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Umwelt-Vollzugstagung2016
17.03.2016
Andreas Hafner, Abt. LuftreinhaltungCéline Schlatter, AfU (Recherche)Franz Ludwig (Bilder)
Foto: Franz Rupert Ludwig, AfU TG
Ablauf
Definition Lichtverschmutzung Ursachen Heutiges Ausmass Folgen der Lichtverschmutzung Rechtliche Grundlagen Massnahmen Fazit
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Foto: Franz Rupert Ludwig, AfU TG 3Foto: Franz Rupert Ludwig, AfU TG
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Umwelt-Vollzugstagung2016
17.03.2016
Andreas Hafner, Abt. LuftreinhaltungCéline Schlatter, AfU (Recherche)Franz Ludwig (Bilder)
Definitionen
Lichtemissionen:«Künstlich erzeugte, elektro-magnetische Strahlung im UV-, sichtbaren- und IR-Bereich, die aus der Leuchte austritt oder durch Lichtreflexion entsteht»1
Lichtimmissionen:«Durch Lichtemissionen erzeugten Lichteinwirkungen»1
EmissionTransmissionImmissionLichtemission mit eindeutigem Nutzen unnötige Lichtemission
Bildquelle: SN SIA 491, 2013, S.7
1) SN SIA 491, 2013, S.6
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Ursachen von Lichtverschmutzung
Erfindung des elektrischen Lichts
Potentiell jede künstliche Lichtquelle (Ausrichtung)
Verbreitete Ausleuchtung von Strassen & Plätzen
Ausübung von Tagesaktivitäten zu Nachtzeiten
Sicherheitsgefühl
Verbreitung von Beleuchtungen zu Reklame-und Tourismus-zwecken
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1) www.bilder.t-online.de 2) www.skilift-tanzboden.ch
LichtverschmutzungWeltweit
66% der Weltbevölkerung & 99% der Nordamerikaner & Westeuropäer leben in Gebieten mit Wert über dem Grenzwert für einen lichtverschmutzten Zustand1
20% der Weltbevölkerung ist nicht in der Lage die Milchstrasse mit blossem Auge zu sehen1
1) The first World Atlas of the artificial night sky brightness, P. Cinzano, F. Falchi and C. D. ElvidgeBildquelle: C. Mayhew & R. Simmon (NASA/GSFC), NOAA/NGDC, DMSP Digital Archive
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Lichtverschmutzung in der Schweiz
97% der Schweizer leben in Gebieten, wo der Nachthimmel mindestens doppelt so hell ist als natürlicherweise1
30% der Schweizer Bevölkerung kann auf Grund der Lichtverschmutzung die Michstrasse nicht sehen1
1) The first World Atlas of the artificial night sky brightness, P. Cinzano, F. Falchi and C. D. ElvidgeBildquelle: http://www.bafu.admin.ch/landschaft/14534/15819/15820
1994 2009 2012
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Lichtverschmutzung in der Schweiz
Fläche der natürlichen Dunkelheit1: 1994: 28% 2009: 18%
Zunahme der nach oben gerichteten Lichtemissionen1
1994-2009: 70%
1994 2009 2012
1) http://www.bafu.admin.ch/landschaft/14534/15819/15820Bildquelle: http://www.bafu.admin.ch/landschaft/14534/15819/15820
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Folgen für den Menschen
Kunstlicht mit Blauanteilen hemmt die Ausschüttung des Hormons Melatonin
führt zu Schlafstörungen, da Melatonin den Tag-Nacht-Rhythmus steuert
Belästigung des Wohl-befindens durch Blendungund übermässige Raum-aufhellung
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1) www.wikipedia.org 2) Franz Rupert Ludwig Afu TG
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Folgen für Tiere und Pflanzen
Licht als biologischer Zeitgeber für Abläufe wie Schlafrhythmus und Blütenbildung
Künstliche Aufhellung der Nacht ist vor allem für nachtaktive Tiere problematisch
Nachtaktive Insekten orien-tieren sich an den UV-Strahlen der Abendsonne. Künstliche Beleuchtung stört diese Orientierung
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Bildquelle: www.allmystery.de
Anschauungsbeispiel
Helligkeitsverhältnis Sonne zu Vollmond: 400’000 : 1: 1
Strassenbeleuchtung mit 5 Lux entspricht Helligkeit von
20 Vollmonden
Ist für nachtaktive Tiere so, wie wenn Menschen eine Helligkeit
von 20 Sonnen ertragen müssten
Bildquellen: bildartelier.files.wordpress.comwww.n-joy.de
upload.wikimedia.orgwww.hendrik-lueders.de
