreten Maßnahmen sollen die Kosten gesenkt und gleich-zeitig die bauliche Qualität gehalten werden? Ludwig: Wohnen ist vor allem am freien Wohnungs- markt teuer geworden, wenngleich dort die Mieten – durch den preisdämpfenden Effekt des starken Segments geförderter Wohnbau – günstiger sind als in anderen Metropolen. Natürlich stellen die weltweit gestiegenen Baukosten auch für den geförderten Wohnbau eine Herausforderung dar. Um der Bevölkerung auch in Zukunft leistbare Woh-nungen zur Verfügung stellen zu können, haben wir bereits frühzeitig Maßnahmen, wie die Erhö-hung der Förderungen, gesetzt. Damit können wir diese Entwicklung zwar abfedern, aber das Thema „kostengünstiges Bauen“ wird gerade in den kom-menden Jahren immer wichtiger. Hier müssen alle an einem Strang ziehen – Bauträger, Baufirmen und Architekten. Kosteneinsparungen können beispiel-weise durch flächenoptimierte Erschließungskerne und durch eine optimierte Haustechnik erreicht werden. Für die Mieterinnen und Mieter spielt auch eine hohe Energieeffizienz der Wohnbauten eine wesentliche Rolle, denn dadurch verringern sich die Heizkosten. Darüber hinaus steigere ich die Anzahl der supergeförderten Wohnungen. Heuer sind es bereits rund 1.500 von insgesamt 7.000 neu errich-teten geförderten Wohnungen, die diese besonders günstigen finanziellen Konditionen bieten.
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Umwelt und Planung.
Das energieeffizienteste Gebäude bei den Olympischen Spielen 2010 –
das Österreich Haus in Whistler, Kanada
Krise im Hochbau noch lange nicht ausgestanden
Planen für ein ganz besonderes Klientel
Nachhaltigkeit 3.0 – nachhaltige Objekte stiften Wert und Identität
Nachhaltiger Paradigmenwechsel
Integration und Transparenz
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Autoren: Univ.Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Martin Treberspurg und Dipl.-Ing. Roman Smutny, Universität für Bodenkultur Wien, Department für Bautechnik + Naturgefahren, Institut für Konstruktiven Ingenieurbau (IKI), Arbeitsgruppe Ressourcenorientiertes Bauen
Durch den unermüdlichen Einsatz und jahrelange Vorarbeiten der Austrian Passive House Group (APG) wurde das energieeffizienteste Nationen-haus in der Geschichte der Olympischen Spiele 2010 in Whistler, Kanada errichtet [LIT 01]. Die APG ist ein Zusammenschluss aus den drei Vorarlberger Unter-nehmen Sohm Holzbautechnik, drexel und weiss – energieeffiziente Haustechniksysteme, dem In-genieurbüro DI Erich Reiner und den beiden Tiroler Firmen Optiwin (Passivhausfenster) und zweiraum Werbeagentur. Die Planung wurde von Treberspurg & Partner Architekten durchgeführt, die schon seit 2003 an diversen Vorprojekten für die Olympischen Spiele in Vancouver beteiligt waren.Um weltweite Aufmerksamkeit auf die Philosophie und den Baustandard der Passivhaus-Technologie zu richten, bot sich bei den „green olympic games“ die Möglichkeit ein großes Publikum zu erreichen. Das zentrale Motto „Sustainability“ (Nachhaltig-keit) der diesjährigen Olympischen Spiele wurde durch das Österreichhaus umgesetzt. Damit stand österreichisches Know-how über energieeffizientes Bauen und Passivhaus-Technologie im Mittelpunkt und wurde einer großen Öffentlichkeit präsentiert. Vor dem „Globe“ in Vancouver, der größten
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Abb. 1: Außenansicht des Österreich-Hauses in Whistler
Umweltmesse in Nordamerika, fand von 22. bis 23. März 2010 die Tagung „1st Green Building Forum & Technology Showcase“ in Whistler statt.Umweltbewusstes Bauen und Energieeffizienz sind auch in Kanada ein wesentlicher Schwerpunkt, um den ausgesprochen hohen nationalen CO2-Ausstoß als Beitrag für das Weltklima zu reduzieren. Ka-nada hat derzeit mit 9.800 kg Öl-Equivalent den weltweit höchsten jährlichen pro Kopf Energiever-brauch. Besonders im Gebäudebereich besteht gro-ßer Nachholbedarf in Bezug auf Energieeffizienz. Das Österreich-Haus ist das erste Passivhaus in Kanada. Mit der Passivhaustechnologie wird 90 Prozent des Energiebedarfs eines herkömmlichen Gebäudes eingespart und somit wesentlich zu einer CO2-Reduktion beigetragen. Damit wird eine umweltschonende, kosteneffiziente und komfor-table Lösung für die Klima- und Energieproblematik geboten, welche sofort in Kanada umsetzbar wäre.
ÖSTERREICH-HAUS ALS WEGWEISER DER ENERGIE-EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEITDer Entwurf wurde von Treberspurg & Partner Ar-chitekten in Zusammenarbeit mit Christoph Trebers- purg entwickelt. Die weitere Bearbeitung erfolgte in einer engen Abstimmung mit der APG, den ein-zelnen Sponsoren der Baustoffe und Bauteile und der Gemeinde Whistler als Nachnutzer. Als Grund-lage des Entwurfs dient ein Prototyp des Bauens in alpinen Regionen. Ein traditioneller, kompakter, nach Süden orientierter Baukörper mit Satteldach, dessen monolithisches Erscheinungsbild durch die Verwendung von schwarzen Faserzementschindeln an der gesamten Außenhaut verstärkt wird.An einem spiralförmigen Element, welches im Erd-geschoß als Bar und Raumteiler, im Stiegenbereich und Obergeschoß als Brüstung fungiert, lagern sich die unterschiedlichen funktionalen Bereiche des Gebäudes an. Je nach funktionalem Erfordernis er-folgt die Öffnung des homogenen Baukörpers.Das öffentlich genutzte Untergeschoß mit Bar und Gastronomiebereich orientiert sich weitgehend zu dem vorgelagerten Terrassenbereich und bietet so die Möglichkeit der Nutzung einer großräumigen Veranstaltungsfläche mit Innen- und Außenberei-chen. Die Kontinuität zwischen Innen und Außen
Autor: Univ.Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. Martin Treberspurg
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wird durch großflächige Verglasung und das Wei-terführen von raumbildenden Elementen des In-nenraums in den Außenraum verstärkt und schafft so den Eindruck eines in die Landschaft eingebette-ten Gebäudebereichs. Ein durchgehendes Lichtband sorgt für eine weitere Öffnung zur Umgebung und ein Abheben des funktional getrennten Oberge-schoßes. Über die sowohl im Inneren als auch im Äußeren geführte Treppe wird das Obergeschoß mit Fernsehstudio und VIP erschlossen. Das Öster-reich-Haus hat eine Nutzfläche von 250 m2 auf zwei Ebenen.
Bauen in Massivholzbauweise hat lange Tradition in Kanada. In Referenz dazu besteht das Österreich-Haus aus vorgefertigten Massivholzelementen. Der gehobene Standard wird durch ein von Sohm Holzbautechnik patentiertes Diagonal Dübel Holzsystem erreicht. Mit dieser Technologie wird unbehandeltes Massivholz aus Weißtanne durch eingepresste Hartholzdübeln, ohne Klebstoffe, mit höchster Qualität verbunden, und bildet Tragkons-truktion und Innenoberfläche. Das optisch „schwe-bende Obergeschoß“ samt Balkonauskragungen und die Dachkonstruktion werden nur durch Rund-holzsäulen getragen.
Bei den Materialien wurde auf den Einsatz chemie-freier und nachwachsender Rohstoffe geachtet. Die Drei-Scheiben Thermoverglasungen von Optiwin bestehen aus Vollholz. drexel und weiss lieferte die hocheffektive und innovative Haustechnik. Das Kompaktgerät aerosmart x2 garantiert für frische Innenluft. Das Planungsbüro Erich Reiner über-nahm die Projektkoordination und trieb das Projekt voran. Eine laufend aktualisierte Berichterstattung über eine eigene Homepage und Internetblog so-wie gezielte Maßnahmen für eine national und in-ternational medienwirksame Verbreitung wurde in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur zweiraum umgesetzt.
REISE NACH KANADA UND ERRICHTUNG VOR ORT
Österreich spielt eine Vorreiterrolle in punkto Passiv- haus und kann über 5.000 Passivhäuser mit einer Fläche von rund 300.000 m2 vorweisen. Da eine präzise Ausführung der Baudetails und eine hohe Qualitätssicherung essenziell für ein reibungsloses Funktionieren eines Passivhauses ist, wurden sämt-liche Bauteile von österreichischen Spezialisten vorgefertigt und anschließend nach Kanada trans-portiert. Die Firma Sohm Holzbautechnik hat die Errichtung in Zusammenarbeit mit der kanadischen Baufirma Dürfeld Log Construction in Whistler durchgeführt. Die vorgefertigten Massivholzbau-teile wurden für den Transport nach Kanada mit Bahn und Schiff an die genormten Containergrößen angepasst. Durch die präzise Vorfertigung konnte die Errichtung des Rohbaus in wenigen Tagen ab-geschlossen werden. Der Baufortschritt wurde von den BewohnerInnen und den kanadischen Medien mit großem Interesse verfolgt.
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Abb. 2: Grundriss Erdgeschoß
Abb. 3: Grundriss Obergeschoß
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Abb. 4: Querschnitt durch das Österreich-Haus
Abb. 5: Die Reise des Österreichhauses von Europa nach Kanada
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DAS ÖSTERREICHHAUS ALS TREFFPUNKT WÄHREND DER OLyMPISCHEN SPIELE 2010Die Eröffnung des Gebäudes fand am 10. Februar 2010 statt und bis zum Ende der 10. Winter-Para-lympics am 21. März 2010 diente das Österreich-haus als Treffpunkt für Politik, Wirtschaft, Sport und Medien aus aller Welt. Das Erdgeschoß ist für öffentliche Nutzung vorgesehen und bietet durch die Orientierung zu der vorgelagerten Terrasse eine großräumige Veranstaltungsfläche mit Bezug zum Außenraum. Hier befand sich der Gastronomiebe-reich mit Bar für die Verköstigung der Gäste. Im Obergeschoß war das Sendestudio des ORF unter-gebracht mit gutem Ausblick zum Blackcomb- und Whistler-Mountain, den beiden Austragungsorten der alpinen Skibewerbe. In dem privateren oberen Teil des Gebäudes wurden auch die Lounge und der VIP-Bereich eingerichtet. Durch zwei Eingänge war die getrennte Versorgung des TV-Studios und VIP-Bereichs möglich.
Abb. 8: Innenraum des Österreich-Hauses in Whistler
ÜBERGABE AN DIE STADT WHISTLER UND NACHNUTZUNGDas Projekt und das Bestreben, die Passivhaus-Tech-nologie nach Kanada zu bringen, wurde von Beginn an mit großem Engagement von der kanadischen Botschaft unterstützt und von der Gemeinde Whistler mit Neugierde und großem Interesse empfangen. Im Rahmen der Tagung „1st Passive House Forum & Sustainable Technology Showcase“ am 22. und 23. März 2010 wurde das Österreich-Haus offiziell an die Gemeinde Whistler übergeben. Diese Tagung mit dem Schwerpunkt Energie- und Umwelttechnik inklusive Kontaktbörse wurde gemeinsam mit der Außenwirtschaft Österreich (AWO) und dem Canada-Green-Building-Council (Vancouver) veranstaltet. Die Nachnutzung des Ge-bäudes war von Anfang an ein wesentlicher Aspekt der Planung. Für die Gemeinde Whistler bleibt das Haus als Mountainbikezentrum im Sommer und als Langlaufzentrum im Winter erhalten. Somit wird das Gebäude nachhaltig einer sportlichen Nutzung übergeführt.
ZERTIFIZIERTE GEBÄUDEQUALITÄTEin wesentlicher Bestandteil für den Nachweis von „Green Olympics“ ist neben der Nachnutzung eine international anerkannte und wissenschaftlich nachvollziehbare Gebäudequalität. Nur so lässt sich langfristige Qualität von nicht bewiesenen Werbe-versprechungen unterscheiden (LIT 01).
ÜBERPRÜFTE PASSIVHAUS-QUALITÄTDas Österreich-Haus wurde als erstes Passivhaus in Kanada mit dem Zertifikat des Passivhaus Instituts Darmstadt ausgezeichnet. Das Zertifikat und eine Plakette wurden von der IG Passivhaus Österreich überreicht.
KLIMA:AKTIV-ZERTIFIKATÖsterreichs Umweltminister Nikolaus Berlakovich überreichte persönlich das klima:aktiv Zertifikat an den Bauherrn. Das Österreich-Haus konnte von den insgesamt erreichbaren 1.000 Punkten 983 Punkte erzielen und kann nach Durchführung der noch offenen Luftgütemessung die volle Punkteanzahl erhalten. Schwerpunkt dieses Nachweises, der auf das TQ (total quality)-System aufbaut, ist die Ener-gieeffizienz mit einer Gewichtung von 60 %.
DGNB-GÜTESIEGELEine weitere Auszeichnung erhielt das Österreich-Haus mit dem internationalen Gütesiegel für Nach-haltiges Bauen (DGNB). Dies war besonders bemer-kenswert, da es das erste in Österreich verliehene DGNB-Gütesiegel durch die ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienbewer-tung) darstellt. Dieses Gütesiegel berücksichtigt ein weites Spektrum an Nachhaltigkeitskriterien. So werden neben ökologischen Kriterien auch Lebenszykluskosten, soziokulturelle Merkmale und die Qualität der Planung und Ausführung bewer-tet. Die ÖGNI wurde im Herbst 2009 mit dem Ziel, nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften zu fördern, gegründet. Das Audit wurde von der Uni-
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Abb. 6 und 7: Errichtung des Österreich-Hauses mit dem österreichisch-kanadischen Team
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versität für Bodenkultur Wien, Arbeitsgruppe Res-sourcenorientiertes Bauen in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Drees & Sommer durchgeführt.
RESÜMEEMit dem Österreich-Haus wurde das energieeffi-zienteste Nationenhaus in der Olympischen Ge-schichte realisiert. Neben dem Passivhaus-Standard wurde großer Wert auf natürliche und ökologische Baumaterialien gelegt. Das Gebäude war interna-tionales Aushängeschild bei den „green olympic
games“ für erprobte Lösungen im Baubereich, um aktiven Klimaschutz zu betreiben und die Energie-versorgungssicherheit zu erhöhen.Auch in Kanada wird Klimaschutz und Umwelt-bewusstsein groß geschrieben, jedoch besteht im Gebäudebereich großer Nachholbedarf. Der Pas-sivhaus-Standard ist bei den dortigen klimatischen Verhältnisse direkt umsetzbar und verbraucht nur 10 Prozent des Heizwärmebedarfs eines herkömm-lichen Gebäudes. Hier hat vor allem Österreich mit innovativen Unternehmen und einer Vielzahl an aus-geführten Projekten eine Vorreiterrolle. Den österrei-chischen Unternehmen ist mit diesem Projekt nicht nur ein Technologie-Export geglückt, sondern auch der Startschuss für den Eintritt in den nordamerika-nischen Markt. Das Projekt wurde mit großem Inte-resse vom Beginn an medial begleitet und es wurde laufend über den Fortschritt berichtet.Das Österreich-Haus war während der Olympischen Spiele Publikumsmagnet, Kommunikationszentrum und stand im Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Es dient über den Zeitraum der Olympischen Spiele hinaus als Demonstrationsobjekt, um Interessierte über die Passivhaus-Philosophie zu informieren.Weitere Informationen über das Österreich-Haus sind unter www.oesterreichhaus.at zu finden.
DANKSAGUNGDieses Projekt wurde Dank der Unterstützung der beteiligten Firmen der APG umgesetzt:• Ingenieurbüro Erich Reiner, 6870 Bezau,
www.reiner.at• Sohm Holzbautechnik, 6861 Alberschwende,
www.sohm-holzbau.at• drexel und weiss, 6922 Wolfurt,
www.drexel-weiss.at• Firma Optiwin, 6341 Ebbs, www.optiwin.net• Zweiraum Werbeagentur, 6460 Imst,
www.zweiraum.cc
Beteiligte Planer und Konsulenten• Planung: Treberspurg & Partner Architekten:
Martin Treberspurg, Wolfgang Csenar, Johanna Treberspurg, David Plunger; Christoph Treberspurg
• Statik: Institut für Holzbau, Universität Innsbruck:Michael Flach, Conrad Brinkmeier
• Koordination in Kanada: Sea to Sky Consulting, Vancouver: Helene Perndl
• Ausführung in Whistler: Dürfeld Log Construction, Whistler: Matheo Dürfeld, Manfred Haas
ZertifizierungenUniversität für Bodenkultur Wien, Department für Bautechnik + Naturgefahren, Institut für Konstruk-tiven Ingenieurbau, Ressourcenorientiertes Bauen: DI Roman Smutny, DI Christoph Neuruer, DI Mariam Djalili
LiteraturhinweisLIT 01: Essig Natalie C., „Sustainability of Olympic Buildings – Guidelines for sustainable architecture of mega-sporting events“, Tagungsband CESB Prag, 2007, S. 361-368.
Abb. 9: Außenansicht des Österreich-Hauses in Whistler
Abb. 10 und 11: Das Österreich-Haus in Betrieb
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Dr. Carl Hennrich, Geschäftsführer des Fachver-bands der Stein- und keramischen Industrie, spricht im Interview über die Rückgänge bei Bauproduk-tion und Baubewilligungen, über die Wichtigkeit der Wohnbauförderung und die Anforderungen, die das Thema Nachhaltigkeit an Architekten, Industrie und Nutzer stellen wird. Die Politik ist ge-fordert, Forschung und Entwicklung zu fördern und eine bedarfsgerechte Finanzierung im Wohnbau zu sichern.
wettbewerbe: Das Wirtschaftsforschungsinstitut prognostiziert für 2010 einen neuerlichen Rückgang der Bauinvestitionen. Wann wird sich die Baupro-duktion wieder erholen?Hennrich: Im ersten Quartal 2010 hatten wir einen schon lange nicht mehr gesehenen Rückgang in der Größenordnung von 14 bis 15 Prozent, untermauert durch die sinkenden Auftragsrückgänge. Im Vorjahr hatten wir noch vier bis fünf Prozent Rückgänge, jetzt liegen wir bei acht Prozent Auftragseinbußen. Das heißt, die Tendenz ist steigend. Die Krise im Bausektor ist damit noch lange nicht ausgestan-den, wir vermuten, dass sie sich bis ins Jahr 2012 fortsetzen wird.
wettbewerbe: Trotz moderater Konjunkturbe-lebung im Hochbau sind die Baubewilligungen weiter rückläufig. Setzt die Politik die falschen Pri-oritäten?Hennrich: Wir haben einen konstanten Rückgang bei den Baubewilligungen von rund fünf Prozent jährlich im Wohnbau. Das gilt besonders für die Bundesländer. Die Stadt Wien kann man davon im Moment ausklammern, hier herrscht rege Wohnbautätigkeit. Wir haben nach wie vor einen Investitionsstopp im Industrie- und Gewerbebau und wir stehen vor der Rücknahme der Investiti-onstätigkeit im Straßen- und möglicherweise im Schienenbau. Dazu kommt, dass Gemeinden, die in der Vergangenheit für die Auslastung unserer Betriebe gesorgt haben, aufgrund rückläufiger Erträge zuerst bei den Investitionen sparen. Der Rückgang der Bewilligungszahlen liegt auch in der schwieriger gewordenen Finanzierungssituation für die Wohnbaugenossenschaften begründet und darin, dass im frei finanzierten Wohnbau und auch im Gewerbe- und Industriebau wesentlich mehr Zurückhaltung geübt wird.
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wettbewerbe:Was macht Wien anders, dass hier der Wohnbau boomt?Hennrich: Wien hat im mehrgeschoßigen Wohn-bau bereits einen Anteil von 40 bis 45 Prozent in Österreich. Das liegt an den großen Stadtentwick-lungsgebieten, während die Bundesländer darauf angewiesen sind, dass die regionalen Wohnbauträ-ger Kredite erhalten, um vernünftig finanzieren und ihre Produkte zu vernünftigen Preisen verkaufen zu können. Es gibt beim Wohnungskauf Schmerzgren-zen. Die Wirtschaftskrise hat keine rückläufigen Immobilienpreise bewirkt. Wir haben zwar stabile Quadratmeterpreise bei Eigentumswohnungen, aber dynamische Verhältnisse bei den Wohnkosten. Die Belastung durch steigende Betriebs- und Ener-giekosten und Gebühren bewirken, dass der Teil-index Wohnkosten um das Doppelte bis Dreifache über der allgemeinen Inflationsrate liegt.
wettbewerbe: Kann und soll die Politik da regulie-rend eingreifen? Hennrich: Zurückhaltung bei den Gebühren wäre angesagt. Man muss ausgefeilte Konzepte entwi-ckeln, damit die Belastungen aus dem Umstieg auf die erneuerbaren Energieträger nicht zu groß werden. Weitere Explosionen der Fördersummen wären kontraproduktiv und würden sich bis zu den Betriebskosten einer Wohnung durchschlagen. Die Verteufelung von Öl und Gas kann man nur dann unterstützen, wenn auf der Seite der Erneuerbaren mit vernünftiger Preisentwicklung vorgegangen wird. Deren Verbände sollten sich nicht zu hundert Prozent auf die staatliche Förderung verlassen, sondern ihre dynamische Kostenentwicklung in den Griff bekommen.
wettbewerbe: Ist die Wiedereinführung der Zweck-bindung der Wohnbauförderung, wie es die Steier-mark gemacht hat, ein Modell, um die Baukonjunk-tur anzukurbeln?Hennrich: Das Zweckzuschussgesetz werden wir nicht mehr bekommen, das ist in absehbarer Zeit mit den Ländern nicht zu verhandeln. Unser Appell geht dahin, dass die Länder sich freiwillig verpflichten, die Mittel, die sie vom Bund für die Wohnbauförderung erhalten und über die sie selbst verfügen, auch tatsächlich für den Wohnbau einzu-setzen und vor allem den Neubau nicht zu verges-sen. Denn die Kostensituation der Länder ist auch durch die steigenden Sanierunsaufwendungen und die extrem stark steigenden Aufwendungen für Wohnbeihilfen geprägt. Die lagen 2008 bei 330 Mil-lionen Euro und werden bis 2013 auf 511 Millionen, gerechnet nach einer mittleren Variante, ansteigen. Angesichts der stark ausgeprägten sozialen Ten-denz der österreichischen Politik ist nicht damit zu rechnen, dass diese dynamische Entwicklung ein-gedämmt wird. Das bewirkt eine Verknappung der Mittel für den Wohnungsneubau, der in Gefahr ge-rät, bei der Förderung unter die Räder zu kommen. Der frei finanzierte Wohnbau, der aufgrund der angespannten Situation notleidend ist, kann nicht das Korrektiv sein.
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wettbewerbe: Ist die Situation tatsächlich so ernst, was muss unternommen werden?Hennrich: Wir haben in Österreich mit 4,8 Wohnun-gen pro tausend Einwohner keine Wohnungsnot. Wir wollen aber eine Tendenz aufzeigen, die ab der Mitte dieses Jahrzehnts schlagend werden könnte. Wir vertrauen darauf, dass die Wohnbauförderung über das Jahr 2013 hinaus gesichert ist, dass für eine bedarfsgerechte Finanzierung gesorgt wird, um eine Schieflage bei der Balance zwischen Angebot und Nachfrage zu verhindern. Und die Erhöhung der Sanierungsrate darf nicht zu Lasten der Wohn-baufördergelder gehen, sondern muss aus anderen Quellen wie Steuern kommen.
wettbewerbe: Warum stagniert die Sanierungsrate trotz Sanierungsoffensive bei einem Prozent?Hennrich: Der Sanierscheck in der Höhe von 5.000 Euro aus Bundesmitteln hat etwas gebracht. Die Zuschussleistung des Landes Kärnten ist von 27 auf 45 Millionen Euro gestiegen. Ich kann mir vorstel-len, dass das in anderen Bundesländern ähnlich gelaufen ist. Wie sich das auf die Sanierungsrate auswirkt, wissen wir leider nicht, weil es keine Verpflichtung der Länder mehr gibt, dem Bund den Vollzug der Fördergelder zu melden.
wettbewerbe: Wird der Sanierungsscheck aufgrund dieses Erfolges wiederholt?Hennrich: Das ist geplant. Die Bundesregierung hat zugesagt, nächstes Jahr 300 Millionen Euro für die Förderung der Energieeffizienz, für Green Jobs und davon 100 Millionen für thermische Gebäudesa-nierung zur Verfügung zu stellen. Ein Schwerpunkt soll auch auf die Sanierung im mehrgeschoßigen Wohnbau gelegt werden, weil die Wohnbauge-nossenschaften bei der Sanierung gegenüber dem Ein- und Zweifamilienhaus zwar die Nase weit vorn haben, aber trotzdem noch ein Potenzial von 60 Prozent gegeben ist. Mit einer solchen Investition erfasst man natürlich mehr an Einsparungsvolu-men als in der Sanierung einzelner Häuser. Es hängt vom Budget 2011 ab, wir gehen aber davon aus, dass die Zusage hält.
wettbewerbe: Nachhaltigkeit ist das große Thema beim Bauen. Geht es dabei nur um die Umweltas-pekte?Hennrich: Der Gebäudesektor muss sein gerüttelt Maß zum Thema Nachhaltigkeit, das uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten beschäftigen wird, beitragen. Bei Sanierung und Neubau muss mit den Ressourcen vernünftig umgegangen wer-den, der Gebäudebestand darf keine ökologischen und ökonomischen Folgewirkungen zeitigen, wie das in der Vergangenheit der Fall war. Es muss darauf geachtet werden, dass die Folgekosten nied-riger sind als im derzeit nicht sanierten Gebäude-bestand. Das heißt, es muss noch intelligenter, noch vorausschauender geplant werden. Die Normen sagen, dass ein massiv gebautes Haus rund 100 Jahre hält, dass es aber einen Sanierungszyklus von 30 bis 35 Jahren gibt. Das heißt, in ein solches Haus muss zweimal kräftig investiert werden, um es auf
einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Diese Zyklen müssen eindeutig verlängert werden. Dazu müssen alle beitragen, angefangen von den Architekten und Planern über die Baustoffindustrie bis zu den Bauausführenden und letztlich bis zu den Nutzern.
wettbewerbe: Was können die Architekten konkret beitragen?Hennrich: Das beginnt mit einer intelligenten Aus-richtung von Gebäuden in der Natur, mit offenen Flächen nach Süden. Wir können uns außerdem den Luxus von Ein- und Zweifamilienhäusern abseits der Wohnbevölkerung nicht länger leisten. Wenn wir wirklich nachhaltig agieren wollen, müssen wir stärker in verdichtete Flächen gehen. Da ist die Pla-nung und die Flächenwidmung gefragt.
wettbewerbe: Was muss die Baustoffindustrie tun?Hennrich: Die Produkte optimieren, kostengünstig produzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und auf die Erneuerung der Energieträger einstellen. Die Forderung aus der Gebäuderichtlinie an uns lautet, dass die Energiekosten gegen Null gehen. Die Baustoffindustrie hat in den letzten Jahren ihre Produkte beträchtlich optimiert, um diese Anforde-rungen erfüllen zu können.
wettbewerbe: Bis 2020 müssen alle neu errichteten Gebäude Beinahe-Nullstandard erreichen. Ist das ein realistisches Ziel? Hennrich: Das ist machbar, aber nur dann, wenn die Unternehmen weiter forschen und entwickeln können. Wir dürfen nicht auf dem derzeitigen tech-nologischen Stand stehen bleiben. Das geht aber nur, wenn die Republik mithilft, die Forschung und Entwicklung in den Unternehmen zu finanzieren. Dafür haben wir den Klima- und Energiefonds. Seine Finanzierung läuft Ende dieses Jahres aus. Unsere Unternehmen brauchen aber Planungssi-cherheit für ihre Projekte. Wir verlangen deshalb, dass der Fonds aufgestockt wird und ab 2011 eine ausreichende Finanzierung gesichert ist. Alles, was unter einer Erhöhung auf 200 Millionen pro Jahr liegt, wäre ein Rückschritt.
wettbewerbe: Warum ist die massive Bauweise nachhaltiger als andere?Hennrich: Weil sie langlebiger und wertbeständiger ist, weil sie mehr Komfort und Wohlbefinden bie-tet als andere Bauweisen. Die massiven Baustoffe erzeugen ein wesentlich freundlicheres Innenraum-klima. Umfragen haben ergeben, dass die massive Bauweise in allen Ausprägungen bevorzugt wird, gerade was das Klima im Winter und im Sommer betrifft. Auch beim Schallschutz haben andere Werkstoffe nach wie vor Probleme. Sie sind nicht in der Lage, ein ähnliches Niveau wie der Massivbau zu erreichen. Schallschutz gehört aber zur sozialen Nachhaltigkeit, das ist nicht nur eine technische Frage. Auch beim Brandschutz sind wir der Mei-nung, dass die Massivbauweise nach wie vor allen anderen überlegen ist.
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Gewichte an Hände und Füße montiert, um den Bauch einen Gurt, der mit Schnüren ähnlich Hosen-trägern den Oberkörper in Vorlage zwingt, ein straf-fes Gummiband um die Beine gewickelt. Oder mit Milchglasbrillen einen Beipacktext lesen. Was nach Masochismus klingt, ist Teil des „Instant Ageing-Seminars“, das die Häuser zum Leben für alle Pla-nerInnen und ArchitektInnen, die für ein Klientel mit besonderen Bedürfnissen planen und bauen, organisiert. In diesem Seminar überspringen die TeilnehmerInnen für drei Stunden Jahrzehnte und können hautnah erleben, mit welchen Hindernis-sen und Problemen ältere und gebrechliche Men-schen im Alltag konfrontiert sind. Die Motivation dahinter: Verständnis für die Probleme von Senio-rInnen zu schaffen. Besonders für jene ExpertInnen, die Einrichtungen für ältere Menschen entwickeln,
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Mag.a Gabriele GraumannGF Kuratorium Wiener Pensionisten-WohnhäuserHäuser zum Leben
stellt dieses Verständnis aus unserer Sicht eine Grundvoraussetzung dar. Sich in die Lage verset-zen, die „Stolpersteine“ im Alltag der SeniorInnen kennen, darauf kommt es an, wenn Funktionalität das oberste Prinzip in der Planung sein soll. Seit dem Vorjahr ist die Teilnahme an unserem Instant Ageing-Seminar für unsere PlanerInnen fixer Leis-tungsbestandteil.Wir sind österreichweit das größte Unternehmen im Bereich der Seniorenbetreuung und verfügen über 50 Jahre Erfahrung. Wir standen und stehen mit unseren 31 Häusern zum Leben in ganz Wien für leistbare Wohnungen mit einem umfassenden Betreuungsangebot, das es den Wiener SeniorInnen ermöglicht, selbstbestimmt und ihren individu-ellen Bedürfnissen entsprechend zu leben. Mehr als 3.400 MitarbeiterInnen arbeiten dafür täglich
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mit Fachkenntnis und vor allem viel persönlichem Engagement. Unseren rund 9.300 BewohnerInnen bieten wir in unseren Häusern Sicherheit und pro-fessionelle Betreuung. Doch die Rahmenbedingungen, in denen wir agieren, wandeln sich und die Bedürfnisse älterer Menschen ändern sich. Die Lebenserwartung steigt: Eine 2008 geborene Frau kann damit rechnen, rund 83 Jahre alt zu werden. Damit ist die Lebenser-wartung bei der Geburt der Frau seit 1998 um 2,2 Jahre gestiegen. Für einen in Österreich geborenen Mann lag die Lebenserwartung bei der Geburt im selben Jahr bei 77,6 Jahren und damit um 3,2 Jahre höher als 1998 – Tendenz steigend (Quelle: Statistik Austria 2009). Anfang 2010 waren in Österreich bereits 1.040 Personen 100 Jahre oder älter – 296 davon in Wien. Abgesehen von der demografischen Entwicklung werden Lebensstile immer vielfältiger und damit auch die Ansprüche im Alter, d.h. auch Betreuungsformen für ältere Menschen differenzie-ren sich aus. Wir sind aufgerufen, den Herausforde-rungen der Zukunft sowohl mit neuen Betreuungs-konzepten als auch mit neuen Konzepten bei der Planung und Umsetzung unserer Bauprojekte zu begegnen. Wir führen in unseren 31 Häusern laufend zahlrei-che Instandsetzungen, Umbaumaßnahmen und teilweise Generalsanierungen durch. Innovative Vorstellungen der Betreuung und Versorgung spie-geln sich in baulichen Veränderungen wider, die der gesamten Umgebung entsprechen – und auch ansprechen sollen. Im Hinblick auf eine zeitgemäße Architektursprache stellt die Sanierung des be-reits vorhandenen und von der älteren Generation bewohnten Gebäudebestandes eine besondere Herausforderung an die PlanerInnen dar. Innovative Überlegungen und der Mut zu Neuem prägen die strategische Gesamtausrichtung des Unterneh-mens und die Anforderungen an die zukünftigen baulichen Weiterentwicklungen. Derzeit werden nach einem neuen Versorgungs- und Betreuungskonzept vier neue Projekte geplant und gebaut. Bis 2015 werden in Hietzing, Ottakring und Döbling die „Innovativen Wohn- und Pflegehäuser (IWP)“ realisiert. Die Erwartungen in die Baukunst sind hoch. Wesentlich bei diesen vier Vorhaben ist es, dass BewohnerInnen – auch im Falle einer Er-krankung – im Einzelappartement bleiben können und nicht in einen stationären Bereich umsiedeln müssen. Die Wohn- und Pflegeappartements sind daher adaptierbar zu gestalten und das gesamte Hauskonzept ist für diese Zielgruppe auszurichten. Die bauliche Infrastruktur sollte Unterstützung bei Mobilitätseinschränkungen geben und keine Barri-eren zulassen. Ein Wohnort mit hohen Ansprüchen, der sich der individuellen Tagesgestaltung der Be-wohnerInnen widmet, wird geschaffen. Die Planung und Umsetzung der Innovativen Wohn- und Pflegehäuser und drei Generalsanierun-gen unserer bestehenden Häuser werden nach dem Bundesvergabegesetz vergeben. Die Auswahl- und Vergabeverfahren der vier IWP´s sind bereits im Laufen bzw. abgeschlossen. Die Vergabeverfahren für zwei Generalsanierungen werden noch im Jahr
2010 in einschlägigen Ausschreibungsplattformen rechtzeitig bekannt gegeben. Der Bedarf an Plane-rInnen, die sich eine architektonisch anspruchsvolle und gleichzeitig bedürfnisorientierte Realisierung von ansprechenden Bauvorhaben unter Berücksich-tigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorstellen können, ist durchaus gegeben. Bei all un-seren Bauprojekten legen wir großen Wert auf die transparente Abwicklung des Vergabeverfahrens und stehen dabei in gutem Kontakt mit der zustän-digen Interessensvertretung. Die Häuser zum Leben verfolgen das Ziel, ein Lebens-umfeld zu bieten, in dem die zentralen Bedürfnisse der SeniorInnen nach Selbstbestimmtheit und Sicherheit in moderner und zukunftsweisender Art erfüllt werden. Es ist uns wichtig, dass wir Ar-chitektInnen und PlanerInnen beschäftigen, die die Bedürfnisse alter Menschen nicht nur aus der Theorie kennen, sondern sich auch in ihre Situation versetzen können. Denn wer einmal versucht hat, mit dem Rollstuhl über eine Rampe mit mehr als 6 % Gefälle zu fahren, wird den Neigungsgrad nie mehr höher ansetzen!Wir freuen uns auf innovative Bauprojekte mit PartnerInnen, für die Funktionalität und Wirtschaft-lichkeit keine leeren Worte sind und die uns dabei unterstützen, für die Wiener SeniorInnen Rahmen-bedingungen zu schaffen, unter denen sie mög-lichst selbstbestimmt wohnen können.
Der gemeinnützige privatrechtliche Fonds Kura-torium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) betreut in den 31 Häusern zum Leben rund 9.300 BewohnerInnen. Mit einem Angebot von rund 7.500 Wohn- und 1.800 Pflegeplätzen in fast al-len Bezirken sowie den 172 Pensionistenklubs der Stadt Wien ist KWP österreichweit der größte Anbieter von Seniorenbetreuung. Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser A-1090 Wien, Seegasse 9http://www.haeuser-zum-leben.com
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Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Auch bedingt durch die Finanz- und Immobilienkrise scheint sich die Immobilienwirtschaft in puncto Nachhaltigkeit vom Saulus zum Paulus zu wandeln. Hilfestel-lungen bei dieser Entwicklung leisten Zertifizie-rungssysteme wie DGNB/ÖGNI, TBQ/ÖGNB, LEED, BREEAM und andere. Für eine Qualitätsprüfung von Neubauten und deren Vergleich von Objekt zu Objekt ist dies auch der richtige Weg. Aber was ist eigentlich Qualität? – Qualität ist die Erfüllung der gestellten Anforderungen. Für die Nutzer, für die das Objekt letztlich nachhaltig wirken sollte, wie auch für Finanzierungsinstitute, die über die Zweit- und Drittverwertbar-keit von Objekten nachdenken müssen, braucht es allerdings mehr. M.O.O.CON hat ein System entwickelt, in dem individuelle unternehmensspezifische An-forderungen mit Qualitäten von Immobilien gegenübergestellt werden können.
n a c h h a l t i g K e i t 3 . 0 – n a c h h a l t i g e O b j e K t e s t i f t e n w e r t U n d i d e n t i t ä t
1 ALLE ASPEKTE DER NACHHALTIGKEITDie Weltumweltkonferenz der Vereinten Nationen 1972 in Stockholm war der Beginn der Umweltbe-wegung; der nach seiner Vorsitzenden benannte Brundtland Report der Weltkommission für Um-welt und Entwicklung definierte zum ersten Mal 1987 den Begriff „nachhaltige Entwicklung“: „Ent-wicklung zukunftsfähig zu machen, heißt, dass die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne dabei die Fähigkeit der zukünftigen Generation, deren eigene Bedürfnisse zu befriedi-gen, zu gefährden.“ Aus dieser Geschichte ergab sich oft die Gleichsetzung von Nachhaltigkeit und Ökologie. Erst die leicht verständliche Definition von Nachhaltigkeit über das Drei-Säulen-Modell – also die ausgewogene Betrachtung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimension – hat eine breitere Betrachtung ermöglicht.In der Immobilienwirtschaft gab es in Österreich verschiedene Versuche Kriterien auf Gebäudeebene zu definieren. Erste Gebäudebewertungssysteme, die mehr oder weniger Teilaspekte der Nachhaltig-keit beurteilen, gibt es seit über 10 Jahren. In einem Punkt herrscht Einigkeit: Es geht jedenfalls um deutlich mehr als um die Beurteilung eines „Grün-anstrichs“.
2 DIE SUCHE NACH MESSBARER QUALITÄTDer verstärkten Marktpräsenz des amerikanischen LEED und des britischen BREEAM Systems in Eu-ropa und weltweit wurde mit der Entwicklung des „Deutschen Gütesiegels für nachhaltige Gebäude“ 2007 ein in seinen Kriterien umfassenderes und stärker qualitätsorientiertes Bewertungssystem entgegengesetzt. Das deutsche System setzt neue Standards im Streben nach der Suche eines Op-timums aus Ökonomie, Soziologie und Ökologie.
Mag. Karl FriedlGeschäftsführender Gesellschafter M.O.O. CON
DI Bernhard Herzog, Senior Berater M.O.O.CON
Die grundlegende Frage jeglicher Planung ist stets: Was genau will/benötigt der Nutzer einer Immobilie? Viele der nachhaltigen Absichten und Konzepte bleiben auf der Strecke, wenn die Kommunikation zwischen Nutzer und Planer nicht von Beginn an gelebt wird. Die Künstlerin Jennifer Fetz aus Wien versuchte dieses Spannungsfeld im Rahmen eines Fotowettbewerbs in einer Collage bildhaft zu machen. Mit Erfolg, wie die Jury urteilte.
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Qualitätssicherung mit Gebäudebewertungssysteme
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Beispiel DGNB
ÖkologischeQualität22,5%
ÖkonomischeQualität22,5%
Soziokulturelle und funktionale Qualität
22,5%
Technische Qualität 22,5%
Prozessqualität 10%
Standortqualität (Einzelwertung)
Quelle Bild: DGNBGewichtung der Themenfelder bei DGNB/ÖGNI
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Innerhalb kurzer Zeit zeigt es Wirkung am Markt. Die Opportunisten der Immobilienwirtschaft haben es von Beginn an dankbar angenommen – eine neue Opportunity. Die Ignoranten haben bald er-kannt, dass die Kraft des Themas und die Qualität des Systems zur Kenntnis zu nehmen ist. Die ersten Studien belegen höhere Mieten und geringeren Leerstand von Green Buildings. Ein kaum überra-schendes Ergebnis. Angesichts von Finanz- und Immobilienkrise ist es auch höchste Zeit mit mehr Verantwortungs- und Qualitätsbewusstsein zu bauen.
3 INDIVIDUALITÄT UND VERGLEICHBARKEITZertifizierungssysteme sind – werden sie nicht nur als Prüfinstrumente, sondern prozessbegleitend eingesetzt – ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung. Für Corporates, die Nutzer ist das aber im-mer noch zu wenig. Für den Nutzer geht es neben der hoffentlich nachhaltigen Qualität des Objektes auch um eine an seinen Prozessen ausgerichtete Flächen- und Ausstattungsqualität. Nur wenn das Objekt auch für ihn einen Nutzen hat, kann es als nachhaltig gesehen werden. Die heutigen Bewertungssysteme beurteilen – um Vergleichbarkeit zu schaffen – nur die Objekte, aber nicht die Erfüllung der unterschiedlichen Anforde-
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Ihre UnternehmensstrategieErzielte Verkaufspreise
Leed Non-Leed
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$110
$220
$330
$440
Keine Zertifizierung
Zertifizierung nach Leed-Standard
Miethöhe
Leed Non-Leed
42,38
31,05
0
$12,50
$25,00
$37,50
$50,00
Keine Zertifizierung
Zertifizierung nach Leed-Standard
Quelle: CoStar
Vermietungsgrad
Leed Non-Leed
92%88%
0
25%
50%
75%
100%
Keine Zertifizierung
Zertifizierung nach Leed-Standard
Ökonomische Auswirkungen nachhaltiger Immobilien am Bsp. LEED zertifizierter Objekte
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Das M.O.O.CON System.
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Die Übersetzung Ihrer Unternehmensstrategie in Ihre Objektstrategie
Organisatorische Ziele
Prozessabläufe verbessern !Organisator. Veränderungen ermöglichen !Unternehmenskommunikation verstärken !
Kerngeschäft unterstützen
Wirtschaftliche Ziele
Effizienz der eingesetzten Mittel !Effektivität der eingesetzten Mittel !
Optimierte Gemeinkosten !
Kulturelle Ziele
Image und Markenwahrnehmg. verbessern !Gemeinsam Spirit fördern !
Gesellschaftli. Verantwortung übernehmen !
Soziale Ziele
Gesundheit und Wohlbef. steigern !Mitarbeiterpotential aktivieren !
Mitarbeiterbindung erhöhen !Attraktivität des Unternehmens für künftige !
Mitarbeiter sichern
ÖkologieBaustoffe | Betriebsstoffe | Emissionen
SoziokulturKomfort | Integration
ÖkonomieLebenszykluskosten
FunktionFlächenverbrauch | Anordnung |Gebäudelogistik
ProzessIntegrale Planung | Qualitätssicherung |Implementierung Gebäudebetrieb
FormCorporate Design
StandortBaugrund | Infrastruktur | Image
Servicekaufmännisch | technisch |infrastrukturell
KonstruktionTechnische Qualität | Werterhaltung
rung von deren Nutzern. Dadurch fehlt unter an-derem eine Bewertung der Corporate Architecture (die Gebäudegestaltung sollte zur Unternehmens-identität passen), der Servicedienstleistungen (die sich am Kerngeschäft des Nutzers orientieren soll-ten) und der Funktionalität des Gebäudes, welche Raumgrößen, Anordnungen und Gebäudelogistik den Anforderungen des Kernprozesses gegenüber-stellt. (Die erforderliche Größe eines Raumes hängt von der Aufgabenstellung ab, die darin bewältigt wird.)Radikal gedacht ist der nicht gebaute und daher nicht betriebene Quadratmeter der nachhaltigste! Als seit knapp 20 Jahren in diesem Feld tätige Be-rater sind wir überzeugt, dass umfassende Nach-haltigkeit erst gegeben ist, wenn die nachhaltigen Objektkriterien der Bewertungssysteme um nutzer-spezifische ergänzt werden.
4 NACHHALTIGE OBJEKTE STIFTEN IDENTITÄT Der Erfolg jedes Unternehmens kann mit dem Er-reichen der gesetzten Ziele in den verschiedenen Handlungsbereichen des Kerngeschäfts beschrie-ben werden. Eine eindimensionale Betrachtung, die Fokussierung auf Gewinn und Verlust ist zu wenig. Die aktuelle Krise zeigt das deutlich. Die Betrach-tung der Wirtschaftlichkeit ist eine Seite. Die Be-deutung kultureller, sozialer und organisatorischer Ziele wird dadurch jedoch nicht geschmälert. Jede strategische Überlegung und jede Investition hat nur ein Ziel: eine Wertschöpfung zu erreichen. Zur Beurteilung von Objekten und Services müssen die Anforderungen an die Objekt- und Servicequali-tät direkt aus der vorhandenen Unternehmensstra-tegie abgeleitet werden.Es darf nicht getrennt werden, was zusammen gehört. Ein Gebäude ist fester Teil jeder Unterneh-mensstrategie und ein erheblicher Teil der Unter-nehmenskosten. Ein Gebäude kann also noch so ökologisch sein, erst wenn es auch nachhaltig die strategischen Unternehmensziele unterstützt, kann von Nachhaltigkeit gesprochen werden.
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4.1 Soziale Dimension – Mitarbeiterengagement braucht dynamische LebensräumeGute Arbeitskräfte sind eine knapp gewordene Ressource und demnach eine Frage der Existenz für viele Unternehmen. Mehr denn je gilt es, gute Mitarbeiter zu finden, zu binden und ihre Leistungsbereitschaft zu stärken und auszubauen. In einem Umfeld, in dem Kooperation, Eigenengagement und Kommunikation gefördert werden und eine produktive Gesamtatmosphäre vorherrscht, sind Menschen bereit sich zu bin-den und zu engagieren. Die Gebäude spielen als Arbeits- und Lebensraum eine wichtige Rolle und bieten enormes, oft ungenutztes Potential. Unter Berücksichtigung der sozialen Aspekte wird sowohl die unter-nehmerische Leistungsfähigkeit als auch die Wertschöpfung der Immobilien deutlich erhöht.
4.2 Kulturelle Dimension – Kultur braucht Raum zur EntfaltungUnternehmen, die ihre Kultur gezielt entwickeln und fördern, sind leistungsfähiger und erfolgreicher. Die Kultur des Unternehmens prägt die Wahrnehmung der Markenpersönlichkeit nach außen über die imageprägenden Elemente. Nach innen geschieht dies über die identifikationstreibenden Aspekte, wie die gemeinsamen Werte, das Leitbild und den Spirit des Unternehmens. Jedes Gebäude, jeder Raum ist es-sentielle Grundlage einer Unternehmenskultur. Hier findet gelebte Kultur statt. Hier erlebt man die Marke und Identität des Unternehmens.
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»Das Gebäude fördert soziale Kontakte und Mitarbeiter-Engagement« Das neue Headquarter der Voest Alpine Stahl in Linz unterstützt eine nachhaltige Innovationskultur durch den dynamischen und vitalen Lebensraum, der Grenzen auflöst und Begegnungen schafft. Ein Wechselspiel von Räumen mit Privatsphäre und Umgebungsräumen mit Aufenthaltsqualität. „Hier entsteht Austausch, Anregung und Kommunikation“, Mag. Alfred Düsing, Vorstandsdirektor Voest Alpine Stahl.
Soziokultur• Visueller Komfort• Akustischer Komfort• Therm. Komfort im Winter• Therm. Komfort im Sommer• Innenraumluftqualität• Subjektives Sicherheitsempfinden• Nutzerbedienkomfort• Support im Kerngeschäft• Support, persönl. und Team
Service• Servicebereitstellung – Gesundheit, Arbeitsschutz
und Sicherheit• Servicebereitstellung – Hospitality
Standort• Umfeldverhältnisse• Verkehrsanbindung
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»Wir betrachten das Gebäude als Raum für gelebte Kultur.«Nach knapp 80 Jahren musste das, 1926 von Architekt Hubert Gessner entworfene Gebäude der Arbeiterkammer Oberösterreich im Linzer Zentrum dringend generalsaniert werden. Die Arbeiterkammer versteht sich als modernes Dienstleistungsunternehmen, welches die sozialen, wirtschaftlichen, beruflichen und kulturellen Interessen von 575.000 Mitgliedern vertritt. „Täglich nehmen bis zu 800 Menschen unser Beratungsangebot in Anspruch und besuchen unsere Veranstaltungen“. In der Revitalisierung ist es gelungen ein Gebäude zu entwickeln, das Tradition und Moderne verbindet und unsere Kultur der Begegnung optimal unterstützt“, Direktor-Stv. Franz Molterer, Arbeiterkammer Oberösterreich.
Form• Städtebau• Außenraumgestaltung• Außengestaltung• Innengestaltung• Abbildung der Unternehmensidentität und
Corporate Design• Kunst am Bau
Ökologie• Rohstoffverbrauch aus Baustoffen und
Bauabwicklung • Emissionen und Abfälle aus Baustoffherstellung
und Bauabwicklung• Rohstoffverbrauch aus Betriebsstoffen und
Gebäudebetrieb • Problemstoffe in/als Baustoffen• Boden Inanspruchnahme• Wassernutzung
Soziokultur• Öffnung der Außenanlagen und
Serviceeinrichtungen• Fremdvermietbarkeit und Nutzungsvielfalt der
fremdvermieteten Fläche
Standort• ökolog. Wertigkeit der bebauten Fläche• Image
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4.3 Organisatorische Dimension – Produktivität braucht wandlungsfähige ImmobilienStatt starrer, normativer Abläufe sind flexible Organisationsstrukturen die Voraussetzung für lernende und sich selbst steuernde Organisationen. Nur ein kommunikationsunterstützendes vernetzendes Umfeld er-möglicht ein effektives Wissens- und Innovationsmanagement, permanente Wandlungsfähigkeit und hö-here Produktivität in allen Arbeitsprozessen. Ein Gebäude muss heute genauso wandlungsfähig sein wie die Organisation es erfordert. Die Zukunft fordert höchste Flexibilität und Begegnungsqualität.
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»Das Gebäude muss flexibel auf lebendige Organisationen reagieren können.« Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank hat im Februar 2004 mit dem neuen Gebäude eine optimale Grundlage für ihr dynamisches Unternehmenswachstum gelegt. Die Organisation von Geschäftsprozessen erfordert für die Bank höchste Flexibilität. „Mit dem reversiblen Büro haben wir ein höchst anpassungsfähiges Objekt geschaffen, welches unserer organisatorischen Dynamik optimal entgegen kommt“, Dr. Werner Alber Schuster, Vorstandsdirektor, Deutsche Apotheker- und Ärztebank.
Konstruktion• Nutzungsflexibilität, Reversibilität
Standort• Nähe nutzungsrelevanter Einrichtungen• Baugrund und Aufschließung
Funktion• Campus• Gebäude• Gebäude-/Nutzungsbereich• Raum• Arbeitsplatz
Service• Servicebereitstellung – Information und
Kommunikation• Servicebereitstellung – Logistik• Servicebereitstellung –
Kerngeschäftsunterstützung
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»Das Gebäude leistet einen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaftlichkeit, Kosteneffizienz und Wertschöpfung.« Mit der neuen Kärntner Landesverwaltung in Klagenfurt entstand das derzeit modernste Verwaltungszentrum Österreichs im Sinne des New Public Managements. Im Rahmen des Reformprozesses war ein konsequent nachhaltiger Ansatz zwingend erforderlich. „Das neue Gesamtkonzept unterstützt nicht nur die Verwaltungsreform optimal, es verbessert auch die Arbeitsbedingungen für Dienstnehmer bei gleichzeitiger Reduktion der Fläche pro Arbeitsplatz und es ermöglich langfristige Einsparungen in Millionenhöhe“, Mag. Johann Schieber, Amt der Kärntner Landesregierung.
Service• Gebäudebereitstellung – Unterbringung• Gebäudebereitstellung – Arbeitsplatz• Gebäudebereitstellung –
Baul./techn. Infrastruktur• Gebäudebereitstellung – Reinigung
Standort• Man-Made Risiken• Risiken aus Elementarereignissen
Ökonomie• Lebenszykluskosten• Flächeneffizienz• Wert- und Ertragsentwicklung• Produktivität
Konstruktion• Thermische Qualität• Schallschutz• Brandschutz• Reinigbarkeit• Bedienkomfort, Wartungsfreundlichkeit,
Rückbaubarkeit • Sicherheit
4.4 Ökonomische Dimension – Wirtschaftlicher Erfolg braucht nachhaltiges ImmobilienmanagementReale Werte werden von realen Unternehmen mit realen Leistungen erzeugt. Diese sind die Grundlage für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und die Steigerung des Unternehmenswerts. Jede Blindleistung, die das Kerngeschäft des Unternehmens nicht unterstützt und keinen Beitrag zum Unternehmenswert leistet, steht somit auch auf dem Prüfstand. Hierbei spielen die Effektivität und die Effizienz der eingesetz-ten Mittel eine besondere Rolle. Wertsicherung und Wertstabilität entsteht also zum einen durch einen bedarfsgerechten Flächennutzungs- und Serviceeinsatz und zum anderen durch eine Optimierung der Investitions- und Nutzungskosten und einem nachhaltigen Immobilienmanagement als Teil der Unterneh-mensstrategie.
5 ZUSAMMENFASSUNG / FAZITDie Umsetzung der unternehmensspezifischen Anforderungen sichert eine individuelle Wertsiche-rung. Diese Zielkriterien in Verbindung mit den bekannten Aspekten eines umfassenden Zertifizie-rungssystems ergeben echte Nachhaltigkeit. Nach-
haltigkeit 3.0 berücksichtigt also den konkreten Be-darf des Nutzers. So entstehen zukunftsfähige und am Kerngeschäft orientierte Immobilien, die von Anfang an höchst wirtschaftlich auf den gesamten Lebenszyklus abgestimmt sind.
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Geht es um energieeffizientes Bauen, spielt Öster- reich eine Vorreiterrolle in Europa. In keinem anderen Land gibt es – umgelegt auf die Bevölkerungsgröße – so viele Niedrigenergie-, Niedrigstenergie- und Passivhäuser wie in Österreich. Viele Experten aus Architektur, Wissenschaft, Technik und Industrie ha-ben dazu beigetragen, dass kein Haus mehr gebaut wird ohne energetisch optimiert zu sein. 2010 ist es an der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen und einen Paradigmenwechsel einzuleiten. In der öffentlichen Diskussion und in den meisten Fördermodellen ist ausschließlich der Heizwärme-bedarf das alles entscheidende Kriterium. Vollkom-men vernachlässigt hat man bisher die ökologische Gesamtbewertung, inklusive der grauen Energie für die Herstellung eines Gebäudes sowie die Ar-beits- und Wohnbedingungen darin. Ziehen wir in Betracht, dass Menschen im EU-Raum 90% ihrer Lebenszeit in Gebäuden verbringen, ist die Bedeu-tung von Luft und Tageslicht in Innenräumen kaum zu überschätzen – und wird dennoch bisher viel zu wenig beachtet.VELUX will mit dem Projekt ModelHome 2020 einen Denkanstoß liefern. Im Rahmen dieses euro-paweiten Projekts errichtet VELUX unter dem Blick-winkel der Nachhaltigkeit sechs Modellbauten, die drei Aspekte vereinen: gesundes und behagliches Wohnklima, geringer Energieverbrauch und nied-rige CO2-Emissionen.
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DI Michael WalterGeschäftsführer VELUX Österreich
Die sechs ExperimenteVillum Kann Rasmussen, der Gründer von VELUX, war ein begnadeter Erfinder. Nach seinem Wahl-spruch "Ein Experiment ist besser als tausend Expertenmeinungen" errichtet VELUX unter dem Blickwinkel des nachhaltigen Bauens 6 Modellbau-ten in Dänemark, Deutschland, England, Frankreich und Österreich. Alle sechs Modellhäuser vereinen Energieeffizienz, gesundes und behagliches Raum-klima und ein Gebäude, das sich an das lokale Klima und die Umgebung anpasst.
Das österreichische ModelHome Projekt ist ein Einfamilienhaus, das zur Zeit in Pressbaum gebaut wird. Das Grundstück liegt attraktiv im Wienerwald mit Blick auf den Wienerwaldsee, ist allerdings ge-prägt von einer extremen Hanglage und teilweiser Verschattung durch den naheliegenden Wald und Nachbargebäude. VELUX hat sich bewusst für ein schwierig zu bebauendes Grundstück entschieden, um zu zeigen, dass es auch unter schwierigen Rah-menbedingungen möglich ist, CO2-neutral und mit außergewöhnlich hohem Tageslichtanteil zu bauen.Das gesamte Projekt – von der Entwurfsphase über die Planung bis zum abschließenden Monitoring – wird von der Donau-Universität Krems, Department Bauen und Umwelt, sowie dem IBO, Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie, wissenschaft-lich begleitet. Sämtliche Berechnungen und Bewer-
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Gemeinsam mit der Donau-Universität Krems wurde die Tages-lichtnutzung des Gebäudes optimiert und im Lichtlabor simuliert.
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Das VELUX Sunlighthouse wird aufgrund seiner Architektur, der gewählten Materialien und des öko-logischen Energiekonzepts in 30 Jahren mehr Energie und damit CO2 einsparen als es bis dahin durch Errichtung und Betrieb verursacht hat.
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Die Fensteröffnungen – sowohl die Dachflächen-fenster als auch die vertikalen Verglasungen – sind strategisch positioniert: Sie ermöglichen den geziel- ten Ausblick, maximieren die passiven Solargewinne und unterstreichen die Charakteristik des Hauses. Der Fensteranteil liegt bei 42 % bezogen auf die Grundfläche des Gebäudes, das ist 4 mal mehr als die Bauordnung min-destens vorschreibt. Die tragende Konstruktion des Wohn-hauses wird konventionell in Holzriegel-bauweise errichtet und mit Zellulose-Dämmung vollständig ausgefacht. Trotz Leichtbauweise wird versucht, so viel speicherfähige Masse wie möglich in die Konstruktion einzubringen. Dazu wird hinter dem Holztäfer eine doppelte Beplankung aus hochverdichteten Gips-faserplatten eingebaut. Auch der Fuß-boden wird zur Einbringung von Masse genutzt. Die Auswahl der Materialien, die in enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Institut für Baubiologie
tungen hinsichtlich Energiebilanz, Tageslicht-Eva-luierung, ökologischer Beurteilung der Materialien und der Gebäudeerrichtung und CO2-Kompensation stammen von der Donau-Universität Krems, Depart-ment Bauen und Umwelt und dem IBO.
Viermal mehr LichtDie Pläne für das Haus stammen von Hein-Troy Architekten, die sich in einem mehrstufigen Wett-bewerb gegen namhafte Kollegen durchgesetzt haben. Die Gebäudeform und die Belichtung von oben durch zahlreiche Dachflächenfenster sind so gewählt, dass möglichst viel Tageslicht in das Wohnhaus einfließen kann – deshalb auch der Name Sunlighthouse.
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und -ökologie erfolgt ist, war strikt darauf ausge-richtet, die materialbedingten CO2-Emissionen so gering wie möglich zu halten. Die Belüftung des Hauses erfolgt auf zweierlei We-gen: Während der Übergangszeit und im Sommer sorgen sensorgesteuerte Fenster für natürliche Be-lüftung und nützen die Nachtkühlung zur Vermei-dung sommerlicher Überwärmung. Während der Heizperiode kommt eine kontrollierte Wohnraum-lüftung mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. Eine Sole-Wasser Kleinstwärme-Pumpe deckt den Heizwärmebedarf. Den überwiegenden Energiebe-darf für das Warmwasser decken Solarkollektoren, 46 m2 Photovoltaik-Paneele produzieren Strom. Hochenergieeffiziente Haustechnikkomponenten sorgen für den möglichst geringen Energiever-brauch, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Dieses Haus produziert letztendlich deutlich mehr Energie als es benötigt.
Weniger CO2 ist wichtiger als weniger kWhAll diese Maßnahmen – von der Architektur über die Baustoffwahl bis zur Haustechnik des Wohn-hauses – sind ausschlaggebend dafür, dass das Sunlighthouse von VELUX in 30 Jahren mittels Photovoltaik und Solarthermie so viel saubere Ener-gie erzeugen wird wie es bis zu diesem Zeitpunkt durch seine Errichtung und seinen Betrieb an CO2-Emissionen verursacht hat. In diesen Berechnungen sind auch der Transport der Baustoffe zur Baustelle und die Herstellung der haustechnischen Anlagen inklusive PV-Anlagen enthalten. Wir plädieren dafür, dieser gesamtheitlichen Sicht der Architektur und der Bauwerkskonstruktion Vorrang einzuräumen vor der Diskussion, ob nun
10 kWh/m2a die richtige Kennzahl sind oder 25 kWh/m2a. Diese marginalen Unterschiede kön-nen durch das Verhalten der Bewohner mitunter vollkommen egalisiert werden. Dagegen schlagen sich ökologisch bzw. energetisch belastete Baustoffe viel stärker zu Buche. Was wir brauchen, ist ein neues ganzheitliches Denken. EU-weit verbrauchen Gebäude derzeit 40% des gesamten Energiebedarfs. Andere Berechnun-gen ergeben, dass 30% der Gebäudemasse keinen wie immer gearteten Beitrag zu einem gesunden Innenraumklima leisten. Sehen wir all das in einem Zusammenhang, liegt es auf der Hand, dass der Heizwärmedarf nur ein – wenn auch wichtiger Teil – der ganzheitlichen Betrachtung eines Gebäudes sein kann. Pilotprojekte wie das Sunlighthouse können entscheidend dazu beitragen, konventio-nelle Denkstrukturen aufzubrechen und einen zu-kunftsweisenden Richtungswechsel einzuleiten.
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Diese Computersimulation zeigt den hohen Anteil des Tageslichts und die gleichmäßige Lichtverteilung im Obergeschoß des Sunlighthouse. Der Tageslichtanteil ist ein entscheiden-des Kriterium für die Qualität eines Gebäudes.
Die Entscheidung für eine Holzkonstruktion hat wesentlich zur positiven CO2-Bilanz des Sunlighthouse beigetragen.
Über große Fensterflächen werden Tageslicht und Energie passiv gewonnen. Die natürliche Belüftung erfolgt über automatisierte Fenstersteuerung. Sonnenschutzsysteme helfen im Sommer zusätzlich, die Temperaturen angenehm zu halten.
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Ewald Müller, Geschäftsführer des Fassadenher-stellers AluKönigStahl, erläutert im Interview mit Roland Kanfer seine Vision des Gebäudes als Kraftwerk und was die Glasfassadenarchitektur dazu beitragen kann. Außerdem plädiert er an die Architekturschaffenden, sich stärker auf ihre Rolle als Koordinationsstelle für Planungs- und Entschei-dungsprozesse zu besinnen.
wettbewerbe: Gebäudehüllen müssen viel kön-nen: Sie müssen nutzerorientiert sein, gleichzeitig aber auch ästhetisch anspruchsvoll und vor allem energieeffizient. Kann eine Metall-Glasfassade all diesen Ansprüchen genügen? Müller: … mehr noch. Neben all den aufgezählten Fakten müssen sie wirtschaftlich gerechtfertigt und imagebildend sein sowie dem Nachhaltigkeitsge-danken entsprechen.
wettbewerbe: Jetzt haben wir aufgezählt, was eine solche Fassade alles können muss. Wenn Sie sich als Architekturinteressierter umschauen: Erfüllt das Gros der Glasfassaden alle diese Kriterien? Müller: Generell gesehen sicher nicht, wenngleich die Gebäude der letzten Zeit diesem Gedanken sehr wohl Rechnung tragen. Gerade der Gedanke vieler Projektentwickler, neue Büroimmobilien nach den Standards von DGNB, Bream oder Leed zertifizieren zu lassen, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
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wettbewerbe: In Zeiten von Gebäuderichtlinien ge-raten Glasfassaden schwer in Bedrängnis. Manche Experten sehen deren Ende spätestens 2020 kom-men, wenn der Energieverbrauch neuer Gebäude null sein muss. Werden wir bald keine verglasten Bürotürme mehr sehen?Müller: Wir sehen diese Entwicklung, nicht nur weil wir es so wollen, sondern weil es der Markt verlan-gen wird, anders als Sie. Gerade aufgrund des Ge-danken eines sogenannten Nullenergiehauses und unserer Vision, dass jedes Gebäude selbst ein kleines Kraftwerk sein soll, glauben wir – beispielsweise in Kombination mit semitransparenten Photovoltaik-Modulen – an eine noch stärkere Glasarchitektur. So lässt sich hier etwa das Thema Sonnenschutz – Reduktion des Energieeintrages bei gleichzeitiger Energiegewinnung – ideal kombinieren.
wettbewerbe: Nicht ich, sondern viele Bauphysiker sind der Meinung, dass sich voll verglaste Büroge-bäude schwer tun werden, bei der laut OIB-Richt-linie notwendigen Berücksichtigung der inneren Lasten den sommerlichen Überwärmungsschutz ohne großen Energieaufwand zu garantieren. Wie soll diese Energie gewonnen werden, wenn sie dazu eingesetzt werden muss, die Wärme aus dem Ge-bäude zu bringen?Müller: Einerseits, wie schon erwähnt, durch den Einsatz von stromerzeugenden Photovoltaik-Modulen und andererseits durch die Kombination von Sonnenschutzelementen mit anderen ener-giegewinnenden Komponenten aus dem Bereich der Haustechnik, wie die Nutzung von Erdwärme, Windkraft und anderen. Durch die Kombination mit Photovoltaik und vielen weiteren Maßnahmen kommen wir dem Gedanken, dass jedes Gebäude mehr Energie produzieren als verbrauchen soll, ent-scheidend näher.
wettbewerbe: Was wird eine Fassade des Jahres 2020 alles können, welche Technologien werden darin verpackt sein?Müller: Sie wird vollständig automatisiert sein, in Symbiose mit der Haustechnik das Gebäudeener-giekonzept vereinen, transparent sein, Bestandteil des Kühlverhaltens und Werbeträger gleicherma-ßen sein.
Ewald Müller Geschäftsführer AluKönigStahl
Weitere Informationenwww.alukoenigstahl.com
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27wettbewerbe: Ist bei solchen Hightech-Fassaden noch die Nutzerfreundlichkeit gewährleistet? Müller: Es ist für uns undenkbar, dass die Nutzer-akzeptanz nicht im Vordergrund steht. Unseres Erachtens müssen alle Entwicklungen auf den Nut-zer abgestimmt sein, da der größte Kostenfaktor in einem Bürogebäude nun mal die darin arbeitenden Menschen sind und sein werden.
wettbewerbe: Visionen sind das eine, die gebaute Realität das andere. Dort sparen die Bauherren und entscheiden sich lieber für eine Lowtech-Glasfas-sade. Die Nutzer klagen dann über Überhitzung im Sommer und Kälteabstrahlung im Winter. Wie schafft ein Fassadenherstel-ler diesen Spagat zwischen Öko-nomie und Nutzerorientierung?Müller: Letztendlich ist der Fas-sadenhersteller Auftragnehmer. Daher obliegt es ihm, die Ent-scheidungsträger auf die Nutzer-orientierung hinzuweisen und Lösungen zu präsentieren. Wenn diese allerdings vom Investor aus wirtschaftlichen Gründen hin-ten angestellt werden, so wird er eben die von ihm geforderte Leistung wie gewohnt ordentlich erbringen müssen.
wettbewerbe: Was muss sich Ihrer Meinung nach im Planungsprozess ändern, damit das Ergebnis den Energieeffizienzrichtlinien und der viel be-schworenen Nachhaltigkeit entspricht? Müller: Im Sinne der ganzheitlichen, integrativen Planung müssen alle vorhandenen Schlüsselge-werke eines Gebäudes in der Planung viel stärker verschränkt und auf einander abgestimmt werden. Nur so kann eine sinnvolle Effizienz im Bereich Energie, Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten erreicht werden.
wettbewerbe: Sind Architekten mit der Rolle als Koordinationsstelle für vielfältige Planungs- und Entscheidungsprozesse nicht überfordert? Müller: Grundsätzlich nicht. Wenn dem Architekten die Rolle wieder zugestanden wird, die ihm unse-res Erachtens nicht nur zusteht sondern höchst notwendig ist, wird die Architektur die sinnvolle beherrschende Schnittstelle sein. Das Zurückdrän-gen der Architekten auf die heutige Rolle, im Sinne einer reinen Beauftragung des Designs, sehen wir à la longue als nicht zielführend.
wettbewerbe: Sie sehen den Architekten also als eine Art Renaissance-Baumeister, der Künstler, Handwerker, Projektmanager, Visionär und Realist zugleich ist. Ist dieses Berufsbild in Zeiten der zu-nehmenden Spezialisierung Ihrer Meinung nach noch umsetzbar und entspricht die Ausbildung die-sen Anforderungen?Müller: Ja. Wir glauben fest daran, dass der Einsatz von Spezialisten höchst sinnvoll ist, jedoch es einer zentralen Koordination bedarf. Gerade der Architekt ist aus unserer Sicht nicht nur dazu ausgebildet, sondern gerade dazu berufen.
wettbewerbe: Auch wenn Planer den Weg eines ganzheitlichen Planungsprozesses einschlagen wol-len, stoßen sie manchmal bei den Auftraggebern auf taube Ohren, die sich nur für die Baukosten
interessieren. Wie können Bauherren dazu gebracht werden, sich eine integrierte Planung zu leisten?Müller: Hier wird die Antwort ausschließlich der Nutzer zu geben haben. Dieser und nur dieser zahlt letztendlich die Versäumnisse, die in der Planung und im Investitionsverhalten gemacht wurden. Daher werden Entwickler auf die Bedürfnisse von institutionellen Investoren und diese wiederum auf die ihrer Klientel Rücksicht nehmen müssen.
wettbewerbe: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzen Bauherren überall den Rotstift an. Hightech-
Fassaden werden dabei sicher in Frage gestellt. Wie argumentieren Sie eine solche Investition?Müller: Gebäude, die nicht zukunftsorientiert geplant und umgesetzt werden, werden mittel-fristig mit sinkenden Einnahmen konfrontiert sein. Folglich ergibt sich eine negative Veränderung der Rentabilitätsrechnung und letztendlich eine unwirtschaftliche Gesamtsituation. Daher ist es für den Bauherrn geradezu notwendig, die Renta-bilität eines Gebäudes über die Nutzungsdauer zu betrachten. Und so wird sich automatisch ein geän-dertes Investitionsverhalten ergeben.
wettbewerbe: Die Immobilienbranche ist durch die schwerste Krise seit langem gegangen. Das wirkt sich natürlich auch auf die Fassadenhersteller aus. Wie ist es AluKönigStahl in den letzten Jahren er-gangen, sehen Sie Licht am Horizont?Müller: Wir sind uns nicht sicher, ob die Immobili-enbranche schon durch die Krise durchgetaucht ist. Für die Fassadenhersteller, die aufgrund der Umset-zung zeitlich später dieser Situation gegenüberste-hen, beginnt diese schwierige Zeit im Bereich der Büroimmobilien erst. Gerade deshalb sucht und fin-det AluKönigStahl gemeinsam mit seinen Kunden immer wieder neue Marktmöglichkeiten, wie den Wohnbau oder Möglichkeiten der Integration von Energiekomponenten in die transparente Gebäude-hülle. Anpassungen waren und werden notwen-dig sein und trotzdem gehört den qualitäts- und zukunftsbewussten Unternehmen ein Teil einer erfolgreichen Zukunft.
AluKönigStahl ist ein österreichischer Hersteller von Fenstern und Fassadensystemen in Aluminium, Stahl und Kunststoff. Das Unternehmen mit Toch-tergesellschaften in Tschechien, der Slowakei, Polen, Rumänien, Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien befindet sich bereits in 4. Generation im Besitz der Familie König.Ewald Müller (47) ist seit 1999 Geschäftsführer der AluKönigStahl GmbH.
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Wohnhof Orasteig: Hochwertig geplant und gebaut
Fassade des Jahres 2009
IULA 2009
Mit Forschung und Entwicklung zum „Haus der Zukunft“
Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2010
25. Wiener Stadterneuerungspreis 2010
Architekturpreis Burgenland 2010
Karl Kupsky-Preis 2010
DAM Architectural Book Award. Ausschreibung
Mies van der Rohe Award 2009
Burg Forchtenstein, Burgenland. Wettbewerb
Medizinische Universitätsbuchhandlung Maudrich, Wien 9
Logistikgebäude Alpenmilch Salzburg, Salzburg
Innovatives Wohn- und Pflegehaus Döbling, Wien 19
Neues Licht für Al Dente
Umgestaltung Lueger-Denkmal
Designer’s Saturday. Ausstellung
Kärntner Landesbaupreis 2010. Ausschreibung
Wohndesign 2010. Messe
Tirana_Planen Bauen Leben. Ausstellung
Bücher
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Ausgehend vom Wettbewerbsziel „Kostengünsti-ges, innovatives, mitbestimmtes Bauen für Familien im Grünen“ wurde für den Bauteil 3 am Orasteig in Wien-Floridsdorf von raum & kommunikation ein Konzept für einen „Wohnhof“ entwickelt, das im Bauträgerwettbewerb den ersten Platz errang. Im Interview erläutert Dr. Robert Korab, Geschäftsfüh-rer von raum & kommunikation, die Hintergründe.
wettbewerbe: Beim Projekt Orasteig wird immer wieder der Begriff „Neue Siedlerbewegung“ ver-wendet. Was ist damit gemeint?Korab: Um 1995 begann in Wien ein Nachdenkpro-zess, wie die „Stadtflucht“ der jungen Wohnbevöl-kerung ins Umland von Wien eingedämmt werden könnte. Ende 2004 wurde dann ein Expertenar-beitskreis ins Leben gerufen, der im Auftrag des Wiener Wohnbauressorts Grundlagen für Bauträ-gerwettbewerbe zum Thema „Junges Wohnen im Grünen“ ausarbeitete. Das Abschlusspapier formu-lierte folgende Zielsetzungen: Leistbares Wohnen im Grünen in der Stadt, Wohnen primär für Haus-halte mit Kindern, Innovation und Partizipation mit Weiterentwicklung von Wohnbau-Typologien sowie prozesshafte Projektbegleitung mit MieterInnen-mitbestimmung.Von „Neuer Siedlerbewegung“ war die Rede, weil an die historischen Erfolge der Siedlerbewegung am Anfang des 20. Jahrhunderts angeschlossen werden sollte, bei der Menschen in Wohnungsnot an der städtischen Peripherie Grünlandgebiete und Restflächen buchstäblich „in Besitz nahmen“ und
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darauf in gemeinsamer Anstrengung kleinteilige Siedlungsanlagen errichteten. Mitte 2005 wurden dann die ersten Bauträgerwettbewerbe ausgelobt. Ich habe damals im Auftrag der „EGW Heimstätte“ ein Wettbewerbsteam zusammengestellt, zusam-men mit Anna Popelka und Georg Poduschka von PPAG haben wir den Wettbewerb für die südlichs-ten drei Bauplätze am Orasteig gewonnen.
wettbewerbe: Zum Projekt Orasteig gibt es auf Ihrer Homepage folgenden Satz: „… und übernimmt das Siedlungsmanagement“. Was ist darunter zu verstehen?Korab: Damit eine neue Wohnsiedlung „zum Le-ben erweckt“ werden kann, genügt es nicht, bloß ein schönes Gebäude hinzustellen, es müssen die neuen BewohnerInnen, für die ja mit Bezug auch ein neuer Lebensabschnitt beginnt, bei ihrer „Ein-wohnung“ in die neuen Verhältnisse begleitet und unterstützt werden. Jede neue Wohnhausanlage ist auch ein neuer „gesellschaftlichen Mikrokosmos“, bei dem Demokratie gelebt und geübt wird, es müssen Regeln gebildet und ein demokratisches Miteinander eingeübt werden. Die Wohnungsge-meinnützigkeit bietet dafür auch eine besonders gute Grundlage. Diesen sozialen Prozess des einan-der Kennenlernens, aufeinander Zugehens und mit-einander Gestaltens der Bewohner haben wir vom Beginn der Wohnungsvergabe bis ein Jahr nach Bezug strukturiert und begleitet.
wettbewerbe: Was kann dieses Projekt, was andere Wohnbauten in Österreich nicht so gut können? Was ist ein Wohnhof?Korab: Als Grundlage der „Wohnungsdemokratie“ haben wir zunächst ein Mietermitbestimmungssta-tut mit sehr weitgehenden Mitbestimmungsrech-ten entwickelt, das Bestandteil jedes Mietvertrages ist. Die Bewohnerversammlung, das „Parlament“ des Wohnhofs Orasteig, hat einen Mieterbeirat ge-wählt, der in verschiedenen Bereichen die sozialen Aktivitäten in der Wohnhausanlage koordiniert, aber auch die Vertretung der Bewohner gegenüber der Hausverwaltung übernimmt.Weil Mitbestimmung auch einen Gegenstand der Mitbestimmung braucht, der über die eigene Woh-nung hinausgeht, haben wir im Wohnhof Orasteig eine überdurchschnittlich große Zahl an Gemein-schaftsräumen und gemeinschaftlich genutzten Freiflächen geschaffen, die von den Bewohnern selbst gestaltet und verwaltet werden.Die Hausverwaltungen der beiden beteiligten Woh-nungsunternehmen EGW Heimstätte und Heimat Österreich waren am Anfang eher skeptisch. Heute
Dr. Robert Korab, Geschäftsführer von raum & kommunikation
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iDieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem Verband Österreichischer Ziegelwerke (VÖZ)
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sind sie überzeugt, weil die Mitbestimmung Arbeit erspart und die Beziehung zu den Bewohnern bes-ser und vor allem klarer ist als in anderen Wohn-hausanlagen. Sie möchten das Konzept nun auch in anderen Wohnhausanlagen umsetzen.„Wohnhof“ haben wir das Projekt genannt, weil die drei Bauteile um einen großen Platz gruppiert sind, für den wir übrigens in Kooperation mit der Wiener Stadtplanung eine Umwidmung erreichen konnten, und der jetzt statt als Straße als Platz gestaltet wurde, den mittlerweile vor allem die kleineren Kin-dern als ihren bevorzugten Bewegungsraum aus-erkoren haben. „Wohnhof“ heißt er aber auch, weil dieses Wort den Aspekt des Zusammenwohnens und der Gemein-schaft besonders gut ausdrückt.
wettbewerbe: Keine der 169 Wohnungen, über 22 Stiegen-häuser erschlos-sen, gleicht der anderen. Ist das ökonomisch ver-tretbar?Korab: Wir woll-ten bewusst eine besonders individuelle Wohnhausan-lage schaffen, die der Bezeichnung „Neue Siedlerbe-wegung“ gerecht wird und nicht bloß eine „Wohn-maschine“ ist. PPAG haben dafür ein raffiniertes Erschließungskonzept und eine Wohnungstypolo-gie entwickelt, die mehr das Feeling einer kleinen Siedlung als eines großen Geschoßwohnbaus vermittelt. Die Mehrzahl der Wohnungen haben sehr große Privatterrassen, wir haben insgesamt mehr als 3.000 m2 Terrassenflächen errichtet. Bei aller Individualität haben wir sehr ökonomisch ge-plant und gebaut. Das Projekt wurde ein Jahr früher fertig gestellt als die beiden angrenzenden Sieger-
projekte desselben Bauträgerwettbewerbs. Die Her-stellungskosten liegen etwa 10 Prozent unter denen vergleichbarer Projekte aus dieser Zeit.
wettbewerbe: Welche Ideen und Konzepte gibt es noch bei dem Projekt?Korab: Neben dem architektonischen und sozialen Konzept haben wir uns besonders auch ökologi-schen Aspekten gewidmet. Die Baustelle wurde nach den „RUMBA-Richtlinien“ für umweltfreund-liche Baustellenabwicklung abgewickelt. Wir waren zugleich die erste Wiener Musterbaustelle für staubarmes Bauen. Der hohe Umweltstandard des Wohnhofs Orasteig zeigt sich aber auch in der Wahl hochwertiger Baumaterialen, zum Beispiel Ziegelbauweise, Holz-Alu-Fenster, und der sehr guten Wohnungsausstattung wie Parkettboden und Trass-Kalk-Putz an den Innenwänden. raum & kommunikation hat selbst die Örtliche Bauaufsicht übernommen, so konnte die hohe Qualität bis zur Fertigstellung durchgehalten werden.
wettbewerbe: Wo fand der Ziegel Verwendung beziehungsweise ergaben sich Vorteile durch die Verwendung? Korab: Der Ziegel kam als Ausfachungsmauerwerk der nicht tragenden Wände zur Ausführung, das Tragwerk besteht aus einer Stahlbeton Stützen-
Scheiben-Elementdecken-Konstruktion. Das ist derzeit eine der günstigsten und
bauökologisch hoch-wertigsten
Ausfüh-rungen. Wir haben den Ziegel innen mit einem relativ kostspieligen Trass-Kalk-Putz
und einer diffusionsoffenen Wandfarbe kombiniert, außen ist Vollwärmeschutz mit Silikatputz ausge-führt. Das ergibt fast unschlagbare bauphysikali-sche Eigenschaften, die sehr gute Feuchtepufferung und die kühlen Wandoberflächen machen das gute Innenraumklima auch für die BewohnerInnen fühl- und erlebbar. Wir hatten ursprünglich vor, sämtli-che Wohnungstrennwände und Außenwände aus ungebrannten Lehmziegeln mit Lehmputz auszu-führen. Leider scheiterte das an den „Kinderkrank-heiten“ dieses noch jungen, doch zugleich uralten Produkts.