www.schule-und-familie.dewww.casalumi.de
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Folgen für Vögel
Zugvögel orientieren sich an den Sternen
Werden vom künstlichen Licht angelockt und vom ursprünglichen Weg abgebracht
Verlieren ihre Orientierung, fliegen im Kreis oder prallen gegen beleuchtete Gebäude
Skybeamer & Beleuchten von hohen Objektenvermeiden
Bildquelle: http://www.tclg.de/lasershows/skybeams/files/stacks-image-C26A08D.jpg
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Folgen für Pflanzen
Stimmen Entwicklungsvorgänge auf Tageslänge ab
Kunstlicht bringt diese Vorgänge durcheinander
Beispiel: Bäume unter Strassen-laternen verlieren Blätter später & blühen früher
Bildquelle: Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen“, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL
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Rechtliche GrundlageBundesebene
Potentiell schädliche oder lästige Einwirkungen auf Mensch, Tiere & Pflanzen sollen frühzeitigbegrenzt werden (Art. 1)
Emissionen sind so weit zu begrenzen wie dies technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich tragbar ist, die Begrenzung soll dabei an der Quelle der Emissionen stattfinden (Art. 11)
Der Bundesrat legt Immissionsgrenzen so fest, dass Immissionswerte unter diesen Grenzen weder Menschen, Tiere noch Pflanzen gefährden und das Wohlbefinden der Bevölkerung nicht gestört wird (Art. 13 & 14)
Für das Licht wurden jedoch noch keine Immissionsgrenzen festgelegt
Vorsorge: Schutz:
Umweltschutzgesetz USG Art. 1, Art. 7 Abs. 1 & 2 und Art. 11-14:
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Rechtliche Grundlagekantonale Ebene
Kantonaler Richtplan des Kantons TG, Kapitel 1.1 Siedlungsgebiete, Spezielle Aspekte der Siedlungsgebiete:
Die künstliche Aufhellung des Nachthimmels ist möglichst zu vermeiden. Besonders beleuchtete Objekte wie Gebäudefassaden, Kirchtürme, Skulpturen, Parkbäume, Werbetafeln und Firmenschilder sind auf ihre Wirkung zu prüfen und die Beleuchtung wo nötig anzupassen.
AfU, Luftreinhaltung Baugesuche, Beschwerden, Unterstützung Gemeinden
Verordnung des Regierungsrates zur Umweltschutzgesetzgebung (USGV), Paragraph 33
Die Politische Gemeinde ist zuständig für die Beurteilung von Kunstlichtimmissionen. Sie kann Regelungen über Kunstlichtemissionen und –immissionen erlassen.
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Handlungsspielraum der Behörden
Warmweisse LED
Leuchten mit Blauanteilen(z.B. Quecksilberdampflampen)vermeiden
Dimmbare Leuchten
Nachtabsenkung
Nachtabschaltung
Sensoren
Nur so viel Lampen wie notwendig
Artikel im Baureglement
Mit Bewilligungsverfahren gegen Lichtverschmutzung
Nachtruhezeiten:
Abschaltung der Reklamen-und Zier-Beleuchtung von 22:00-06:00
Weihnachtsbeleuchtung beschränken auf die Zeit vom 1. Advent - 6. Januar
Bei Planung von öffentlichen Beleuchtungsanlagen Private Beleuchtung
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Normen & Empfehlungen
Schweizer Norm SIA 491 «Vermeidung unnötiger Lichtemissionen im Aussenraum»
Schweizer Norm INB Interdisziplinärer Normbereich «Licht und Beleuchtung – Sportstättenbeleuchtung»
BUWAL: Empfehlung zur Vermeidung von Lichtemissionen Leitfaden «Besseres Licht – Alternativen zum Lichtsmog»,
Oberösterreich Thema Umwelt: «Lichtemissionen reduzieren und Strom
sparen», Pusch - Praktischer Umweltschutz, 4/2015 Darksky.ch
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MassnahmenGrundsatz: Begrenzung an der Quelle
abwägen zwischen:
öffentlichem Interesse
Sicherheitsrelevanz
Zumutbarkeit lästiger Auswirkungen
Notwendigkeit
1
1) Foto: Céline Schlatter, AfU TG
1
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Massnahmen
Licht soll nicht in oberen Halbraum strahlen
Vermeidung von Blendungen
Abschirmung
Bild: Céline Schlatter, Afu TG
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Massnahmen Abschirmung
Fotos: Céline Schlatter, AfU TG