Dr. Robert Korab ist Gründer und Geschäftsführer von raum & kommunikation – Technisches Büro für Städtebau und Raumplanung; Lehrbeauftragter für ökologisches Planen und Bauen; langjähriger Berater der Stadt Wien (Stadtplanung, Wohnbau, Umwelt); Mitglied der Jury Bauträgerwettbewerbe und des Grundstücksbeirats des Wohnfonds Wien; Mitglied des Expertenbeirats des Österreichischen Klima- und Energiefonds.
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Der Wettbewerb „Fassade des Jahres“ wurde 2001 von Baumit ins Leben gerufen und wird mittler-weile in sechs Ländern durchgeführt. Das Ziel die-ses Wettbewerbs für Architekten und Bauherren ist, die Fassade ins Zentrum zu stellen, die kreative Auseinandersetzung bei der Fassadengestaltung zu fördern und den verantwortungsvollen Umgang für Mensch und Stadtbild bewusst zu machen. Baumit zeigt dabei nicht nur die Produktvielfalt, sondern auch Schönheit und Ästhetik auf hohem technischem Niveau. Dies ist mitunter ein Grund, dass sich die Jury für die Fassade des Jahres aus
namhaften Architekten, Dozenten, Baufachleuten und Medienpartnern des jeweiligen Landes zusam-mensetzt und Baumit keinen Einfluss auf die Be-wertung nimmt. Einreichungen sind in der Zeit von einem Jahr möglich, im Folgejahr findet die Preis-verleihung statt. Die Auszeichnungen werden im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung für Baumit Kunden und Partner vergeben. Diese gibt es in verschiedenen Kategorien, unterteilt in Neu-bau und Sanierung, Ein- oder Mehrfamilienhaus bzw. Industrie- und Wohnbau, je nach Gewichtung in den sechs Ländern.*
Einreichungen110 Objekte in 4 Kategorien
JuryVorsitzender Architektenverband; Direktor Bulgarische Baukammer; Dekan Architektur-Fakultät; Geschäftsführer Baumit Bulgaria; Chefredakteurin Zeitung „24 Stunden“
BULGARIENBulgarien ist eines der Pionierländer der „Fassada Rokka“. 2010 fand der Wettbewerb bereits zum 7. Mal statt. 800 Gäste folgen unter großem Me-dienecho der Einladung von Baumit, um die mehr als 150 Einreichungen zu begutachten und die Ge-
winner zu ehren. Eine Besonderheit in Bulgarien ist die enge Verknüpfung Fassade des Jahres mit der Förderung von engagierten Architekturstudenten, die online für die besten Fassaden stimmen konn-ten. An diesem Abend erhalten 12 ausgewählte Studenten ein Stipendium von Baumit Bulgaria.
Kategorie: Öffentliche Gebäude, Bürohäuser und Hotels – Neubau1. Platz: Officegebäude, Burgas
Kategorie: Einfamilienhäuser1. Platz: Gentle Haus, Sofia
Kategorie: Wohnbau – Neubau1. Platz: Wohnhauskomplex Vertu, Sofia
Kategorie: Sanierung1. Platz: Versicherungsgesellschaft Energija, Sofia
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* Da der Wettbewerb in der Slowakei alle zwei Jahre abgehalten wird, liegen für 2009 keine Ergebnisse vor.
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Einreichungen137 Objekte in 5 Kategorien
JuryGeschäftsführer Baumit Polen; Vertreterin Architektenorga-nisation Fundacja Twórców Architektury; Vertreter Polnischer Architektenverband SARP; Redakteurin Zeitung Architektura Murator; Hauptredakteurin Murator; Architekt Internetportal Architektenbranche; TU Worclaw; Direktor Baukammer Nieder-schlesien
Kategorie: Neubau bis 1.000 m2
1. Platz: Einfamilienhaus, Opole
POLEN
Kategorie: Neubau über 1.000 m2
1. Platz: Wohn- und Handelsgebäude, Krakow
Kategorie: Gebäude nach Renovierung und Adaption (nur Panels)1. Platz: Mehrfamilienhaus, Poznán
Kategorie: Gebäude nach Renovierung1. Platz: Gerichtsgebäude, Ostróda
EinreichungenÜber 100 Objekte in 3 Kategorien
JuryDr. Architekt Ioan Andreescu, Leitung Universität für Archi-tektur, Timisoara; Dr. Architekt Constantin Lepadatu, Leitung Universität für Architektur G.M. Cantacuzino, Iasi; Professor Dr. Architekt Sorin Vasilescu, Direktor Architektur-Universität Ion Mincu, Bukarest; Architekt Şerban Tiganas, Lektor Universität für Architektur und Urbanismus, Cluj Napoca, Vizepräsident Architek-ten-Orden Rumänien; Ingenieur Laurentiu Lupusor, Geschäfts- führer Baumit Romania
RUMÄNIENIn Rumänien nützte man dieses Jahr die Gelegenheit das nun 3. Baumit Trockenmörtelwerk in Bolintin - Bukarest gemeinsam mit der „Fassade des Jahres“ zu veranstalten. Ein besonderes Event, bei dem sich die gesamte Baubranche vom bodenständigen Ver-arbeiter bis zum Stararchitekten traf, um Baumit Produkte und die daraus entstandenen Fassaden zu feiern.
Kategorie: Einfamilienhäuser – Neubau und thermische Sanierung1. Platz: Einfamilienhaus, Corbeanca, judetul Ilfov
Kategorie: Neubau – Wohngebäude, Sozialgebäude und Hotels1. Platz: Bloc de locuinte, Bucuresti
Kategorie: Sanierung Wohnungen – Restaurierungen1. Platz: Teatrul National din Caracal, judetul Olt
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Kategorie: Sanierung WohnbauSpezialpreis: Wohnbau Trávnik, Ceska Trebová
Kategorie: Sanierung EinfamilienhausSpezialpreis: Einfamilienhaus, Zlin – Kostelec
Preis der Medienpartner: Höheres Technikum und Technischen Hochschule für Zivilingenieurshoch-bau, Volyne
TSCHECHIENBaumit Tschechien, Erfinder der Fassade des Jah-res, setzte 2010 mit 178 Einreichungen und mehr als 1.000 Gästen bei der Preisverleihung neue Maßstäbe. Die Jury zeichnete in der Kategorie „Sa-nierung öffentliche Gebäude“ die Sanierung des Gebäudekomplexes des Höheren Technikums in Volyne aus. Denn trotz kompletter energetischer
Einreichungen178 Objekte in 4 Kategorien
JuryProfessor Architekturfakultät der TU Prag; Vorsitzender Architekten- kammer CR; Vertreter Verband Bauingenieure CR; Vertreter Kam-mer autorisierte Bauingenieure und Techniker in Tschechien; ein unabhängiger Architekt; Vertreter Baufachfakultät TU Prag
Jury der MedienpartnerJitka Korcekova, Verlag Economia; Dr.phil. Matej Sisolak, Jaga Media; Antonin Gottwald, Verlagshaus Business·Media S.r.O.; Jan Taborsky, EXPO DATA, spol. s r.o.
Sanierung ist es gelungen, den damals im Stil des Funktionalismus gebauten Gebäudekomplex in sei-nem ursprünglichen Erscheinungsbild zu belassen. Die Fassaden der eingereichten Gebäude wurden nach den Kriterien Innovation, architektonische Interpretation und Ausführungsqualität auf höchs-tem Niveau bewertet.
Kategorie: Neubau Wohnbau1. Platz: Tulipa Wohnbau, Praha
Kategorie: Sanierung1. Platz: ALFA Theatergebäude, Pilsen
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UNGARNDie „Fassade des Jahres“ avancierte im vergange-nen Jahrzehnt zu einem der namhaftesten Archi-tekturpreise des Landes. Baumit Ungarn vergibt Preise in 5 Kategorien und dotiert diese zusätzlich mit jeweils einer Million Forint (ca. € 4.000,–). Die „Fassade des Jahres“ fand dieses Jahr ganz im Zeichen von 20 Jahre Baumit Ungarn im Rahmen einer großen Galaveranstaltung für Architekten und Kunden statt.
Kategorie: Einfamilienhaus1. Platz: Casa CV, Alsóörs
Einreichungen200 Objekte in 5 Kategorien
JuryIván András Bojár, Chefredakteur Zeitschrift Octogon, Rat für Stadt-bild; Tamás Noll, Vorsitzender Ungarische Architektenkammer; Klára Máté, Chefredakteur Fach-zeitschrift Magyar Építéstechnika (Ungarische Bautechnik); György Radványi DLA, Bauingenieur mit Ybl-Preis, Universitätsdozent Universität für Technik und Wirt-schaftswissenschaften, Budapest; Mihály Ráday, Gründer und Vorsitzender Budapester Verein für Denkmalschutz, Ratgeber des Vorsitzenden des Kulturamtes für Erbschaftsschutz; György Szémán, Vorsitzender Ungarische Vereinigung der Baustoffindu-strie (Fachaufsicht von Kivét); Dr. Elek Tóth, wissenschaftlicher Oberassistent Universität für Technik und Wirtschaftswissen-schaften, Budapest
Kategorie: Mehrfamilienhaus1. Platz: Mehrfamilienhaus mit 12 Wohnungen, Budapest
Kategorie: Öffentliche Gebäude1. Platz: Grundschule Lajos Tarczy, Pápa
Kategorie: Plattenbaurekonstruktion1. Platz: Plattenbau Tomori utca, Budapest
Kategorie: Denkmalschutz1. Platz: Reformierte Kirche, Hajdúböszörmény
Fotos Quelle: Baumit
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3. PreisLifE projectPlanung: Baca Architects, London
Das Projekt kombiniert integrativen Hochwasser-schutz und CO2-reduzierte Siedlungsentwicklung. Anhand von drei Fallbeispielen wurden planerische Vorschläge entwickelt.
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Beteiligung45 Projekte
JuryClaus Steffan, Klaus Daniels, Ro-bert Schäfer, Simon Guy, Yvonne Rydin, Peter Roberts
JurierungJänner 2010
Mit dem International Urban Landscape Award würdigt die Eurohypo AG in Zusammenarbeit mit der internationalen Fachzeitschrift für Landschafts-architektur Topos öffentliches und privates Engage-ment für die Verbesserung der städtischen Umwelt und der Weiterentwicklung unserer Städte. Als Bewerber waren private und öffentliche Inves-toren, Planer, Landschaftsarchitekten und Archi-tekten, sowie gesellschaftliche Organisationen zugelassen. Gesucht wurden Bauprojekte, realisiert oder geplant, die mustergültig landschaftliche und bauliche Aspekte in einem Ensemble vereinen, das nicht nur energieeffizient und ressourcenschonend sein, sondern auch Aspekte wie Nutzbarkeit und
Wandlungsfähigkeit angesichts des demografi-schen Wandels berücksichtigen sollte. Zugelassen waren Projekte, die in Deutschland und Großbritan-nien gebaut werden.Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert und teilt sich in drei Preise in Höhe von 25.000 Euro, 15.000 Euro und 10.000 Euro.Beim IULA 2009 kamen fünf Projekte in die engere Wahl: The LifE Project (Long-term initiatives for Flood-risk Environments), Hackbridge, UK; Neues Wohnen in Hamburg-Jenfeld, D; Lea River Park, East London, UK; Havenwelten – Old/New Harbour, Bre-merhaven, D; West Oxford Commons – Concept for sustainable development strategy, Oxford, UK.
1. PreisRevitalisierungsprojekt Hamburg-JenfeldPlanung: West 8 urban design & landscape ar-chitecture, Rotterdam
Die Jury zeigt sich beeindruckt von der Revitali-sierung der Lettow-Vorbeck-Kaserne in Hamburg-Jenfeld. Unter dem Motto „Wachsende Stadt“
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2. PreisLea River Park, LondonPlanung: Design for London, London Development Authority
Mit dem Lower Lea Valley entsteht im Osten Lon-dons ein metropolitaner Park, der nicht nur 35.000 neue Wohnungen aufnehmen und Beschäftigung für 50.000 Menschen bieten soll, sondern auch den Anschluss schafft an den Olympic Park, der die Anlagen für die olympischen Sommerspiele 2012 beherbergen wird.
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entwickelte West 8 eine Siedlung mit unterschied-lichen Gebäudetypen und vielfältigen Freiräumen. So soll das im Hamburger Stadtteil Wandsbek gelegene Jenfeld aufgewertet und vor allem über soziale Nachhaltigkeit neue Siedlungsentwicklung initiiert werden. Individuell gestaltete Stadthäuser mit Gärten werden ein Stadtquartier bilden, mit einer funktionierenden und faszinierenden Mi-schung aus Nähe und Unabhängigkeit. Innovativ wird das System HWC (Hamburg Water Cycle) sein, das Solar- und thermische Energie ebenso wie Wär-mepumpen umfasst, Abwasser, dessen Biomasse energetisch genutzt wird und eine getrennte Be-handlung von Regen- und Grauwasser. 50 Prozent der benötigten Elektrizität und 100 Prozent der Heizenergie der Siedlung Jenfeld sollen auch dort produziert werden.
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Durch Forschung und Entwicklung soll die Basis für völlig neue und nachhaltige Konzepte in Neubau wie auch in der Sanierung entwickelt werden. Dies war der Ausgangspunkt für das Forschungs- und Technologieprogramm „Haus der Zukunft“, das im Jahr 1999 als Teil des Impulsprogramms Nachhaltig Wirtschaften des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) gestartet wurde. Die beiden wesentlichen Bausteine des Pro-gramms waren das solare Niedrigenergiehaus und das Passivhaus. Die „energieorientierten“ Innova-tionen wurden um ökologische, ökonomische und soziale Anforderungen erweitert. In Österreich wur-den bisher 25 „Haus der Zukunft“-Demonstrations-gebäude errichtet, die nachhaltiges Bauen begreif- und begehbar machen. Diese Gebäude entsprechen höchsten Ansprüchen im Hinblick auf Energieeffizi-enz, Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und ökologischen Baustoffen und gewährleisten eine hohe Nutzungsqualität bei angemessenen Kosten.
Projekt: Sandgrubenweg, Bregenz
Projekt: Makartstraße, Linz
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Der Gebäudebereich zeichnet für einen wesent-lichen Anteil am Energieverbrauch und an den CO2-Emissionen verantwortlich. Er bildet damit den zentralen Ansatzpunkt nachhaltiger Energieszena-rien und verfügt über die größten Potenziale zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Reduktion treibhausrelevanter Emissionen.
Projekt: Schiestlhaus, Hochschwab
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Darüber hinaus konnte das Programm Entwicklun-gen auslösen, die Österreich zu einem der führen-den Länder im Bereich der Passivhausbauweise und entsprechender Effizienztechnologien gemacht haben:• Die wissenschaftliche Kompetenz im Fachbereich
ist stark gestiegen. • Österreich weist die höchste Passivhausdichte
weltweit auf.• Österreichische Betriebe konnten die weltweite
Technologieführerschaft im Bereich nachhaltiges Bauen übernehmen.
• Anpassungsprozesse der Wohnbauförderung an neueste Entwicklungen im Bereich des Bauens konnten unterstützt werden.
• Das klima:aktiv-Programm des Lebensministeri-ums baut wesentlich auf Ergebnissen von „Haus der Zukunft“ auf und unterstützt die weitere Um-setzung.
Die langfristige Vision für das „Gebäude der Zu-kunft“ ist, die energetische Effizienz bezüglich Produktion und Betrieb derart zu erhöhen, dass über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden die treibhausrelevanten Emissionen in Summe auf Null reduziert werden. Das bedeutet, dass sich Ge-bäude in der Betriebsphase vom Verbraucher zum Lieferanten von Energie entwickeln. Mit diesem Ziel startete 2008 „Haus der Zukunft Plus“. Zwei Ausschreibungen fanden bisher statt, bei denen Projekte zu folgenden Schwerpunkten eingereicht werden konnten:
• Entwicklung von Schlüsseltechnologien • Industrielle Umsetzung innovativer Technologien • Leitprojekte in Richtung Demonstrationsvorhaben• Strategien, Vernetzung und Ausbildung.
Damit soll die technologische Position Österreichs weiter gestärkt sowie die Technologien und das begleitende Know-how in der Bauwirtschaft weiter verbreitet werden – mit dem Ziel einer signifikan-ten Erhöhung der Energieeffizienz, der Schaffung intelligenter Gesamtsysteme und einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energieträger.
Weitere Informationen über das Programm finden Sie unter www.HAUSderZukunft.at
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Beteiligung93 Einreichungen, davon 10 Nominierungen
JuryRoland Gnaiger, Robert Lechner, Christiana Hageneder, Otto Kapfinger, Helmut Krapmeier, Henrieta Moravcikova, Bernd Vogl
JurierungMärz 2010
Das Lebensministerium lobte im Rahmen der Kli-maschutzinitiative klima:aktiv den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit aus. Eingereicht werden konnten Objekte, die zwischen 2004 und Herbst 2009 errichtet oder saniert wurden. Zulässig waren alle Gebäudetypen und alle Nutzungsarten in den Kategorien Neubau / Sanierung / Export: re-alisierte Projekte im Ausland.Die Bewertung der Objekte stützt sich auf zwei Säulen: einerseits die architektonische Qualität und andererseits die Qualität im Sinne der Nach-haltigkeit, wobei letztere anhand der Kriterien des klima:aktiv Gebäudestandards beurteilt wird. Zusammenfassend können folgende Schwerpunkte der Bewertung genannt werden: architektonische Qualität; Städtebau, Standort, Infrastrukturanbin-
dung; energietechnische Qualität und Nachhaltig-keit; soziale Qualität; Wirtschaftlichkeit.Zum Prozedere: Als Ergebnis der Vorprüfung der Einreichungen werden der Jury jene Projekte vorge-schlagen, die aufgrund ihrer Qualität grundsätzlich für eine Staatspreisverleihung in Frage kommen. Im Rahmen der ersten Jurysitzung werden maximal fünf Nominierungen pro Kategorie für den Staats-preis vorgenommen. Anschließend werden die nominierten Objekte von der Jury vor Ort besich-tigt. In der zweiten Jurysitzung werden die Besich-tigungsergebnisse diskutiert, aus den nominierten Projekten wird jeweils ein Staatspreis zuerkannt. Die Jury entschied sich 2010 für die Auszeichnung von vier Preisträgern und die Vergabe eines Sonder-preises.
StaatspreisProjekt: Gemeindezentrum St. Gerold, VArchitektur: Cukrowicz Nachbaur, BregenzBauherr: Gemeinde St. Gerold Haustechnik: Technisches Büro Werner Cukrowicz, LauterachFotos: Lukas Schaller
Die Holzkiste vom Gemeindezentrum ist formal ein perfektes Architekturwerk. Mit dieser einzigartigen
Arbeit setzen die Architekten ihr Lieblingsthema Holz in Architektur oder besser gesagt, Architektur in Holz fort. Das gesamte konstruktive und ästhe-tische Konzept ist einfach, schlicht und gleichzeitig vollkommen. Alle Elemente, inklusive der Einrich-tung, Beleuchtungskörper oder Fahrstuhl, sind tief in dem Konzept verwurzelt. Die Monomaterialität, die das ganze Werk prägt, ist kein Selbstzweck, son-dern inspirativer Rahmen für die bunten Prozesse, die im Gebäude stattfinden.
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Projekt: Fertigungshalle Obermayr, Schwanenstadt, OÖArchitektur: F2 Markus Fischer & Christian Frömel, SchwanenstadtBauherr: Obermayr HolzkonstruktionenEnergieplanung: design AID, HaidershofenFotos: Lukas Schaller
Diese Fertigungshalle, der jüngste Erweiterungsbau eines aufstrebenden Holzbauunternehmens, steht für die Entwicklung des neuen Holzbaus. Als proto-typischer Gewerbebau demonstriert er auf 4.700 m2 eine technische und kulturelle Kompetenz, die auch international keinen Vergleich zu scheuen hat.
StaatspreisProjekt: Volksschule Mauth, Wels, OÖArchitektur: Marte.MarteBauherr: Stadt Wels – Holding Wels ImmobilienEnergieplanung: Technisches Büro Grillenberger, PergFotos: Lukas Schaller
Hier wird vorweggenommen und räumlich mani-fest, was Schule sein soll und sein wird: eine diffe-renzierte Welt an Lehr- und Lernangeboten, Raum
für unterschiedliche Lernatmosphären, Lernge-schwindigkeiten und Gruppengrößen und für das unbehinderte, die Welterfahrung unterstützende Bewegungsbedürfnis von Kindern. Wie ein System an Wegen und Plätzen, ein Parcours zum Laufen, Streunen, Flanieren, Begegnen und Sammeln (von Erfahrung) lässt sich dieser Vierkanthof lesen. Ein Raumfluss, dem der Bewegungs- und Erfahrungs-fluss folgt und für Austausch oder Rückzug zwang-lose Optionen bereithält.
StaatspreisProjekt: Wohnanlage Samer Mösl, Langwied, SArchitektur: sps Simon Speigner, ThalgauBauherr: Heim Österreich gemeinn. Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbHHaustechnik: Technisches Büro Stampfer, SalzburgHolzbau: Holzbau MeibergerFotos: Hertha Hurnaus
Die Besichtigung an Ort und Stelle erwies sich wieder einmal als Korrektiv zu allen Einschätzun-gen, die von Abbildungen, von zweidimensionalen
Plänen oder Renderings ausgehen. Was auf Fotos noch sperrig und mäßig „interessant“ gewirkt ha-ben mochte, entpuppte sich vor Ort als vollkommen stimmiges Milieu, als Transformation einer „ortlo-sen“ Stadtperipherie in ein formal unprätentiöses Wohnquartier – vom Baukörper bis in alle Details innovativ durchdacht. Dies ist umso bemerkens-werter, als es sich nicht um Luxuswohnungen, sondern um alltäglichen, geförderten Sozialmiet-wohnungsbau mit seinen bekannten Limits han-delt, mit „Einweisungen“ aus den Vormerklisten der Stadtgemeinde.
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SonderpreisProjekt: Forschungs- und Dienstleistungsgebäude HIT der ETH Zürich, CHArchitektur: Baumschlager Eberle, LochauBauherr: Gerhard Schmitt und Markus Meier Joos, ETH Zürich Immobilien, Abteilung Bauten, ZürichEnergieplanung: Lauber IWISA AG, Naters und HL Technik AG, München Fotos: Eduard Hueber
Die spezielle Entwurfshaltung liegt darin, dass die energetische und ökologische Optimierung von Gebäuden nicht allein oder primär durch haustech-nische Aufrüstung betrieben und erreicht wird. Die Architekten arbeiten vielmehr seit Jahren kon-sequent daran, auch die architektonischen Mittel selbst so zu entwickeln, dass sie die klimatechni-schen Aspekte der Gebäude wesentlich mitregulie-ren und gewährleisten.
2 5 . W i e n e r s t a d t e r n e u e r u n g s p r e i s 2 0 1 0
Beteiligung16 Projekte
JuryHans-Werner Frömmel, Andreas Gobiet, Brigitte Jank, Andreas Kolbitsch, Friedrich Dahm, Alexander Safferthal, Michaela Trojan
JurierungFrühjahr 2010
Der Wiener Stadterneuerungspreis, ausgelobt von der Landesinnung Bau Wien, wird für in Wien ausgeführte Bauvorhaben, welche die Erhaltung und Verbesserung bestehender Bausubstanz zum Gegenstand haben, vergeben. Die Jury bewertet die eingereichten Projekte nach folgenden Kriterien: baumeisterliche Leistungen (Fassadengestaltung, Grundrissverbesserung, Dachgeschoßaufbau, Zu-
bau, Aufstockung, etc.), Gesamtkonzept des Projek-tes (Verbesserung der Wohn- bzw. Arbeitsplatzqua-lität), Hof- und Gartengestaltung. Gewinnchancen haben nur solche Projekte, die sich durch ein har-monisches Gesamtkonzept auszeichnen und durch ein gelungenes Miteinander von Alt und Neu, tra-ditionsgebunden und modern überzeugen. Heuer wurden vier Projekte mit Preisen ausgezeichnet.
1. PreisProjekt: Robert-Blum-Gasse 1+3, 1200 WienPlanung: GSD, 1100 WienBauherr: BWS, 1050 WienBauausführung: STRABAG AG – Direktion AP – Wien, 1220 WienFoto: GSD-Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung Ges.m.b.H
2. PreisProjekt: Beatrixgasse 4, 1030 WienPlanung: Architekt Kronreif & Partner, 1230 WienBauherr: L. Bubna-Litic, 1030 WienBauausführung: Leyrer & Graf Baugesellschaft, 1190 WienFoto: Architekt Kronreif und Partner ZT GmbH
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3. PreisProjekt: Maria vom Siege, 1150 WienPlanung: Architekt Kronreif & Partner, 1230 WienBauherr: Kongregation der Brüder der christlichen Schule, 1210 WienBauausführung: Leyrer & Graf Baugesellschaft, 1190 WienFoto: Architekt Kronreif und Partner ZT GmbH
3. PreisProjekt: Taborstraße 19, 1020 WienPlanung: Architekt Harald Mallner, 1190 WienBauherr: F. Jurkowitsch, 1130 WienBauausführung: PORR Projekt und Hochbau AG, 1103 WienFoto: Schanda
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ArchitekturpreisProjekt: Eiermuseum in WindenArchitektur: Gaupenraub +/- (Alexander Hagner, Ulrike Schartner)Bauherr: Wander und Waltraudt BertoniFoto: Alexander Hagner / Patricia Weisskirchner
Die Umgebung ist bukolisch: eine alte Mühle mit Wasserteich, ein fantastischer Baumbestand, wei-tes Land. Wander und Waltraudt Bertoni leben in einer unübertroffenen Idylle. Johannes Spalt hat
a r c h i t e k t u r p r e i s b u r g e n l a n d 2 0 1 0
Beteiligung33 Projekte
JuryFriedrich Achleitner, Christoph Luchsinger, Roland Gruber, Erich Kugler, Reinhard Taschner
JurierungFrühjahr 2010
Der Architekturpreis des Landes Burgenland wurde auf Initiative des Vereines ARCHITEKTUR RAUM BURGENLAND 2002 ins Leben gerufen. Mit finanzi-eller Unterstützung der Kulturabteilung des Landes Burgenland wird der Preis vom Verein organisiert und durch den Landesrat für Kultur verliehen.Prämiert werden Bauten, die sich mit den Struktu-ren des Landes auseinandersetzen, die aufzeigen, wie sich Qualitäten alter Bauformen mit zeitgemä-ßen Neubauten verbinden oder wie Gebäude sich gekonnt in die Landschaft, das Dorf, die Stadt inte-grieren – Bauwerke, die in der Auseinandersetzung mit den Problemen unserer Zeit und des Landes
in ästhetischer wie innovatorischer Hinsicht vor-bildlich sind. Die Jury bewertete die eingereichten Bauten im Sinne der kulturellen und ökologischen Herausforderung, die sich heute für das Bauschaf-fen – den Landverbrauch bzw. die Substanzerneue-rung – im Lande stellt. Es wurden drei gleichrangige Preise vergeben. Vier weitere vorbildliche Bauwerke erhielten eine Auszeichnung: Obstbau Leeb in St. Andrae (architects. collective), Kindergarten Kal-varienbergsiedlung in Neusiedl/See, (Halbritter und Hillerbrand), Einfamilienhaus S. in Zemendorf (Architekten Loudon und Habeler) und Haus Putz in Edelstal (Pointner / Pointner Architekten).
mit dem Zubau eines Ateliers (1991) und mit einem Atrium-Ausstellungspavillon (2001) die Gesamtan-lage der Mühle behutsam komplettiert. Der neue Pavillon für die Präsentation der umfangreichen Eiersammlung von Bertoni hat dieses geschlossene Ensemble auf meisterliche Art ergänzt. Die Situie-rung überzeugt durch ihre unaufgeregte Diktion – der Pavillon steht in der Verlängerung der alten Mühlegebäude und stellt sich in die Querachse von Spalts Zubau. Er steht sozusagen außerhalb der geschlossenen Komposition von Alt- und Zubau, er steht „dahinter“. Und genau von da aus entwickelt sich der Raumgedanken des Pavillons – als ein schwebender Hut über der Fragilität des Ausstel-lungsguts.Eine geradezu waghalsige konstruktive Lösung definiert das räumliche Konzept: Das Erdgeschoß trägt über nur zwei Stützen plus eine Treppe die quadratische Obergeschoßplatte mit großen Aus-kragungen. Die Weichheit dieser Platte wird stabi-lisiert über Zugstäbe in der Fassadenebene, einge-leitet in die im Grundriss eiförmige Bodenplatte. Darüber stülpt sich der Dachhut als Holztragwerk. Das ist alles – aber es ist sehr viel: Im Erdgeschoß herrscht volle Transparenz, die Landschaft durch-weht das Gebäude; im „shelter“ des Obergescho-ßes wird der Blick auf die Exponate gelenkt und gleichzeitig, dank der schräg eingebauten Rundum-Verglasung im Brüstungsbereich, nach unten, wie-derum zum Boden geführt. Man schwebt förmlich über der Landschaft, ist gleichzeitig abgehoben und aufgehoben unter der schützenden Hülle. Der Pa-villon Bertoni ist ein perfekter kinetischer, im Detail ausgesprochen präzise umgesetzter Raumapparat.
Christoph Luchsinger
Architekturpreis:Projekt: Wohnbauprojekt in WulkaprodersdorfArchitektur: polar ÷ (Margot Fürtsch-Loos, Siegfried Loos)Bauherr: Neue Eisenstädter gemeinn. Bau-, Wohn- und Siedlungsges.m.b.H.Foto: polar ÷
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hteDie Dorfränder haben sich in den letzten Jahrzehn-
ten durch monofunktionale Einfamilienhaustep-piche, Wohnblöcke und Gewerbeparks radikal ver-ändert. Gleichzeitig wurden die historisch gewach-senen Ortskerne stark vernachlässigt. Draußen auf der grünen Wiese zu bauen ist halt bequemer und geht schneller. Wohltuend und wegweisend sind hier die Wohnhäuser in Wulkaprodersdorf. Die traditionelle Streifenparzelle wird hier in hervorra-gender Weise bearbeitet. Mit Fingerspitzengefühl und einer ordentlichen Portion Intelligenz wird die Herausforderung einer Erneuerung der bestehen-den Strukturen angenommen und die Qualität der Zentrumslage erkannt. So entsteht eine selbst-verständliche Durchlässigkeit auf der gesamten Anlage mit gleichzeitiger Schaffung von privaten Höfen. Diese Atrien, Terrassen und Balkone bilden die Basis für die innere Raumentwicklung, die sich auch durch unterschiedliche Raumhöhen auszeich-net. Trotz der autogerechten Erreichbarkeit jedes
Architekturpreis:Projekt: Café Maskaron im Schloss Esterházy in EisenstadtArchitektur: Klaus-Jürgen BauerKünstlerische Gestaltung: Peter BaldingerBauherr: Esterházy Betriebe GmbHFoto: Rudolf Hemetsberger
Es gibt in der Gastronomie selten Räume, über die, wenn man sie mit Fachleuten betritt, diese nicht
gleich zu stänkern beginnen oder ihre Witze ma-chen. So kommt es kaum vor, dass plötzlich Stille eintritt, dass Staunen und Einverständnis herrscht, und dass langsam eine Diskussion in Gang kommt, worin das Besondere dieser Räumlichkeit steckt. Ein scheinbar klar deklarierter Raum, der aber doch seine Geheimnisse hat.So geschehen im Café Maskeron im Schloss Ester-házy in Eisenstadt. Dieses Café ist so ein bemer-kenswerter Ort. Die auf sich selbst konzentrierten, raumgreifenden Tonnen, mit kräftigen, tiefen Stich-kappen und wenig Außenkontakt, beherrschen eine eigenwillige Wandbemalung (Peter Baldinger) mit großen, farblich wohltemperierten quadratischen Flächen (einen in „Pixelflächen aufgelösten Him-mel“ als eine Erinnerung an die barocke Tradition?), aber nicht historisierend, sondern frisch, gegen-wärtig und die sphärischen Flächen und Grate als Gegensatz betonend. Ein Einklang im Kontrast. Die Einrichtung verschwindet, lediglich die zarte, weiße, federleichte Bestuhlung schwebt über dem schwar-zem Boden, über dem auf zweiter Ebene wiederum große Wolkenlampen schweben. Ein kontemplati-ver, kultivierter Ort zum Aufhalten, für Gespräche, ein Treff wie man ihn kaum in einer Großstadt fin-det. (Aber warum muss ein solcher Raum schon um 17 Uhr geschlossen werden?)
Friedrich Achleitner
der fünf zweigeschoßigen Häuser wird das Durch-flanieren zur Freude. Das Versetzen und Leicht-Verdrehen der Häuser ergibt im Zentrum der An-lage einen gemeinsam nutzbaren Platz. Durch den Materialwechsel im Boden – von Asphalt zu Holz – erscheint er als Tanzboden für die BewohnerIn-nen. Dieser Wohnbau ist ein wunderbares Beispiel, wie sich – nicht nur in den burgenländischen Dorf-zentren – ein zukünftiges Leben entwickeln kann. Solche Projekte, die zuhauf gewünscht und auch an Universitäten entworfen werden, sind – vor allem dann, wenn sie wirklich gebaut sind – der beste Beweis, dass es sich auszahlt, eingetretene Pfade des Wohnbaus zu verlassen. Sie haben die Kraft, so manche Ortskerne wieder zukunftsfit werden zu lassen. Beispiele wie Wulkaprodersdorf haben mit Sicherheit genug Strahlkraft, um als Vorbild zu die-nen und andere zu motivieren. Es geht so einfach. Warum nicht öfter?
Roland Gruber
Seilerstätte 171010 Wien
Tel: 050 8887 | Fax: 050 8887 199Email: [email protected]
www.schwarzatal.at
Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsanlagen GmbH
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10 284 35 497 80 5 39
35 121 10 321,5 39
35 23 80 18 331,5 39
39 322 39 492 478 39 453 39
15 265,5 319,5 34 877 35 339 15
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39,0 322,0 39,0 492,0 478,0 39,0 113,0 24,0 339,0 15,0
15,0 265,5 323,5 77,0 258,0 60,0 512,0 35,0 339,0 15,0
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80cm hoheFührungsschiene für
Schiebewand-Elemente
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HolzverkleideteAbstellkammer
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2% Gefälle
2% Gefälle
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RW Fallrohr DN 120KS-85
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RW Fallrohr DN 120KS-85
RW Fallrohr DN 120KS-85
RW Fallrohr DN 120KS-85
RW Fallrohr DN 120KS-85
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Rankhilfe10*10cm Vollholz
Hof52,8m2
TerrasseHOLZDIELEN
10,8 m2
TerrasseHOLZDIELEN
8,3 m2
Hof15,3 m2
Hof13,4 m2
SchlafzimmerPARKETT16,1 m2
H: 2,60 m
BADPARKETT
5,8 m2H: 2,60 m
SchlafzimmerPARKETT15,4 m2
H: 2,60 mTerrasseHOLZDIELEN
11,8 m2
WohnenPARKETT23,6 m2
H: 2,60 m
Küche / EssenPARKETT33,4 m2
H: 2,60 m
Vorraum / GarderobeNATURSTEIN
3,1 m2H: 2,60 m
WC / DuschePARKETT
2,3 m2H: 2,60 m
Gästezimmer / BüroPARKETT11,2 m2
H: 2,60 m
POOLNATURSTEIN
10,5 m2Wassertiefe: 1,50 m
Hof3,3 m2
-3m
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+3m
+6ma
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Galerie,verkleidete
Schiebeelemente
Projekt Joscha Treeck
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Beteiligung 25 aus 650 vorausgewählten Projekten
Jury Prof. DI Dr. Peter Skalicky (Rektor), Arch. DI Andrea Hoppe, Arch. DI Thomas Hoppe, Arch. DI Christoph Reinhold, Prof. Arch. DI Dr. Heinz Priebernig, Prof. Arch. DI Dr. Manfred Berthold Jurierung 21. April 2010 Preisträger Joscha Treeck Lobenswerte Erwähnung Vera Hagspiel, Sandra Ramböck, Christian Schwarzwimmer, Norbert Engelhardt
Der Karl Kupsky-Preis, gestiftet von Frau Dipl.-Ing. Friederike Kupsky in der Höhe von 700 Euro, wird einmal jährlich an eine/n Student/in der Studien-richtung Architektur an der Technischen Universität Wien vergeben. Gegenstand der Auszeichnung ist die besondere Leistung auf dem Gebiet des Hoch-baudetails, erbracht im Rahmen einer Übungsarbeit an der Abteilung Hochbau und Entwerfen. Diese besondere Leistung muss auf konstruktivem Gebiet liegen, wobei hier besonderer Wert auf die hand-werkliche und künstlerische Durcharbeitung des Details gelegt wird. Verliehen wird der Preis durch den Senat der TU Wien auf Vorschlag eines Aus-wahlkomitees, bestehend aus einer/m Angehörigen der Familie, die/der Absolvent/in der Technischen Universität Wien ist, der/dem Rektor/in sowie einer/m Repräsentanten/in der Abteilung Hochbau und Entwerfen. Die Übergabe erfolgt durch die/den Rektor/in in Anwesenheit des Auswahlkomitees. Der Karl Kupsky-Preis stellt die erste mögliche Aus-zeichnung der zurzeit über tausend im Wettbewerb konkurrierenden jungen Architekturstudent/inn/en an der Technischen Universität Wien dar. Für die Student/inn/en bedeutet das Projekt die erste detaillierte Auseinandersetzung mit Archi-
tektur. Bereits mit der Vermittlung der Grundlagen werden unsere Studierenden an das Entwerfen und Konstruieren herangeführt. Die Lehre an der Abteilung Hochbau und Entwerfen hat sich zum Ziel gesetzt, sich gestellten Aufgaben in einem in-tegrativen Entwurf zu nähern. Das Entwickeln von Lösungen im Bewusstsein und Verständnis des im-manenten Zusammenhanges von Gestaltung und Baukonstruktion – des Wechselspiels zwischen Ent-werfen und Konstruieren – wird als der eigentliche kreative Prozess zu begriffen. Bautechnisches Konstruieren erschöpft sich nicht im geometrischen und technischen Fügen von Bauteilen, sondern im Erarbeiten eines ganzheit-lichen Sinngefüges. Das Entwerfen selbst, der konzeptionelle und schöpferische Aspekt des Pla-nungsprozesses, wird somit schon am Beginn des Curriculums geübt. Die Hochbauübung fordert die Architektur-Student/innen in hohem Maße, indem sie den Anspruch stellt, künstlerisches, technisches, ökologisches sowie soziales Denken in die Ent-wurfsarbeit einzubeziehen. Der Entwurf selbst ist immer ein Kompromiss verschiedener Anforderun-gen bezüglich Gebrauchstauglichkeit, Sicherheit, Dauerhaftigkeit, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit.
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Die Herausforderung besteht darin, in diesem frühen Stadium des Studiums sowohl die theoreti-schen Grundlagen als auch das Entwerfen und Kon-struieren den Studierenden nahezubringen. Die prämierten Projekte spiegeln den Erfolg des Lehrkonzepts wider. In intensiven wöchentlichen Betreuungen bemühen sich 30 Hochschullehrer/innen – 6 interne und 24 externe Lehrbeauftragte – in Gruppen zu je 36 Student/inn/en, ohne deren Einsatz die jungen Architekturstudent/inn/en niemals diese Leistungen im ersten Studienjahr erringen könnten. Das Betreuungsverhältnis an der
TU Wien liegt mit 1:29 weit über internationalen Schnitt. Im Vergleich mit deutschsprachigen Uni-versitäten RWTH Aachen 1:15, BTU Cottbus 1:8 und ETH Zürich 1:7 muss jedoch immer bedacht werden, dass das Budget dieser Universitäten ein Vielfaches der TU Wien beträgt. Dennoch schneidet Wien, was den Studienort des Architekturstudiums betrifft, in einem europäischen Ranking von 2009/2010 der Zeitschrift Detail mit dem ersten Platz ab. Als Be-treuer/inn/ en der Übung stehen Peter Achhorner, Jaafar Al Chalabi, Oliver Aschenbrenner, Katharina Bayer, Manfred Berthold, Marlies Breuss, Marga-rete Dietrich, Oliver Eichhorn, Thomas Emmer, Sven Engelberger, Ulrike Hausdorf, Thomas Hoppe, Mladen Jadric, Pekka Janhunen, Martina Kalteis, Michael Klein, Christoph Mayrhofer, Rames Najjar, Alois Neururer, Elena Neururer, Ines Nizic, Christoph Reinhold, Peter Rogl, Johannes Scheurecker, Karin Stieldorf, Peter Thalbauer, Wolfram Uanschou, Isik Ülkün, Veronika Vogelauer, Josef Weichenberger im Einsatz.Die diesjährige Aufgabenstellung für die Studie-renden ist das Atriumhaus am Hang als Alternative zu vorherrschenden Einfamilienhaus-Bebauung. Das Thema reflektiert aktuelle ökologische Fragen, insbesondere den ressourcenschonenden Umgang mit Grund und Boden bei höchster Wohn- und Frei-raumqualität. Private, uneinsehbare, den Wohnräu-men zugeordnete Außenräume sind heute selten und im verdichteten Wohnbau – wenn überhaupt – zumeist auf Dachgärten beschränkt. Durch das nie da gewesene Bauvolumen der letzten Jahrzehnte ist die menschlich überschaubare Dimension einer beispielhaften Architektur weitgehend verloren gegangen. Die Neuinterpretationen des Hof-, At-rium- und Patio-Hauses versucht hier eine Option zu schaffen. Als Bauplatz wurde das Grundstück zwischen Himmelmutterweg, Gerhard Fritsch-, Twaroch- und Korn-Gasse im 17. Wiener Gemeinde-bezirk gewählt. Das prämierte Projekt von Joscha Treeck spielt mit der Geometrie übereinander liegender verschränk-ter Grundrisse. Der L-förmige, lang gestreckte Flachbau schmiegt sich an die Hügellinie, umgeben von natürlicher Vegetation. Zum öffentlichen Weg sowie gemeinschaftlichen Park zeigt sich das Haus relativ geschlossen und wirkt betont zurückhal-tend. Durch die raffinierte der Topografie folgenden Abtreppung ist trotz Mehrgeschoßigkeit immer nur ein Stockwerk sichtbar. Das Erdgeschoß schiebt sich dabei in den Untergrund, während das Ober-geschoß synchron auf Geländeebene ausläuft. Der Entwurf zeichnet sich durch eine Gebäudestruktur aus, die durch Kippen und Spiegeln der Hofhäuser somit die Besonderheit des Hanges ideal nutzt. Durch die terrassenförmigen Aufbauten gewährt das jeweils obere Geschoß eines Hofhauses weite Ausblicke auf die Wiener Weinfelder, aber keine störenden Einblicke durch angrenzende Wohnein-heiten. Die erdberührenden Gebäudeteile werden in Stahlbeton und die Bauteile, die den Wohnraum umfassen, in wohnlicher Holzbauweise ausgeführt. Die ökonomische Erschließung der Siedlung erfolgt durch verkehrsberuhigte Spielstraßen, die entlang den Hofhäusern führen. Die kompakte Anordnung der Hofhäuser und Höfe ermöglicht großzügige, gemeinschaftliche Grünflächen, welche die Typolo-gie des intimen Hofhauses durch offene Freiräume für Ruhe- und Spielplätze für die Bewohner der Siedlung abrunden. Jedes Haus besitzt drei private Innenhöfe und direkten Zugang zum gemeinschaft-lichen Grün.
Projekt Vera Hagspiel
Projekt Sandra Ramböck
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Das Projekt von Vera Hagspiel folgt den Konturen des Hanges, Gründach und Vegetation verwachsen zu einer organischen Einheit. Das Konzept beruht auf der streifenförmigen Unterteilung der Grund-stücke und einer gestaffelten Anordnung von Höfen und Bebauung. Die Staffelung des Streifen-hofhaustyps ergibt so einen abgestuften Übergang von öffentlichen über halböffentliche zu privaten Bereichen. Dieser Eindruck der sich verjüngenden und erweiternden Streifen wird im Inneren des Gebäudes vom Erdgeschoß über das Obergeschoß fortgeführt. Das Obergeschoß mit Essbereich und Küche ist nach Süden zum Hang orientiert und bietet durch das darunter liegende fingerartig ver-zweigende Wohngeschoß Sonnenterrassen. Der Entwurfsgedanke von Sandra Ramböck teilt das konventionelle Haus in seine Grundbereiche auf. Jeder funktionelle Bereich erfährt seinen eigenen Baukörper, welcher sich aus seiner Nutzung her-aus formt. Die Positionierung der Baukörper lässt Gassen entstehen. Diese gassenartigen Einschnitte erhellen den bewohnten Landschaftsraum in den Tiefen des Hangs, die im Inneren des Gebäude-grundrisses ihre Fortsetzung finden. So wird der Außenraum zu einem Innenraum, der die einzelnen Körper zu einem Gebäude zusammenfasst. Das Projekt von Christian Schwarzwimmer rankt sich um sieben Höfe. Diese Freiräume haben dabei jeweils dienenden oder bedienten Charakter, man-che laden zum Verweilen ein, andere dienen als zusätzliche Erschließung. Das Hanghaus in seiner trapezförmigen Grundrisskonzeption erstreckt sich
sind als Stauraum genutzt, sodass die offene Raum-einheit durch keine blickverstellenden Einbauten unterbrochen wird. Wohnen kann so offen und fle-xibel gelebt werden. Die Idee von Norbert Engelhardt ist die Integra-tion des Gebäudes in die Landschaft. Obwohl das Haus zwei Ebenen aufweist, wirkt es durch die konzipierte Terrassierung innerhalb des geneigten Grundstückes so, als hätte es nur ein einziges Ge-schoß. Dem Gedanken des Autors folgend sollte nicht ein neues Haus, sondern ein neues Zuhause geschaffen werden. Durch die Abstufung der einzel-nen Wohneinheiten entlang des Geländes und die seitlichen beziehungsweise vorgelagerten Terras-senflächen werden große Teile des Hanges zugäng-lich und unabhängig von einander nutzbar. Die Dachflächen dienen ebenso den Bewohnern des Hauses als großzügige nutzbare Panoramaterrasse. Diese herausragende Qualität und Fertigkeit des Entwerfens, Planens, Konstruierens ist Unterstrei-chung der Spitzenleistung der großen Zahl der Architekturstudierenden. Die Baukörperformen reagieren allesamt auf den Genius Loci. Form fol-lows Location – Form folgt dem Ort, so könnten wir in Abwandlung von Louis Sullivans Parole „form follows function“ Entwurfshaltung definieren. Für die im Wettbewerb stehenden zweitsemestrigen Studierenden ist die Zeit für die Ausarbeitung ih-rer Projekte relativ kurz bemessen. Für sie alle gilt die Devise: Architekten haben niemals Alpträume, denn sie kommen nicht zum Schlafen.
Manfred Berthold
entsprechend der Hanglage über fünf Geländeter-rassen. Der Gebäudegrundriß ist weitgehend offen gehalten, raumtrennende Wirkung entfalten die bewusst gesetzten Möbelstücke und die Niveau-sprünge. Sämtliche geschlossenen Innenwände
Projekt Norbert Engelhardt
Projekt ChristianSchwarzwimmer
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Die Europäische Kommission lobt gemein-sam mit der Fundació Mies van der Rohe Barcelona alle zwei Jahre den Mies van der Rohe Award aus. Ziel ist die Auszeichnung von Projekten, deren innovativer Charakter als Orientierung, wenn nicht sogar als Ma-nifest für die Entwicklung zeitgenössischer Architektur dient. Der Preis soll Architekten anregen, die gesamte Europäische Union als Arbeitsfeld anzunehmen; junge, auf-strebende ArchitektInnen am Beginn ihrer Karriere sollen unterstützt werden.
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Beteiligung 340 Nominierungen, 5 Finalisten
JuryFranics Rambert (Vorsitz), Ole Bouman, Irena Fialová, Fulvio Irace, Luis M. Mansilla, Carme Pinós, Vasa J. Perović
JurierungMai 2009 Gymnasium in Koprivnica vom Architekturbüro STUDIO UP
Europäische Experten nominierten 340 Projekte, aus denen die Jury die folgenden fünf Finalisten auswählte: Multimodal Zentrum – Nizza Straßen-bahn, Nizza, Frankreich von Marc Barani / Atelier Marc Barani; Zenith Konzerthalle, Straßburg, Frank-reich von Massimiliano Fuksas, Doriana Fuksas / Massimiliano Fuksas Architecture; Universität Luigi Bocconi, Mailand, Italien von Shelley NcNamara, Yvonne Farrell / Grafton Architects; Norwegische Oper und Ballett, Oslo, Norwegen von Kjetil Trædal Thorsen, Tarald Lundevall, Craig Dykers / Snøhetta; Bibliothek, Seniorenzentrum und Wohnblock-Kern-zentrum, Bezirk Sant Antoni, Barcelona, Spanien von Rafael Aranda, Carme Pigem, Ramon Vilalta / RCR Aranda Pigem Vilalta Arquitectes. Die Jury vergab den Mies van der Rohe Award 2009 an die Norwegische Nationaloper. Die Sonderaus-
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Oper in Oslo vom Architekturbüro Snøhetta
zeichnung für den „Emerging Architect“ ging an Lea Pelivan und Toma Plejic / STUDIO UP für das Gym-nasium 46° 09’ N / 16° 50’ E in Koprivnica, Kroatien.Die Wanderausstellung zum Mies van der Rohe Award 2009 ist bis 20. September im Az W zu sehen.
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Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) lobt zum zweiten Mal in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse den internationalen DAM Architectural Book Award aus. Der in seiner Art einmalige Preis zeichnet die besten Architekturbücher eines Jah-res in verschiedenen Kategorien aus. Vom 1. bis 22. September 2010 können Verlage aus dem In- und Ausland Architekturbücher einreichen, die nach dem Juli 2009 veröffentlicht wurden. Eine Fachjury sichtet und prämiert die Einsendungen. Kriterien bilden dabei Innovation und Angemessenheit, so-wohl im inhaltlichen Konzept wie in der grafischen Gestaltung, aber auch die Qualität von Material und Verarbeitung. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr mit über 60 teilnehmenden,
überwiegend deutschsprachigen Verlagen sind 2010 ausdrücklich auch internationale Publikations-häuser zur Teilnahme aufgefordert.Der externen Fachjury gehören in diesem Jahr an: Hans Demarmels, Publisher world- architects.com, PSA Publishers Ltd. (Zürich/CH), Kristin Fei-reiss, Direktorin Galerie Aedes (Berlin/D), Celina Lunsford, künstlerische Leiterin Fotografie Forum Frankfurt (D), Andrea Redolfi, Grafikdesignerin Ate-lier Reinhard Gassner (Schlins/A), Ernst Wasmuth, Geschäftsführer Ernst Wasmuth Verlag GmbH & Co. (Tübingen Berlin/D), Sebastian Tokarz, Leiter PR KSP Jürgen Zimmermann Architekten (Frankfurt am Main/D).
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GestaltungskonzeptDer Entwurf für das neue Eingangsgebäude und Restaurant orientiert sich an bestehenden Gestaltungselementen und Erweiterungsstrategien der Burg Forchtenstein. Bestehende Typologien der Burg werden aufgegriffen und zeitgemäß neu interpretiert – die entstehenden Kubaturen fügen sich selbst-verständlich in alte Strukturen ein. Es sind dies folgende Typo-logien: die Mauer (Eingangsgebäude), der Turm (Restaurant).
EingangDie Fläche zwischen Straße und äußerer Burgmauer mit Denk-mal konnte der Besucher bisher nur als Restfläche (Besucher-parkplatz) wahrnehmen. Die verkehrstechnisch ungesicherte Straßenkehre verwehrte bisher jede öffentliche Nutzung dieses Freiraumes durch Besucher der Burg. Der Entwurf des neuen Eingangsgebäudes greift das Potenzial dieser Fläche auf und transformiert diese in einen neuen öffentlichen Burgvor-platz. Das Gebäude als ‚bewohnte Burgmauer’ an der östlichen Grenze dieses Platzes schafft eine neue Zäsur zwischen Straße und Burg.
RestaurantDie Organisation des noblen Restaurants nutzt bestehende Qualitäten der roten Bastei hinsichtlich Atmosphäre, Ausblick und Intimität und verstärkt diese durch den Entwurf zusätz-lich. Das Restaurant orientiert sich an der Typologie eines Turmes, welcher auf unterschiedlichen Ebenen Vielfalt, Exklusi-vität und Intimität vermittelt. Der Besucher findet im Restau-rant-Turm folgende Bereiche: Gewölbekeller im Untergeschoß, Eingangsbereich im Erdgeschoß, Restaurant und Sonnenter-rasse im Obergeschoß, Bar und Lounge im Dachgeschoß.
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AusloberFürst Esterházy Familienprivat-stiftung, 7000 Eisenstadt
VerfahrensdurchführungFCP – Fritsch, Chiari & Partner, 1140 Wien
Preise1. Preis: AllesWirdGut Architektur, 1080 Wien
MitarbeitKatinka Hütwohl, Matthias Prüger, Sandro Tonietti
KonsulentenLichtplanung: Klaus Pokorny
ProjektverlaufGeladener Wettbewerb mit vier Teilnehmern Dez. 2009, 1. PreisBaubeginn derzeit unbekannt
ProjektdatenBGF 900 m2
Längsschnitt Restaurant
Eingangsgebäude Ansicht West
Eingangsgebäude mit Burgvorplatz
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Aussichtsterrasse Restaurant Nobel im 1. Obergeschoß
Erdgeschoß Restaurant
Ansicht Süd Restaurant
Ankunftssituation Restaurant Nobel und Bustourismus
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Klarheit und Nüchternheit standen im Vordergrund des Entwurfes, um die Fachkompetenz im Fach-buchbereich Medizin zu unterstreichen.Die Raumabfolge von Verlagsbüro, Versandbereich, Lager und Geschäft wurde einem neuen Organisa-tionsprinzip untergeordnet. Räume wurden zusam-mengelegt und dadurch vergrößert, die Verpackung der Haustechnik zum gestaltenden Lichtelement entwickelt.
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BauherrFacultas Verlags- und Buchhandels AG, 1090 Wien
PlanungAlbertoni + Winterstein, 1090 Wien
Fotos© Albertoni.Architektur°Design
ProjektverlaufPlanungsbeginn Jänner 2009Planungsende Juli 2009 Baubeginn Juli 2009 Bauübergabe November 2009
ProjektdatenNettofläche 760 m2
Die Fassadengestaltung ist wie eine riesige Lampe, nimmt die Hausform auf und setzt die klassische Symmetrie so stärker in Szene. Das Blau beleuchtet die Umgebung und wirkt durch die Form wie ein leuchtender Kristallteil. Wie ein großzügig gestal-tetes, blau-transparentes Band legt sich das Glas über die historische Fassade und unterstreicht diese wie ein positiv verstärkender Filter. Durch die Lichtdurchlässigkeit der Hauptfläche ist die histori-sche Fassade immer präsent und – manchmal mehr, manchmal weniger – im Vordergrund. Die Waren-präsentation ist auf den wichtigen Bereich der Au-genhöhe reduziert, die Gesamtgestaltung dennoch großzügig geblieben.Das Haus ist ein Tortenstück an sehr prominenter Stelle in der Nähe des AKH. Der Verkaufsbereich wurde an den Kopf des Hauses verlegt, um so die Präsenz in den sich gabelnden Straßen zu erhö-hen. Auch sind die Räume in diesem Bereich am höchsten und können so gestalterisch optimal zum Verkaufsthema beitragen. Dem Element Kunden-bindung wurde durch die Schaffung eines Kom-munikationsraums zur Auseinandersetzung und Diskussion zu Fachthemen Rechnung getragen. Das Konzept der Architekten überzeugte nicht nur den Bauherrn, sondern auch die Denkmalpflege – denn: Moderne Architektur blendet teilweise aus, geschickt eingesetzt ist sie aber ein positiver Ver-stärker des Bestands.
Lageplan
Grundriss Erdgeschoss
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Verkaufsraum
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Mit der Abwicklung von bis zu 100 LKW-Ladungen pro Tag war die bestehende Zentrale der Alpen-milch Salzburg an die Grenzen ihrer Kapazitäten gelangt. Der hochkomplexe Verarbeitungs-, Ver-packungs- und Auslieferungsprozess bedurfte dringend einer Vergrößerung der Lagerflächen sowie der Modernisierung der Infrastruktur. Damit dies am bestehenden Standort im Zentrum von Salzburg gelingen konnte, mussten neben umfas-senden technischen Lösungen auch städtebauliche Aspekte berücksichtigt werden.Unterschiedliche Gebäudehöhen integrieren das Büro- und Logistikzentrum perfekt in das Umfeld, beeinträchtigen die Blickachsen der Nachbarge-bäude nicht und lassen es trotz des 19,5 Meter ho-hen Hochregallagers gut proportioniert erscheinen. Mit der Situierung der „belebten“ Räumlichkeiten für Büro, Mitarbeiter, Shop und Milchbar an den Gebäudeenden ist das große Volumen nicht ab-
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BauherrAlpenmilch Salzburg Ges.m.b.H., 5022 Salzburg
Planunggharakhanzadeh sandbichler architekten zt gmbh, 1070 Wien
MitarbeitAlexander Wildzeisz, Carolin Lotz
Ausschreibung/ örtliche Bauaufsicht/ BauleitungM. H. Mittendorfer GmbH
StatikSchindelar ZT GmbH
BauphysikZI-Arge D.I. Lukas & D.I. Graml
HaustechnikPGH Ingenieursgesellschaft
LogistikKonrad Paul Anlagentechnik
BrandschutzplanungTechnisches Büro Hofmann
Künstlerische GestaltungPeter Sandbichler
FotosRupert Steiner
ProjektverlaufKooperatives Gutachterverfahren Nov. 2005, 1. PreisMit Shibukawa Eder ArchitectsEinreichung Dez. 2006Baubeginn Juni 2007Probebetrieb Sept. 2008Fertigstellung Dez. 2008
ProjektdatenNutzfläche 7.155 m²
Bruttogeschoßfläche 8.586 m²
Umbauter Raum 57.492 m³
weisend und anonym sondern maßstäblich/über-schaubar strukturiert. Die Vorbereiche an Nord- und Südende sind als öffentliche Platzräume gestaltet. Der Gesamtkomplex wird zusätzlich durch Einbli-cke und Ausblicke, Beleuchtung und die Eingänge belebt.Der Kernpunkt der Gestaltung des Logistikgebäu-des: Signale der Aufgeschlossenheit und Trans-parenz nach außen senden, während die optimal organisierten Produktionsabläufe für die Anwohner möglichst effizient, lärm- und geruchsfrei zum Hof orientiert verlaufen sollen. Die 150 Meter lange Fassade überspannt Gebäude-teile mit unterschiedlichen Inhalten. Die Fassade aus naturbelassenen gelochten Alu-Paneelen wurde vom bildenden Künstler Peter Sandbichler gestaltet und als integraler Teil der Architektur ge-liefert.
Logistikkonzept
Milchlade nordseitig
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Erdgeschoß
Urbanes Konzept Büro südseitig
Schnitt
Westfassade
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BauherrIn: Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
TotalunternehmerIn: Bauunter-nehmung Rudolf Gerstl KG
ArchitektIn: Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH; Rüdiger Lainer, Oliver Sterl
Projektadresse: 1190 Wien, Grinzinger Allee 26
Projektverlauf:Baubeginn: 2010Fertigstellung und Besiedelung: 2012
Projektdaten:Anzahl der Appartements: 304Anzahl der BewohnerInnen max: 350BGF oberirdisch: 28.755 m2
BRI oberirdisch: 106.809 m3
Nutzungen:Innovatives Wohn- und PflegehausVerwaltungGastronomie mit FrischkücheMehrzwecksaalKindergartenÄrzteordinationenCaféFriseursalonFußpflege
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Am 7. Juni 2010 fiel der Startschuss für den Bau des ersten Innovativen Wohn- und Pflegehauses (IWP) in Döbling: In diesem für Österreich neuartigen Wohn-modell für SeniorInnen wird das Know-how der bei-den Kooperationspartner, des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) und des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) gebündelt. Das künftige Innovative Wohn- und Pflegehaus wird das im Jahr 1970 errichtete Pensionisten-Wohnhaus Döbling in der Pfarrwiesengasse 23 ersetzen, welches bau- und energietechnisch nur mit sehr hohem Aufwand zu sanieren wäre. Das Besondere an dem neuen Wohnmodell ist, dass die Einzel-Wohnappartements bei Bedarf in Pflegeap-partements umgewandelt werden können, ohne dass die BewohnerInnen übersiedeln müssen. Die SeniorInnen bleiben auch im Falle von Krankheit oder dauernder Pflegebedürftigkeit in ihrer ge-wohnten Wohnumgebung.
Die Planung des IWP Döbling erfolgt durch das Ar-chitekturbüro Rüdiger Lainer + Partner. Ziel ist eine, trotz der relativ großen Baumasse, in den Kontext integrierte Gebäudestruktur. Es wird das Prinzip der Einzelbaukörper im Umfeld aufgenommen. Zum öffentlichen Raum übernehmen die Stirnseiten der Cluster den Rhythmus der Nachbarbebauungen als Solitäre. Biopsychosoziale Aspekte wurden in der gesamthaften Planung des Hauses und der Freiräume berücksichtigt. Die Baukörper des Inno-vativen Wohn- und Pflegehauses öffnen sich nach außen und übernehmen an den Grundstücksgren-zen den Maßstab der umgebauten Bebauung und
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Vogelperspektive
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das umgebende Grün und führen sie in die Anlage hinein. Auf drei Regelgeschoßen werden insgesamt 9 Organisationseinheiten mit jeweils 2 Wohn- gruppen (zu je 14 Einzelappartements), die einen zentralen, für alle BewohnerInnen frei zugänglichen Koch-, Ess- und Wohnbereich aufweisen, errichtet. Allgemeinflächen wie Werkräume, Trainingsräume oder gemeinsame Aufenthaltsräume sowie Verwal-tungsbereiche und Büroräume werden unter Be-rücksichtigung der jeweiligen Zielgruppe planerisch umgesetzt.
In jedem der drei Pflegegeschoße sind drei Bereiche mit jeweils zwei Wohngruppen angeordnet. Die Wohngruppen bestehen wiederum jeweils aus 14 Einheiten. Diese sind mit Bezug auf die gemein-same Raumsequenz, dem sekundären Wohnbe-reich, der als Koch-, Ess- und Wohnraum mit zuge-höriger Gemeinschaftsloggia dient, angeordnet. Damit wird Identifikation und Vertrautheit, das Gefühl zu Hause zu sein, gestärkt. „In einer altern-den Gesellschaft müssen individuelle Lebensqua-lität und Mobilität gefördert und soziale Isolation so gut wie möglich verhindert werden“, sagt die Geschäftsführerin der Häuser zum Leben, Mag.a Gabriele Graumann.
Bis 2015 werden drei weitere Innovative Wohn- und Pflegehäuser, die ein Wohnen im Appartement auch bei großem Pflegebedarf ermöglichen, errich-tet. Ein Innovatives Wohn- und Pflegehaus in Hiet-zing und zwei in Ottakring befinden sich derzeit in der Planungs- bzw. Vergabephase.
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Regelgeschoß
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.PSLAB BEIRUT sollte ein Beleuchtungskonzept für das Restaurant Al Dente in der libanesischen Hauptstadt Beirut entwickeln. Das großräumige Restaurant besteht aus drei Abschnitten: dem zentralen Hauptteil mit Eingangs- und Vorraumbe-reich, einem zweiten Saal sowie einem Barbereich. Vorgeschlagen wurden Einbauelemente aus Metall in Form von Zweigen, die in der zentralen Achse so miteinander verbunden sind, dass sie den Ein-
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Weitere Informationenwww.pslab.net
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gangsbereich mit dem Vorraum verbinden. Für den zweiten Saal und die Bar wurden übereinanderlie-gende Messingscheiben, die mit Hilfe von Metall-stangen an der Decke befestigt werden und die Beleuchtungskörper tragen, entwickelt. Die lineare Anordnung der Einbauelemente sowie deren Fort-setzung in der linearen Beleuchtungsanordnung definieren die Tiefe der Räume.
Im Dezember 2009 gründeten Studierende an der Universität für angewandte Kunst Wien und Martin Krenn (Lehrbeauftragter) einen Arbeitskreis zur „Umgestaltung des Lueger-Denkmals“, der einen
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Beteiligung220 Projekte, davon 75 % aus Österreich, 25 % aus europäi-schen Ländern, 3 aus den USA, 1 aus China
JuryAleida Assmann, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Universi-tät Konstanz, Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, Eva Blimlinger, Historikerin, Universität für an-gewandte Kunst Wien, Felicitas Heimann-Jelinek, Chef-Kuratorin Jüdisches Museum Wien, Johanna Kandl, Künstlerin, Universität für Angewandte Kunst Wien, Lisl Ponger, Künstlerin, Doron Rabinovici, Schriftsteller, Essayist und Historiker, Martin Krenn und VertreterInnen des Arbeitskreises (eine Stimme)
JurierungMai 2010
Weitere Informationenwww.luegerplatz.com
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Die Umgestaltung wurde nach einem Foto von Andreas Praefcke vorgenommen.
internationalen offenen Wettbewerb zur „Umge-staltung des Lueger-Denkmals in ein Mahnmal ge-gen Antisemitismus und Rassismus in Österreich“ ausschrieb.
Die Jury wählte den Entwurf des Wie-ner Künstlers Klemens Wihlidal aus. Er sieht vor, die Statue und einen Teil des Sockels um 3,5 Grad nach rechts zu neigen. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass der Entwurf die Unsicherheit der Stadt Wien im Umgang mit Karl Lueger verdeutliche und den aktuellen Stand der Diskussion zeige. Sowohl die Person Karl Luegers als auch ihre Rezeption befänden sich in einer Schieflage. Durch den Eingriff werde der vertikale Charakter des Mo-numents gebrochen und der Mythos Luegers als Vaterfigur Wiens hinter-fragt. Die Schieflage verweise auf den problematischen Umgang der Stadt Wien mit ihrer antisemitischen Vergan-genheit.Der Arbeitskreis und seine Unterstütze-rInnen fordern nun die Umsetzung.
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Diesen Herbst findet zum 13. Mal der De-signers’ Saturday in Langenthal statt. Das alle zwei Jahre stattfin-dende Event konnte in den letzten Jahren ein einmaliges Profil ent-wickeln und steigende Besucherzahlen ver-zeichnen. Die Aussteller werden durch eine Fachjury aufgrund eines
mehrstufigen Auswahlverfahrens ausgewählt und die besten Inszenierungen durch die Verleihung der D’S Awards prämiert. Neu sind dies nicht drei
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Termin6. und 7. Noverber 2010
OrtLangenthal, Schweiz
Weitere Informationenwww.designerssaturday.ch
gleichwertige Preise, sondern abgestuft in den D’S Award Gold, Silber und Bronze. Zusätzlich wird 2010 zum ersten Mal ein Publikumspreis vergeben. Zur unverwechselbaren Stimmung des Events tragen die sechs Ausstellungsstandorte in den Werkhal-len der fünf Gastgeberfirmen Création Baumann, Girsberger, Glas Trösch, Ruckstuhl und Hector Egger Holzbau sowie dem Mühlehof bei. In diesem stim-mungsvollen Produktionsumfeld bieten rund 70 Aussteller eine Inspiration für Bestleistungen und geben anhand von unkonventionellen Inszenierun-gen und kreativen Installationen Einblick in ihre Innovationskraft und Designkompetenz. Shuttle-Busse verbinden die einzelnen Standorte in der Region Langenthal und sorgen für einen bequemen Besuch aller Ausstellungen.
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Das Land Kärnten, vertreten durch die Landesregie-rung und das Amt der Kärntner Landesregierung, Abt. 7 – Wirtschaftsrecht und Infrastruktur UAbt. Landeshochbau, lädt zur Teilnahme an der Bewer-bung um den Kärntner Landesbaupreis 2010 ein.
ZielsetzungIn Anerkennung besonderer Leistungen im Bereich der Baukultur im Raum Kärnten sollen Bauwerke hervorgehoben werden, bei denen der baukünstle-rische Raum, seine städtebauliche Beziehung, die Planung, die Funktion, die Verwendung zeitgemä-ßer Baustoffe und deren Verarbeitung, die Baufüh-rung, die sinnvolle Energieverwendung, die Zuord-nung zum Ortsbild und zur Landschaft sowie Fra-gen des Umweltschutzes vorbildlich berücksichtigt sind. Die Preisverleihung soll eine kontinuierliche Anhebung der Baukultur im Land Kärnten zum Ziel haben und diese auch in der Öffentlichkeit bewusst machen. Dazu sollen die in die engere Wahl ge-nommenen Werke in einer jährlichen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dabei soll der eigentliche Landesbaupreis für beispiel- bzw. vorbildhafte Bauprojekte verliehen werden, die in baukulturell zeitgemäßer Sprache umgesetzt wor-den sind.
ThemenkreisGemäß dem Kärntner Kulturförderungsgesetz sind Werke aus dem Bereich der Architektur, Denkmal- und Ortsbildpflege sowie der Altstadtsanierung durch die Preisverleihung als Kärntner Landesbau-preis hervorzuheben. Es können aber auch hervorra-gende Ingenieurbauten, Leistungen im Bereich des Städtebaues oder einschlägige theoretische Werke eingereicht werden.
PreiseDer Kärntner Landesbaupreis wird projektbezogen vergeben und mit einer Gesamtpreissumme von € 9.500,– ausgelobt. In der Regel werden ein Landes-baupreis und drei Anerkennungspreise vergeben. Das Preisgeld teilt sich grundsätzlich in € 5.000,– für den Landesbaupreis und dreimal € 1.500,– für die Anerkennungen. Von dieser Regelung kann jedoch abgegangen werden, wenn dies durch eine schriftliche Stellungnahme der Jury – erweiterter Fachbeirat – begründet ist. Es kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass das Preisgeld dem Planverfasser und das Zeichen für den Landes-baupreis (Stahlwinkel in Schatulle) dem Bauherrn zugedacht ist.
Teilnahmeberechtigung – Antrag Der Kärntner Landesbaupreis wird auf Antrag ver-liehen. Zur Antragstellung ist jede physische oder juristische Person berechtigt, die entweder als Pla-ner, als Bauausführender oder als Bauherr mit dem beantragten Objekt zu tun hat. Weiters können Künstlervereinigungen, Gemeinden und Ämter bzw. deren Sachverständige, Ortsbildpflegekommissio-nen oder aber die Mitglieder des erweiterten Fach-beirates diesbezügliche Anträge stellen. Der Kärntner Landesbaupreis wird grundsätzlich nur für Bauwerke und andere Leistungen verliehen,
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deren Fertigstellung zum Zeitpunkt der Antrag-stellung nicht länger als drei Jahre zurückliegt. Eine mehrmalige Einreichung von Projekten ist mit Ausnahme von jenen, welche von einer vormaligen Landesbaupreisjury zurückgestellt wurden, nicht vorgesehen.
TermineEin formloser Antrag mit den wichtigsten zur Pro-jektbeurteilung erforderlichen Unterlagen ist im Format DIN A4 bis 20. September 2010 beim Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 7 – Wirt-schaftsrecht und Infrastruktur - UAbt. Landeshoch-bau, Mießtaler Straße 1, 9021 Klagenfurt am Wör-thersee, einzureichen, damit eine entsprechende Vorprüfung stattfinden kann.Nach Jurybeschluss sind die für die öffentliche Prä-sentation beschriebenen Tafeln, nach gesonderter Aufforderung durch die Abteilung 7 – Wirtschafts-recht und Infrastruktur – UAbt. Landeshochbau, Adresse wie oben, Montag bis Donnerstag, von 08:00 bis 16:00 Uhr, und am Freitag, von 08:00 bis 12:00 Uhr, zu hinterlegen.
JuryDie Fachjury (erweiterter Fachbeirat) wird am 23. September und 24. September 2010 zur Beurteilung zusammentreten und nach Ermessen Objektberei-sungen durchführen. Sie setzt sich aus fünf fach-kundigen Personen zusammen, wobei Vertreter aus dem Bereich der Kammer für Architekten und Inge-nieurkonsulenten, der Zentralvereinigung der Ar-chitekten Österreichs sowie des Amtes der Kärntner Landesregierung nominiert werden: Arch. DI Much Untertrifaller, Bregenz, Arch. DI Tom Lechner – lp architektur, Altenmarkt, a.o.Univ.Prof. Dr. Christian Kühn, Wien, DI Erich Fercher, Amt der Ktn. Landes-regierung Abt. 7 – UAbt. Landeshochbau, DI Bern-hard Wohlmuther, Amt der Ktn. Landesregierung – Baubezirksamt Spittal/Drau. Die Fachjury schlägt mit einfacher Stimmenmehrheit die Vergabe des projektbezogenen Landesbaupreises und der drei Anerkennungen vor.Gemäß des Kärntner Kulturförderungsgesetzes wird die protokollarisch festgehaltene Beurteilung durch den Fachbeirat für Baukultur überprüft und der gemeinsam erarbeitete Vorschlag zur Verlei-hung der Preise an die Landesregierung weiterge-leitet. Ist ein Mitglied des Fachbeirates Verfasser oder Mitverfasser eines beantragten oder vorge-schlagenen Objektes, so ist es für die Dauer der Be-ratung über die Preiszuerkennung von den Sitzun-gen ausgeschlossen (ein Ersatzmitglied übernimmt seine Funktion).
PreisverleihungSie erfolgt öffentlich durch den Hochbaureferenten der Landes Kärnten. Es ist vorgesehen, den Preisträ-ger für den Landesbaupreis auch ein Ehrenzeichen sowie eine Urkunde zu übergeben. Urkunden erhal-ten auch die drei Anerkennungen.
StatutenEs gelten grundsätzlich die Statuten für den Kärntner Landesbaupreis.
Weitere [email protected]/
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Die Reihe „Architektur im Ringturm“ setzt ihre Erkundungsreise der Architektur Zentral- und Ost-europas in Albanien fort. Im Mittelpunkt der neuen Ausstellung stehen Planen, Bauen und Leben in Ti-rana, der Hauptstadt des Landes am Übergang von Adria und Mittelmeer. Ausgehend von aktuellen städtebaulichen Aspekten, dem öffentlichen Raum, der unglaublichen Dynamik oder dem großen An-teil des „Informellen“ in dieser Stadt werden über historische Urbanisierungskonzepte Hintergründe für diese Entwicklung erschlossen. Ein visueller Dia-log zwischen alten Ansichten und zeitgenössischen Aufnahmen visualisiert die in Plänen schwer fass-bare bauliche Realität durch großformatige Bilder. Eine eigene Visualisierungsleiste vermittelt das vielfältige, mediterran-bunte Leben in Form eines aktuellen Reiseberichts.
Termin13. Juli bis 17. September 2010
OrtAusstellungszentrum im RingturmSchottenring 301010 Wien
ÖffnungszeitenMontag bis Freitag 9 bis 18 Uhr
Weitere Informationen www.vig.com
Internationales und österreichisches Design macht Station in Wien. Vier Tage lang ist die Hofburg Schauplatz für Design vom Feinsten. 100 Ausstel-ler präsentieren eine ebenso geschmackvolle wie persönliche Auswahl der internationalen und öster-reichischen Wohntrends. Ein spannender Design-Parcour erwartet die Besucher, die Möbelneuheiten testen, sich von kompetenten Händlern stilsicher beraten lassen oder die vielfältigen Eindrücke im Design-Café besprechen können. Der Gourmetpfad mit seinen exklusiven Verkostungsstationen lädt am Donnerstag und Freitag ab 18 Uhr zu Smalltalk und Expertengesprächen ein. Die Lust am Baden steht im Mittelpunkt der Ausstellung im Festsaal.
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Termin14. bis 17. Oktober 2010
OrtHofburg, Wien
Weitere Informationenwww.wohndesign-wien.at
Fachtagungen
1. Fachtagung Vermeidung mikrobiell bedingter Schäden im modernen Wohnhausbau
1. Fachkongress Stadt der Zukunft
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Internationale Fachmesse für Regenerative Energien &Energieeffizientes Bauen und Sanieren
07. – 10.10.2010Messe Augsburg
www.renexpo.de
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Michael Carroll + Danita Rooyakkers
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a t e l i e r b u i l dMitte der neunziger Jahre erkannten zwei junge Designer in Plateau, einem Bezirk von Montreal, das Potenzial, kleine, übriggebliebene und unbenutzte Grundstücke zu entwickeln. Sie hatten die Vision, innovative, individuelle Wohnhäuser zu entwerfen und zu bauen, die einen neuen Gebäudetyp im his-torischen Kontext der Straßen und der Gemeinde darstellen sollten. Seither konnte das Planungs- und Bauunternehmen Atelier BUILD, bestehend aus Michael Carroll und Danita Rooyakkers, für seine Projekte und seinen Beitrag zur Entwicklung der ur-banen Struktur des Bezirkes Anerkennungen sam-meln. 2004 wurde das Büro vom Canada Council mit dem Prix de Rome für Architektur ausgezeich-net. Die Monographie beinhaltet acht Projekte samt Plänen, Fotografien, Projektbeschreibungen und einleitenden Aufsätzen.
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GAM.06 Architecture Magazine 2009. Nonstandard Structures
TU Graz, Architektur-Fakultät
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Bestellungengam.tugraz.at
Die einmal im Jahr erscheinende Zeitschrift der Architektur-Fakultät der TU Graz behandelt die scheinbar paradoxe Frage, ob Nonstandard-Tech-nologien in der Architektur zum Standard werden könnten. Spektakuläre Einzelbauten wie das Grazer Kunsthaus gehören zur Kategorie der Nonstandard Structures: Sie sehen ungewöhnlich aus, vor allem aber wurden sie unter Einsatz von Bautechniken erstellt, die nicht den gängigen Standards entspre-chen. Mit digitalen Methoden werden Formen wie zum Beispiel die gekrümmten blauen Paneele am Grazer Kunsthaus als Unikate hergestellt und ver-baut. Der Einsatz solcher Methoden galt einmal als Kennzeichen der Hochkonjunktur und war nur für besondere Bauten finanzierbar. Inzwischen ist Krise, aber die digitalen Techniken verbreiten sich wei-ter. Sie sind ausgereifter und leistbarer geworden. Ist ein Zukunftsszenario denkbar, in dem solche Nonstandard-Technologien zum Standard werden? Dieser Frage ist die Ausgabe 06/2009 des Architek-turmagazins GAM gewidmet.
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Das Architekturbüro marte.marte konnte in West-österreich, das über eine große Bandbreite guter Architektur verfügt, einzigartige Gebäude realisie-ren. Im Gegensatz zur der für Vorarlberg typischen Struktur der Holzbauweise sind die Arbeiten von marte.marte monolithisch und auch in Beton aus-geführt. Und anders als die kompakten, voluminö-sen Bauwerke älteren und neueren Datums in der alpinen Region verleihen marte.marte auch den Außenanlagen und der Umgebung ihrer Projekte präzise Strukturen. Ihre Raumkompositionen – auf den ersten Blick lediglich blockförmige Massen – erhalten ihr dynamisches Äußeres erst durch ihre Innengestaltung. Egal ob es sich um Beton, Holz, ge-stampften Boden, Metall oder Glas handelt, marte.marte veredeln das verwendete Material durch exakte Details und schaffen damit Raumerfahrun-gen von Licht und Schatten, offenen und gedeckten Zonen, Enge und Weite sowie von Innen und Außen.