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Massnahmen Abschirmung
Bildquelle: http://www.planundlicht.de/wp-content/uploads/aussenbeleuchtung.jpg
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Massnahmen
Von oben nach unten beleuchten
Beleuchtung von unten nach oben vermeiden
Ausrichtung
Bildquelle: SN SIA 491
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MassnahmenAusrichtung
Foto: Céline Schlatter, AfU TG
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Massnahmen
Nur so hell beleuchten wie notwendig
Anpassung an Gegebenheiten
Dimmen bei Schneefall
Beleuchtungsstärke
Bildquelle: SN SIA 491
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Massnahmen Beleuchtungsstärke
1) und 2) Foto: Franz Rupert Ludwig, AfU TG
1
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Massnahmen
Licht mit hohen Blauanteilen vermeidenQuecksilberdampflampe Natriumdampf-Hochdrucklampe LED-Strassenlaterne
Spektrum
1
1) http://www.biosensor-physik.de/biosensor/lichtquellen.htm2) http://ais.badische-zeitung.de/piece/04/38/b3/12/70824722-p-590_450.jpg3) Reuters
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Massnahmen
Ganznächtliche Beleuchtung vermeiden Betriebszeiten minimieren SN SIA 491: Nachtabschaltung von gestalterischer
Beleuchtung & Werbung von 22:00-6:00 Lichtenstein/FL: Projekt Nachtabschaltung
Frage: Energiesparen auf Kosten der Sicherheit ? Keine Zunahme von Einbrüche, Verkehrsunfälle oder Überfälle durch Nachtabschaltungen
Zeitmanagement
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Andreas Hafner, Abt. LuftreinhaltungCéline Schlatter, AfU (Recherche)Franz Ludwig (Bilder)
ZeitmanagementBsp. Lichtenstein
Quelle: Andrea Matt, Vortrag "Nachtabschaltung - Energiesparen auf Kosten der Sicherheit?"
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ZeitmanagementBsp. Lichtenstein
Quelle: Andrea Matt, Vortrag "Nachtabschaltung - Energiesparen auf Kosten der Sicherheit?"
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Massnahmen SN SIA 491
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Massnahmen SN SIA 491
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Andreas Hafner, Abt. LuftreinhaltungCéline Schlatter, AfU (Recherche)Franz Ludwig (Bilder)
Verwendete Quellen
Diplomarbeit «Die Lichtverschmutzung in der Schweiz – Mögliche Auswirkungen und praktische Lösungsansätze» von René L Kobler, Fachhochschule beider Basel FHBB, 2003
Schweizer Norm SIA 491, Schweizerischer Ingenieur und Architektenverein, 2013
«Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen», Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL, 2005
Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulats Moser 09.3285 «Auswirkungen von künstlichem Licht auf die Artenvielfalt und den Menschen», BAFU, 2012
«Vorgehen der Innerschweiz betreffend das Thema Lichtimmissionen» Version 5.0a, Umweltschutzdirektion, Hans Rudolf Leu, Niklas Joos, René Zosso, 2005
Semesterarbeit «Lichtverschmutzung», Jasa Calogovic, D-UWIS Umwelttechnik ETH Zürich, 2005
The first World Atlas of the artificial night sky brightness, P. Cinzano, F. Falchi and C. D. Elvidge, 2001
«Leitfaden besseres Licht – Alternativen zum Lichtsmog», Land Oberösterreich, Amt der Oö. Landesregierung, 2013
Vortrag «Nachtabschaltung - Energiesparen auf Kosten der Sicherheit?», Andrea Matt, 2015
Vortrag «Der Homo LUXus und die Nacht», Netzwerk Licht, Roland Bodenmann, 2015
Vortrag «Entwicklung des Themas Lichtimmissionen aus Sicht der Umweltbehörde des Bundes», BAFU, Alexander Reichenbach
Umfrage zu Lichtimmissionen: Auswertung, BAFU, 2010
Thema Umwelt: «Lichtemissionen reduzieren und Strom sparen», Pusch - Praktischer Umweltschutz, 4/2015
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BeispielWeihnachtsbeleuchtung
SN SIA 491: Weihnachtsbeleuchtung ist auf die Zeit vom 1. Advent - 6. Januar zu beschränken, darf aber jeweils bis 01.00 Uhr des Folgetags eingeschaltet bleiben
Foto: Céline Schlatter, AfU TG
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