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W i e n e r b a u g e s c h i c h t e n 1 9 7 0 - 2 0 1 0
Wiener Baugeschichten 1970 - 2010
Winfried Kallinger
Bucher Verlag Hohenems
140 SeitenHardcover
€ 59,–
Das Wiener Baugeschehen und der soziale Wohn-bau um den Milleniumswechsel sind ein auch inter-national beachtetes Phänomen: Architektonischer Anspruch und hohe Bauqualität verbinden sich mit einem Fördersystem, das anspruchsvollen sozialen Wohnbau für eine breite Bevölkerungsschicht er-schwinglich gemacht hat. Winfried Kallinger, seit 1976 selbständig und zum Doyen der gewerblichen Bauträgerschaft gereift, gibt seine persönliche Sicht der Entwicklung wieder, die er als Unternehmer und Vordenker mitgestaltet hat. Die Tour de raison führt von den Anfängen seines beruflichen Wer-degangs in der auf die Nachkriegszeit folgenden Bauära über die Zeit der parteipolitischen Steu-erung bis zur Emanzipation der Bauträger in den Bauträgerwettbewerben. Die Geschichten und Ge-schichterln, die der Autor erzählt, sind in offiziellen Dokumentationen nicht nachzulesen und zeichnen ein manchmal augenzwinkerndes Bild des Wiener Baugeschehens.
a r c h i t e c t u r e n o W ! M u s e u M s
Architecture Now! Museums
Philip Jodido
Taschen Köln
416 Seitenzahlreiche Abbildungen
Flexicover, flapsDeutsch/Französisch/Englisch
€ 29,99
Stararchitekten von Zaha Hadid bis Herzog & de Meuron haben die ehemals eintönige Welt der Mu-seumsarchitektur mit glanzvollen Neubauten und Erweiterungen aufgemischt. Der Trend zu gewagter zeitgenössischer Architektur bei Museumsneubau-ten reicht jedoch weit über die beeindruckenden Arbeiten von Renzo Piano oder Tadao Ando hinaus. Auch viele weniger bekannte Architekten haben bemerkenswerte Ausstellungsorte für Kunst und Artefakte geschaffen. Das Buch versammelt über 50 bahnbrechende Museumsbauten: Einige von ih-nen haben kontroverse Reaktionen hervorgerufen, andere wurden begeistert aufgenommen. Wieder andere öffnen neue Perspektiven für den Umgang mit Brachflächen und der Revitalisierung von ver-fallenen Industriegebäuden.
ö s t e r r e i c h i s c h e a r c h i t e k t u r d e s 1 9 . u n d 2 0 . J a h r h u n d e r t s
Österreichische Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts
Caroline Jäger-Klein
Neuer Wissenschaftlicher Verlag Wien
2., aktualisierte Auflage 472 Seiten
250 IllustrationenBroschur
€ 38,80
Die Entwicklung der modernen Bauaufgaben im 19. und 20. Jahrhundert von einigen wenigen Typen zu den Hauptkategorien der Gegenwart legt ein Verlassen der klassischen, chronologischen Archi-tekturgeschichte mit ihren aus der Kunstgeschichte übernommenen ‚Stilen’ zwingend nahe. Dieses Werk führt in 14 Kapiteln durch die österreichische Architekturgeschichte, wobei zu allen angeführten Bauten erstmalig auch die Adressen angeführt sind.
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n e u e r W o h n u n g s b a u i n d e n n i e d e r l a n d e n
Neuer Wohnungsbau in den Niederlanden.
Konzepte – Typologien – Projekte
Leonhard Schenk, Rob van Gool
DVA München
200 Seiten220 Farb- und s/w-Abbildungen
gebunden
€ 71,90
Mutig, ambitioniert, bescheiden, radikal? Die niederländische Architektur findet mit sehr indivi-duellen Ansätzen immer wieder neue Antworten auf die Frage: Wie wohnen wir? – und macht den architektonischen Blick über die Grenze bis heute äußerst reizvoll. Allein in den letzten sieben Jah-ren wurden in den Niederlanden über 600.000 Wohnungen fertig gestellt, meist gekennzeichnet von einer hoher planerischen und gestalterischen Qualität sowie von Entwurfskonzepten, die ge-meinschaftliche und ökologische Aspekte in den Vordergrund stellen. Die Autoren präsentieren in dem Buch 59 weitgehend unveröffentlichte Woh-nungsbauprojekte, die die große Bandbreite der ak-tuellen Wohntrends vom Einfamilienhaus bis zum Wohnturm, von ländlichen bis zu hoch verdichteten metropolitanen Lagen dokumentieren.
Wenn Wissenschaftler und Praktiker im Jahre 1 nach Lehmann zwei Tage lang aus den unterschiedlichs-ten Blickwinkeln die Chancen für den Industriebau ausloten, die eine entfesselte Casinowirtschaft hin-terlassen hat, so tun sie das mit der Erfahrung der argumentativen Unterlegenheit gegenüber ihren Kollegen aus den Finanzressorts in allen Entschei-dungsprozessen der letzten 15 Jahre. Dabei hätte gerade die Achtung aller drei Säulen der Nachhal-tigkeit – Ökonomie, Ökologie und soziale Verant-wortung – diese Entwicklung wahrscheinlich ver-hindert. Dieses Buch dokumentiert die Gedanken von 23 Referenten und die daraus resultierenden Diskussionen, welch großartigen Chancen sich aus der derzeitigen Situation für die zukünftigen Investitionen und Planungsstrategien des Indust-riebaus ergeben. Wann, wenn nicht jetzt, müssen die Argumente für die Minimierung des Ressour-ceneinsatzes und alle Überlegungen der sozialen Auswirkungen von Industrieinvestitionen zur Siche-rung der langfristigen ökonomischen Brauchbarkeit in allen Phasen der Konzeption, der Planung, der Realisierung und des Betriebs durchsetzungsfähig sein.
b e y o n d s u s t a i n a b i l i t y
Beyond Sustainability. Wie profitiert nachhaltiger Industriebau von der Krise?
Christoph M. Achammer
Technische Universität WienInstitut für interdisziplinäres Bauprozess-
managementInterdisziplinäre Bauplanung und Industriebau
211 Seiten
zahlreiche Fotos und AbbildungenHardcover
€ 30,–
Die Bauten des Architektenteams Szyszkowitz + Kowalski bereichern die zeitgenössische Architektur seit Jahrzehnten durch eine vitale, unverwechsel-bare Formensprache und neue, aus dem Korsett geschlossener Systeme befreite Bautypologien. Ihr Werk, das sich durch ein hohes Maß an Einpräg-samkeit und Humanität auszeichnet, hat längst weltweite Anerkennung gefunden.
s z y s z k o W i t z + k o W a l s k i
Szyszkowitz + Kowalski. Architekturen 1994 - 2010
Frank Rolf Werner (Hg.)
Jovis Verlag Berlin
312 Seitenca. 640 farbige Abbildungen,
Zeichnungen und PläneDeutsch/Englisch
€ 49,80
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Büch
erWand. Materialität, Konstruktion, Detail
Claudia Hildner, Simone Hübener
Deutsche Verlags-Anstalt München
176 Seiten146 Abbildungen
Pappband
€ 39,95
Die Wand ist mehr als schützende Hülle. Ihre Ma-terialität und Dimension bestimmen stark den Eindruck, den der Betrachter von einem Gebäude bekommt. Im Inneren zoniert sie den Grundriss und verleiht den einzelnen Räumen Charakter. Ihre Ge-staltung ist somit wichtiger Bestandteil eines über-zeugenden Gesamtkonzeptes. In diesem Buch soll daher einmal nicht die Energieeffizienz der Außen-haut im Mittelpunkt stehen, es geht vielmehr um die verschiedenen Möglichkeiten, ein Gebäude über die Konstruktion und Gestaltung seiner Außen- und Innenwände zu prägen. Anhand von präzisen Tex-ten, aussagekräftigen Fotos und Detailplänen bis zum Maßstab 1:10 stellen die Autorinnen ein breit gefächertes Spektrum von gelungenen Beispielen aus dem In- und Ausland vor. Zusätzlich vermittelt eine fundierte Einführung die Grundlagen zur Pla-nung massiver und mehrschichtiger Wände.
W a n d
In den letzten 20 Jahren vollzogen sich in den Städten der früheren sozialistischen Länder – von Mitteleuropa bis Zentralasien – drastische Umwäl-zungen. Allerdings sind weder das Erbe des sozialis-tischen Städtebaus noch frühere Vorstellungen und Konzepte ganz verschwunden und sie koexistieren auch nicht friedlich mit dem Neuen. Im vorliegen-den Buch werden diese und andere Veränderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersucht. Stadtplaner, Architekten, Kunst- und Architektur-historiker sowie literarische Publizisten sind die Autoren der Beiträge, die von wissenschaftlichen Studien bis hin zu polemisch formulierten Essays reichen.
t h e p o s t - s o c i a l i s t c i t y
The Post-Socialist City. Continuity and Change in Urban Space and
Imagery
Alfrun Kliems, Marina Dmitrieva (Hg.)
Jovis Verlag Berlin
272 Seiten145 Farb- und sw-Abbildungen
BroschurEnglisch
€ 32,–
Andreas Treusch und Nadja Sailer leiten das Wiener Architekturbüro Treusch Architecture. Schwer-punkte ihrer Arbeit sind Bildungs- und Gewerbe-bauten, die in hohem Ausmaß von technischen Nutzungsanforderungen bestimmt sind. Daraus entwickeln Treusch und Sailer ästhetische Höchst-leistungen. Das Büro bewies in seinen jüngsten Realisierungen auffallendes Talent für das große Format. Die Entwürfe zeigen eine verblüffende Symbiose von Form und Inhalt, sie lassen nichts im Unklaren. Zu sehen sind alle bisher realisierten Bauten des Büros: das größte Lagerhaus Öster-reichs (Bauherr: ÖBB, Linz), Schulbauten, das Air Cargo Centre am Vienna Airport, u.v.a. Ein Essay von Matthias Boeckl positioniert die Arbeit von Treusch Architecture im Umfeld der aktuellen Debatte.
t r e u s c h a r c h i t e c t u r e
Treusch Architecture
Matthias Boeckl (Hg.)
Springer Verlag Wien
208 Seiten250 Farbabbildungen
Gebunden
€ 36,32
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Wettbewerbe
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Wettbewerbe
Gerasdorfer Straße, Wien 21
Interkulturelles Wohnen,
Nordbahnhof 2. Phase, Wien 2
Franz-Zeller-Platz, Krems, NÖ
Leben in urbaner Natur, München –
Berg am Laim, Deutschland
W o h n b a u / S y n t a x – P r o j e k t b a u /
D e t z l h o f e r a . ; n e u e S l e b e n /
l a i n e r + P a r t n e r / D e t z l h o f e r a . ;
n e u n k i r c h e n / f r i e D e n – P o S
a r c h i t e k t e n / S h S a r c h i t e k t e n – l o c . ;
e i S e n h o f / b W S / G Ö D – G e r n e r ° G e r n e r P l u S /
z a c e k P. / P o o l – 3 : 0 ;
G Ö D / S u P e r b l o c k / l a n D i n S i c h t
n e u e S l e b e n / n e u W i r t h W . –
S e r G i S o n b at e S – V o n b a l l m o o S
k r u c k e r / D e t z l h o f e r a . ; u r b a n b a u /
V e S e l i n o V i c S . / D e t z l h o f e r a . ;
n e u e h e i m at / S c h e i f i n G e r + P a r t n e r /
l o c . ; b a r e a l i n V e S t / f r o e t S c h e r
l i c h t e n W a G n e r / P l a n S i n n ; m i G r a /
h o f f m a n n - j a n z / P l a n S i n n ;
S c h W a r z at a l / S u P e r b l o c k –
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b o r i S P o D r e c c a
P e t e r e b n e r a n D f r i e n D S /
m a h l - G e b h a r D
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Die Stadt Wien ist nicht nur zum zweiten Mal in Folge die Metropole mit der höchsten Lebensquali-tät weltweit, sondern gilt auch als eine der sichers-ten Städte der Welt. Erfreulicherweise war die Zahl der Wohnungseinbrüche im ersten Quartal diesen Jahres in Wien sogar rückläufig. Viele Menschen ha-ben dennoch ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis. Dem trägt die Stadt im geförderten Wohnbau unter anderem mit diesem Projekt „Sicher wohnen in der Gerasdorfer Straße“ Rechnung. Bei den Siegerprojekten werden mehrere Aspekte von qualitätsvollem und vor allem leistbarem Woh-nen mit besonderem Augenmerk auf die Sicherheit optimal miteinander verbunden. Im Vorfeld des Bauträgerwettbewerbes, der vom wohnfonds_wien im März diesen Jahres durchgeführt wurde, waren in enger Zusammenarbeit mit dem kriminalpolizei-lichen Beratungsdienst Konzepte zur Wohnsicher-heit erarbeitet worden. Es entstehen modernste, architektonisch an-spruchsvolle und sozial nachhaltige Wohnbauten im Grünen, bei denen das Wohlbefinden, das Mitei-nander und die Sicherheit der zukünftigen Bewoh-nerinnen und Bewohner im Mittelpunkt steht.Das subjektive Sicherheitsgefühl kann durch ge-eignete räumliche und strukturelle Maßnahmen gestärkt werden. Private und öffentlich zugängliche Bereiche gewährleisten eine einfache räumliche Überschaubarkeit. Die Gebäude- und Freiraumpla-nung ist offen, hell, transparent und überschaubar. Ganz wichtig dabei ist, dass Sichtbarrieren vermie-den werden. Neben allen baulichen Maßnahmen – von den Zu-gangs- und Wohnungstüren der Widerstandklasse 3 über besondere sicherheitstechnische Merkmale bei sensiblen Bereichen wie Fenstern und Terras-sentüren bis hin zu besonderen Vorrichtungen für Fahrradabstellräume oder Garagen – ist ein wesent-licher Aspekt zur Erhöhung der Wohnsicherheit die
B a u t r ä g e r w e t t B e w e r B g e r a s d o r f e r s t r a s s e – s i c h e r w o h n e n
Vizebürgermeister Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig
Bewusstseinsbildung. Die zukünftigen Bewohne-rinnen und Bewohner erhalten Informationen zur Prävention – speziell auch für Kinder und Jugendli-che – unter Einbeziehung des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes. Für mich liegt in der Begleitung der Mieterinnen und Mieter ein wesentlicher Schlüssel zum Gelingen dieses Projekts, denn diese Maßnahme trägt sicherlich auch wesentlich zur Bildung gut funktionierender Hausgemeinschaften bei. Und wenn das Zusammenleben harmonisch, respekt- und rücksichtsvoll klappt, dann – und das ist meine feste Überzeugung – schaut man auch gegenseitig aufeinander. Auch das trägt maßgeb-lich zur Erhöhung der Sicherheit bei – und zwar in jeder Hausgemeinschaft. Unter dem Motto „Wohnen im Grünen“ hat die Stadt Wien bereits eine Reihe von Wohnprojekten in idyllischer Stadtrandlage unterstützt, dem auch dieses Projekt entspricht – insbesondere die Sie-gerprojekte der Bearbeitungsgebiete eins, zwei und fünf. Neben der ansprechenden Grün- und Ruhelage sowie attraktiven Freizeitmöglichkeiten direkt vor der Haustür zeichnen sich Wohnanlagen der so genannten neuen Siedlerbewegung durch eine gute Infrastruktur und Verkehrsanbindung aus. Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Kinder-gärten befinden sich ebenso wie Erholungsgebiete in nächster Nähe. Das ist neben den zahlreichen Sicherheitsmerkmalen ein weiterer Vorzug dieses innovativen Wohnprojekts. Ich bin überzeugt, dass das qualitätsvolle, fami-lienfreundliche und sichere Wohnen im Grünen bei den zukünftigen Mieterinnen und Mietern auf äußerst positive Resonanz stoßen wird. Die Ge-samtbaukosten aller Projekte werden knapp 100 Millionen Euro betragen, die Stadt Wien fördert die Errichtung der 681 Wohneinheiten mit insgesamt rund 33,6 Millionen Euro.
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Geförderter Wohnbau in Wien bedeutet gleicher-maßen attraktives wie leistbares Wohnen. Ein wesentlicher Impuls für die kontinuierliche Weiter-entwicklung des Wiener Wohnbaus sind die Bauträ-gerwettbewerbe. Nicht allein deshalb, weil sie – ent-sprechend dem vier-Säulen-Prinzip – die Qualitäten der Kriterien Soziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie und Ökonomie sicherstellen, sondern weil auch die Lage und Vorgeschichte eines Wettbe-werbsgebietes bei den Verfahren Berücksichtigung finden. Der Standort des Bauträgerwettbewerbes „Gerasdorfer Straße“ mit einem Gesamtausmaß von 11,7 ha, aber auch die gesamte Umgebung wur-den über viele Jahre durch das Industrieareal der OMV-AG geprägt. Der wohnfonds_wien hat 2006 die Flächen angekauft und in Kooperation mit der Stadt Wien zu einem neuen Wohnstandort mit einem Volumen von rund 700 Wohneinheiten, aber auch großzügigen Grünlandbereichen entwickelt. Der Abschluss des Bauträgerwettbewerbes „Ge-rasdorfer Straße“ ist für den wohnfonds_wien ein wichtiger Meilenstein in diesem Entwicklungs-prozess, wobei nicht nur die Transformation eines Industriegeländes zu einem Wohnstandort das Ziel war, sondern hochqualitatives Wohnen im Sinne der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner angestrebt wurde. Daher wurde in der Ausschrei-bung für alle fünf Bearbeitungsgebiete neben den Anforderungen der vier Qualitätssäulen zusätzlich auch der Themenschwerpunkt „Wohnsicherheit“ vorgegeben. Jedes teilnehmende Team hatte ein Sicherheitskonzept zu entwickeln, in dem Sicher-heitsaspekte für Wohnhausanlagen aber auch für die einzelnen Wohnungen sowohl bei der Planung und Ausführung, als auch in der weiteren Betreu-ung detailliert darzustellen waren. Die fachliche
Beratung zu diesem Thema sowie Vorprüfung und Bewertung der abgegebenen Konzepte erfolgten durch Chefinspektor August Baumühlner, MSc vom Landeskriminalamt Wien.Ein weiterer Themenschwerpunkt für die Bearbei-tungsgebiete 1, 2 und 5 war die „Neue Siedlerbe-wegung“, die neben den anderen Kernzielen die „Schaffung von leistbarem Wohnen im Grünen in der Stadt“ enthält. Um in Verbindung mit diesem Thema besonders günstige Nutzerkonditionen zu ermöglichen, wurde das Bearbeitungsgebiet 5 als Baurechtsmodell angeboten. Die Bearbeitungsge-biete 3 und 4 wurden für Bietergemeinschaften ausgeschrieben, die jeweils aus mehreren Bauträ-gern und ArchitektInnen zu bilden waren, mit dem Ziel, städtebaulich optimierte Konzepte zu erhalten, die auch mögliche Synergieeffekte in Hinblick auf umfangreiche Gemeinschaftseinrichtungen aber auch in der Kostenstruktur nützen. Neben diesen thematischen Schwerpunkten wurde im Sinne einer Nutzungsmischung für bestimmte Bearbei-tungsgebiete die Einplanung von Nahversorgungs-einrichtungen, Arztpraxen, eines 6-gruppigen Kin-dergartens sowie einer Wohn- bzw. Jugendgruppe für das SOS-Kinderdorf vorgegeben. Aus den 17 abgegebenen Beiträgen wurden von der Jury fünf Siegerprojekte ausgewählt, die nicht nur ein vielfältiges und interessantes Wohnungsan-gebot in diesem neuen Wohnquartier aufweisen, sondern auch die vorgegebenen Themenstellungen umfassend berücksichtigen. Die nächsten Meilen-steine für dieses Gebiet sind nun die Detailplanung und weitere vorbereitende Maßnahmen für den Bau der Projekte. Wir gratulieren allen Siegerteams und wünschen eine gute und erfolgreiche Umset-zung der Wohnbauten.
DI Michaela Trojan Geschäftsführerin des wohnfonds_wien
Dieter Groschopf stellv. Geschäftsführer des wohnfonds_wien
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gerasdorfer straße, wien 21
a u s l o B e rwohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung
g e g e n s t a n d d e s w e t t B e w e r B e sErstellung von Realisierungskonzepten für die Errichtung von überwiegend geförderten Wohnbauten auf einem Teilbereich des ehem. OMV-Areals in der Gerasdorfer Straße. Wettbewerbsgegenstand waren fünf Bearbeitungsgebiete (BAG) mit einer Gesamtfläche von ins-gesamt rund 11,7 ha. Der Themenschwerpunkt „Wohnsicherheit“ galt für alle Bearbeitungsgebiete. Die drei Bearbeitungsgebiete 1, 2 und 5 standen unter dem Schwerpunktthema „Neue Siedlerbewegung“. Für die Bearbeitungsgebiete 3 und 4 waren Wettbewerbergemein-schaften zu bilden.
a r t d e s w e t t B e w e r B e sNicht anonymer, einstufiger, öffentlicher Bauträgerwettbewerb.
B e u r t e i l u n g s k r i t e r i e nAuf Basis des 4-Säulen-Modells: Soziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie, Ökonomie.
B e t e i l i g u n gBAG 1: 3 Projekte; BAG 2: 7 Projekte; BAG 3: 3 Projekte; BAG 4: 1 Projekt; BAG 5: 3 Projekte
P r e i s g e r i c h t s s i t z u n g2. und 3. März 2010
P r e i s g e r i c h tUniv.Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Scheuvens (Vorsitzender), Arch. Dipl.-Ing. Bettina Götz (stv. Vorsitzende), Arch. Dipl.-Ing. Maria Auböck, Mag. Dr. Wolfgang Förster, SR Dipl.-Ing. Eva Kail, Dr. Robert Korab, SR Dipl.-Ing. Walter Krauss / OstBR Dipl.-Ing. Thomas Spritzendorfer, BV Ing. Heinz Lehner, Arch. Dipl.-Ing. Michael Pech, Dipl.-Ing. Ingrid Scheibenecker, Dr. Gerhard Schuster, SR Dr. Dietmar Teschl, Dipl.-Ing. Michaela Trojan, TOAR Ing. Wolfgang Wagner, Arch. Dipl.-Ing. Helmut Wimmer
V o r P r ü f u n gIMPLAN Dipl.-Ing. Astrid Hergovich; Chefinsp. August Baumühlner, MSc (Wohnsicherheit)
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Zusammenfassung Beurteilung:2. März 2010:Die Liegenschaften wurden von der OMV-AG erwor-ben und stehen im Eigentum des wohnfonds_wien. Aufgabenstellung für alle Bearbeitungsgebiete war das Thema Wohnsicherheit. Hier waren nicht nur technische Einrichtungen gefragt, sondern auch Überlegungen zur Erhöhung der Wohnsicherheit hinsichtlich Zonierung, Belichtung, Wegekonzept, sowie Aufklärungsarbeit für die künftigen Nut- zerInnen. Ein Sicherheitsexperte vom Landeskrimi-nalamt Wien – Kriminalprävention führte die Vor-prüfung zum Thema Wohnsicherheit durch. Dem Vorprüfungsbericht folgt ein Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Bei-trägen auf BAG 3 (3-1 Neunkirchen/Frieden – pos Architekten/SHS Architekten – Lo C., 3-2 Gewog/ÖVW – g.o.y.a/Arquitectos – Land in Sicht, 3-3 BA
Real Invest/Kallco – Treberspurg & Partner/Riess H. – PlanSinn) und BAG 4 (4-1 Eisenhof/BWS/GÖD – gerner°gernerplus/ZacekP./pool – 3:0); danach beginnt die Präsentation dieser vier Projekte. Im Anschluss daran diskutiert die Jury eingehend die Qualitäten des Beitrages auf Bearbeitungsgebiet 4 und kommt zu nachstehender Projektbeurteilung.
Projekt 4-1 Eisenhof/BWS/GÖD – gerner°gernerplus/Zacek P./pool – 3:0• Soziale NachhaltigkeitDas Angebot zur Sozialen Nachhaltigkeit wird insgesamt sehr gut beurteilt. Hervorzuheben sind die bauplatzübergreifenden Einrichtungen, die hohe Vielfalt an privaten Freiräumen, das Angebot von Kinderwagenabstellmöglichkeiten in jedem Geschoß, das große Angebot an Fahrradabstell-möglichkeiten und das von den drei Bauträgern
Bearbeitungsgebiete (Grundlage Plandokument 7876, unmaßstäblich)
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gemeinsam angebotene Quartiersmanagement. Die Situierung der leicht erhöht liegenden Baublöcke entlang einer „Magistrale“ schafft Identität und überschaubare Nachbarschaften. Das differenzierte Wohnungsangebot wird durch andockbare Einhei-ten erweitert.• ArchitekturDer städtebauliche Ansatz solitärer Punkthäu-ser lässt qualitätsvolle Außenräume mit hoher Durchlässigkeit entstehen. Der Verzicht auf private Mietergärten durch das Anheben der Erdgeschoßebenen sichert eine dauerhafte Qua-lität des halböffentlichen Freiraumes und löst das Thema „Schwelle“ zwischen öffentlich und privat auf selbstverständliche Art und Weise. Die Wohnungstypologie ist abwechslungsreich, die Erschließung der Wohnungen ist großzügig, die meist zweiseitige Orientierung der Wohnungen weist hohe Qualität auf. Die Wohnqualität im runden Bauteil wird positiv beurteilt, speziell die Wohnungen mit 2-geschoßigen Lufträumen. Die Wohnungstypologien finden in der Plastizität der Baukörper ihre Entsprechung. Der hohe Detaillie-rungsgrad der Ausarbeitung zeigt die Übereinstim-mung mit dem architektonischen Grundkonzept von solitären Einzelbaukörpern. Sehr positiv wird beurteilt, dass jedes Haus über Gemeinschaftsein-richtungen verfügt. • ÖkologieDas Projekt weist insgesamt gut durchschnittliche Qualitäten auf. Positiv hervorgehoben wird die kontrollierte Wohnraumlüftung, wobei in der Reali-sierung besonderes Augenmerk auf die thermisch-hygienische Lösung der Luftverteilung zwischen den zusammengefassten Punkthäusern zu legen sein wird. Die Wohnungsausstattung ist wenig ambitioniert, positiv sind die Maßnahmen zur Qua-litätssicherung.Die Freiraumgestaltung mit ihrer Linearität der geometrischen Formen wirkt sehr strikt, wird je-doch im städtebaulichen Kontext als guter Ansatz gesehen. Die Abstandsflächen als Teil des Wege-konzeptes mittels Gräserpflanzungen zu integrie-ren wird positiv beurteilt, wenn auch die Gefahr besteht, dass diese zu Resträumen werden. Hier ist jedenfalls eine hohe Sorgfalt in der Pflege der Ge-staltungselemente erforderlich. • ÖkonomieInsgesamt handelt es sich um ein schwach durch-schnittliches Projekt. Synergieeffekte aus der Bietergemeinschaft von drei Bauträgern und dem großen Volumen sind nicht erkennbar. Baukosten und Nutzerkonditionen sind, besonders im Hinblick auf das Volumen des Projektes, gerade noch durch-schnittlich zu beurteilen. Die Kostenrelevanz der Bauausstattung ist durchschnittlich. Kritisiert wird, dass keine Finanzierungsangebote hinsichtlich der Eigenmittelaufbringung vorgesehen sind. • SicherheitskonzeptEs liegt eine sehr ausführliche Beschreibung der räumlichen und strukturellen Maßnahmen vor. Das Konzept sieht Offenheit, Transparenz und die Vermeidung von Angsträumen sowie die Schaffung von Begegnungszonen vor. Die Verwendung von
hellen, fluoreszierenden Farben in der Tiefgarage mit Notrufplätzen und Schnelllauftoren ist ein guter Beitrag. Es sind begleitende organisatorische Maßnahmen vorgesehen, die sicherheitstechnische Ausstattung ist ausreichend.• Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenEs ist jedenfalls ein differenziertes Angebot zur Er-leichterung der Aufbringung der Eigenmittel, z. B. durch Stundungsvarianten der Grundkostenbei-träge, anzubieten. Die Jury regt an zu überprüfen, ob die Positionierung des Turmes um ca. 2 m aus der Baufluchtlinie herausgezogen werden kann, um eine bessere Belichtung zu erreichen. Die Strukturierung der großen, zusammenhängenden Asphaltfläche z. B. mit Parkwegebeton, Entwässe-rungsrinnen etc. wird empfohlen. Die Oberflächen im Freiraum sind versickerungsfähig zu gestalten. Die Jury erwartet eine differenzierte Umsetzung des Farbkonzeptes.
Im Anschluss diskutiert die Jury vergleichend die Qualitäten der Beiträge auf Bearbeitungsgebiet 3 und kommt in einer ersten Abstimmung einstim-mig zu dem Ergebnis, das Projekt 3-2 Gewog/ÖVW – g.o.y.a./Arquitectos – Land in Sicht auszuscheiden. Nach einer weiteren, eingehenden Diskussion der in der Beurteilung verbliebenen Beiträge auf Bear-beitungsgebiet 3 kommt die Jury zum Entschluss, die Entscheidungsfindung auf den nächsten Jury-tag zu verschieben. Es beginnt der Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Beiträgen 5-1 Migra/Aufbau – Kunath Trenkwalder – Detzlhofer A., 5-2 GÖD / Superblock / Land in Sicht und 5-3 Neues Leben / Moosmann Kastinger A. auf BAG 5. Nach den Pro-jektpräsentationen diskutiert die Jury vergleichend die Qualitäten der Beiträge auf Bearbeitungsgebiet 5 und kommt in einer ersten Abstimmung einstim-mig zu dem Ergebnis, das Projekt 5-1 Migra/Aufbau – Kunath Trenkwalder – Detzlhofer A. auszuscheiden.Nach einer weiteren, eingehenden vergleichenden Diskussion der Qualitäten der beiden Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 5-2 GÖD / Superblock / Land in Sicht zur Re-alisierung zu empfehlen.
Projekt 5-2 GÖD / Superblock / Land in Sicht • Soziale NachhaltigkeitIm Sinne der Sozialen Nachhaltigkeit handelt es sich um den besten Beitrag im Bewerberfeld. Dies drückt sich in einem differenzierten Wohnungsmix mit dem Ziel eines sozial-integrativen Wohnens aus. Neben dem umfangreichen Gemeinschaftsan-gebot werden die Integration einer Wohngruppe für den ÖHTB, das – von diesem zu betreibende Café sowie die Möglichkeit einer weiteren Wohn-gruppe besonders hervorgehoben. In den Mai-sonette-Typen ist die Kombination Wohnen und Arbeiten möglich, wobei in allen Wohnungen ver-schiedene Ausstattungspakete wählbar sind.• ArchitekturDie Ausbildung eines „Angers“ als öffentliche, ge-meinsame Mitte und Erschließungsbereich der ost-west-orientierten Reihenhäuser mit ungestörten
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Privatgärten zu den Rändern im Osten bzw. Westen ist städtebaulich eine angemessene Antwort. Es entsteht ein dörflicher Maßstab mit einer kontrol-lierbaren, identifikationsstiftenden Öffentlichkeit, die durch ein engagiertes Sozialkonzept noch ge-stärkt wird. Die architektonische Ausformulierung des grundsätzlich gut konzipierten Reihenhauses ist konventionell, aber mit Potential zur Weiterent-wicklung. Die Erschließung des Geschoßwohnbaus mit transparenten Stiegenhäusern ist gut gelöst. Die Grundrisse sind funktionell.• Ökologie Das Projekt ist in ökologischer Hinsicht gut durch-schnittlich. Positiv hervorzuheben ist die Lüftungs-anlage mit Wärmerückgewinnung, die an die bei-den Bebauungsformen angepasst ist. Damit – und infolge der Zusammenfassung der Häuser zu grö-ßeren Einheiten in der bauphysikalischen Berech-nung kann guter Niedrigenergiestandard erreicht werden, allerdings ist die thermische Qualität der Gebäudehülle demgegenüber verbesserungswür-dig. Das Freiraumkonzept bietet interessante Rund-wege, die jedoch – vor allem im Bereich der hohen Stützmauer – noch besser ausgestaltet werden soll-ten. Eine starke Zuordnung der Freiräume in Form einzelner Grünbereiche zu den Wohnelementen ist vorgesehen. Die dargestellte, beabsichtigte Zaun-freiheit wird positiv gesehen. Fraglich ist, ob die dargestellten Rankgerüste an den Terrassen genug Intimität für die Nutzer bieten werden.• ÖkonomieInsgesamt wird das Projekt gut durchschnittlich beurteilt. Auf Grund der hohen Nutzflächenaus-wertung ergeben sich sehr gute Nutzerkonditionen. Baukosten und Kostenrelevanz der Bauausstattung werden gut durchschnittlich beurteilt.• SicherheitskonzeptDas Konzept zeigt sehr gute Ansätze. Hervorzu-heben ist das Grundmodul einer Alarmanlage mit vorgerichteten Erweiterungsmöglichkeiten auf NutzerInnenwunsch, das großzügige Wegekonzept, das keine Verbergenischen ermöglicht, die intensive Befassung mit mechanischen und elektronischen Sicherungen und der Aufbau einer Sicherheitszent-rale. Zwei Hausbetreuer Neu sollen auch Sicher-heitsaufgaben übernehmen.• Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenIm Zuge der Überarbeitung ist das SOS-Kinderdorf, wie in der Präsentation zugesagt, in den nördlichen Abschnitt der westlichen Welle zum Esp-Bereich zu verlegen. Bei der baulich-technischen und bauphy-sikalischen Ausführung ist stärker auf die Anforde-rungen der Gebäudetypologie und der gestalteri-schen Wirkung einzugehen (vor allem hinsichtlich Materialität, Oberflächen, thermische Qualität der Gebäudehülle).
3. März 2010:Der zweite Sitzungstag wird mit einem Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Beiträgen auf BAG 2 (2-1 ÖVW / CPP Architektur / Standler K., 2-2 EBG / s&s / Lo C., 2-3 Triumvirat / ARCH+MORE, 2-4 Neues Leben / Lainer + Partner / Detzlhofer A., 2-5 Neuland / AllesWirdGut / Plan-
Sinn, 2-6 GPA / ARGE Köb & Pollak . Schmöger / ide-alice, 2-7 BWS / INNOCAD LILA / PlanSinn) eröffnet. Es folgten die Projektpräsentationen. Nach einer ersten Diskussion über die Qualitäten der Beiträge auf Bearbeitungsgebiet 2 kommt die Jury einstim-mig zu dem Ergebnis, das Projekt 2-3 Triumvirat / ARCH+MORE auf Grund der Überschreitung der förderbaren Grenzen auszuscheiden. Es folgen der Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Beiträgen auf BAG 1 (1-1 Wie-ner Heim / Knechtl Ch. – Knötzl J. / Land in Sicht, 1-2 Wohnbau / Syntax – Projektbau / Detzlhofer A., 1-3 Wevag / Karl und Bremhorst Architekten / Fina J.) und die Projektpräsentationen. Nach einer ersten Diskussion über die Qualitäten der Beiträge auf Be-arbeitungsgebiet 1 kommt die Jury einstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 1-1 Wiener Heim / Knechtl Ch. - Knötzl J. / Land in Sicht auszuscheiden. Nach einer weiteren intensiven, vergleichenden Diskus-sion der beiden verbliebenen Beiträge kommt die Jury einstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 1-2 Wohnbau / Syntax – Projektbau / Detzlhofer A. zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 1-2 Wohnbau / Syntax – Projektbau / Detzlhofer A. • Soziale NachhaltigkeitDas Angebot im Sinne der Sozialen Nachhaltigkeit ist sehr umfangreich. Durch die Situierung aller Gärten an der zentralen Grünfläche werden Iden-tität und überschaubare Nachbarschaft gefördert. Dies gilt auch für das zentral gelegene Gemein-schaftshaus mit Gemeinschaftsraum und Kinder-spielraum. Die Kooperation mit einem sozialen Verein für betreutes Wohnen wird begrüßt. Durch die Inanspruchnahme der Superförderung werden sozial gebundene günstige Wohnungen geschaffen. Hervorzuheben sind auch der moderierte Partizipa-tionsprozess und das Angebot an Fahrradabstell-möglichkeiten für Besucher. • ArchitekturDas Grundkonzept, in Anlehnung an eine „Wagen-burg“, mit der Bebauung die Grundstücksränder zu besetzen und so einen großen allgemeinen inneren Freiraum zu erzeugen, bietet reizvolles, außen-räumliches Potential. Die Großform stellt in ihrer Maßstäblichkeit und in ihrer architektonischen Umsetzung einen interessanten Umgang mit der geforderten Dichte dar. Die Erdgeschoßwohnungen sind „durchgesteckt“, die Erschließung ist von au-ßen und durch den Hof möglich. Die Erschließungs-zonen sind großzügig und bieten Kommunikations-flächen, die Wohnungstypologie ist funktionell.• ÖkologieDas Projekt zeigt gute und ausgewogene ökolo-gische Qualitäten. Die thermische Qualität der Gebäudehülle ist sehr gut, zusammen mit der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird sehr guter Niedrigenergiestandard erreicht. Her-vorzuhebende Qualitäten sind die Nachrüstbarkeit der Lüftungsanlage mit einem Pollenfilter, der Einsatz besonders energieeffizienter Pumpen und die Errichtung eines Brauchwasserbrunnens für die Grünanlagenbewässerung. Die Ausstattungsqua-
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lität ist mäßig. Insgesamt handelt es sich um ein Projekt mit soliden ökologischen Qualitäten. Das Freiraumkonzept bindet durch das gewählte We-gekonzept die umliegende Landschaft gut ein. Die Partizipationsfläche als Aktionsfeld im Hof ist einer vielfältigen Entwicklung förderlich. Die Wahl der Materialien und Pflanzen ist spannend, die Verwen-dung einzelner „Exoten“ sinnvoll und attraktiv. • ÖkonomieDurch die Inanspruchnahme der Superförderung und niedrige Eigenmittelverzinsung werden güns-tige Sozialwohnungen angeboten. Die Baukosten sind die höchsten im Bewerberfeld. Die Kostenrele-vanz der Bauausstattung ist als gerade noch durch-schnittlich zu bezeichnen. Die Finanzierungsbei-träge für die Stellplätze sind mit € 1.850,– bei einer Miete von € 69,–/Monat hoch. • SicherheitskonzeptDas Konzept ist auf hohem Standard ausgearbeitet und stellt das Beste im Bewerberfeld dar. Neben sehr umfangreichen sicherheitstechnischen Maß-nahmen ist besonders hervorzuheben, dass auch Brandschutzvorkehrungen getroffen werden.
Im Anschluss diskutiert die Jury die Qualitäten der in der Diskussion verbliebenen Beiträge auf Bear-beitungsgebiet 2 und stellt eingangs fest, dass es sich bei allen Projekten um sehr innovative Beiträge handelt, die auf sehr hohem Niveau ausgearbeitet wurden. Nach einer weiteren intensiven, verglei-chenden Diskussion der Projekte kommt die Jury einstimmig zu dem Ergebnis, die Projekte 2-2 EBG / s&s / Lo C., 2-4 Neues Leben / Lainer + Partner / Detzlhofer A. und 2-7 BWS / INNOCAD LILA / PlanSinn in die engere Wahl zur Entscheidungsfin-dung zu nehmen. Nach einer abschließenden in-tensiven vergleichenden Diskussion der Qualitäten dieser drei Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 2-4 Neues Leben / Lainer + Partner / Detzlhofer A. zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 2-4 Neues Leben / Lainer + Partner / Detzlhofer A.• Soziale NachhaltigkeitDas Angebot ist insgesamt sehr gut. Die Wohnun-gen weisen eine hohe Grundrissvariabilität auf und ermöglichen Mehrgenerationenwohnen und Einliegereinheiten. Hervorzuheben ist das Angebot an informellen Kommunikations- und Begegnungs-möglichkeiten, das Angebot an kompakten Kleinst-wohnungen mit Zuschalträumen für Arbeiten und Wohnen, das Angebot für AlleinerzieherInnen und die qualitätsvoll moderierte Quartiersentwicklung. Die Substituierung einer Tiefgarage durch – in ihrer Gestaltung und Nutzung weitgehend offene – Ab-stellplätze und einige Einstellboxen wird als ein innovativer Beitrag zum Wiener Wohnbau gesehen.• ArchitekturDer städtebauliche Ansatz einer linearen, ost-west-orientierten Bebauungsstruktur, welche die Grundstücksränder besetzt und aus der Mitte von einem öffentlichen, gut bespielbaren „Dorfplatz“ erschlossen wird, ist eine der Aufgabe angemes-
sene Reaktion. Die Begrenzung zwischen öffentli-cher Mittelzone und privaten Gärten wird von einer raumbildenden „tiefen“ Mauer gebildet, die Abstell- und Fahrradräume in sich birgt und eine eindeutige Trennung zwischen öffentlich und privat markiert. So entsteht eine saubere Zonierung des Quartiers. Die Bebauungsstruktur selbst beinhaltet eine fle-xible Wohntypologie, die plastisch gekonnt umge-setzt ist. Der konzeptionell innovative Ansatz, bei einer Bebauung geringer Dichte auf eine Tiefgarage zu verzichten, ist ein herausragender Beitrag zur Neuen Siedlerbewegung, führt dieser doch zu be-sonderen Kosteneinsparungen, die sich sehr positiv auf das Gesamtkonzept auswirken. Der stattdessen als Parkbereich vorgelagerte „urbane Kondensator“ kann sich mit seinen gestaltbaren Pergolen zu einer neuartigen Aktivitäts- und Kommunikationszone entwickeln und so das gesamte neue Siedlungs-gebiet zu einer spezifischen Identität führen. Die Positionierung der Stellplätze darf jedoch nicht zu Lasten des gemeinschaftlichen Freiraumes gehen. • ÖkologieDas Projekt zeichnet sich in ökologischer Hinsicht durch eine feinfühlige und vielseitige Konfigura-tion aus. Hervorzuheben sind die Gebäudehülle auf annähernd Passivhausniveau, der Kollektor, der auch als Erdwärmetauscher für die hier situierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung aus-gebildet ist, und die thermische Solaranlage. Sehr positiv gesehen wird auch das Stellplatzkonzept an dem Standort, wobei insbesondere die großzügigen Fahrradabstellboxen einen außergewöhnlichen Beitrag zur Förderung der sanften Mobilität dar-stellen. Insgesamt ein vorbildliches Projekt in Bezug auf ökologische Standards im sozialen Wohnbau. Im Freiraum ist die formale Teilung der Flächen von Kinderspiel im Norden, Selbsterntebeeten und freie Wiese in der Mitte sinnvoll. Es fehlen Hinweise zur Bepflanzung. Die Stellung der Pergolen ist innova-tiv, der Alltag wird ihren Nutzwert zeigen. Kritisch wird jedoch die Anordnung der Stellplätze gesehen, aus der sich einerseits eine Durchwegung direkt an den PKW-Abstellplätzen vorbei ergibt und anderer-seits wenig Raum für gemeinschaftliche Freiflächen lässt. Maßnahmen zur Sicherstellung, dass aus Pergolen keine Carports werden, müssten getroffen werden. • ÖkonomieDie Baukosten sind auf Grund des Verzichts auf die Tiefgarage die Günstigsten im Bewerberfeld, liegen jedoch auch bei Hochrechnung fiktiver Garagener-richtungskosten im günstigen Bereich. Die Nutzer-kosten sind insgesamt nur geringfügig günstiger als jene der Mitbewerber. Positiv gesehen wird die Reduzierung des Baukostenfinanzierungsbeitrages auf 9,15 %. Nicht nachvollziehbar ist der Baukos-tenbeitrag für den Stellplatz in der Größenordnung eines Tiefgaragenplatzes sowie der monatliche Bei-trag von € 18,–.• SicherheitskonzeptDas Konzept weist sehr ausführliche sicherheits-technische Maßnahmen auf, Bewusstseinsbildung und Information der BewohnerInnen haben einen hohen Stellenwert. Der Ansicht der Projektanten,
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die Einfriedung der Gärten mit Mauern als sicher anzusehen, muss jedoch widersprochen werden, da uneinsehbare Gärten von Einbrechern bei der Objektauswahl bevorzugt werden. Im gegenständ-lichen Fall ist aber auf Grund des hohen sicherheits-technischen Standards davon auszugehen, dass es lediglich bei Einbruchsversuchen bleiben wird bzw. das Objekt bereits im Rahmen des von den Tätern im Vorfeld vorgenommenen Risikochecks für die Tatausführung ausgeschlossen wird.• Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenDie Anordnung der Stellplätze im Vorfeld der Wohnungen ist hinsichtlich Organisation, Zugäng-lichkeit und Orientierbarkeit zu optimieren. Die Formulierung der Abgrenzung der Fahrradboxen als Kriterium der Sicherheit ist auszuarbeiten. Eine de-taillierte Ausformulierung des Freiraumkonzeptes wird erwartet.
Im Anschluss diskutiert die Jury vergleichend die Qualitäten der in der Beurteilung verbliebenen Beiträge 3-1 und 3-3 auf Bearbeitungsgebiet 3. Nach einer abschließenden Diskussion der Qualitäten der beiden Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 3-1 Neunkirchen/Frieden – pos Architekten/SHS Architekten – Lo C. zur Reali-sierung zu empfehlen.
Projekt 3-1 Neunkirchen/Frieden – pos Architekten/SHS Architekten – Lo C.• Soziale NachhaltigkeitEs handelt sich um ein sehr ambitioniertes Projekt. Hervorzuheben sind das mit dem Kindergarten gemeinsam zu bespielende Community Center, das Boardinghouse für temporäre Nutzung und die Idee der Belichtung der Tiefgarage über den Ausgang zu öffentlichen Flächen in der Anlage. Par-tizipation wird über ein detailliertes Besiedlungs-management gewährleistet.• ArchitekturDer Entwurf ist hinsichtlich seines Gestaltungsan-satzes unspektakulär und qualitätsvoll, die Einbet-tung in die Nachbarschaft ist gut ausgearbeitet. Sehr positiv wird der zentrale Freiraum gesehen. Dessen topografische Ausgestaltung ermöglicht eine natürliche Belichtung der Tiefgarage, schafft unterschiedliche Nutzungs-, Verweil- und Erlebnis-qualitäten und verleiht dem gesamten Standort eine herausragende Binnenqualität. Die Baukörper selbst sind sehr solide entwickelt. Die große Vielfalt an Wohnungstypologien ist positiv, wenn auch einige Grundrisse hinsichtlich ihres Zuschnitts un-günstig sind. • ÖkologieInsgesamt handelt es sich um ein ökologisch ambitioniertes, gut durchdachtes und solide um-gesetztes Projekt. Die Errichtung erfolgt in Passiv-hausqualität, es sind umfangreiche Maßnahmen zur Qualitätssicherung vorgesehen. Positiv ist auch die, im Betrieb überwachte, große thermische So-laranlage mit einem Warmwasserdeckungsgrad von 50 % – sowie die energieeffiziente Wärmever-teilung über ein Zweileitersystem zu beurteilen. Eine klima:aktiv-Passivhauszertifizierung mit min-
destens 950 Punkten wird antizipiert. Im Freiraum ergeben sich gut nutzbare Räume, die jedoch einen sehr hohen baulichen Aufwand auf Grund von Stützmauern etc. bedingen. Die Anordnung von Spiel- und Sitzbereichen an der Wegeführung wird positiv beurteilt. Der Freiraum für den Kindergarten ist sehr gut gelöst.• ÖkonomieEs handelt sich insgesamt um sehr gute ökonomi-sche Konditionen, insbesondere der Grundkosten-anteil ist der niedrigste aller Bewerber. Die Baukos-ten und die Kostenrelevanz der Bauausstattung sind für ein Passivhaus sehr günstig. • SicherheitskonzeptEs liegt ein insgesamt schlüssiges Konzept vor. Die Zonierung in private und öffentliche Bereiche ist klar und übersichtlich. Positiv ist die teilweise of-fene Ausführung der Garage sowie das Farbkonzept und die Paniktaste in der Tiefgarage. Sehr gut ist die Ausführung mechanischer Sicherheitsmaßnahmen in den Wohnungen. Auch hinsichtlich Bewusst-seinsbildung und organisatorischer Maßnahmen liegt ein gutes Konzept vor, hervorzuheben ist hier die explizierte Einbindung von Jugendlichen. • Auflagen und EmpfehlungenDie Verbindung zum S ist hinsichtlich stärkerer städtebaulicher Prägnanz zu überarbeiten. Die Formulierung der Durchwegung im Zentrum ist vor allem im Hinblick auf die Abgrenzung zum Kinder-garten zu überarbeiten. Die Stellung der Baukörper im Südwesten ist hinsichtlich der nicht nachvoll-ziehbaren Schrägstellung zu überprüfen. Die Gas-heizung ist in Brennwerttechnik auszuführen. Die Grundrisse der Punkthäuser sind mit Blick auf die Belichtung der Stiegenhäuser und der mitunter lan-gen Gänge zu den Wohnungen zu überarbeiten.
Das vollständige Juryprotokoll kann unter [email protected] angefordert werden.
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S i e g e r B A g 1
Projekt 1-2
w o h n B a u / s y n t a x – P r o j e k t B a u / d e t z l h o f e r a .
Mitarbeit:Projektbau: Christian Reischauer
Syntax: Michael Barth, Martina Barth-Sedelmayer, Alexander Spauwen, Sebastian Hirschfeld Gregor Fasching
Schnitt A-A Schnitt B-B Schnitt C-C
Grundriss Erdgeschoß
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S i e g e r B A g 2
Projekt 2-4
n e u e s l e B e n / l a i n e r + P a r t n e r / d e t z l h o f e r a .
Mitarbeit Architektur:Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbHRüdiger Lainer, Oliver SterlTeam: Gernot Soltys, Jakob Steiner
KonsulentInnen:wohnbund:consultBüro für Stadt.Raum.EntwicklungRaimund Gutmann detzlhofer landschaftsarchitekturAnna Detzlhofer, Sabine Dessovic Haustechnik: Ronald Mischek Bauphysik: TB K2 Bauphysik GmbH
Querschnitt
Lageplan, Erdgeschoß
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S i e g e r B A g 3
Projekt 3-1
n e u n k i r c h e n / f r i e d e n – P o s a r c h i t e k t e n /s h s a r c h i t e k t e n – l o c .
Mitarbeit Architektur:Alexander Baumann, Stefan Breuer, Christina Brunner
Renderings:office le nomade
Modell:Gerhard Stocker
Konsulenten:Soziologie: Raimund GutmannHaustechnik: Team GMIStatik + Bauphysik: Stehno + Partner
Erdgeschoß
Punkthaus / Riegel, Ansicht West
Südansicht Punkthaus Schnitt 1-1, Westansicht
Schnitt 2-2, Nordansicht
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S i e g e r B A g 4
Projekt 4-1
e i s e n h o f / B w s / g Ö d – g e r n e r ° g e r n e r P l u s /z a c e k P . / P o o l – 3 : 0
Mitarbeit Architektur:Michael Pichler (Projektleiter), Sven Schuler, Laurenz Vogel, Peter Blasl
Konsulenten:Soziologie: Wohnbund:Consult, Raimund GutmannLichtdesign: A.B. Zoufal ~ LichtgestaltungStatik, Bauphysik: Dr. Ronald Mischek ZT
Grundriss
Schnitt
Variante andocken
Familienwohnung + Einliegerwohnungfür betreute Person oder Studentenbude oder Bürobereich
A 49,00 m2 B 72,32 m2
A+B 121,42 m2
80g Ö d / s u P e r B l o c k / l a n d i n s i c h t
S i e g e r B A g 5
Projekt 5-2
Konsulenten:Soziologie: Wohnbund:Consult, Raimund GutmannBauphysik, Haustechnik, Statik: Mischek ZT
Erdgeschoß Geschoße
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B A g 1
Projekt 1-1
w i e n e r h e i m / k n e c h t l c h . – k n Ö t z l j . / l a n d i n s i c h t
B A g 1
Projekt 1-3
w e V a g / k a r l u n d B r e m h o r s t a r c h i t e k t e n / f i n a j .
Modell(foto):Andreas Kaufmann
© K
ub aweitere teilnehmer
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B A g 2
Projekt 2-1
Ö V w / c P P a r c h i t e k t u r / s t a n d l e r k .
B A g 2
Projekt 2-2
e B g / s & s / l o c .
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B A g 2
Projekt 2-3
t r i u m V i r a t / a r c h + m o r e
B A g 2
Projekt 2-5
n e u l a n d / a l l e s w i r d g u t / P l a n s i n n
Renderings:expressiv
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B A g 2
Projekt 2-6
g P a / a r g e k Ö B & P o l l a k . s c h m Ö g e r / i d e a l i c e
B A g 2
Projekt 2-7
B w s / i c n l a r c h i t e k t u r / P l a n s i n n
Renderings:Köb & Pollak o Schmoeger
Renderings:ht-vis architekturvisualisierungen
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B A g 3
Projekt 3-2
g e w o g / Ö V w – g . o . y . a / a r q u i t e c t o s – l a n d i n s i c h t
B A g 3
Projekt 3-3
B a r e a l i n V e s t / k a l l c o – t r e B e r s P u r g & P a r t n e r / r i e s s h . – P l a n s i n n
Visualisierung:Schreiner, Kastler
Renderings:office le nomade
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B A g 5
Projekt 5-3
B A g 5
Projekt 5-1
m i g r a / a u f B a u – k u n a t h t r e n k w a l d e r – d e t z l h o f e r a .
n e u e s l e B e n / m o o s m a n n k a s t i n g e r a .
Renderings:virtual dynamix
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Vom 25. - 27. November 2010 findet die RENEXPO® Austria zum zweiten Mal im Messezentrum Salz-burg statt. Auf der Internationalen Kongressmesse für Erneuerbare Energien und Energieeffizientes Bauen und Sanieren ist die gesamte Bandbreite der regenerativen Energien vertreten.
Eine Besonderheit der Messe stellt das Thema Bauen und Sanieren mit dem Schwerpunkt auf Energieberatung dar. Die „Energieberater Insel“ in diesem Bereich führt als einzige Plattform Ös-terreichs Energieberater aus allen Bundesländern zusammen und bietet ihnen die Möglichkeit, dem Fachpublikum ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren.
Messebegleitende Fachkongresse gehören zum hochwertigen Rahmenprogramm der RENEXPO® Austria. Premiere feiert in diesem Jahr das „Inter-nationale Passivhaus Holzbauforum“, welches in Kooperation mit proHolz Salzburg organisiert wird und seinen Teilnehmern Gelegenheit bietet, über Erfahrungen, Ziele und Konstruktionen zu disku-
r e n e x P o ® a u s t r i a m i t s c h w e r P u n k t h o l z B a u . m e s s e
Weitere Informationen unter www.renexpo-austria.at
tieren. Auch der Fachkongress „2. Österreichischer Energieberatertag“, der in Zusammenarbeit mit dem Energieinstitut der Wirtschaft durchgeführt wird, sowie der gemeinsam mit der Energiebera-tung Salzburg veranstaltete Workshop „EU-Ener-gieausweis in Salzburg, Fragen und Antworten“, finden unter der Rubrik Bauen und Sanieren statt.
Im Ausstellerforum, in dem Experten kostenlose Vorträge halten, dreht sich am Samstag alles um die Energieberatung. Als Neuheit in diesem Jahr bietet die RENEXPO® Austria außerdem das „Inter-national Brokerage Event“ an, welches dem Fach-publikum Gelegenheit zu schnellem und effektivem Networking mit Geschäfts- und Kooperationspart-nern bietet.
Die RENEXPO® Austria 2010 – Internationale Kon-gressmesse für Erneuerbare Energien und Energie-effizientes Bauen & Sanieren – findet vom 25. bis 27. November 2010 im Messezentrum Salzburg statt. Geöffnet ist sie Donnerstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 17 Uhr.
25. – 27.11.2010, Messezentrum Salzburgwww.renexpo-austria.at
Fachkongress:Internationales Passivhaus Holzbauforum –
Ein- und mehrgeschossiger Holzbau in Kommunen, Gewerbe und Wohnungswirtschaft»
Internationale Kongressmesse für Erneuerbare Energien & Energieeffizientes Bauen und Sanieren
RENEXPO®
AuStrIA
Interkulturelles Wohnen, Nordbahnhof 2. Phase, Wien 2
A u s l o b e rÖBB-Infrastruktur AG, 1120 Wien, vertreten durch ÖBB-Immobilienmanagement GmbH, 1100 Wien, in Kooperation mit wohnfonds_wien fonds für wohnbau und stadterneuerung, 1082 Wien
V e r f A h r e N s o r g A N I s A t I o NDipl.-Ing. Herbert Liske, 2500 Baden
g e g e N s t A N d d e s W e t t b e W e r b e sErstellung von detaillierten Realisierungskonzepten im Kontext mit der Leitidee „Interkulturelles Wohnen“ auf einem Teilgebiet des Geländes des Frachtenbahnhofes Wien Nord. Wettbewerbsgebiet sind die Bauplätze (BPL) 2/B, 3b/A, 9, 12, 15/B und 15/C. Auf der rund 75 ha großen städtebaulichen Entwicklungszone „Nordbahnhofgelände“ sollen bis 2025 ca. 9.000 Wohnungen entstehen.
A r t d e s W e t t b e W e r b e sNicht anonymes, öffentliches Bauträgerauswahlverfahren.
b e u r t e I l u N g s k r I t e r I e NAuf Basis des 4-Säulen-Modells: Soziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie, Ökonomie.
b e t e I l I g u N gBPL 2/B: 5 Projekte; BPL 3b/A: 2 Projekte; BPL 9: 4 Projekte; BPL 12: 3 Projekte; BPL 15/B: 4 Projekte; BPL 15/C: 3 Projekte
P r e I s g e r I c h t s s I t z u N g28. und 29. April 2010
P r e I s g e r I c h tMag.arch. Dietmar Steiner (Vorsitzender), Univ.Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Scheuvens (stv. Vorsitzender), Mag. Dr. Wolfgang Förster, Dieter Groschopf, Dipl.-Ing. Christine Kassl-Hamza, Dipl.-Ing. Erich Kern, Ing. Ewald Kirschner, BV Gerhard Kubik, Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Lipp, Ing. Gertraud Monsberger, Prof. Luca Selva Dipl. Architekt ETH BSA SIA, SR Dr. Dietmar Teschl, Dipl.-Ing. Michaela Trojan, OSR Dipl.-Ing. Klaus Vatter, Ing. Wolfgang Wagner
V o r P r ü f u N gDipl.-Ing. Herbert Liske; Dipl.-Ing. Dr.rer.pol. Joachim Brech (Interkulturelles Wohnen); HR Dr. Franz Pfeil (Muster der Vorverträge und Nutzungsverträge)
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Zusammenfassung Beurteilung:28. April 2010:Die gegenständlichen Bauplätze stehen im Eigen-tum der ÖBB. Leitidee dieses Verfahrens war das Thema Interkulturelles Wohnen. Dem Bericht der Vorprüfer folgt ein Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Bei-trägen auf BPL 9 (9-1 BWS / BEHF / Standler K., 9-2 KALLCO / trans_city / PlanSinn, 9-3 GPA / Kohlbauer M. / Haidvogl D., 9-4 Neue Heimat / Scheifinger + Partner / Lo C.) und 12 (12-1 BA Real Invest / Froet-scher Lichtenwagner / PlanSinn, 12-2 ÖSW / Wim-mer H. / Knollconsult, 12-3 Neues Leben / Pichler & Traupmann / bauchplan). Im Anschluss daran beginnen die Projektpräsentationen. Danach beur-teilt die Jury die einzelnen Wettbewerbsbeiträge im Detail nach den Kriterien des 4-Säulenmodells und dem vorgegebenen Themenschwerpunkt. In
der vergleichenden Diskussion der Qualitäten aller Beiträge auf Bauplatz 12 kommt die Jury in einem ersten Entscheidungsrundgang einstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 12-3 Neues Leben / Pichler & Traupmann / bauchplan auszuscheiden. Nach weiteren intensiven vergleichenden Diskussionen der beiden verbliebenen Projekte kommt die Jury mehrstimmig zum Ergebnis, das Projekt 12-1 BA Real Invest / Froetscher Lichtenwagner / PlanSinn zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 12-1 BA Real Invest /Froetscher Lichtenwagner / PlanSinn• Soziale Nachhaltigkeit / Interkulturelles Wohnen Es handelt sich um ein sehr interessantes Konzept, das den spannenden Ansatz wählt, Gemeinschaft und Interkulturalität durch Einbindung einer Crea-tive Community zu fördern. Das Gemeinschaftsan-
„INTERKULTURELLES WOHNEN“ AM NORDBAHNHOF
Mit seinen insgesamt 75 ha Fläche zählt der Nord-bahnhof zu den bedeutendsten innerstädtischen Entwicklungszonen Wiens. Bis 2025 wird dort in mehreren Etappen ein neuer Stadtteil entstehen, der rund 10.000 Wohnungen für 20.000 Bewoh-nerInnen und 10.000 Arbeitsplätze bieten wird. Im März 2008 wurde das erste Bauträgerauswahlver-fahren zum Thema „Junges und kostengünstiges Wohnen“ für das Betriebsgelände der „Alten Busga-rage“ am Nordbahnhof abgeschlossen. Das zweite Bauträgerauswahlverfahren für einen weiteren Teilbereich des Nordbahnhofs – er umfasst sechs Bauplätze mit insgesamt 23.597 m2 Fläche – war dem Thema „Interkulturelles Wohnen“ gewidmet.Die Gesamtbaukosten der neuen Wohnbauten rund um den Rudolf-Bednar-Park werden rund 87,3 Mio. Euro betragen, rund 32,7 Mio. Euro schießt die Stadt Wien in Form von Wohnbauförderungsmitteln zu. Insgesamt entstehen dort 264 geförderte Mietwoh-nungen, rund 285 Wohnungen mit Superförderung und 39 Wohnungen für die Baugruppe.
DAS WETTBEWERBSGEBIET
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich als Teil der städtebaulichen Entwicklungszone „Nordbahn-hofgelände“ im 2. Wiener Gemeindebezirk und umfasst den Bereich rund um den Rudolf-Bednar-Park bzw. den im Bau befindlichen „Campus“ mit Ganztagsvolksschule und Kindergarten. Es wird im Wesentlichen im Norden durch die Leystraße, im Osten durch die Walcherstraße, im Süden durch die Leopold-Moses-Gasse / An den Kohlenrutschen / Ernst-Melchior-Gasse, sowie im Westen durch die Schweidlgasse begrenzt. Im Nordosten grenzt das Areal an neu errichtete bzw. in Bau befindliche Wohnbauten („Wohnen am Park“, „Bike-City“, „Time 2 Live“, „Park Lane Apartments“). Weitere Wohnbauten, die ehemalige Busgarage der Wiener Linien, ein Kindertagesheim der Stadt Wien sowie das Bürogebäude der Pensionsversicherungsanstalt trennen das Gebiet vom Donauufer.
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90gebot, die Freiraumkonzeption und die Grundrisse spiegeln das Thema gut wider. Hervorzuheben sind die Kooperation mit der Gebietsbetreuung sowie der hohe Anteil von 65 % Superförderungswohnun-gen. Fraglich in der Nutzung erscheint der erhöhte Mittelteil im Hof. Der Mitbestimmungsprozess ist stringent entwickelt. Die Start-up-Büros, die Multi-funktionszone im Erdgeschoß sowie das moderierte Besiedlungsmanagement liefern weitere wichtige Beiträge zur sozialen Nachhaltigkeit. • ArchitekturEs handelt sich um einen städtebaulich spannen-den Beitrag, der eine gute Antwort auf die ur-bane Dichte des Standortes gibt. Der angestrebte Nutzungsmix von Wohnen und Arbeiten wird als herausragender Beitrag zu der angestrebten urba-nen Vielfalt des gesamten Quartiers gewertet. Die Grundrisse und die sparsame Erschließung sind sehr gut. Eine vitale Erdgeschoßzone verspricht gute Impulse für die angrenzenden öffentlichen Räume. • ÖkologieAus bauökologischer liegt das Projekt im oberen Durchschnitt. Angeboten werden eine zentrale Abluftanlage und eine Solaranlage. Zur Qualitätssi-cherung werden klima:aktiv Standard und Fremdü-berwachung angeboten. Die gewählte Stahlbau-weise, Stahlbetonaußenwände mit 10 cm, erscheint hinsichtlich des zu geringen Schallschutzes fraglich. In diesem Zusammenhang ist die Situierung von Schlafräumen an Wohnküchen ungünstig. Das Frei-raumkonzept bietet eine gute Auseinandersetzung zwischen öffentlichen und halböffentlichen Berei-chen. Die Dominanz der Mauer im Hof wird kritisch gesehen. • ÖkonomiePositiv wird das Angebot von Baurecht in Kombina-tion mit Superförderung beurteilt, wobei der Bau-rechtszins mit € 0,96 jedoch an der Obergrenze für den geförderten Wohnbau liegt. Die Baukosten sind günstig, die Baunebenkosten hoch. Die Reduktion der Stellplätze, unter Hinweis auf eine mögliche Novellierung des Garagengesetzes, wurde in der Präsentation insofern klargestellt, als eine Ausfüh-rung der Garage entsprechend den derzeit gültigen Vorschriften hinsichtlich der Stellplatzanzahl ohne Auswirkung auf die angegebenen Baukosten zuge-sagt wurde• Projektbezogene Auflagen und Empfehlungen Die Anzahl der Stellplätze in der Tiefgarage, ist, wie in der Präsentation zugesagt, ohne ökonomische Änderungen auf die derzeit gültige Rechtssituation zu erhöhen. Die Jury erwartet Bemühungen, die Höhe des Baurechtszinses zu reduzieren. Die ge-plante Stahlbauweise ist hinsichtlich Brandschutz und Schallschutz (dünnwandige Stahlbetonaußen-wände, Flankenübertragung) zu überprüfen. Das Freiraumkonzept ist hinsichtlich einer barriere-freien Hofgestaltung zu überdenken.
Im Anschluss diskutiert die Jury eingehend und ver-gleichend die Qualitäten der Beiträge auf Bauplatz 9. Nach einer weiteren vergleichenden Diskussion kommt die Jury einstimmig zum Ergebnis, das Pro-jekt 9-4 Neue Heimat / Scheifinger + Partner / Lo C. zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 9-4 Neue Heimat / Scheifinger + Partner / Lo C.• Soziale Nachhaltigkeit / Interkulturelles WohnenDas stark gemeinschaftliche und nachbarschaftliche Konzept wird konsequent verfolgt. Sehr positiv ist
der sehr klar strukturierte Partizipationsablauf zu beurteilen. Es bieten sich viele Möglichkeiten zur Schaffung kleiner Nachbarschaften. Das Angebot von Superförderung und guten, kompakten Grund-rissen sowie Home-Offices ermöglicht eine gute so-ziale und funktionale Mischung. Das gleichmäßig im Projekt verteilte Angebot an Gemeinschaftsräumen und die Gemeinschaftsdachterrasse ist gut durch-dacht. Insgesamt stellt das Projekt einen herausra-genden Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit dar. • Architektur Die Haltung des Entwurfs mit hoher Gebrauchs-qualität stellt eine klare städtebauliche Lösung für den Standort dar. Das Erdgeschoß besticht durch eine gute, ausgewogene Nutzungsbelegung. Die entwickelten Grundrisslösungen mit differenzier-ten Innenräumen sind sehr funktional. Ohne Enge zu erzeugen, ist das Flächenverhältnis Wohnungen zu Erschließungsflächen sehr gut. • ÖkologieInsgesamt wird das Projekt bauökologisch als gut beurteilt. Die energetischen Werte nahe Pas-sivhausstandard sind sehr gut. Auch hinsichtlich Bau- und Wohnökologie wird das Projekt als gut be-urteilt. Der Freiraum ist mit einer städtischen Aus-prägung zur Schule und der grünen Mitte mit dem Hof rund um das Gebäude gut strukturiert. Kritisch wird die Situierung des Kleinkinderspielbereiches in Straßennähe gesehen. • ÖkonomieInsgesamt handelt es sich um ein gutes Projekt. Die Baukosten sind günstig, die Finanzierungskosten für das Grundstück gut. Hervorzuheben ist die Mi-schung mit Superförderungswohnungen. Die Nut-zerkonditionen sind mit dem Angebot eines Grund-kostensplittings und dem günstigen Annuitäten-verlauf in den ersten 15 Jahren, der deutlich unter den Höchstgrenzen liegt, sehr gut zu beurteilen.
Es beginnt der Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Beiträgen auf BPL 2B (2B-1 Heimbau / königlarch / rajek barosch, 2B-2 Pro Wohnbau / Hofmann Architekten / Kandl P., 2B-3 Wiener Heim / Lainer + Partner / KoseLicka, 2B-4 Neues Leben / Neuwirth W. – Sergison Bates – Von Ballmoos Krucker / Detzlhofer A., 2B-5 ÖVW / s&s / Lo C.); dann folgen die Projektpräsentationen. Danach beurteilt die Jury die einzelnen Wettbe-werbsbeiträge im Detail nach den Kriterien des 4-Säulenmodells und dem vorgegebenen Themen-schwerpunkt. In der vergleichenden Diskussion der Qualitäten aller Beiträge auf Bauplatz 2B kommt die Jury in einem ersten Entscheidungsrundgang einstimmig zu dem Ergebnis, das 2B-2 Pro Wohnbau / Hofmann Architekten / Kandl P. auszuscheiden. Nach einer weiteren eingehenden vergleichenden Diskussion der in der Bewertung verbliebenen Bei-träge kommt die Jury einstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 2b-1 Heimbau / königlarch / rajek ba-rosch auszuscheiden. Nach weiteren Diskussionen der Qualitäten der in der Bewertung verbliebenen drei Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 2B-4 Neues Leben / Neuwirth A. – Sergison Bates – Von Ballmoos Krucker / Detzl-hofer A. zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 2B-4 Neues Leben / Neuwirth W. – Sergison Bates – Von Ballmoos Krucker/ Detzlhofer A. • Soziale Nachhaltigkeit / Interkulturelles WohnenZum vorgegebenen Schwerpunktthema spricht dieser Beitrag als einziger eine klare Zielgruppe, nämlich Intellektuelle mit und ohne Migrations-
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hintergrund, an. Insgesamt ist das Leitbild in der gewählten Projektkonzeption wiedergegeben. An-geboten werden unter anderem ein Weltcafé und eine Leselounge. Der urbane Ansatz des Projektes ist für das angesprochene Klientel nachvollziehbar, Erdgeschoßzone und Gemeinschaftsdachterrasse sind bewusst auf die künftigen NutzerInnen ausge-legt und sehr gut gelöst. Positiv hervorzuheben ist der Zugang von den Garagen zu den drei Baukör-pern über eine zentrale, multifunktionale Halle mit Fahrradabstellplätzen. Die angebotene, dreiphasige Moderation ist glaubhaft dargestellt. • ArchitekturDie Planung der drei Baukörper durch drei unter-schiedliche Architekten bietet für jeden Baukörper hohe Qualität, die insgesamt aber doch ein En-semble bilden. Städtebaulich stellt der Entwurf eine bestechende Antwort auf die Aufgabenstellung dar, das Thema ist selbstbewusst behandelt und mit hoher architektonischer Qualität umgesetzt. Mit ihren Ein- und Ausblicken geben die Grund-risse eine gute Antwort auf die urbane Dichte. Die Raumqualität, mit Raumhöhen von 3 m, ist für den geförderten Wohnbau sehr hoch, die Grundrisse über Eck mit den eingezogenen Loggien sehr gut. Kritisch werden die Erdgeschoßwohnungen mit Schlafräumen zum Park gesehen. Die Belichtungs-situation der Stiegenhäuser ist unklar. Ein beson-deres, hochwertiges Angebot stellt die großzügige Eingangshalle dar, die auch die Garage im Unterge-schoß einbindet. • ÖkologieInsgesamt handelt es sich um ein solides ökologi-sches Konzept. Hervorzuheben sind die Lüftungsan-lage mit Wärmerückgewinnung, Baustellenlogistik und Parkettböden. Die kompakte Bauweise mit ei-nem hohen Fensterflächenanteil wird positiv beur-teilt. Das Freiraumkonzept mit dem urbanen Platz steht im Einklang mit der Architektur. Die Wahl der Bäume und Pflanzfelder ist nachvollziehbar. Der Freiraum im Südosten wird durch die Lage der Bau-körper zu einem Aufenthaltsbereich und stellt kein Abstandsgrün dar. • ÖkonomieDie Baukosten und die Einmalbeträge werden durchschnittlich beurteilt. Positiv wird die 2%-ige Reduktion des Baukostenanteils für die künftigen NutzerInnen beurteilt, Grundkostensplitting wird jedoch nicht angeboten. Das Nutzungsentgelt mit einem günstigen Annuitätenverlauf in den ersten 15 Jahren wird gut beurteilt. Die Grundstücksfinan-zierungskosten sind besonders günstig.• Projektbezogene Auflagen und Empfehlungen Die Jury erwartet Überlegungen zu alternativen Möglichkeiten der Nutzung der Erdgeschoßwoh-nungen (Kindertagesheim oder ähnliches), da diese in der Gesamtkonzeption nicht überzeugend sind und diese schwächen. Die natürliche Belichtung der Stiegenhäuser ist zu verbessern. Es wird empfohlen, die Möglichkeiten thermischer Optimierungen zu untersuchen. Es wird angeregt, Finanzierungsvari-anten bei den Grundkostenbeiträgen anzubieten.
29. April 2010:Zu Beginn steht ein Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Beiträgen auf BPL 15B (15B-1 Gebös / Praschl-Goodarzi / Fina J., 15B-2 Wien Süd / Biswas R. – Moßburger G. / Fina J., 15B-3 MIGRA / Hoffmann-Janz / PlanSinn, 15B-4 Fami-lienwohnbau / CUUBUUS / EGKK) und 15C (15C-1 EBG / Jadric M. / KoseLicka, 15C-2 Schwarzatal / Su-perblock – einszueins / Detzlhofer A., 15C-3 BAI / x
architekten / Idealice); daran anschließend erfolgen die Projektpräsentationen. Nach den Präsentatio-nen beurteilt die Jury die einzelnen Wettbewerbs-beiträge auf Bauplatz 15C im Detail nach den Krite-rien des 4-Säulenmodells und dem vorgegebenen Themenschwerpunkt. Nach einer weiteren einge-henden vergleichenden Diskussion der Qualitäten der Beiträge kommt die Jury einstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 15C-2 Schwarzatal / Super-block – einszueins / Detzlhofer A. zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 15C-2 Schwarzatal / Superblock – einszueins / Detzlhofer A. • Soziale Nachhaltigkeit / Interkulturelles WohnenMit der Mischung von ausschließlich Superförde-rungswohnungen im Bauteil „Wohnen mit scharf“ und der Baugruppe im Bauteil „Wohnen mit uns“ wird ein interessanter Beitrag zur sozialen Durch-mischung geboten. Die Grundrisse sind sehr flexi-bel und flächenökonomisch. Das nutzungsneutrale Erdgeschoß erscheint auch für bauplatzübergrei-fende Aktivitäten und identitätsstiftende künstleri-sche Interventionen geeignet. Das zielgruppenori-entierte Marketing ist positiv zu beurteilen, die an-gebotene Partizipation mit eigenem Budget zeigt einen konsequenten Ansatz. Der Prozessablauf ist sehr gut und plausibel ausgearbeitet. • ArchitekturDie dem Entwurf zugrunde liegende städtebauliche Haltung ist klar und präzise formuliert. In überzeu-gender Weise korrespondiert der zentrale Platz mit der angrenzenden Bebauung und verspricht hohe Nutzungs- und Gebrauchsqualitäten. Die beiden Bauten sind hinsichtlich ihrer Architektur sehr ausdrucksstark und von hoher Qualität. Vor allem die gut durchgearbeiteten, qualitativ sehr hochwer-tigen Grundrisse bergen eine hohe Flexibilität für unterschiedlichste Anforderungen und Bedürfnisse der künftigen Bewohner. • ÖkologieInsgesamt wird das Projekt bauökologisch sehr gut beurteilt. Hervorgehoben werden Wohnraum-lüftung mit Wärmerückgewinnung und RUMBA. Die Errichtung eines besonders energieeffizienten Gebäudes wird mit den angegebenen Werten nicht möglich sein, in der Präsentation wurde jedoch zugesagt, diesen Standard jedenfalls zu realisieren. Im Freiraum sind Campus und Park gut erschlossen, der Pufferbereich ist gut gelöst. Die Offenheit zum Nachbargrundstück ist intelligent. Das vorgesehene Budget für die Errichtung der angebotenen Grund-ausstattung ist nicht detailliert dargestellt. • ÖkonomiePositiv werden Superförderung und die günstigen Grundstücksfinanzierungskosten beurteilt. Die Baukosten sind hoch, wie auch die Einmalbeträge im Bauteil der Baugruppe, die jedoch kliententaug-lich erscheinen. Die Anbotsverpflichtung für den Heimteil (Baugruppe) wird nicht umgangen, son-dern für das Gesamtprojekt im Bauteil der Miet-wohnungen erfüllt.• Projektbezogene Auflagen und Empfehlungen Wie in der Präsentation zugesagt, ist ein besonders energieeffizientes Gebäude zu errichten. Die Jury erwartet eine detaillierte Darstellung der Kosten für den Außenraum. Die Übergänge im Erdgeschoß und im Freiraum sind in Abstimmung mit dem Kon-zept auf Bauplatz 15B weiterzuentwickeln.
Anschließend beurteilt die Jury die einzelnen Wett-bewerbsbeiträge auf Bauplatz 15B im Detail nach
92den Kriterien des 4-Säulenmodells und dem vorge-gebenen Themenschwerpunkt. Nach einer weiteren eingehenden vergleichenden Diskussion der Quali-täten der Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 15B-3 MIGRA / Hoffmann-Janz / PlanSinn zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 15B-3 MIGRA / Hoffmann-Janz / PlanSinn• Soziale Nachhaltigkeit / Interkulturelles WohnenDas Konzept ist sozial sehr ambitioniert. Zur Ko-operation mit dem Integrationshaus liegt ein sehr detailliertes Konzept zur Flüchtlingsbetreuung und sozialpädagogischen Betreuung von Jugendlichen vor. Die Grundrisse sind hinsichtlich Leistbarkeit sehr flächenökonomisch, alle Zimmer in den B-Typ-Wohnungen sind getrennt begehbar. Positiv ist auch das Angebot der Wahl von abgetrennten oder integrierten Küchenbereichen. Das Angebot an Gemeinschaftseinrichtungen und Gemeinschafts-dachterrassen ist sehr gut. Kritisch werden die gartenseitigen Erdgeschoßwohnungen mit Mieter-gärten gesehen, die einen Großteil des Freiraumes in Anspruch nehmen. In diesem Bereich sind die Zugänge teilweise sehr unattraktiv. Insgesamt stellt das Projekt einen herausragenden Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit dar. • ArchitekturDer Entwurf zeugt von einer klaren und unauf-geregten städtebaulichen Haltung. Auf einfache Weise werden die Stiegenhäuser zu Gliederungs-elementen der Zeilen. Die geschickt gestalteten Grundrisse reagieren gut auf die zum Teil sehr langen Mittelgangzonen, die Großwohnungen sind mit dem möglichen Rundgang sehr gut gelöst. Hingegen lässt die ausschließliche Nutzung der Erdgeschoßzone mit Hausnebenräumen einen adäquaten Bezug zum öffentlichen Raum vermissen. Die privaten Freiräume mit zum Teil weniger als 2 m Tiefe werden eher ungünstig bewertet. • ÖkologieDas Projekt wird bauökologisch insgesamt als gut durchschnittlich beurteilt. Hervorzuheben sind die thermische Solaranlage und die sehr gute Innen-raumausstattung. Die Platzsituation am Eingang als Treffpunkt ist gut gelöst. Die markante Fassa-denbegrünung ist hervorzuheben. Kritisch wird der hohe Anteil an privaten Mietergärten zu Lasten des gemeinschaftlichen Freiraumes gesehen. Die ge-ringe Fläche von 19 m2 Dachbegrünung ist fragwür-dig. Der Anschluss (Hecken) zum Nachbarbauplatz wirkt abweisend. • ÖkonomieDas Projekt weist die geringsten Gesamtbaukos-ten im Bewerberfeld und ein hohes Engagement hinsichtlich der Nutzerkosten auf. Interessant ist die Variante mit Kalt- und Warmmiete. Die Grund-stücksfinanzierungskosten sind hoch. • Projektbezogenen Auflagen und Empfehlungen Die Jury erwartet eine grundsätzliche Überarbei-tung der Erdgeschoßzone bezüglich Architektur-ausprägung, Außenansicht und Erschließung der Wohnungen. Das Freiraumkonzept sowohl im Erdgeschoß als auch auf dem Dach ist gänzlich zu überarbeiten. Die Übergänge im Erdgeschoß und im Freiraum sind in Abstimmung mit dem Konzept auf Bauplatz 15C weiterzuentwickeln.
Es folgt ein Rundgang mit detailliertem Bericht der Vorprüfung zu den Beiträgen auf BPL 3bA (3bA-1 Urbanbau / Veselinovic S. / Detzlhofer A., 3bA-2 Buwog / Stelzhammer & Weber / Auböck + Kárász). Im Anschluss daran beginnen die Projektpräsenta-
tionen. Nach den Präsentationen beurteilt die Jury die einzelnen Wettbewerbsbeiträge auf Bauplatz 3bA im Detail nach den Kriterien des 4-Säulenmo-dells und dem vorgegebenen Themenschwerpunkt. Nach einer weiteren eingehenden vergleichenden Diskussion der Qualitäten der Beiträge kommt die Jury mehrstimmig zu dem Ergebnis, das Projekt 3bA-1 Urbanbau / Veselinovic S. / Detzlhofer A. zur Realisierung zu empfehlen.
Projekt 3bA-1 Urbanbau / Veselinovic S. / Detzlhofer A. • Soziale Nachhaltigkeit / Interkulturelles WohnenDas Projekt weist sowohl hinsichtlich des Angebots zur Sozialen Nachhaltigkeit als auch zum vorge-gebenen Schwerpunktthema hohe Qualitäten auf. Das Wohnungsangebot ist sehr vielfältig, differen-zierte Erschließungen ermöglichen die Schaffung kleinteiliger Nachbarschaften. Der in Richtung Frei-raum und Park südorientierte Gemeinschaftsraum in Verbindung mit der Waschküche ist gut gelöst. Positiv hervorzuheben sind die attraktive Gemein-schaftsdachterrasse, die großzügige Lobby im Erd-geschoß und die angebotene Gästewohnung. Die Kooperation mit dem Integrationsfonds und dem Verein Miteinand zur Moderation in Kombination mit einem, vom Bauträger gesteuerten Besied-lungsmanagement ist glaubhaft ausgearbeitet. • Architektur Mittels einer starken Aufgliederung der Baukörper wird eine gute Antwort auf die vorgegebene hohe Dichte gegeben. Die Ausbildung einer transparen-ten, zweigeschoßigen Erdgeschoßzone ist über-zeugend, auch wenn die V-Stützen im Eckbereich stark modisch und aufgesetzt wirken. Durch die differenzierte Erschließung entsteht eine Vielfalt von Wohnungen mit guten Grundrissangeboten. Die Fassadengestaltung ist zu wenig sensibel, die Präsentation zum Stadtraum wirkt durch die Lau-bengänge massiv. • ÖkologieBauökologisch handelt es sich um ein sehr gutes Projekt. Hervorzuheben sind Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung, Brauchwassernutzung und umweltfreundliche Baustellenabwicklung. Im obersten Geschoß liegt die Fußbodenober-kante über 22 m. Dadurch ergeben sich besondere Brandschutzvorschriften, die im vorliegenden Beitrag nicht berücksichtigt wurden. Der Freiraum ist hinsichtlich Spiel- und Bewegungsflächen gut strukturiert. Der Anteil an Wegeverbindungen ist zu gering, eine Verbindung von Nord-Ost nach Süd-West wäre günstig. Das Angebot von Dachgärten mit Hochbeeten ist positiv, das Flächenangebot je Stiegenhaus erscheint jedoch gering. • ÖkonomieInsgesamt liegt ein sehr gutes ökonomisches Ge-samtkonzept mit Superförderungswohnungen vor.• Projektbezogene Auflagen und EmpfehlungenUm eine adäquate gestalterische Antwort auf den Straßenraum zu finden, ist die Abwicklung der Fas-sade zu überarbeiten.
Das vollständige Juryprotokoll kann unter [email protected] angefordert werden.
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S i e g e r B P L 2 B
Projekt 2b-4
N e u e s l e b e N / s e r g I s o N b A t e s – V o N b A l l m o o s k r u c k e r – N e u W I r t h W . / d e t z l h o f e r A .
SBA Wohnungen
WN WohnungenVBK Wohnungen
WN Fassade, SchnittSBA Fassade, SchnittVBK Fassade, Schnitt
Mitarbeit:Sergison Bates Architects, LondonSéamus LennonLucrezia VonzunJonathan SergisonStephen Bates
von Ballmoos Krucker Architekten, ZürichThorsten HaackValentin LangBruno KruckerThomas von Ballmoos
Architekt Werner Neuwirth, WienLorenzo de ChiffreDaniel LührEva PribitzerWerner Neuwirth
Rendering: Berrel Berrel Krautler AG
Modell:Karl Schwarz
Landschaftsplanung: Anna Detzlhofer Sabine Dessovic
Soziologie: Wohnbund:consult Büro f. Stadt. Raum. EntwicklungDr. Raimund Gutmann
Bauphysik: DI Walter Prause ZT-Kanzlei - Bauphysik
94
S i e g e r B P L 3 B A
Projekt 3bA-1
u r b A N b A u / s N e V e s e l I N o V I c z t / d e t z l h o f e r
Bauträger: Urbanbau
Architektur: Architektin Sne Veselinovic ZT GmbH
Mitarbeit Architektur:Simon Sellner, Maximilian Urs Abele, Yasser Habakzeb, Sladjana Nikolic
Visualisierungen, Renderings:office le nomade
Freiraumplanung:Detzlhofer Landschaftsarchitektur Anna DetzlhoferSabine Dessovic
Konsulenten:Statik: Anton HarrerBauphysik: Martin TichelmannHaustechnik H, L, S: Kainer Gebäude- technik & Energieplanung
Lageplan
Erdgeschoß 6. Obergeschoß
Schnitt
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S i e g e r B P L 9
Projekt 9-4
N e u e h e I m A t / s c h e I f I N g e r + P A r t N e r / l o c .
Mitarbeit:Gerda Gibelhauser, Katrin Kappler
Grünraumplanung: Carla Lo
Visualisierungen:cy_architecture visualization
FLEXIBLE AUFTEILUNGFLEX
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62 m2 2 / 3 ZIMMER
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GEMEINSAMERVORPLATZ
FLEXIBLE AUFTEILUNG62 m2 2 / 3 ZIMMER
GEMEINSAMERVORPLATZ
33,6 m2
4,1 m2
2,9 m27,4 m2
1,5 m2
12,3 m2
4,9 m2
1,5 m2
13,4 m2
28,7 m2
10,9 m2
12,2 m2 13,1 m2
4,0 m2
STG 2
BALKON 5,8 m2
FENSTERBANK (4 m2)PH = 45
BALKON 5,8 m2
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10,3 m2
11,0 m2
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36,7 m2 23,9 m2
4,1 m2
2,9 m27,4 m2
1,5 m2
12,3 m2
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STG 2
10,1 m2
BALKON 5,8 m2 BALKON 5,8 m2
FENSTERBANK (4 m2)PH = 45
VORPLATZ
FRANZÖSISCHESFENSTER
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13,8 m2
6,1 m2
28,1 m2
4,0 m2
14,8 m2
7,3 m2
1,1 m2
BALKON 5,8 m2
GEMEINSAMES VORZIMMER MIT TIEFER FENSTERBANKVOR DER FASSADEALS BESTANDTEIL DES STIEGENHAUSES:
+ ZUSÄTZLICHES MIETFREIES RAUMANGEBOT+ EINFACHE WOHNUNGSZUSAMMENLEGUNG
75 m2 + 6 m2TYP C:
SPIELFLUR UND ARBEITSPLATZ IM EINGANGSBEREICHALS WOHNRAUMERWEITERUNG
+ NACHBARSCHAFTLICHE GEMEINSAME NUTZUNG+ ZONIERUNG HALBÖFFENTLICH - PRIVAT
"EIN ZIMMER MEHR":
+ ADAPTIERBARKEIT AN SICH ÄNDERNDE LEBENSSITUATIONEN UND FINANZIELLE MÖGLICHKEITEN
+ OPTION DER ABTEILUNG EINES ZUSÄTZLICHEN ZIMMERS BEI FLÄCHENGLEICHHEIT DES WOHNUNGSTYPS
62 m2 + 6 m2TYP B:
75 m2 + 6 m2TYP D:
"EIN ZIMMER MEHR"
62 m2 + 6 m2TYP C:
75 m2 + 6 m2TYP C:
"RUNDUM"ERSCHLIESSUNGOHNE EINBAHNUND SACKGASSE
GROSSZÜGIGERAUMDIMENSIONEN (AUCH)IN KLEINEN WOHNUNGEN
VARIABILITÄT DER ZIMMERANZAHL
VARIABILITÄT DER BEREICHE"WOHNEN""KOCHEN""SCHLAFEN"
"EIN ZIMMER MEHR"
FLEXIBLE AUFTEILUNGFLEX
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GEMEINSAMERVORPLATZ
FLEXIBLE AUFTEILUNG62 m2 2 / 3 ZIMMER
GEMEINSAMERVORPLATZ
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12,2 m2 13,1 m2
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FENSTERBANK (4 m2)PH = 45
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36,7 m2 23,9 m2
4,1 m2
2,9 m27,4 m2
1,5 m2
12,3 m2
13,4 m2
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BALKON 5,8 m2 BALKON 5,8 m2
FENSTERBANK (4 m2)PH = 45
VORPLATZ
FRANZÖSISCHESFENSTER
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6,1 m2
28,1 m2
4,0 m2
14,8 m2
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1,1 m2
BALKON 5,8 m2
GEMEINSAMES VORZIMMER MIT TIEFER FENSTERBANKVOR DER FASSADEALS BESTANDTEIL DES STIEGENHAUSES:
+ ZUSÄTZLICHES MIETFREIES RAUMANGEBOT+ EINFACHE WOHNUNGSZUSAMMENLEGUNG
75 m2 + 6 m2TYP C:
SPIELFLUR UND ARBEITSPLATZ IM EINGANGSBEREICHALS WOHNRAUMERWEITERUNG
+ NACHBARSCHAFTLICHE GEMEINSAME NUTZUNG+ ZONIERUNG HALBÖFFENTLICH - PRIVAT
"EIN ZIMMER MEHR":
+ ADAPTIERBARKEIT AN SICH ÄNDERNDE LEBENSSITUATIONEN UND FINANZIELLE MÖGLICHKEITEN
+ OPTION DER ABTEILUNG EINES ZUSÄTZLICHEN ZIMMERS BEI FLÄCHENGLEICHHEIT DES WOHNUNGSTYPS
62 m2 + 6 m2TYP B:
75 m2 + 6 m2TYP D:
"EIN ZIMMER MEHR"
62 m2 + 6 m2TYP C:
75 m2 + 6 m2TYP C:
"RUNDUM"ERSCHLIESSUNGOHNE EINBAHNUND SACKGASSE
GROSSZÜGIGERAUMDIMENSIONEN (AUCH)IN KLEINEN WOHNUNGEN
VARIABILITÄT DER ZIMMERANZAHL
VARIABILITÄT DER BEREICHE"WOHNEN""KOCHEN""SCHLAFEN"
"EIN ZIMMER MEHR"
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FENSTERBANK
Schnitt
Hoffassade
Erdgeschoß
Schnitt Fensterbank
Typ c: 75 m2 + 6 m2
Spielflur und Arbeitsplatzim Eingangsbereichals Wohnraumerweiterung
Typ B: 62 m2 + 6 m2
großzügige Raumdimensionen (auch) in kleinen Wohnungen
Typ D: 75 m2 + 6 m2
„ein Zimmer mehr”Typ C: 62 m2 + 6 m2
„ein Zimmer mehr”
Variabilität der Zimmeranzahl
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S i e g e r B P L 1 2
Projekt 12-1
b A r e A l I N V e s t / f r o e t s c h e r l I c h t e N W A g N e r / P l A N s I N N
Mitarbeit: Paul Rakosa, Peter Sedlak
Bilder:ZOOM visual project
Erdgeschoß
Schnitt A-A
Loft ID Regelgeschoß
Lageplan
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S i e g e r B P L 1 5 B
Projekt 15b-3
m I g r A / h o f f m A N N - J A N z / P l A N s I N N
Mitarbeit: Paul Thrakl, Olga Vodova,Vlad Vladescu, Samo Bertok,Markus Bartsch
LageplanErdgeschoß
Schnitt
Jugendwohngemeinschaftmit interkulturellem Schwerpunkt
SpielraumRaum für Begegnungen
BeratunsstelleIntegrationshaus
InterneVernetzung
Schweidlgasse
Ernst- Melchior- Gasse
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S i e g e r B P L 1 5 C
Projekt 15c-2
s c h W A r z A t A l / s u P e r b l o c k – e I N s z u e I N s / d e t z l h o f e r A .
Mitarbeit:Superblock ZT GMBHChristoph Mörkl, Verena Mörkl, Max Utech, Anne Schmitt, Karel Hausenblas
Einszueins ArchitekturKatharina Beyer, Markus Zilker
Freiraum: Büro Detzlhofer, Sabine Dessovic
Renderings:beyer.co.at images
© Bildmaterial:Wohnen mit Alles! Projektmanagement: raum & kommunikation
Konsulenten:Soziales Konzept: Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen
Bauphysik, Haustechnik, Statik: RWT Plus ZT GmbH, Woschitz Engineering ZT GmbH
LageplanErdgeschoß
Querschnitt, Wohnen mit scharf! Längsschnitt, Wohnen mit uns!
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B P L 2 B
Projekt 2b-1
h e I m b A u / k ö N I g l A r c h / r A J e k b A r o s c hWeitere teilnehmer
G:\Projekte\02, Nordbahnhof\BTA II\BTA\PD7882 mit BPL.doc
Bauträgerauswahlverfahren 02., Nordbahnhof – 2. Phase Bauplätze
Bau- platz 15B
Bauplatz15C
Bauplatz 12 Bauplatz 9
Bauplatz 2b
Bauplatz 3bA
Wettbewerbsgebiet
© w
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B P L 2 B
Projekt 2b-3
W I e N e r h e I m / l A I N e r + P A r t N e r / k o s e l I c k A
B P L 2 B
Projekt 2b-2
P r o W o h N b A u / h o f m A N N A r c h I t e k t e N / k A N d l P .
Renderings:www.oln.at
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B P L 2 B
Projekt 2b-5
ö V W / s & s / l o c .
B P L 3 B A
Projekt 3bA-2
b u W o g / s t e l z h A m m e r & W e b e r / A u b ö c k + k á r á s z
Renderings:Michael Lisner
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B P L 9
Projekt 9-2
k A l l c o / t r A N s _ c I t y / P l A N s I N N
Visualisierungen:ZOOM VP
B P L 9
Projekt 9-1
b W s / b e h f / s t A N d l e r k .
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B P L 9
Projekt 9-3
g P A / k o h l b A u e r m . / h A I d V o g l d .
B P L 1 2
Projekt 12-2
ö s W / W I m m e r h . / k N o l l c o N s u l t
Rendering:Schreiner, Kastler
Rendering:schreinerkastler.at
104
B P L 1 5 B
Projekt 15b-1
g e b ö s / P r A s c h l - g o o d A r z I / f I N A J .
Rendering:Schreiner, Kastler
B P L 1 2
Projekt 12-3
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Projekt 15b-2
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Projekt 15b-4
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Projekt 15c-3
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Rendering:beyer.co.at images
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Projekt 15c-1
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Visualisierung:Xu Kai
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Technische Sicht- und Blendschutzlösungen spielen in der zeitgenössischen Architektur, im öffentlichen wie im privaten Bereich und in Bürogebäuden, eine immer wichtigere Rolle. Als führender Hersteller für hochwertige und innovative Textilien befasst sich Création Baumann intensiv mit der Innen-beschattung und verfügt mit der Produktgruppe Systems über maßgeschneiderte Innenbeschat-tungssysteme, zu denen Rollos, Flächenvorhänge und Vertikallamellen zählen und die sich durch eine große Auswahl von Stoffen, Dessins und Farben auszeichnen.Mit dem Innovationswettbewerb SYSTEMS: Think Forward möchte Création Baumann neuartige und kreative Lösungen für die Innenbeschattung finden.Gesucht werden Produkte, die sich durch innovative technische Lösungen und gute Gestaltung aus-zeichnen und deren technische und kommerzielle Realisierbarkeit möglich erscheinen. Die gesuchten Innenbeschattungsprodukte sollen über eine inno-vative Befestigungstechnik verfügen, mit dem sich Fenster von verschiedenen Seiten bedecken oder freilegen lassen. Die Montage der Produkte soll am Fensterrahmen oder in der Fensternische erfolgen und einfach sein. Die Sicht- und/oder Blendschutz-fläche soll aus textilem Material bestehen und in ihrer Größe flexibel sein, d.h. ähnlich wie ein Plissee. Die Produkte müssen durch innovative Technik, ansprechendes Design und filigrane Materialität überzeugen.
Weiterentwicklung, Produktion, Vermarktung der BeiträgeDer Veranstalter ist daran interessiert, mit einzel-nen WettbewerbsteilnehmerInnen eine länger-fristige Zusammenarbeit aufzubauen. Ziel ist die Weiterentwicklung besonders guter Wettbewerbs-beiträge bis zur Fertigungsreife sowie die anschlie-ßende Produktion und Vermarktung der Beiträge.
TeilnahmeberechtigungDer Innovationswettbewerb wird international aus-geschrieben. Teilnahmeberechtigt sind Lehrkräfte zusammen mit Studierenden von anerkannten Hochschulen und Fachhochschulen der Studienrich-tungen Gestaltung, Design, Innenarchitektur oder Architektur. Studierende sind nur teilnahmeberech-tigt, wenn sie zusammen mit ihrer Anmeldung eine
s y s t e m s : t h I N k f o r W A r d 2 0 1 0 / 2 0 1 1 . A u s s c h r e I b u N g
Erklärung einer Lehrkraft ihrer Hochschule oder Fachhochschule beibringen, die bestätigt, dass sie das Projekt der studierenden Person betreut.
AuszeichnungenDie Gesamtpreissumme beträgt mindestens EUR 15.000. Die drei besten Wettbewerbsbeiträge erhalten je ein Preisgeld von EUR 5.000. Die Jury behält sich vor, die Gewichtung der Preisgelder zu ändern. Die Jury behält sich ebenfalls vor, weitere EUR 5.000 für mögliche Spezialpreise einzusetzen, beispielsweise für die kreativste oder innovativste Lösung.
JuryPhilippe Baumann, Inhaber und CEO Création Bau-mann, René Hofmann, Produktmanager Création Baumann, Dieter Eschmann, Eschmann Innenein-richtung, Bernd Hollin, Hollin + Radoske Architekten, Christophe Marchand, Christophe Marchand Design, Lars Quadejacob, Chefredakteur des Designmagazins design report
Bewertung der WettbewerbsbeiträgeDie Jury bewertet die eingereichten Arbeiten anhand des vorhandenen Innovations- und Neuheitscharak-ters sowie aufgrund der Ästhetik, der intelligenten Technik, der einfachen Anwendung und Montage, der technischen Realisierbarkeit und der Marktfä-higkeit der Beiträge.
AnmeldungDie TeilnehmerInnen müssen sich beim Veranstal-ter anmelden. Wettbewerbsbeiträge ohne vorhe-rige Anmeldung und Registrierung können nicht berücksichtigt werden.
InformationstagDer Veranstalter beabsichtigt, nach Eingang der Anmeldungen im November 2010 für die Wettbe-werbsteilnehmerInnen in Langenthal einen Infor-mationstag durchzuführen.
Termine Die Anmeldungen müssen bis am 31. Oktober 2010 beim Veranstalter eingegangen sein. Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis spätestens am 29. Juli 2011 (17.00 Uhr) beim Veranstalter einge-gangen sein. Die Bewertung der Beiträge durch die Jury sowie die festliche Preisverleihung finden Ende Septem-ber 2011 statt.
Adresse des VeranstaltersDie Anmeldungen für die Teilnahme am Innovati-onswettbewerb sowie die Wettbewerbsbeiträge sind an folgende Adresse zu schicken:Création Baumann Weberei und Färberei AG Innovationswettbewerb „SYSTEMS: Think Forward“CH-4901 Langenthal
Weitere InformationenCorinne Hunziker, ProjektleitungT: +41-62- 919 61 30 [email protected] www.creationbaumann.com/ThinkForward
Franz-Zeller-Platz, Krems, NÖ
A u s l o b e rStadt Krems a.d. Donau, Stabsstelle Stadtentwicklung, 3500 Krems
G e G e N s t A N d d e s W e t t b e W e r b e sErlangung eines städtebaulichen Konzeptes, das auf Grundlage eines funktionalen Konzeptes die Entwicklungsmöglichkeiten des Planungsgebietes und der unmittelbaren Umgebung aufzeigt.
A r t d e s W e t t b e W e r b e sAnonymer, einstufiger, städtebaulicher Ideenwettbewerb mit fünf geladenen Teilnehmern.
b e u r t e i l u N G s K r i t e r i e NStädtebauliche Gesamtlösung; gestalterische und räumliche Qualität vor allem in Bezug auf die Umgebung; Innovation bei der Auswahl und Kompatibilität der Nutzungen; wirtschaftliche Verwertbarkeit; Lösung der Verkehrssituation; Qualität der Freiraumstruktur; Raumverträglichkeit, Umweltverträglichkeit.
b e t e i l i G u N G4 Projekte
P r e i s G e r i c h t s s i t Z u N G16. April 2010
P r e i s G e r i c h tMag.arch. Dietmar Steiner (Vorsitzender; Gestaltungsbeirat), Univ.Prof. Dipl.-Ing. Lilli Licka (stv. Vorsitzende; BOKU Wien), StR Heinz Stummer (Schriftführer; Stadt Krems), Dipl.-Ing. Michaela Dreer (Gestaltungsbeirat), o.Univ.Prof. Mag.arch. Dipl.-Ing. Prof. Roland Gnaiger (Gestaltungsbeirat), Dipl.-Ing. Peter Obleser (Gestaltungsbeirat), Dr. Joachim Rössl (Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Kultur u. Wissen-schaft), Univ.Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Scheuvens (TU Wien)Die Mitglieder des Gestaltungsbeirats erhalten in Summe eine Stimme.
V o r P r ü F u N GDipl.-Ing. Jochen Schmid, Stabsstelle Stadtentwicklung
A u F W A N d s e N t s c h ä d i G u N GJeder der vier Teilnehmer erhält € 4.000,-.
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Städtebauliche Wettbewerbe haben als besonderes Ziel, den funktionalen Veränderungen einer Stadt Rechnung zu tragen. Im konkreten Fall Krems-Stein hat sich der Schnitt-punkt dieser beiden Stadteile als bevorzugte An-laufstelle für Tourismus und Kultur entwickelt. Um eine nachhaltige Sicherstellung dieser für die Stadt Krems wichtigen Wirtschaftszweige zu gewähr-leisten, hat sich die Stadt Krems entschlossen, das Ergebnis dieses Wettbewerbes in Form eines Bebau-ungsplanes festzulegen.Baumassen, Baufluchtlinien und Bebauungsdichte sind neben der Verkehrslösung die wesentlichen Pa-
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Stadtrat Heinz Stummer
rameter, die von der Jury zu beurteilen waren. Das Ergebnis ist ein städtebaulich interessantes Projekt, welches die Akzeptanz der Grundstückseigentümer besitzt und nun von der Politik auf Umsetzung wartet.Ich gratuliere allen Wettbewerbsteilnehmern, die besonders wertvolle Projekte einbracht haben.Das Siegerprojekt besticht durch den klaren Bebau-ungsvorschlag und die angedachte Verkehrslösung, die den Schwerpunkt des Fußgängerverkehrs vom Schwerpunkt des fließenden Verkehrs entkoppelt.Herzlichen Dank den Wettbewerbsteilnehmern und der Jury.
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Beurteilung:Das Preisgericht wird vorab in mehreren Aus-schlussrunden so vorgehen, dass pro Ausschluss-runde mit einfacher Mehrheit der Stimmen festgelegt wird, ob ein Projekt aufgrund der Beur-teilungskriterien an der nächsten Ausschlussrunde teilnimmt oder nicht. Ziel dabei ist die Feststellung der zwei bestgereihten Teilnehmer. Vier Bewerber haben ihre Projekte zeitgerecht eingereicht.Nach einer Präsentation des Wettbewerbsareals und im Anschluss an die erste Besichtigung der Pro-jekte vertieft und präzisiert das Preisgericht die Be-urteilungskriterien: Die Verkehrslösung fordert eine Berücksichtigung des Zugangs von der Donau zur Kunstmeile. Die Bildung der Freiräume sowie die Verknüpfung der Grünräume spielen eine wichtige Rolle. Der Uferbereich zwischen der Donau und der B3 soll von Bebauung frei gehalten und in seiner Nutzung als Erholungsraum und als Transitbereich der Schifffahrtstouristen aufgewertet werden. Die Kopfsituation (westlicher Abschluss der Bebauung) Franz-Zeller-Platz verlangt als „Tor zur Wachau“ eine besondere Sensibilität. Der Bewegungs- und Raumfluss verläuft in mehreren, historisch ent-standenen parallelen Linien zur Donau, daher keine Querachsen als städtebauliche Dominanten. Die funktionelle Überlagerung des Autoverkehrs der B3 mit den Hauptströmen der FußgängerInnen ist besonders problematisch. Das Offenhalten des Raumes zwischen Kulturmeile und Lände ist von besonderer Bedeutung. Die Richtigkeit und Not-wendigkeit der Ausschreibung des Wettbewerbes hat sich dahingehend gezeigt, dass ein funktionie-rendes Stadtquartier mit Identität und Qualität wünschenswert wäre.In der ersten Ausschlussrunde ermittelt das Preis-gericht mit einfacher Stimmenmehrheit jene Bewerber, welche nicht den Bewertungskriterien entsprechen und daher in den folgenden Bewer-tungsdurchgängen nicht weiter berücksichtigt werden. Als Ergebnis dessen scheidet Projekt 3 ein-stimmig aus.In einer zweiten Ausschlussrunde ermittelt das Preisgericht jene Ausarbeitung, welche keines-falls als erst- oder zweitgereihtes Projekt in Frage kommt – Projekt 1 scheidet einstimmig aus.In einem dritten Bewertungsdurchgang werden die verbleibenden zwei Teilnehmer nochmals vertieft beurteilt und gereiht: Projekt 4 wird einstimmig als Siegerprojekt, Projekt 2 einstimmig als zweitgereih-tes Projekt gewählt.
Projektbeschreibung:Projekt 1:Die Platzsituation im Kopfbereich wird gewürdigt. Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens führt die Verkehrslösung (Auflösung des 2. Kreisverkehrs) zu schweren Konflikten und wird aus diesem Grund abgelehnt. Die Fußwege wurden nicht verbessert, sondern es werden die Fußgänger auf Restflächen zurück gedrängt. Das Projekt weist keine wirklichen stadträumlichen Qualitäten auf. Der öffentliche Raum besteht vornehmlich aus Verkehrsflächen und Parkplätzen. Die gezahnte Stadtkante zur Do-nau („Stadtmauer“) erzeugt eine unbefriedigende Rückseite. Der im Konzept erwähnte „Stadtplatz“ ist als solcher gestalterisch nicht ausformuliert.
Projekt 2:Überzeugend ist die Einbettung der Bebauungs-struktur im landschafts- und städtebaulichen Gefüge. Der Abschluss im Süden mit der einge-zogenen Plattform konterkariert diese jedoch. Zu wenig artikuliert ist der westliche Abschluss der Bebauungsstruktur. Völlig unbefriedigend ist das westliche Ende des Planungsgebietes gelöst. Der Zuschnitt der Baukörper im Baugebiet erscheint formalistisch und beliebig. Positiv ist die Anzahl der Anknüpfungen an das Ufer, die Länge der Wege ist jedoch problematisch. Die Anhebung der Bedeu-tung der Fußgängerverbindung zur Kunstmeile ist richtig, erfolgt jedoch an der funktional falschen Stelle. Wenig Charakteristik weisen die Grün- und Freiräume auf. Der nordöstliche Abschluss ist hin-gegen sehr präzise ausformuliert.
Projekt 3:Die Bebauungsstruktur reagiert nicht auf die örtli-che Situation und den historischen Kontext. Verun-möglicht durch die tatsächlich vorgeschlagene Bau-struktur wird die beabsichtigte Durchlässigkeit des Areals zur Donau hin. Durch das Einführen eines Zwischenniveaus auf der vollen Fläche entstehen sehr problematische Räume im Erdgeschoß. Die ufernahen Parkdecks konterkarieren die Qualitäten des Landschaftsraumes. Gänzlich unverständlich sind die umständlichen Fußgängerführungen. Ge-würdigt wird der zynische Kommentar eines „Fast-Food-Drive-In“ als „Tor zur Wachau“.
Projekt 4:Welch eine Chance! Die Verlegung des Kreisver-kehrs in den östlichen Abschnitt des Planareals
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bietet die einmalige Gelegenheit, die Verbindung zwischen Stadt und Donau grundlegend aufzuwer-ten. Der derzeitige Verkehrsraum wird zu einem wirklichen Entree in die Stadt! Ein durchgängiger Platzbereich leitet die mit Schiff ankommenden Besucher auf selbstverständliche Weise zur Kunst-meile. Die Formulierung einer gestalteten Freiflä-che („Skulpturenpark“) stellt die Stadtkante von Stein frei und bringt sie zur Geltung. Insgesamt zeugt der Beitrag von einem höchst sensiblen Um-gang mit den öffentlichen Räumen.Auf überzeugende Weise verdeutlicht dieser Beitrag die große stadtentwicklungsstrategische Bedeu-tung in der Entwicklung des Planungsgebiets. Ein-gebunden in einen großzügigen Landschaftsraum thematisiert ein neues Stadtquartier die herausra-genden Lagequalitäten des Ortes. In interessanter und sehr ambitionierter Weise werden städtebau-liche Prinzipien und Eigenarten der umgebenden Stadträume aufgegriffen und in einem modernen, zeitgemäßen Sinn interpretiert. Leider wird dieses hohe Qualitätsniveau im östlichen Planbereich mit der Verlagerung des Einkaufsmarktes nicht
ganz beibehalten. Hier wäre eine klare Haltung der Bebauung zur B3 und zur verlegten Ferdinand-Porsche-Straße wünschenswert gewesen.Die Verkehrlösung mit der Verlegung des Kreis-verkehrs ist bestechend, wenngleich kritisch an-gemerkt werden muss, dass die Anbindung an die Steiner Landstraße verkehrsfunktional noch nicht überzeugen kann. Gegebenenfalls wird hier ein weiterer Kreisverkehr als notwendig erachtet, was aber unproblematisch möglich sein sollte.Ingesamt würdigt die Jury diesen Beitrag als kon-sequenten und städtebaulich/freiraumplanerisch höchst ambitionierten Entwurf zur Entwicklung des Stadt- und Landschaftraumes – über das engere Planungsgebiet hinausgehend. Aus der bisherigen Restfläche wird ein Schlüsselprojekt der künftigen Stadtentwicklung. Stadt und Donau werden in eine neue Beziehung zueinander gesetzt. Konzeption, Typologie und Struktur des neuen Quartiers sind in der Lage, einen wesentlichen, über den konkreten Ort hinausgehenden Beitrag in der Diskussion zur Europäischen Stadt des 21. Jahrhundert zu leisten.
Franz-Zeller-Platz
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S i e g e r p r o j e k t
Projekt Nr. 4€ 4.000,–
A r c h i t e K t b o r i s P o d r e c c A
1170 Wien
Freiraumplanung:Atelier Auböck + Kárász
Raumplanung & Raumordnung:Rosinak & Partner
Verkehrsplanung:Rosinak & Partner
Vogelperspektiven
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Stadtquartiere alt und neu
Städtebauliches Konzept, Skulpturengarten, Neuer Platz, Quartier, Nahversorgung
räumliche Typologie
Baukörperstudien
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Projekt Nr. 2€ 2.000,–
F e i c h t i N G e r A r c h i t e c t e s
1070 Wien
Funktionelles Konzept
WegenetzGrünraum
Axometrie
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3 . p l a t z
Projekt Nr. 1€ 1.000,–
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1030 Wien
Funktionelles Konzept
Steiner Donaulände stadtauswärts Vogelperspektive
Bebauungskonzept
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Verkehrsplanung:Retter & Partner
k e i n e p r ä m i e r u n g
Projekt Nr. 3
s A m o t t - r e i N i s c h A r c h i t e K t e N
1010 Wien
Funktionelles Konzept
Visualisierung des städtebaulichen Konzeptes
Systemschnitt
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Wenn es um Green Building und Nachhaltigkeit, Revitalisierung von Immobilien oder Büro- und Ar-beitsplatzkonzepte des 21. Jahrhunderts geht, sind Architekten und Innenarchitekten gleichermaßen gefragt. Diese Trendthemen stehen auch im Fokus der ORGATEC, der Internationalen Leitmesse für Office & Object, die vom 26. bis 30. Oktober 2010 in Köln stattfindet. Denn die Veranstaltung bietet neben den neuesten Entwicklungen und Lösungen der Aussteller in ihrem Rahmenprogramm diverse Highlights, die speziell oder insbesondere für Planer von Interesse sind.
Architects Breakfast Eigens für Architekten und Innenarchitekten veranstaltet die Koelnmesse am Freitag, dem 29. Oktober 2010, um 10 Uhr das Architects Breakfast – ein informelles Get Together zum internationalen Erfahrungsaustausch unter Planern und Gestaltern. Als Key-Note-Speaker wird Wolfram Putz, Founding Partner des Architekturbüros Graft, zur Begrüßung sprechen und damit Anregungen für eine lebendige Diskussion während dieser Networking-Veranstal-tung liefern.
Architects Lounge Auch der ORGATEC-Boulevard ist ganz dem Networ-king gewidmet. Dessen architektonische Inszenie-rung unter dem Motto „Arbeitszeit ist Lebenszeit“ beinhaltet zahlreiche informelle Kommunikati-onszonen und Loungebereiche. Einer davon ist die Architects Lounge – der ORGATEC-Treffpunkt nur für Architekten zum Austausch unter Kollegen, zur Ruhepause, auf einen kleinen Snack. Die Architek-tenlounge auf dem ORGATEC-Boulevard vor Halle 10 (Übergang zum Nordboulevard) ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Zutritt wird nur Inhabern der ORGATEC Architects’ Card gewährt, die von Archi-tekten unter [email protected] kos-tenlos angefordert werden kann.
o r G A t e c 2 0 1 0 . t r e F F P u N K t F ü r A r c h i t e K t e N
Weitere Informationenwww.orgatec.de
Insight CologneEin echtes Highlight, das (nicht nur) Architekten Ins-pirationen bietet, ist zweifelsohne Insight Cologne – ORGATEC Night of Corporate Architecture. Denn am Abend des 29. Oktobers gilt es auf Entdeckungstour durch ausgewählte Kölner Büro- und Objektge-bäude zu gehen. Verbunden über ein Bus-Shuttle-Netz können erfolgreiche Beispiele für anspruchs-volle Arbeits- und Kommunikationsräume erkundet werden. Präsentiert werden moderne, ganzheitliche Lösungen für Gebäude und Büros, bei denen aktu-elle Trends bereits in den Alltag eingeflossen sind und faszinierende und zukunftsweisende Lösungen eingesetzt werden. Die Themenpalette reicht dabei von Büro- und Arbeitskonzepten des 21. Jahrhun-derts (z. B. Kranhaus 1 im Rheinauhafen), über Green Building und Nachhaltigkeit (z.B. Cologne Oval Offices) und Revitalisierung von Gebäuden (z.B. maxCologne, das ehemalige Lufthansa-Gebäude) bis hin zur Objektgestaltung und -einrichtung (z.B. Hotel InterContinental).
Ultima OfficeUm den interdisziplinären Austausch geht es beim Ultima Office Trendforum, der zentralen Diskussi-onsbühne der ORGATEC 2010 in Halle 6. Hier wer-den an allen Messetagen aktuelle Branchenthemen diskutiert. So steht am Donnerstag, dem 28. Okto-ber, zum Beispiel der Themenblock „Immobilien-nutzung und Nachhaltigkeit“ auf dem Programm. Dort sprechen etwa ein Vertreter von Behnisch Architekten und ein Experte für Architekturkom-munikation über die Umnutzungsmöglichkeiten von Büros aus Sicht der Architekten. Auch sonst kommen Themen zur Sprache, die die Arbeit von Planern und Gestaltern beeinflussen – angefangen von der Tages- und Kunstlichtplanung, über Schall- und Lärmentwicklung im Büro bis hin zu der Frage „Wie wir in Zukunft leben und arbeiten“, die Jürgen Bruns-Berentelg, Geschäftsführer der Hafencity Hamburg GmbH, als Key-Note-Speaker in seiner Eröffnungsrede zur Verleihung des Best Office Awards 2010 behandelt.Dieser Preis, den die Koelnmesse gemeinsam mit der WirtschaftsWoche zum vierten Mal in Folge an herausragend realisierte Bürokonzepte aus dem In- und Ausland vergibt, ist nicht zuletzt eine weitere Inspirationsquelle für alle (Innen-) Architekten. Ab-gerundet wird das Ultima Office Trendforum durch die Ausstellung zum Best Office Award 2010 im angegliederten Trendforum-Café. Dort findet am Donnerstag, dem 28. Oktober 2010, auch die Verlei-hung des Deutschen Innenarchitektur-Juniorpreises 2010 durch den Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA) statt.
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Realisierungen
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B e n e s c h \ s t ö g m ü L L e R
Haus mit Veranden, Buchengasse, Wien 10
Alten- und Pflegeheim Vogelweide, Wels, OÖ
Leben in urbaner Natur, München – Berg am Laim, Deutschland
A u s L o B e rVIVICO Real Estate GmbH, München
o r g A N i s A t o rBöhm Glaab Sandler Mittertrainer, München
g e g e N s t A N D D e s W e t t B e W e r B e s Im Münchener Bezirk Berg am Laim soll ein neues Stadtquartier realisiert werden. Auf dem 13,5 ha großen Areal in der Baumkirchner Straße ist ein gemischt genutztes Quartier mit hohem Wohnanteil geplant.
A r t D e s W e t t B e W e r B e sIn der 1. Stufe anonymer, international geladener, zweistufiger städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb.
B e t e i L i g u N g1. Stufe: 12 Projekte; 2. Stufe: 3 Projekte
P r e i s g e r i c h t s s i t z u N g1. Stufe: 15. Jänner 2010; 2. Stufe: 26. März 2010
P r e i s g e r i c h tProf. Carl Fingerhuth (Vorsitzender), Prof. Landschaftsarch. Maria Auböck, Landschaftsarch. Irene Burkhardt, Arch. Andreas Garkisch, StBR Prof. Dr. (I) Elisabeth Merk, Arch. Stefan Ondracek, Christine Hacker, Robert Brannekämpfer, Lydia Dietrich, Prof. Dr. Jörg Hoffmann, Dr. Ralf Schneider, Josef Koch
P r e i s g e L D e r 1. Stufe: 1. Preis: € 20.000,–; 2. Preis: € 12.000,–; 3. Preis: € 8.000,–2. Stufe: keine Preisgelder, sondern Auftrag für den 1. Preis
P r e i s e1. Stufe – mit Auflage der Überarbeitung1. Preis: Ammann Albers Stadtwerke, Architekt, Zürich und Schweingruber Zulauf, Landschaftsarchitekten, Zürich2. Preis: Peter Ebner and friends, Architekt, Wien und Mahl-Gebhard, Landschaftsarchitekten, München3. Preis: Peter Haimerl, Architekt, München und Atelier Loidl, Landschaftsarchitekten, Berlin
2 . s t u f e – Ü B e r A r B e i t u N g 1. Preis: Peter Ebner and friends, Architekt, Wien und Mahl-Gebhard, Landschaftsarchitekten, München
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Leben in urbaner Natur, München – Berg am Laim, Deutschland
AusgangssituationDas Areal des ehemaligen Bahnbetriebswerks 4 (BW4) in München am S-Bahnhalt Berg am Laim soll eine neue Nutzung erhalten und zu einem qualitätvollen neuen Stadtbaustein im Münchner Osten werden. Die Eigentümerin des Grundstücks, die Vivico Real Estate GmbH, sucht hierfür ein zu-kunftsweisendes Konzept, das den heute in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit kaum präsenten Ort neu definiert und ihm eine eigene Identität gibt. Entsprechend der Leitgedanken der Stadtent-wicklungskonzeption „Perspektive München“ soll die bauliche Nutzung und Verdichtung mit einer landschaftlichen Aufwertung verknüpft werden. Der Ostteil der Fläche steht für eine Neubebauung zur Verfügung, der Westteil mit den brachgefalle-nen Gleisanlagen soll als ökologische Vorrangfläche gesichert und weiterentwickelt werden.
Lageplan Ebner 1. Stufe
Lageplan Ammann
Lageplan Haimerl wet
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Projektbewertung 2. StufeDas Team Peter Ebner – mahl-gebhard suchte nach einem radikal anderen Konzept. Dies ist von einer für das Gebiet neuartigen Struktur geprägt, die sich vom Umfeld abhebt und eine eigene Identität schafft. Eine klare Kante zur ökologischen Vor-rangfläche macht auf die Trennung von Natur und Stadt aufmerksam. Es entsteht eine homogene Bebauung, die auf dem ganzen Areal die gleiche Typologie anbietet und im Wesentlichen nach in-nen orientiert ist. Die Lösung von Bindungen und Verknüpfungen ermöglicht eine durchgängig hohe Nutzungsqualität.Das Sportvereinszentrum auf dem bisherigen Aldi-Grundstück ist gut gelöst, eine Anordnung hier bedarf jedoch einer vorgezogenen Umsetzung des Aldi-Marktes auf dem neuen Grundstück an der Baumkirchner Straße. Die Abstandsflächen sind in den Wohngebieten zum Teil unterschritten. Die hö-hengleiche Kreuzung von Erschließungsstraße und Weg auf dem Rosenheimer Bahndamm ermöglicht eine selbstverständliche Straßenführung, beein-trächtigt aber die hier langfristig geplante Fuß- und Radwegeverbindung. Der Vorschlag, Retentionsflä-chen anzubieten, wird begrüßt.
EntwurfskonzeptWir greifen vorhandene Elemente der Umgebung auf, und versuchen, das Gebiet mit dem „Zentrum“ von Berg am Laim zu verbinden. Das Gebiet fordert aber provokante, zukunftsorientierte Strategien für die Entwicklung neuer, beispielhafter urbaner Wohn- und Gewerbeformen: Identität und Vieldeu-
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A r c h i t e k t P e t e r e B N e r A N D f r i e N D s / M A h L - g e B h A r D L A N D s c h A f t s A r c h i t e k t e N
Wien / München
Team: Peter Ebner, Andrea Gebhard, Johannes Mahl, Thomas Kosiec, Lena Bertram, Wulf Boer, Moustafa Hamdi, Johannes Kruck
tigkeit, Robustheit und Variabilität. Es fordert einen Katalog von Spielregeln für ein Spiel noch unbe-kannter Akteure.Die Tiefe der Baufelder erzeugt spezifische Typo-logien, die dem städtebaulichen Kontext einen „doppelten Boden“ verleihen. Verschiedene Felder lassen sich identifizieren, die innerhalb des künfti-gen Gesamtgefüges spezifische Einheiten ausbil-den. Je nach Lage differenzieren sich die Einheiten in gemischte, offene, gestreute oder komprimierte Felder mit unterschiedlichen, programmatischen Schwerpunkten. Eine bekannte Differenzierung in Blockrandstadt und freistehende Bebauung entfällt, da wir versucht haben, die Qualitäten der jeweiligen Struktur miteinander zu verschmelzen. Die Integration der unterschiedlichen Nutzer und Charaktere führt vielmehr zu einem komplexen System aus Feldern, die in intensivem Dialog und in vielfältigen Beziehungen zueinander stehen.Als Basis diente der Wiener „Superblock“, der einer-seits einen klaren Stadtraum bildet und anderer-seits ruhige Innenräume schafft. Da es heute nicht mehr um eine „Wehrsituation“ geht, haben wir den Superblock um die Qualität des (Stadt)Raumflusses erweitert. Wir haben „Gemeinschaftseinrichtungen“ als Filter zwischen dem öffentlichen Raum und dem privaten Hof situiert, um einerseits das gemeinschaftliche Leben wieder zu bereichern und andererseits Orien-tierung durch die Gestaltung dieser Implantate zu schaffen. Somit entstehen großzügigere „Höfe“, die den Blick nach außen zulassen und trotzdem die Privatheit erhalten.
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Ansicht A-A
Nutzungen
Lärmschutzkarte
Schnitt C-C
Schnitt B-B
Maßnahmen bzgl. Lärmschutz
Verdichtung / Aufweitung
Verlagerung KiTa
Reduzierung der Implantate
Neueinteilung der Bauabschnitte
Positionierung der TG-Einfahrten
Haus mit Veranden, Buchengasse, Wien 10
B a u t r ä g e rHeimbau & Eisenhof, 1150 Wien
P l a n u n gRüdiger Lainer + Partner Architekten, 1010 WienRüdiger Lainer, Oliver SterlPlanungsteam: Andrea Graßmugg (PI), Stephan Klammer, Florentine Helmcke, Markus Rietzler, Miriam Schneider, Andreas Schrader, Christoph Wassmann, Klaus Leitner, Julia Zeleny, Heidi Mickal, Anja Mayr, Claudia Baumgartner, Dimitrina Hadzhihristeva, Maren Schröder
K o n s u l e n t e nStatik: Vasko+PartnerHKLS, Elektroplanung: Schmidt ReuterBauphysik: H.J. DworakFarbkonzept: Oskar Putz
F o t o sHubert Dimko, Michael Hierner
P r o j e K t V e r l a u FWettbewerb Sommer 2005, 1. PreisPlanungsbeginn Sommer 2005 Baubeginn April 2006Fertigstellung Juni 2008 best architects 10 in gold20+10+X World Architecture Community Award 7. Cycle
P r o j e K t d a t e nGrundstücksfläche 9.855 m2
Bruttogrundfläche 32.037 m2
Nettogrundfläche 26.296 m2
Wohnnutzfläche 21.089 m2
NF Kindertagesheim 885 m2
Wohnungsanzahl 250Stellplätze 254
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Foto
: Hub
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Der klassische Block Mutation des Blocks 1 Mutation des Blocks 2 Drehung der Volumina Modulation der Baukörper
Licht, Luft und SonneAuf den 10.000 m2 großen ehem. Tarbuk-Gründen im Herz des alten Favoritens standen vor hundert Jahren noch Kleingärten und die Holzplätze der Wienerberger Ziegelbrennerei. Auf diesem Areal entstand ein außergewöhnliches Wohnprojekt. Kompaktheit und urbane Dichte, durchzogen von einer großen Anzahl gemeinschaftlicher Grünflä-chen, sind seine wesentlichen Merkmale.Die zentralen Themen des Projektes waren: Licht, Luft und Sonne.
Das PrinzipAus einer ein- bis zweigeschoßigen Sockelzone mit eingeschnittenen Freiflächen und privaten Patiohö-fen wächst die höhere Bebauung, die von dem nie-deren, differenzierten Blockrand zurückrückt. Die Solitäre werden durch ihre Terrassierung, Ein-schnitte und die vorragenden, individuellen Veran-den gegliedert.Dieses Konzept bietet den Bewohnern und Anrai-nern trotz hoher Dichte Freiraumqualität, Ausblick, Durchblick und Besonnung.Das Prinzip der Grundrisse basiert auf einem ein-fachen Modulsystem, welches eine Aneinanderrei-hung vielfältiger Grundrisstypen ermöglicht. w
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Entwicklung der Baukörper
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1010 Wien
Ein großes Angebot an gemeinschaftlichen Freiflä-chen unterschiedlicher Qualitäten und Organisa-tion bereichert die Wohnoase.
StädtebauDie Offenheit des Terrains ist in einem sehr dicht bebauten Bezirk wie Favoriten eine wesentliche Qualität. Der Blockrand wird definiert durch eine niedrige Bebauung, die als Patiohäuser, für das Kin-dertagesheim und Gemeinschaftsflächen genutzt wird; er könnte aber auch flexibel dem Straßen-raum zugeordnet werden, sodass je nach Bedarf Geschäftsflächen, Werkstätten etc. möglich sind. Die höheren Baukörper sind von diesem Rand abge-rückt. Der südliche Baukörper liegt mittig, so wer-den die Anrainer weder beschattet noch in ihrem Ausblick eingeschränkt.
ArchitekturDie Konfiguration der Baukörper wird aus der Op-timierung von Kontext, Lichteinfall, Sichtbezügen und Funktion entwickelt. Die Verschneidungen und Einschnitte strukturieren die innen liegende Erschließung und schaffen als Mehrwert vielfältige Gemeinschaftsbereiche unterschiedlicher Größe. Die Struktur der Wohnungen mit tragenden Außen-wänden und Mittelwänden ermöglicht in Längs-richtung ungehinderte Flexibilität für verschiedene Wohnungstypen, aber auch verschiedene Grund-risskonfigurationen.
FreiraumDas Grundstück wird durch die Baukörper und die Freiräume in öffentliche, halböffentliche und pri-vate Zonen unterteilt. Neben den vielen Durchgän-gen und Durchblicken entstehen abwechslungsrei-che Möglichkeiten der Durchwegung.
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Längsschnitt
Schema Grundriss – flexible Grundstruktur
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Alten- und Pflegeheim Vogelweide, Wels, OÖ
B A u h e r rGemeinnützige Welser Heimstättengenossenschaft, 4600 Wels
N u t z e rStadt Wels Dienststelle für Seniorenbetreuung, 4600 Wels
P l A N u N gBenesch \ Stögmüller Architekten, 4600 Wels
K O N s u l e N t e NStatik: Franz Raffelsberger, 4600 WelsHLS: Ökoenergie Greif, 4600 WelsEL: FHK Lichttechnik, 4600 Wels
F O t O sAndrew Phelps
P r O j e K t V e r l A u FGeladener Wettbewerb Nov. 2006, 1. PreisEinreichung März 2007Baubeginn Mai 2007 Fertigstellung Februar 2010
P r O j e K t d A t e NGrundstücksfläche 7.884 m2
Bebaute Fläche 1.895 m2
Nettonutzfläche 8.130 m2
Umbauter Raum 34.960 m3
4 Doppelzimmer, 124 EinzelzimmerSeminar- und VeranstaltungsraumKapelleGesamtbaukosten € 16,8 Mio., davon € 1,32 Mio. für Energiesparmaßnahmen
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Dem Entwurfsgedanken zufolge bilden die beiden versetzten Baukörper des Alten- und Pflegeheimes (APH) einen Abschluss für die westlich entstehende Wohnbebauung. Sie sind aber auch eine Verlänge-rung der Bebauungsstruktur, die sich entlang der Laahenerstraße entwickelt. Somit bildet das APH eine Stadtausfahrt in Richtung Norden. Das Grund-stück des neuen Altenpflegeheimes wird durch die Wahl der Baukörperlage in eine Erschließungszone und eine Ruhezone geteilt. In der Ruhezone, wird ein Grünraumkonzept verwirklicht, das den Bewoh-nern die Möglichkeit des Sich-Erinnerns bieten soll. Die unmittelbare Nähe der Wohnbebauung im Os-ten unterstützt die Integration in die Gesellschaft und das Miteinander, sowie das Teilhaben am tägli-chen Geschehen der Nachbarschaft.Das APH ist als Haus mit Wohngruppencharakter konzipiert. Je Geschoss werden zwei Gruppen mit
eigenem Aufenthalts- und Küchenbereich an einen gemeinsam genutzten Vorraum angeschlossen. In die bereits erwähnten Aufenthaltsbereiche sind Kleinststützpunkte für das Pflegepersonal integ-riert. Großzügige Loggien verlängern die Aufent-haltszonen nach draußen und bieten geschützten Aufenthalt im Freien. Der Tagesablauf in den acht Wohngemeinschaften orientiert sich primär an den alltäglichen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Funk-tionale Versorgungsstrukturen treten in den Hinter-grund. Ziel ist die Normalität des Lebens weitestge-hend zu fördern. BewohnerInnen, Angehörige und MitarbeiterInnen stehen im Mittelpunkt der Leis-tungserbringung. Sie verbringen und gestalten den Tag miteinander, so individuell wie möglich und so professionell wie nötig. Im Erdgeschoß, zentral gelegen mit direkter Anbindung an den Grünraum, liegen Veranstaltungs- und Kommunikationszonen. w
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B e N e s c h \ s t Ö g m ü l l e r A r c h i t e K t e N
4600 Wels
Ein Mehrzweckraum, der durch mobile Trennwände geteilt oder geöffnet werden kann, bietet den Be-wohnern die Möglichkeit zur andächtigen Ruhe ebenso wie für gemeinschaftliche Feste.Das Alten- und Pflegeheim Vogelweide wird als Pas- sivhaus mit einer Energiekennzahl von 7,4 kW/m2a errichtet. Es ist damit ein Pilot- und Modellprojekt des Landes Oberösterreich und der Stadt Wels und wurde auch vom Land OÖ so bestätigt. Das ge-samte Objekt ist kontrolliert be- und entlüftet. Die Zuluft wird durch einen Erdkollektor um bis zu 10°C vorgewärmt. Eine serielle zweistufige Wärmerück-gewinnung sowie 250 m2 thermische Solarkollek-toren am Dach unterstützen die Heizungsanlage. Im Garten ist eine Regenwasserzisterne mit vor-geschalteten Filterschächten situiert. Diese tragen wesentlich zur Reduktion der Brauchwasserent-nahme aus dem Grundwasser bei. Neben der Solar-anlage wird eine 22,5 kW Fotovoltaikanlage errich-tet. Zur Erreichung des Passivhausstandards ist das Bauwerk mit wesentlich mehr Wärmedämmung versehen als vergleichbare Pflegeeinrichtungen, die bis dato errichtet wurden.
FASSADENTECHNIKBeim Projekt Vogelweide kamen als Wärme-dämmverbundsystem 22- bzw. 28 cm-Lambdapor Dämmplatten von Capatect zum Einsatz, zum Teil zweilagig verlegt und im Bereich der Brand-schutzriegel zusätzlich mit Steinwolleplatten kombiniert. Die Platten wurden in Nut und Feder verlegt, um jeder Wärmeausleitung vorzubeugen. Für einen besseren Spannungsabbau waren die Platten bereits werksseitig an der Oberfläche ge-schlitzt. Als Kleber für Verlegung und Armierung fand die Capatect Klebe- und Spachtelmasse 190, als Deckputz der carbonfaserverstärkte Capatect CarboPor-Strukturputz, der für diese Dämmsys-teme besonders gut geeignet ist, Verwendung.
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Innovationen
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Innovationen
Zumtobel verspricht nachhaltige Beleuchtung
Orgatec 2010. Lighting Competence Centre
Glas: Trends bei Fassaden
Nachhaltig planen – Massiv Bauen
Die große Chance: Porenbeton
Wiesner-Hager und Lorbeer gründen Allianz
Richtlinien Metallbautechnik
Neues Alufusion-Fenstersystem
Bestellkarte/Abokarte
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Die Zumtobel Gruppe richtet ihre unternehmeri-schen Aktivitäten in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht auf nachhaltigen Erfolg aus. Die Orientierung an Nachhaltigkeit und insbeson-dere das Thema Energieeffizienz wird dabei als große Chance gesehen. Erstmalig veröffentlichte die Zumtobel Gruppe einen Nachhaltigkeitsbericht, der auf den vier Handlungsfeldern Markt, Mitar-beiter, Prozesse und Integrität basiert. Neben der Einführung einer Ökobilanz für ihre Beleuchtung bietet Zumtobel Planungstools für Architekten und Lichtplaner an, um neben dem Leuchtmittel, der Leuchte selbst und dem Leuchtmanagement auch die Lichtplanung energieeffizienter zu gestalten. Mit dem Vivalditool kann in einem dynamischen Vi-deo Lichteinfall simuliert werden, mit dem Eli-Leni-
Weitere Informationenwww.zumtobel.com
Z u m t o b e l v e r s p r i c h t n a c h h a l t i g e b e l e u c h t u n g
Calculator kann die Lichtqualität bewertet werden, der EcoCalc berechnet Invest- und Betriebskosten und LM Energy das Einsparpotenzial durch Tages-lichtnutzung. Nachhaltigkeit in der Beleuchtung bedeutet die Balance zwischen Ökologie, Ökonomie und Ergono-mie und so setzt der Hersteller dabei ganz auf die LED-Technik. Das Leuchtmittel Panos Infinity soll um 70% effizienter als ein konventionelles Down-light sein und eine stabilere Farbqualität bieten. Die Leuchte Eleea verspricht einem um 15% gesteiger-ten Wirkungsgrad. Und die Konzeptfassade Future Cube, die auf der Light & Building in Frankfurt zu sehen war, soll alles können: Energiegewinnung, Klimatisierung, Sonnenschutz. Tageslichtumlen-kung. Und sogar den Blick nach draußen erlauben.
Lichtgestaltung spielt in Büros und Objekten eine wesentliche Rolle und bildet 2010 auf der ORGATEC, die vom 26. bis 30. Oktober 2010 in Köln stattfindet, einen Schwerpunkt. Optimale Lichtverhältnisse im Arbeitsbereich erhöhen die Konzentration, verringern die Fehlerquote und können Tageszeit bedingte Tiefs ausgleichen. Eine entsprechende Lichtgestaltung wirkt sich aber auch auf das Wohl-befinden aus, außerdem tragen moderne Licht-managementsysteme und Lampentechnologien wie LED auch zur Energieeffizienz bei. Erstmalig hält die ORGATEC, Leitmesse für Office & Object, in diesem Jahr unter der Motto ‚Licht erhellt den Raum – und den Geist!’ ein spezielles Paket-An-gebot für Anbieter von Licht-, Schattierungs- und Beleuchtungslösungen für Büro und Objekt bereit. Begleitet wird die Präsentation der Unternehmen durch die Ausstellung ‚Lichtwelt Büro’ der Lichtaka-demie Bartenbach und des Bartenbach LichtLabors. Unter Fokussierung auf vier Zukunftsthemen wer-den innovative Ansätze der Lichtplanung gezeigt.
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Lichtmodelle behandeln die Themen ‚Das Büro als Lichtfänger’, ‚Durchbruch für die Sonne’, ‚Neue Technologie LED’ und ‚Symbiose von Licht und Ma-terial’. Die Ausstellung ‚Lichtwelt Büro’ rückt parallel dazu innovative Ansätze der Lichtplanung in den Mittelpunkt. Zukunftsthemen sollen anhand von Lichtmodellen greifbar gemacht und die Besucher für die Bedeutung der Lichtplanung sensibilisiert werden. Dazu werden visionäre Lichtideen und in-novative Systemlösungen in einem Licht-Parcours präsentiert. Gebaute Raummodelle machen die Lichtstimmungen real erlebbar. ‚Das Büro als Licht-fänger’ hat Lichtplanung als Tageslichtplanung und damit als Tageslichtarchitektur zum Thema und pointiert die tageslichtoptimierte Gebäudestruktur. Die solare Nutzung hat ’Durchbruch für die Sonne’ zum Inhalt. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, um Sonnenlicht auch in Großraumgebäuden von enormer Tiefe zu lenken und gleichmäßig zu ver-teilen – vor allem vor dem Hintergrund der Ener-gieeinsparung. Energieeffizienz ist neben enorm
Weitere Informationenwww.orgatec.de
Panos Infinity
Eleea Raster
90° Connection Eleea
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Fassaden mit hohem Glasanteil stehen unter dem Aspekt der Energieeffizienz besonders in Diskus-sion. Zukunftsfähige Lösungen müssen unter-schiedliche Ansprüche an Energieeinsparung und Nutzerkomfort mit rechtlichen und wirtschaftli-
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Weitere InformationenCLIMAplusSECURIT-Partnerc/o SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland GmbHViktoriaallee 3-552066 AachenDeutschlandT: +49-241-516-0T: +49-241-516-2224www.climaplus-securit.com
VHV Hauptverwaltung, HannoverArchitektur: BKSP Grabau Leiber Obermann & Partner
chen Rahmenbedingungen in Einklang bringen. Zunehmende Verwendung – besonders für die Wärmedämmung – findet das aktuell entwickelte Dreifach-Isolierglas wie SGG CLIMATOP mit einem thermisch getrennten Abstandshalter in entspre-chend dämmenden Rahmensystemen. Es kann mit Zusatzfunktionen wie Sonnenschutz und Schall-schutz kombiniert werden. Auch die Integration von Sicherheitsfunktionen in das Glas spielt eine zunehmend größere Rolle – von der passiven Si-cherheit über die Absturzsicherung bis hin zum Einsatz von durchbruch-, durchschuss- und explo-sionshemmenden Gläsern. Im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz gilt es, Anforderungen an einen maximalen Sonnenschutz einerseits mit größtmöglichem Tageslichteinfall andererseits bei bestmöglichen Ug-Wert zu vereinen. Hier sind Son-nenschutzgläser eine ebenso wirksame wie kosten-günstige Lösung. Das neue SGG COOL-LITE XTREME 60/28 verfügt über eine bislang in Deutschland einzigartige Se-lektivität größer zwei. Gleichzeitig bietet das Glas mit einem Ug-Wert von 1,0 W/m2k im Standardauf-bau beste Möglichkeiten für eine hervorragende Wärmedämmung. Das Verhältnis von Lichttrans-mission zu Gesamtenergiedurchlassgrad wurde mit diesem Sonnenschutzglas auf ein neues Niveau ge-hoben. Die Fassaden der Zukunft werden aber nicht nur helfen, Energie zu sparen. Teile der Fassade werden überall dort, wo es sinnvoll ist, zur Energie-, Strom- und/oder Warmwassererzeugung genutzt werden – fassaden- oder glasintegrierte Fotovoltaik ist hier ein zukünftiger Faktor.
hoher Lebensdauer und kleiner Bauform auch ein Vorteil von LED-Leuchten. Das Zukunftsszenario ‚Neue Technologie LED’ präsentiert dazu ein inno-vatives Kunstlichtkonzept. ‚Symbiose von Licht und Material’ behandelt das Zusammenspiel von Licht und Material in Verbindung mit der psychophysio-logischen Behaglichkeit im Büroraum. Das Lighting Competence Centre bietet den Besuchern mit den Ausstellerpräsentationen und der begleitenden Ausstellung somit einen Überblick über Lösungen aus dem Bereich Licht, es ist zentraler Anlaufpunkt für alle für die Gestaltung von Büros und Objekten relevanten Zielgruppen: Planer wie Innenarchitek-ten und Architekten, Entscheider aus Nutzerunter-nehmen wie Geschäftsführer, Einkäufer oder Faci-lity Manager aus der Industrie und Projektsteuerer.
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Gestalterisches Konzept des Lighting Competence Centres
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weitere informationenwww.baumassiv.at
Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Der Bedarf an neuen Wohnungen wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Bis zum Jahr 2050 wächst die Ein-wohnerzahl Österreichs auf mehr als 9 Millionen. Aus Rücksicht auf und als Vorbild für uns nachkom-mende Generationen müssen sich Leben, Wohnen und Bauen am Prinzip der Nachhaltigkeit orien-tieren. Nachhaltig bauen heißt, soziale und wirt-schaftliche Gesichtspunkte gleichberechtigt mit Umweltfragen zu berücksichtigen. Massivhäuser aus mineralischen Baustoffen wie Beton und Ziegel überzeugen in den drei Dimensionen der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit.
Sozial: Förderwürdige ZukunftZunehmende Bevölkerung und steigende Lebens-erwartung verändern das Zusammenleben und den Wohnraumbedarf in Österreich. Um ein har-monisches Miteinander unserer Gesellschaft zu gewährleisten und den sozialen Frieden zu erhal-ten, muss qualitätsvolles Wohnen auch in Zukunft für jedermann leistbar sein. Aufgabe der Politik ist, die Kriterien für die Wohnraumbeschaffung an die Bedürfnisse von morgen anzupassen.Die Sicherstel-lung der Wohnbauförderung und der Finanzierung eines bedarfsgerechten Wohnungsneubaus ist unerlässlich.
Bewertbare GebäudeMit der Forschungsinitiative „Nachhaltigkeit massiv“ legt der Fachverband der Stein- und kera-mischen Industrie Österreichs das Fundament für die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen im Bereich des Massivbaus. Ziel ist, die Bauprodukte und -dienstleistungen technologisch weiterzu-entwickeln und die Bewertbarkeit von Gebäuden zu verbessern. Die Forschungsinitiative hat die wesentlichen Akteure an einen Tisch gebracht, um ein gemeinsames Verständnis zur Nachhaltigkeit von Gebäuden zu entwickeln. Die Ergebnisse zeigen ein enormes Nachhaltigkeitspotenzial massiver Baustoffe.Massive Baustoffe bestehen aus natürlichen, mine-ralischen Rohstoffen wie Sand, Kies, Ton und Lehm. Sie sind die beste Voraussetzung für gesundes und
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behagliches Wohnen. Während im Winter die Son-nenenergie optimal aufgenommen wird, verhindert die Speichermasse im Sommer eine Überhitzung. Ein weiteres Qualitätsmerkmal des Massivbaus ist der Schallschutz. Denn: Je größer die Masse, desto geringer der Lärm. Auch das Brandrisiko hängt von der Bauweise ab. Massive Baustoffe entwickeln we-der Rauch noch giftige Dämpfe und verhindern die Brandausbreitung.
Ökonomisch: Nachhaltige Kosten-Nutzen- RechnungBei der Entwicklung von Gebäuden entscheiden vielfach die Investitionskosten. Doch: Zahlreiche Praxisbeispiele zeigen, dass Baufolgekosten die Er-richtungskosten um ein Mehrfaches überschreiten können. Massiv gebaute Häuser überzeugen in der langjährigen Nutzung durch geringe Instandhal-tungs- und Betriebskosten. Die Massivbauweise ist zu Recht die bevorzugte Bauweise der Österreicher. Das eigene unterkellerte Massivhaus, aber auch Investitionen in massiv errichtete Gebäude sind eine beständige und sichere Wertanlage für Gene-rationen.
Regionale WertschöpfungDie natürlichen Rohstoffe zur Herstellung von Be-ton und Ziegel sind in großen Mengen in Österreich vorhanden. Massiv bauen trägt zur regionalen Wertschöpfung bei, sichert Arbeitsplätze und stärkt die heimische Wirtschaft.
Ökologisch: Bewährte Qualität bewertenRatings für nachhaltige Gebäude gewinnen inter-national an Bedeutung. Massive Baustoffe punkten bei der Herstellung durch eine günstige Ökobilanz, während der generationenüberspannenden Nut-zungsphase durch niedrige Instandhaltungs- und Wartungskosten und bei der Entsorgung durch volle Recyclingfähigkeit. Im Massivbau gibt es keine langen Transportwege: Die Rohmaterialien Sand, Kies, Ton und Lehm sind in hoher Qualität langfris-tig überall in Österreich verfügbar.
Bessere KreislauffähigkeitNicht immer wird ewig gebraucht, was ewig hält: Vor allem bei Gewerbebauten mit kurzer Nutzungs-dauer ist die notwendige Flexibilität des Gebäudes
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bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen. So können Bauteile für neue Projekte genutzt und Ressourcen geschont werden.
Weiterentwicklung TQBEines der wesentlichsten Ergebnisse von „Nach-haltigkeit Massiv“ war die Weiterentwicklung des österreichischen Gebäudebewertungssystems Total Quality Building (TQB) hinsichtlich Lebenszyklus-kosten, Lebensdauer von Gebäuden und Bauteilen, Transporte sowie Integration sozialer und ökono-mischer Aspekte. Dabei wurde auf eine gleiche Gewichtung der Kriterienklassen geachtet sowie auf die Kompatibilität mit klima:aktiv. Einen guten Überblick bietet die nachfolgende Grafik:
ÖGNB – Die Österreichische Gesellschaft für nach-haltiges BauenNach Überprüfung der Gebäudequalität durch die Zertifizierungsstelle ÖGNB wird ein Gebäude- zertifikat verliehen. Wie bei allen anderen bereits etablierten Gebäudeausweisen bewertet die ÖGNB sowohl geplante Projekte als auch fertig gestellte Bauten. Die ÖGNB ist ein Verein mit den Gründungsmitgliedern Österreichisches Ökologie- Institut, Energieagentur, ÖGUT, Energie-Institut Vorarlberg (EIV) und IBO. Fachverband Steine-Keramik und BAU!M!ASSIV! unterstützen das seit 10 Jahren in Österreich einge-führte Gebäudebewertungssystem TQB nicht nur durch die Weiterentwicklung sondern auch durch den bevorstehen Beitritt zur ÖGNB.
Forschungsbedarf NachhaltigkeitForschungsbedarf im Bereich Nachhaltigkeit ist in steigendem Ausmaß vorhanden. Berufsgrup-penvertreter des FV Steine-Keramik beraten daher Vorschläge für mögliche neue Forschungsthemen. Dabei haben sich folgende Schwerpunkte heraus kristallisiert:• Softwaretool zum Andocken an Planungspro-
gramme zur Nachhaltigkeitsbewertung eines Pro-jekts als Grundlage für die Wohnbauförderung
• Primärenergieverbrauch und CO2-Kennzahl statt Heizwärmebedarf (HWB)
• Transportrucksäcke• Kreislaufwirtschaft/Ressourcen• Soziale Aspekte, insbesondere „Sicherheit“• Servicierung von massiven Gebäuden
Die Diskussion wird im Herbst 2010 in einem Work-shop mit den bisherigen Forschungspartnern fort-gesetzt.
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Wohnbau Ghelengasse 36, Wien 13 / Atelier in der Schönbrunnerstraße – Arch. Helmut Wimmer
Die mit dem OI3-Index vorgesehene Bewertung
der Ressourceninanspruchnahme (E.1.3.) hat mit
0 bis 50 Punkten einen Anteil von max. 5 % der
TQB-Bewertung.
Auch der in einigen Wohnbauförderungen ver-
wendete OI3-Index wurde im Rahmen von „Nachhal-
tigkeit massiv“ grundlegend diskutiert. Auch wenn
die ExpertInnen in der Forschungsinitiative bezüglich
der Methode sehr unterschiedliche Standpunkte
vertreten, steht die Sinnhaftigkeit der Einbeziehung
quantifizierbarer Ressourcenindikatoren in die Ge-
bäudebewertung außer Streit.
nachhaltigkeit Massiv
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geBäUde BeweRten
standort und ausstattung
ÖgNbtQb - total QualitY buildiNg klima:aktiv hausgewichtuNg
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Planung und ausführung
energie und versorgung
energie und versorgung
gesundheit und Komfort
wirtschaftlichkeitund technische Qualität
baustoffe undressourceneffizienz
baustoffe und Konstruktion
raumluftqualität und Komfort
TQB-Gebäudezertifikate,
IBo-Ökopass und klima:aktiv
haus-plakette
Die Gewichtung der Krite-
rienbereiche in TQB und
klima:aktiv. Die klima:aktiv
Gebäudestandards werden
mittels Selbstdeklaration
nachgewiesen. TQB ist eine
Zertifizierung, die im Sinne
des Total Quality Anspruchs
neben der Messung der Luft-
dichtheit weitere Nachweise,
wie die Messung der Schall-
schutzeigenschaften und
der Innenraumluftqualität,
erfordert.
Projekt 15 Total Quality Bauen: Ergänzung und Erweiterung des bestehenden Gebäudebewertungssystems
140
In der thermischen Sanierung von Gründerzeitbau-ten bestehen große Chancen und Wachstumspo-tenzial. Die Häuser aus der Bauperiode 1848 bis 1918 konnten bisher nur bedingt thermisch saniert wer-den – eine Außendämmung ist nur an glatten Fas-saden möglich. Allein in Wien gibt es rund 200.000 Wohneinheiten in Gründerzeithäusern, deren äu-ßere Hülle in Form einer stark gegliederten Fassade daher nur schwer oder gar nicht thermisch saniert werden können. Auch der Denkmalschutz lässt eine Sanierung der Fassade oft nicht zu. Wie der soeben von Architekt Franz Kuzmich fertiggestellte Um- und Zubau samt Sanierung des denkmalgeschütz-ten ehemaligen Jesuitenkollegs Kalksburg zeigt, ist eine Innendämmung mit Gipskarton-Vorsatzscha-len oft nicht möglich, weil die kältere Außenluft über die Deckenträger aus Stahl oder Holz ins In-nere transportiert wird und dort kondensiert, was zu Einbußen der Tragfähigkeit führen kann.
d i e g r o s s e c h a n c e : p o r e n b e t o n
Weitere Informationen www.xella.at
Historische Fassaden erhalten – ehem. Jesuitenkolleg Kalksburg
Die im Vorjahr neu entwickelte Dämmstoffplatte Ytong Multipor ist für die Verwendung im Innen-bereich und somit auch für die Dämmung von Gründerzeithäusern und denkmalgeschützten Fas- Thermische Sanierung Wohnprojekt B.R.O.T.
saden geeignet. Diese können so ohne aufwändige Dampfsperre thermisch saniert werden, die Fassade bleibt im Originalzustand. Der natürliche Baustoff reguliert die Raumfeuchtigkeit und ist aufgrund seiner mineralischen und massiven Eigenschaften unbrennbar gemäß Brandwiderstandsklasse A1. Im Falle des Projekts in Kalksburg wurden in den Fensterlaibungen 2,5 cm starke Multipor-Platten verwendet, im Wandbereich 5 cm. Die Kosten für diese Sanierung belaufen sich laut Kuzmich auf rund 50 Euro/m2.
Alternative zu ZiegelZu den Neuentwicklungen des Jahres 2009 gehört auch der Wandbaustoff Ytong Thermoblock – ein Verbundstein, dessen Wärmeleitfähigkeit einen Lambdawert von 0,09 erreicht. Bei entsprechen-der Hausplanung ist keine zusätzliche Dämmung nötig, um Niedrigenergie-Standard zu erreichen. In Kombination miteinander erreichen die beiden „natureplus“ zertifizierten Produkte Ytong Thermo-block und Ytong Multipor die Dämmwerte eines Passivhauses.
Wiesner-Hager, der oberösterreichische Hersteller von Büro- und Objekteinrichtungen, und der süd-deutsche Büromöbelhersteller Lorbeer gehen eine strategische Allianz in den Schwerpunktmärkten
Österreich und Deutsch-land ein. In Österreich ist Wiesner-Hager Marktfüh-rer bei Bürostühlen mit ca. 20% Anteil. Durch die Zusammenarbeit strebt man eine Verdoppelung des gesamten Büromöbel-Marktanteils von derzeit 8% (inkl. Bürostühle) an. Lorbeer,
W i e s n e r - h a g e r u n d l o r b e e r g r ü n d e n a l l i a n Z
insbesondere in Süddeutschland bekannt als Bü-romöbelhersteller und Objekteinrichter, hat bisher bereits einzelne große Projekterfolge in Österreich verbuchen können – u.a. die Ausstattung der OMV-Zentrale in Wien mit 2.000 Büroarbeitsplätzen. Mit der Kooperation erhält Lorbeer einen flächende-ckenden Zugang zum Markt Österreich. Lorbeer ist ein Unternehmen mit Fokus auf Büroarbeitsplätze und erhält mit der Allianz Zugriff auf das ausge-prägte Wiesner-Hager-Vertriebsnetz in Österreich und Deutschland. Wiesner-Hager wird die Lorbeer Bürotischprogramme in Lizenz fertigen und wird zum Vollsortimenter durch die Hereinnahme der Büromöbel von Lorbeer. Bürotisch Pure von Lorbeer
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Der Metallbau ist eine der wichtigsten Schnittstel-len am Bau. Er trägt wesentlich zu Erscheinungs-bild, Funktion, Raumklima und Kosteneffizienz eines Gebäudes bei. Um dem Stand der Technik bei Fenstern und Fassaden zu entsprechen, müssen die Richtlinien Metallbautechnik eingehalten werden. Normen gibt es viele – ISO-Normen, Europäische Normen, Ö-Normen. Die produktneutral gehalte-
nen Richtlinien liefern dar-aus die relevanten Bestim-mungen als Checkliste, mit deren Hilfe wesentliche Kriterien in der Beurtei-lung abgefragt werden können. Die Einhaltung dieser Richtlinien stellt ein we-sentliches Qualitätsmerk-mal dar. Sie definieren wesentliche Anforde-rungen an Aluminium-
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Weitere Informationen www.alufenster.at/qualitaet www.amft.at
Profilsysteme – vom Werkstoff über die Konstruk-tion, Mindestwandstärken, Bauphysik, Oberfläche, Verbindungen, Beschläge oder Dichtungen sowie Verglasung bis hin zur Ausführung und Montage. Die Richtlinien unterstützen Architekten und Bau-herren bei der Erstellung von Ausschreibungen und Leistungsverzeichnissen. Angaben zur Dauerhaftig-keit und Wartung sind ebenso enthalten wie Forde-rungen bezüglich Nachweisen und Prüfberichten. Die Verwendung eines Profils der Marke Alufenster gewährleistet, dass die in der Richtlinie Metallbau-technik enthaltenen Kriterien eingehalten sind. Halbjährlich werden diese vom Aluminium-Fenster-Institut und von der AMFT – Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/Fassaden erstellten Richtlinien aktualisiert. Die aktuelle Version stammt vom 6. Mai 2010, eine Aktualisierung ist – vorausgesetzt, es ergeben sich keine frühzeitigeren Änderungen – Ende 2010 vor-gesehen.
Eine um 40 % bessere Wärmedämmung im unteren Anschlussbereich, und dies bei gleicher Ansichts-breite, wird mit dem neuen Fenstersystem FS 110 in 110 mm Rahmenbautiefe erreicht. Die Fenster wir-ken optisch schlanker und erfüllen architektonische Ansprüche. Die Bautiefe dieses patentierten Sys-tems ist 110 mm. Entwickelt wurde das neue Fens-ter von AluFusion. Ein derartiger Fenstertyp sollte neben optimaler Wärmedämmung und Sicherheit auch den hohen Ansprüchen der Architekten genü-gen – wichtig war hier ein Fenster zu konstruieren, das durch hervorragende U-Werte gepaart mit architektonischer Gestaltungsfreiheit überzeugt. Bei einem AluFusion Fenster sind das außen lie-
n e u e s a l u F u s i o n - F e n s t e r s y s t e m
Weitere Informationenwww.alufusion.at
gende Aluminiumprofil und das innen liegende Kunststoffprofil auf eine neue Art miteinander verbunden. Die AluFusion Modultechnik ermöglicht einen U-Wert bis zu 0,6W/m2K auf dem gesamten Fenster. Es eignet sich daher besonders für Niedrig-energie- und Passivhäuser.Im Gegensatz zu allen bisherigen Kunststoff-Alu-minium-Fenstern, bei denen die Aluminiumschale einfach vorgesetzt ist, übernimmt bei AluFusion das Aluminiumprofil eine tragende statische Funktion. Die neue Technik gewährleistet, dass die Konstruk-tion auch bei großen und farbigen Elementen ver-zugsfrei bleibt. Raumhohe Elemente sind bis 2,80 m möglich. Der normalerweise bei Kunststoffflügel-profilen notwendige Stahleinsatz ist nur in Ausnah-mefällen notwendig. Durch den Festanschlag des Glases auf der Raumseite entfällt eine Glasleiste. Bei Schallschutz-Prüfungen wurde mit bis zu 47dB ein bis dato unerreichter Wert erzielt (Ausnahme: Kastenfenster). AluFusion Fenster sind die ersten nach Ö-Norm geprüften und zertifizierten Lawinen-schutzfenster in Europa. Bei Tests hat das Fenster einem Druck von 2.000 kg/m2 standgehalten. Daher eignet es sich besonders für Gebiete, die durch Hochwasser und Lawinen gefährdet sind. Ein weiteres Spezialprodukt von AluFusion sind Hochwasserschutzfenster. Bei diesen verhindert der raumseitige Festanschlag des Sicherheitsglases am Flügel jeden Wassereintritt, dabei wird eine Druck-festigkeit von bis zu 2.000 kg/m2 erreicht. Die Dachmarke AluFusion wurde vor zwei Jahren als Zusammenschluss von fünf regionalen Fenster-herstellern aus Oberösterreich, Kärnten, Salzburg, der Steiermark und Niederösterreich gegründet.
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